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Rikkus secret and Yunas new life

Gippel X Rikku & Yuna X Tidus
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Handlung der Story entspringt meiner Fantasie (außer die Charaktere, Spira usw. Das ist von Square Enix erfunden worden).
Sie knüpft an das gute Ende von Final Fantasy X-2 an!

So, mehr gibt's hier glaube ich nicht zu sagen. =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi Leute^^
Hier kommt das 2. Kapitel angefahren! (Hach, Yuna und Tidus sind soo süß, die Vorstellung, dass sie sich endlich wieder gefunden haben!)
Na ja, ab dem 3. Kapitel geht's dann mit Rikku so richtig los!
Aber jetzt erstmal viel Spaß beim zweiten Kapi. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
----------WICHTIG----------
Ich muss euch einen Tipp geben:
Wenn ihr in meiner Fanfic mit der Al Bhed Sprache konfrontiert werdet, diese aber nicht versteht, dann öffnet (in einem zweiten Fenster) diesen Link:
http://squareport.de/c0dy/albhed.html
Markiert und kopiert das, was ihr in der FF nicht versteht (also das was in Al Bhed geschrieben ist) und fügt es in das obere Fenster auf dem Link ein. Dann nur noch auf 'Al Bhed zu Deutsch' klicken und schon wird es übersetzt^^
=(^.^)=
----------WICHTIG----------

Also okay, das war’s dann auch schon, hier kommt das nächste Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute!

Ich weiß nicht ob ihr es gemerkt habt, aber die Kapitelüberschrift des 3 und 4 Kapitels gehören zusammen! =P
Hab nämlich erst überlegt ob es ein einziges Kapi werden soll, aber aus diesen Gründen sind es zwei geworden:
- Der Kapiteltitel wäre zu lang geworden
- Die Spannung wächst durch diese Trennung ^.^
(Dadurch ist dieses Kapitel aber ziemlich kurz, sorry)

Dann geht's jetzt also weiter: Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Ich hoffe ihr habt meine Story noch nicht aus eurer Favoritenliste geschmissen, weil ihr glaubt, dass es nicht mehr weiter geht. ^^
Aber ich habe euch doch noch ein zweites Bonus Kapitel versprochen und das Versprechen halte ich auch! >.< (Es hat zwar etwas gedauert aber hier ist es!)
Seht es als eine Art nachträgliches Weihnachtsgeschenk an!

Hier ist der Link für das letzte Dankes-Bild was ich gezeichnet habe! Hat lange gedauert! XD
Ich widme es allen treuen Lesern, die seit dem Anfang der Story dabei sind (*ihr Freaks* ^^) und mich auch oft mit ihren Kommentaren ermutigt haben! Vielen Dank!!!
http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1444300&sort=zeichner&ordner=-1

Also, viel Spaß hiermit: Komplett anzeigen

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Tidus is back

Kapitel 1: Tidus is back
 

Die warme Nachmittagssonne warf ihr Licht auf den Ozean, dessen Oberfläche leise hin und her wog und in allen erdenklichen Farben funkelte. Es hätte ein Tag wie jeder andere auf Spira sein können. Doch der Schein trug.

Denn erstmals wurde diese Welt von nichts mehr bedroht. Weder von [Sin], noch von der Machina Vegnagun. Zudem gab es noch einen Grund, der diesen Tag, besonders für das Ex-Medium Yuna, zu einem außergewöhnlichen Tag machte...
 

Rikku stand zusammen mit Paine auf der Celcius, knapp neben der offenen Rampe unter der sich ihnen - im Wasser - die herzergreifende Szene abspielte, wie Yuna und Tidus sich nach zwei Jahren Trennung endlich wieder gefunden hatten.

„Ist er das wirklich?“, fragte Paine überflüssigerweise, da sie es sich wahrscheinlich schon denken konnte. Sie kannten Yuna beide fast genauso gut wie sich selbst, deshalb bestand kein Zweifel, denn in dieser Sache irrte Yuna nicht.

„Ja... ich weiß zwar nicht, wie es möglich ist, aber ja, diesmal ist er es definitiv!“, antwortete Rikku und seufzte. Sie war selbst unendlich glücklich darüber, dass Tidus wieder aufgetaucht war, immerhin war er wie ein Bruder für sie. Er war von Anfang an derjenige gewesen, der ihr am meisten geholfen hatte eine Lösung zu finden, damit Yuna nicht sterben musste, wenn sie [Sin] besiegte.

„Hey, ihr beiden! Macht das woanders!“, rief eine ihnen bekannte Stimme vom Strand herüber. Alle Blicke wandten sich in diese Richtung. Dort stand Wakka mit Familie und hob grüßend die Hand.

„Wer hat dich aufgefordert zu zugucken, Wakka?!“, rief Tidus gespielt empört zurück. Rikku, die jetzt erst die vielen Menschen am Strand bemerkte, sprang fröhlich in die Luft und ruderte mit den Armen während sie alle mit einem „Hallöchen!!“ begrüßte.

Als Rikku und Paine beobachteten, wie Yuna und Tidus zum Strand liefen, nickten sie sich gegenseitig grinsend zu und sprangen ebenfalls ins Wasser. Gut gelaunt wateten sie durch das knietiefe Wasser, bis sie bei den anderen angekommen waren. Wakka klopfte Tidus gerade auf die Schulter, dann zog er ihn in seine Arme und drückte ihn fest.

„Das hat ja auch lange genug gedauert! Ich dachte schon, du wärst wirklich für immer weg!“, meinte er gut gelaunt.

„Ha!“, antwortete Tidus, doch ein Schatten huschte über sein Gesicht, anscheinend hatte er ebenfalls nicht mit einer Rückkehr gerechnet. „Tja, das hast du wohl nicht erwartet. Dachtest wohl, die Besaid Aurochs wären wieder zum Verlieren gezwungen, wenn ihr Starplayer nicht mehr da ist“, daraufhin musste er Wakkas Blitzball ausweichen, der halbherzig nach ihm geworfen wurde. Dann trat Lulu einen Schritt auf ihn zu und sie umarmten sich kurz, dabei fiel Tidus Blick auf Vidiny.

„Oh. Wer ist denn das?“, fragte er sichtlich überrascht.

„Sein Name ist Vidiny. Möchtest du ihn mal halten?“, bot Lulu ihm an. Doch Tidus konnte gar nicht so schnell zu einer Antwort ansetzten, als ihm das Baby schon auf den Arm gedrückt wurde. Die lila Mütze, die der Kleine trug, verrutschte ein wenig und seine roten Haare kamen darunter hervor. Tidus klappte der Kiefer herunter und er starrte Vidiny an. Dann fixierte er Wakka, der leicht verlegen wurde.

„Wakka, du bist der Vater?“, fragte er fassungslos.

„Wieso? Erkennt man das etwa?“, fragte der zurück.

„Machst du Witze? Der Kleine ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten!“ Wakka wirkte leicht geschockt über diese Tatsache. „Herzlichen Glückwunsch ihr zwei!“, meinte Tidus während er Vidiny seiner Mutter zurückgab, denn der blickte mittlerweile ziemlich wütend drein, angesichts der vielen Leute.

„Wie war das noch?“, fragte er Lulu. „Sich gut zu verstehen ist etwas anderes?“, er erinnerte sich ans Abyssum, wo er Lulu auf Wakka angesprochen hatte. Sie lächelte ihn wissend an und meinte: „Stimmt, es ist etwas anderes, aber ausbaufähig.“ Wakka nickte, legte den Arm um Lulu und kitzelte den kleinen Vidiny am Bauch.

Tidus begrüßte noch die Besaid Aurochs, indem er ihnen „Victory!!!“ zurief, was sie auch prompt ununterbrochen wiederholten. Das brachte Yuna zum Lachen, die sich dabei leicht gegen Rikku lehnte und glücklich ihren Arm drückte.

„Er schlägt sich gut“, versicherte ihr Rikku noch, bevor sich Tidus zu den drei Mädchen umwandte und sie mit seinen himmelblauen Augen musterte. Sein Blick blieb an Paine hängen.

Yuna, die seine nächste Frage ahnte, erklärte: „Das ist Paine! Und wir alle...“, sie warf den beiden einen kurzen Blick zu und machte ein Geste, die alle drei umfasste, „...wir sind das Möwenpack!“ Rikku und Paine gingen seitlich von Yuna in Pose, die zwischen ihnen majestätisch die Arme in die Höhe streckte.

„Möwenpack...“, murmelte Tidus nachdenklich. „Sagt mir jetzt gerade nichts“, er grinste verschlagen und musterte Rikku. „Wenn das nicht unsere kleine Rikku ist“, er stach ihr neckend in den Bauchnabel. „Schön dich wieder zu sehen.“

„War echt nicht nett von dir einfach so zu verschwinden!“, schuldigte sie ihn an, wobei sie sich ein Grinsen aber nicht verkneifen konnte. „Außerdem bin ich nicht mehr klein!“

„Bist du dir da sicher?“, fragte er skeptisch, woraufhin Rikku anfing zu schmollen. Tidus wandte sich an Yuna, die ihn praktisch mit den Augen auffraß. Aber das glühen in denselben lag nicht allein an ihrer Freude, denn irgendwo in ihrem Inneren hatte sie immer noch Angst, dass Tidus sich wieder in Luft auflösen könnte, dass er sie wieder alleine ließ, ihr das Herz endgültig brach.

Nicht nur Rikku hatte es bemerkt, denn Tidus trat dicht an Yuna heran und flüsterte: „Keine Angst, ich werde nicht einfach wieder gehen.“ Sie legte ihre Hände auf seine Brust und presste sich schluchzend an ihn, woraufhin er sie schützend umarmte. Yuna flossen Tränen über die Wangen, auch wenn niemand und sie selbst wahrscheinlich auch nicht sagen konnte, ob vor Freude oder aus Angst. Vielleicht beides.

Tidus wollte all ihre Zweifel an seiner Echtheit beiseite räumen, nahm ihr Kinn in die Hand und hob ihren Kopf um ihr in die Augen zu schauen, dessen Wimpern durch die Tränen zu mehreren kleinen nassen Dreiecken verklebt waren. Eine davon floss ihr gerade über die Wange und er konnte den leidenden Ausdruck ihn ihrem Gesicht sehen, aber nicht ertragen. Schnell küsste er die salzige Flüssigkeit weg um sich dann seinem eigentlichen Ziel, ihren Mund, zu widmen. Zwei Jahre waren vergangen, seit ihre Lippen sich das letzte Mal berührt hatten. Deswegen war es aufregend und gleichzeitig neu, da sich beide so lange nicht mehr gesehen hatten. Zuerst küssten sie sich vorsichtig, dann leidenschaftlicher und man merkte wie Yuna sich wieder entspannte.

Rikku war so gerührt, dass sie, ohne es selbst zu wissen, angefangen hatte zu klatschen und der Rest der Meute mit ihr. So laut, dass selbst die angestrengten „Victory!“- Rufe darin untergingen.

Das Pärchen löste sich glücklich voneinander und Wakka rief: „Genug geknutscht! Jetzt wird erstmal gefeiert!!“

„Wieso? Was gibt's denn hier zu feiern?“, fragte Tidus scheinheilig.

„Na dich, du Angeber!“, zischte Yuna und stieß ihren Ellenbogen viel sagend in seine Rippen.

Welcome back

Kapitel 2: Welcome back
 

Alle machten sich auf den Weg ins Dorf, außer dem männlichen Anteil des Möwenpacks, also Brüderchen, Kumpelchen und Shinra. Diese blieben auf der Celcius, weil Brüderchen angeblich Kopfschmerzen hatte und wollte, dass die anderen beiden aus Kollegialität mit ihm zurück blieben.

Rikku vermutete, dass ihr Bruder nur keine Lust hatte die Rückkehr von Yunas Freund zu feiern, vielleicht war er sogar ein wenig eifersüchtig auf Tidus. Aber er würde sich schon noch an ihn gewöhnen.

Rikku sah von ihrer Position in der Kolonne, dass Tidus und Wakka den Blitzball zwischen sich hin und her warfen, während sie unter den Wasserfällen hergingen und sich beide mit unterschiedlichen Leuten unterhielten. Rikku ahnte schon, dass Tidus' Wiederkehr, die zunehmende Faulheit der Besaid Aurochs seit Beklem in die Junge Liga zurückgekehrt war, rückgängig und vielleicht sogar ins Gegenteil umkehren würde. Rikku klammerte sich fröhlich an Yunas Arm.

„Hey Yuni! Das ist so toll! Endlich haben wir ihn für dich gefunden!“, meinte sie. Yuna lächelte zurück.

„Ja, aber eigentlich hat er uns gefunden“, erwiderte diese.

„Ach Quatsch! Er wusste doch wo wir sind“, erklärte Rikku logischerweise. „Da brauchte er uns doch gar nicht suchen.“ Sie zwinkerte ihrer Cousine zu, diese lachte ausgelassen.

Sie gingen gerade unter der großen Ruine des früheren Besaids hindurch, als Lulu sich zu ihnen zurückfallen ließ und neben Yuna herging.

„Und was gedenkt ihr beide jetzt zu tun?“, fragte Lulu in ihrem normal, ruhigem Ton.

„Wir beide?“, Yuna warf Rikku einen kurzen Blick zu, diese zuckte nur mit den Schultern. Lulu schmunzelte über diese Reaktion.

„Doch nicht ihr zwei. Du und Tidus! Oder hast du vor ihn mit auf das Luftschiff zu nehmen, damit er auch ein Sphärohunter wird?“, fragte Lulu.

„Wir haben bis jetzt noch gar nicht darüber gesprochen... Er weiß ja noch nicht einmal, dass ich auf der Celcius wohne, geschweige denn was überhaupt ein Sphärohunter ist...“, überlegte Yuna laut. „Aber auf der Celcius werden wir wohl eher nicht bleiben“, sie seufzte.

„Oh nein! Yuni! Du willst doch nicht das Möwenpack verlassen, oder?“, Rikku war geschockt. Sie wusste zwar, dass die Suche nach Tidus der einzige Grund für Yunas Beitreten in das Möwenpack gewesen war, doch sie hatte gehofft, dass es mittlerweile mehr für sie bedeutete ein Mitglied zu sein. Yuna nahm bedauernd Rikkus Hand und tätschelte diese.

„Sei nicht traurig Rikku“, sie warf einen Blick zu Tidus, der gerade durch das Eingangstor des Dorfes ging. „Du hast ja schließlich noch Paine.“

„Ja das stimmt...“, meinte Rikku bedrückt, „aber zu zweit ist es nicht dasselbe.“

Mittlerweile waren die meisten im Dorf angekommen und hatten mit den Vorbereitungen begonnen. Tische, Sitzgelegenheiten, Getränke und Essbares wurden ins Freie getragen. Tidus kam auf die kleine Dreiergruppe zu, wahrscheinlich bildete er sich ein, dass er nicht helfen musste, da er ja der Anlass der Feier war. Er küsste die völlig überrumpelte Yuna kurz und innig, dann nahm er sie bei der Hand und zog sie mit sich, wobei er noch ein kurzes „Entschuldigt uns“, murmelte. Rikku und Lulu konnten ihn verstehen, er hatte bestimmt vor irgendwo ein bisschen ungestört mit Yuna zu sein. Lulu deutete mit einem Kopfnicken auf den schlafenden Vidiny in ihren Armen und machte sich auf dem Weg zu ihrem Zelt um ihn dort ins Bett zu bringen.

Rikku blieb allein zurück und fühlte sich etwas allein gelassen, hatte aber auch keine große Lust beim Tragen der schweren Sachen zu helfen. Deswegen suchte sie Paine und sie gingen zusammen in den nah anliegenden Palmenwald um Brennholz für das Lagerfeuer zu sammeln, das es heute Abend geben würde. Sie erzählte ihr, dass Yuna aus dem Möwenpack aussteigen wolle und Paine war genauso begeistert davon wie Rikku: Nämlich gar nicht.

„Aber du bleibst doch, oder?“, fragte Rikku unsicher. Paine die sich gerade nach einem trockenen Stück Holz bückte meinte: „Ja, ich werde erstmal dabei bleiben. Mal sehen was noch kommt.“

Rikku atmete bei dieser Antwort erleichtert aus.

Wenigstens eine, dachte sie.
 

Tidus hatte Yuna den schmalen Trampelpfad zwischen zwei Hütten auf der linken Seite des Dorfes hinunter geführt, zu dem kleinen Platz, wo eine Art Windschutz aufgebaut war. Dort setzten sie sich zusammen auf den Boden und er legte den Arm um sie, während Yuna ihren Kopf an seine Schulter bettete. Dann fing er an ihr ein paar Fragen zu stellen, die ihn beschäftigten. Zwei Jahre waren eine lange Zeit, das wusste er. Gleichzeitig war ihm klar, dass Yuna sich zwar verändert, aber dennoch dieselbe war.

„Ach, das ist also das Möwenpack“, murmelte Tidus, nachdem Yuna ihm ihr Sphärohunter-Dasein erklärt hatte.

„Ja, es war immer witzig“, Yuna lächelte trüb bei dem Wort 'war'.

Sie würde das Möwenpack verlassen und mit Tidus zusammen wohnen, das hatten sie gerade besprochen. Er meinte, sie könnten sich eine Hütte neben der von Lulu und Wakka bauen. Yuna freute sich schon auf die Reaktion der beiden, wenn sie es ihnen erzählten. Doch die Scherze und die kleinen Rumalbereien mit Rikku, Paine und dem Rest der Crew würde sie trotzdem vermissen.

„Und wieso bist du dem Möwenpack beigetreten?“, fragte er und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie nahm seine Hand und fuhr ihre Konturen nach.

„Auf dem Sphäroiden, die wir gesucht und gefunden haben, ist die Vergangenheit aufgezeichnet“, sie zögerte. „Ich habe... dich dort gesucht, in der Vergangenheit. Am Anfang hatten wir nämlich einen Sphäro von jemandem, der so aussah wie du“, versuchte sie es in Worte zu fassen.

„Jemand, der so aussah wie ich??!“, Tidus war total verblüfft.

„Ja, sein Name ist Shuyin. Er war in einen Krieg vor 1000 Jahren verwickelt, der in Zanarkand stattfand...“

„Zanarkand...“, wiederholte Tidus. Yuna musterte ihn forschend.

War er nach seinem Verschwinden etwa nach Zanarkand zurückgekehrt? Aber nein, dachte sie, schließlich ist die Stadt nur ein Traum gewesen. Genauso wie Tidus...

Aber wie war es dann möglich, dass er hier war? Die Astrah haben doch aufgehört zu träumen...

Als sie das begriff schreckte ihr Kopf in die Höhe und sie umklammerte seine Hand etwas fester.

„Was ist los?“, fragte er und zog eine Braue hoch.

„Bist du... immer noch ein Traum?“

„Nein“, er erwiderte ihren Händedruck, „ich bin echt.“ Er zog sie näher zu sich heran, um ihr mit seinen klaren, blauen Augen zu zeigen, dass es wahr war, was er sagte.

„Aber wo bist du die ganzen zwei Jahre gewesen?“, fragte sie verzweifelt.

„Ich war im Abyssum“, antwortete er, „Du weißt was das bedeutet.“ Ja, das wusste Yuna nur zu gut und es war auch der Grund dafür, weswegen sie nicht in das Abyssum in Guadosalam gegangen war um ihn zu suchen.

„Aber du hast mich zurück geholt“, beteuerte Tidus.

„Ich?“, fragte sie schwach und blickte zu ihm auf.

„Ja, du“, er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn, bevor er ihr „Danke“ ins Ohr flüsterte.

Plötzlich wurde Tidus von einem Blitzball am Kopf getroffen.

„Hey, ihr Faulpelze!“, rief Wakka, der sie entdeckt hatte und weiter oben am Anfang des Pfads stand. „Es ist jetzt alles fertig. Würde der Ehrengast sich also zum mitfeiern aufraffen?“, fragte er ironisch.

„Gerne!“, rief Tidus zurück und zog Yuna mit sich hoch.
 

Anfangs gab es ein Buffet, an dem sich alle bedienen konnten.

„Das Essen ist echt lecker!“, nuschelte Rikku mit vollem Mund zu sich selbst, als sie sich mit den verschiedensten Sorten von Essbarem voll stopfte. Sie konnte einfach nichts dagegen machen. Wenn so viele leckere Sachen auf einem Haufen standen, musste sie einfach gnadenlos zuschlagen. Dabei erinnerte sie sich an ihre Reise mit Yuna, wo sie in der Villa von Seymour Guado, ihrem Erzfeind, so viel Essbares wie möglich in sich hinein geschaufelt hatte.

Nach dem Buffet gab es ein lustiges Blitzballspiel, indem Wakka und Tidus zu zweit gegen den Rest der Besaid Aurochs spielten. Und das taten sie auf festem Untergrund und nicht im Wasser, aber Tidus und Wakka hatten am Schluss trotzdem 10 Punkte mehr.

Sogar Lulu konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Wakka einen Ball, der auf sein Tor gezielt war abfing, indem er ihn aus der Luft fischte und sich voller Elan mit dem Ball auf den Boden schmiss und dabei die Luft aus seinen aufgeblasenen Backen pustete. Als er Lulus Belustigung bemerkte, meinte er nur: „Pass auf, dass Vidiny gut zuguckt, schließlich soll er mal genauso gut werden wie sein Vater!“

„Tut mir Leid, aber der schläft“, gab Lulu zurück und zuckte bedauernd mit den Schultern.

Als es zu dunkel wurde um noch Blitzball zu spielen zündeten sie das große Lagerfeuer in der Mitte des Dorfplatzes an, das leise vor sich hin knisterte. Zudem wurden hier und da Fackeln aufgestellt um die Atmosphäre noch lauschiger zu gestalten. Alle griffen zu einem Becher mit Sekt und stießen auf Tidus an. Dann setzten sie sich auf die Decken, die um das gemütliche Feuer herum lagen und erzählten sich gegenseitig Geschichten. Das Möwenpack erzählte abwechselnd seine unterhaltsamsten Erlebnisse und danach die spannende Geschichte über die Vernichtung Vagnaguns, wobei alles gespannt lauschte. Das einzige was immer in Bewegung war, waren die verschiedenen Krüge mit alkoholischen Getränken drin, die die Runde machten.

Rikku war gerade mit Erzählen dran: „...Doch Leblanc und ihre Truppe hatten Probleme mit Vagnaguns Beinen, also sind wir schnell hin um ihnen zu helfen“, sie machte eine Pause um die Spannung zu erhöhen und nahm einen Schluck aus ihrem Becher, dessen Inhalt sie nicht definieren konnte. „Ja, und als wir dort angekommen waren, haben sich die drei auch gleich aus dem Staub gemacht. Leblanc wollte nämlich angeblich ihren Nooji Wooji anfeuern, der gegen den Kopf der Machina kämpfte“, schloss sie ihren Vortrag und nickte Yuna zu, die das Wort übernahm: „Die Beine waren ziemlich harte Brocken, doch als wir sie schließlich geschafft hatten, ein Hoch auf das Dunkle-Ritter Kostüm, sind wir weiter hoch geklettert zum Kopf, um dort zu helfen. Nooj und Gippel steckten nämlich auch in Schwierigkeiten. Wir kamen gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie Gippel seine Motorkanone abfeuerte und Vagnagun einen Gegenangriff startete.“

Rikku horchte bei diesem Namen auf, doch als Yuna den weiteren Verlauf schilderte, erwähnte sie Gippel nicht mehr. Rikku ertappte sich dabei, wie sie sich wünschte, er würde auch hier sein, mit ihnen an diesem kleinen Lagerfeuer sitzen und Witze machen. Doch da das nicht der Fall war, trank sie frustriert noch ein paar große Schlucke aus ihrem Becher, bis es leer war und sie sich mit dem nächsten Krug, der bei ihr vorbei kam nachfüllen musste um den Gedanken zu verdrängen.

„...Und deswegen haben wir den Plan geändert und wollten Shuyin mit Liebe besiegen“, hörte sie Yuna sagen. „Dazu wollte ich mein Diva Kostüm anziehen und mich als Lenne ausgeben.“ Ein paar der Zuhörer lachten über diesen scheinbar aussichtslosen Plan.

„Lenne? Diva Kostüm?“, hörte man Tidus verständnislos fragen.

„Ja, wenn ich dieses Kostüm trage, dann kann ich singen und tanzen“, erklärte Yuna. „Es ist wegen Lenne, sie verkörpert dieses Kostüm und sie war früher eine Sängerin.“

„Was hat es mit diesen Kostümen überhaupt auf sich?“, fragte Tidus.

„Oh...“, Yuna schien überfragt. „Am besten ich zeige es dir.“ Mit diesen Worten stand sie auf und verwandelte sich vor den Augen aller anwesenden in eine Diva. Tidus staunte nicht schlecht.

„Sing uns was Yuni!“, rief Rikku ihr wieder besser gelaunt zu. Yuna lächelte entschuldigend.

„Vielleicht später...“, versuchte sie sich aus der Affäre zu ziehen.

„Doch, sing mal was!“, forderte jetzt auch Tidus und der Rest der Menge nickte und murmelte zustimmend. Yuna zögerte, doch Tidus sah sie derart erwartungsvoll an, dass sie nicht ablehnen konnte.

„Na gut, überredet“, gab Yuna sich geschlagen und alle setzten sich in einem Halbkreis vor sie, um eine Art Bühne zu bilden. Yuna schloss die Augen, konzentrierte sich kurz und setzte dann zu 1000 words an:
 

„I know that you're hiding things

using gentle words to shelter me.

Your words were like a dream,

but dreams could never fool me.

Not that easily.
 

I acted so distant then.

Didn't say goodbye before you left,

but I was listening.

You fight your battles far from me.

For too easily.
 

"Save your tears, cause I'll come back."

I could hear that you whispered as you walked through that door.

But still I swore,

to hide the pain, when I turn back the pages.

Shouting might have been the answer.

What if I cried my eyes out and begged you not to depart?

But now I'm not afraid to say what's in my heart!
 

Cause a thousand words,

call out through the ages.

They'll fly to you,

even though we can't see.

I know they are reaching you,

suspended on silver wings!

Oh, a thousand words!

One thousand embraces!

Will cradel you.

Making all of your weary days seem far away.

They'll hold you forever!
 

Oh, a thousand words,

have never been spoken.

They'll fly to you.

They'll carry you home, and into my arms.

Suspended on silver wings!

And a thousand words,

call out through the ages.

They'll cradel you.

Make all of the lonely years to lonely days.

They'll hold you forever.
 

Oh, a thousand words...“, schloss Yuna fast im Flüsterton.
 

Das Lied war natürlich an erster Stelle für Tidus und jetzt, als sie fertig war klatschten alle und Tidus stand auf um sie zu umarmen. Yuna fing in seinen warmen Armen an zu gähnen und genoss seine Zuneigung. Als sie sich wieder gesetzt hatten, wandte sich Yuna an Lulu: „Wir haben beschlossen in Besaid zu bleiben und uns hier vielleicht auch eine Hütte zu bauen.“ Lulu lächelte.

„Das ist schön“, meinte sie von Herzen. „Wenn ihr wollt, könnt ihr heute Nacht in dem Raum links neben der Treppe im Tempel schlafen“, schlug Lulu vor.

„Gibt es da denn Betten?“, fragte Yuna skeptisch.

„Nein, aber wir könnten euch vorläufig Matratzen geben.“ Yuna und Tidus nickten eifrig.

„Okay.“

„Aber zuerst wollen wir noch die Vagnagun Geschichte bis zum Ende hören!“, rief jemand aus der Menge. Also fing Paine an den Rest zu erzählen. Den Kampf gegen Shuyin schilderte wieder Rikku, die mittlerweile schon etwas holprig redete, doch die anderen bemerkten es nicht, da sie selbst zum Großteil angetrunken waren.

Später gingen Paine und Rikku Arm in Arm, vorsichtig mit einer Fackel zurück zum Luftschiff. Die Feier war um Mitternacht herum zu Ende gewesen und sie hatten sich noch von allen verabschiedet. Auch von Yuna, die mit Tidus im Tempel bleiben wollte, sie war jetzt wohl aus dem Möwenpack ausgetreten...

Dieser Gedanke betrübte Rikku, doch als beide endlich, nach vielem Stolpern und den zahlreichen, darauf folgenden Kicher-Attacken, bei der Celcius angekommen waren, hatte sie ihre Trauer vorerst überwunden.

Die Rampe stand noch für sie offen. Brüderchen und der Rest der Truppe schlief wahrscheinlich schon und Rikku legte den Schalter, der die Rampe schließen sollte um, als sie im Inneren des Luftschiffs angekommen waren.

„Ich bin noch gar nicht müde.“, japste Rikku als sie den Fahrstuhl betraten. Doch Paine hatte angefangen sich zu recken und gähnte dabei.

„Oh, ich schon.“ Rikku konnte praktisch spüren wie Paine von der Müdigkeit überrollt wurde. Eben war sie noch so redselig und aufgedreht gewesen wie Rikku, was sowieso untypisch für Paine war. Wahrscheinlich lag es am Alkohol und der Kälte auf dem Rückweg, denn als sie die Quartiere betraten, kletterte Paine auch gleich unter ihre Decke und schlief in Sekundenschnelle ein.

„Toll...“, meinte Rikku beleidigt. Sie wollte und konnte noch nicht schlafen! Der Alkohol machte sie unternehmungslustig. Doch alle im Flugschiff lagen schon in ihren Betten, die Party in Besaid war vorbei, sogar Mr. Schank war hinter der Theke eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin.

Doch dann hatte Rikku die Idee...

Rikku and her idea...

Kapitel 3: Rikku and her idea...
 

Rikku machte kehrt und verließ entschlossen die Quartiere um mit dem Fahrstuhl auf die Brücke zu fahren, wo sie sich am Geländer der Treppe entlang tasten musste, damit sie diese nicht hinunter purzelte. Die Brücke war menschenleer, was Rikkus Verdacht, dass alle Mitglieder des Möwenpacks schon schliefen bewahrheitete.

Sie kicherte begeistert über ihre brillante Idee: „Das wird bestimmt lustig.“ Rikku versuchte halbwegs aufrecht zum Steuerbord der Celcius zu gelangen. Zwar machte der Alkohol sie hellwach, aber Gleichgewichtsprobleme bekam sie davon auch. Der Bildschirm verschwamm kurz vor ihren Augen, doch dann konnte sie die Ortsliste deutlich erkennen.

Schnell wählte sie ihr Ziel aus, es war Luca. Dann klickte sie noch auf den Autopiloten und schon setzte sich die Celcius langsam in Bewegung.

Und jetzt muss ich mich nur noch für die richtige Party bereit machen, dachte Rikku und entschied sich kurzerhand für ihr Glücksspieler Kostüm, was sie auch schon nach wenigen Sekunden, wie von Zauberhand an hatte. Gekonnt zog sie ihre Karten und benutzte sie kokett als Fächer. Schwankend bewegte sie sich zur Laderampe und wartete bis das Flugschiff am Pier landete.

Dort angekommen schnappte sich Rikku die Fernbedienung für die Rampe und verließ die äußerst langweilige Celcius. Als sie voller Tatendrang am Pier stand starrte sie ein paar Sekunden auf die Fernbedienung in ihrer Hand, die nur ein paar Zentimeter von ihren Augen entfernt war.

„Öff...nen... nein. Schlie... lie... Schließen. Das ist es!“, entzifferte Rikku die Buchstaben und drückte den Knopf. Dann steckte sie sich die Bedienung in den Saum ihrer Strumpfhose, damit sie die Laderampe auch jederzeit wieder öffnen konnte und zurück ins Luftschiff kam.

Vom Pier aus hörte sie schon die laute Musik, die aus dem Stadion drang. Überall standen Leute um der hitzigen Atmosphäre im Inneren, für ein paar Minuten zu entfliehen, doch Rikku drängte sich an ihnen vorbei auf das große Gebäude zu. Sie sah eine Gruppe von Al Bhed, die im Kreis standen und abwechselnd irgendeine rauchende Stange in den Mund nahmen und genüsslich daran saugten. Ob das wohl eine neue Machina war? Rikku wollte erst zu ihnen gehen und nachfragen, entschied sich dann aber doch dagegen. Kopfschüttelnd setzte sie ihren Weg fort und bemerkte auf ihrem Weg ins Innere noch ein Liebespaar, was sich im Schatten der aufgestapelten Kisten leidenschaftlich küsste. Als der Mann seine Hand auf eine Brust der jungen Frau legte wandte Rikku beschämt den Blick ab und verließ die Piere.

