Kapitel 18
Viel Spaß beim Lesen! :)
xoxoxo Indiana
"Sie kommt zu sich", flüsterte jemand. Lily nahm vage Schatten war. Doch sie war zu benommen die Augen vollständig zu öffnen.
"Lily!", sagte jemand energisch und tätschelte ihre Wange. Die Erinnerungen schossen zurück in ihren Kopf und gerade fragte sie sich, ob sie vielleicht nur geträumt hatte, als sie diesen furchtbaren Schmerz in ihrem Fuß spürte. Sie schlug abrupt die Augen auf.
Zweifellos, sie war immer noch im verbotenen Wald. Oder zumindest am Rande. Sie konnte jetzt die fernen Lichter des Schlosses erkennen. Aber ihr war nicht mehr kalt. Sie merkte plötzlich, dass sie jemand in einen warmen Umhang gewickelte hatte und blickte sich vorsichtig um.
"Wo bin ich?", fragte sie heiser und versuchte sich aufzurichten, doch eine Hand drückte sie wieder nieder.
"Noch im verbotenen Wald", sagte eine ruhige Stimme. "Aber wir haben es bald geschafft. Da vorne ist das Schloss."
Lily versuchte sich zu drehen um die Person im Dunkel zu erkennen, die zu ihr gesprochen hatte. Es war James Potter.
"Wie spät ist es?", fragte Lily. Sie hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen.
"Halb zwölf. Der Ball ist also bald zu Ende."
Lily nickte stumm. Sie sah auf ihren Fuß hinunter und ließ ein leises Wimmern hören. Er war angeschwollen und drückte mit unerträglichem Schmerz gegen das Leder der engen Schnürstiefel. James schien zu verstehen.
"Halt mal, Tatze", sagte er und Sirius trat näher. Lily hatte ihn überhaupt nicht bemerkt. Mit einem ungläubigen Blick bemerkte sie jetzt auch Peter Pettigrew, der einige Meter von ihnen entfernt stand und Lily unentwegt anstarrte.
James machte sich daran den Stiefel zu öffnen und zog ihn ihr dann sachte und behutsam aus. Lily sah vorsichtig auf ihr Bein hinunter und stöhnte auf. Der Fuß war am Knöchel blau grün angeschwollen und hatte jetzt ungefähr den doppelten Umfang eines gesunden Fußes.
"Oh Gott", stöhnte sie leise und bis die Zähne zusammen.
"Denkst du, du schaffst es noch bis zum Schloss?", fragte Sirius sie nun leise. Lily versuchte ein neutrales Gesicht zu machen.
"Klar", sagte sie cool, schaffte es jedoch nicht ein taffes Gesicht beizubehalten. Sie sah sich um. "Wie bin ich überhaupt hierher gekommen? War ich nicht vorher tiefer im Wald?"
Sirius nickte und deutete auf James. "Krone hat dich getragen", sagte er schlicht. Und erst jetzt fiel Lily etwas auf, worüber sie sich bisher überhaupt keine Gedanken gemacht hatte.
"Wo kommt ihr überhaupt her? Ich dachte du bist krank James! Und wo ... wo ist der Werwolf?", fragte sie und sah sich ängstlich um. Die Jungs warfen sich einen schnellen Blick zu.
"Das erklären wir dir lieber später, Evans", sagte Sirius.
"Ich will es aber JETZT wissen!", sagte Lily schärfer als sie es sich in Anbetracht der Umstände zugetraut hätte.
"Deine Penetranz in allen Ehren Lily, aber JETZT müssen wir erst einmal sehen, dass wir vor Mitternacht wieder im Schloss sind!"
Lily schnappte nach Luft. Was bildete Black sich eigentlich ein sie so anzufahren? Sie war immerhin nur knapp dem Angriff eines Werwolfs entgangen! Wo waren er und diese merkwürdigen Tiere überhaupt geblieben? Und was machten die Rumtreiber hier draußen?
"Lasst gut sein, ihr zwei", sagte James schlichtend. "Lily, ich verspreche dir du bekommst eine Erklärung für all das (er warf Peter einen unheilvollen Blick zu), aber jetzt musst du erst mal versorgt werden. Dein Fuß ist gebrochen."
"Ach, wirklich?", fragte Lily bissig. "Das hatte ich ja noch gar nicht bemerkt!" Sie fragte sich selbst woher sie jetzt noch die Kraft für derartige Konversationen nahm.
Doch James ging gar nicht auf ihre zänkischen Aussagen ein, sonder trat wieder näher an sie heran und schob seine Arme unter ihre Kniebeuge und ihren Nacken. Lily lief rot an.
"Lass mich runter James! Ich kann alleine laufen!"
"Kannst du nicht", sagte er knapp. Sirius sammelte Lilys Stiefel auf und die Jungs samt Lily machten sich auf den Weg über die Ländereien. Lily sagte nichts mehr. Es war ein komisches Gefühl so von James getragen zu werden. So dicht an seine Brust gedrückt spürte sie, wie sein Herz klopfte und sie atmete seinen wohligen Geruch ein. Er roch nach einer Mischung aus Waschmittel, Deo und Schießpulver (woher das kam wollte sie weiß Gott nicht wissen!).
"Tut mir leid, wenn ich dir zu schwer bin", sagte Lily so leise, dass nur James sie hören konnte.
"Du bist nicht schwer", sagte James und lächelte schwach. Lily lächelte zurück. Ein schönes Gefühl.
