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Ich lebe

Gemeinschaftsarbeit mit Dunames - für die ein Songtitel von Christina Stürmer herhalten musste
von

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Stranger than you dreamt it

Stranger than you dreamt it -

can you even dare to look

or bear to think of me:

this loathsome gargoyle, who

burns in hell, but secretly

yearns for heaven,

secretly . . .

secretly . . .

(from "Stranger than you dreamt it" - The Phantom of the opera by Andrew Lloyd Webber)
 

Das traf mich dann doch ziemlich.

"Ich wollte dir Zeit geben..."

Aber dann fiel mir ein, dass ich mich, wenn sie mir schon solche Sachen einfach an den Kopf warf, nicht auch noch rechtfertigen musste.

Also stieg ich mit einem verletzten Ausdruck im Gesicht einfach über sie hinweg.

"Du kannst tun und lassen was du willst, ich habe dich nie eingesperrt und werde das auch nie tun."

Sagte ich nur kühl und verletzt, hob meine Sachen auf und ging Richtung Haus.
 

Es schien auf ein Mal um mehrere Grad kälter geworden zu sein, auch wenn ein rationaler Teil meines Gehirns mir sagte, dass das physikalisch unmöglich war, schließlich brannte die Sonne immer noch genauso vom Himmel wie ein paar Minuten zuvor.

Ich zog meine Beine an mich und schlang schützend die Arme darum. Wie sollte ich ihm nur erklären, was mich umtrieb?

Dieses unerträgliche Gefühl, mich selbst zu verlieren, dass es jemanden gab, der mich zu absolut allem bringen konnte, wenn er nur wollte?

Ich vertraute Seto ja, aber ich kannte auch nur zu gut seine Freude daran, andere Menschen zu manipulieren.
 

Im Haus fetzte ich meine Sachen nur in irgendeine Ecke und ging duschen.

Eisig kalt.

Das hatte mich wieder ziemlich verletzt, eine Beziehung verletzte nun mal wenn man zu sehr begann an seinem Partner zu hängen.

Dieses Problem hatte man mit einer Affaire nicht, deshalb hatte ich mir das ja auch öfters beweisen wollen.
 

Nach einigen Minuten richtete ich ich wieder auf.

Was nütze es schon, hier im Sand zu sitzen und zu heulen, oder zumindest Trübsal zu blasen? Nichts. Es wurde an der Zeit, endlich offen zu sein. Wenn ich das von Seto erwartete, sollte es auch für mich gelten.
 

Aber ich würde mein Wort halten und Tea nicht mehr betrügen.

Ich hatte sie sehr verletzt damit und mich im Grunde dann auch.

Manchmal fragte ich mich wirklich ob bei mir alles in Ordnung war.

Irgendwann fror ich wirklich und stellte das Wasser etwas wärmer.
 

Ich hörte das Wasser im Badezimmer rauschen, also war Seto wohl unter der Dusche.

Da mir das kein besonders geeigneter Ort schien, um Enthüllungen dieser Bedeutung zu machen, setzte ich mich ins Wohnzimmer und wartete.

Ewig konnte er sich ja nicht da drinnen einsperren.
 

Nachdem ich einige Zeit meinen Gedanken nachgehangen war, drehte ich das Wasser ab und kam aus der Dusche.

Mit einem Handtuch um die Hüften und eines auf dem Kopf mit dem ich grade meine Haare trocken rubbelte, kam ich dann langsam wieder die Treppe runter.
 

Ich sah aus dem Fenster. In die Augen sehen konnte ich ihm jetzt nicht, ich wusste doch nur zu gut, was kommen musste, sobald er einmal die Wahrheit über mich kannte.

"Seto? Ich weiß, dass du mich jetzt noch nicht verstehen kannst. Aber bitte hör mir zu, dann kannst du vielleicht nachempfinden, warum es mir solche Anst macht, festgehalten zu werden."
 

"Tea...? Na schön, ich höre dir zu."