Im Inneren stieg sie, wenn auch etwas wackelig, die Treppen zum Stadion hoch. Oben angekommen stützte sich Rikku auf das Geländer und schaute hinunter. Auf der Bühne spielte die Band, die Yuna bei ihrem ersten Konzert schon begleitet hatte, obwohl es nicht die echte Yuna gewesen war, die auf den Bühne gesungen hatte, sondern nur Leblanc, die Yuna ihre Kostümpalette geklaut hatte. Aber da keiner außer dem Möwenpack davon wusste, dachte jeder die richtige Yuna wäre es gewesen uns sprachen sie andauernd darauf an. Also galt es mittlerweile wirklich als Yunas erstes Konzert.

Rikku wurde von der Musik erfasst und bewegte ihren Kopf im Takt hin und her. Amüsiert trommelte sie mit ihren Fingern auf das Geländer ein und schaute sich gleichzeitig um. Die Tribünen waren voll gestopft mit Leuten, die tanzten oder sich unterhielten. Weiter unten, in der Mitte des Stadions, war eine lange Theke aufgebaut worden, an der einige Barkeeper pausenlos Getränke ausschenkten. Rikku entdeckte unter all den Fremden zwei bekannte Gesichter, es waren Nooj und Rin, die sich an der Theke unterhielten. Sie machte sich auf den Weg zu ihnen, wobei sie sich alle fünf Meter an irgendwas oder irgendwem festhalten musste, um nicht zu stolpern.

Schließlich kam sie aber doch unversehrt bei den Beiden an.

„Hallo!“, rief sie fröhlich.

„Oh, Rikku. Was machst du denn hier? Ist etwas passiert?“, fragte Nooj, der sie hier nicht erwartet hätte.

„Nein, nein. Ich konnte nur noch nicht schlafen, da bin ich hier vorbei gekommen“, erklärte Rikku kichernd. Nooj nickte skeptisch.

Rin, der sie jetzt erst bemerkte, da er vorher noch etwas bestellt hatte meinte überrascht: „Rikku, ti rean?“ („Rikku, du hier?“)

„Zy! Ruan kavyammekcd wi, fahh elr fyc angmyana“ (Ja! Hör gefälligst zu, wenn ich was erkläre“), erwiderte sie tadelnd und lächelte gleichzeitig. Rin setzte einen fragenden Blick auf, er hatte wirklich nichts mitgekriegt, obwohl er genau neben Nooj gesessen hatte. Die Musik war einfach zu laut.

„Na ja, egal. Willst du vielleicht was trinken? Ich geb's dir auch aus“, bot er ihr freundschaftlich an und Rikku nickte. Rin bestellte ihr irgendetwas und drückte es ihr in die Hand.

„Danke“, sagte Rikku lächelnd. „Wo ist eigentlich Leblanc?“, fragte sie an Nooj gewandt und laut genug um die Musik zu übertönen.

„Oh, die?“, Nooj runzelte die Stirn. „Sie wollte tanzen gehen, glaube ich. Na ja, ich hätte sie vielleicht begleitet, aber mit meinem Bein...“, bedauerte er.

„Ach so. Ich verstehe schon.“ Rikku spähte zur Tanzfläche hinüber und entdeckte Leblanc in der tanzenden Menge. Ormi und Logos standen am Rand dieser Fläche und unterhielten sich. Von Zeit zu Zeit musterten die beiden das Geschehen auf der Tanzfläche und schienen unentschlossen zu sein, ob sie sich ebenfalls ins Getummel stürzen sollten. Aber anscheinend waren sie doch etwas befangen und fühlten sich zu erwachsen dafür.

„Rikku! Was machst du denn hier?“, fragte jemand und sie dachte noch daran, wie oft sie diese Frage heute Abend noch hören musste, bevor sie sich umdrehte und Baralai vor ihr stand.

„Feiern?“, fragte sie ironisch zurück und grinste zuckersüß.

„Darauf hätte ich auch selbst kommen können...“, murmelte er und lächelte leicht.

„Wie ist eure Rede gewesen?“, fragte sie interessiert, konnte sich jedoch nicht richtig konzentrieren, da ihr das Getränk von Rin schon zu Kopf stieg.

„Ach“, Baralai klopfte Nooj freundschaftlich auf die Schulter. „Spira ist wieder vereint. Der Orden und die Liga stehen sich jetzt freundschaftlich gegenüber. Natürlich auch die Apparatisten, aber die waren ja schon immer neutral“, fügte er noch schnell hinzu. Rikku sah sich daraufhin noch mal genau um und bemerkte, dass die Priester und Priesterinnen des Ordens nicht nur unter sich, sondern auch in Begleitung einiger Mitglieder der Liga anzutreffen waren.

„Das ist ja wunderbar!“, rief Rikku froh und dachte dabei auch kurz an Donna und Barthello.

„Ja, das ist es... Hast du vielleicht noch Durst?“, fragte er zuvorkommend mit einem Blick auf ihren mittlerweile leeren Becher.

„Oh“, meinte Rikku zögernd. Wahrscheinlich würde er ihr keine Milch bestellen und sie fühlte sich schon reichlich beschwipst. Aber heute war ein Tag, den es zu feiern galt und einen weiterer Becher würde sie schon nicht umbringen. „Okay, her damit.“

Als Baralai mit zwei neuen Bechern zurück kam, stießen sie an und Rikku rief: „Auf Spira!“ Woraufhin Nooj und Rin auch mit einstimmten und ihre Becher hoben. Als Rikku einen Schluck getrunken hatte fragte sie: „Sag mal, Gippel ist doch auch hier, oder?“

„Ja, natürlich“, meinte Baralai und nickte.

„Mit dem muss ich auch noch anstoßen! Weißt du wo er sich herumtreibt?“, sie wusste nicht warum, aber im Moment hatte sie wirklich Lust ein wenig mit Gippel herum zu albern. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie sowieso schon die ganze Zeit nach ihm Ausschau gehalten.

„Wo er sich herumtreibt weiß ich auch nicht genau, aber mit wem.“

„Wie mit wem?“

„Na, mit wem er sich oder es herumtreibt!“, sagte Baralai lachend und stieß ihr viel sagend den Ellenbogen in die Seite. Rikku sah ihn sprachlos an und er dachte sie hätte sein Wortspiel nicht verstanden. In Wirklichkeit war sie aber erschrocken über das was er da sagte und seine Ausdrucksweise, die völlig untypisch für Baralai war „Mit einer jungen Frau“, ergänzte Baralai und zwinkerte ihr zu. Rikku verschluckte sich an ihrem Getränk und fing an zu husten.

„Mit einer Frau?!“, krächzte sie. Baralai klopfte ihr gutmütig auf den Rücken, damit sie wieder richtig Luft bekam.

„Ja, mit einer Al Bhed. Ich schätze sie ungefähr auf sein Alter“, erwähnte er jetzt wieder etwas sachlicher.

Eine Al Bhed?, schoss es Rikku durch den Kopf.

„Aha“, ihre Gedanken rasten. „Kennst du die zufällig?“, fragte sie wie beiläufig.

„Ihren Namen weiß ich nicht...“, bedauerte Baralai, „aber sie schien nett und sogar ganz hübsch zu sein.“

Das reichte Rikku, mehr wollte sie nicht davon hören. Was dachte sich Baralai dabei ihr so etwas zu erzählen? Okay, wahrscheinlich gar nichts, er war einfach nur betrunken und wusste nicht mehr was er redete. Und vor allem wie er redete!? Normalerweise hätte Baralai niemals so aus dem Nähkästchen geplaudert, das war so gar nicht seine Art! Vielleicht hatte er sich die Sache mit Gippel ja nur ausgedacht...?

Aber die Wahrheit war, dass Baralai nicht lügen würde, egal wie viel er getrunken hatte, ehrlich war er trotzdem. Auch wenn er ihr unsensibel und etwas zu anstößig als normal vorkam, meinte er es nicht böse. Er wusste es schließlich nicht besser.

Aber der Gedanke daran, dass sich Gippel mit einer Al Bhed irgendwohin verzogen hatte, machte Rikku plötzlich traurig. Unverzüglich dachte sie an das Pärchen, was sie draußen am Pier beobachtet hatte, zwar war der Typ nicht Gippel gewesen, aber allein die Vorstellung, dass er...

Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand in die Magengrube geschlagen und sie wollte einfach nur noch weg! Schnell kippte sie sich das bittere Getränk runter.

„Weißt du zufällig wo die Toilette ist?“, fragte sie gepresst. Baralai musterte sie ein wenig verwirrt.

„Ja, die Treppe dort rechts hoch und durch die Tür an ihrem Ende. Dann kommt links ein etwas längerer Gang und irgendwann geht's rechts in einen weiteren Gang. Da sind dann gleich am Anfang, links und rechts, die Toiletten“, beschrieb er ihr den Weg.

Ohne ein weiteres Wort hastete Rikku los. Alles um sie herum schien verschwommen und drehte sich. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken.! Zudem waberte vor ihren Augen ein unerwünschter Tränenschleier, den sie mit aller Kraft zurück hielt und der ihr die Sicht noch zusätzlich verschlechterte.

„Eine andere Al Bhed...“, flüsterte Rikku vor sich hin und fragte sich gleichzeitig wieso sie sich das so zu Herzen nahm. Immerhin konnte es ihr doch egal sein mit wem oder was sich Gippel die Zeit vertrieb! Sie schob ihre Gefühlsausbruch einfach auf den Alkohol und erklomm die erste Treppenstufe.
 

Keuchend kam sie am Ende der Treppe an und betrat den dunklen Gang. Als sie die Tür hinter sich schloss wurde die Musik gedämpft und die Stimmen der Menschen verblassten ebenfalls.

„Schon mal was von Licht gehört?“, grummelte Rikku und tastete sich an der Wand entlang. Plötzlich stolperte sie über etwas und wäre beinahe hingefallen. Das Etwas am Boden gab ein menschliches Geräusch von sich und Rikku begriff, dass der Gang von Besoffenen gespickt war, die ihren Weg zur Toilette oder zurück zur Party nicht mehr geschafft hatten. Vorsichtig ging sie weiter, bis sie schließlich rechts einen weiteren Gang sah, der sogar mit einer Fackel markiert war, damit man ihn nicht verpasste. Im Schein des Lichtes erkannte sie auch die zwei Türen, erleichtert atmete sie auf.

Geschafft, dachte Rikku, endlich konnte sie sich erneut zurecht machen und sich ungestört wieder in den Griff bekommen. Niemand sollte sie so niedergeschlagen sehen und womöglich auch noch unangenehme Fragen stellen! Sie wusste schließlich selbst nicht warum sie so aufgelöst war! Und am allerwenigsten sollte Gippel erfahren, dass sie im Begriff gewesen war wegen ihm, vor versammelter Mannschaft, zu heulen!

Gerade wollte sie die Tür mit dem kleinen Frauenbild darauf aufmachen, als sich von hinten eine Hand auf ihren Mund legte und sie mit sich in die Dunkelheit zog, weiter in den Gang hinein.

Und weg von der Sicherheit des Lichtes.

...but was it a good one?

Kapitel 4: ...but was it a good one?
 

“Oh, was bringst du uns denn da leckeres mit?”, fragte die schmierige Stimme eines Mannes, der wahrscheinlich am Boden saß.

„Nen süßes Mädel, in einem gelben Kleidchen!“, spottete Rikkus Entführer, der sie bis ans Ende des unheimlich finsteren Ganges gezerrt hatte.

„Gelb ist meine Lieblingsfarbe!“, lallte der andere und lachte dreckig. Rikku wusste, dass beide total besoffen waren, da ihre Stimmen überschwänglich und manchmal unverständlich waren. Sie biss ihrem Entführer in die Hand, damit sie ihren Mund frei bekam.

„Was wollt ihr von mir?!“, zischte sie aufgebracht und zappelte im Griff des Mannes. Als dieser sie eben von der Toilettentür weg gezerrt hatte, hatte sich Rikku auf einen Schlag wieder ganz nüchtern gefühlt. Sie konnte nur hoffen, dass das anhielt.

„Aua! Du kleines Biest!“, schimpfte der Mann und schüttelte seine malträtierte Hand. Dann packte er sie gewaltsam an den Handgelenken und drückte sie gegen die Wand, wo er begann ihre Hände, mit irgendeinem Stoff, hinter ihrem Rücken zu fesseln. Als er damit fertig war stieß er sie zu Boden, wo sie dem zweiten Mann in die Arme fiel.

“Hilfe!!”, schrie sie so laut sie konnte, doch das war nicht besonders laut, da ihre Stimme heiser war vor Schreck und Alkohol. Eine Hand presste sich wieder grob auf ihren Mund und ihr Besitzer meinte: “Tja, Püppchen! Schreien hilft dir auch nicht viel!“ Dann drehte er sie grob herum, sodass sie auf seinem Schoß saß, mit dem Rücken gegen ihn gelehnt.

Plötzlich hörte Rikku eine Tür aufgehen und jemand trat aus der Männertoilette in den Fackelschein. Dieser jemand, wahrscheinlich ein Mann, kehrte ihnen den Rücken zu und wollte den Gang verlassen, um zur Party zurück zu kehren.

Panisch versuchte Rikku Abstand von ihrem Entführer zu gewinnen und seine Hand von ihrem Mund weg zu bekommen, damit sie um Hilfe rufen konnte. Doch sein Griff war eisern.

Tränen brannten ihr erneut in den Augen, aber diesmal nicht aus Trauer und Unglauben sondern aus Angst. Weil ihre einzige Hoffnung, der jemand, der ihr vielleicht hätte helfen können, in die Finsternis auf der anderen Seite des Lichts trat und seine Schritte sich entfernten.

Was würden diese Typen mit ihr anstellen?

„Pech gehabt, Schätzchen“, höhnte der Entführer, der noch stand.

„Wer weiß, vielleicht gefällt es ihr ja auch und sie ist nachher glücklich, dass ihr niemand geholfen hat“, merkte der Typ, der gerade ihren Oberschenkel mit der zweiten Hand umfing, selbstgefällig an. Dann begann er diesen hart zu kneten, während er ihr mit der anderen Hand immer noch den Mund zu hielt.

„Glaub nicht, dass ich dir den ganzen Spaß überlasse!“, mahnte der Stehende und Rikku sah wie sich seine Silhouette ebenfalls hinsetzte, er sich aber ein Stück weiter weg gegen die Wand lehnte. „Aber mach du erstmal. Ich kann warten“, raunte er, hörte sich aber gleichzeitig nicht sehr geduldig an. Der zweite Typ lachte nur leise hinter ihrem Ohr und Rikku lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Seine Hand fuhr hungrig über ihren flachen Bauch und weiter hinauf. Rikku riss die Augen auf, als sie kapierte was er vorhatte und wand sich in seinem Griff. Sie versuchte ihre Hände zu befreien, aber der Stoff war zu fest geknotet. Erneut stiegen ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen, als der schmierige, stinkende Typ seine Hand auf ihre rechte Brust legte und diese ebenfalls massierte. Als sie knapp neben ihren Ohr ein kehliges Stöhnen vernahm, hatte sie endgültig genug!

Rikku schluckte ihre Tränen runter. So einfach würde sie es diesen Ekelpaketen nicht machen! Was glaubte der wer er war? Was glaubte der wer sie war!!? Sie war doch nicht irgendein daher gelaufenes Flittchen, sondern Rikku! Auch wenn sie zu viel Alkohol getrunken hatte, war sie immer noch in der Lage zu kämpfen!

Kurz überlegte sie was zu tun war, dann ließ sie ihren Kopf nach vorne fallen, holte aus und ließ ihn so schnell und kräftig wie möglich nach hinten schnellen. So verpasste sie dem Grabscher einen ordentlichen Kopfstoß, der hoffentlich seine Nase getroffen hatte.

Daraufhin ließ der sie los und grunzte erschrocken und schmerzerfüllt auf, während er seine Nase befühlte. Sein Freund, der merkte, dass etwas nicht stimmte fragte lachend: „Na, Craig? Kannst du sie nicht bändigen?“

„Doch!“, knurrte dieser gereizt.

Aber da hatte er sich geirrt, denn Rikku hatte das Stoffstück, das ihre Hände fesselte bereits an ihren Karten, die neben der Fernbedienung für die Laderampe in ihren Strumpfsaum steckten, durchgeschnitten und diese gezogen. Mit der freien Hand packte sie die suchende Hand von dem Typen namens Craig und zog ihn zu sich heran. Dann schnitt sie ihm mit den scharfen Karten in den Arm, sodass er überrascht aufschrie.

„So, mein Freundchen. Jetzt drehen wir den Spieß mal um.“ Mit diesen Worten schnitt sie ihm mit ihren Karten die Kehle durch. Daraufhin gab dieser gluckernde Geräusche von sich und sackte in sich zusammen. Rikku spürte noch, wie sein warmes Blut sie besprenkelte und sich unter ihr ausbreitete, bevor er sich kurz darauf in schimmernde Illumina auflöste.

Sofort überkam sie ein stechender Schmerz in der Hüfte, denn der zweite Mann war aufgestanden und hatte sie mit voller Wucht getreten.

„Was hast du gemacht, du kleine Schlampe?!“, schrie er sie an. Er wusste, dass sein Freund das zeitliche gesegnet hatte, denn dessen Illumina schwirrten durch die Luft und erhellten den Gang ein wenig. Rikku antwortete nicht, sondern hockte sich hin um ihren nächsten Angriff zu starten. Doch schon traf sie der nächste Tritt in den Bauch, sie flog zurück und landete unglücklich auf ihrem Hinterteil.

„Aua...“, murmelte sie und versuchte aufzustehen, aber sie hatte zu große Schmerzen in der Magengrube.

„Antworte gefälligst!!“, schrie der wütende Mann und bückte sich um blind mit den bloßen Händen auf sie einzuschlagen. Seine Fäuste trafen sie hart und in kurzen Abständen. Sie legte ihre Arme schützend über ihren Kopf . Doch als er eine kurze Pause machte, trat sie mit den Füßen nach ihm und traf, woraufhin er rücklinks auf den Boden geworfen wurde und ein verärgertes Schnauben von sich gab.

Rikku konnte immer noch nicht aufstehen, alles in ihrem Blickfeld war verschwommen, sogar die Dunkelheit selbst. Ihr Kopf dröhnte und ihr ganzer Körper brannte höllisch. Zu ihrem Entsetzten hörte sie, wie der Mann sich wieder aufrappelte.

„Das wirst du bereuen!“, drohte er ihr und spuckte auf den Boden. Obwohl Rikku dies eher hörte als sah. Schon wurde sie von zwei Händen gepackt und mit dem Rücken auf den Boden gepresst. Der widerliche Typ begann an ihrem Kleid herum zu zerren und riss grob ihren Rock hoch.

„Wärst du von Anfang an brav gewesen würde es jetzt nicht so unangenehm für dich werden“, knurrte der Mann entschlossen. Rikku versuchte ihn von sich herunter zu bekommen, aber er war einfach zu schwer und hielt sie mit seinem Gewicht gefangen. Ihre Karten hatte sie fallen gelassen, als er sie geprügelt hatte, hastig tastete sie nach ihnen, aber fand sie nicht. Ihr Körper fühlte sich schwach und ausgelaugt an, aber das Adrenalin schoss durch ihre Adern und verlieh ihr neuen Mut. Den Moment, in dem ihr Peiniger sich ein wenig erhob und ihr die Unterhose vom Leib reißen wollte, nutzte sie um ihre Beine anzuziehen und ihn mit voller Wucht von sich zu treten. Schnell rutschte Rikku weiter von ihm weg und suchte ihre Karten am Boden. Das war ihre einzige Chance, sie brauchte ihre Waffe! Irgendwoher drang das Geräusch von Schritten an ihr Ohr, doch es waren nicht die des Mannes.

„Das wirst du bereuen...“, wiederholte der nochmals.

„Hilfe!“, hustete Rikku in der Hoffnung, dass die Schritte zu jemandem gehörten, der ihr beistehen könnte, „Wieso hilft mir niemand?“ Verzweifelt rutschte sie in eine Ecke und zog sich mühsam an der Wand hoch, wobei ihr kurz schwarz vor Augen wurde. Sie würde sich nicht Kampflos geschlagen geben, auch wenn der Angreifer nur ein dunkler Schatten war, sie würde ihn nicht an sich heran lassen. Sie wusste, dass die Situation ernst war, der Mann war wütend und betrunken, sodass er nicht mehr klar denken konnte. Er würde sie ohne Hemmungen tot prügeln.

„Lass mich in Ruhe!“, schrie sie und funkelte ihn an, auch wenn er es nicht sah. In ihrem Augenwinkel bemerkte sie, wie jemand in den Fackelschein trat, inne hielt und angespannt lauschte. „Hier drüben!“, rief sie der verschwommenen Gestalt hoffnungsvoll zu. Diese stieß ein gepresstes: „Clraecca!!“, aus und rannte los um ihr zu helfen. Rikku hatte währenddessen ihre Karten im Schein eines Illumina erspäht, aufgehoben und sie blind nach ihrem Angreifer geworfen. Dieser stöhnte daraufhin auf und packte sie bei den Schultern um sie gegen die Wand zu schlagen, wobei ihr Hinterkopf schmerzhaft gegen die Mauer prallte.

Doch gleich danach wurde der Mann von ihrem Helfer seinerseits gegen die Wand geworfen und brutal zu Boden geschlagen.

„Alles in Ordnung?“, fragte ihr Retter und es dauerte einen Moment, bis Rikku seine Stimme zuordnen konnte.

„Gippel...“, keuchte sie erleichtert und wurde bewusstlos. Dieser konnte sie gerade noch abfangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Er hob sie auf seine Arme und machte sich schnell auf den Rückweg.

„Mein Gott“, fluchte er, als er sie ins Licht getragen hatte und erkannte wen er auf seinen Armen trug. „Es ist Rikku...“ Ein schneller Blick über ihren geschundenen Körper verfinsterte seinen Gesichtsausdruck. Was hatte das Schwein mit ihr angestellt?

Yuna and Tidus

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Who saved me?

Hi liebe Leserschaft!! ^^
 

Wie angekündigt das nächste Kapitel! Und keine Angst, wer das adult (Kapitel 5) nicht lesen konnte hat im Hauptstrang der Handlung nichts verpasst.

War nur eine kleine Zwischensequenz zu Yuna und Tidus... alleine... im Tempel *hüstel*

Was das wohl sein könnte? O_o
 

Okay, hier geht's weiter mit Nr. 6:
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Kapitel 6: Who saved me?
 

Sie sah ein helles Licht und es war so grell, dass sie ihre Augen wieder zusammen kneifen musste. Doch dann begannen ihre Lider erneut zu flackern und schließlich konnte sie diese öffnen. Als ihr Blick wieder scharf wurde, erkannte Rikku, dass alles um sie herum weiß war. Und das lag nicht etwa daran, dass sie tot war und in das helle Licht am Ende des Tunnels gegangen war, nein. Es lag daran, dass es in Krankenhäusern so üblich war, dass alles weiß und hell beleuchtet war.

Rikku registrierte, dass sie in einem Einzelzimmer lag, da es nur ein Bett gab. Rechts neben diesem stand ein kleiner Tisch und auf der Höhe des Fußendes stand ein Schrank. Ihr gegenüber war die Tür und links von ihrem Bett war nichts bis auf ein Fenster in der Wand.

Als sie ihren Kopf drehte wurde ihre Frage, wieso sie hier war, auch prompt von selbst beantwortet. Ihr gesamter Schädel fühlte sich wie Wackelpuddig an und einige Stellen brannten auch fürchterlich. Als sie ihr Gesicht und ihren Hinterkopf vorsichtig betastete, konnte sie nur einige Verbände fühlen und die Schmerzen, wenn sie fester zudrückte.

Und von ihren Schmerzen an Beinen, Armen, Bauch und überall sonst wollte sie erst gar nicht sprechen!

Ihr fiel wieder ein, dass sie die Idee gehabt hatte auf die Party in Luca zu gehen.

„Eine absolute Schnapsidee!“, murmelte sie grimmig vor sich hin. Sie hatte lediglich auf die Toilette gewollt, redete sie sich schnell ein. Denn der Grund aus welchem sie zu dem Zeitpunkt dorthin gehen wollte, war auch nicht gerade angenehm! Und es war nicht aus dem Grund gewesen, weil ihre Blase gedrückt hatte, soviel war mal sicher!

Und dann hatte man sie auch noch überfallen.

„Solche Dreckskerle!“, fluchte Rikku und schlug mit der Faust kläglich auf ihre Bettdecke. „Wenn ich denen nüchtern begegnet wäre...“, knirschte sie.

... und ohne das Gefühlschaos darüber, dass Gippel..., fügte sie in Gedanken hinzu und wurde gleich noch missmutiger. Aber dann versuchte sie den Gedanken gleich wieder zu vergessen und sich zu sagen, dass er das nicht tun würde!

Dann kam ihr eine neue Frage, mit der sie sich beschäftigen musste und zwar:

Wie war sie in dieses Krankenhaus gekommen?

Rikku lehnte sich noch tiefer in ihr Kissen zurück und grübelte vor sich hin.

Nachdem sie dem ersten Typen den Gar aus gemacht hatte - dem Scheißkerl! - hatte der Zweite sie attackiert. Was sie immer noch schmerzhaft spürte. Sie erinnerte sich daran, dass ihr jemand zu Hilfe kommen wollte, als ihr Entführer sie brutal gegen die Wand geschlagen hatte.

Ihr Hinterkopf bedankte sich jetzt noch.

Ab da waren ihre Erinnerungen weg.

Ausgelöscht.

Falls es überhaupt welche gab...

Vielleicht war sie dann einfach weggetreten und es gab nichts woran sie sich erinnern könnte...

Vielleicht...

Doch sie hatte ein Gefühl, das ihr sagte, dass da irgendetwas war.

Etwas, das sie vergessen hatte...

Rikku seufzte und zermarterte sich den Kopf und das Hirn gleich mit, aber ihr fiel beim besten Willen nicht ein, wer sie gerettet hatte. Geschweige denn wie er es gemacht hatte.

„Verfluchter Mist!“, stöhnte sie und ließ den Abend noch mal Revùe passieren. Doch das einzige Ergebnis, was sie dabei bekam, war, dass ihr Helfer oder Retter, etwas auf Al Bhed gesagt hatte, dass gefährlich nach „Scheisse!“ geklungen hatte. Aber das brachte sie auch nicht weiter. Gerade dieses Wort kannte wahrscheinlich jedes kleine Kind auf Spira, auch wenn es kein Al Bhed war! Außerdem schloss die Erkenntnis, dass er aus der Männertoilette gekommen war, nur die Hälfte der Menschen auf Spira aus. Und zwar den weiblichen Teil. Aber wirklich viel sagte das nicht aus.

„Ach Mist“, murmelte Rikku resigniert. Doch dann redete sie sich einfach ein, dass es eigentlich egal war, wahrscheinlich war es einfach irgendein Mann gewesen, den sie sowieso nicht kannte. Der hatte sie dann ins Krankenhaus gebracht und hier war sie nun.

Als sie noch so vor sich hin grummelte klopfte jemand an der Tür, diese öffnete sich auch kurz darauf und eine Krankenschwester betrat das Zimmer.

„Morgen!“, meinte sie aufmunternd und pustete sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht. Rikku murmelte etwas Unverständliches zurück. Doch dann witterte sie ihre Chance.

„Wissen Sie zufällig, wie ich hier her gekommen bin?“, fragte sie aufgeregt. Die Schwester zuckte nur mit den Schultern.

„Tut mir echt Leid, ich hatte gestern nicht Nachtschicht... Aber wäre auch schwierig geworden sich das am gestrigem Abend zu merken, bei den vielen... na ja wie soll ich sagen... Bierleichen?“, sie grinste und Rikku zog eine Grimasse.

„Aha“, antwortete sie enttäuscht. Sie hätte sich gern bei ihrem Retter bedankt...

Die Schwester stellte sich vor das Bett und notierte etwas auf ihrem Klemmbrett.

„Wieso bin ich eigentlich genau hier?“, fragte Rikku neugierig. „Irgendwas ernstes?“, sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Die Schwester las von einem kleinem Schild am Fußende ihres Bettes ab: „Zu hoher Alkoholpegel, leichte bis schwere Prellungen sowie Kratz- und Schlagwunden, Platzwunde am Hinterkopf, Gehirnerschütterung.“ Sie blickte Rikku in die Augen. „Jemand hat Ihnen übel mitgespielt.“

„Das weiß ich selbst!“, giftete Rikku schlecht gelaunt und verschränkte die Arme, „Sie können noch notieren, dass ich... einen Absturz hatte.“

„Absturz?“, die Schwester zog eine Braue hoch, „Sie sind doch nicht etwa mit dem Luftschiff-“

„Nein, nein“, unterbrach Rikku sie. „Das sollte bedeuten, dass ich einen Absturz hatte, eine... ja Lücke im Gehirn, also in den Erinnerungen.“

Die Schwester musterte sie immer noch verwirrt. „Geht es Ihnen gut?“, fragte sie besorgt.

„Ja. Ich meine... Ich wollte doch nur sagen, dass ich- Gedächtnisschwund!!“, fiel es Rikku wieder ein. „So heißt es“, sie nickte.

„Ach so. Sie meinen Amnesie“, die Schwester tippte sich ein paar mal mit ihrem Kugelschreiber gegen das Kinn. „Sind Sie sicher? Aber doch nicht alles?!“

„Nein, nicht alles. Aber ich glaube mir fehlen ein paar Minuten.“ Oder Stunden?, fragte sich Rikku ängstlich.

„Ach, dann ist es ja nicht so schlimm“, die Schwester kritzelte weiter auf ihrem Klemmbrett herum.

Nicht so schlimm?, schoss es Rikku durch den Kopf. Die hatte gut reden.

„Wie fühlen Sie sich heute?“, fragte die Schwester freundlich. Rikku seufzte und zählte sämtliche Bereiche an ihrem Körper auf, die sich irgendwie anders, komisch, nicht gut bis schmerzhaft anfühlten. Die Schwester quittierte alles mit einem Nicken und einer Notiz. Als die Bestandsaufnahme fertig war, ließ sie ihr Klemmbrett sinken und folgerte: „Das wird schon wieder. Das meiste sind mehr oder weniger Kleinigkeiten. Aber nichts von alle dem wird bleibende Schäden hinterlassen oder gar Narben. Sie sollten sich erstmal schön ausruhen und erholen. Dann geht es ihnen schon bald besser.“

Außer die fehlende Erinnerung, fügte Rikku in Gedanken hinzu und damit ging die Schwester auch schon aus dem Zimmer. Hätte sie nicht wenigstens etwas anderes dafür vergessen können. Zum Beispiel, dass sie überhaupt entführt und begrabscht wurde?

Oder die kleine, klitzekleine Information, dass Gippel und eine andere Al Bhed...

Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken!!

Und dann klopfte es auch schon wieder an der Tür.

„Herein!“, rief Rikku leicht genervt. Sollte sie sich nicht ausruhen?
 

Die Tür öffnete sich vorsichtig, gerade soweit, dass man einen Kopf hindurch stecken konnte. Was auch prompt geschah. Rikkus Laune hellte sich schlagartig auf.

„Yuni!“, rief sie überrascht und ihre Cousine trat ganz in den Raum hinein.

„Hi“, grüßte sie zurück. Hinter ihr folgten noch Tidus, Paine, Wakka und sogar das restliche Möwenpack war dabei.

„Ich soll dich von Lulu grüßen und dir gute Besserung wünschen.“, sagte Wakka. „Sie konnte nicht mitkommen, da Vidiny gerade seinen ersten Zahn bekommt... und nur noch quengelig ist. Außerdem wollen wir noch warten bis er etwas älter ist, bevor er mit dem Luftschiff fliegt.“ Er drehte seinen Blitzball, den er mitgebracht hatte, auf einem Finger und nickte dabei Rikku zu. Diese strahlte und bedankte sich, wusste aber nicht so recht, was sie jetzt sagen sollte.

