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Das Bildnis des Draco Malfoy

von

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guerre des morts

A/N: Okay, Es war ziemlich schwierig mich zum Schreiben dieses Kapitels durchzuringen. Warum? Naja, weil es das war worauf ich immer gewartet habe... Das mag paradox klingen, ich weiß. Aber das Ende des letzten Kapitels war für mich der letzte Pflichtstopp vor dem Ende dieser Fic (ja, es ist bald – wenn auch nicht mit diesem Kapitel - zu Ende; kaum zu fassen, ne?). Ich hatte diese letzte Szene schon seit ewigen Zeiten im Kopf und jetzt ist sie raus. Nun habe ich nur noch das Ende als finalen Fixpunkt... natürlich bin ich nicht planlos, was alles davor angeht, mind you, aber es ist nicht so, dass ich es wie vor meinem inneren Auge sehe, wie ich es mit meinen „Pflichstopps“ tue. Jetzt weiterzuschreiben hieß für mich die letzte Etappe dieser Fic anzutreten und diese geht nun mal bis zum absoluten Ende... Es tut mir jetzt schon weh dass das hier bald abgeschlossen ist, aber irgendwie freue ich mich auch schon...

Okay, genug geschwätzt. Viel Spaß beim letzten Abschnitt!
 

Anmerkung: In Kapitel 8 erwähne ich Narcissa, Bellatrix, Rudolfus und seinen Bruder. Ich meine Rudolfus Bruder Rabastan nicht Dracos, wie manche wohl fälschlicherweise dachten. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt und hätte „dessen Bruder“ schreiben sollen, aber Dray ist ein Einzelkind, wie man an seinen diversen Allüren wohl unschwer erkennen kann.
 

Dies ist das erste Kapitel seit dem ersten Geburtstag dieser Fic! Wir sind nah an der 100-Kommi-Marke und wer die knackt kriegt von mir nen *Keks* einen persönlichen Gruß im nächsten Chap und er darf mich was fragen, egal was, und ich werde es beantworten.
 

Previously: // >Fuck!!!! Ich bin tot...<

Der Lord hob seine Zauberstab und dessen Spitze stach Draco in die Brust, so nah war er dem vor Zorn glühenden Lord Voldemort.

„Avada Kedavra!“ //
 

Kapitel 9: guerre des morts
 

Ein grüner Blitz brach gleißend hell aus Voldemorts Zauberstab und schleuderte Draco rückwärts durch den Raum. Ein schriller Schrei war zu hören. Der Schmerz in seiner Brust war betäubend, als hätte jemand glühende Eisenstangen in ihn gerammt. Er schlug hart auf dem kalten Steinboden auf.

Einen Moment lag er nur da, nicht sicher, ob er noch lebte. Dann verriet ihm der noch immer pochende schmerz, dass er nicht tot sein konnte. Er war sich fast sicher für eine Sekunde ohnmächtig gewesen zu sein... oder tot? >Soviel zu der Behauptung dass der Todesfluch schmerzlos sei...<

Grüne Punkte tanzten vor seinen noch immer geschlossenen Augen, als habe sich der Blitz in seine Hornhaut gebrannt. Nach kurzer Zeit verschwand der Schmerz in seiner Brust und er öffnete die Augen, um sich zu vergewissern, dass er nicht doch gerade den Styx hinabfuhr.

Ein zweiter Schrei ertönte und Draco sah auf seine Mutter, die blass wie der Tod zu ihm herübersah. Er war sich nicht ganz sicher, was sie mehr schockierte. Dass Voldemort soeben ihren einzigen Sohn kurzerhand umgebracht hatte... oder dass besagter Sohn noch lebte. Bellatrix hatte einen durchaus würdelosen Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht und Draco hatte Angst, dass gleich ihr Kinn den Boden streifte. Rudolfus und Rabastan sahen immer abwechselnd zu Draco und dessen „Mörder“. Es war ein irgendwie amüsantes Bild, wäre da nicht Voldemort...

„Wie hast du das gemacht?“, zischte die unmenschliche Stimme des Dunklen Lords. „Wiiiiiiie?“

Draco schluckte. Es war nur ein geringer Trost, dass er noch lebte, in Anbetracht der Schmerzen, die er nun erwartete. >Warum habe ich mich nur dazu überreden lassen. Warum hat niemand daran gedacht, dass das Mal nicht permanent sein würde?<

Voldemorts schlangenartiges Gesicht verzog sich vor Zorn, als Draco nicht antwortete. Der Lord machte einige schnelle Schritte vorwärts, wo Draco noch immer auf dem Boden lag und trat ihm brutal in die Seite. Draco rollte sich herum, um einem zweiten Tritt zu entkommen, doch Voldemort stemmte seinen Fuß gegen Draco’s Kehle und drückte zu.

„Sag mir wie du das gemacht hast!“ Einige kleine Tropfen Speichel flogen durch die Luft, als sich die Stimmung des Dunklen Lords mit rasender Geschwindigkeit Null Grad Kelvin näherte. Draco war sich nicht sicher, ob die Temperatur im Raum sich wirklich abkühlte, oder ob das an der Luftnot lag, die bei ihm einsetzte.

Er spürte, wie seine Augen mit zunehmendem Druck auf seinem Hals etwas weiter nach vorne traten und er wand sich bei dem Versuch sich zu befreien. Voldemort hob erneut seinen schwarzen Zauberstab und drückte noch einmal fester zu bevor er seinen Fuß wegnahm und Draco kalt angrinste.

„Ich wette diesen Stunt ziehst du nicht zweimal hintereinander ab! Avada Kedavra!“

Erneut hörte Draco einen Schrei, doch diesmal etwas gedämpfter. Seine Mutter musste sich wohl de Mund zugehalten haben. Erneut durchfuhr ihn der selbe brennende Schmerz und das grüne Licht war wenn möglich noch heller als zuvor, genährt von Voldemorts kochender Wut.

Diesmal wurde Draco nicht durch den Raum geschleudert, sondern mit voller Wucht in den Boden gedrückt. Er war sich nun sicher einen Moment lang das Bewusst sein verloren zu haben und als er nur eine Sekunde später zu sich kam, konnte er ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht verhindern.

„WAS?“, schrie der Dunkle Lord.