Ich war zwar noch etwas verletzt von ihren Worten vorhin, aber wenn ich den Grund kannte, vielleicht würde ich die Dinge dann anders sehen.

Also setzte ich mich auf die Couch und betrachtete ihre Figur am Fenster.
 

Also begann ich zu erzählen. Es ging erstaunlich leicht, wie ein einmal geöffnetes Geschwür auszudrücken.

Ich erzählte von meinen Eltern, die nicht etwa deshalb ein Kind bekommen hatten, weil sie sich so sehr liebten, sondern aus Gründen des Prestiges, und die das Risiko, es könnte "falsch" werden, nicht eingehen wollten.

Von dem Experiment, das die Kaiba Corp - zu diesem Zeitpunkt noch unter der Leitung von Gozaburo Kaiba - damals durchführte und für das die ehrgeizigen Wissenschaftler noch Testpersonen suchten.

Von meiner vollkommen entarteten Entstehnung, in der alles nur darauf bedacht war, mich möglichst "perfekt" zu gestalten.

Und von der ständigen Angst, nicht den Zweck zu erfüllen, zu dem ich geschaffen wurde.

Nachdem ich geendet hatte, drehte ich mich in der entstandenen Stille zu Seto um. "Verstehst du jetzt, warum es mir zuwider ist, von anderen gelenkt oder festgehalten zu werden? Mein ganzes Leben lang musste alles einem Zweck dienen. Ich fing an zu tanzen, angeblich um berühmt zu werden. Ich freundete mich mit Yugi und den Anderen an, angeblich, weil sie bekannt waren. Und sogar unsere Beziehung besteht in den Augen meiner Eltern nur, weil du reich und berühmt bist. Meine Gefühle haben nie jemanden interessiert. Und wer weiß, vielleicht ht man mir sogar einen biologischen Schalter eingebaut, der nur aus sicherer Entfernung umgelegt werden zu braucht, um mich aus dem Weg zu schaffen. Das Experiment wurde verboten, eigentlich darf niemand davon wissen. Ich bin der Schandfleck, der geblieben ist."
 

Es war nicht so das ich nicht Unterlagen dafür gefunden hätte als ich Gozaburos Sachen alle beendet und rausgelöscht und rausgeworfen hatte.

Auch wenn sie sehr spärlich gesäht waren.

Aber hatte nicht darin gestanden das alle diese Personen 'verstorben' waren?

Ich musste wohl auch relativ überrascht, aber zumindest nicht ungläubib, aussehen. Denn mit so etwas hätte ich nie gerechnet.

Und da nur sehr wenige Personen davon wussten, Ausenstehende schon gar nicht, musste ich ihr wohl glauben.
 

Ich wandte mich ab.

"Ich sollte jetzt besser gehen. Machs gut."

Es hatte keinen Sinn, hier zu bleiben. Wie konnt er jemanden - nein, ETWAS! - noch länger lieben, das aus dem Reagenzglas entstanden war? Das wäre genauso widernatürlich wie alles, was mein Leben bisher beherrscht hatte.
 

"Tea...komm mal her zu mir..." sagte ich ralativ sanft.

Dann streckte ich meine Hand nach ihr aus.

"Mich interessieren deine Gefühle, das solltest du eigentlich wissen..."
 

"Das weiß ich, aber..." Ich konnte ihn immer noch nicht ansehen. "Es muss dich doch anekeln, zu wissen, was ich bin. Seid wir zusammen sind, steht auf die eine oder andere Weise zwischen uns, dass ich keine standesgemäße Freundin für dich sein kann. Und jetzt hörst du auch noch, dass das ich strengenommen nicht mal ein richtiger Mensch bin."
 

"Vergiss das ganz schnell wieder, das ist nicht wahr, du bist menschlicher als die meisten anderen. Und in meinen Augen sowieso...ich habe mich nie an jemanden gebunden... geschweige denn verliebt... bis du kamst..."

Deutlicher konnte ich es nicht sagen, mit Liebe konnte ich für gewöhnlich nicht so viel anfangen, nur bei Tea, das war etwas ganz anderes.