„Was macht ihr eigentlich alle hier?“, fragte sie.

„Gucken wie es dir geht“, antwortete Yuna wie selbstverständlich.

„Und fragen was überhaupt passiert ist?“, fügte Paine noch hinzu.

„Und wieso wir mit dem Luftschiff in Luca aufgewacht sind!“, bemerkte Brüderchen leicht beleidigt, da er der Kapitän war und sich in seiner Führungsposition angegriffen fühlte. Alle nickten zustimmend.

„Ach so“, antwortete Rikku. Sie war froh ihre Freunde zu sehen, doch diese ganze Fragerei... „Bin mit Autopiloten nach Luca gefahren um auf die Party zu gehen“, erklärte sie.

„Rikku!“, rief Brüderchen in seinem typischen Tonfall aus wobei er das R rollte. „Das ist mein Luftschiff! Ich sage wo es hingeht!“, er wedelte aufgebracht mit den Armen und stampfte auf den Boden auf. Kumpelchen hielt ihm am Arm zurück.

„Stell dich doch nicht so an!“, mahnte er, woraufhin Brüderchen die Arme verschränkte, sich beleidigt wegdrehte und mit dem Fuß ungeduldig auf dem Boden herum tippte.

„Du siehst wirklich mitgenommen aus. Was ist denn passiert?“, fragte Tidus besorgt. Rikku seufzte, sie kam wohl nicht um eine Erklärung herum.

Darum fing sie an den Abend noch mal durchzugehen und diesmal laut. Dabei ließ sie natürlich ein paar kleine Details aus. Sie erzählte, dass sie einfach nur zur Toilette gewollt hatte und dabei aber abgefangen wurde. Sie verheimlichte auch ihren Verdacht, dass ihr ein paar Erinnerungen fehlten. Das würde nur ein schlechtes Licht auf sie werfen.

„Solche Mistkerle!“, grummelte Yuna. „Denen hätte ich es gezeigt!!“, sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schlug damit zweimal auf einen nicht vorhandenen Gegner ein. Alle anwesenden lachten darüber, weil es sonst gar nicht Yunas Art war, so böse auf jemanden zu sein. Geschweige denn ihn mit den Fäusten anzugreifen. Yuna errötete und lachte nervös mit.

„Hast du die Typen denn schon mal irgendwo gesehen? Oder würdest du den, der noch lebt wieder erkennen?“, fragte Paine neugierig. Doch Rikku schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, es war so finster. Ich weiß nicht wie die aussehen...“ Paine nickte enttäuscht.

„Man muss den doch irgendwie bestrafen!“, fluchte Yuna. Doch sie wussten, dass es keine Chance gab den Mann zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, wenn Rikku nicht wusste wie er aussah.

„Was sollte das überhaupt heißen, ich sehe mitgenommen aus?!?“, fragte Rikku plötzlich entsetzt, als sie Tidus Frage genauer analysierte. Sie betastete ihr Gesicht, da der Rest ihres Körpers unter der Decke lag und somit nicht gemeint sein konnte.

„Am besten du guckst selbst“, riet Shinra ihr, weil Tidus zögerte, und öffnete die Schranktür mit dem Spiegel daran so, dass Rikku sich selbst darin sehen konnte, nachdem ihre Freunde Platz gemacht hatten.

„Gooott!“, entfuhr es ihr.

Rikku war geschockt!

Sie sah schrecklich aus!

Überall war ihr Gesicht geschwollen, mit blauen Flecken übersät und an willkürlichen Stellen, so schien es, klebten Pflaster. Ihre Haare waren zerzaust und mit einem Schlag verschwand ihre gute Laune, die sie beim Eintreffen ihrer Freunde gehabt hatte, gänzlich. Sie hatte keine Lust mehr in diesem Bett zu liegen und bemitleidet zu werden. Entweder sie verschwand aus dem Bett oder ihre Bemitleider gingen! Und da sie sich schonen musste kam nur Zweiteres in Frage.

„Seid ihr echt nur wegen mir nach Luca gekommen?“, hackte Rikku nach. Tidus und Wakka grinsten beide fröhlich und Tidus erklärte: „Na ja wir wollten noch einen Abstecher ins Stadion machen. Wir hatten mal wieder Lust in einer richtigen Blitzballumgebung zu trainieren. Wakka nickte und warf seinen Ball zu Tidus.

„Wollen wir los?“, fragte er herausfordernd. „Aber du hast ja sowieso keine Chance!“

„Das werden wir ja sehen!“, rief Tidus und die beiden verabschiedeten sich. Yuna lief auch mit einem „Wir sehen uns!“ hinter ihnen her. Woraufhin auch Brüderchen verschwand um Yuna zu folgen. Shinra und Kumpelchen warfen sich einen kurzen genervten Blick zu und entschuldigten sich bei Rikku, aber sie mussten auf Brüderchen aufpassen, damit er nichts Blödes anstellte.

Paine stand als einzige noch neben ihrem Krankenbett und zögerte.

„Wenn ich gestern nicht so schnell eingeschlafen wäre...“, begann sie, „dann wär das bestimmt nicht passiert, dann wären wir vielleicht zusammen nach Luca gegangen und dann-“ Rikku winkte ab.

„Du kannst gar nichts dafür. Das war einfach eine dumme Idee gewesen“, erklärte Rikku. „Und jetzt raus hier! Ich muss mich schonen“, ergänzte sie gespielt ernst und zog die dazugehörige Miene. Paine musste lächeln, doch dann salutierte sie wie bei der Purpur-Brigade.

„Jawoll!“

Beide fingen an zu lachen und Paine machte sich schließlich auch auf den Weg ins Stadion.
 

Rikku entspannte sich sichtlich und hoffte, dass sie bei dem nächsten Besuch ihrer Freunde nicht mehr ganz so grausam aussah wie jetzt. Und sich auch nicht mehr so angeschlagen fühlte. Sie machte es sich in ihrem Krankenbett gemütlich, schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Als sie es schon fast geschafft hatte, wurde sie aus ihrem Halbschlaf geweckt.

Von einem Klopfen.

An ihrer Tür!

Sie verdrehte die Augen.

Hört das denn niemals auf?, fragte sie sich, Soo viele Freunde hab ich doch nun auch wieder nicht..., dachte sie noch amüsiert, bevor sie „Ja?“ rief und die Tür geöffnet wurde.

Sie linste zur Tür hinüber und erschreckte sich regelrecht. Sie schoss in die Höhe, was sie kurz darauf aber sofort wieder bereute, da ihr Körper solche schnellen Bewegungen nicht mitmachte ohne weh zu tun. Also fiel sie ins Kissen zurück und kniff die Augen zusammen. Als sie diese wieder öffnete und noch mal zu Tür schaute um sich zu vergewissern, dass dort keine Fatahmorgana stand, wurde ihr bewiesen, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Naaa, wer könnte das wohl sein?? -____^ *grinzzz*

Ihr werdet es erfahren....

...im nächsten Kapitel *diabolisches Lachen*
 

Ich hatte sowieso mal vor ein Fanart zu Rikku und Gippel zu malen (und auf jeden Fall auch zu Yuna und Tidus)!! Wenn ihr irgendwelche Ideen zu einer Pose oder einer Situation habt, dann her damit *lieb guck*
 

Ok, für alle die hier ein Kommi schreiben gibt's dann wieder ne ENS wenn das nächste Kapitel oben ist. Weil ich noch nicht sagen kann wie lange das dauert o.O *voll verplant ist*
 

Lg Caro~

An unexpected visitor

Holla meine lieben!
 

Sorry, dass ich euch so lang hab warten lassen... *schäm* werde mich beim nächsten Kapi wieder mehr beeilen!

Ich bin so glücklich über eure zahlreichen Kommentare!!! *jubel* Ich weiß zwar nicht genau was zahlreich ist, aber über 30 Kommis für 6 Kapitel finde ich schon geil!! Das wären dann ja so im Durchschnitt... *grübel* * rechne* ...

5 Kommis pro Kapitel ^^!!! Cool!

Es freut mich wenn euch meine FF gefällt! -.^
 

Vielleicht habt ihr gemerkt, dass sich der Titel der Story geändert hat und sie jetzt Yuna (und damit auch Tidus) mehr einbezieht.... ich dachte das eine gute Idee, da ich dann beide Pairings in einer Story unterbringen kann^^ (da muss ich keine zweite FF anfangen und es gibt mehr Abwechslung .... sehr praktisch xD) Seht ihr das genauso?
 

So jetzt will ich euch aber nicht länger voll labern! Viel Spaß!
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Kapitel 7: An unexpected visitor
 

Der Al Bhed, der so unerwartet an ihrer Tür geklopft hatte, trat jetzt, zwischen Zögern und Zielstrebigkeit hin und her gerissen, in ihr Zimmer ein.

„Paps!?!“, japste Rikku völlig überrascht. „Was willst du denn hier??“

Da er bis jetzt nicht gewusst hatte ob er sich streng oder verständnisvoll verhalten sollte war er froh darüber, dass sie ihm die Entscheidung abnahm.

„Darf ich nicht einmal meine Tochter im Krankenhaus besuchen?“, fragte er beleidigt,

Rikku glotzte ihn an. Mit ihm hätte sie am wenigsten gerechnet.

„Doch schon...“, meinte sie zögerlich doch dann verengten sich ihre Augen, „Aber da steckt doch was dahinter! Nicht wahr?“ Cid zuckte kaum merklich zusammen, was seinen nächsten Worten Lüge strafte: „Ach was! Wo denkst du hin? Ich will mich doch nur erkundigen wie es meiner lieben kleiner Tochter geht!?“

Lieben... kleinen Tochter?

Er kam zum Bett und setzte sich auf die Kante. Er sah ein wenig aufgewühlt aus. Er ließ seinen Blick über sie streifen.

„Was ist denn überhaupt passiert?“, fragte er desinteressiert und sie erzählte es ihm bis auf die paar Kleinigkeiten, die sie lieber für sich behalten wollte.

„Solche Schurken!“, er sprang auf. Auch wenn sein anfängliches Interesse geheuchelt gewesen war, erkannte sie nun, da er die Geschichte kannte, dass es ihm ernst war. „Solche Kerle müsste man foltern und totschlagen! So was kann doch nicht frei herum laufen!“ Er tigerte in dem kleinen Raum auf und ab. Dann hielt er plötzlich inne. So als würde er sich an etwas Wichtigereres erinnern.

„Ich hätte da noch eine Frage!“, verkündete er unheilvoll, „Jetzt wo dieser Bengel wieder da ist-“, er meinte Zweifellos Tidus. „Habe ich beschlossen den Tempel in Zanarkand wieder als Touristenziel zu gestalten!“

„Wie meinst du das?“, fragte Rikku und sie wurde ein wenig ärgerlich. Gerade hatten sie ihn dazu gebracht mit diesem Unfug aufzuhören und schon wollte er wieder von vorne anfangen!

„Na ja wie soll ich das schon meinen?“, fragte er ungeduldig. „So wie ich es sage! Ich und Isaah werden die Affen umsiedeln und unser Geschäft wieder aufbauen. Diese Idee damals war brillant gewesen! Die Menschen aus Spira waren geradezu begierig auf die heiligen Ruinen von Zanarkand! Damit könnten wir richtig Geld verdienen!“, er wurde immer euphorischer.

„Und wieso habt ihr dann überhaupt erst aufgehört??!“, unterbrach sie ihn wütend. Er überlegte kurz.

„Wegen Yuna“, war die Antwort. „Sie sagte an dem Ort würden zu viele Erinnerungen hängen.“

„Und wieso sollten die Erinnerungen jetzt nicht mehr da sein? Und das sind sie noch! Also lass deine Finger von den Ruinen!“, befahl sie scharf.

„Nein, der Junge ist doch jetzt wieder hier! Dann muss sie sich nicht mehr an ihn erinnern sondern kann in die Zukunft blicken!“, verteidigte er sich überzeugend.

„Welch poetische Worte...“, grummelte Rikku ironisch, „Du kapierst wohl nicht, dass er nicht die einzige Erinnerung war! In dem Tempel sind alle Erinnerungen der Medien gespeichert, die dort über all die Jahre hingereist sind um [Sin] zu bezwingen!!“

„Ich will den Ort doch nicht in Schutt und Asche legen!“, donnerte Cid in seinem herrischen Ton und fuchtelte aufgebracht mit den Armen herum. „Ich will doch nur, dass alle daran teil haben können!“

„Natürlich! Wie großherzig von dir!“, spottete sie.

„Erinnerungen sind nicht an einem Ort!“, stellte er grimmig fest. „Oder glaubst du nur weil diese verdammten Guados unser Heim zerstört haben, sind unsere Erinnerungen weg?!“ Das verblüffte sie ein wenig und er redete weiter: „Nein das sind sie nicht!! Meine Erinnerungen sind hier!“, er schlug sich demonstrativ gegen die Brust. „Da wo sie hingehören! Nicht an einem Ort! Oder einer Ruine!“

Rikku verstand was er meinte.

„Kapierst du denn nicht?“, fragte er aufgeregt und kam näher. „Wir brauchen das Geld, damit wir uns ein neues Heim aufbauen können!“

Ein neues Heim...? Ja, das verstand sie und mehr als alles andere auf der Welt wollte sie ein neues Zuhause! Doch ob dies der richtige Weg war, daran zweifelte sie. Aber ihr Vater hatte schon Recht... Sie selbst würde es eigentlich nicht stören, wenn er aus Zanarkand eine Touristenattraktion machte. Immerhin war [Sin] ein für alle Mal besiegt. Sie hatten nur für Yuna den Plan mit den Affen ausgeheckt, weil sie der Ort zu sehr an Tidus erinnert hatte. Das hatte Rikku ebenfalls verstanden. Aber Tidus war wieder zurück gekehrt und... ach sie wusste doch selbst nicht was richtig und falsch war!

Erschöpft sank sie in die Kissen zurück.

„Mach was du willst. Aber sprich vorher mit Yuna“, entschied sie. Über das Gesicht ihres Vaters erstreckte sich ein Lächeln, wie sie es nur selten zu sehen bekam. Und irgendwie passte es auch nicht zu seinen sonst so harten Gesichtszügen.

„Okay! Ich kümmere mich schon darum!“, und schon verschwand er wieder. Aber dann steckte er noch mal kurz den Kopf zu ihr herein und stellte immer noch fröhlich fest: „Außerdem, du siehst schrecklich aus.“

Danke, schoss es ihr durch den Kopf.

Was Yuna dazu wohl sagen würde? Sie wusste es nicht. Vielleicht hatte ihr Vater ja wirklich Recht was die Erinnerungen betraf...
 

Ihre Cousine war jeden Tag aufgekreuzt und hatte ihr Bericht drüber erstattet wie es mit den Bauarbeiten ihres Hauses voran ging. Sie beklagte sich immer im scherzenden Ton, dass Tidus ja nie Zeit für sie hatte, weil er die ganze Zeit mit Wakka und den restlichen Besaid Aurochs am werkeln war. Sie beschrieb die Szene so realitätsnah, dass Rikku lachen musste bei der Vorstellung das ganze Blitzball Team, Tidus, Wakka und Paine schuftete in der prallen Sonne, oben ohne außer Paine natürlich, an Yuna und Tidus zukünftigem Haus herum. Während sie selbst und Lulu im Schatten lagen und mit Vidiny spielten. Paine machte die Arbeit wohl Spaß und da das Möwenpack im Moment, weil Rikku im Krankenhaus lag, so gut wie nicht existierte, war es ein guter Zeitvertreib für sie. Zusammen hatten Yuna und Tidus einen Plan gemalt, welche Räume das kleine Häuschen haben sollte. Es bestand aus Holz und hatte nur vier Zimmer. Ein Bad, einen kleinen Flur, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer indem die Küche gleich mit drinnen war.

Yuna hielt ihr den Plan unter die Nase.

„Siehst du? Und hier habe ich mir die Küche vorgestellt. Das wird einfach wundervoll!“

„Ach Yuni! Ich freue mich ja so für dich!“, rief Rikku in aufrichtiger Freude.

„Und du musst mich oft besuchen kommen!“, verlangte Yuna und Rikku nickte eifrig.

„Das werde ich mir nicht entgehen lassen“, versicherte sie. „Aber du musst versprechen uns auch auf der Celcius zu besuchen!“

„Abgemacht!“, stimmte Yuna zu.

„Hast du eigentlich schon mit Paps geredet?“, schnitt Rikku jetzt ein anders Thema an. Yuna runzelte die Stirn und nickte.

„Und? Was hast du gesagt?“, hakte sie nach. Yuna zuckte mit den Schultern.

„In gewisser Weise hat er ja Recht... Dadurch, dass die Touristen den Ort beobachten gehen die Erinnerungen ja nicht verloren... er hat mir versichert keinen Schaden an den Ruinen anzurichten... aber trotzdem es wäre mir lieber er würde es lassen.“ Sie seufzte ergeben. „Ich hab aber gesagt er solle machen was er für richtig halte. Ich wollte mich ihm nicht in den Weg stellen...“

Ja, das ist Yuni, dachte Rikku, immer will sie es den anderen recht machen.

Als sie gegangen war fühlte sich Rikkus Leben ein wenig leer an. Sie freute sich für ihre Cousine und war gleichzeitig auch ein wenig traurig, weil ihre eigene Zukunft nicht so rosig aussah. Dann schob sie den Gedanken energisch beiseite. Sie wollte eigentlich gar nicht so ein ruhiges Leben führen wie Yuna. Besaid war zwar ganz nett, aber länger als eine Woche am Stück würde sie es dort wahrscheinlich nicht aushalten. Rikku grinste. Nein, sie brauchte etwas mehr Action! Als sie das realisierte war sie auch gar nicht mehr so traurig.
 

Eine Woche später wurde Rikku aus dem Krankenhaus entlassen. Sie hatte sich gut von ihren Kratz-, Schürf- und Prellwunden erholt. Sowie von der Gehirnerschütterung... angeblich, denn sie wusste immer noch nicht wer ihr das Leben gerettet hatte. Aber ansonsten fühlte sie sich schon wesentlich besser. Sie hatte sogar keinen einzigen Verband mehr am Körper!

Jeden Tag hatte sie irgendjemand besucht. Auch wenn es eigentlich immer die gleichen Leute waren hatte sie sich jedes Mal darüber gefreut. Einmal waren auch Baralai und Nooj da gewesen um zu gucken wie es ihr ging. Sie hatte nicht den Mut dazu aufgebracht zu fragen warum Gippel nicht mit ihnen gekommen war.

Vielleicht wollte sie auch einfach nicht wissen was er stattdessen machte...
 

Sie ging zum Sphärofon, was Shinra in Luca angebracht hatte und nahm Kontakt zur Celcius auf. Ein kurzes Kriseln und dann erschienen Brüderchens vogelartige Gesichtszüge auf dem Sphäro und wurden etwas verzerrt.

„Brüderchen!“, rief er.

„Hier Rikku. Ich bin entlassen! Holt ihr mich ab?“, sie zögerte kurz. „Und bringt was zum Futtern mit, der Krankenhaus-Fraß ist scheußlich!“

„Rooogeeer!“, krächzte Brüderchen mit viel Elan und die Verbindung wurde unterbrochen. Rikku grinste und schlenderte zum Pier. Sie musste nicht lange warten, da landete die Celcius auch schon und sammelte sie ein. Kurz darauf wurde sie von Shinra und Kumpelchen stürmisch begrüßt und Brüderchen steuerte mit einem lauten Schlachtruf wieder Besaid an. Rikku grinste über das ganze Gesicht und begann das Essen was sie mitgebracht hatten in sich hinein zu stopfen.

„Das schmeckt so gut! Lecker! Ihr könnt euch nicht vorstellen, dieses Essen im Krankenhaus! Wirklich grausam! Aber das hier! Himmlisch...“

Alle vier lachten los.
 

Als sie in Besaid ankamen stürzte sich Yuna, die sie als erstes entdeckte, auf Rikku und quetschte den letzten Tropfen Blut aus ihrem Körper mit ihrer stürmischen Umarmung.

„Da bist du ja! Komm ich zeig dir wie weit das Häuschen ist!“ Sie nahm Rikku bei der Hand und übermütig folgte Rikku ihr. Die Besaid Aurochs klopften ihr auf die Schulter, alle mit denen sie früher Yuna als Garde begleitet hatte und Paine umarmten und betätschelten sie glücklich.

„Jetzt reicht's aber!“, lachte sie und wies alle weiteren Fragen wie es ihr ging und andere Verhätschelungsmethoden von sich. „Was steht denn noch auf dem Plan, außer das Bauen des Hauses?“, fragte sie eifrig in die Runde. Sie brannte auf Arbeit nachdem sie über eine Woche im Krankenhaus gelegen hatte.

„Nicht viel...“, antwortete Brüderchen. „Nachdem Vagnagun besiegt ist braucht niemand das freundliche-Möwen-hilfs-Pack mehr...“

„Vielleicht müssen wir unseren Namen, also unser Image, wieder ändern“, schlug Paine vor.

„Ja, ein neues Motto würde mir gefallen!“, rief Rikku aus, bereit für einen Neustart. Jetzt, da Yuna leider ausgetreten war.

„Das kann warten!“, rief Tidus und legte seine Säge beiseite. „Erstmal helft ihr uns ein Dach über dem Kopf zu bekommen und dann-“, er baute sich vor ihnen auf, „dann wird trainiert!“

„Aber wir doch nicht!“, verkündete Rikku. „Wir spielen doch kein Blitzball.“ Tidus winkte ab.

„Nein nicht dafür. In zwei Wochen findet ein großer Schwimmwettbewerb in Luca statt. Jeder in Spira darf mitmachen.“ Wakka nickte, er wusste auch von der Sache.

„Ein Kilometer. Und wer zuerst im Ziel ist gewinnt 1.000.000 Gil“, ergänzte er Tidus.

„Eine Million?“, riefen Brüderchen und Rikku wie aus einem Mund.

„Jepp!“, bestätigte Tidus. „Und da ich und Yuna noch ein paar Möbel brauchen werden wir mitmachen um das Preisgeld einzuheimsen“, er fixierte und zeigte auf die Besaid Aurochs, „und ihr macht auch mit! Das ist ein gutes Training!“

Das Möwenpack brauchte gar nicht erst zu beraten. Rikku sah es in Paines Augen wie sehr sie diese Herausforderung liebte und Brüderchen würde sich praktisch schon als Gewinner feiern wenn er davon erfuhr. Außerdem könnte er sich dann ein paar Ersatzteile für die Celcius kaufen, wodurch sie noch schneller werden würde. Er war eben ein Technikfreak.

„Wo findet das denn genau statt?“, fragte Rikku neugierig. „Man kann doch nicht ein Kilometer im Blitzballstadion schwimmen...“

Tidus schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, der Start ist am Pier 1.“

„Das wird spannend!“, japste sie fröhlich. Bis dahin musste sie wieder komplett fit sein, schwor sie sich. Wenn sie gewann hätten sie noch ein bisschen mehr Geld für das neue Heim welches ihr Vater plante. Sie könnte Tidus und Yuna dann ja ein paar Möbel schenken und Brüderchen ein Ersatzteil für das Flugschiff, aber kampflos gewinnen lassen würde sie niemanden!

Und da die Al Bhed dafür bekannt waren, ausgezeichnete Schwimmer zu sein, würden alle anderen ein schweres Spiel haben. Die Ronso brauchten es erst gar nicht zu versuchen... Denn den Al Bhed konnten sie nicht das Wasser reichen und es war im Voraus klar, dass wahrscheinlich jeder Al Bhed auf Spira, der Wind von der Sache bekam, begeistert teilnehmen würde.

Aber dabei sein war ja bekanntlich alles...
 

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Okay das war’s erstmal wieder von mir! ^^

Hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat!

Ab dem nächsten Kapitel ist Rikku dann auch wieder besser gelaunt und ganz die Alte! Ich verspreche es. Aber die Gesamtsituation hat sie halt etwas gestresst. *lol*

Freundliches-Möwen-hilfs-Pack??? Hieß das so?
 

Und ja! Ich weiß! Ich hab euch ganz schön übers Ohr gehauen! Muhahaha! Ich meine wer hätte mit Cid gerechnet?? Wir haben doch alle was (oder wen) anderes erwartet oder? @_____@

Na ja ich wollte euch eben noch ein bisschen auf die Folter spannen...
 

Eine erfreuliche Nachricht:

Ich habe in den Ferien doch tatsächlich ein Bleistiftbild von Yuna und Tidus hingekriegt (das was ich schon im vorherigen Kapitel angekündigt habe *freu* Ich finde das Bild so schön, dass ich es wahrscheinlich mit Buntstift colorn werde. Aber ich kann euch ja schon mal verraten, dass die Szene am Macalania See stattfindet...

Ja, ja wir alle wissen was da passiert ist *hüstel* Aber wissen wir wirklich alles??? Oder haben die von SQARE ENIX das geschnitten? Was meint ihr? Ich denke schon! xD
 

Noch ein Anliegen und dann ist aber endgültig Schluss:

Wenn euch noch andere Charakter einfallen, die ich hier mehr mit einbringen soll (oder ihr womöglich ein drittes Pairing aus FFX oder X-2 habt...) dann schlagt es mir mal vor!
 

Ja, ja ich weiß ich rede schon wieder zu viel aber ich hoffe ihr lest diese Abschnitte trotzdem ^^

Sie sind mir irgendwie sehr wichtig geworden...

Es gibt dann wieder ne ENS für die Kommi Schreiber, allet kloa?
 

Lg Caro~

A lovely house... and an unfair match

Hi Leutz! X.x
 

Ich bin irgendwie gut drauf heute! =)
 

Also gut, das letzte Kapitel vor dem Schwimmwettkampf geht los! Viel Spaß damit! Ich muss sagen ich find es lustisch =^.^=
 

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Kapitel 8: A lovely house... and an unfair match
 

Nach zwei Wochen harter Arbeit, fühlte Rikku sich wohler als nie zuvor. Die erste Woche lang hatten sie alle ununterbrochen an dem Haus gearbeitet. Da die meisten kleinen Hütten auf Besaid schon vor langer Zeit gebaut worden waren, war das Haus von Yuna und Tidus weitaus größer. Da früher alle dachten, wenn die Häuser zu groß und schön waren, würde [Sin] kommen um alles zu vernichten.

Jeden Tag hatten die Aurochs, Tidus, Paine, Wakka und seit Rikku wieder da war auch das restliche Möwenpack mitgeholfen. Bäume Fällen, Balken sägen und Bretter herstellen. Für die Planung waren Lulu uns Yuna zuständig und sie machten ihre Arbeit wirklich gut. Paine half dabei das Gerüst des Hauses zu bauen, bis es irgendwann so weit war, dass nur noch die Bretter dran genagelt, die Fenster und Türen eingesetzt und das Dach wasserfest gemacht werden musste.

Diese Arbeit brauchte viel Kraft und war am schwersten, gerade bei dem heißen Wetter, deswegen nahm es auch alle Männer in Anspruch. Rikku, Yuna und Lulu versuchten sich an ein paar einfachen Möbeln, die man selbst herstellen konnte. Zum Beispiel bauten sie vier Holzstühle, einen kleinen und einen etwas größeren Tisch. Das war meistens Zentimeterarbeit und man musste genau messen und sägen, deswegen machte es Rikku auch so viel Spaß. Yuna schliff die fertigen Teile, damit man sich keine Splitter riss und Lulu schnitt erstmal alles grob zurecht.

„Wie wäre es mit einem Bücherregal?“, schlug Lulu vor.

„Meinst du so eins?“, fragte Rikku und skizzierte auf einem Blatt zwei lange Bretter, die senkrecht zum Boden standen und zwischen denen fünf waagerechte Bretter genagelt wurden, auf die man alles Mögliche abstellen konnte. Rikku war schon immer gut darin gewesen Pläne, Details und auch neue Kreationen zu skizzieren, die dann meistens auch umzusetzen gingen.

„Ja, das wäre nicht schlecht!“, stimmte Yuna zu. Sie schnappte sich die Skizze und rannte zu Tidus. „Herr Baumeister?“, fragte sie respektvoll. Dieser war gerade dabei ein Brett festzunageln, doch er drehte sich grinsend zu ihr um und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, obwohl er zwei Nägel im Mundwinkel hatte.

„Was gibt's?“, fragte er und Yuna hielt ihm die Skizze vor die Nase und meinte: „Was hältst du davon?“ Er musterte die Skizze und runzelte die Stirn, dann schnappte er sich ihren Stift und veränderte das Gekritzel so, dass der vorher schmale Schrank breiter wurde und somit mehr hinein passte.

„Perfekt!“, bestätigte er und Yuna lächelte glücklich. Sie kehrte zurück zu ihren Freundinnen um mit der Umsetzung anzufangen. Seit Tidus wieder zurück war schwebte sie nur noch auf Wolke sieben. Sie hoffte, dass es für immer so bleiben würde. Doch irgendwie glaubte sie noch nicht so richtig daran...

So verging die Woche. Rikku war stolz auf sich weil sie schon lange nicht mehr ernsthaft über einen gewissen Al Bhed nachgedacht hatte, sie redete sich ein er wäre es nicht wert und das Haus war auch so gut wie fertig. Es hatte ein Erdgeschoss und einen kleinen Dachboden. Da es jetzt so weit war, dass man es bewohnen konnte zogen Yuna und Tidus aus dem Tempel aus und mit ihren zwei Matratzen in ihr neues Häuschen.
 

Rikku hatte gedacht, dass der Bau des Hauses anstrengend gewesen wäre, doch sie wurde eines Besseren belehrt, als sie mit dem Training für den Wettbewerb begannen. Auch wenn sie sich von dem Vorfall in Luca schon gänzlich erholt hatte, waren Tidus und Wakkas Methoden wirklich anstrengend! Die ganzen Blitzballer waren klar im Vorteil wegen ihrer langjährigen Erfahrung. Rikku hätte zum Beispiel nie gedacht, dass Schwimmen mit zusammen gebunden Händen oder Füßen so schwer war...

Am sechsten Tag veranstalteten sie einen Übungswettkampf:

„Nicht schlapp machen!“, feuerte Lulu sie an. Im Moment befanden sich alle zwischen 600 und 800 Metern. Das konnte sie daran sehen, weil sie eine Strecke vor dem Strand abgesteckt hatten, die 200 Meter lang war und wenn man diese fünf Mal entlang schwamm, dann war das ein Kilometer. Alle befanden sich also auf der vierten Bahn.

Rikku und Yuna bildeten das Schlusslicht, vor ihnen schwamm Shinra, danach kamen zwei Besaid Aurochs und dann eine ganze Weile niemand mehr. Bis dahin wo Paine und Kumpelchen sich ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen leisteten. Kurz davor schwammen wieder drei Besaid Aurochs und dann kam die Spitze des Feldes: Wakka, Tidus und Brüderchen.

„Yuunii!“, rief Rikku verzweifelt, „Wieso ist Shinra vor uns??“ Yuna verstand das Problem.

„Du hast Recht! Er ist schließlich nur ein Kind!“, antwortete sie und beschleunigte ihre Paddelbewegungen. „Los! Den überholen wir jetzt!“ Sie strengten sich an und ruderten mit den Armen, bis sie so weit aufgeholt hatten, dass Rikku Shinra am Fuß packen und ihn untergluggern konnte. Kichernd schwammen sie über ihn hinweg und hörten hinter sich ein geblubbertes: „Hey! Das ist unfair!“

Rikku und Yuna fixierten ihr nächstes Ziel. Es war der dicke Torwart der Aurochs: Kippa.

„Na, komm. Den schaffen wir auch noch!“, rief Rikku überzeugt.

„Ja, er schwächelt schon!“, stellte Yuna lachend fest. Beide legten einen Zahn zu und als sie etwas dichter hinter ihm waren schrie Yuna: „Ein Raging Spike!! Hilfe! Da ist ein Raging Spike!“ Kippa schaute sich panisch um. Ein Raging Spike war ein großer Fisch, mit denen Yuna und Rikku auf ihrer langen Reise durch Spira schon öfter unangenehme Erfahrungen gemacht hatten.

„Wo?!“, rief Kippa entsetzt und in dem Moment überholten ihn Yuna und Rikku unter lautem Gelächter.