>Ich schätze Harry ist jetzt nicht mehr so einzigartig, wie alle immer sagen...<

Draco musste sich die Augen reiben, um wenigstens die gröbste Blindheit zu vertreiben, die der Blitz ihm auferlegt hatte, doch es dauerte nicht lange bis auch die schwarzen und grünen Punkte aus seinem Blickfeld verschwanden.
 

Harry schrak aus dem Schlaf hoch. Er hatte ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht.

Er blickte sich im Jungenschlafsaal um. Seamus Bett war leer und durch die offenen Vorhänge konnte man sehen, dass es auch früher in der Nacht nicht benutzt worden war. In letzter Zeit war das keine Einzelheit. Ron würde sich am nächsten Morgen wieder in eine recht aggressiven Laune befinden, wenn der Ire bis dahin nicht in seinem eigenen Bett auftauchte. Seit Seam mit Ginny ging war Ron von solch bedeutungstriefender Abwesenheit nicht gerade begeistert.

Besagter Rotschopf schnarchte gerade ausgiebig und nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren bildete er das Basso Continuo für das Duett, das Neville und Dean zum Besten gaben.

Harry schälte sich aus seinem Bett, dass plötzlich lange nicht mehr so gemütlich war, wie noch vor wenigen Minuten und setzte sich an den Rand der Matratze. Seine nackten Füße berührten den kalten Boden und es jagte ihm einen Schauer über den Rücken.

>Warum bin ich wach? Irgendwas ist falsch... aber was?<

Eigentlich wusste er bereits was falsch war. Draco war weg auf irgendeiner halsbrecherischen Mission, um einem Tyrannen Treue zu schwören an den er nicht glaubte. Es machte Harry wütend wenn er nur daran dachte. Doch das war nicht was ihn geweckt hatte, oder doch? Hatte ihn seine Verbindung zu Voldemort geweckt? Unbewusst hob er seine Finger an die Narbe über seiner Augenbraue. Die Fluchnarbe hatte seit Voldemorts Wiederauferstehung ständig gejuckt, wie ein böser Mosquitobiss und nachdem es Harry eine Weile beinahe zum Wahnsinn getrieben hätte, hatte er doch gelernt es zu ignorieren.

Doch als nun seine Finderspitzen die Haut berührten, so durchzog ihn ein stechender Schmerz, der ihn laut aufstöhnen ließ. Er konnte sich einige obszöne Flüche nicht verkneifen.

Das Schnarchen im Nachbarbett stockte als Ron im Schlaf gestört wurde, sich drehte und unsanft über die Matratze hinausrollte, um mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden zu landen. Er erwachte und war so orientierungslos, dass er einige Augenblicke mit seiner Decke, die sich wie eine Boa um ihn gewunden hatte, um die Vorherrschaft kämpfte. Das ganze war begleitet von einigen irritierten Grunzlauten, die abrupt abbrachen, als er aufsaß, um zu erkennen, dass er aus dem Bett gefallen war und seine ihn attackierende Bestie nur seine Zudecke war. „Was zum...? Harry?“

Dieser saß noch immer auf der Bettkante, die Handfläche an die Stirn gedrückt.

„Harry, was ist?”, begann Ron ehe sein Blick auf Harrys Hand fiel und seine Augen weit wurden. „Tut sie wieder weh? Ist irgendwas Schlimmes passiert?“ Er sah leicht verängstigt aus. Kein Wunder, war es nicht auch solch eine Nacht gewesen, als Harry aufgewacht war und Ron sagte, dass sein Vater von einer riesigen Schlange angegriffen worden war.

„Ich weiß nicht Ron, ich...“ Er brach seine Antwort ab und sprang mit einem Satz auf.

>Bitte nicht!<

Doch er konnte den Gedanken nicht vertreiben, dass was auch immer geschehen war, um seine Narbe zu solch einer Reaktion zu animieren nichts Gutes gewesen sein konnte und mit Sicherheit etwas mit Draco zu tun haben musste.

„Harry, was ist los, Mann?“

Doch Harry war bereits aus der Tür. Ron stolperte ihm hinterher, plötzlich alarmiert und hellwach.

„Harry!“

Harry war bereits auf halbem Weg aus dem Gemeinschaftsraum, als er sich umdrehte. „Versuch Hermine zu wecken. Sag ihr etwas stimmt nicht. Sie weiß worum es geht. Ich versuche Professor Dumbledore oder Snape zu finden.“ Mit diesen Worten rannte er zum Portrait und zwängte sich aus dem Ausgang.

>Bitte lasst mich falsch liegen!<

„Snape?“, rief ihm Ron von der Treppe zum Jungenschlafsaal hinterher. „Und wie soll ich Mione wecken?“ Doch Harry antwortete ihm nicht, er hatte Dringenderes zu tun.
 

„Bitte nicht, my Lord! Lasst meinem Sohn sein Laben, bitte!“ Draco drehte sich schwer atmend auf den Rücken. Seine Glieder gegen die kalte Erde waren steif. Doch diese Kälte war nichts im Vergleich zu dem eisigen Schauer, der ihn erfasste, als er seine Mutter sah, die sich mit tränenverschmiertem Gesicht versuchte aus dem Griff ihrer Schwester zu befreien.

Draco konnte seine Mutter schluchzen hören. Narcissa Malfoy war leichenblass und schien sich nur sehr langsam von dem Schock zu erholen, dass der Dunkle Lord ihren Sohn tötete – oder es zumindest versuchte.

„Du hast mich betrogen, Draco!“, zischte das reptilienartige Wesen, das einst ein Zauberer gewesen war. „Dafür musst du büßen... Sectumsempra!“

„Nein!“ Dracos Schmerzensschrei, als duzende unsichtbare Klingen tiefe Wunden in sein Fleisch schnitten und Blut hervorquellen ließen, mischten sich mit der halb erstickten und ungewohnt schrill klingenden Stimme Narcissas. „Bitte, mein Lord, bitte! Er hat doch nichts getan! Es gibt sicher eine gute Erklärung hierfür. Er ist doch noch ein Kind... er hat euch nicht betrogen!“ Das war eine Lüge und Draco wusste es. Seine Mutter mochte glauben er habe nichts unrechtes getan, doch Draco wusste es besser. >Ihr kennt die Ausmaße meines Betruges doch noch gar nicht!< Auf eine makabere Art und Weise erfreute es ihn, dass Voldemort ihn zwar für Verrat bestrafte, jedoch gar keine Ahnung hatte, wie verraten er doch war.

