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Ich lebe

Gemeinschaftsarbeit mit Dunames - für die ein Songtitel von Christina Stürmer herhalten musste
von

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... oder auch nicht.

Ras' ich ewig? Noch nicht ausgestritten

Ist der heiße Streit der Leidenschaft?

Hab' ich Armer nicht genug gelitten?

Sie ist hin - ist hin - des Kämpfers Kraft.

Engelsauge! Immer um mich schweben -

O warum? Warum? Du liebe Grausame!

Schone! Schone! Sieh! Dies schwache Beben!

Weibertränen weint der Überwundene.
 

(...)
 

Weh! sie kann, sie kann mich nimmer lieben,

Mir geraubt durch ein tyrannisch Joch,

Nur die Wunde noch ist mir geblieben,

Fühlst dus? Fühlst dus? Weib! die Wunde noch.

Ha! Ein Abgrund droht vor meinen Sinnen -

Laß mich! Laß mich! Todesvolle Leidenschaft!

Höllenflamme! Willst du ewig brennen?

Schone! schone! Sie ist hin, des Kämpfers Kraft.

(by Friedrich Hölderlin - "Der Kampf der Leidenschaft" (gekürzt))
 

"Auch gut." meinte ich und stand auf. Auf der Terasse angekommen, konnte ich nur staunen. Dieses Haus war ja wirklich mit allem ausgestatet... "Liegen nennst du das? Diese Luxusteile?"
 

"Sagen wir, sehr bequeme Liegen..."

Sagte ich als ich hinter Tea auf der Terasse anhielt und sie von hinten umarmte.
 

Ich lächelte und schmiegte mich an ihn.

"Das scheint mir auch so..."
 

Sanft streichelte ich ihren Bauch und gähnte etwas.

"Tut mir leid das ich so müde bin..."

Am liebsten würde ich alle Verplichtungen für die nächsten Tage einfach absagen, aber das konnte ich ja auch nicht einfach machen, oder?
 

"Macht nichts. Ruh dich einfach aus." Schließlich arbeitete er sonst mehr als genug. Ich setzte mich auf eine der "sehr bequemen Liegen" und musste grinsen. "Daran hat jedenfalls keiner gespart."
 

"Wenn das wirklich für dich in Ordnung ist, dann lege ich mich etwas hin."

Ich machte es mir auf einer der Liegen bequem und war froh, dass sie wirklich so komfortabel waren.

Es dauerte nicht lange, da war ich auch schon eingeschlafen.
 

Viel konnte ich ja im Moment nicht tun, also beobachtete ich einfach Seto beim Schlafen. Irgendwie hatte er ja schon etwas extrem Süßes an sich, wenn er so entspannt dalag, aber ich glaube, das sollte man ihm gegenüber lieber nicht erwähnen.

Nach einiger Zeit wurde mir das allerdings doch etwas zu langweilig, und ich ging wieder zum Strand hinunter. Gedankenverloren schaute ich aufs Meer und merkte kaum, wie viel Zeit verging.
 

Langsam wurde ich wieder wach, aber wirklich ausgeschlafen war ich noch nicht. Ich setzte mich auf und sah, das Tea unten am Strand stand.

Fast wünschte ich, wir könnten einfach ein paar Tage hier bleiben, doch das ging ja schon wegen der Schule nicht.
 

Irgendwann wandte ich meinen Blick dann doch von der endlosen Wasserfläche ab und drehte mich wieder zum Haus um. Ich sah, dass Seto inzwischen wieder wach war, winkte ihm kurz zu und lief wieder nach oben auf die Terasse. "Na, ausgeschlafen?" Fragte ich und setzte mich auf den Rand seiner Liege. Bevor er antworten konnte, gab ich ihm allerdings noch einen zärtlichen Kuss auf den Mund, was eine artikulierte Antwort vorerst unmöglich machte.
 

Eine meiner Hände glitt in Teas Nacken und ich hielt sie nah bei mir.