„Ich sterbe! Ich kann nicht gleichzeitig lachen und schwimmen!!“, japste Rikku.

„Ich weiß auch gar nicht warum wir mitmachen. Gewinnen können wir ja sowieso nicht“, gab Yuna unter Lachen zu bedenken.

„Ach die Jungs sehen das viel zu ernst! Wenn wir zusammenarbeiten und mogeln, dann haben wir eine Chance!“, beteuerte Rikku. Yuna grinste hinterlistig.

„Okay!“, stimmte sie zu und dann versuchten sie Bottz einzuholen.
 

Nicht sehr viel weiter vorne versuchte Paine verbissen Kumpelchen hinter sich zu lassen.

„Na komm schon! Gib auf!“, forderte sie. „Du kannst gegen mich nicht gewinnen!“ Kumpelchen lachte und meinte: „Denkst du! Also ich brauche das Geld für die Celcius und du?“

„Ich weiß noch nicht...“, gab sie zu, doch sie wusste, dass sie es hasste zu verlieren. „Aber wenn ich dann gewinne kauf ich dir ein schöneres Cockpit!“, witzelte sie und rammte ihn, in der Hoffnung ihn damit außer Gefecht zu setzten, aber es brachte nichts. Das einzige was sie sich damit einhandelte war ein Rammer seinerseits, der einiges mehr brachte als ihr eigener. Sie musste kurz innehalten, weil sie Wasser geschluckt hatte.

„Wo bleibst du denn??“, rief Kumpelchen herausfordernd über die Schulter.

„Na warte!“, rief sie hustend zurück und musste grinsen.
 

An der Spitze tummelten sich derweil nur die Besten der Besten, die Giganten der Schwimmkunst. Und sie befanden sich kurz vor dem Wendepunkt zu den letzten 200 Metern. Es gab einen erbitterten Kampf zwischen den drei Favoriten! Links außen Wakka, der Blitzball Titan und in der Mitte Tidus, der zweite Blitzball Titan und rechts außen Brüderchen, der schnell schwimmende Al Bhed!

Brüderchen war geradezu darauf versessen diesen Übungswettkampf zu gewinnen, zumal er nicht gegen Tidus verlieren wollte, schließlich war der Yunas Freund...

„Du machst doch nicht etwa schlapp, oder?“, mahnte Tidus Wakka, als dieser etwas zurück fiel. Vom Strand her kam ein lautes Rufen: „Los Schätzchen!! Zeig Vidiny was sein Papa kann!“ Tidus grinste als sein Freund wieder aufholte.

„Es tut mir ja Leid für dich, aber du wirst nicht gewinnen. Man sagt zwar immer die Erfahrung siegt über die Jugend, aber in diesem Bereich nicht“, zog Tidus ihn auf.

„Träum weiter“, erwiderte Wakka. Dann kamen sie an die Markierung, es war ein Stock, der aus dem Wasser ragte, und alle drei drehten gleichzeitig um. Sie schwangen den Langsameren also wieder entgegen. Brüderchen gab sich extra mehr Mühe, um Eindruck bei Yuna zu schinden und gewann ein wenig Vorsprung. Doch als er auf Rikku und Yuna zu schwamm schauten die sich kurz an und nickten sich zu. Kurz darauf fiel Rikku Brüderchen an und klammerte sich an ihn, sodass er kurz unterging und verzweifelt versuchte vorwärts zu kommen, was ihm aber mit seiner kleinen Schwester im Schlepptau nicht recht gelingen wollte.

„Rrrriikkuuuu!! Geh-von-mir-runter!“, rief er verärgert. Doch diese kicherte nur fröhlich.

Bevor er sich versah packte Yuna Tidus und ihm widerfuhr das gleiche Schicksal wie Brüderchen.

„Was soll das?“, fragte er völlig überrumpelt. Doch Yuna gluggerte ihn als Antwort unter. Wakka schwamm gemächlich an ihnen vorbei.

„Danke Mädels!“, rief er überheblich, woraufhin die beiden anderen Jungs schmollten. Wegen seiner Siegessicherheit winkte Wakka zum Strand rüber wo Lulu stand und das Geschehen lachend verfolgte. Doch Sekunden später prallten Wakka und Datt zusammen, weil sie nicht aufgepasst hatten und ihre Köpfe knallten aneinander. Rikku glaubte ein hohles Geräusch zu vernehmen. Kurz darauf gingen beide blubbernd unter. Kumpelchen und Letti, die noch ihre vierte Strecke schwammen, erbarmten sich und sammelten die Beiden vom Meeresgrund auf und steuerten den Strand an.

Paine umschwamm das Debakel gekonnt und befand sich nun auf der Zielgeraden. Sie warf einen Blick hinter sich, wo sie in weiter Entfernung Shinra, Kippa und Bottz als überbleibende Gegner ausfindig machen konnte. Jassh hatte den Kampf aufgeben müssen, weil Rikku ihn auch noch unter ihre Fittiche genommen hatte. Zusammen versuchten Brüderchen und er sich aus ihrem Klammergriff zu befreien. Paine schwamm seelenruhig weiter und passierte ohne weitere Zwischenfälle das Ziel.
 

„Na warte! Das wirst du noch bereuen!“, drohte Tidus als er merkte, dass er keine Chance mehr hatte zu gewinnen.

„Oh! Und wie willst du es mir heimzahlen?“, fragte Yuna herausfordernd und umklammerte ihn noch fester mit ihren Beinen.

„Ich denk mir schon noch was aus! Wie wär's hiermit...“, er biss ihr knurrend in den Hals, griff um sie herum und öffnete ihr Bikinioberteil. Dann streifte er es blitzschnell ab und ließ auf den Grund sinken. Yuna japste entsetzt auf.

„Hör sofort auf damit!“, zischte sie und schaute sich panisch um, peinlich darauf bedacht ihre Schultern unter Wasser zu halten. Sie löste sich schnell von ihm und tauchte nach ihrem Oberteil. Derweil setzte Tidus seinen Weg grinsend fort, er würde wenigstens um den zweiten oder dritten Platz kämpfen. Um Yuna würde er sich später kümmern, schließlich hatte sie ihn um den sicheren Sieg gebracht, das schrie geradezu nach einer Strafe, außerdem hatte er dann wenigstens etwas worauf er sich freuen konnte.

Denn was sie nicht wusste: Er hatte ihr Oberteil mit dem Fuß aufgefangen und es klemmte immer noch zwischen seinen Zehen...

In dem Moment tauchte Yuna auf und holte Luft.

„Tidus!!“, rief sie aufgeregt. „Tidus ich finde das Teil nicht!!“

„Dann such gründlicher! Irgendwo muss es ja sein!“, riet er ihr und kraulte weiter. Hatte sie ihn durchschaut? Nein, eher nicht.

„Nein, nein. Ich hab keine Lust mehr zu suchen“, log sie. „Ich gehe Rikku helfen die anderen beiden in Schach zu halten!“, schrie sie ihm hinterher. Immerhin wusste sie, dass er wusste, dass Brüderchen neidisch auf ihn war, weil er selbst was von ihr wollte. Doch Tidus glaubte ihr keine Sekunde, dass sie das tun würde.

Als sie sich dann wirklich in Bewegung setzte und der noch immer ums Überleben kämpfenden Rikku „Hey Rikku! Überlass deinen Bruder mir!“ zurief, musste Tidus lachen. Er wusste, dass es ihr unendlich peinlich wäre wenn jemand sie so sah und als sie merkte, dass er nicht zurückkommen würde machte sie schnell einen Rückzieher.

„Dann hilf mir eben nicht! Dann such ich halt alleine weiter!“, schrie sie ärgerlich. „Los Liebling! Du schaffst es noch, obwohl der erste Platz schon feststeht!!“, witzelte sie.

„Männer...“, grummelte sie und schaute ihm hinterher, plötzlich warf er etwas Pinkes in die Luft und fing es beim schwimmen wieder auf. Es sah gefährlich nach ihrem Oberteil aus.

„Oh! Du...! Oh!“, rief sie verblüfft und ärgerlich zugleich. Sie schwamm so schnell sie konnte hinter ihm her. Zu ihrer eigenen Verblüffung war sie so schnell, dass sie sogar aufholte. Sie tauchte unter und als sie endlich nah genug dran war, krallte sich in seinen Fuß und zog sich an seinem Bein hoch, bis sie keuchend an seinem Rücken hing. Tidus grinste und trug sie wie ein Seepferdchen durch das Wasser.

„Gibst du mir jetzt mein Oberteil?“, fragte sie völlig außer Atem.

„Nein, mir gefällt's wie es ist“, erklärte er und meinte es ernst. Schließlich presste sie ihre bloßen Brüste gegen seinen Rücken! Sie seufzte und ergab sich ihrem Schicksal.
 

Und so ging das dann lustig weiter, bis am Ende Paine auf dem ersten, Bottz auf dem zweiten und Yuna und Tidus knapp den dritten Platz belegten, weil Shinra und Kippa sich kurz vor dem Ziel auch noch in die Haare gekriegt hatten, den Grund aber nicht verraten wollten. Rikku, Brüderchen und Jassh erreichten das Ziel nicht mehr und gingen vorher, genau wie Wakka, Datt, Letti und Kumpelchen aus dem Kampf.

Nach diesem Freundschaftsspiel waren alle so geschafft, dass sie sich in ihren Häusern oder auf dem Flugschiff schlafen legen mussten. Außer Yuna, der hatte das alles wohl so gefallen, dass sie gar nicht erst aus dem Wasser gekommen war und "lieber noch ein wenig weiter schwamm." Der Grund dafür, befand sich immer noch in Tidus' Gewalt, der so lange wartete bis alle anderen außer Sichtweite waren und Yuna dann ihr Bikinioberteil wieder aushändigte.

Am nächsten Tag veranstalteten sie ein noch schwereres Wettschwimmen, was diesmal um die ganze Insel ging, damit nicht das Gleiche wie Tags zuvor passieren konnte, zu Rikkus und Yunas Leidwesen.

Der letzte Tag vor dem Wettbewerb ging auch wie im Flug vorbei und Rikku fragte sich ob sie überhaupt den Hauch einer Chance hatte. Aber da ihr das Schwimmen mittlerweile sogar Spaß machte freute sie sich schon auf den morgigen Tag.

Außerdem liebte sie alles, wo viele Leute auf einem Haufen waren und Spaß hatten!
 

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Sodelle! Das wär's dann wieder von meiner Seite, jetzt seit ihr dran ^^ gebt mir Feedback. Oder Kritik. Alles ist erwünscht! ^.-
 

Im nächsten Kaptel werden SIE sich dann wieder treffen, also freut euch schonmal auf sexy Gippel! *_*
 

Eine erfreuliche Nachricht zum Schluss:

Ich hab euch allen ein Bild gemalt!!! Das von Yuna und Tidus was ich angekündigt hatte, habe ich endlich mit Buntstiften coloriert! Ich finde es sehr schön und es ist das erste Mal, dass ich was mit Buntstiften gemacht hab^^ Schaut es euch unbedingt mal an es ist schließlich den Lesern (also euch) gewidmet ! °.° Hier der Link:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=788249&sort=zeichner
 

Also immer schön weiter Kommis schreiben, nach den nächsten 30 (also wenn es 60 sind... logisch *grinz*) wird es ein Gippel x Rikku Piccü für euch geben -^.^-
 

Lg Caro~

Is it true?

Hallo ihr^^

Wie sieht's aus?
 

So, auf dieses Kapitel hatte ich mich schon etwas länger gefreut^^ (also es zu schreiben) und hier ist es auch schon @.@ sozusagen mit Lichtgeschwindigkeit für meine Verhältnisse. xD

Ich hoffe ich konnte es gut rüberbringen, so wie ich es mir vorgestellt hab...
 

Viel Vergnügen!
 

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Kapitel 9: Is it true?
 

Endlich ist es soweit!, dachte Rikku, als sie auf dem Deck der Celcius stand, die gerade Luca ansteuerte. Heute Morgen hatten sich alle mit einem ordentlichen Frühstück gestärkt, damit sie jetzt, gegen Mittag, alles geben konnten. Rikku blinzelte in die angenehm warme Sonne, genau das richtige Wetter zum schwimmen. Sie ließ sich noch mal den Wind durch die Haare wehen und rannte aufgeregt runter auf die Brücke. Von dort aus konnte man Luca schon sehen:

Überall fuhren Schiffe entlang, man hörte Musik und eine Männerstimme, die ununterbrochen durch ein Megaphon sprach. Außerdem war alles bunt geschmückt, mit Luftballons, Girlanden und hier und dort flog sogar Konfetti durch die Luft und landete im Wasser, das eine kunterbunte Oberfläche bekam.

Brüderchen ließ den Motor der Celcius aufheulen und schrie durch den Lautsprecher: „Hier kommen wiiiiiiir!!!!“ In seiner typischen Krähenstimme. Dann flog er ein paar Manöver und landete schließlich am Pier.

„Männer und ihr Spielzeug...“, murmelte Yuna und warf einen Blick zu Brüderchen der mit stolzer Stimme Tidus technische Details über sein Flugschiff verklickerte, dieser hörte gespannt zu. Rikku bemerkte es ebenfalls, rollte mit den Augen und nickte Yuna zustimmend zu.

„Aber wenigstens vergisst Brüderchen für eine kurze Zeit, dass er Tidus gar nicht mag“, stellte sie fest und Yuna lachte.

„Na dann wollen wir mal!“, rief Wakka und öffnete die Rampe. Ausgelassen schwatzend machten sie sich auf den Weg. Paine und Lulu unterhielten sich angeregt, auf ihre eigene stille Art, aber sie schienen sich gut zu verstehen, zumal sie so viel gemeinsam hatten. Lulu hatte Vidiny in Besaid bei einer Nachbarin gelassen und hatte so endlich mal ein wenig freie Zeit.

Überall auf den Pieren tollten kleine Kinder umher, die Jugendlichen und Erwachsenen hatten alle gute Laune und man sah nur glückliche Gesichter. Es tat Spira und seinen Einwohnern gut in Frieden zu leben, doch wie lange noch? War es diesmal wirklich ein anhaltender Frieden?

„Wo müssen wir jetzt hin?“, fragte Rikku in die Runde.

„Pier drei“, klärte Shinra sie auf.

„Woher weißt du denn was?“, fragte Rikku und beugte sich, mit den Armen in die Seite gestemmt, skeptisch zu ihm hinunter. Shinra streckte die Hand aus und zeigte auf etwas. Alle Blicke folgten der Richtung seines Armes und entdeckten ein Schild, auf dem stand:

„← Zur Anmeldung auf Pier 3!“

Rikku musterte das Schild misstrauisch.

„Anmelden?“, fragte sie. „Wie geht das? Sagt man da seinen Namen und zieht eine Nummer, oder was?“

Shinra bewegte sich nicht und durch seine Maske konnte man sein Gesicht auch nicht sehen. Dann zuckte er mit den Schultern und meinte: „Ich bin nur ein Kind.“ Und damit ging er los.

„Ich vergaß“, murmelte Rikku grinsend, „Er ist ja nur ein Kind...“

Die Mitglieder aus dem Möwenpack lachten belustigt. Wakka, Lulu und Tidus wussten nicht was daran so witzig sein sollte, doch auf Tidus' Nachfrage hin, bekam er nur ein „Nicht so wichtig“ zurück. Also machte sich die Gruppe auf den Weg zum Pier drei, wozu sie sich durch die Menschenmassen durchschlängeln mussten.
 

Und dann sah Rikku ihn. Groß, schlank und wie immer verdammt gut aussehend:

Gippel.

Er kam der Truppe entgegen und komischerweise machten die Leute ihm unbewusst Platz. Er hatte so etwas Selbstbewusstes und Gebieterisches an sich was die Leute dazu veranlasste ihn durchzulassen, ohne dass er zu fragen brauchte. Dann entdeckte er Yuna, die an der Spitze der Gruppe ging. Er steuerte auf sie zu und begrüßte sie: „Was ist denn jetzt los? Begibt sich das hohe Medium etwa in die schäumenden Fluten?“ Er beugte sich zu ihr vor.

„Ex- Medium!“, verbesserte Yuna ihn.

„Dann eben Ex... Und wer ist das an deiner Hand?“, wechselte er abrupt das Thema. Yuna schaute verwirrt auf ihre Hand, wo die von Tidus rein verwoben war.

„Das ist...“, sie wandte sich zu Gippel. „Meine Leibgarde!“, meinte sie spitz.

„Leibgarde?“, Gippel runzelte die Stirn.

„Ihr Freund“, klärte Tidus ihn jetzt auf. „Ich bin Tidus.“ Er hielt ihm die Hand hin, Gippel nahm sie bereitwillig entgegen und schüttelte sie überschwänglich. „Und du bist?“, hakte Tidus nach. Gippel tat überrascht und wandte sich wieder an Yuna.

„Hast du ihm nichts von uns beiden erzählt?“, witzelte er und Rikku musste grinsen. Yuna und Gippel, das wäre niemals etwas geworden. Aber das war eben seine Art.

„Ich bin Gippel“, stellte er sich vor und klopfte Tidus freundschaftlich auf die Schulter. Dieser klopfte zurück und warf Yuna einen belustigten Blick zu.

Gippel nickte Paine zur Begrüßung zu und als er sich einen finsteren Blick von Brüderchen eingehandelt hatte, entdeckte er endlich Rikku. Sie glaubte einen erstaunten Blick über sein Gesicht huschen zu sehen, der sich aber schnell wieder verflüchtigte.

„Wen haben wir denn hier?“, fragte er gedehnt und kam näher. „Cid's Mädchen? Was macht sie hier, frage ich mich?“ Rikku antwortete nicht auf seine indirekte Frage, weil sie nicht wusste warum sie nicht hier sein sollte. Sie zog lediglich eine Braue hoch. „Solltest du dich nicht schonen?“, fragte er weiter.

„Schonen?“, wiederholte sie verblüfft.

„Ja. Du warst doch im Krankenhaus. Danach kann man doch keinen Kilometer schwimmen“, erklärte er ihr wie ein Lehrer, der seinen Schüler für ungezogenes Benehmen rügt.

„Natürlich kann man! Aber woher weißt du davon?“, wollte sie wissen.

„Woher ich weiß, dass du im Krankenhaus warst?!“, während er das sagte entglitten ihm schon wieder seine Gesichtszüge. Er schaute sie prüfend an, so als wolle er gucken ob sie noch ganz bei Sinnen war. Irgendwas an ihrer Frage war wohl extrem merkwürdig gewesen.

„Was für eine Frage!? Wenn das jemand weiß, dann ja wohl ich, oder?“, fragte er. Rikku runzelte die Stirn. Was redete der da?

„Nein... eigentlich nicht...“, meinte sie verunsichert. „Oder spionierst du mir neuerdings nach?“, neckte sie ihn. Sie mochte keine ernsten Gespräche mit Gippel und versuchte es ein wenig aufzulockern, doch er ignorierte es, trat dicht an sie heran und beugte sich zu ihrem Ohr hinunter.

„Ganz einfach...“, murmelte er mit seiner sexy Stimme und Rikku hielt den Atem an.

Ob er wohl wusste welche Wirkung er auf sie hatte?

Ob er wohl wusste, wie anstrengend es für sie war, seinen Geruch, seinen Körper und seinen warmen Atem, der sanft ihr Ohr streichelte zu ignorieren um überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen?

„Weil ich dich hingebracht habe...“, raunte er. „In dieses... Krankenhaus.“ Rikku atmete wieder aus. Die Worte ratterten in ihrem Kopf, bis sie deren Sinn begriff. Und das Begreifen und Denken dauerte bei ihr in seiner Gegenwart immer etwas länger...

Und dann lachte Rikku los.

„Ja natürlich! Du hast mich gerettet! Ich glaub's auch“, prustete sie und schlug ihm belustigt gegen die Brust. „Das wüsste ich aber!“

„Sicher, dass du das wüsstest?“, fragte er skeptisch und leicht verwundert über ihre Reaktion. Letzteres bemerkte Rikku jedoch nicht. Sie stockte.

„Ja, ich bin mir sicher“, klärte sie ihn langsam auf.

„Und wer war's sonst?“, fragte er jetzt sichtlich interessiert und verschränkte die Arme. Das beendete Rikkus Lachflash endgültig und holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Und der war, dass sie nicht wusste wer sie gerettet hatte. Doch sie war sich sicher, dass Gippel nicht derjenige war, und das sagte sie ihm auch: „Jeder andere Mann, aber nicht du!“ Er schaute sie fragend an und sie holte zu ihrem Racheschlag aus. Dafür, dass er ihr so viele schlaflose Nächte beschert hatte, weil er etwas mit einer anderen Al Bhed hatte. Sie wusste aber auch, dass sie das eigentlich gar nichts anging, doch das war ihr in diesem Moment völlig egal.

„Ich hab gehört du hattest was... nun ja Besseres zu tun“, sagte sie möglichst gleichgültig und zuckte mit den Schultern. Damit wollte sie an ihm vorbei gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg.

„Wie Besseres? Von wem hast du was gehört?“, fragte er. Rikku funkelte ihn an.

„Jetzt tu doch nicht so scheinheilig! Du weißt genau was ich meine! Und ich schätze mal, dass jeder es wusste! Da musste ich niemanden Besonderes fragen.“ Jetzt verstand er und er konnte sich nicht entscheiden ob er wütend, belustigt oder betrübt gucken sollte. Schließlich entschied er sich für einen anklagenden Blick.

„Wenn du das glaubst...“, hörte sie da etwa einen leicht gekränkten Unterton? Also hatte Baralai die Wahrheit gesagt... Ihr wurde ein wenig schlecht.

Sie merkte, dass sie ihn getroffen hatte, aber es machte sie nicht froh ihm eins ausgewischt zu haben, im Gegenteil: Sie wünschte es gäbe keinen Anlass dazu...

Gippel schien kurz zu überlegen. Dann zuckte er mit den Schultern und meinte leicht hin: „Kein Wunder, dass du dich nach dem Kopfschlag gegen die Wand nicht mehr erinnern kannst, das sah echt brutal aus...“ Mit diesen Worten ließ er sie zurück.

Rikku blieb wie angewurzelt stehen. Sie hatte es schon merkwürdig gefunden, dass er behauptete er wäre ihr Retter, woher hätte er denn wissen sollen, dass sie sich nicht erinnerte? Aber, dass sie mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen wurde und daraufhin ihr Gedächtnis verloren hatte, konnte er doch nicht wissen!!

Oder doch?

Es war doch zum Verrückt werden!

Jetzt musste sie schon wieder die ganze Zeit über ihn nachdenken! Und woher er das alles wusste!?

Wütend über sich selbst und über Gippel stapfte sie hinter den anderen her, die schon weiter gegangen waren. Sie überholte ihre Freunde, ging schnurstracks auf die Anmeldung zu und zischte: „Ich will teilnehmen.“ Die Frau blickte auf.

„Hallo. Ihr Name bitte?“, fragte sie.

„Rikku, mit zwei k“, erklärte sie. Die Frau kitzelte den Namen auf eine Liste. Sie zog einen Zettel aus einem Beutel und sagte: „Sie haben die Startnummer 36. Bitte begeben sie sich möglichst bald zum Pier eins. Dort startet in Kürze der Wettkampf.“ Rikku nickte. Die Nummer 36 also.

„Rikku was ist denn los?“, fragte ihre Cousine besorgt. „Du bist eben so schnell an uns vorbei gelaufen.“ Bei Yunas Anblick verpuffte Rikkus Wut und verwandelte sich in Resignation.

„Ach Yuni... ich weiß auch nicht...“, sie blickte Yuna traurig an. „Es ist alles so kompliziert... aber mach dir keine Sorgen“, beschwichtigte sie Yuna und sich selbst. „Jetzt lass uns erstmal den Wettkampf gewinnen. Hoffentlich schwimmst du nah neben mir! Versuch die Nummer 35 oder 37 zu bekommen.“

„Ich dachte das wird gelost“, meinte Yuna skeptisch.

„Ach ja...“, erinnerte sich Rikku, doch dann lächelte sie, „versuch's trotzdem!“ Yuna nickte verwirrt.

„Ich sehe doch, dass etwas mit dir nicht stimmt! Was ist passiert?“, fragte Yuna jetzt strenger.

„Hör mal Yuni“, Rikku zögerte. „Weißt du vielleicht ob irgendjemand Gippel von der Sache in Luca erzählt hat und, dass ich im Krankenhaus lag?“ Yuna überlegte. Doch dann schüttelte sie den Kopf und meinte: „Ich glaube nicht. Wakka, Lulu, Paine und ich waren eigentlich die ganze Zeit in Besaid. Tidus kannte ihn nicht und ich glaube nicht, dass Brüderchen, Shinra oder Kumpelchen ihn genug mögen um ihm so was zu erzählen.“

Könnte es sein, dass er die Wahrheit gesagt hat?, grübelte Rikku.

„Aber vielleicht hat er es irgendwie anders raus gekriegt“, gab Yuna zu bedenken. „Wieso fragst du?“

Rikku schüttelte den Kopf. „Ach nur so, weil er mich darauf angesprochen hat“, wich sie aus. Sie musste es irgendwie herausfinden, aber ohne ihn noch mal zu fragen!

Doch dann hatte sie keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn alle mussten sich beeilen und sich umziehen.
 

Rikku wickelte sich ihr Badetuch um den Körper und zusammen mit Yuna und Paine verließ sie die Umkleide. Yuna hatte leider die Nummer 28 und Paine die Nummer 51. Sie gingen zu den Startbahnen, warteten auf die anderen und wünschten sich alle gegenseitig Glück.

„Also, Brüderchen. Enttäusche uns nicht!“, sagte Rikku zu dem Favoriten aus dem Möwenpack. Er war sozusagen ihr Hoffnungsträger. Sie stießen noch alle zusammen einen Schlachtruf aus und trennten sich daraufhin. Alle gingen alleine zu ihrer Bahn.

Das Schwimmfeld war riesig. Es gab 100 Bahnen, die alle nebeneinander, nur durch Seile getrennt, einen Kilometer geradeaus verliefen. Rikku schaute sich um. Überall sah sie muskulöse Männer, auch ein paar Ronsos, die irgendwelche Dehnübungen machten. Aber am häufigsten sah sie Al Bheds mit ihren Schwimmbrillen. Sie selbst hatte ihre alte Brille sogar dabei! Sie baumelte um ihren Hals.

„Warum mach ich überhaupt mit?“, murmelte sie schon zum x- ten Mal. Sie war sich fast sicher, dass der letzte Platz so gut wie ihr gehörte. Und da war auch schon ihre Bahn! Die Nummer 36. Sie schaute sich ihre unmittelbaren Gegner an. Links von ihr auf der Bahn 35 ein vielleicht fünfundzwanzig jähriger Guado. Und rechts, auf der Bahn 37, wie sollte es auch anders sein, ein Al Bhed. Ein großer, blonder. Gut gebaut, dank der langen Badehose konnte sie sein leichtes Six- pack sehen. Der Anführer der Apparatisten... Verflucht sollte er sein!

Der Griff um ihr Handtuch, was ihren Körper der im Bikini steckte, verhüllte wurde fester und Rikku bewegte sich unsicher auf ihre Bahn zu.
 

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Hach ja, was für Zufälle es doch gibt! Das kann ja lustig werden...

Vielleicht greift sie Gippel ja an, so wie im Übungsmatch Brüderchen. Und die beiden liefern sich eine wilde Wasserschlacht *LooL* !!

Im Moment sind sie ja noch ein wenig auf Kriegsfuß … o.O
 

Also dann bis zum nächsten Kapi!

Freu mich wie immer über Kommis, falls ihr eine gute Fanfic habt könnt ihr mir ja mal den Link geben hab im Moment immer Bock zum Lesen^^

Ich schreibe euch dann wieder eine ENS wenn es weiter geht, oder nerven euch die? ^.-
 

Lg Caro~ ö=^-^=ö

Can I believe you?

Hallo meine Schäfchen ^^
 

Ich merke schon ihr habt wieder Hunger... Hunger auf mehr Rikku und Gippel xD *durchschaut*

Kleiner Blick auf die Kommis o.O *lins*

... AHA ... 64 o._O“ okay, okay ihr kriegt euer Bild =P

Ich bin voll glücklich über die ganzen lieben Kommentare von euch! Das motiviert mich immer so.

Ich werde vielleicht eine Szene aus meiner FF nehmen, aber mehr verrate ich noch nicht.
 

Und jetzt: Letz fetz! ^^
 

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Kapitel 10: Can I believe you?
 

Ohne, dass sie es wirklich wollte, verlangsamten sich Rikkus Schritte nach und nach je näher sie an ihre Bahn heran kam. Das lag zu ihrem Leidwesen nicht an dem bevorstehenden Wettkampf sondern an der Person die in der Bahn neben ihr schwimmen sollte.

Wieso war ihr nur so unwohl bei dem Gedanken?

„Das kann doch nicht gut gehen...“, murmelte Rikku. Nach einem kurzem Moment der völligen Resignation kniff sie die Augen zusammen und stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf den Boden.

Dieser verdammte...! Ich lasse mir nicht den Tag verderben!, beschloss sie, entspannte sich und vergaß für den Moment erstmal alles was Gippel behauptet hatte. Darüber würde sie später nachdenken!

Denn jetzt war erstmal Spaß angesagt und auch wenn er manchmal ein Vollidiot war, aus alten Zeiten wusste sie, dass man auch mit Gippel mehr als genug davon haben konnte. Sie öffnete ihre Augen wieder und blinzelte in die Sonne. Sie blieb einen Moment lang stehen wo sie war, atmete erleichtert aus und nahm die gute Laune von den Menschen um sich herum in sich auf. Sie musterte Gippel. Er hatte sie noch nicht bemerkt und war auch noch nicht im Wasser gewesen, weil sein Rücken, der ihr zugewandt war, noch trocken war. Er saß einfach nur am Wasserrand und sonnte sich.

Vergnügt wickelte sich Rikku ihr Handtuch vom Körper, sodass ihr gelber Bikini zum Vorschein kam und ballte es zu einem Knäuel zusammen. Dieses warf sie Gippel kichernd und mit voller Wucht an den Kopf. Er ließ einen überraschten Laut hören und wusste noch gar nicht wie ihm geschah als Rikku an ihm vorbei raste und sich mit einer gekonnten Arschbombe genau vor ihm in die Fluten stürzte. Die gewollte Wasserfontäne schoss in die Höhe und überflutete (den halben Pier... äh nein so dick ist sie nicht!! xD) genau die Stelle wo Gippel verdattert am Rand saß. Als Rikku wieder auftauchte tat sie dies extra übertrieben, sodass die Wassertropfen um sie herum durch die Luft flogen und die Sonne sich in ihnen brach. Dabei setzte sie ihr bezauberndstes Lächeln auf und sah wie Gippel bei diesem wunderschönen Anblick das Badetuch, was er von seinem Kopf gefischt hatte, aus den Händen fiel. Genau so eine Reaktion hatte Rikku beabsichtigt und ihr gefiel, dass diese eingetreten war.

Alles andere wäre doch wohl auch einer Beleidigung gleich gekommen!, dachte Rikku schmunzelnd. Es gefiel ihr, denn jetzt wusste sie, dass sie ihn ebenso aus der Fassung bringen konnte wie er sie. Auch wenn er anscheinend nicht so leicht zu beeindrucken war, immerhin, sie konnte es und das bedeutete doch schon was, oder?

Rikku angelte das Handtuch aus dem Wasser und hielt es Gippel entgegen.

„Du hast da was verloren“, meinte sie unschuldig. Er öffnete den Mund, doch im ersten Moment kam nichts heraus. Dann schüttelte Gippel den Kopf und erwiderte mit seiner alten Schlagfertigkeit: „Falsch! Du hast es verloren.“ Rikku musste ihm gezwungenermaßen Recht geben und warf das Handtuch auf den Rand.

„Na ja... jetzt wo du schon mal nass bist...“, sie packte seinen Fuß, stemmte ihre Beine gegen den Beckenrand und zog kräftig daran, „da kannst du ja auch rein kommen!“ Gippel versuchte noch sich fest zu halten doch dann flutschte er auch schon zu ihr ins Wasser. Zur Krönung gluggerte sie ihn noch unter und bemerkte, dass der Guado, der die andere Bahn neben ihr hatte, sie skeptisch musterte.