Als er die Augen wieder öffnete, der Blutfluss rapide zurückging und die Wunden sich bereits schlossen, sah Draco die flammende Wut im Blick des Dunklen Lords, der möglicherweise nur ein Quäntchen Irritation durchblicken lies. Seine Mutter hatte sich von Bellatrix losgerissen und war zu Füßen ihres Meisters gestürzt, wo sie nun für Draco flehte. Er hatte nicht geglaubt, dass seine Mutter so reagieren würde und es schmerzte ihn mit anzusehen, wie eine so stolze Frau sich für ihn auf die Knie warf. Er wusste seine Mutter hasste es sich jemandem zu untergeben. Sie tat es bei Dunklen Lord aus Klugheit, doch legte sie größten Wert darauf dennoch ihre Würde wie einen Schild vor sich zu tragen. Dieser Schild schien nun verworfen.

„Schweig!“ Voldemort sprach fast unhörbar leise, doch der Zorn, der sich hinter dem schlangenhaften Zischen verbarg ließ Narcissa erstummen, den Mund noch geöffnet, die Augen weit. Schnell schloss sie ihre Lippen und starrte zu Boden. „Dein Sohn hat etwas gefunden... etwas, das ich schon lange suche und er hat es seinem Meister nicht mitgeteilt!“

>Du bist nicht mein Meister>, dachte Draco und biss sich so fest auf die Wange, dass er Blut schmecken konnte. Dies zu sagen, wäre wohl kontraproduktiv.

„Wie hast du das gemacht?“ Der Dunkle Lord bewegte sich von der noch immer Knienden Frau weg und war in beängstigender Geschwindigkeit bei Draco. Die langen blassen Finger schlossen sich um Dracos Hals, die scharfen Nägel vergruben sich in der Haut und ließen schmale Rinnsale Blut herunterlaufen. Voldemort besaß eine Kraft in seiner Hand, die Draco ihm nicht zugetraut hatte. Er bekam keine Luft, versuchte mit beiden Händen die Klauen von sich zu befreien. Als der Sauerstoffmangel einsetzte begann er um sich zu treten und sich mit dem Ganzen Körper unter dem stählernen Griff zu winden. Doch Voldemort ließ nicht ab. „WIE hast du das gemacht?“

Er hätte nicht antworten können, auch wenn er es gewollt hätte. Er hatte schwarze Punkte vor den Augen und sah nur verschwommen, wie Narcissa hinter dem Lord mit Rudolfus und Rabastan, die sie flankierten, kämpfte. Einer hatte eine Hand über ihren Mund gelegt, um sie vom protestieren abzuhalten. Die Szene verschwamm und Dracos Sicht wurde schwarz.
 

Ein tiefer, rasselnder Atemzug ließ Draco wieder aufschrecken... es dauerte etwas bis er merkte, dass es sein eigener war. Er schnappte noch immer nach Luft und hustete, als Sauerstoff seine Lungen flutete. Er presste seine Augen fest aufeinander, um das schwarzweiße Feuerwerk zu vertreiben, dass sich auf seinen Pupillen abspielte.

„Hör auf, Cissy!“ Er fand sich auf dem Boden wieder und musste aufsehen, um zu sehen, wie Bellatrix ihrer Schwester eine satte Ohrfeige verpasste. Narcissa hielt mitten in ihrem Kampf mit den Lastrange-Brüdern inne und sah ihre Schwerster erst aus erstaunten, dann aus eiskalten Augen an.

„Du, Bellatrix, wüsstest ja nicht einmal was Liebe heißt, wenn sie dir ihr Monogramm in den Hintern gebissen hätte!“ Draco staunte nicht schlecht. Er hatte seine Mutter noch nie so mit ihrer Schwester reden hören. Ehrlich gesagt hatte er seine Mutter noch nie mit irgendwem so reden hören. In seinen siebzehn Lebensjahren hatte sie noch nicht einmal von irgendjemandes Hintern gesprochen.

Ein markerschütterndes Zischen ließ die feinen Härchen an Dracos Armen zu Berge stehen. Die roten geschlitzten Augen Lord Voldemorts erstachen Narcissa mit ihrem Blick. „Bringt sie aus meinem Blickfeld. Sofort!“ Scheinbar hatte er das gesagte nicht sonderlich gut aufgenommen.

Narcissas Proteste ertranken in den schlurfenden Schritten der Lestrange-Brüder und dem zuschlagen eben derselben Tür, durch die Draco erst vor kurzem gekommen war.

>Es ist besser so. Sie muss nicht alles mit ansehen.<

„Bellatrix, teilst du die Ansichten deiner Schwester in dieser Angelegenheit?“, fragte der Lord mit einem eiskalten Lächeln ohne seinen Blick von Draco zu nehmen.

„Nein, my Lord.“

“Gut, dann lass uns mit den Kinderspielchen aufhören und deinem Neffen zeigen, was Schmerzen sind.“

„Mit Vergnügen, my Lord.“
 

Bald war Dracos Stimme so rau vom Schreien, dass er vermutete, seine Stimmbänder würden bluten. Eine schreckliche Routine stellte sich ein. Er würde schreien, wenn die Schmerzen kamen, wurden sie zu stark würde er einen Moment in Ohnmacht fallen und der dunkle Lord würde ihn immer wieder das selbe fragen ohne eine Antwort zu erhalten. Zwischendurch versuchte Lord Voldemort ihm die Antwort zu entreißen und Draco verschloss seinen Geist und öffnete seine Ohren für das Gespräch, das sich zwischen seiner Tante und deren Meister entfaltete.

„Legillimens!“ Der Zauberstab des Dunklen Lords war auf Dracos Gesicht gerichtet. Es war als würden dessen kalte lange Finger über Dracos Schädel gleiten auf der Suche nach einem unbewachten Eingang. Hier und da konnte er sehen, dass Voldemort ein Bild herauszog, doch es waren alles Nichtigkeiten: ein Walzer mit Pansy Parkinson auf dem Winterball, ein neuer Besen, die geistige Notiz neues Shampoo zu ordern... Voldemort zischte verärgert und die kalten imaginären Finger verschwanden. „Bellatrix, du hast es ihm zu gut beigebracht.“

„Es tut mir Leid, mein Lord. Ich tat es, um euch vor Spionage durch Dumbledore zu schützen.“

„Du solltest in Zukunft zuerst die wahren Intentionen deiner Schüler durchsuchen, ehe du ihnen solche Fähigkeiten beibringst!“

„Ja, Meister. Es war dumm von mir auf seine Loyalität zu vertrauen. Nicht einmal mehr dem eigenen Blut kann man trauen.“

„Das hättest du schon wissen müssen, seit dein Cousin sich mit meinen Feinden verbündete.“

„Ja, ihr habt recht, mein Lord.“

„Bellatrix, deine Familie enttäuscht mich zunehmend. Sei dir bewusst, dass ich euch nicht schonen werde, enttäuscht ihr mich weiterhin. Deine beiden Cousins sind bereits tot und dein Neffe wird ihnen noch zu gegebener Zeit folgen. Er wird bei den Black-Brüdern in ebenso törichter Gesellschaft sein, wie er es ist.“

„Ja, mein Lord. Das wird er.“

Dann konnte Draco nicht mehr länger zuhören, da ein neuer Cruciatus-Fluch ihn traf.
 