Ich wollte den Kuß noch nicht lösen, zumindest noch nicht gleich.

Nach einer Weile wurde uns die Luft knapp und wir mußten den Kuß unterbrechen.

"Ausgeschlafen? Nein, leider nicht."
 

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und hatte jetzt eine ziemlich komische Haltung inne, weil meine Beine immer noch über den Rand der Liege nach unten hingen, was mir allerdings egal war. "Du Armer... Da gibt es nur eins: Heute Abend früh ins Bett." Meiner Stimme war anzuhören, wie breit ich grinste, denn Seto ging so gut wie nie ins Bett, bevor die Nacht schon fast Morgen zu nennen war.
 

"Du willst heute früh ins Bett gehen, nur zu..." verstand ich sie absichtlich falsch.

Aber irgendwie hatte sie schon recht, nur war da das Problem, dass ich dann nicht mit meiner Arbeit fertig würde und sie morgen nachholen müßte.
 

Mit einem gespielt - und auch ziemlich übertrieben - theatralischen Seufzer meinte ich: "Du wirst es ja doch nie einsehen..." Was allerdings stimmte. Wobei ich natürlich wusste, dass er sich nicht aus Spaß die Nächte um die Ohren schlug, genauso wenig, wie der Kaffekonsum im Hause Kaiba zum Spaß weit über dem Normalniveau lag.
 

"Ach Tea...einsehen und können sind zwei sehr weit reichende Worte. Ich wünschte mir ja auch, heute sogar besonders, dass ich einfach ausspannen könnte. Aber es geht einfach nicht."
 

"Ich weiß... ich weiß." Das hörte sich schon wieder etwas kleinlaut an, und im Grunde war ich das auch. Schließlich war es ziemlich gemein von mir, so mit ihm zu reden, wo ich doch genau wusste, dass er gar nicht anders KONNTE als lang auf zu bleiben.
 

"Aber ich werde versuchen heute etwas schneller fertig zu werden. Zur Not kann ich einiges mit nach Hause nehmen und dann im Bett mit dem Laptop noch das Ausstehende erledigen."
 

"Ja, kannst du..." Ich seufzte frustriert. "Ich würde dir so gern helfen... aber ich kann nicht. Das macht mich verrückt..."
 

"Hey, du hilfst mir doch schon. Du bist da und bleibst bei mir. Das ist mehr als ich erwarten könnte oder verdient hätte. Aber jetzt beenden wir das Thema lieber, das führt zu nichts. Wollen wir Essen?"

Roland hatte bestimmt schon etwas vorbereitet, er war sozusagen mein Mädchen für alles, eigentlich hätte ich eher darauf kommen können, ihn zu meinem Stellvertreter zu machen.
 

"Ja, gute Idee." Vermutlich hatte er Recht, es würde wirklch zu nichts führen. Vermutlich würden wir uns über dieses Thema stundenlang unterhalten können - aber führen würde es zu nichts. Ich stand auf und ging ins Haus.
 

"Nimmst du mich nicht mit?"

Fragte ich belustigt und versuchte die Stimmung etwas aufzulockern. Etwas, was ich sonst nie tat, da es mir meist egal war.

Ich griff nach einem Hemd und zog es mir schnell über, mehr nicht.
 

"Nein, hast du das Schild am Eingang nicht gesehen? "wir müssen leider draußen bleiben" und so ein süßes kleines Seepferdchen darunter..." Grinsend steckte ich meinen Kopf wieder aus der Terrassentür. "Komm doch einfach mit! Als ob du sonst immer jemanden brauchen wüdest, der dich an der Hand nimmt! Wobei ich das natürlich auch machen kann."

Ich schnappte mir seine Hand und zog ihn mit mir nach drinnen.
 

Irgendwie konnte ich nicht verhindern, dass ich etwas blöd grinste.

Zufrieden ließ ich mich von Tea nach drinnen ziehen.