„Keine Angst!“, rief sie vergnügt. „Das mache ich nicht mit jedem!“ Der Guado schien erleichtert, weil er wohl geglaubt hatte sie würde so ihre Kontrahenten erst verwirren und dann durch Untergluggern unschädlich machen.

Nein, nicht mit jedem.

Und Gippel war nicht jeder.

Gippel war... er war…

Rikku wusste nicht was er für sie war, aber sie würde es schon noch herausfinden!

Plötzlich bemerkte sie, dass er immer noch unter Wasser war und ließ schnell von ihm ab. Er tauchte auf und atmete tief ein. Er fuhr sich durchs Haar und ragte jetzt bedrohlich grinsend über ihr auf.

„Ich hoffe du weißt, dass du mir nicht ungeschoren davon kommst...“, klärte er sie gedehnt auf und musterte sie lasziv. Rikku grinste schelmisch.

„Ja, ich weiß“, gab sie zu. „Aber woher weißt du, dass ich es nicht darauf angelegt habe und die größere Strafe wäre, wenn du gar nichts unternimmst?“ Gippel lachte und knuffte ihr in die Seite.

„Ich kann mich erinnern, dass du kitzelig bist...“, gab er zu verstehen und wollte angreifen, doch Rikku tauchte schnell weg und wollte unter dem Seil hindurch zu ihrer Bahn tauchen, doch jetzt wurde sie von ihm am Fuß gezogen. Zurück in seine Bahn.

„Lass das!“, kicherte sie als er anfing sie auszukitzeln. Doch er kannte keine Gnade.

„Das hättest du dir vorher überlegen müssen“, erklärte er und hielt sie mit dem Arm fest, den er ihr um die Taille geschlungen hatte. Mit dem anderen setzte er die unerträgliche Folter fort. Rikku strampelte, kicherte und wand sich schließlich aus seinem Griff heraus. Schnell flüchtete sie auf ihre Bahn und weiter zu der des Guados. Dieser musterte sie erschrocken, als sie ihn als Schutzschild benutze, denn Gippel folge ihr.

„Halten sie ihn auf!!“, kreischte Rikku dem Guado ins Ohr. Dieser nickte, verschränkte die Arme und sagte zu Gippel: „Komm nicht in meine Bahn! Die gehört mir!“ Er sprach selbstsicher und fühlte sich wohl im Moment sehr kavalierhaft.

„Und was ist mit ihr??!“, fragte Gippel und meinte Rikku, die frech grinste und ihm die Zunge raus streckte.

„Sie darf bleiben“, sagte der Guado und legte schützend einen Arm um Rikku, was dieser ehrlich gesagt ein wenig zu aufdringlich war. Sie tat jedoch als würde es ihr nichts ausmachen und Gippel schwamm gespielt missmutig durchs Wasser in seine Bahn zurück. Rikku klopfte dem Gudao auf die Schulter und bedankte sich grinsend. Doch als sie wieder in ihrer Bahn war kam ihr eine Idee.

„Hey!“, rief sie und meinte den Guado. „Würdest du vielleicht die Startnummer mit meiner Cousine tauschen? Ich würde gerne neben ihr schwimmen!“

„Ich weiß nicht...“, zögerte der Guado und überlegte. Doch dann schien ihm ein genialer Einfall gekommen zu sein und er kam galant auf sie zu, „wenn du mir einen Kuss gibst dann: Ja.“ Rikku glotzte ihn verständnislos an.

Einen Kuss??!“, platzte sie heraus und lachte unsicher darüber ob er das ernst meinte.

„Ja. Nur einen Kleinen“, erklärte der Guado, der wahrscheinlich etwas älter war als sie, völlig ernst. Rikku konnte es immer noch nicht fassen. Wie konnte er nur so etwas Seltsames verlangen?

„Was ist denn daran so schlimm?“, fragte der Guado.

Dann hörte sie hinter sich Gippel trocken Lachen. „Ja genau“, sagte dieser zu ihrer Bestürzung. „Was ist denn daran so schlimm? Mach doch einfach.“

Rikku drehte sich um und konnte nichts gegen die aufsteigende Röte in ihren Wangen tun. An seinem Gesichtsausdruck konnte sie sehen, dass er es ebenfalls ernst zu meinen schien.

„Aber ich...“, ihr Gesicht wurde noch heißer. „Ich will nicht“, gab sie kleinlaut zu. Der Gudao wollte gerade etwas sagen als Gippel ihn unterbrach: „Ich dachte du willst neben Yuna schwimmen. Also? Warum überlegst du noch?“

Sie hasste ihn!!

Das konnte unmöglich sein Ernst sein!?

War das die Rache dafür, dass sie ihn untergegluggert hatte? Nein eher nicht.

Vielleicht weil sie ihn auf die Sache mit der anderen Al Bhed angesprochen hatte...

„Ich bin eben in so was nicht wie du!“, zischte sie schnippisch. An dem Schatten der über sein Gesicht huschte, wusste sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.

„In was?“, fragte er trotzdem scheinheilig. Als Rikku nichts sagte und einfach nur die Arme verschränkte und eine Braue hob grinste er verschmolzen. „Ach so...“, er tat als hätte er erst jetzt verstanden was sie meinte, „du meinst das hier.“

Um ihr zu demonstrieren wovon er, oder eigentlich sie, redete zog er ein Mädchen, das am Beckenrand stand und vielleicht gerade volljährig war ins Wasser. Sie quietschte entsetzt auf, doch als sie sah wer sie entführt hatte, schmachtete sie den Anführer der Apparatisten mit ihrem Blick an und kicherte verlegen. Das Opfer, was er so kurzfristig auserkoren hatte, war zweifelsohne sexy. Klein mit Wespentaille, runden Hüften und vollen Brüsten. Zu Rikkus Missfallen, das sie sich aber um nichts in der Welt anmerken ließ, hatte sie auch noch ein hübsches Gesicht. Das perfekte Geschöpf sozusagen.

Nur ganz kurz glitt Gippels Blick zu Rikku hinüber, dann schloss er die Augen, umfasste den Nacken des Mädchens und gab ihr einen langen, heißen Kuss. Als Rikku sah, wie seine Zunge in den Mund des Mädchens glitt, wurde ihr ganz seltsam. Irgendwie war es ihr unangenehm zu sehen, wie er jemanden küsste. Es weckte in ihr so ein komisches Gefühl. Sie konnte es nicht richtig deuten...

Aber dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag: Eifersucht. Sie empfand eindeutig Eifersucht. Doch sie würgte diese runter und schaute weg.

Gippel richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, tätschelte, das Hinterteil des Mädchens und hievte diese wieder aus dem Wasser.

Man sah dem Mädchen an, dass es enttäuscht über den jähen Abbruch ihres Kontakts zu einem der einflussreichsten Männer in ganz Spira war. Doch als sie kapierte, dass er mit ihr fertig war rannte sie aufgeregt zu ihren Freundinnen und berichtete von ihrem unglaublichen Erlebnis.

Gippel funkelte Rikku an.

„Du meintest das? Glaub was du willst, aber trotzdem hab ich nicht gelogen, als ich sagte, dass ich dich ins Krankenhaus gebracht habe!“, zischte er.

Und dann würdigte Gippel Rikku keines Blickes mehr und lehnte sich mit geschlossenen Augen an den Beckenrand. Sein Gesicht sah angespannt aus, als würde ihm etwas ganz und gar nicht gefallen. Rikku musterte ihn. Ihre Wut ebbte bei seinem Anblick ab.

Als sie ihn so sah, so gekränkt, und so trotzig kam sie ins Grübeln. Setzte es ihm wirklich so zu, dass sie ihm nicht glaubte, dass er ihr Retter sein sollte? Anscheinend schon... Also musste an seiner Behauptung doch etwas dran sein....

Er versuchte aber verbittert so zu tun als wäre es ihm egal.

Rikku begriff, dass er das Mädchen nur geküsst hatte um sie noch mehr in dem Glauben zu bestärken, dass er sie nicht gerettet hatte. Gar nicht gerettet haben konnte, weil er anderweitig beschäftigt gewesen war. Mit angenehmeren Dingen, als sich mit irgendeinem potentiellen Vergewaltiger zu prügeln. Ganz nach dem Prinzip, wenn sie mir schon nicht glaubt und mir so etwas vorwirft, dann soll sie mich eben für den unbelehrbaren Frauenheld halten!

Doch jetzt wusste Rikku es besser. Sein Verhalten bewies es.

Unsicher bewegte sie sich durch das Wasser, das ihr bis zur Brust reichte, auf den Al Bhed zu. Zögernd blieb sie am Trennugsseil stehen.

„Gippel?“, fragte sie. Dieser knurrte nur etwas Unverständliches, ließ sein klappenfreies Auge aber trotzdem zu. Rikku seufzte. „Weißt du was?“, fragte sie weiter. Er öffnete sein linkes Auge einen Spalt breit und schaute sie abschätzend an. „Ich glaube dir.“

Einen kurzen Moment versteifte er sich und musterte sie, als wüsste er nicht ob sie den Verstand verloren hatte. Schließlich hatte er gerade versucht ihr das Gegenteil zu beweisen. Doch dann schloss er sein Auge wieder und sank erschöpft gegen den Beckenrand.

„Endlich“, brummelte er und tat als wäre er beleidigt. Rikku durchschaute das natürlich sofort und wusste, dass er zufrieden war. Sie lächelte in sich hinein.
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Man, man, man, das war echt anstrengend immer die richtigen Begriffe zu finden *schwitz*

hoffe es hat euch gefallen.
 

P.S.: Die Bikinis die Yuna und Rikku anhaben, sind die gleichen, die sie in den heißen Quellen im Spiel anhaben^^

Rikkus war gelb- weiß- schwarz und Yunas pink- weiß- schwarz (weiß und schwarz waren solche Streifen...) Paines weiß ich nicht o.O aber ich habe den Verdacht, dass er schwarz war (wie komm ich nur drauf? xD)
 

Das nächste Bild würde ich sagen gibt's bei 100 Kommis o.O boah was für ne Zahl! Ich glaube nicht, dass wir die jemals erreichen werden, aber wer weiß... wenn ihr euch mächtig ins Zeug legt (genau wie ich^^)
 

Also bis zur nächsten Sitzung!

Eure Caro~

Let the contest begin!

Hallo ihr da draußen ! o._O
 

Mir ist aufgefallen, wie ich manchmal vergesse, dass Gippel eine Augenklappe hat *schäm*

Im letzten Kapitel hatte ich zum Beispiel geschrieben: Er schloss die Augen… (hab es aber schon verbessert^^)

Warum trägt der überhaupt so ein Ding *gg* naja passt aber zu ihm!
 

Also dann viel Spaß beim lesen^^
 

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Kapitel 11: Let the contest begin!
 

Plötzlich ertönte aus einem Lautsprecher eine Männerstimme die aufgeregt rief: „Alle Teilnehmer werden aufgefordert sich umgehend in ihre Startpositionen zu begeben! Diese sind nicht im Wasser, sondern am Rand! Ich wiederhole. Alle Teilnehmer werden aufgefordert sich zu ihrer Startbahn zu begeben! Der Start wird vom Rand mit einem Sprung ins Wasser ausgeführt!“

Rikku seufzte und kletterte schnell aus dem Wasser. Sie sah sich um:

Am Rand des Piers bildete sich eine lange Reihe aus Teilnehmern, die nach und nach aus dem Wasser und von den Kisten am Pier kamen, auf denen sie es sich gemütlich gemacht hatten. Gippel setzte sich nun auch in Bewegung und zog sich aus dem Wasser. Rikku schaute in die Ferne. Das Ziel war eine Art Insel aus Holzlatten, die so groß war, dass alle Teilnehmer darauf passten. Aber da die Insel wahrscheinlich untergehen würde, wenn einhundert Menschen darauf stünden befand sich unter den Holzlatten so etwas wie eine riesige Luftmatzratze. Durch die Luft hielt sich das improvisierte Ziel über Wasser. Auf der künstlichen Insel, die wahrscheinlich am Meeresboden befestigt war, befanden sich schon vier Menschen.

Die Linienrichter, dachte Rikku. Das waren diejenigen, die darauf achten würden, wer als erstes ankommt und somit gewinnt. Ungeduldig hibbelt sie auf ihrem Platz herum.

Wann geht das denn endlich los?, fragte Rikku sich und kaute auf ihrer Unterlippe herum.

„Aufgeregt?“, fragte Gippel. Rikku musterte ihn von der Seite.

„Ein wenig...“, räumte sie ein und wechselte abrupt das Thema: „Aber weißt du was ich mich frage?“ Er blickte sie achselzuckend an. „Ich frage mich, warum Barali lügen sollte… Ich meine, wieso sagt er, dass du mit dieser Al Bhed-“

„Clruh featan tyc Drasy?“ („Schon wieder das Thema?“), unterbrach er sie leicht genervt. Rikku zuckte ein wenig wegen seiner Unfreundlichkeit zusammen.

„Hy zy elr saeha zy hin faem …“ („Na ja ich meine ja nur, weil...“), sie verstummte als er sie mit einem Grinsen anlächelte, das sie nicht deuten konnte.

„Elr rypa hea kacykd, tycc an kamukah ryd“ („Ich habe nie gesagt, dass er gelogen hat“), klärte er sie auf.

„Nicht?? Aber-“, rief Rikku verwirrt als sie von der lauten Stimme aus dem Lautsprecher unterbrochen wurde: „Meine Damen und Herren! Machen sie sich bereit! Der erste Schwimmwettkampf in Spira beginnt! Mein Kollege George wird das Startzeichen geben, er steht dort hinten im Ziel!“ Rikku schaute in die Ferne und sah einen der Männer mit dem ganzen Arm winken.

„Wenn er die Leuchtrakete abschießt beginnt der Wettkampf! Also seid fair und haltet euch an die Regeln! Dann sag ich nur noch: Viel Erfolg!“

Regeln? Pah!, dachte Rikku. Gab es auch eine Regel, die besagte, dass man seinen Gegnern den Kopf nicht abreißen durfte? Oder, dass man einen speziellen Teilnehmer nicht foltern durfte, bis er endlich erzählte was denn jetzt gewesen war?! Denn diese Regeln würde sie nur zu gerne brechen! Dieser Gippel machte sie wahnsinnig!! Sie wandte sich stur von ihm ab, setzte schmollend ihre Schwimmbrille auf und wartete auf diesen verfluchten Startschuss.

Kurz darauf hörte und sah sie die Leuchtrakete auch schon. Um sie herum brach das Chaos aus.

Und sie selbst war mitten drin.

Rikku sprang mit einem Köpper ins Wasser und schwamm so schnell sie konnte geradeaus. Vom Pier her schallten Anfeuerungsrufe zu den Schwimmern hindurch. Sie glaubte auch ein schrilles „Giiippeeel!!!!“ zu hören. Anscheinend hatte er seinen eigenen weiblichen Fanclub...

Rikku warf ein paar hastige Blicke hin und her. Bis jetzt hatte jeder noch eine Chance, da keine großen Lücken zwischen den Schwimmern zu erkennen waren. Doch zu ihrem Schrecken waren Gippel und der Guado schon mindestens fünf Meter vor ihr.

„Das gibt's doch nicht...“, blubberte sie, „Und das schon nach den ersten hundert Metern...“ Sie blickte nach links wo Yuna irgendwo schwamm. Wie sie feststellen musste ging es ihrer Cousine nicht besser, wenn ihr das braune Haarbüschel gehörte, das auch etwas hinterher hinkte. Doch die Letzten waren sie Gott sei dank auch nicht. Rikku biss die Zähne zusammen und gab alles. Sie ruderte, strampelte und schaffte es dabei auch irgendwie geschmeidig durch das Wasser zu gleiten. Dieses spritze von allen Seiten auf ihre Brille und verschlechterte ihre Sicht ein wenig. Doch als sie sich regelmäßig umschaute, konnte sie erkennen, dass sich die Übungswoche ausgezahlt hatte. Denn die Kandidaten, die wahrscheinlich gar nicht geübt hatten fielen langsam aber sicher zurück.

„Heey!“, rief eine neckende Stimme von weiter vorne. „Ich dachte Cid's Tochter würde das besser können!!“

Angeber!, dachte Rikku grummelnd.

Doch der brauchte sich gar nicht so aufzuplustern. Er war vielleicht vor ihr, aber auch nicht weit, soviel stand fest!

„Konzentriere dich lieber, sonst hol ich dich noch ein!“, rief sie zurück und bemühte sich noch mehr. Aber natürlich konnte sie ihn nicht schlagen, er war eben zu gut... zu athletisch, zu trainiert und zu... männlich...

Männlich?, hallte es in Rikkus Kopf wider. Also das tat jetzt wohl mal gar nichts zur Sache! Sie war mit ihren Gedanken schon wieder an einem völlig falschen Ort. Schnell sah sie sich um.

Sie hoffte, dass Brüderchen gegen Gippel ankommen würde, sonst ginge das Möwenpack leer aus. Als ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft war, merkte Rikku belustigt, wie der Guado zurück fiel, bis sie ihn schließlich mit einem selbstsicheren „Bis dann Kumpel“, lachend überholte. Der Guado grummelte vor sich hin und akzeptierte sein Schicksal.

Mittlerweile hatte sich das Feld schon übersichtlicher gestaltet. Ungefähr ein Viertel der Kandidaten bildete das Schlusslicht. Die breite Masse, der sie selbst auch angehörte, das Mittelfeld und die Spitze das übrige Viertel. Langsam spürte Rikku auch wie ihr die Puste ausging, aber den größten Teil der Strecke hatte sie schon hinter sich gebracht. Sie trennten vielleicht noch dreihundert Meter vom Ziel.

„Durchhalten Rikku!“, ermahnte sie sich. Wenn sie schon nicht gewann würde sie wenigstens einen ordentlichen Eindruck hinterlassen!

Noch zweihundert Meter!, sie erkannte es an den Absteckungen am äußerstem Rand des Wettkampffeldes. Zeit für den Endspurt!

Und Gippel der Streber war schon bei einhundertfünfzig...

Sie betrachtete die, die ganz vorne schwammen. Sie zählte elf Leute, der Rest war auch noch weiter zurück gefallen. Ohne Aussicht auf einen Sieg. Dann sah sie wie einer der Spitzenkandidaten abtauchte. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, sie selbst tauchte auch manchmal. Doch als sie dann kurze Zeit später noch mal nachzählte waren dort nur noch acht Schwimmer.

Wieso tauchen die nicht wieder auf?, fragte sie sich verwirrt. Und dann verschwand auch Gippel von der Bildfläche und weiter rechts in einer anderen Bahn noch jemand.

„Warum machen die das?“, fragte sich Rikku leise und schwamm immer weiter. Vorne links tauchte einer der Führenden wieder auf und Rikku atmete erleichtert aus, doch dann sah sie wie dieser jemand wieder untertauchte. Aber er tat es nicht freiwillig! Er wurde von irgendetwas runter gezogen. Die anderen mittelmäßigen Schwimmer hatten es auch bemerkt, denn manche wurden langsamer. Doch Rikku gehörte zu denen die weiter schwammen.

Mittlerweile waren die gesamten Anführer des Feldes unter Wasser. Langsam bekam es Rikku mit der Angst zu tun. Von wem oder was wurden sie runter gezogen? Rikku tauchte und versuchte durch ihre Brille etwas ausmachen zu können aber sie sah nur von manchen Stellen viele Luftbläschen aufsteigen. Anscheinend wehrten sich alle gegen das, was sie nach unten zog. Doch das Wasser war zum Teil viel zu Dunkel und mit langen Algen verdeckt, sodass Rikku nicht mehr erkennen konnte.

Und was ist, wenn Gippel, Tidus oder Brüderchen nicht rechtzeitig wieder hochkommen und ersticken?, fragte sich Rikku plötzlich besorgt und legte noch einen Zahn zu um noch rechtzeitig helfen zu können. Derjenige der ihr am nächsten war, war Gippel. Aus irgendeinem Grund, den sie nicht richtig deuten konnte, war sie jetzt froh darüber, dass er die Strecke neben ihr hatte. Also hielt sie den Blick auf seine Bahn gerichtet.

Das Meer war hier schon sehr tief und auf dem Meeresboden waren tausende von Pflanzen und dunklen Spalten, die manchmal wie ein kleiner Abgrund aussahen. Rikku runzelte die Stirn als sie Luftbläschen aus einem riesigen Algenstrauch aufsteigen sah. Sie tauchte auf, sah aus dem Augenwinkel, dass noch mehr Teilnehmer verschwunden waren, holte einmal tief Luft und tauchte wieder hinunter. Gerade wollte sie in das dunkle Algenfeld rein schwimmen, als sie von etwas am Fuß gepackt und weg gezerrt wurde. Entsetzt schrie sie auf, was sich unter Wasser jedoch eher komisch verzerrt anhörte. Sie strampelte entsetzt mit den Beinen und schlug um sich. Doch ehe sie sich versah waren ihre Hand- und Fußgelenke aneinander gebunden und ihr wurde ein leichter Schlag in den Bauch verpasst. Ein eisiges Gefühl machte sich in Rikku breit. Es mischte sich mit dem Schmerz der von ihrem Magen ausging.

Was passierte hier?
 

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So, das wäre es fürs Erste *flöt*

Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse, dass ich an der Stelle aufgehört habe.^^ Das nächste Kapi wird wieder länger *versprech*
 

Aber dafür bekommt ihr jetzt ein Trostpflaster:

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, habe ich das versprochene Bild fertig gestellt *freu*

Es ist in meiner Galerie hochgeladen. Hier findet ihr es:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=816743&sort=zeichner
 

Ich fand das Motiv ganz interessant! xD erinnert ihr euch an die Stelle in meiner FF ? ( ist in Kapitel 4 )

Also ich hoffe ihr lasst mir ein paar Kommis da! Q_Q

Ich habe es wieder euch und meiner FF gewidmet. Als großes >DANKE!< für eure Unterstützung!! Ohne die würde diese FF wahrscheinlich den Bach runter gehen... (tolle Metapher^^)
 

Tschüssi meine Lieben
 

Lg Caro~

Again?

Hey ihr!^^
 

Erstmal sorry, dass es etwas länger gedauert hat *bereu*

Aber jetzt geht's ja endlich weiter!
 

Also viel Spaß beim readen o._O
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Kapitel 12: Again?
 

Er schlug einfach blind zu und versuchte durch das Bläschen- und Algengewirr seinen Angreifer zu erkennen. Gippel, der sich schon etwas länger unter Wasser befand und dem die Luft langsam knapp wurde, gelang es schließlich, das was ihn herunterzog abzuschütteln, indem er sich in einem erbitterten und zugleich blinden Zweikampf gegen es durchsetzte. Dann schlug er sich durch die Algen an die Oberfläche. Er holte tief Luft schaute sich kurz um und sah, dass es fast allen so erging wie ihm. Und schon wieder zerrte etwas an seinem Fuß.

„Was soll denn das?“, fluchte er und tauchte freiwillig wieder ab. Dann bekam er seinen Angreifer endlich verschwommen zu Gesicht. Verwirrt bemerkte er, dass es ein Al Bhed mit Unterwasseratemgerät war. Gippel starrte ihn entsetzt an und warf ihm einen fragenden Blick zu. Doch als der Al Bhed Anstalten machte ihn wieder anzugreifen verpasste Gippel ihm kurzerhand einen Kinnhaken und tauchte wieder auf. Immer noch herrschte an der Oberfläche lautes Geschimpfe, Gekreische und Gespritze. Anscheinend wurden alle unter Wasser gezogen, schloss Gippel daraus und fragte sich ob es nur Al Bhed waren, die angriffen...?

Doch warum sollten sie das tun? Außerdem hätte er eine Verschwörung seiner Leute doch mitbekommen... oder?
 

Rikku befand sich schon einige Zeit unter Wasser. Für ihren Geschmack eine zu lange Zeit! Und das war wörtlich gemeint, denn das Wasser schmeckte ihr wirklich nicht! Es war in ihrem Mund und wenn sie nicht bald wieder an die Oberfläche kam, dann würde es in ihre Lungen gelangen.

Und darauf hatte sie wirklich keine Lust!

Doch es gab ein kleines Problem und das hielt sie hartnäckig unter Wasser, egal wie sehr sie sich wehrte. Mittlerweile wusste sie definitiv, dass ein Mensch sie unter Wasser hielt. Rikku wand sich in dem Griff, doch sie konnte sich einfach nicht befreien. Zumal sie auch an den Hand- und Fußgelenken gefesselt war. Sie kam einfach nicht weg!! Und langsam war das auch kein Spaß mehr! Was sollte das? Wieso sollte jemand den Wettkampf derart manipulieren?!

Verdammt noch mal, sie bekam keine Luft mehr! Wenn das so weiter ging würde sie noch ersticken! Aber sie war so gut wie bewegungsunfähig und je mehr sie sich wehrte, desto fester bohrte sich der spitze Ellenbogen des Angreifers in ihren Rücken. Dadurch wurde sie wiederum auf sein Knie gepresst, was höllisch weh tat. Die Luft in Rikkus Lungen war jetzt endgültig aus ihr heraus gepresst worden und ihr Blickfeld verschwamm immer mehr. Ihre Anspannung wich nach und nach aus ihrem Körper und dann wurde ihr schwarz vor Augen.
 

Als ihr Entführer dies bemerkte tauchte er schnell mit ihr auf, schließlich hatte er die strenge Anweisung niemanden umzubringen. An der Oberfläche angekommen bekam er prompt eine geballte Faust ins Gesicht, begleitet von einem gezischten: „Verpiss dich du Penner!“ Die Stimme bebte förmlich vor unterdrückter Wut. Der Al Bhed fuhr zurück und verzog das Gesicht schmerzerfüllt, dann warf er dem Anführer der Apparatisten einen trotzigen Blick zu.

Warum sich die Mühe machen und mit Gippel anlegen?, fragte sich der Al Bhed, schließlich hatte er seine Arbeit getan!

Und so schob er sich sein Atemgerät, das durch den Schlag verrutscht war, wieder zurecht und verschwand in der Tiefe.
 

Gippel fischte Rikku aus dem Wasser, die immer noch bewusstlos war und drohte wieder unter zu gehen. Schnell öffnete er ihre Fesseln mithilfe von seinen Zähnen. Er musste irgendwie das Wasser aus ihren Lungen holen, doch beim schwimmen war das problematisch. Die Zielinsel war zu weit entfernt als dass er sie rechtzeitig erreichen könnte. Also hievte er sich auf eines der Seile, die zwischen den Bahnen gespannt waren. Es war straff genug, dass man darauf sitzen konnte ohne unterzugehen. Zwar war es eine wirklich wackelige Position, aber es musste reichen!

Gippel zog Rikku auf seinen Schoß und platzierte sie so, dass er erste Hilfe leisten konnte. Er ertastete die Stelle, wo ihre Rippen zusammen liefen und von dort aus drei Fingerspitzen nach oben legte er seine Hand auf ihren Brustkorb und drückte zu.

„Na los doch!“, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Ihm lief Wasser oder kalter Schweiß über die Stirn, vielleicht auch beides, er wusste es nicht genau aber redete sich ersteres ein. Nach fünfzehn Herzmassagen, horchte er an ihrem Mund, doch sie atmete nicht. Es half nichts er musste sie beatmen. Seufzend ergab er sich seinem Schicksal. Es war ja nicht so, dass es schlimm für ihn war sie zu beatmen, ganz im Gegenteil, doch aus irgendeinem Grund wünschte er sich sie würde es merken wenn sich nach so langer Zeit ihre Lippen wieder einmal berührten...

Er schüttelte den Kopf über seine eigenen Gedankengänge. Rikku hatte er schon längst hinter sich gelassen! Sie war so etwas wie eine gute Freundin... dachte er zumindest.

Schnell öffnete er ihren Mund und hielt ihr die Nase zu. Dann holte er tief Luft und senkte seinen Mund auf ihren. Er ließ seinen kompletten Atem in ihren Körper strömen, fühlte wie sich ihre Lunge unter seiner Hand füllte und ihre Brüste sich ebenfalls leicht hoben. Das wiederholte er zwei Mal und dann begann er wieder mit der Herzmassage, wobei Rikku diesmal begann zu husten und das Wasser endlich ausspuckte.

Gippel hielt erleichtert inne und grinste sie verschlagen an als sie die Augen öffnete. Nachdem Rikku ihren Hustenkrampf überwunden und sich halb in seinem Schoß aufgerichtet hatte, blickte sie ihn verwirrt, fragend und hilflos an.

„Zwei“, sagte er viel sagend und Rikku zog erschöpft eine Braue hoch.

„Zwei?“, flüsterte sie heiser und hustete kurz auf.

„Zweites Mal gerettet“, erläuterte Gippel es ihr und grinste gewinnend. Sie musterte ihn kurz völlig perplex und aus großen Augen. Er wartete förmlich darauf, dass sie sich über ihn lustig machte und mit einem frechen Spruch alles herunterspielte. Wie zum Beispiel: „Das wäre nicht nötig gewesen, ich hätte das auch allein geschafft!“

Aber stattdessen fielen ihr die Augen zu und sie sank erschöpft gegen ihn. Im ersten Moment wusste Gippel gar nicht wie ihm geschah. Er wartete darauf, dass sie etwas sagte doch er hatte eher das Gefühl als wollte sie jetzt schlafen anstatt zu reden. Er räusperte sich und wollte gerade einen Arm um sie legen, als sie plötzlich hochschreckte.

„Was ist passiert?“, sie schaute sich hektisch um, „Was ist mit den anderen?“ Den restlichen Teilnehmern erging es ähnlich wie ihnen. Sie saßen auf den Seilen, stritten oder halfen sich gegenseitig, aber keiner schien ernsthaft verletzt oder noch unter Wasser zu sein. Ihre jüngsten Erinnerungen kamen zurück.

„Wer war das?“, fragte Rikku. „Ich... wurde von einem Mann unter Wasser gezogen!“, sie musterte Gippel fragend.

„Es war ein Al Bhed, genau wie bei mir...“, antwortete er nachdenklich. Rikkus Stirn legte sich in Falten und sie grummelte etwas vor sich hin. Einige der Teilnehmer machten sich langsam auf den Weg zum Ziel. Anscheinend wusste niemand so genau was hier passiert war und warum.

„Wer hat denn überhaupt gewonnen?“, fragte Rikku nach einem peinlichen Moment des Schweigens, indem ihr erst richtig bewusst wurde, dass sie auf Gippel Schoß saß. Schnell spähte sie zum Ziel.

Darüber hatte sich Gippel noch gar keine Gedanken gemacht und folgte ihrem Blick. Es dauerte einige Zeit, bis er die vier Linienrichter ausgemacht hatte und nur noch eine Person übrig blieb. Als Gippel ihn, es war ein Mann, trotz der blenden Sonne endlich erkannte, legte sich unwillkürlich ein Grinsen auf seine Lippen. Er neigte den Kopf ein wenig nach links um Rikkus Gesicht besser im Blick zu haben. Dann wartete er gespannt auf ihre Reaktion.

Im gleichen Moment als sie die Person erkannte, konnte er an ihren Zügen sehen, dass sie ihn erkannt hatte. Erst war für den Bruchteil einer Sekunde Überraschung in ihren Zügen. Wie es schien hatte sie gar nicht gewusst, dass er ebenfalls teilnahm. Doch dann verdunkelte sich ihr Gesicht schlagartig.

„Dieser dumme Idiot!!“, schimpfte sie aufgebracht los. Dann sprang sie auch schon von seinem Schoß runter ins Wasser und schwamm so schnell sie konnte zum Ziel. Gippel beeilte sich hinter ihr her zu kommen, das wollte er auf keinen Fall verpassen! Er konnte förmlich spüren wo sie lang geschwommen war, denn das Wasser in ihrer Spur kochte regelrecht! Er hörte sie wüst fluchen und musste sich sogar anstrengen um hinter ihr herzukommen. Mit dieser Geschwindigkeit hätte sie den Wettbewerb garantiert gewonnen, dachte er amüsiert.
 

„Wenn ich den in die Finger kriege!!“, zischte Rikku, schwamm die letzten fünf Meter und zog sich mit einem Ruck auf die Insel. Sofort stand sie wieder auf den Füßen, riss sich die Schwimmbrille runter und brachte auch noch die letzten Schritte auf Land hinter sich, bevor sie dem Gewinner, der mit dem Rücken zu ihr stand, ordentlich mit der flachen Hand eins auf die Glatze klatschte. Dieser fuhr erschrocken herum.