Er wusste nicht mehr wie viele Flüche er schon hatte ertragen müssen. Er wollte es nicht wissen, dieses Wissen würde ihn nur zur Verzweiflung treiben. Er wollte, dass diese Folter endlich endete. >Warum habe ich mich zu diesem Wahnsinn bereiterklärt?... richtig.< Er hatte seine Gründe, aber inzwischen schien alles so weit fort und so lange her zu sein. Der Abschied von Harry kam ihm vor als sei er eine Ewigkeit her. >Ein Leben voller Schmerz liegt dazwischen.<

Plötzlich hörten die ständigen Flüche wieder auf. „Bellatrix, ich bewundere dein Handwerk immer wieder, aber er darf nicht so enden wie die Longbottoms. Die beiden waren unwichtig. Sie wussten nichts von Bedeutung. Draco muss noch in der Lage sein uns sein Geheimnis zu verraten ehe er den Verstand verliert.”

„Ja, mein Lord, wie ihr wünscht!“

Draco, dem es inzwischen so vorkam, als habe er noch nie etwas anderes getan als auf einem kalten Steinboden zu liegen, sah auf und stellte zu seiner Irritation fest, dass Bellatrix und Voldemort dabei waren den Raum zu verlassen. Mit einem Wink seines Zauberstabs löschte der Dunkle Lord alles Licht und eine Eiseskälte flutete den Raum. „Lassen wir den Jungen eine Weile über die Bedeutung der Worte „ewige Qualen“ nachdenken.“

Draco hörte Bellatrix hysterisches, wahnsinniges Lachen und die Tür schlug zu.
 

Harry saß schweißgebadet vor dem Gargoyl, der als Pforte zum Büro des Direktors diente. Er hatte eine seiner Visionen gehabt. Draco hat geschrieen und sich am Boden gewälzt vor Schmerzen. Voldemort war zornig darüber, wie widerspenstig der Blonde doch war. Harrys Narbe pochte und brannte, er saß auf dem Boden. Die Vision hatte ihn übermannt und seine Knie hatten nachgegeben. Tränen liefen seine Wangen hinunter. Er hatte sich nicht geirrt. >Sie haben ihn durchschaut... Ich muss etwas tun. Oh Gott, Draco. Bitte halt durch!< Er sprang auf und begann zu schreien, nach Dumbledore oder Snape oder McGonagall oder irgendjemand, der ihm helfen würde.
 

Draco war alleine und so sehr er sich zuvor auch gewünscht hatte, seine Peiniger würden ihn in Ruhe lassen und einfach nur verschwinden, so irrational waren nur seine Ängste. Ja, er wusste, dass sie irrational waren... >Aber wie könnte ich jetzt keine Angst haben. Immerhin bin ich soeben zum neusten Lieblingsopfer des Dunklen Lords geworden...< Der Schauer, der ihm über den Rücken lief war nur geringfügig bedingt durch die eiskalte Luft, die durch den viel zu großen Raum pfiff. Draco kam sich unendlich klein vor in der weitläufigen Dunkelheit des leeren Versammlungssaales, des selben Saales in dem er vor wenigen Stunden – oder doch Jahren – hätte ein Todesser werden sollen.

>Doch ich bin kein Todesser. Eigentlich sollte mich das freuen...< Nur wie sollte er sich jetzt freuen? Man hatte ihn ins Messer laufen lassen mit einem Klaps auf die Schulter und einem aufmunternden Lächeln. Das Ministerium war schon immer hilflos naiv gewesen, wie hatte er erwarten können, dass sie sich eingestehen könnten, dass es Selbstmord war, was sie von Draco verlangten. Doch es war ja kein Selbstmord. Zumindest nicht im körperlichen Sinne, da er ja nicht sterben konnte. Dies gab ihnen alle Zeit der Welt ihn zu retten. >Wenn dann noch etwas rettenswertes von mir übrig ist.<

Er hatte das Gefühl seinen Verstand zu verlieren. Es war ihm nicht unbekannt, hatte er es nicht schon öfter in den letzten Jahren aber vor allem Wochen verspürt. Er wollte einfach loslassen und das alles vergessen. >Es wäre so einfach... warum kann ich es dann nicht?<

Er schloss die Augen, eine sinnlose Geste der Verzweiflung in einem Raum, der so dunkel war, dass man in der tuscheschwarzen Welt sowieso nichts sah. Warum konnte er nicht loslassen? >Weil du dir selbst versprochen hast endlich etwas durchzuziehen und das Richtige zu tun. Ich habe den schweren Weg gewählt... jetzt nehme ich auch keine Abkürzungen.<

Draco wünschte sich insgeheim, dass die Tür sich wieder öffnete und die Martern weitergingen, nur um einen Grund zu haben nicht länger denken zu müssen, nicht mehr darüber nachzudenken, wie schön es doch wäre feige zu sein.

Er könnte seinen Geist öffnen, wenn der Lord zurückkommt und dann gäbe es keinen Grund mehr ihn zu foltern. >Lüg dich nicht selbst an! Wenn du ihm gibst was er will, dann hat er keinen Grund mehr dich nicht bis zum Wahnsinn zu quälen...< Inzwischen schien es ihm einladend den Verstand zu verlieren. Doch sein Stolz wehrte sich dagegen. Er würde dem Lord nichts sagen, niemals. Er würde ihm die Befriedigung nicht freiwillig geben. Nicht dass das, was er sagen könnte, Voldemort irgendwie weiterhelfen könnte. Er wusste ja selbst nicht viel und er glaubte kaum, dass man das ihm Zugestoßene einfach so rekonstruieren konnte. Doch er würde es nicht verraten. Es ging Voldemort schlicht und ergreifend nichts an. Das war eine Sache zwischen Draco und Harry und so würde sie auch bleiben. Ihr Privatleben ging keinen was an und vor allem nicht Lord Voldemort.