"Du weißt also was mein Name bedeutet?"

Fragte ich belustigt, aber überrascht war ich nicht sonderlich.

Tea war ja ein kluges Mädchen.
 

"Klar weiß ich das, Hipocampus, glaubst du, ich lasse mich mit jemandem ein, von dem ich nicht mal weiß, was sein Name bedeutet?" Immer noch grinste ich. "Du weißt doch "Nomen est omen" und so weiter."
 

Jetzt konnte ich nicht verhindern, ihr duch die Haare zu wuscheln, wie ich es bei Mokuba manchmal tat.

Dann kam uns Roland schon entgegen, doch seine Miene verhieß nichts Gutes.

"Master Kaiba, in der Firma ist eine junge Frau aufgetaucht, die behauptet mit ihnen zu ihrem Geburtstagsball zu gehen und das mit ihnen besprechen zu wollen. Wenn sie erlauben, würde ich das gerne für sie erledigen, denn sie sollten mit Miss Tea hingehen."
 

Ich fühlte mich etwas unbehaglich, und das keineswegs wegen meiner in alle Richtungen abstehenden Haare. Obwohl ich in diesem Zustand wohl kaum aussah wie jemand, den man - und erst recht Seto - auf einen Ball mitnehmen könnte. Ich wartete, was Seto Roland antworten würde. Natürlich hatten wir das alles schon besprochen, aber mir war immer noch nicht klar, mit welcher Begründung er die ganzen prominenten Mädchen, die sicher gern mit ihm da hin gehen würden, abwimmeln würde. Es würde ja wohl kaum reichen, zu sagen, dass er lieber mit einer seiner Klassenkameradinnen hingehen wollte...
 

Irgendwie war ich sogar froh, das Roland, auch ohne dass ich es ihm sagte, bereit war mir unter die Arme zu greifen.

"Das wäre mir sehr recht, wäre es vielleicht möglich, das ich heute nicht mehr in die Firma komme und sie sich einfach daran versuchen meinen Platz einzunehmen?"

Damit warf ich ihn zwar ziemlich ins kalte Wasser, doch das war die beste Möglichkeit, herauszufinden, ob Roland wirklich geeignet wäre.

Er schien im ersten Moment etwas überrascht, doch dann stimmte er lächelnd zu. Und ich hatte fast das Gefühl er freute sich über mein Vertrauen in ihn.
 

//Na also. Geht doch.// Die beiden wollten anscheinend noch kurz ein paar Einzelheiten klären, jedenfalls nichts, was mir besonders viel sagte. Also verschwand ich kurz im Bad, um mich wieder vernünftig anzuziehen und meine Haare einigermaßen in Ordnung zu bringen, dann kam ich wieder zurück. Roland war inzwischen verschwunden, und Seto wollte sich auch gerade auf den Weg wohin auch immer machen - vermutlich dahin, wo etwas Essbares zu vermuten war - die Küche.
 

Ich war gerade auf dem Weg in die Küche.

Mit Roland hatte ich alles noch besprochen, er würde sich jetzt um alles kümmern und Tea und ich mußten nur morgen früh zurückfahren wegen der Schule.

Den restlichen Tag konnten wir dann noch hier verbringen und die Nacht auch, falls Tea das wollte.
 

"Jetzt bist DU aber der, der MICH nicht mitnimmt!" Konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen. Das Mitnehmen war allerdings schon wieder relativ, da ich im nächsten Augenblich hinter Seto stand und beide Arme um ihn gelget hatte. "Mitzunehmen" gab es da nicht mehr viel.
 

Langsam drehte ich mich in Teas Armen um und küßte sie sanft auf den Mund.

"Gehen wir Essen und dann können wir entscheiden, was wir sonst noch tun. Was hältst du von Eiskaffee als Nachtisch? So ganz ohne Kaffee werde ich nicht auskommen, aber dann soll es wenigstens nicht wieder eine ganze Kanne voll sein."
 