„Rikku?! Was soll das denn?“, fragte er verwirrt.

„Was das soll? Was das soll??!!“, rief sie aufgebracht, „Ich sag dir gleich mal was das soll!! Wie kannst du nur den Wettkampf manipulieren, nur um zu gewinnen!!? Du bist so ein elender Egoist!!“

„Egoist?? Ich hab das nicht für mich getan!“, erwiderte ihr Vater. „Sondern für das Heim!“

„Pah!! Das Heim, das Heim!“, schrie Rikku. „Das ist doch gar keine Entschuldigung, also hör auf es als Vorwand zu benutzen!! Gefällt es dir eigentlich wenn alle dich und uns Al Bhed hassen??! Ich verstehe einfach nicht wie man sich so was hirnverbranntes ausdenken kann!! Du bist doch echt krank!“

Cids Gesichtsausdruck wurde trotzig und er meinte: „So dankst du mir das also?“ Rikku schüttelte vor Unglauben den Kopf. Darauf wäre ihr beinahe keine Erwiderung eingefallen.

„Du willst, dass ich mich dafür auch noch bedanke!? Und so was ist mein Vater! Was sollen denn jetzt die Leute denken?? Wir hätten vielleicht auch fair gewonnen und dir Geld abgegeben!! Alle haben sich auf den Wettbewerb gefreut und du versaust ihn! Das ist so... so... ach vergiss es doch!!“, wütend und gleichzeitig am Boden zerstört ließ Rikku ihren Vater stehen und ging ans andere Ende der künstlichen Insel um die Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Sie hoffte für ihren Vater, dass der Gewinn gestrichen würde, damit er merkte dass es total unsinnig war auf diese Weise Geld verdienen zu wollen. Das war doch wirklich unverschämt, was der hier abzog...!

Doch andererseits wünschte sie sich ein neues Heim, ein neues zu Hause. Und sie wusste auch, dass man dazu Geld brauchte...

Aber sie wollte nicht, dass die Al Bhed wieder so wie früher ausgestoßen würden und völlig abgeschottet und geheim in der Wüste oder sonst wo leben müssten. Eine ganz normale, anerkannte Stadt, wo alle Al Bhed wohnen konnten, die aber trotzdem von anderen besucht wurde. Das war es was sie wollte!

Rikku seufzte und schaute sich ein wenig um. Es kamen immer mehr Teilnehmer auf der Insel an, unter ihnen auch das Möwenpack. Sie konnte zwar nichts hören, weil sie zu weit weg standen, doch so wie es aussah musste sich ihr Vater gerade von Brüderchen eine Standpauke anhören, denn dieser fuchtelte wild mit den Armen umher. Neben ihm stand Kumpelchen und nickte ab und zu. Irgendwann kam Paine auf Rikku zu und ließ sich neben sie plumpsen.

„Das war wohl nichts...“, sagte sie und Rikku nickte.

„Mein Vater ist unmöglich!! 'Tschuldige...“, bemerkte sie und dann kam auch Yuna auf die beiden zu. Sie sah etwas verwirrt aus und Rikku stand auf und ging ihr entgegen. Irgendetwas schien nicht zu stimmen, das merkte sie sofort.

„Yuni, was ist los?“, fragte Rikku und griff nach Yunas Händen.

„Ich weiß nicht... ich bin mir nicht sicher, vielleicht ist es auch nichts...“, stotterte sie.

„Sag schon“, forderte Rikku sie auf und blickte in ihre unterschiedlich farbigen Augen.

„Tidus... er ist nicht hier. Also vielleicht hab ich ihn übersehen, aber das glaube ich nicht. Und im Wasser ist er auch nicht mehr...“, sagte sie verzweifelt und Rikku zog die Augenbrauen zusammen.

„Meinst du wirklich?“ Yuna nickte.
 

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So! Das war’s für heute! Und wo ist der Tidus?? Tja das kann ich euch noch nicht sagen! Abwarten und Tee trinken^^
 

Ich wollte an dieser Stelle nur mal erwähnen, dass ich eine neue eigene Story angefangen habe und euch die kurze Zusammenfassung vorstellen!

Sie heißt:

Miss Keep-Your-Distance

(Sex and Crime)

Trysha Iscold, eine talentierte Auftragskillerin, arbeitet in der geheimen Organisation ihres Vaters. Seit dieser ihren Alleingängen ein jähes Ende gesetzt hatte, indem er ihr Lefti Keaton als Partner auswählte, änderte sich einiges für sie – und zwar nicht nur beruflich. Denn Lefti ist ein ebenso großer Sturkopf wie sie selbst und kommt schnell dahinter, dass Trysha eigentlich gar nicht so abgehärtet und gefühlskalt ist, wie sie vorzugeben versucht. <3
 

Dann bis zum nächsten Mal!
 

Lg Caro~

Why not?

Hallo Leute !!
 

Ja, ich bin von den Toten auferstanden^^ im wahrsten Sinne des Wortes!

Ich war einen Monat krank *schnüff* Pfeiffesches Drüsenfieber nennt sich das oder auch "First-Kiss-Disease"! Angeblich >.< ich musste deswegen ins Krankenhaus und mir wurden die Mandeln rausoperiert! o.O Keine schöne Sache!

Aber jetzt geht's mir ja wieder besser und ich dacht mir so: Ach schreibste mal weiter!
 

Also dann viel Glück beim lesen!!
 

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Kapitel 13: Why not?
 

Rikku und Yuna standen sich stirnrunzelnd gegenüber, doch eine Idee wo Tidus sein könnte hatte keine von beiden. Schließlich meinte Rikku resigniert: „Vielleicht ist er ja in Luca...“ Yuna runzelte ihre Stirn nur noch mehr.

„Warum sollte er in Luca sein?“, fragte sie skeptisch. Das war eine berechtigte Frage wie Rikku fand. Sie hatte einfach nur irgendwas sagen wollen um Yuna Mut zu machen.

„Vielleicht hat er gemerkt, dass etwas faul war und ist zurück geschwommen...?“, tippte Rikku willkürlich, doch selbst ihr fiel auf, dass das ziemlich unwahrscheinlich war. Trotzdem nickte Yuna unsicher.

„Ja vielleicht... Lass und bitte schnell zurück und nachschauen!“, verlangte sie und Rikku nickte, fest entschlossen Yuna zu helfen. Obwohl sie nicht glaubte, dass irgendetwas Schlimmes vorgefallen war. Tidus war schließlich ein guter Schwimmer und von einem Al Bhed würde er sich auch nicht einfach so unterkriegen lassen... Selbst wenn es so wäre, glaubte sie nicht, dass ihr Vater seinen Leuten gesagt hatte sie dürften den Teilnehmern größeren Schaden zufügen.

„Okay, dann komm!“, sagte Rikku und zog Yuna energisch hinter sich her. Wenn man zurück nach Luca gelangen wollte, musste man entweder schwimmen, oder eine Art Brücke benutzen, die auf dem Wasser lag. Es war eine einfache lange Luftmatratze, die vielleicht zwei Meter breit war und von der ebenfalls provisorischen Zielinsel bis zu den Pieren reichte. Die Brücke war erst vor ein paar Minuten aufgepumpt worden und ein paar Teilnehmer kraxelten schon über sie zurück und schienen dabei eine Menge Spaß zu haben, weil sie bei dem Versuch zu laufen immer wieder hinfielen und krabbeln mussten. Es wurde ins Wasser geschubst, gerutscht und laut gelacht, doch wenn Rikku ihren Blick abschweifen ließ, in die Nähe ihres Vaters, war die Atmosphäre um einiges angespannter.

Zwar hatte Brüderchen aufgehört auf ihn einzukreischen, doch ein paar Leute beschwerten sich trotzdem noch missmutig bei ihm, bis Cid mit hochroten Kopf einfach wütend wegstampfte und rief: „Ylr nidclrd sen tulr ymma tah Pilgam nihdan, jantyssd hulrsym!!“ („Ach rutscht mir doch alle den Buckel runter, verdammt nochmal!!“)

Er steuerte auf Gippel zu, der alles belustigt beobachtete und kam mit ihm ins Gespräch.

Rikku stockte. Seit wann redete Cid freiwillig mit Gippel?, fragte sie sich und merkte, dass sie plötzlich darauf brannte zu den beiden hin zu gehen und zuzuhören.

Doch auf der anderen Seite war sie immer noch sauer auf Gippel! Auch wenn er sie einmal gerettet hatte... na gut vielleicht zweimal... trotzdem hatte er vor ihren Augen mit einem Mädchen rumgemacht und was auf der Party in Luca gewesen war wusste sie immer noch nicht!! Sie wusste aber, dass es sie eigentlich nicht sauer zu machen hatte, immerhin waren sie kein Paar oder sonstwas in der Richtung. Doch es war ihr egal! Er provozierte sie immerhin damit! Sein Ego war wirklich schon aufgeblasen genug als dass er auch noch glauben sollte sie würde ihm nachrennen!!

Doch schließlich redete sie sich ein, dass sie nicht wegen Gippel wissen wollte worüber ihr Vater mit ihm sprach und ihre Neugier gewann doch die Überhand. Sie drehte sich entschuldigend zu Yuna um.

„Ähm Yuni... könntest du eventuell schon mal vorgehen? Ich will noch kurz was mit meinem Vater klären...“ Yuna musterte die Luftbrücke und schaute Rikku unsicher grinsend an.

„Ich glaube du holst mich sowieso ein, das Ding sieht mir ziemlich wackelig aus!“ Rikku lachte.

„Stimmt, mit so was kenne ich mich ja aus!“ Und schon war sie weg.
 

„Also hast du bereits von meinem Vorhaben gehört?“, hakte Cid noch mal nach.

„Könnte man so sagen“, antwortete Gippel misstrauisch.

„Und?“, fragte Cid.

„Was und?“, kam es etwas unfreundlich zurück.

„Was hältst du davon?“, fragte Cid etwas säuerlich. In dem Moment kam seine Tochter heran gerannt und gesellte sich zu ihnen.

„Worum geht's hier?“, fragte sie.

„Heq fyc telr fyc yhkard!“ („Nix was dich was angeht“), brauste Cid auf, doch Rikku ließ sich schon lange nicht mehr von ihm einschüchtern. Sie wollte gerade etwas sagen als Gippel sich einmischte: „Er wollte wissen wie ich sein Vorhaben ein neues Heim zu bauen finde.“ Cid lief rot an und Rikku musterte ihn prüfend.

„Wieso? Seit wann interessiert dich Gippels Meinung?“, fragte sie skeptisch.

„Seitdem ich der Anführer der Al Bh... nein, der Apparatisten bin“, schlussfolgerte Gippel großspurig und verschränkte genüsslich die Arme hinterm Kopf. Cid starrte ihn vernichtend an. Rikku spürte die Luft regelrecht knistern von der Spannung die zwischen den beiden herrschte. Sie wusste, dass Gippel ihren Vater diese Tatsache extra unter die Nase rieb.

„Also was willst du wirklich, Cid?“, fragte Gippel gerade heraus.

„Ich will wissen ob du, wenn das Heim fertig ist oder sogar schon vorher um beim Bau zu helfen, mit deinen Leuten auch dorthin ziehst und Djose als Hauptsitz aufgibst“, rasselte Cid seine Frage wie auswendig gelernt herunter. Rikkus Augen fingen an zu leuchten. Ihr Vater meinte es also ernst mit dem Heim! Er hatte sich wirklich fest vorgenommen alle Al Bhed wieder unter einen Hut zu kriegen! Obwohl er den Wettkampf manipuliert hatte, fiel Rikku ihm um den Hals. Sie bewunderte ihn dafür, dass er sich dazu durch gerungen hatte seinen Gegenspieler diese Frage zu stellen. Er war also bereit zu Kooperieren und die Feindschaft mit Gippel niederzulegen!

„Ach Paps! Das ist ja eine tolle Idee! Weißt du denn schon wo das neue Heim gebaut werden soll? Wieder in der Wüste?“ Cid begann stolz zu lächeln.

„Nein, die Wüste war mir diesmal zu abgelegen, ich und ein paar Männer haben uns überlegt vielleicht in den Bergen zu suchen.

„In den Bergen?“, rief Rikku begeistert, sie war schon öfter in den Bergen östlich von der Donnersteppe, die an den Wald des Illuminum grenzen gewesen. Dort waren große Grasflächen mit vielen, vielen Blumen und Seen und vereinzelten kleinen Wäldchen. Wunderschön und still war es dort!

„Was sagst du dazu Gippel?“, fragte sie euphorisch. Alles hing nun von seiner Zustimmung ab! Und die war jawohl so gut wie sicher... oder nicht? Denn Gippel machte nur einen skeptischen Gesichtsausdruck.

„Mhm...“, murmelte er. Rikku hopste zu ihm rüber und zog an seinem Arm.

„Ach komm schon! Ohne deine Hilfe kommen vielleicht gerade mal die Hälfte der Al Bhed mit...“, sie setzte ihren Dackelblick auf und musterte ihn. „Dein Sitz in Djose ist doch auch nicht besonders groß! Und Platz zum Ausbauen gibt es auch nicht gerade“, führte sie ein paar Argumente auf. Er guckte von ihr zu Cid und von Cid zu ihr. Bis er schließlich verschlagen grinste und Rikku von seinem Arm abpflückte. Dann verkündete er: „Ohne mich!“ Und schlenderte davon.

Er ließ einen vor Wut kochenden und grimmigen Cid zurück, der vor sich hin murmelte: „Byr! Tyc Raes fent dnudwtas kapyid, ti yivkapmycahan Sualrdakanh!!“ („Pah! Das Heim wird trotzdem gebaut, du aufgeblasener Möchtegern!!“)

Rikku ließ sich nicht so schnell abwimmeln und folgte ihm. „Aber Gippel!“, rief sie. „Warum denn nicht?“ Dieser setzte seinen Weg einfach fort und ging nicht auf Rikkus Frage ein.

Warum stellte er sich quer!?, fragte sich Rikku ärgerlich und verzweifelt.

Was sollte das für einen Sinn haben? Er musste doch auch wollen, dass die Al Bheds wieder vereint werden! Er musste doch einfach nur Cids Friedensangebot annehmen!

Sie verstand ihn einfach nicht...

„Zadwd pmaep ahtmelr cdarah!“ („Jetzt bleib endlich stehen!“), schrie sie ihn fast schon an und stellte sich in seinen Weg, „Cyk sen fahekcdahc fynis ti telr tykakah ahdclraetacd!!“ („Sag mir wenigstens warum du dich dagegen entscheidest!!“) Gippel musterte sie erst gespielt ärgerlich, doch dann wurde sein Blick weicher. Er zögerte und sie merkte, dass er mit sich selbst rang.

„Ach Rikku...“, setzte er an, brach dann aber ab.

„Ich will es doch nur verstehen!“, flehte sie regelrecht und warf ihm einen traurigen Blick zu.

„Das würdest du nicht verstehen... noch nicht...“, meinte Gippel.

„Und wann würde ich es verstehen??!“, äffte sie ihn wütend nach.

„Fahh ac cufaed ecd...“ („Wenn es soweit ist...“), erklärte Gippel ein wenig wehmütig, grinste und strubbelte ihr durch die Haare. Dann stupste er mit dem Zeigefinger gegen ihre Nase und ließ sie stehen.

„Paryhtam selr helrd fea aeh Geht!“ („Behandel mich nicht wie ein Kind!“), rief sie ihm noch teils enttäuscht, teils traurig hinterher.

„'Dclrimteka...“ („Tschuldige...“), murmelte Gippel leise vor sich hin, sodass es keiner hörte und sprang ins Wasser um nach Luca zurück zu schwimmen.
 

Rikku war wütend auf ihn!

Richtig wütend!

Wie konnte er nur so ignorant sein??

Mit Gippel würde sie nie wieder ein Wort wechseln, er war einfach ein Arschloch!

Ein Arschloch!

Ein Arschloch!

Ein riesiges Arschloch!!

Sie konnte ihn nicht ausstehen! Sie brauchte ihn nicht und auch jetzt würde sie sich erst einmal anderen Problemen zuwenden und ihn aus ihren Gedanken verbannen!

Doch so sehr sie sich auch einredete sauer auf ihn zu sein, desto bewusster wurde ihr, dass sie eigentlich nur enttäuscht war... Enttäuscht darüber, dass er sie in letzter Zeit so oft enttäuscht hatte... Ach was dachte sie da? Er hatte sie, seit sie ihn kannte, immer nur enttäuscht! Er war eine einzige, gigantische Enttäuschung!

Und trotzdem tauchte er immer wieder in ihren Gedanken auf.

Es war zum verzweifeln! Es lief einfach alles schief! Sie stampfte mit dem Fuß auf den Boden auf und machte sich auf den Weg zur Luftbrücke. Sie versuchte sich zu beruhigen.

Jetzt war erstmal Yuna an der Reihe und so rannte sie auf die Luftbrücke und landete schon nach wenigen Metern auf ihrem Allerwertesten. Sie kicherte und setzte ihren Weg auf dem wabbeligem Untergrund rutschend und krabbelnd fort.

In Luca angekommen fing sie an Yuna, die sie doch nicht eingeholt hatte, zu suchen. Das Wetter war immer noch wunderschön und sie genoss es im Bikini herumzulaufen. Schließlich fand sie Yuna, die ihr vom Anmeldetisch auf Pier drei entgegenkam.

„Und?“, fragte Rikku gespannt.

„Die wissen auch nichts...“, sagte Yuna knapp und zuckte mit den Schultern. Sie sah bedrückt und mitgenommen aus. Rikku wusste nicht recht wie sie Yuna helfen sollte und meinte deswegen: „Also gut! Komm! Wir suchen jetzt erstmal ganz Luca ab und befragen ein paar Leute... und wenn wir ihn dann immer noch nicht gefunden haben... dann fragen wir Paps ob der was weiß! Oder er soll die Al Bhed fragen, die den Angriff mitgemacht haben! Und wir knöpfen ihm von seinem Gewinn genug Gil ab um ein paar Möbel für euer Haus zu kaufen, während er überall nachforscht! Das ist schließlich auf seinen Mist gewachsen!“ Rikku war stolz auf sich, dass sie einen Plan entworfen hatte, der vielleicht sogar half. Yuna nickte etwas aufgemuntert. Man sah ihr an, dass es ihr zu schaffen machte, doch sie versuchte sich nicht zu viel anmerken zu lassen.

„Es wird schon nichts schlimmes passiert sein“, versicherte Rikku ihr, obwohl sie sich selbst mittlerweile nicht mehr so sicher war...
 


 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

So!

Seid ihr im Moment eigentlich auch im FF12 Fieber? Also ich finde das Spiel bis jetzt ganz okay(Es kann FFX niemals das Wasser reichen! Und Vaan ist nicht so toll wie Tidus!)

Das Kampfsystem macht voll Laune und die Sequenzen sind erste Sahne! (Blöd das da meistens nur technischer Kram gezeigt wird -.-)

Auch wenn ich durch die Story noch nicht so durchblicke! (Das nervt nämlich echt >.<)
 

Ach ja, ich hab noch eine interessante Info für euch:

Ich habe die gesamte Story letztens in Stichworten aufgeschrieben und dann in Kapitel unterteilt! Die Bilanz war, dass er voraussichtlich 26 Kapitel geben wird! Wenn man das durch 2 teilt kommt... ähm öh ... 13! raus ^^