Der Gedanke an Harry ließ ihn wieder daran denken, wie alleine er doch war. Es war paradox. Sein halbes Leben lang hatte er versucht die vielen Leute, die ihm immer nachhingen loszuwerden und endlich alleine gelassen zu werden und nun da er alleine war, war dies ein so beängstigendes und unangenehmes Gefühl. Es war, als würde ihm jemand den Brustkorb zuschnüren und er musste sich zwingen langsame tiefe Atemzüge zu nehmen, um der Panikattacke nicht nachzugeben.

>Ob jemand weiß, dass es schiefgegangen ist? Wohl kaum, sie erwarten heute keine Rückmeldung mehr von mir. Ich bin ganz auf mich alleine gestellt.< Draco zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. Er wusste, dass es naiv war und trotzdem hoffte er insgeheim, als er den Kopf auf seine Arme legte, dass Harry ihm helfen würde, so wie er es in den letzten Wochen immer getan hatte – so wie er es versprochen hatte...
 

Er wusste nicht, wie lange er so gesessen hatte, als die Tür sich öffnete. Seine Gliedmaßen waren taub vor Kälte und er war so steif von der langen Starre in die er verfallen war, dass es ihn einen Moment kostete, sie Muskeln in seinem Nacken zur Arbeit zu überreden und dann mit einem schmerzhaften ziehen in eben diesen Muskeln den Kopf zu heben, um zu sehen, wer ihn nun quälen wollte.

Er war überrascht seine Mutter zu sehen, die rasch die Tür hinter sich schloss und ihn im Licht ihres Zauberstabes einen Moment lang starr ansah. Sie hatte gerötete Augen und ihre Lippen waren fest aufeinander gepresst. Draco wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte sich entschuldigen für den Schmerz, den sie fühlen musste, doch er brachte es nicht über die Lippen, so als sei seine Zunge im Mund versteinert.

„Draco, Was hast du getan?“, fragte sie letztendlich mit einem flüstern. Es war eine Anklage und Draco wusste das, er konnte es in ihrem Augen sehen.

Es dauerte einen Moment, ehe er sich zum antworten zwingen konnte. „Ich? Ich habe nichts getan, Mutter?“ Seine Stimme war eben so leise, wie die ihre. Doch dies lag nicht daran, dass er flüsterte, er war heißer von den Schreien, welche die duzenden Flüche aus ihm herausgezwungen hatten. Es war schwer ihrem anklagenden Blick standzuhalten, doch er würde nicht wegschauen. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er seine Mutter sehen durfte und er würde ehrlich zu ihr sein. Sein Blick war hart, denn nur so konnte er es ertragen ihr in die Augen zu sehen.

„Wie konntest du nur so dumm sein?“ Narcissa schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht wahr haben, diesen Albtraum, den ihr Sohn über die gebracht hatte. „Du bringst dich selbst in größte Gefahr. Der dunkle Lord wird nicht aufgeben... es gibt schlimmeres als den Tod, mein Sohn.“ Ihre Augen waren verschattet von der begründeten Furcht vor dem Zorn des Lords.

„Ich weiß das Mutter, ich weiß.“ Er hat es die letzten Stunden gelebt, hat sich schon gewünscht einfach sterben zu können... Harry hatte es ihm bereits prophezeit, hatte dies alles vorhergesagt, doch Draco hatte nicht auf ihn gehört. Aber er hatte zugehört, auch als Harry sagte es gäbe Dinge die schlimmer sind als der Tod. Seine Mutter musste ihm das nicht sagen.

Sie machte einige schnelle lautlose Schritte vorwärts und griff mit beiden Händen seine Schultern. Ihre Augen waren die einer Gejagten. Wo hatten sie sich da nur reingeritten? „Du musst ihm geben was er will.“

Draco konnte darauf nicht antworten und schwieg. Das Flehen seiner Mutter war zu viel. Sie wollte dass er zurückging und genau das Gegenteil von dem tat, das er sich geschworen hatte – das er Harry geschworen hatte. >Dann wäre alles was war und alles was ich schon ertragen habe umsonst. Nein.< Er konnte es nicht und er wollte es nicht! „Dafür ist es zu spät, Mutter.“ Draco wusste, dass er recht hatte. Der Lord würde ihm diesen Verrat nie verzeihen.

„Nein, es ist noch nicht zu spät!“ Er sah, wie die bereits geröteten Augen feucht wurden und musste sich mit reiner Willenskraft davon abhalten jede einzelne Träne mit deinen Augen zu verfolgen. Seine Mutter hatte vor diesem Tag noch nie vor ihm geweint. Malfoys weinen nicht. Inzwischen war Draco sich ziemlich sicher, dass er dafür gesorgt hatte jede Familienregel auszuhebeln.

„Er wird mir nicht vergeben Mutter, du weißt das.“ Er legte seine Hände auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen, doch das Gegenteil passierte.

„Ich werde nicht zulassen, dass du dich umbringst, Draco.“ Sie riss sich von ihm los und machte einen Schritt von ihm weg. Ihre Kiefermuskulatur zuckte und er konnte hören, wie sie mit den Zähnen knirschte.

Draco kämpfte mit seinen müden Gliedern, doch der stand auf, um auf einer Höhe mit seiner Mutter zu sein. Sie war fast einen halben Kopf kleiner als er. „Das ist nur leider nicht deine Entscheidung.“

„Du bist mein einziger Sohn und ich erlaube es nicht.“ Ihre Stimme wurde lauter und stieg um eine halbe Oktave in die Höhe.

„Mein Leben gehört dir nicht...“ Er wusste es war grausam ihr das jetzt zu sagen. Er hatte so viele Gelegenheiten sich gegen sie aufzulehnen, doch er hatte sie nie ergriffen. Nun platzte ihm der Kragen. War er es, der hier starb oder sie?

„Ach nein? Ich habe dich geboren! Du hast kein Recht mich wegzustoßen!“ Er hörte ihr nicht zu sondern beendete seinen Satz.

„... das hat es schon lange nicht mehr, ich hatte es nur bis heute nicht verstanden.“ Er straffte seine Schultern und biss die Zähne zusammen.