Sie konnte ich lieben.
 

Ich schluckte. Auch, wenn ich es auf ganz andere Weise kompensierte als er, ich hatte von meinen Eltern ebenfalls nicht gerade viel Liebe erfahren. Und meine Freunde mochten mich zwar, doch sie kannten eben nicht die ganze Wahrheit.

"Danke..."
 

Als sie nicht zu mir kam stand ich langsam auf und trat auf sie zu.

Sanft umarmte ich sie von hinten.

"Du hast mich gefragt, warum ich noch nicht mit dir geschlafen habe, warum nur mit anderen... bei dir habe ich Angst... Angst dir wehzutun oder dich zu verletzen, das macht mich unsicher... Das soll jetzt keine Entschuldigung für mein Verhalten sein... ich möchte nur das du dich nicht zurückgestoßen fühlst, dem ist nämlich nicht so."
 

Ich nickte.

"Eigentlich... habe ich mir schon so was gedacht. Aber es ist nun mal auch dann nicht ganz einfach. Und vorhin am Strand, da habe ich einfach die Beherrschung verloren. Das tut mir leid, eigentlich war ich froh, dass du gekommen bist, ich hatte schon irgendwie Angst, es nicht mehr ans Land zu schaffen.

Aber dann kam auf einmal wieder diese Panik..."

Ich war nicht sicher, ob er das verstehen konnte, aber schließlich - er hatte auch einen Großteil seines Lebens damit zugebracht, das zu tun, was Andere von ihm wollten.
 

"Du weißt doch, das ich gerne alles unter Kontrolle habe, eben weil man mir früher alle Kontrolle, sogar die über mein eigenes Leben, verwehrt hat. Deshalb hab ich es bei dir vielleicht etwas übertrieben. Ich will dich nur schützen, auch wenn ich weiß das du dich sehr gut selbst schützen kannst."

Sanft streichelte ich über Teas Bauch und schloss meine Augen.
 

Ich seufzte leise und lehnte mich an ihn.

"Scheint so, als müssten wir beide noch viel lernen."

Langsam drehte ich ich um und umarmte ihn fest. Mein Herz schlug schnell, weil sich so viele Emotionen in mir hn- und her jagten, aber eine war klar die stärkste und würde es auch immer sein: Meine Liebe zu ihm.
 

Fast liebevoll streichelte ich ihren Rücken und legte meine Wange auf ihren Kopf.

"Wir werden es zusammen lernen Tea, du und ich..."

Ich wollte sie nicht verlieren, und dass sie eben nicht ganz 'normal' war, das machte mir nichts aus, wer war denn schon wirklich normal?
 

"Ja."

Sanft begann ich seinen Hals zu küssen, immer weiter nach unten zu wandern bis zur Schulter, und dort schließlich zu verweilen.

Wenn er nur wüsste, wie viel er mir bedeutete!

Ich konnte es nicht zeigen. Ich konnte einfach nicht. Nicht einmal mein jahrelang trainierter Wortschatz und meine berühmten emotionalen Gesten würden das schaffen.
 

Leise seufzte ich genüsslich auf.

Sie tat mir so gut.

Ich brauchte Tea, ihre Nähe, ihre Fürsorge.

"Wenn ich dich wieder mal zu sehr einenge, dann sag mir das, ja? Ich werde versuchen besser darauf zu achten."
 

"Und ich werde mich beim nächsten Mal nicht so anstellen."

Entgegnete ich leise, inzwischen war mir mein Verhalten reichlich peinlich.

"Sollten wir nicht langsam mal nach Hause gehen? Mokuba wundert sich sicher schon, wo wir bleiben."

Schließlich wusste der Kleine nichts von unserem Ausflug an den Strand, und vielleicht sollte er auch besser nichts davon erfahren, schließlich hatten wir in der Konsequenz die Schule geschwänzt. Nicht gerade ein tolles Vorbild.
 