Also:

~~~~ !!!! DIE HÄLFTE DER STORY HABEN WIR !!!! ~~~~ *tanz*

Und noch etwas:

++~~++ !!! DIE STORY FEIERT IHR EINJÄHRIGES !!! ++~~++ * abgeh* *gröhl*

Gut, das dazu! ^^
 

Also bis zum hoffentlich baldigem nächsten Mal! Tschüssi!
 

Lg Caro~ =^.^=

Let's shop!

Hallo meine lieben, treuen Leser! *knuffel*
 

Also gut, erstmal eine Neuerung an meiner Story:

Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht hilfreich für euch wäre, wenn ich das, was in dieser Geschichte auf Al Bhed gesprochen wird ab jetzt zwar noch so hinschreibe, aber dahinter in Klammern noch mal auf 'gut deutsch' übersetze. Die Gründe dafür sind ganz einfach:

1. Ich glaube nicht, dass hier einer fließend Al Bhed spricht^^

2. Und ich glaube auch nicht, dass einer mit einem Wörterbuch vorm Bildschirm sitzt...

Also kann man euch ja mal den Gefallen tun o._O

Ich will ja auch, dass ihr alles versteht >.<
 

Also dann viel Spaß beim lesen!
 

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Kapitel 14: Let's shop!
 

Nachdem Yuna und Rikku durch ganz Luca gelaufen waren und mehrere Leute befragt hatten, waren sie Tidus immer noch nicht auf die Spur gekommen. Sie beschlossen mit Cid zu darüber zu reden, doch nach einem langen Gespräch mit ihm, waren Yuna und Rikku auch nicht viel schlauer als vorher. Cid wusste nicht wo Tidus sein könnte, aber er hatte versprochen seine Leute zu befragen um herauszufinden was passiert war!

Cid hatte zwar auf den ersten Blick einen harten Charakterzug und wirkte skrupellos, doch irgendwo ganz weit drinnen war auch ein weicher Kern. Yuna wieder unglücklich gemacht zu haben konnte er nicht auf sich sitzen lassen! Schließlich mochte er die Kleine doch irgendwie, auch wenn er es nicht so gut zeigen konnte...

Genau aus dem Grund, war es Rikku auch nicht schwer gefallen ihm 10.000 Gil abzutratschen, mit denen sie Yunas und Tidus' neue Möbel kaufen würden. Cid hatte nur nachgebend etwas gebrummelt und das Geld von seinem, nicht verdienten, Sieg abgegeben. Es hatte Rikku sowieso gewundert, dass die Urheber des Wettbewerbs seinen Sieg als gültig gewertet hatten. Doch da Cid sich denen gegenüber als Unschuldig präsentierte und auf legalem Weg durch das Ziel geschwommen war, konnten sie ihm nichts Beweisen und seinen Gewinn nicht verwehren.

„Wenn ich was in Erfahrung gebracht habe, sage ich euch Bescheid“, erklärte er und scheuchte die beiden gespielt genervt weg. „Los ab mit euch!“

Das ließ sich Rikku nicht zweimal sagen und zog Yuna hinter sich her, deren Laune sich auch erstmal etwas gebessert hatte. Denn für den Moment hatten sie alles getan was sie tun konnten und jetzt mussten sie warten bis Cid sich meldete. Außerdem hob ein schönes Sümmchen in der Tasche und die Aussicht auf Shopping wohl die Laune jeder Frau!
 

Deswegen saß das gesamte Möwenpack einen Tag später in der Celcius auf dem Weg nach Bevelle, wo es ein etwas größeres Geschäft gab, indem ein Tischler arbeitete und Möbel herstellte. Diese ließ er dann im Laden seines Bruders, der an seinen angrenzte, verkaufen.

„Die Möbel sollen echt gut sein!“, verkündete Rikku und hibbelte auf ihrem Platz herum.

„Ich und Lulu haben dort auch schon mal ein paar Sachen für unser Zelt gekauft“, erzählte Wakka, der auch zum tragen mitgekommen war.

Die Stimmung im Luftschiff war nicht gerade die Beste, denn auf allen lastete die Ungewissheit darüber was mit Tidus passiert war.

Schließlich schwebte das Luftschliff über Bevelle und Rikku stritt sich mit Brüderchen darüber wo sie das große Ding am besten runter brachten. Brüderchens Wahl fiel auf einen großen Platz mitten in Bevelle.

„Hier darf man doch garantiert nicht einfach so parken!“, ermahnte Rikku ihren Bruder noch mal, doch dieser schüttelte nur den Kopf und rief aufgebracht: „Du musst die schweren Möbel ja auch nicht tragen, Schwesterchen! Ich schon und das hier ist näher!!!“

Damit war die Sache gegessen und alle bis auf Shinra, der auf das Luftschiff aufpasste, stiegen aus.
 

Das Wetter war angenehm warm und die Straßen Bevelles waren voller Menschen. Der kleine Möbelladen sah von außen und von innen richtig schnuckelig aus, überall standen kleine und große Möbel herum, die mit Dekorationen versehen waren. Das gesamte Angebot bestand aus Holz und war selbst gemacht.

Yuna hatte sich ganz ihrem Kaufrausch hingegeben und schon den Küchentisch und Stühle ausgesucht. Ein paar Regale hatten sie ja schon bei dem Bau des Hauses selbst gezimmert doch längst nicht so gut wie diese hier mit ihren zahlreichen kleinen Verzierungen. Deswegen nahmen sie davon auch noch zwei mit und einen riesigen Kleiderschrank.

„Wie wollt ihr denn das tonnenschwere Ding transportieren??“, moserte Brüderchen, der sich wie ein Packesel vorkam.

„Ach komm schon! Du bist doch sonst nicht so zimperlich!“, hänselte Rikku ihn fröhlich und piekste ihm in seine Armmuskeln. „Obwohl, das fühlt sich schon ein wenig nach Pudding an...“, stellte sie neckend fest und Brüderchen starrte sie erschrocken an.

P- Puddiiiing??!!“, krähte er schrill durch den gemütlichen Möbelladen und plusterte sich auf. „Niemals!“ Dann stakste er entschlossen auf das Möbelstück zu und versuchte mit aller Kraft es alleine von der Stelle zu bewegen. Schnell eilten ihm Wakka, Kumpelchen Paine und der Ladenbesitzer zur Hilfe, damit er sich keinen Bruch hob! Rikku stupste Yuna mit dem Ellenbogen in die Seite, so als wollte sie sagen „Ich weiß schon wie man die anspurt“. Yuna fing an zu lachen und Rikku grinste ebenfalls.

„Die hast du unter Kontrolle!“, kicherte Yuna und Rikku nickte stolz.

„Was haben wir denn jetzt noch nicht?“, fragte sie und schaute auf die kleine Liste in Yunas Hand.

„Also wir brauchen noch für die Küche ein oder zwei Ablagen, wo man was zu Essen drauf zubereiten kann... fürs Schlafzimmer brauchen wir noch Bett und Nachttisch. Außerdem noch das Sofa fürs Wohnzimmer! Ansonsten haben wir ja genug Regale und kleine Schränke...“, überlegte sie und kritzelte auf ihrer Liste herum. „Bei den Ablagen dachte ich vielleicht an diese hier“, Yuna zeigte ihr ein Modell was sie schließlich auch nahmen.

Das Sofa und die Nachttische waren auch nach einiger Zeit ausgesucht und dann machten sie sich auf die Suche nach dem passenden Bett. Rikku rannte auf ein besonders prachtvolles Stück zu und sprang auf die mit Chocobo-Federn gefüllte Matratze.

„Komm Yuni! Das ist Ur-gemütlich!!“, rief sie begeistert und Yuna legte sich zu ihr aufs Bett.

„Meinst du nicht, dass es ein wenig zu... na ja kitschig ist?“, fragte Yuna unsicher. Rikku betrachtete das Bett näher. Es war nicht rechteckig, wie ein normales Ehebett sondern eine Art Eckbett. Es hatte nur eine rechtwinklige Ecke, die genau in eine Raumecke passte und ging dann zwei Meter an beiden Wänden entlang, bis schließlich ein Halbkreis die beiden Seiten des Bettes verband, praktisch ein viertel von einem Kuchen nur viel größer. Das Bettzeug war rot bezogen, mit Herzchenkissen und Rosen geschmückt, so strahlte das Bett die Atmosphäre eines kuscheligen Liebesnestes aus. Rikku nickte begeistert.

„Das Bett ist einfach traumhaft! Wenn du es kaufst musst du es unbedingt auch rot beziehen und das gesamte Zimmer irgendwie anpassen!“, schlug sie vor und Yuna nickte froh.

„Okay! Ich glaube du hast Recht!“, gab sie zu. Rikku nickte und meinte: „Tidus wird sich sicherlich auch darüber freuen! Ich meine, welches junge Paar hätte nicht gerne so ein Bett! Also ich würde alles...“, Rikku hörte schnell auf vor sich hin zu Fantasieren als sie sah wie sich, bei Tidus' Name, ein Schatten über Yunas Gesicht gelegt hatte. Rikku biss sich auf die Lippen und schaute Yuna entschuldigend an. Yuna seufzte, doch dann setzte sie wieder ein etwas unsicheres Lächeln auf und erhob sich.

„Mach dir nix draus! Das Bett nehmen wir! Willst du mir helfen das Haus einzurichten?“, fragte sie etwas zu fröhlich. Rikku nickte nur, sie fand es gut, dass Yuna sich nicht von ihrem Kummer auffressen ließ. Doch andererseits wusste sie, dass das nicht mehr lange klappen würde. Yuna musste darüber Reden und durfte sich nicht in ihre selbst aufgetischten Lügen hinein steigern.

Hoffentlich fand Cid bald etwas heraus...
 

Nachdem das Bett ins Luftschiff verfrachtet worden und das ganze Geld bis auf ungefähr 500 Gil ausgegeben war, machten sich Yuna, Rikku und Paine noch auf Dekorationssuche. Die Jungs aßen währenddessen ein Eis und erholten sich.

Schließlich war der ganze, schöne Tag vorbei und 10.000 Gil flöten gegangen.

In Besaid angekommen vergaß Yuna ihren Kummer wieder einmal, denn als sie in ihren eigenen vier Wänden allen Anweisungen geben musste wo die Möbel denn nun genau hin sollten, war sie zu beschäftigt um sich Sorgen zu machen. Als schließlich alles an Ort und Stelle stand, hatten Paine und die Jungs, besonders Brüderchen keine Lust mehr und verabschiedeten sich, während Rikku noch bleiben wollte um zusammen mit Yuna zu dekorieren.

„Ohne euch hätte ich das alles gar nicht geschafft! Danke!!“, rief Yuna allen hinterher und umarmte Rikku die neben ihr stand. Dann stürzten sie sich erneut in die Arbeit.
 

„Ach Yuunii! Das Haus ist so schön geworden!“, schwärmte Rikku später und Yuna nickte zustimmend.

„Wenn wir dann was Essbares haben, schmeißen wir bestimmt eine Einweihungsfeier!“, erklärte Yuna müde und gähnte. Rikku war begeistert! Sie liebte es ein wenig zu Feiern.

„Heute war's echt anstrengend!“, gab Yuna zu und ließ sich auf das neue und frisch bezogene Bett plumpsen. Sie kroch unter die Decke und machte es sich gemütlich.

Rikku zupfte noch eine kleine Tischdecke auf einem Regal zurecht und meinte dann: „Ich gehe dann auch mal schlafen, dann hast du deine Ruhe.“ Yuna brummte so etwas wie „Okay...“ und war dann auch schon eingeschlafen.

„Gute Nacht... bis Morgen“, flüsterte Rikku noch und verließ das Haus

Wenigstens hat Yuna sich heute abgelenkt und konnte auch gut einschlafen ohne sich Sorgen um Tidus zu machen, dachte Rikku bei sich, als sie Besaid verließ um zur Celcius zu gelangen. Sie verließ das kleine Dorf und steuerte den steilen Abhang hinauf. Dabei achtete sie besonders auf den Weg und als sie zwischendurch mal aufschaute erkannte sie, dass ihr jemand vom Hang her entgegen kam. Sie stutzte und fragte sich wer so spät noch hier herum lief. Doch im Licht des Speichersphäroiden erkannte sie Cid und rannte ihm entgegen.

„Paps!!“, rief Rikku aufgeregt. „Kommst du wegen Tidus?!“

„Zy...“ („Ja...“), murmelte er und sah sie ernst an. Rikku runzelte die Stirn.

„Fyc ecd?“ („Was ist?“), fragte sie. „Hih cbyhh selr tulr helrd cu yiv tea Vumdan!“ („Nun spann mich doch nicht so auf die Folter“), meinte sie ärgerlich als er zögerte und zog ungeduldig an seinem Arm. Wieso antwortete er ihr denn nicht? Konnte er nicht einfach erklären, dass alles in Ordnung war und Tidus schon auf dem Weg hier her war?

„Ymcu ac ecd cu... Aehan saehan Syahhan ryd paryibdad, tycc celr tanzaheka, tah an ihdan Fyccan

vacdkarymdah rydda celr eh Emmisehy yivkamuacd ryd... Elr faeß ypan helrd celran up ac Detic

fyn...“ („Also es ist so... Einer meiner Männer hat behauptet, dass sich derjenige, den er unter Wasser festgehalten hatte in Illumina aufgelöst hat... ich weiß aber nicht sicher ob es Tidus war...“), er blickte grimmig zu Boden. „Elr rydda cdnegda Yhfaecihk kakapah, tycc heasyht wi Clrytah gussah cummda iht elr rypa erh tasahdcbnalraht winalrd kafeacah. An paryibdada, tycc ymmac jeam wi clrhamm kakyhkah fyn, cu ymc up caeh Ubvan clruh junran cdyng kaclrfälrd kafacah fäna. Wisehtacd guhhda an celr tyc clrhamma Ypmapah helrd yhtanc angmänah.“ („Ich hatte strikte Anweisung gegeben, dass niemand zu Schaden kommen sollte und ich habe ihn dementsprechend zurecht gewiesen. Er behauptete, dass alles viel zu schnell gegangen war, so als ob sein Opfer schon vorher stark geschwächt gewesen wäre. Zumindest konnte er sich das schnelle Ableben nicht anders erklären.“ Rikku verstand was er ihr damit sagen wollte. Er wusste es zwar nicht mit völliger Sicherheit, aber seiner Meinung nach war Tidus gestorben.

„Ac did sen Maet...“ („Es tut mir Leid...“), raunte Cid mit belegter Stimme.
 

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So Leutchens das war’s mal wieder von mir ^^

Ich werde, wenn ich dann in den Ferien Zeit habe, das Deutsch für die Al Bhed Sprache in den Kapiteln vor diesem auch noch einfügen! ^^
 

Ich wollte euch noch mal fragen ob ihr vielleicht eine gute Idee habt, was Paine mal so machen könnte... ?
 

Also dann TsChÜsSi und bis zum nächsten Kapi!!
 

Eure Caro~ =^.^=

Past

Hallo Leute!!
 

Bin wieder aus dem Urlaub zurück! War in den Alpen und da hat die Sonne so dolle geschienen, dass man mit T- shirt in Schnee konnte ^^ löl
 

Also jetzt kommt mal ein etwas anderes Kapitel!

Da ja viele in den Kommentaren gesagt haben ich soll mal wieder was zu Rikku und Gippel machen (?? Die Fanfic handelt ja nur von den beiden? o.O Na okee... nur weil er im letzten Kapitel nicht vorkam - lange Zeit ich weiß... >.<), da habe ich mir doch gedacht ich schreib mal was über die beiden! XD
 

Viel Spaß beim lesen!
 

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Kapitel 15: Past
 

Rikku ging nachdenklich den schmalen Trampelpfad, der in die Berge zum zukünftigem Heim führte entlang. Es war schon wieder ein heißer, sonniger Tag und vor einer Woche hatte sie mitten in der Nacht von ihrem Vater erfahren, dass Tidus sich wahrscheinlich unter Wasser in Illumina aufgelöst hatte. Beide waren sich einig gewesen es Yuna erst am nächsten Tag zu sagen, weil sie schon schlief.
 

Yuna war nach der Nachricht nicht zusammengebrochen sondern hatte nur zitterig gelächelt und gesagt: „Das war bestimmt nicht Tidus! Er ist vielleicht irgendwen besuchen gegangen... vielleicht Kimahri... aber er kommt sicher bald wieder! Ich bin mir sicher! Ganz sicher! Er hat gesagt... er sagte-“, Yunas Stimme war gebrochen, doch sie hatte sich geräuspert, die Augen geschlossen und mit fester Stimme weiter gesprochen. „Er sagte er lässt mich nicht mehr alleine! Und ich glaube ihm!“ Rikku hatte nur betroffen geschwiegen. Was hätte sie darauf auch sagen können? Yuna hatte vielleicht eine Art Schock erlitten und musste sich erstmal wieder erholen... doch was sie sich da einredete war höchstwahrscheinlich Quatsch.

„Yuna... ich glaube nicht, dass er... wieder kommt“, hatte sie vorsichtig gesagt, doch Yuna war nur ärgerlich geworden.

„Woher willst du das so genau wissen??! Er hat es mir versprochen! Und ich glaube ihm! Ich glaube ihm...“ Rikku hatte sich ergeben und geseufzt. In dem Moment war sie nicht an Yuna heran gekommen, sie dachte, dass es wohl das Beste wäre zu warten, bis es Yuna wieder besser ging und sie einsah, dass Tidus weg oder sogar wieder tot war...

„Na ja“, hatte Rikku aufmunternd gemeint, „Vielleicht hast du ja Recht... Was meinst du? Wollen wir einen Spaziergang machen? Es ist so schönes Wett-“

„Nein! Lass mich bitte alleine...“, hatte Yuna sie unterbrochen und Rikku tat es mehr als Leid, dass Yuna schon wieder so leiden musste, doch sie hatte eingewilligt: „Okay... dann schau ich morgen noch mal nach dir... und mach dir keinen Kopf wegen der Sache...“ Yuna hatte nur genickt und war mit starrem Blick auf dem Sofa sitzen geblieben, während Rikku schweren Herzens wieder zur Celcius gegangen war.
 

Seitdem hatte sich nicht viel gebessert, Yuna redete sich immer noch ein, dass Tidus wieder kommen würde und man musste sie zum Essen und Trinken nötigen. Mittlerweile hoffte Rikku ebenfalls, dass Tidus einfach wieder auftauchen würde, so konnte das ja nicht weiter gehen. Doch dieser Fall wurde immer unwahrscheinlicher.

Das einzige was besser geworden war, war das Wetter und Rikku hatte Lulu und Wakka mit Yunas Pflege beauftragt, damit sie mal nach dem Bau des Heims sehen konnte. Sie war bis jetzt noch nicht dort gewesen und es interessierte sie doch ein wenig, wie es dort jetzt aussah.

Deswegen hatte sie sich auf den Weg gemacht und genoss die Ruhe um sich herum, die grünen Wiesen, die zirpenden Grillen und die bunten Schmetterlinge, die herum flogen. Sie fragte sich wie sie es nur in der Wüste ausgehalten hatte, das war zwar ihr zu Hause und sie liebte die Wüste, aber im Gegensatz zu der wunderschönen Natur, die hier herrschte, war die Wüste doch ein wenig karg gewesen. Deshalb freute sie sich um so mehr über das neue Heim.

Der Trampelpfad wurde langsam steiler, enger und führte hoch in die Berge. Rikku musste sich ziemlich abkraxeln, bis sie wieder zu einem geraden Stück kam, wo auf der Wiese sogar ein kleiner See lag. Seen waren zahlreich in den Bergen. Am anderen Ende der Wiese, da wo es wieder steiler nach oben ging, kamen gerade zwei Gestalten den Berg herunter. Der Pfad war so eng, dass die beiden Leute hintereinander gehen mussten und den vorderen Mann kannte Rikku nicht. Sie rappelte sich auf, da sie sich ins Graß hatte plumpsen lassen um eine Pause zu machen und ging entschlossen weiter. Beim näherem hinschauen erkannte sie die hintere Person auf einen Schlag: Gippel!

Was zum Teufel wollte der denn hier??!, schoss es Rikku durch den Kopf. Begierig darauf diesem Mysterium auf den Grund zu gehen stampfte sie ihnen entgegen.

„Was machst du denn hier??!“, rief sie ihm, als sie nah genug dran war, misstrauisch entgegen.

„Yr! Cid's Mädchen! Hy hy, fyc ecd tahh sed taehah Syheanah?“ („Ah! Cid’s Mädchen! Na na, was ist denn mit deinen Manieren?“), ermahnte er sie scherzend. „Kidah Dyk ancdsym.“ („Guten Tag erstmal.“)

„Ja ja, schönen Tag auch“, brummte Rikku knapp. „Und was ist jetzt mit meiner Frage?“

„Warum? Dürfen wir hier nicht spazieren gehen?“, fragte er unschuldig und schlug seinem Begleiter gut gelaunt auf die Schulter.

„Wir wissen beide, dass du das nicht tust“, enttarnte Rikku ihn und stemmte die Arme in die Seiten. In Gippels Auge blitzte der Schalk auf und sie wusste, dass er ihr wahrscheinlich nicht wahrheitsgemäß antworten würde.

„Rate doch mal“, forderte er sie auf und kam ihr dabei gefährlich nahe.

„Neugierde?“, riet sie also drauf los und er zog eine Augenbraue hoch. Er schüttelte den Kopf und stand so dicht vor ihr, dass sie zu ihm aufblicken musste.

„Spionage?“, vermutete sie weiter und Gippel zuckte nur mit den Schultern. „Also ich denke mal nicht, dass du deine Entscheidung geändert hast...“, meinte sie neutral um ihre Trauer zu verbergen. Doch Gippel kannte sie wahrscheinlich zu gut um dies nicht zu bemerken, er seufzte und mied ihren stechenden Blick.

„Du verstehst das falsch...“, sagte er nur. „Ich würde ja mithelfen und auch meinen Hauptsitz hier her verlegen, aber...“, er verstummte.

„Aber... was?“, fragte Rikku ein wenig genervt um ihn zum weiter reden zu animieren. Gippel antwortete nicht und das machte Rikku langsam wütend. „Was willst du dann hier oben? Ich hoffe nicht, dass du dich in irgendeiner Weise gegen meinen Vater stellen willst! Weil dann bin ich nicht auf deiner Seite! Verstehst du, Gippel?“, fragte sie und trat einen Schritt zurück um sich aus seiner unmittelbaren Nähe zu entfernen. „Ich weiß nicht warum du dieses ganze Theater veranstaltest und ich würde lügen wenn ich sage, dass es mir egal ist, aber... aber ich... wir...“, redete sie weiter ohne ihm Zeit zum antworten zu geben. Rikku schaute ihn an und unterdrückte die Tränen. „Ich dachte wir wären Freunde!“

Mit diesen Worten drehte sie sich weg und rannte den Weg weiter entlang.
 

„Tyc ryd kacaccah.“ („Das hat gesessen.“), gab der Al Bhed, der ihn begleitete, als Kommentar ab.

„Ylr xiydclr...“ („Ach quatsch...“), log Gippel, „Cea faeß, tycc teaca Ahdclraetihk helrdc sed ern wi dih ryd...“ („Sie weiß, dass diese Entscheidung nichts mit ihr zu tun hat...“)

Obwohl er sich da nicht mal hundertprozentig sicher war..., dachte Gippel bei sich. Es tat ihm weh wenn er Rikku verletzte, aber im Moment konnte er noch nichts machen, er musste auf den richtigen Zeitpunkt warten.

Er wäre ihr gern hinterher gegangen um sich zu entschuldigen und um ihr diesen einfachen Grund für sein Verhalten zu erläutern. Doch das würde nichts bringen... sie würde es nicht verstehen und nicht als Grund gelten lassen. Es würde sie nur noch unglücklicher machen.

„Ylr jantyssd!“ („Ach verdammt!“), grummelte Gippel. Doch dann schüttelte er den Kopf und löste seinen Blick von Rikku, die am Ende der Wiese angekommen war. Er winkte seinen Begleiter hinter sich her und sie setzten ihren Weg, bergabwärts, fort.
 

Rikku schaute sich erst um als sie sich sicher sein konnte, dass die beiden weg waren und atmete auf, als ihr Blick es bestätigte. Sie entfernte sich vom Pfad und kletterte auf eine höher gelegene, kleine Grasfläche, von der sie eine super Aussicht hatte, die bis zum Illuminum reichte. Sie setzte sich hin und schaute sich das glitzernde Wasser an.

Sie war traurig und enttäuscht von Gippel.

Wieso hatte alles nur so kommen müssen wie es jetzt war?!

Früher war zwischen ihnen alles viel einfacher gewesen... aber [Sin], Vagnagun und die Spaltung der Gesellschaft in Al Bhed, Neu Yevon und die Junge Liga hatten alles verkompliziert...

Und jetzt waren die Al Bhed im Begriff sich auch in zwei Parteien aufzuspalten und nur wegen ihm!

Eine einzelne Träne floss über Rikkus Wange und sie begriff langsam warum sie traurig war. Es hatte vielleicht etwas damit zu tun, dass die Al Bhed sich aufteilen würden, aber zum größten Teil nicht.

Sie begriff, dass Gippel ihr immer noch etwas bedeutete...

Sie begriff, dass er ihr vielleicht sogar noch sehr viel bedeutete, sonst würde es sie nicht derart verletzen von ihm enttäuscht zu werden.

Was auch immer er mit seiner Entscheidung und der Geheimniskrämerei bezwecken wollte, es war unbefriedigend!

Sie zog die Beine näher an ihren Körper und umschloss sie mit ihren Armen. Dann fing sie an zu schluchzen.

Sie wünschte sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen, bis zu der Zeit, als sie Gippel gerade erst kennen gelernt hatte...
 

~~~ Wüste Bikanel, Al Bhed Heim vor 3 Jahren ~~~

(Alles Gesprochene in Al Bhed)
 

Gestern war Rikkus 14. Geburtstag gewesen und endlich brauchte sie sich nicht mehr von ihrem Bruder hänseln zu lassen!

Denn heute war es endlich so weit!

Endlich würde sie auch die Maschinenschule besuchen, auf die jedes Al Bhed Kind, egal ob männlich oder weiblich mit 14 eingeschult wurde!

Sie war extra früh aufgestanden um auf keinen Fall zu spät zu kommen. Sie hatte ihre coolsten Sachen angezogen, die aus einem kurzen grünen Rock, ihren neuen Wüstenstiefeln, einem hellblauen Top und kurzen Handschuhen bestanden, die ihren Wüstenstiefeln angepasst waren. Als Frisur hatte sie wie immer einen Zopf und sie schmückte sich, auch wie immer, mit Federn.

So stand sie bereit mit Tasche im Hausflur und rief ungeduldig nach ihrem Bruder.

„Brüderchen!! Jetzt komm endlich!“, schrie sie aufgeregt. Ihr großer Bruder kam die Treppe herunter gepoltert, schnappte sich seine Tasche mit den ganzen Metallteilchen, dessen Bedeutung sie jetzt auch kennen lernen würde und sie verließen gemeinsam das Haus.

Ihr Bruder hatte eine kurze, blonde Irokesenfrisur und trug eine graue Latzhose, die ihm noch ein wenig zu groß war. Seit sie sich erinnern konnte, trug er immer nur graue Latzhosen, so kam es ihr zumindest vor. Manchmal dachte sie er wäre damit geboren worden...

Sie gingen durch die Straßen des Al Bhed Heims und Rikku winkte ihren jüngeren Spielkameraden stolz zu, denn die durften noch nicht in die Maschinenschule. Sie gingen noch in die normale, langweilige Schule wo man nur Rechnen und Schreiben und so was lernte.
 

Als sie am Schulgebäude angekommen waren zeigte Brüderchen Rikku wo sie sich anmelden musste und wo ihre Klasse war, dann ging er zu seinem Klassenraum und sie war auf sich selbst gestellt.

Es gab insgesamt nur drei große Klassen, in der Ersten waren die 14 und 15 jährigen, in der Zweiten die 16 und 17 jährigen und in der Dritten die 18 und 19 jährigen. Wenn man dann 20 Jahre alt war konnte man anfangen richtig mit Maschinen zu arbeiten! Oder man behielt dieses Grundwissen von Maschinen und arbeitete trotzdem als etwas anderes. Viele Mädchen, die Rikku kannte, wollten gar nicht auf die Maschinenschule, doch da sie Al Bhed waren mussten sie trotzdem. Aber sie, Rikku, freute sich riesig darauf!

Als sie die Klasse betrat suchte sich Rikku den erstbesten, freien Platz möglichst weit vorne. Es waren immer Zweiertische und ihr Nachbar oder Nachbarin hatte nur eine Tasche auf seinen oder ihren Stuhl gestellt. Ihre Mitschüler hatten kleine Grüppchen gebildet in denen sie sich Unterhielten und herum alberten, bis schließlich der Lehrer kam und für Ruhe sorgte. Alle rannten zu ihren Plätzen und rechts neben sie ließ sich ein blonder Junge plumpsen.

„Ruhe Kinder! Ich habe eine Mitteilung zu machen!“, der Lehrer räusperte sich, er war schon etwas älter und um seinem Hals baumelte seine Al Bhed Brille. „Eine neue 14 jährige ist zu uns gestoßen, das habe ich gerade erfahren! Wo ist sie denn?“, fragte er. Rikku meldete sich schnell und der Lehrer nickte ihr zu. „Ich bin Todd!“, stellte er sich vor.

„Rikku!“, antwortete sie eifrig.

„Oho!“, erklang es neben ihr, der blonde Junge starrte sie missbilligend an. „Cid's Tochter! Welch Ehre!“ Rikku starrte ihn zurück an und bemerkte, dass er eine Augenklappe trug.

„Ehre? Wieso?“, fragte sie verwirrt.

„Na ja, dein Vater ist doch ein hohes Tier, da müsstest du ja schon was auf dem Kasten haben“, er grinste verschlagen. „Außerdem hatte ich bis vor kurzem noch das Vergnügen neben deinem Bruder zu sitzen... bis er dann 16 wurde... Zufälle gibt's!“

„Aha...“, antwortete Rikku nur, weil sie nicht wusste was sie dazu sagen sollte.

„Na ja, aber wenn man dich an deinem Bruder messen würde, kannst du ja nicht allzu begabt sein...“, stichelte er weiter und die ganze Klasse fing an zu lachen. „Er konnte nie etwas schneller oder besser bauen als ich und das hat ihn ziemlich geärgert... Aber vielleicht schaffst du das ja...“, sagte er belustigt und wieder lachten alle.

„Wirst schon sehen!“, meinte Rikku herausfordernd. Es war ihr unangenehm, dass er Witze auf ihre Kosten machte und die anderen auch noch darüber lachten!

„Schluss jetzt Gippel! Wir müssen noch was schaffen!“, ermahnte der Lehrer und der Unterricht begann.

Rikku lernte einige Grundlagen über den Bau von Maschinen und bekam auch ein paar Teile, die es zusammen zu bauen galt.
 

Als ihr erster Schultag vorbei war, wartete Rikku auf Brüderchen und als sie nach Hause gingen fragte sie ihn über diesen Gippel aus.

„Ja den kenne ich...“, gab Brüderchen zu. „Als ich 15 war kam er in meine Klasse und wurde neben mich gesetzt, weil er sich auch nie benommen hat... wir mussten ziemlich weit vorne sitzen... das war echt Ätzend!“ Rikku erwähnte nicht, dass sie sich dort freiwillig hingesetzt hatte und fragte: „Wart ihr befreundet?“

B- befreundet??!“, krächzte ihr Bruder und blieb stehen, das tat er immer wenn er sich aufregte. Fast so, als ob er sich schwer auf das Aufregen konzentrieren musste und nichts anderes mehr tun konnte, nicht einmal gehen. „Das genaue Gegenteil! Das ist der größte Angeber den ich kenne! Immer musste er besser sein als ich! Und immer hat er mich vor der Klasse bloß gestellt, wenn er mich übertrumpft hat! Nur, weil ich ja schon ein Jahr länger lernte als er!! Und bald sind wir wieder in einer Klasse...“, Brüderchen stöhnte genervt auf und stakste grimmig weiter.

Rikku kam ins grübeln. Hoffentlich würde er das Gleiche nicht mit ihr machen! Und wenn würde er schon sehen was er davon hatte! Sie war doch um Längen besser als so ein Möchtegern!
 

In den nächsten Monaten ihrer Schulzeit passierte teilweise das, was Brüderchen ihr prophezeit hatte. Bei praktischen Aufgaben forderte Gippel sie heraus und sie musste sich richtig ins Zeug legen, um so schnell bauen und kombinieren zu können wie er. Sie musste zugeben, dass er kein Möchtegern, sondern wirklich gut war. Sie war sogar ein wenig fasziniert von ihm. Er spielte sich zwar immer auf, aber trotzdem war er schlau und fingerfertig. Mit seiner Augenklappe sah er etwas verwegen aus und das mochte Rikku irgendwie...

Es gab ihm so ein grobes Äußeres...

Doch bald schon fand sie heraus, dass er nicht überall so gut war. Denn im Gegensatz zu Gippel war sie im Schriftlichen sehr gut, sodass sie eines Tages am Anfang eines Tests flüsterte: „Hey Gippel!“

„Was?“, zischte er leise zurück.

„Wetten, dass ich mehr Punkte kriege?“, und schon blitzen seine Augen auf und sie wusste er war dabei.

Er liebte Wettkämpfe.

Aber er hasste es zu verlieren...

...Und das tat er im Schriftlichen immer!

Er behauptete zwar Theorie wäre nicht so wichtig wie das Praxis, was vielleicht auch stimmte, aber es ärgerte ihn trotzdem jedes Mal, wenn er nur eine Drei oder Vier hatte und Rikku eine Eins. Sogar über eine Zwei konnte er sich nicht mehr freuen, solange Rikku nur besser war.

Und das gefiel ihr! Weil sie sich nicht von ihm unterbuttern ließ!

Nach den nächsten paar Monaten hatten sie auch genug Übung in der Praxis, dass sie ihn dort auch immer öfter toppen konnte. Sogar ihre Klassenkameraden und der Lehrer lobten sie, was Gippel immer etwas ärgerte.

Doch sie merkte, wie er anfing sie zu respektieren und vielleicht auch zu bewundern, auch wenn er es nie zugegeben hätte. Sie merkte es daran, wie er sie manchmal nach getaner Arbeit anerkennend musterte und das war für Rikku das größte Lob von allen. Sie freute sich jeden Tag auf die Schule und war auch froh über ihren Platz neben Gippel.

Irgendwie mochte sie ihn...
 

Doch eines Tages, nach fast einem Jahr in der Maschinenschule, blieb der Platz neben Rikku leer. Sie dachte erst er wäre krank, doch nach einer Woche machte sie sich etwas Sorgen um Gippel. Vielleicht war ihm etwas Schlimmes zugestoßen? Als sie nach dem Unterricht zu Todd ging um zu fragen ob er wüsste was mit Gippel war, lachte dieser nur und meinte: „Nichts schlimmes! Er hatte nur Geburtstag! Gippel ist jetzt 16 und in der nächsten Klasse!“

Rikku kam sich furchtbar dumm vor! Wie konnte sie nur den Geburtstag von Gippel nicht wissen oder vergessen?? Sie waren doch fast so was wie Freunde... auch wenn sie sich nur in der Schulzeit sahen.

Aber dann hätte er ihr wenigstens „Tschüss“ sagen können...

Vielleicht bedeutete ihm das ja gar nichts und er wollte sich gar nicht mehr mit ihr abgeben...

Rikku wurde traurig und ging geschlagen nach Hause.

Sie fragte Brüderchen ob Gippel jetzt in seiner Klasse war und der nickte nur griesgrämig.

Sie entschied sich dagegen Gippel anzusprechen, da sie nicht wusste wie er reagierte und immer wenn sie ihn vor oder nach der Schule vom Weiten sah fing ihr Herz plötzlich an zu klopfen und sie sehnte sich nach seinen Witzen und kleinen Neckereien.
 

Rikku hatte schon nicht mehr damit gerechnet jemals wieder mit Gippel zu reden, als er eines Tages auf sie zukam und rief: „Hey! Cid's Mädchen!“ Rikku zuckte bei der so schmerzlich vermissten Stimme etwas zusammen. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!! Der ist doch heute oder?“, fragte er etwas unsicher und Rikku konnte nur völlig geschockt nicken. Und schon umarmte er sie stürmisch. Rikku stockte der Atem.

„Ähm... Danke!“, erwiderte sie unsicher. Er hatte es nicht vergessen!

„Erst dachte ich ja du magst mich nicht mehr, weil du mir nicht zum 16. gratuliert hast“, neckte er sie und stupste mit dem Finger an ihr Kinn. „Sonst vergisst du doch auch nie was.“

Rikku schämte sich, weil sie so dumm gewesen war. Sie hatte wirklich geglaubt er mochte sie nicht mehr, aber er bewies ihr gerade das Gegenteil.

„Mensch... 15 Jahre biste schon...“, sagte er gespielt anerkennend und musterte sie. „Fast schon eine Rentnerin...“

„Guck dir mal meine neuen Klamotten an!“ , sagte sie begeistert und stellte sich in Pose.

Die Sachen hatte sie heute erst bekommen. Eine kurze grüne Hose mit rotem Gürtel und dazu ein oranges Top. Außerdem neue Stiefel und Handschuhe (Sie sieht jetzt so aus wie in Final Fantasy X).

Gippel pfiff anerkennend und Rikku fühlte sich auf irgendeine Weise schön.

Sie gingen in das Schulgebäude und als sie an ihrem Klassenraum angekommen waren blieb sie mit ihm stehen. Er schaute sie nervös an und kaute auf der Unterlippe herum. Rikku wusste, dass er noch irgendetwas sagen wollte und schaute ihn auffordernd an. So kannte sie ihn gar nicht. Eigentlich war er immer schlagfertig und nicht so wortkarg und aufgeregt.

„Also ich wollte, ich meine du hast ja heute Geburtstag... und da dachte ich mir... ähm also... hier!“, er streckte ihr ein kleines Päckchen entgegen und Rikku war völlig baff.

Er hatte ein Geschenk für sie?

Gippel, der Gippel, der coole, lässige, beliebte Gippel hatte ein Geschenk für sie?

Rikku war überglücklich und fiel ihm um den Hals.

„Das ist ja so süß von dir!“, und schon hatte sie ihm ein Küsschen auf die Wange gedrückt. Dann machte sie sich daran das Geschenk auszupacken und bemerkte dabei nicht wie Gippel bis über beide Ohren rot geworden war.

„Na ja, also süß? Süß? So würd ich das ja nicht unbedingt ausdrücken... nee“, stotterte er verlegen.

„Doch ich schon!“, widersprach Rikku. Dann kamen zwei Chocobo Federn, die mit vier weißen Perlen an einem Band hingen zum Vorschein und Rikku atmete vor Freude laut ein.

„Die sind wunderschön!!“, versicherte sie ihm glücklich und hatte Lust ihm noch ein Küsschen zu geben. Doch sie ließ es lieber, weil sie ihn nicht noch verlegener machen wollte und sie selbst gar nicht genau wusste warum sie das Verlangen danach hatte.

„Na ja, also wunderschön? Wunderschön? Schön vielleicht... aber wunderschön? Nee, also ich meine-“, stotterte er schon wieder.

„Ach sei ruhig!“, befahl sie ihm grinsend. „Ich find sie wunderschön und basta! ...Upsi, mein Lehrer kommt!“

„Ähm, sag mal... hast du Lust heute in der Oase schwimmen zu gehen?“, fragte Gippel schnell. „Natürlich nur, wenn du Zeit hast. Vielleicht... nach der Schule?“, schlug er vor.

„Äh... also ja, von mir aus“, meinte Rikku etwas unsicher, so was hatte sie noch nie gemacht, also sich mit einem Jungen getroffen.

„Gut! Dann nach der Schule!“, rief Gippel erleichtert, als hätte er es endlich hinter sich gebracht und rannte zu seiner Klasse. Rikku schaute ihm noch hinterher. Dann ging sie in die Klasse und band die Federn sorgfältig an ihre Stiefel.

Ihre erste Verabredung...

Und er würde sie im Bikini sehen!

Ihr wurde etwas mulmig zumute.
 

Am Nachmittag machte sich Rikku eilig auf den Weg zur Oase. Sie hatte zwar immer noch ein wenig Angst vor der Verabredung, aber sie wollte auch auf keinen Fall nicht hingehen! Sie hatte ihren Bikini schon angezogen und sich ein farblich passendes Badetuch um die Hüfte gebunden, damit sie sich nicht so nackt vorkam. Außerdem hatte sie ihre Wüstenstiefal angezogen, weil der Sand wegen der Sonne sehr heiß war.

Als sie an der Oase angekommen war, breitete sie ihre Decke aus und stellte ihre Blechflasche mit Limonade in den Schatten. Da Gippel noch nicht da und auch noch nicht in Sicht war, legte sie sich schon mal auf ihre Decke und ließ sich bräunen. Sie schloss die Augen und genoss die wohlige Wärme. Ohne es zu merken war sie schon bald eingeschlafen...
 

Gippel stapfte durch den Sand. Er freute sich auf das Treffen mit Rikku, obwohl er auch etwas nervös war, was er natürlich überspielen würde. Das hatte er sich zumindest vorgenommen, denn heute morgen war er etwas aus der Rolle gefallen. Bei dem Gedanken daran musste er grinsen, denn er hatte sich dasselbe vorgenommen wie eben gerade, doch als er ihr dann das Geschenk überreicht hatte, war sie so schön überwältigt gewesen und der kleine Kuss hatte ihn dann völlig aus dem Konzept gebracht. Sie war einfach zu süß! Als sie gerade erst in seine Klasse gekommen war, da dachte er sie wäre eingebildet und dumm, doch in Wirklichkeit war sie das genaue Gegenteil.

Dann tauchte die Oase hinter der nächsten Düne auf und Gippel sah Rikku auf einer Decke liegen. Er beschleunigte seine Schritte und rief: „Hey! Cid's Mädchen!“ Doch sie antwortete nicht. Als er neben ihrer Decke stand, stellte er verblüfft fest, dass sie schlief. Ein schelmisches Grinsen umspielte seine Lippen, er ließ sein Handtuch auf den Boden fallen und zog seine Schuhe aus. Dann kletterte er auf einen der Felsen und machte sich für eine kräftige Arschbombe bereit. Mit lautem Gebrüll stürzte er sich ins kühle Nass, sodass das Wasser nur so in die Höhe schoss. Diese Flutwelle traf die schlafende Rikku und ließ sie mit einem Schreckensschrei hochfahren.

„Whaaaa!!!“, schrie sie erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen. „Was war das?! Wo bin ich??!! ...“ Sie schaute sich panisch um. „Oh, Gippel! Du Fiesling!!“, rief sie entrüstet. Dieser lachte und kam aus dem Wasser gewatet.

„Waren doch nur ein paar Tropfen...“, beschwichtigte er sie, während sie nach ihrem Handtuch griff, das zum Glück noch trocken war. Er breitete seins neben ihrer Decke aus und streckte sich genüsslich aus.

Rikku trocknete sich extra langsam ab, weil sie nicht wusste was sie machen oder sagen sollte.

„Ohh!“, rief Gippel erfreut und deutete auf ihre Stiefel, die etwas abseits standen. „Du hast die Federn ja daran gemacht.“ Rikku wurde ein wenig rot.

„Ja, schön oder?“, meinte sie.

„Jepp!“, antwortete Gippel und schloss die Augen.

Wie er da so in seiner langen Badehose liegt..., dachte Rikku bewundernd und legte sich dann auch wieder hin zum sonnen.

Doch anscheinend hatte Gippel keine Lust mehr herumzuliegen, er sprang auf, kletterte auf einen anderen Felsen und rief: „Los du Langweilerin! Steh auf!!“ Und schon machte er einen Köpper in die Oase. Als er auftauchte und Rikku immer noch da lag kam er zu ihr an Land und baute sich vor ihr auf. „Tu nicht so als würdest du schon wieder schlafen!“, ermahnte er sie. Dann setzte er sich vor sie und kitzelte sie unter den Füßen. Rikku hatte Mühe sich das Lachen zu verkneifen und biss die Zähne zusammen.

„Na gut... Du hast es ja so gewollt!“, sagte Gippel und kitzelte sie dann so gekonnt am Bauch, dass sie laut los prustete und sich hin und her wand.

„Okay! Hör auf! Ich komme ja~hahaha!“, stieß Rikku hervor, doch er dachte gar nicht daran. Vor Lachen stiegen ihr die Tränen in die Augen und sie fuchtelte wild herum um seine Hände abzuschütteln. „Lass mich! Ah! Hihi! Schluss je~hehehe~tzt! Hohoho! Gippel, ich gebe a~haha~uf! Du hast gewonnen!“ Es gelang ihr ihn mit den Beinen weg zu treten, sodass sie sich in Ruhe hinsetzen konnte. Dann sah sie wie Gippel immer noch am Boden lag und sich nicht rührte.