Seine Mutter taumelte einen Schritt zurück, als sei sie geschlagen worden „Warum tust du mir das an Draco?“, flüsterte sie.

Er konnte ihr keinen genauen Grund nennen. Es war richtig und es war nötig. Ebenso wie es richtig und nötig war dem Dunklen Lord entgegenzustehen. „Aus dem selben Grund aus dem ich mir selbst das antue, Mutter.“

„Warum willst du mich bestrafen?“, donnerte sie ihm entgegen.

Er musste die Augen schließen um nicht zurückzuweichen. Er sprach langsam und gesetzt. „Ich bestrafe dich nicht.“

„Natürlich.“ Inzwischen schrie sie fast und Draco musste seine Hände in den Seiten seiner schwarzen Robe verklammern, um sie nicht zu schütteln, als sie ihn weiterhin anschrie. „Du willst mir nur deshalb diesen Schmerz zufügen, damit ich dich gehen lasse.“

Er hatte ihre Wut verdient, er wusste das. Doch sie musste es verstehen, sonst würde sie sich ewig quälen. „Ich bin schon gegangen, Mutter. Versteh das.“

„Nein, Draco! Ich verstehe dich nicht. Ich habe mich immer um dich gesorgt... was du tust ist eine Strafe für mich!“

Er schüttelte den Kopf. Dies war der Grund, warum er ihr nicht schon zuvor versuchte Paroli zu bieten. „Hierbei geht es ganz alleine um mich, Mutter.“

Er hatte die Ohrfeige nicht erwartet, die sie ihm gab, und selbst wenn, so hätte er nicht versuch sie zu verhindern. Seine Wange brannte unter der unerwarteten Härte ihrer flachen Hand.

„Du lebst dieses Leben aber nicht alleine! Keine Mutter sollte ihr Kind überleben und ich habe es nicht vor.“ Ihr Blick machte ihm Angst. Es lag eine manische Entschlossenheit darin, so wie die, welche er selbst empfand.

Er nahm die Schultern seiner Mutter mit beiden Händen und sah ihr unverwandt in die Augen, versuchte sie zu erreichen. Sie starrte ungläubig zurück und versuchte sich aus dem unangenehm starken Klammergriff zu befreien, doch Draco ließ es nicht zu, sie musste ihm zuhören. „Ich will nicht dass du leidest... das war nie meine Absicht. Aber ich lebe schon lange alleine, Mutter, und dein Versuch mich gefangen zu halten in deinem Leben... ich ertrage es nicht. Verstehst du es nicht? Das war es was mich forttreibt. Der Druck ist zu viel für mich ich...“ Er wollte sie nicht wegstoßen, doch er musste es tun.

Als er seinen Griff lockerte riss sie sich los und machte zwei Schritte zurück. Ihr Blick war eine Mischung aus Wut und Schmerz und Unverständnis. Es wirkte beängstigend im Schein ihres Zauberstabs vor dem scheinbar endlosen Dunkel des Saals. „Ich wollte immer nur dein Bestes. Ich wollte, dass du es einmal gut hast mit dem Stand und der Macht, die dir zusteht.“ Sie reckte den Kopf in die Höhe. Dracos Mutter war eine stolze Frau und sie war Stolz auf das, was sie ihrem Sohn bieten konnte. Der Satz klang für Draco beängstigend hohl und auswendig gelernt.

Die Erkenntnis, die ihn einholte traf ihn schnell und hart und als er es sagte – nur leise, so dass Narcissa es kaum hören konnte – wusste er, dass es wahr war: „Ich wäre ohne all dies glücklicher gewesen.“

„Was sagst du?“ Er hatte ihre Welt zerstört. >Es tut mir Leid.<

Als er weitersprach wusste er, dass er zum Todesstoß ansetzte und sein Herz blutete bei dem Gedanken, doch sie verdiente die Wahrheit, brauchte sie. „Aber jetzt kann ich nicht mehr glücklich sein, da ich mir immer meiner Unzulänglichkeiten bewusst sein werde... dass ich euch ein schlechter Sohn war.“ Er hatte es tatsächlich ausgesprochen, hatte es zugegeben. Es war ein Schock, auch für Draco selbst.

„Draco.“ Seine Mutter begann zu schluchzen und er nahm sie in den Arm. Er wusste, dass sie innerlich Schuldgefühle hatte, so wie er, doch ebenso wusste er, dass sie sich niemals beieinander entschuldigen würden. Das lag nicht in ihrer Natur.
 

Die Tür flog auf und Mutter und Sohn sprangen auseinander. Das Licht ging an, als habe jemand einen versteckten Schalter umgelegt. Draco fühlte sich ertappt. Lord Voldemort glitt in den Raum, seine riesige Schlange, Nagini, um die Schultern. Bellatrix folgte ihm, ihr Gesicht versteinert, kein böses Lächeln lag auf den Lippen seiner Tante, kein Schimmer des Wahnsinns war in ihren Augen. Draco gefror das Blut in den Adern. Bellatrix schien nüchtern, gewappnet für das schlimmste. Er hätte nie geglaubt sie so zu sehen. Sie blieb neben der Tür stehen, kein Zauberstab lag in ihrer Hand. Ihr folgten Rudolfus und Rabastan.

Nagini zischte laut und Draco riss den Blick von seiner Tante. Voldemort, im Gegensatz zu seiner Dienerin, lächelte ein humorloses Lächeln. „Narcissa, ich habe dir nicht erlaubt herzukommen.“ Es war eine Drohung und Dracos Mutter fiel sofort auf die Knie, den Kopf gesenkt.

„Verzeiht mir, mein Lord. Ich... ich konnte nicht anders. Er ist doch mein Sohn. Ich wusste nicht, dass es euch verärgern würde.“ Ihre Stimme bebte mit berechtigter Furcht.