Ich lachte. "Du und dein Kaffee... Irgendwann verlässt du mich noch für eine Tasse voll von diesem schrecklichen Zeug..." Ich hatte ja nichts gegen Kaffee, aber Seto konnte es wirklich übertreiben.
 

"Also ein bißchen mehr als eine einzelne Tasse bist du mir dann doch schon wert..."

Hier grinste ich dann leicht fies, aber immer noch irgendwo mit mildem Spott und liebevoll.

"...wenigstens eine Thermoskanne will ich dann schon für dich haben..."
 

"Na, vielen Dank auch!" Ich boxte ihn leicht gegen die Brust und grinste. Ganz konnte ich mir dann aber einen boshaften Kommentar auch nicht verkneifen: "Eine Thermoskanne oder aber ein hübsches Model, was?"
 

"Nein, lieber eine Thermoskanne...für was anderes würde ich mein Mädchen nicht hergeben..."

Auch wenn es immer noch halb im Scherz gesagt war, Tea würde ich bestimmt nicht hergeben.
 

"Dann ist es ja gut. Dann lass uns jetzt essen gehen, komm." Ich zog ihn mit. Schließlich wusste ich, wie er es meinte, ich brauchte nicht mehr nachzufragen. Auch wenn ich manchmal ahnungslos tat... etwas schlechtes Gewissen konnte auch nicht schaden.
 

Erleichtert, dass sie nicht weiter auf das Thema einging, folgte ich Tea.

Das Essen war hergerichtet worden und wartete nur noch darauf, von uns verzehrt zu werden.

Ich schob Tea den Stuhl zurecht und wartete bis sie saß, bevor ich ihr gegenüber Platz nahm, damit ich sie auch ansehen konnte.
 

Ich lächelte.

"Du bist ja ein richtiger Gentleman, das wusste ich gar nicht."

Ich griff nach meinem Glas und trank einen Schulck, sah ihn aber weiterhin über den Rand hinweg an.
 

"Gute Manieren lernt man eben, wenn man muß."

Nuschelte ich und nahm selbst auch einen Schluck.

Ich hätte lieber freiwillig gelernt als unter Zwang, aber das war Vergangenheit, ich mußte in die Zukunft blicken.
 

Ich biss mir auf die Lippe. Anscheinend konnte ich nie etwas Richtiges sagen!

Schweigend wande ich mich dem Essen zu.
 

"Vergiß es, Tea, wir werden immer wieder mal ein Fettnäpfchen treffen, das ist unvermeidbar. Vor allem, weil wir zwar viel, aber noch lange nicht alles über den anderen wissen. Das ist nicht so schlimm, ein paar Geheimnisse aus der Vergangenheit haben wir doch beide..."
 

"Ja, sicher, aber ich bin es leid, nichts sagen zu können, ohne einen Fehler zu machen..." Ich sah ihn an. Anscheinend würde es noch lange dauern, bis wir das überwunden hätten, falls es überhaupt irgendwann gelingen würde.
 

"Ich mache doch genauso viele Fehler, teilweise schlimmere als du. Und warum das Ganze? Weil ich mir meine Gefühle nicht richtig eingestehen will und manchmal auch, um sie zu verleugnen...wenn man es so sieht bist du mit mir viel schlimmer dran..."

Ich lächelte leicht, obwohl es ja eigentlich ein ernstes Thema war, doch ich wollte Tea auch zeigen, das es jetzt nicht mehr schlimm war, wir hatten neu angefangen und diesmal würde ich meine Sache besser machen.
 

"Sag so was nicht. Wenn es so schlimm wäre, wäre ich längst weg."

Ich hatte wirklich öfter darüber nachgedacht, zu gehen, und einmal hätte ich diesen Plan ja auch fast in die Tat umgesetzt. Jetzt war ich froh, es nicht getan zu haben.
 