"Mach dir keinen Kopf deswegen...ich verstehe dich jetzt ja... Und wegen Mokuba, ich denke Roland wird ihn vermutlich informiert haben... dass ich nicht eher darauf gekommen bin Roland zu meinem Stellvertreter zu machen..."

Eigentlich konnten wir auch hier bleiben wenn Tea wollte.

"Möchtest du heute Nacht hierbleiben und wir fahren morgen von hier zur Schule?"
 

Etwas überrascht sah ich auf, schließlich klang das fast nach einem Tag für uns beide allein.

Was fast zu schön wäre, um wahr zu sein, schließlich hatten ständig irgendwelche anderen "wichtigen" Dinge - meist Setos Firma - unsere gemütlichen Stunden gestört.

Dementsprechend strahlte ich.

"Klar, gerne."
 

Ich musste einfach lächeln.

"Roland ist in der Firma, Mokuba wird sich vermutlich freuen, dass er mal eine Nacht sturmfreie Bude hat und wir beide haben bis morgen früh nur Zeit für uns, mal sehen was wir mit dieser Zeit machen..."
 

"Ach, uns wird schon was einfallen."

Gegen meinen Willen musste ich an unsere paar missglückten Versuche denken, mit einander zu schlafen, und vor allem daran, wie ich mich angestellt hatte. Sofort lief ich rot an, drehte aber schnell den Kopf zur Seite, damit er mein Gesicht nicht sehen konnte.

Schließlich wollte ich nicht, dass Seto dachte, ich denke pausenlos darüber nach.
 

Immer noch lächelte ich leicht.

"Wollen wir uns ein wenig entspannt auf die Terasse setzen, was meinst du?"

Schließlich konnten wir da nachher dann den Sonnenuntergang zusammen ansehen.

Und der war hier am Meer jedesmal aufs neue wieder besonders schön.
 

"Ja."

Ich lächelte glücklich und nahm seine Hand. Zusammen gingen wir auf die Terrasse.

Ich lehnte mich an Seto und irgendwie - auf eine Weise, die ich nicht ganz erklären konnte - fühlte ich mich so gut verstanden wie kaum jemals zuvor.
 

Sanft umarmte ich Tea von hinten und senkte sachte mein Kinn auf ihren Kopf.

Ich fühlte mich ihr so nahe wie niemandem sonst.

Aber das war gut so.

Mit den Armen umschlang ich sie fest und eine meiner Hände lag auf ihrem Bauch und streichelte sie da zart.
 

Ich schloss die Augen und seufzte zufrieden.

Ein paar Augenblicke lang hatte ich tatsächlich geglaubt, er würde mich abweisen, sobald er wusste, dass ich nicht ganz "normal" war. Natürlich nicht, das war dumm von mir gewesen... langsam kehrte das gute Gefühl zurück, dass auch ich ein Recht darauf hatte, zu leben und glücklich zu sein, wenn ich schon einmal hier war.
 

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So, endlich geht es weiter! Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich allerdings nicht sagen, da wir damit so ziemlich am Ende unserer bisherigen Aufzeichnungen sind...

So viel kann ich schon mal verraten: Wir machen einen ziemlich krassen Sprung zu dem Ball, von dem schon früher dei Rede war... Aber wie gesagt, es dauert noch ein bisschen, bis wieder ein ganzer Abschnitt fertig ist.
 

Special Thanks:
 

- neona fürs nachfragen, wann es denn endlich weiter geht (sonst hätte ich mich wohl nie aufgerafft. ^^)

- Allen, die diese Story immer noch weiter lesen, obwohl ich sie so lange habe warten lassen



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-09-25T07:35:49+00:00 25.09.2006 09:35
Ich finde deine FF wirklich gut. Schreibst du bald weiter?? Würdest du mir dann eine ENS schicken??

bis dann
tea
Von:  Prinzessin
2006-05-22T13:07:53+00:00 22.05.2006 15:07
Nicht schlecht !!!
Mir gefällt dein Stil wirklich sehr gut. Ich hoffe Du schreibst bald weiter !!!
Deine Prinzessin


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