„Ach nein?“, fragte der Lord in seiner unschuldigsten – und damit fürchterlichsten Stimme. „Nun weißt du es. Crucio!“

Draco konnte nicht hinsehen, als seine Mutter schreiend und sich windend zu Boden ging. Er war nur froh, dass der Lord seine Aufmerksamkeit bald etwas anderem zuwand... ihm. „Draco... ich weiß, dass du mir nichts verraten wirst, egal wie sehr ich dich foltere oder wie lange ich versuche es aus dir herauszuzwingen. Daher werde ich das nicht länger versuchen.“ Dracos Kopf schnappte trotz schmerzenden Nackenmuskeln in Sekundenschnelle nach oben. >Bei Merlins rosa Unterwäsche, habe ich doch schon den Verstand verloren oder hat Voldemort einmal zu oft dem Wahnsinn geföhnt?<

„Stattdessen habe ich einen schnelleren und einfacheren Weg gefunden.“ Dracos Brustkorb schnürte sich zu, sein Atem wurde schnell und flach. Was hatte Voldemort vor? >Oh Gott.<

„Crucio!“ Erneut wand sich Narcissa Malfoy unter den Schmerzen des Cruciatus-Fluches. „Sag mir, was ich wissen will, oder sie stirbt.“ Dracos Augen wurden weit und der eben noch viel zu schnell gehende Atem stand still. >Er blufft nicht. Der Dunkle Lord blufft nie. Er wird Mutter töten... oh Gott.< Draco war versteinert. Was sollte er tun? Er konnte sie nicht für seine Fehler sterben lassen? Die Informationen die er hatte schadeten letztendlich nur ihm selbst.

Dracos zögern war für Voldemort wohl zu lange. „Sectumsempra!“

„Nein!“ Draco und seine Mutter schrieen gemeinsam auf, als Voldemort seinen Zauberstab wie eine Peitsch über Narcissas Schulter fahren ließ. Ein tiefer Schnitt erschien vom Schlüsselbein über die Achsel bis zum Ellenbogen und lebendiges rotes Blut strömte in zu großer Menge über ihre schwarzen Roben und bildete eine Lache am Boden.

Draco sah hilfesuchend zu Bellatrix, die noch immer mit teilnahmslosem kaltem Blick neben der Tür stand, flankiert von ihrem Mann und Schwager. Daher war seine Tante so untypisch still und hart. Ihre Schwester würde sterben. >Das darf ich nicht zulassen. Ich kann es nicht zulassen.<

„Sie wird sterben Draco...“, zischte Voldemort und Nagini glitt langsam von seiner Schulter zu Boden und auf Narcissa zu.

„Nein!“ Draco sprang vor und warf sich vor seine zitternde und langsam blasser werdende Mutter. Seine Knie rutschten auf dem dickflüssigen unnatürlich roten Blut. Draco hatte nie gedacht, dass Blut solch eine intensive Farbe haben konnte. Nagini zischte ihn an, doch er wich nicht zurück. „Ich gebe dir was du willst!“ Der Satz war aus seinem Mund ehe er noch einmal darüber nachdenken konnte. Doch er meinte es. Seine Entschlossenheit war verflogen, sie war in dem Moment gestorben als es nicht mehr nur um sein Leben ging.

Ohne einen Moment zu verschwenden schwang Voldemort seinen Zauberstab. Draco hatte nicht gewusst, dass es so schwer war sich nicht zu wehren. Er fühlte wie Voldemort in seinen Geist eindrang und kämpfte mit dem Instinkt sich zu schützen. Er biss sich auf die Wange bis er Blut schmeckte und sah vor sich all die Bilder der vergangenen Wochen: Das Portrait, den Zusammenstoß mit Harry, den Zwischenfall nach dem er in der Krankenstation aufwachte, Dumbledores Erklärungen, der heilende Schnitt an seiner Hand, die Besucher vom Ministerium... Kurz vor der Stelle, als sie zu den Treffen mit Harry kamen beendete Draco die Verbindung. Voldemort hatte was er brauchte. Diese Erinnerungen gehörten nur Draco. Er kippte orientierungslos nach vorne, als der Eindringling aus seinem Geist verschwand. Sein Kopf hämmerte und ihm war übel. Er fing sich gerade noch mit den Armen ab und spürte das warme Blut seiner Mutter unter den Fingern. Er musste würgen, doch es kam nichts hoch, da er schon lange nichts mehr gegessen hatte.

Der Dunkle Lord schien eine Weile seine Gedanken zu ordnen. „Harry Potter. Warum kommt immer alles zurück zu Harry Potter?“

Draco antwortete nicht, ebenso wie kein anderer der Anwesenden antwortete.

„Draco, warum hast du dich so gequält, wenn deine Informationen so sinnlos waren?“ Wenn Draco zuvor dachte Voldemort sei zornig, so musste er sich eingestehen, dass er den Dunklen Lord noch nie zuvor wirklich erzürnt gesehen hatte... bis jetzt. Die Erkenntnis, dass Dracos Errungenschaft ihm nicht den geringsten Nuten brachte, dass er sie nicht einmal nachahmen konnte, weil es nur ein dummer Unfall gewesen war, ließ einen Orkan im Raum losbrechen. Es wurde eiskalt und ein Wind pfiff so schneidend durch den Saal, als könne er Fleisch von Knochen trennen. „Du hast mich für dumm verkauft Draco! Dafür wirst du büßen.“ Draco wappnete sich auf die volle Wut des Dunklen Lords.

„Avada Kedavra!“ Draco presste die Augen aufeinander und wartete auf den nunmehr so bekannten Schmerz... doch er kam nicht. Nach einem Moment öffnete Draco sie Augen und entließ einen Schrei, der jeden Werwolf in die Flucht geschlagen hätte.

Narcissa lag tot am Boden. Ihr Köper durchtränkt mit dem roten Blut aus der Fluchwunde, ihre Augen kalt und starr und leer starrten Draco an. Eine ewige Anklage an ihren Sohn, ihren Mörder...
 

... to be continued ...
 

Following: „l’addition“
 

Titel: „guerre des morts“ = Krieg der Toten
 

A/N: Das war ein sehr Draco-zentrisches Kapitel und es hatte keinen tieferliegenden Humor, wie manches der vorherigen Kaps. Das liegt wohl daran, dass es einfach nicht lustig war, was ich mich zu schreiben gezwungen sah. Ich wollte Cissy eigentlich nicht umbringen, aber es kam mir plötzlich als einzige logische Möglichkeit für sie vor. Sorry, Cissy. So muss sich JKR auch öfter fühlen.
 