"Ich bin froh, dass du bei mir bleibst, Tea. Auch wenn es vielleicht nicht immer so aussieht, aber glaub nie etwas anderes. So lange du bei mir bist werde ich nicht ganz so kalt, du wärmst mein Herz wieder auf, wenn es zu kalt wird."

Ich sah ihr gerade in die Augen bei meinen Worten, dann wendete ich den Blick ab.

Es war mein Ernst, aber so etwas zu sagen, fiel mir schwer. Es waren Worte, die ich nie wirklich ausgesprochen hatte.
 

"Ich tue mein Bestes."

Obwohl meine Worte eher scherzhaft klingen mussten, es war mein voller Ernst.

Ich stand von meinem Stuhl auf, trat hinter ihn und legte die Arme um seinen Hals. Mein Kinn ruhte auf seiner Schulter.

"So lange du es mir erlabst..." murmelte ich gegen sein Ohr.
 

"Gerade du brauchst meine Erlaubnis nicht. Für nichts..."

Erwiederte ich und lehnte mich etwas nach hinten um Tea besser spüren zu können.

Früher hätte ich nicht gedacht das ich einmal eine Beziehung führen könnte, die mich so zufrieden stellte, eigentlich sogar sehr glücklich machte.

Noch machte ich zwar immer wieder Fehler, doch Tea war so warm, so liebevoll.
 

Ich lächelte. Das war nicht unbedingt das, was man von Seto erwartet hätte zu hören... aber es freute mich.

Es machte mich glücklich, dass er sich mir öffnete und nicht mehr so verschlossen war wie früher.

"Lass uns noch mal rausgehen, in Ordnung? Es ist so schön draußen, da müssen wir doch nicht im Haus sitzen."
 

"Du hast Recht, draußen ist es schöner."

Ich stand auf und legte einen Arm um Tea, zog sie etwas an mich und hauchte einen Kuß auf ihre Schläfe.

Langsam setzte ich mich mit ihr in Bewegung nach draußen.
 

Draußen blendete uns das grelle Sonnenlicht. Ich kniff die Augen zusammen.

Als ich wieder einigermaßen sehen konnte, merkte ich, dass wir nicht allein auf der Terasse waren. In einem der Liegestühle döste eine Frau, und die selbstbewusste Art, mit der sie dieses Haus fast in Besitz zu nehmen schien, machte klar, dass sie glaubte, in ganz besonderer Beziehung zum Hausherrn zu stehen.
 

Mein Blick folgte Tea.

Na fantastisch, das hatte mir gerade noch gefehlt, wo mein Leben endlich wieder einigermaßen normal zu werden schien, musste sie hier auftauchen.

Genervt und relativ entschuldigend sah ich zu Tea, mit einem Blick, der fragte was ich jetzt tun sollte.
 

Ich spürte zwar die Frage in seinem Blick, wusste aber keine Antwort. Woher sollte ich das auch wissen? Ich hatte ja keine Ahnung von ihr... Trotzdem trat ich neben den Stuhl und fukelte die Insassin wütend an.

"Würden sie bitte erklären, was sie hier zu suchen haben?"
 

Im ersten Moment schien es fast so als wollte sie Tea ignorieren und mir um den Hals fallen.

Aber ich machte mit einem eisigem Blick und einem um Teas Hüften gelegten Arm unmissverständlich klar, zu wem ich gehörte.

"Tea hat eine Frage gestellt und ich muss zugeben, die Antwort interessiert mich auch brennend."
 

Ich stellte fest, dass Setos Arm ungemein beruhigend wirkte. Nicht unbedingt eine Eigenschaft, die man ihm zugetraut hatte, aber ich wusste ja inzwischen, dass er davon eine Menge besaß. Mit einem zuckersüßen Lächeln erhob sich die sprechende Modepuppe vor uns aus dem Liegestuhl und meinte: "Aber Seto, warum denn so unfreundlich? So warst du doch sonst nie." Zwar wunderte ich mich beinahe schon, dass ich durch ihre Augen nicht direkt auf die Schädelrückwand sehen konnte - viel war ja anscheinend nicht dazwischen - aber SO dumm konnte nicht einmal sie sein, dass sie dachte, Seto würde darauf eingehen. Ich war sprachlos.
 

"Dir scheint entfallen zu sein, dass unsere kurze Affäre inzwischen schon seit Längerem beendet ist. Ich habe von Anfang an klargemacht, dass es nur ein kurzfristiges Intermezzo ist und ich keine Beziehung anstrebe."

Sagte ich kühl und sah mit zusammengezogenen Augen auf sie herunter.

Sobald mir aufgefallen war wie aufdringlich diese Person wirklich war, hatte ich sie fallen gelassen.
 

Sie lachte nur. "Und DIR scheint entfallen zu sein, dass du damals gesagt hast, dass du überhaupt keine Beziehung anstrebst... Weiß deine Kleine hier auch schon davon?" Offensichtlich war ihr aber nur an einem nicht ganz so schmachvollen Abgang gelegen, denn mit einem letzten Augenaufschag glitt sie von der Liege und schritt durch den Garten davon.
 

"Mit der richtigen Frau habe ich durchaus eine Beziehung..."

Etwas unsicher drehte ich mich um.

Es tat mir leid, dass so etwas passiert war und ich hoffte, dass Tea das nicht zu nahe ging.

Aber mit dieser Frau war wirklich schon sehr lange Schluss.

Der einzige und letzte Ausrutscher war Desireé gewesen, was aber auch vorbei war.

Denn dass sie von mir schwanger war, bezweifelte ich.
 

Etwas hatte es mich schon getroffen.

Aber warum sollte ich dieser Person mehr vertrauen als Seto?

Nein, mit diesem ewigen Misstrauen musste endlich Schluss sein.

"Natürlich."

Ich lächelte und legte ihm meine Arme um den Hals.
 

"Das mit ihr war vor deiner Zeit, es war kurz und nicht einmal besonders erinnerungswürdig. Normalerweise spreche ich nicht über das was bereits vergangen ist, aber ich möchte, dass du bescheid weißt..."

Ein klein wenig verlegen war ich schon, aber es war Tea, das war etwas anderes.
 

"Worüber?" Verwundert sah ich ihn an. "Du hattest etwas mit ihr, na und? Das ist doch vorbei, oder?"
 

"Sicher ist es vorbei, ich habe mit niemandem mehr was, nur noch du bist bei mir und das bleibt auch so."

Sagte ich fest, denn ich hatte nicht vor, nochmal Gefahr laufen zu müssen, Tea zu verlieren.
 

Einen Moment lang hatte mich doch wieder die Unsicherheit beschlichen. Aber das war wohl ganz normal, sagte ich mir. "Dann ist ja alles klar. Ich werde noch etwas schwimmen gehen, wenn du nichts dagegen hast."

Was brachte denn ein Haus direkt am Strand, wenn man keinen Gebrauch davon machte? Außerdem hatte ich gerade Lust, zu schwimmen.
 

"Mach ruhig, ich werde mich auch etwas abkühlen..."

Aber jetzt richtig schwimmen, dafür war ich zu faul, ich mochte eigentlich den Schatten lieber als die pure Sonne.

Sanft nahm ich Teas Hand und zog sie mit mir den Strand zum Meer hinunter.
 

Am Ziel angekommen, ließ ich mir mein Kleid von den Schultern gleiten und rannte ins Wasser. Eben viel verbarg mein Bikini ja nicht, aber ich hatte schließlich auch keine Geheimnise, nicht auf dieser Ebene.

Übermüig ließ ich mich ins Wasser fallen, schwamm ein paar Meter, ließ mich dann wieder treiben... und merkte nicht, wie ich mich immer weiter vom Land entfernte.
 