P.S.: Wer hat alles schon den neuen HP gelesen? „The Deathly Hallows“... Ich werde es jetzt keinem spoilen, wirklich nicht. Nur soviel von mir: Ich habe nach dem ersten Kapitel echt gedacht „Oh Gott, JKR hat eindeutig zu viele Fanfics gelesen.“ Das ganze Buch ist, wie Cat so schön sagte, „Eine bessere Fanfic“ und sie hat recht. Aber es ist geil, vor allem wenn man FFs mag! Hihihi



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2008-08-03T20:59:17+00:00 03.08.2008 22:59
Die FF is toll. Was den 7. HP betrifft: du hast ja sowas von recht. Ich habe an einer Stelle beim lesen des Buches gedacht, das, das eine ziemlich unrealistische FF ist, dann fiel mir wieder ein das ich grad das richtige Buch lese und war dann erstmal so °.° is nich ihr ernst.

Aber zurück zu deiner ff ich finde du kannst gut schreiben. Dein Stil ist nicht zu eigenwillig, aber trotzdem gefällt er mir. Die Sache mit der Puppe war meiner Meinung nach eine gute Idee und auch die Kussszene fand ich echt toll das war total niedlich. Mach weiter so das find' ich gut.^^


glg
Von: abgemeldet
2007-09-26T17:13:44+00:00 26.09.2007 19:13
hey ^^
das is echt ne hamma story Oo
alles auf einma durchgelesn
mich zwickt es nur ein bissl [ ya ish weiß du denkst jetz: " ya nur du hast ma wieda was auszusetzen" xD] das dracos muddi gestorbn is TT.TT un das nicht doch [im letzten moment o.~] harry kam xD
saq ma sitzt da harry eig. imma noch rum un schreit ?? x.x der arme
so das wars von
mir
du MUSST weiterschreibn [denn ish bin das bedeutenste kommi ~nummero 106~ xP]
ish freu mish drauf xDxDxD
lg snoopy ^^
Von: abgemeldet
2007-08-30T18:06:09+00:00 30.08.2007 20:06
ohhhhhh die arme narcissa
traurig -.-
aber die FF is echt toll
ich find vor allem die ersten paar kapitel toll
da das alles noch an das buch erinnert *das buch verehr*
ich hoffe ma das die FF nich wie das buch endet ^^
sonst gibt es ärger -.-
aber die FF is echt toll
würde gern ne ens von dir bekommen
wenn das nächste kapitel rauskommt
danke ^^
schreib schnell weiter bitte

LG isi
Von:  -Anika-
2007-08-26T16:29:33+00:00 26.08.2007 18:29
komm ich nun auch endlich mal zum kommi schreiben! *gomen* ^^
hatte wirklich keine zeit um das kap endlich mal lesen zu können.

also das kap war ja mehr als brutal! ;______;
draco tut mir so leid und das bella einfach nichts unternommen hat, obwohl es ihre schwester war, die voldemort getötet hat! Q.Q

mach bitte bald weiter! *knuffz* Ani
Von:  Ditsch
2007-08-23T14:10:03+00:00 23.08.2007 16:10
Schock! O.O
Ein wirklich ernstes Kapitel. Und sehr tragisch... Ich finds gut, dass Draco wenigstens versucht hat, seine Mutter zu retten. Auch wenn bei Voldy eigentlich sowieso klar war, dass er sie tötet ûu Braucht sie ja nicht mehr...

Mal wieder ein absolut super Kapitel, was soll man anderes sagen...

Ich freu mich schon aufs nächste Kapi!

Ditsch
Von:  Jitsch
2007-08-21T09:24:38+00:00 21.08.2007 11:24
Ich bin mal wieder begeistert. Dein Schreibstil ist so klar und arbeitet mit Vergleichen und so weiter richtig flüssig *.*

Der Storyverlauf gefällt mir auch. Es geht eben nicht nur um Harry und Malfoy, und gerade in diesem Kapitel passiert unglaublich viel Interessantes. Das mit Narcissa finde ich passend, es hätte kaum anders kommen können.

Was wird wohl jetzt passieren? Ich hoffe mal, Harry und Malfoy kommen da raus... und nebenbei könnten sie auch Voldemort besiegen, eine Art alternatives Ende oder so. Na ja, das ist aber wirklich deine Sache, lass dir da bloß nicht reinreden!

Jitsch*
Von:  Najina1
2007-08-17T14:03:05+00:00 17.08.2007 16:03
oh mann! das war ja mal ein kappi. ich find das ist das beste kappi der ganzen ff bis jetzt. mich hat es echt mitgenommen. kann dir zwar nicht sagen warum aber so wie du es geschrieben hast war es echt verdammt gut.
draco konnte seine mutter nicht mehr rette. jetzt ist seine ganze familie fort und es wird ihm auch weh tun aber es hat auch etwas gutes. sollte er da wieder rauskommen kann er ein neues leben beginnen ohne von seinem alten leben wieder eingeholt zu werden. aber jetzt wird es ihn erst mal ziemlich erschüttern, dass er am tod seiner mutter schuld ist. auch wenn er sich von seiner familie lossagen wollte, wollte er nicht dass narcissa stirbt. aber das war voldemorts einzig möglichkeit an die informationen ran zu kommen. wobei die ihm schlussendich nicht weiter geholfen haben. den unfall kann er nicht rekonstruiern oder wiederholen. alles was er damit anfangen kann ist endgültig zu wissen, dass draco unverwundbar ist. das hilft ihm nur nicht weiter.
trotzdem wird er draco nicht gehen lassen. denk ich zumindest. hoffentlihch kommt harry bald ihn retten, sonst versinkt draco wieder in seinen trüben gedanken aus denen er dank harry zwischenzeitlich teilweise aufgetaucht war.
danke für die ens. ich freu mich schon aufs nächste kappi.
bis denne

najina
Von: abgemeldet
2007-08-15T12:44:12+00:00 15.08.2007 14:44
die story ist super obwohl ich zuerst etwas abgeschreckt war,da ich dachte es ist so wie die geschichte "das bildnis des dorian grey"
(war nicht so berauschend)ABER ich bin begeistert
auch dein schreibstil ist sehr anschaulich
ich freu mich schon aufs nächste kapi
weiter so
Von:  Slytherin-Princess
2007-08-13T16:10:57+00:00 13.08.2007 18:10
wow...
Draco ist ja soo cool...ich glaube,
Potter ist nicht so einzigartig...
er ist der einzige Mensch,
der in der situation sowas vom stapel lässt.
geil.
gefiel mir sehr gut,

Rina
Von:  Engelchen_Fynn
2007-08-13T09:13:11+00:00 13.08.2007 11:13
Oh nein...., armer Draco....

Super Kapitel, ganz schnell weiter, bitte!!!


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