Ich beeilte mich nicht sonderlich.

Langsam zog ich meine Kleidung aus bis ich nur noch meine Badehose anhatte, und ließ den Rest einfach neben Teas Sachen fallen.

Nachdem ich mich etwas abgekühlt hatte, sah ich mich nach ihr um, aber sie war schon ziemlich weit von Ufer weg.

"TEA...KOMM WIEDER NÄHER ANS UFER..."

Rief ich laut.

Dann entschied ich mich, ihr entgegen zu schwimmen.
 

Ich fuhr zusammen, als ich Seto so laut rufen hörte und schluckte etwas Wasser.

Inzwischen war die Flut gestiegen und die Wellen etwas höher als zuvor, aber schließlich war ich eine gute Schwimmerin.

Langsam begann ich, wieder näher ans Ufer zu schwimmen, was sich allerdings als schwieriger erwies, als ich gedacht hatte.
 

An Tempo zulegend war ich dann recht schnell knapp vor Tea.

Das rausschwimmen war nicht wirklich das Problem, eher, zurück ans Ufer zu kommen, denn die Strömung trieb aufs offene Meer hinaus und es war sehr anstrengend, da wieder ans Ufer zu kommen.

"Alles klar bei dir?"

Fragte ich leicht besorgt.
 

Ich nickte.

"Ja, sicher." Meinte ich leicht atemlos. "Lass uns zurückschwimmen." Leichter gesagt als getan, denn inzwischen war auch noch Wind aufgekommen, der zusätzlich aufs Meer hinaus blies. Und wir waren hier ganz allein, schließlich war das ein Privatstrand.

Das anzuerkennen weigerte ich mich allerdings, sonst würde ich noch in Panik geraten...
 

Ich sorgte dafür, dass Tea vor mir schwamm.

"Nicht denken, schwimmen, Tea..."

Mahnte ich sie streng.

Schließlich ahnte ich, wohin ihre Gedanken gingen, doch das war nicht gut.
 

Ich nickte nur und bemühte mich, schneller vorwärts zu kommen, bis wir schließlich fast wieder im standtiefen Wasser angelangt waren. Nur noch vielleicht zwei Meter, eineinhalb...
 

Sofort als ich wieder stehen konnte zog ich Tea beschützend an mich.

Erst jetzt erlaubte ich mir nachträglich besorgt zu sein, vorher wäre das fatal gewesen.

"Tea..."

Hoffentlich drückte ich sie nicht zu fest.
 

Ich musste etwas über seine Besorgnis lächeln, auch wenn ich eben selbst noch Angst gehabt hatte.

"So schlimm gewesen?"

Zärtlich strich ich ihm über die Wange. Irgendwie war er süß, wenn er sich Sorgen machte.
 

"Hmmm...erschreck mich nie wieder so..."

Murrte ich verlegen als ich spürte wie leichte Röte in meine Wangen kroch.
 

"Hab ich nicht vor..."

Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und schmiegte mich an ihn . "Oder glaubst du, ich hätte das mit Absicht getan?
 

Sanft kraulte ich durch ihre Haare.

"Natürlich nicht...das mindert meinen Schrecken aber nicht."

Ich war erstmal mehr als froh sie in meinen Armen halten zu können.

Langsam bewegte ich mich, mit ihr so in meinen Armen, dem Strand zu, und als uns das Wasser nur noch etwa zu den Oberschenkeln ging hob ich sie auf meine Arme.
 

"Hey... ich war schließlich nicht am ertrinken, mein Held."

Sanft zog ich ihn zu mir herunter, um ihn küssen zu können.

Natürlich gefiel es mir, dass er besorgt um mich war, aber ich wollte auch nicht den Eindruck hinterlassen, als könnte ich keinen Schritt tun, ohne in Gefahr zu geraten.

Schließlich konnte ich auch ganz gut für micht selbst sorgen.
 

"Nein...aber trotzdem hat mir das einen ziemlichen Schrecken eingejagt..."

Aber küssen war gut und beruhigend.

Trotzdem wurde Tea nicht von mir runtergelassen.

Man könnte es so eine winzige Art von Rache betrachten, schließlich wusste ich ja wie selbstständig sie war und das sie nicht gerne verhätschelt wurde, nicht das ich das je getan hätte.
 

Jetzt doch leicht unwillig wand ich mich aus seinen Armen heraus und ließ mich in den Sand fallen.

"Das heißt noch lange ncht, dass du mich so festhalten musst, ich bin doch kein Hund an der Leine!" Vielelicht klang meine Stimme etwas schärfer als beabsichtigt, aber ich konnte es nun mal nicht vertragen, festgehalten zu werden.

Meistens war ich ja umgänglich, aber wenn jemand versuchte, mir meine Selbstständigkeit zu nehmen - oder sich auch nur in den Verdacht brachte - konnte sich das ganz schnell ändern.
 

Ich blieb einfach stehen und sah zu ihr runter.

Irgendwie grinste ich jetzt doch wieder etwas.

"Gehts dir jetzt besser?"
 

Sein Grinsen brachte mich nur noch mehr auf, ich wusste selbst nicht, warum.

Alles, was ich vielleicht in letzter Zeit für einen kurzen Moment an Boshaftem über Seto gedacht, aber nie so gemeint hatte, spuckte ich ihm jetzt in einem Brocken vor die Füße.

"Aber sicher, es geht mir viel besser! Jetzt versuchst du mich nicht nur mental, sondern auch noch körperlich festzuhalten, während du selbst deinen Spaß hast! Was kommt als nächstes, sperrst du mich in der Wohnung ein, während du "arbeiten" gehst??? Warum trennst du dich nicht einfach von mir, da du ja anscheinend nicht mal bereit bist, mit mir zu schlafen, und dich lieber bei Anderen befriedigst?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lionness
2006-05-02T08:42:14+00:00 02.05.2006 10:42
Wirklich sehr emotionale story aber das find ich sehr intressant, weil das sehr selten ist.*grins* Obwohl ich das mit dem betrug von Seto schon hart fand.Du sag mal aber diese Desiree ist doch nicht schwanger von ihm? Und bitte bitte lass den Streit nicht zu sehr eskalieren.*lächel* Da macht sich Tea schon die Mühe und verzeiht ihm dann muss es auch klappen.Mach auf jedenfall schnell weiter.Schickst du mir dann ne ENS ?
bye Lionness
Von:  Lionness
2006-05-02T08:39:18+00:00 02.05.2006 10:39
Wirklich sehr emotionale story aber das find ich sehr intressant, weil das sehr selten ist.*grins* Obwohl ich das mit dem betrug von Seto schon hart fand.Du sag mal aber diese Desiree ist doch nicht schwanger von ihm? Und bitte bitte lass den Streit nicht zu sehr eskalieren.*lächel* Da macht sich Tea schon die Mühe und verzeiht ihm dann muss es auch klappen.Mach auf jedenfall schnell weiter.Schickst du mir dann ne ENS ?
bye Lionness
Von: abgemeldet
2006-05-01T19:54:02+00:00 01.05.2006 21:54
OH OH!!!!! Das ist nicht gut!!!!
Ich hoffe Seto merkt das Tea das jetzt nich zu ernst meint!!!! Sonst gibts schon wieder Streit und das muss ja jetzt echt nicht sein, nicht an Setos freiem Tag, und dass er nicht mit Tea schlafen will, stimmt ja nicht ganz, er wollte es doch aber Tea hat doch dann mittendrin mit dem Ballthema angefangen und dann kam Moki und dann ging das ja nicht mehr!!!
Also ich mag Tea, aber gerade hat sie etwas überreagiert oder?!?!?!?!?
Aber bin mal gespannt wies nächste Kappi wird!!!!

Bis denne
SAKI


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