„Gippel?“, fragte sie lachend, doch er sagte nichts. Rikku stutzte und krabbelte neben ihn. „Was ist los?“, fragte sie aufgeregt und schüttelte ihn. Doch er rührte sich nicht und Rikkus Herzschlag setzte kurz aus.

War er vielleicht mit dem Kopf auf einen Stein gefallen?, fragte sich Rikku ängstlich und beugte sich über ihn. Sie hob seinen Kopf an, doch an seinem Hinterkopf war keine Wunde.

„Komisch...“, murmelte Rikku und musterte ihn stirnrunzelnd. „Du grinst ja! Oh! Gippel, du hast mich zu Tode erschreckt!“ Doch Gippel fing nur an lauthals zu lachen. „Das ist nicht lustig!“, sagte Rikku beleidigt und Gippel sah sie auf eine komische Weise an.

Dann beugte er sich zu ihr vor und küsste sie auf den Mund. Rikku riss vor Schreck die Augen ein wenig auf und war im ersten Moment wie versteinert. Doch je länger seine Lippen auf ihren lagen, desto mehr entspannte sie sich und genoss es sogar. Sie schloss die Augen und ein wohliges Gefühl durchflutete sie.

Als der Kuss vorbei ging, war Rikku ein wenig enttäuscht und schaute ihn mit großen Augen an.

„Würdest... würdest du das noch mal machen?“, fragte sie mit belegter Stimme und Gippel nickte stumm. Wieder senkte er seinen Mund auf ihren. Irgendwann strich er mit seiner Zunge über ihre Lippen, ein Schauer lief Rikku den Rücken herunter und sie bekam eine Gänsehaut. Sie öffnete ihren Mund ein wenig und ließ Gippels Zunge sie weiter vorsichtig erforschen. Ein kleiner Seufzer des Entzückens kam über ihre Lippen und sie ließ sich gegen ihn sinken. „Das ist schön...“, flüsterte sie nach einiger Zeit und schmiegte sich an ihn.

„Müssen wir öfter machen“, gab Gippel zu bedenken und Rikku grinste. Ein paar Minuten saßen sie noch so aneinander gekuschelt da, bis Gippel sagte: „So! Jetzt hast du aber wirklich genug in der Sonne gebrutzelt, ich hoffe dein Bikini sieht nicht nur schön aus, sondern hält auch was aus!“ Schon zerrte er sie hoch und taxierte sie ins Wasser.

An dem Tag waren sie noch bis zum Sonnenuntergang bei der Oase geblieben und zum Abschied hatte Gippel ihr noch einen dieser prickelnden Küsse gegeben...
 

So vergingen drei Monate, in denen Rikku und Gippel ein Paar waren. Manchmal blieben sie nach der Maschinenschule noch in der Stadt oder trafen sich schon vorher, um händchenhaltend irgendwohin zu gehen. Sie schwammen in der Oase, gingen spazieren oder gruben in der Wüste für Geld nach Maschinenteilen. Immer war es lustig und schön mit ihm.

Als Brüderchen erfuhr, dass Rikku mit Gippel zusammen war, war er beleidigt und sagte andauernd Sachen wie: „Wie kannst du nur etwas mit so einem Angeber zu tun haben wollen?!“ Und immer wieder musste sie sich vor ihm für Gippel rechtfertigen.

Brüderchen war neidisch auf Gippel, weil er der Beste in der Klasse war und an einem Abend, als ihr Vater, Cid, nach Hause kam, erzählte er ihm, dass Rikku mit Gippel zusammen war. Cid regte sich furchtbar auf und verbot Rikku brüllend sich je wieder mit Gippel zu treffen. Tränen überströmt versuchte Rikku zu widersprechen, doch sie konnte ihrem Vater nicht trotzen. Er sagte sie wäre zu jung für so was.

Als sie in ihr Zimmer rannte, warf sie ihrem Bruder einen wütenden Blick zu. Diesem schien das ganze schon wieder Leid zu tun, denn er blickte sie entschuldigend an.
 

Am nächsten Morgen sah Rikku Gippel an der Ecke stehen, an der sie sich morgens immer trafen. Sie warf Brüderchen einen warnenden Blick zu.

„Wehe du petzt es Paps!“, und schon wechselte sie die Straßenseite. „Morgen Gippel!“, begrüßte sie ihn etwas niedergeschlagen, sie würde ihm das mit Cid erzählen müssen. Komischerweise sah er schon jetzt traurig aus.

„Hey“, meinte er nur und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.

„Was ist los?“, fragte sie stirnrunzelnd. Gippel seufzte.

„Weißt du, ich verstehe ziemlich viel von Maschinen...“, fing er an.

„Ja ich weiß... und?“, hakte sie nach.

„Du bist anscheinend nicht die einzige, die das bemerkt hat...“, meinte er ironisch, vermied ihren Blick und trat hinter einen Stein. „Rikku, ich wurde zur Purpur-Brigade einberufen...“ Ihr fiel die Kinnlade herunter.

„Die Purpur-Brigade?!?“, rief sie entgeistert. „Aber warum?!“ Gippel lachte verbittert.

„Weil ich denen wohl irgendwie aufgefallen bin...“, vermutete er. „Keine Ahnung.“

„Was genau ist denn überhaupt diese blöde Purpur- Brigade??!“, regte sich Rikku auf.

„Ich weiß es auch nicht genau...“, gab er zu. Rikku wusste, dass es irgendeine geheime Gruppe oder Organisation war, die irgendwas mit der Bürgerwehr zu tun hatte. Manchmal wurden Leute mit verschiedenen Begabungen einberufen, ob sie wollten oder nicht, sie mussten beitreten und dazu...

„Dazu musst du ja... dann musst du ja... ich weiß nicht wohin, aber... weg!!“, rief Rikku und war den Tränen nahe, „Siehst du?! Ich weiß noch nicht einmal wohin du gehst!!“

„Rikku...“, Gippel schaute sie hilflos an. „Ich weiß auch nicht wohin die mich bringen.“

„Meinst du das hilft mir weiter?! Ich will nicht, dass du weg gehst, verstehst du?! Kannst du es nicht irgendwie verhindern?“, rief sie verzweifelt.

„Ich glaube nicht, sie kommen morgen früh und holen mich ab...“, sagte er resigniert.

„Nein! Nein! Das dürfen die doch nicht! Du musst das nicht machen! Bitte, tu es für mich!“, flehte sie und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. „Ich kann mich meinem Vater doch auch widersetzten!“

„Deinem Vater?“, fragte Gippel verwirrt.

„Ja...“, Rikku machte eine wegwerfende Handbewegung, „er hat mir den Umgang mit dir verboten... Aber das ist mir egal!!“

„Ach Rikku... ich weiß doch auch nicht weiter. Aber wenn dein Vater es sowieso verboten hat, ist es doch nicht so schlimm, dass ich weg gehe...“, versuchte er ihr und sich selbst einzureden.

Nicht so schlimm??!!“, schrie Rikku. „Meinst du etwa ich höre auf den?! Und Außerdem ist das was völlig anderes! Dann könnten wir uns wenigstens noch heimlich treffen!! Nicht so schlimm...“, schniefte sie und drehte sich von Gippel weg.

„Rikku... bitte...“, er packte sie an der Schulter, drehte sie sanft um und zog sie in seine Arme, „es tut mir Leid...“ Und dann ließ er sie weinen und es zerriss ihm das Herz...

Andererseits war es vielleicht besser wenn er ging... denn erstens hatte er eh keine Wahl und zweitens würde er ansonsten wohl Cid, den Anführer der Al Bhed, gegen sich aufhetzen. Wenn der raus bekäme, dass Gippel sich trotzdem heimlich mit seiner Tochter traf... er wollte gar nicht daran denken...

„Gippel... bitte... ich will das nicht...“, schluchzte Rikku. „Du darfst mich nicht verlassen... bitte verlass mich nicht...“, sie fühlte sich schwach, verletzlich und zitterte am ganzen Körper bei dem Gedanken daran Gippel zu verlieren. Ihre Beine gaben nach und sie sank zu Boden. Gippel ließ sich von ihr mit hinunter ziehen, zog sie auf seinen Schoß und streichelte beruhigend ihren Rücken. Rikku krallte sich krampfhaft an seine Brust. Sie drückte sich so fest sie konnte an ihn und versuchte das Gefühl seines warmen Körpers in sich aufzusaugen. Er nahm ihr Kinn sanft in eine Hand und hob ihren Kopf an, sodass er ihr in die wunderschönen, grünen Augen schauen konnte. Diese schimmerten feucht und eine Träne rollte an ihrer Wange hinunter.

„Ich will dich doch auch nicht verlassen, das weißt du, oder?“, fragte er flüsternd und sie nickte nach einiger Zeit. Er sah die Verzweiflung in ihrem Blick und hielt es nicht mehr aus. Er wollte sie trösten und ihr ihre Schmerz nehmen, aber er wusste, dass er das nicht konnte. Sie musste alleine damit klar kommen. Er musterte ihren süßen, weichen Mund um ihn sich genau einzuprägen. Dann senkte er seine Lippen auf die ihren und ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten. Sie küssten sich lange und innig, denn beide wussten, dass dies vielleicht ihr letzte Kuss war. Als sie sich endlich voneinander lösten ging ihr Atem schnell und unregelmäßig.

„Gippel, du kannst nicht gehen... du darfst nicht... ich... ich glaube ich-“, doch er legte ihr den Finger auf den Mund und küsste sie noch einmal zärtlich. Er wollte es nicht, konnte es nicht hören, wenn sie ihm jetzt gestand, dass sie ihn liebte...

Er musste die Fassung bewahren... für sie beide!

Sonst würde er es nicht schaffen zu gehen, ohne ebenfalls eine tiefe Wunde davon zu tragen...

Rikku musste es in seinem Blick erkannt haben, denn sie schüttelte kaum merklich den Kopf und drückte diesen an seine Halsbeuge. „Sag es nicht...“, flüsterte sie verzweifelt und kniff die Augen zusammen. Doch seine nächsten Worte kamen trotzdem und es war, als würde er einen Eispflock durch ihr Herz jagen.

„Rikku, wir müssen einen Schlussstrich ziehen...“

Eine Windböe wehte durch die Gasse, in der sie aneinander geklammert saßen und Rikku begann zu frieren...
 

~~~ Zurück in der Gegenwart ~~~
 

Und dann war er einfach gegangen.

Sie hatte geglaubt, dass sie ihn nie wieder sehen würde.

Zwei Jahre lang...

Trotzdem hatte sie ihn sich zurück gewünscht.

Doch jetzt, zwei Jahre später, war alles so furchtbar kompliziert...
 

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Also gut^^ Mein längstes Kapitel bis jetzt! !!--- REKORD---!! *hüpf* Hat auch lange genug gedauert! Findet ihr es gut oder schlecht, dass es so lang war? Ich musste die Geschehnisse in der Vergangenheit auch total knapp schreiben... weil sonst wäre das Kapitel noch länger geworden und das wäre ja auch irgendwie doof... oder?

Ich hoffe euch hat der Schreibstil in der Vergangenheit gefallen... ich hab versucht ihn Rikkus Alter anzupassen. So, dass er mit der Zeit etwas anders wurde... Hat man das gemerkt? Na ja ok wohl eher nicht^^
 

So, hier mal ne kleine Zusammenfassung der Fragen die ihr euch stellen könntet zu meiner Story =^.^= :

Kommen Rikku und Gippel eigentlich wieder zusammen? *grübel*

Warum wollte der Spinner (Gippel^^) nicht beim Heim mithelfen? *überleg*

Und wo ist eigentlich der verdammte Tidus??? *aufreg*

Und was unternimmt Yuna? *stirn runzel*

Und Rikku? Was macht die jetzt eigentlich?? *haare rauf*

Und wie alt ist eigentlich Brüderchen?

Fragen über Fragen! xD
 

Ich hab noch eine tolleee Nachricht für euch:

Wir haben ~--100--~ Kommis geschaaaafft (also ihr)!!! Das ist so lieb >.< !

Und ich male ein neues Special- Bild zu meiner Story!! jawoll!!^^

Also ich weiß, dass es von Rikku und Gippel sein soll und ich fänds cool, was aus der Vergangenheit (also diesem Kapi) zu zeichnen^^ !

Wenn ihr eine Szene besonders gut fandet könnt ihr sie mir ja Vorschlagen! Wenn’s keine Wünsche gibt, wähle ich selbst eine aus ^^ würde mich aber über Ratschläge freuen!!
 

Lg Caro~

Is he alive?

Hallo Leutchens^^
 

----------WICHTIGE NEWS----------

1. Rikku x Gippel Zirkel: http://animexx.onlinewelten.com/community.php/Kommt-rein/beschreibung/ Kommt rein!! o._O Ihr könnt eure Fanfics und Fanarts zu den Beiden dort in der Auswahl ausstellen ^^ das ist praktisch, weil ja alle in dem Zirkel interessiert an dem Pairing sind!

2. Das Bild für 100 KOMMIS ist da: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=969333&sort=zeichner Dankeeee noch mal!! Also jetzt mal im Ernst XD ihr seid wirklich, wirklich, wirklich die BESTEN !!!

----------WICHTIGE NEWS----------
 

Gut und jetzt will ich euch auch nicht länger auf die Folter spannen :-) viel Spaß beim 16. Kapi!!
 

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Kapitel 16: Is he alive?
 

Yuna schloss die Tür hinter Rikku, die sie mal wieder besucht hatte. Sie war froh über den Beistand ihrer Cousine, diese berichtete ihr immer wie weit es schon mit den Bauarbeiten des neuen Heims war. Oder von täglichen Neckereien und Streitereien zwischen ihr, Brüderchen und Cid. Rikku half nämlich auch mit beim Bau und schlief dort in einem Zelt, denn es gab extra ein Camp für die Arbeiter und Helfer. Rikku hatte versucht sie zu überreden auch dort mitzuarbeiten, aber Yuna fühlte sich nicht in der Lage dazu.

Die Geschichten lenkten sie aber von den Gedanken an Tidus ab...

Seit dem Vorfall bei dem Schwimmwettbewerb waren jetzt schon zwei Monate vergangen.

Zwei Monate...

Und Tidus war weder zurückgekehrt, noch gab es irgendeinen Hinweis darauf wo er war und ob er überhaupt noch lebte...

Außer der Bericht von Cid, dass Tidus sich in Illumina aufgelöst haben könnte, also folglich wirklich tot war. Aber Yuna hatte dem erst keinen Glauben geschenkt.

Doch das Schlimmste an der Sache: Sie selbst war bisher untätig gewesen! Völlig nutzlos! Sie hatte sich die ganze Zeit eingeredet, dass er wieder kommen würde...

Ganze zwei Monate war sie naiv genug gewesen, um zu glauben, dass er irgendwas zu erledigen hatte oder erfand andere Gründe für sein Verschwinden nur um der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Ihre Freunde schauten sie immer nur mitleidig an und nickten oder versuchten ganz vorsichtig ihr die unausweichliche Wahrheit beizubringen.

Ab jetzt wollte Yuna nicht mehr warten, sich keine Gründe mehr ausdenken und auch nicht mehr diese Mitleidsblicke sehen!

Ihr war bewusst geworden, dass er nicht zurückkommen würde, wenn sie nichts unternahm! Letztes Mal als Tidus verschwunden war hatte sie diese Erkenntnis zwei wertvolle Jahre gekostet. Sie hatte es irgendwann einfach akzeptiert ohne ihn leben zu müssen, aber jetzt nicht mehr! Sie hatte sich geändert!

Und wenn sie es einmal geschafft hatte ihn zurück zu holen, dann würde sie es auch noch ein zweites Mal schaffen! Es wurde Zeit, dass sie die Sache selbst in die Hand nahm, und zwar jetzt!

Der erste und gleichzeitig schwerste Schritt war, rauszubekommen ob er noch lebte oder nicht.

Und dazu gab es nur einen Weg, wenn sie wirklich sicher gehen wollte...
 

Yuna atmete tief durch und trat aus ihrem Haus, sie ging zum Sphärofon und hockte sich darüber.

„Shinra? ... Brüderchen?“, fragte sie. Der Sphäroid krizzelte und Shinra erschien auf der Bildfläche.

„Brüderchen ist nicht hier, Kumpelchen auch nicht... eigentlich keiner außer mir und Mr. Schank, die arbeiten alle im Heim“, meldete er sich.

„Egal, kannst du mich per Autopiloten von Besaid abholen?“, fragte sie.

„Ja klar...“, willigte Shinra ein und die Verbindung wurde unterbrochen. Yuna machte sich auf den Weg zum Strand und genoss dabei ein wenig die frische Luft. Als Shinra anflog wurde ihr dann doch ein bisschen mulmig zumute, doch sie rief sich innerlich zur Ordnung und betrat die Celcius über die Rampe. Als sie auf der Brücke ankam schaute Shinra sie erwartungsvoll an und sie nannte mit Bestimmtheit ihr Ziel: „Nach Guadosalam!“

Und schon hoben sie ab.
 

Kurz darauf stand Yuna auch schon vor dem Eingang des Abyssums. Sie hatte Shinra gebeten mit dem Luftschiff vor Guadosalam zu warten bis sie wieder kam, aber sie hatte ihm nicht gesagt was sie vorhatte. Von Rikku hatte sie erfahren, dass die Guados das Abyssum wieder repariert hatten. Ihre Beine wurden weich bei dem Gedanken Tidus eventuell dort zu treffen, aber sie konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen!

Sie würde da jetzt rein gehen!

Egal wie sehr sie sich auch vor der Wahrheit fürchtete.

Egal wie sehr sie sich davor fürchtete, dass er erscheinen würde und sie die Gewissheit hatte, dass er tot war...

Sie musste die Wahrheit trotzdem wissen.

Schließlich nickte sie der Guadowache zu, die sie ohne Einwand passieren ließ und schritt langsam aber gefasst den Gang entlang.

Sie hatte bis jetzt noch nicht geweint... na ja bis auf die ein, zwei Mal vielleicht. Aber die ignorierte sie jetzt hartnäckig.

Sie hatte und würde nicht!

Alles würde wieder in Ordnung kommen, da war sie sich sicher.

Die Treppenstufen kamen ihr endlos lang vor und als die durchsichtige Schutzwand vor ihr erschien atmete sie zitterig ein.

„Ich muss es wissen...“, mit diesen Worten betrat sie das Abyssum. Und wie immer war sie überwältigt von der Schönheit und dem Frieden der hier herrschte. Es war das zu Hause der Illumina, das Paradies der Toten. Hier konnten sie ihren Frieden finden.

Yuna schloss die Augen und ging vorsichtig an den Rand der runden Plattform. Sie traute sich nicht an Tidus zu denken und versuchte ihn aus ihrem Kopf zu verbannen. Stattdessen dachte sie lieber an das neue Heim oder... oder an die Reise mit dem Möwenpack. Doch es brachte nichts sich etwas vor zu machen. Also fing sie langsam an, an Tidus zu denken. Sie stellte ihn sich vor, wie er grinste, lachte und herumalberte...

Wie er leidenschaftlich Blitzball spielte...

Wie er sie umarmte und zärtlich küsste...

Gott sie liebte ihn so sehr!

Ihr war bewusst, dass wenn sie die Augen öffnete sie die Wahrheit wusste. Innerlich war sie bis ans Äußerste angespannt und musste sich stark zusammen reißen um nicht die Nerven zu verlieren.

Gerade spielte sie mit dem Gedanken sich einfach umzudrehen und wegzurennen, als sie sich selbst flüsternd ermahnte: „Je länger du wartest, desto schwieriger wird es du dumme Kuh!“ Sie zitterte, ballte ihre Hände zu Fäusten und zwang sich die Augen aufzuschlagen.

...

Was Yuna sah... brach ihr schlichtweg das Herz.

Dort stand Tidus, aber er schien angekettet zu sein. Er hatte ein paar Wunden und ließ den Kopf hängen.

Sie hatte es zwar geahnt, sogar fast gewusst, aber trotzdem... trotzdem hatte sie gehofft... gehofft, dass er lebte.

Aber ihn jetzt hier zu sehen... verwundet und angekettet... leidend... es war...

Es war so unglaublich hart...

Wie ein direkter Schlag ins Gesicht und in den Bauch gleichzeitig.

Nein, schlimmer!

Sofort schossen Yuna Tränen bei seinem Anblick in die Augen und ihr Magen drehte sich um.

Und ihr wurde schlecht, richtig schlecht!

„Tidus... wie kann das sein?“, schluchzte sie. „Was ist mit dir passiert? Wieso... wieso musst du leiden?“, fragte sie flehentlich. Doch er antwortete und rührte sich nicht. Er war nur eine Spiegelung seiner Selbst.

Die Tränen flossen Yuna jetzt ungehemmt über die Wangen, sie musste heftig Luft holen ihre Beine trugen sie nicht länger. Sie sackte auf den Boden und krallte sich in den steinigen Boden. Ihr Gesichtsfeld verschwamm und sie weinte ununterbrochen. Sie schluchzte und flüsterte immer wieder: „Warum? Wir hatten zu wenig Zeit... viel zu wenig Zeit... wie kann ich dich nur retten? Was ist nur passiert...“ Ein Schauer der Traurigkeit fuhr ihr durch den ganzen Körper. Sie blickte auf und sah nur seine Silhouette durch die Tränen.

„Was soll ich denn jetzt tun?“, fragte sie verzweifelt. „Ich liebe dich... verstehst du? Ich will ohne dich nicht mehr sein... weil-“, sie brach ab und wurde erneut von einem Heulkrampf geschüttelt.

„Ich liebe dich doch! Warum geht es ausgerechnet dir schlecht...“, schluchzte sie tief traurig und weinte so heftig, dass sie langsam Atemnot bekam. Die ganze Angst und Unsicherheit der letzten zwei Monate kamen jetzt raus und sie versuchte nicht es auf zu halten.

Außerdem tat ihr der Bauch immer noch unheimlich weh und sie konnte es nicht mehr ignorieren. Sie hatte schreckliche Magenkrämpfe und fühlte sich als müsse sie sich übergeben. Yunas Blickfeld fing an zu flimmern und ihr ganzer Unterleib schmerzte immer doller. Die Schmerzen waren ein Ziehen, das immer stärker wurde und sie innerlich fast zerriss.

Doch es war ihr egal. Tidus war tot und es war ihr egal was mit ihr geschah!

Bis Yuna schließlich verstand was hier passierte. Und das versetzte ihr einen ebenso großen Schock wie den, den sie gerade erleiden musste.

Sie hatte es wissen müssen... Die Übelkeiten am Morgen, das viele Essen was sie in letzter Zeit verschlang und die Stimmungsschwankungen... Es war nicht ihr Magen der so höllisch schmerzte.

Sie war schwanger!

Sie war schwanger von Tidus!

Dem toten Tidus...

Sie war schwanger von Tidus und im Begriff ihr Baby zu verlieren.

Hastig versuchte Yuna sich zu beruhigen, aber das gelang ihr nicht so recht und sie hatte panische Angst. Was würde jetzt mit ihr passieren? Die Schmerzen wurden immer stärker und als sie das Blut sah, wusste sie, dass es bereits zu spät war...

„Nein...!“, rief sie und umschlang ihren Bauch, „nicht auch noch unser Baby!“ Sie sah Tidus flehend und ängstlich an, obwohl sie wusste, dass er ihr nicht helfen konnte.

Sie wollte doch wenigstens das Baby behalten...

Dann wurden die Krämpfe so unerträglich, dass sie Ohnmächtig zusammen sackte und mit dem Kopf auf den Steinboden prallte.

Ihr Blickfeld wurde endgültig schwarz.
 

Wenig später fand eine Guadowache sie auf seinem Rundgang blutig auf dem Boden liegen und holte schleunigst Hilfe.

„Wo bringen wir sie jetzt hin?“, fragte ein zweiter Guado aufgeregt.

„In die Villa Leblanc und dann wird sich der Mediziner um sie kümmern!“, befahl die Guadowache.

„Bist du sicher, dass er sie retten kann? Sie hat viel Blut verloren... und tut es immer noch“, meinte der Guado kritisch während sie Yuna schnell aber vorsichtig auf eine lange, breite Holzplatte legten und diese hoch hoben. Die Guadowache zuckte mit den Schultern.

„Bin ich etwa der Mediziner? Armes Ding... Wen sie wohl gesehen hat...?“, fragte er murmelnd.

„Na ja, ihren längst verstorbenen Großvater wohl nicht...“, sagte der andere Guado ironisch.
 

Shinra spielte gerade ein wenig an seinem Computer herum, als das Sphärofon aus Guadosalam ihn anfunkte. Der Bildschirm flimmerte und Shinra erwartete Yuna zu sehen. Doch es war ein älterer Guado der zum Vorschein kam.

„Ist dort die Celcius?“, war die etwas verhaltene Frage. Anscheinend war er noch nicht so vertraut mit Sphäroiden.

„Jawohl!“, patrouillierte Shinra gespielt seriös.

„Also gut... das ähm... hohe... äh Ex- Medium Yuna hat eine ja... Art Verletzung...“, erklärte der Guado stotternd.

„Was?“, fragte Shinra verwirrt. „Eine Art Verletzung?!“

„Ja genau! Eine ernste Art von Verletzung, die ich dir aber nicht sagen werde. Schließlich bist du noch ein Kind!“, erklärte der Guado entschlossen.

Ein Kind?, dachte Shinra entsetzt.

„So Jungchen! Jetzt beeile dich und schick mir eine oder zwei enge, weibliche Freunde des Mädchens in die Villa Leblanc! Aber ZZ, Ziemlich Zügig!“, befahl er weiter und die Verbindung endete.

„O-okay“, sagte Shinra völlig perplex und fragte sich was denn passiert war. Schnell stellte er den Autopiloten auf das neue Heim ein, dieses Ziel hatte Cid mit Stolz zur Liste hinzugefügt. Genauso wie er das Sphärofon im neuen Heim installiert hatte, was Shinra jetzt anfunkte um Rikku und Paine zu erreichen. Er musste ihnen Bescheid geben, dass er sie abholte und zu Yuna brachte.

Pah! Von wegen Kind!, dachte Shinra beleidigt und schon erschien Brüderchen auf der Bildfläche.

„Hallo! Hol mir mal Rikku her!“, sagte Shinra.

„Roger!!“, war die Antwort.
 

Yuna war zwar mehr als nur bewusstlos, eher halb tot, doch trotzdem hatte sie einen Traum.

Einen Traum mit einer Begegnung...

Eine Begegnung mit einer Gestalt, die ihnen in der Vergangenheit schon oft geholfen hatte...
 

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So das war's erstmal wieder! Ich hoffe ihr seid von der Länge des letzten Kapitels nicht zu verwöhnt *gg*

Und ich glaube ich kann euch so viel verraten, dass es ab jetzt in meiner Story aufwärts geht^^ (noch schlimmer geht's ja auch fast nicht mehr! Also jetzt im Bezug auf das Befinden der Charaktere!)

Der absolute Tiefpunkt wurde erreicht! ü.ü

Yuna geht's körperlich und psychisch scheiße. Rikku ist auch mental sehr gefährdet. Tidus sowieso. Und Gippel ist auch nicht gerade glücklich! xD

Aber ich verspreche euch, dass sich das ab jetzt Stück für Stück bessert! *schwör*
 

Noch eine Frage:

Fandet ihr die Sache mit Yunas und Tidus Baby zu kurzfristig? Hätte man das schon mal ankündigen sollen? Oder ist es gut so?
 

Also: Ich freu mich wie immer über Kommis XD und bald haben wir ja auch schon 200 und somit das nächste Bild ö._Ö *schuften*, okay ? -.^
 

Lg Caro~

The mystery

Meeensch meine lieben, grüß euch!^_^
 

Na wie geht's euch so? =) Schönes Wetter in letzter Zeit oder? *in die batze geh*

UND ich hab jetzt ein neues Meerschweinchen =^.^= es heißt Ayla *süüüüß* und ist ein Mädel.
 

Na ja jetzt geht es weiter! Have fun:
 

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Kapitel 17: The mystery
 

Rikku und Paine stürmten geradezu in die Villa-Leblanc.

„Wo ist Yuna?!“, rief Rikku einer alten Guadofrau, die gerade die Treppe hoch ging, aufgeregt zu.

„Ihr meint das Ex-Medium? Kommt mit sie liegt im Zimmer der Lady Leblanc“, erklärte die alte Dame. Rikku und Paine überholten die Guadosalamlerin (xD geiler Ausdruck) und stießen die Tür zu Leblancs Gemach auf. Yuna lag auf dem Bett und schien zu schlafen. Die Guadofrau kam ins Zimmer und kümmerte sich um Yuna indem sie deren Stirn mit einem nassen Tuch betupfte. Ein männlicher Guado, der wohl der Mediziner war, saß an einem Tisch und machte sich irgendwelche Notizen.

„Was hat Yuni denn? Und was ist überhaupt passiert??!“, fragte Rikku hektisch. Der Mediziner drehte sich zu ihr um, er war wohl im mittleren Alter, obwohl Rikku das bei Guados nicht so leicht abschätzen konnte. Er trug eine lange, bunte Kutte so wie das bei den Guados üblich war und rückte seine Brille zurecht. Dann fragte er routinemäßig: „Sind sie Verwandte oder Freunde?“

„Ich bin ihre Cousine!“, erklärte Rikku. Paine nickte und meinte: „Enge Freunde.“

„Äh~hem“, räusperte er sich. „Also gut. Was genau passiert ist wissen wir auch nicht. Sie war im Abyssum und eine der Wachen hat sie gefunden... bewusstlos und blutend“, fasste er das Geschehene zusammen. Paine runzelte die Stirn während Rikku an Yunas Bett trat, ihre Hand nahm und überrascht fragte: „Wo und warum hat sie denn geblutet?“ Der Guado stand von seinem Stuhl auf.

„Tja, genau das ist es ja... Sie hat keine äußeren Verletzungen...“, er überlegte kurz. „Na ja euch kann ich es wohl sagen, da ihr sie gut zu kennen scheint. Sie erwartete ein Kind und hat es verloren...“

Paine zuckte zusammen und Rikku klappte die Kinnlade herunter.

„E-ein... Kind??!!“, rief sie verblüfft aus. „Aber davon hat sie mir ja gar nichts erzählt!“, stellte sie gekränkt fest.

„Es kann sein, dass sie es selbst auch noch gar nicht gewusste hatte...“, erwiderte der Mediziner und neigte seinen Blick auf einen Korb mit einem Stoffbündel. „Wir haben das Tote einbalsamiert, eingewickelt und dort hinein gelegt... falls sie es irgendwo begraben möchte... schließlich war es ihr Kind, oder sollte es werden. Auch wenn es noch nicht aussah wie eines... Lady Yuna war vielleicht gerade mal im zweiten Monat“, er senkte die Stimme und verstummte.

Rikku konnte ihn nur ungläubig anstarren, dann musterte sie den Korb mit dem Stoffbündel und etwas ganz tief in ihr drinnen verkrampfte sich schmerzhaft. Sie schaute Yuna an, wie sie da lag, völlig blass und leblos sah sie aus. Rikku musste hart schlucken um die Tränen zurückzuhalten.

Die arme Yuna... was musste sie noch alles ertragen?

„Aber... aber sie kommt doch durch, oder?“, fragte Rikku mit ängstlicher Stimme. Der Guadoarzt schien erleichtert zu sein auch mal eine positive Nachricht zu haben und nickte.

„Ja. Sie hat zwar viel geblutet, aber das ist normal bei diesem... Prozess. Sie muss sich jetzt erstmal schonen, aber morgen wird sie höchst wahrscheinlich wieder aufwachen“, erläuterte er.

„Sie hat zwischendurch auch einmal im Schlaf gesprochen“, bemerkte die alte Guadofrau.

„Was hat sie denn gesagt?“, fragte Paine forschend.

„Hmm... es klang wie ein Name“, die Guado versuchte sich zu erinnern. „Es hörte sich an wie 'Tius' oder so...“

„Tidus!?“, sagten Paine und Rikku gleichzeitig überrascht und nickten sich stirnrunzelnd zu.

„Sie haben Yuna im Abyssum gefunden“, sagte Rikku viel sagend.

„Sie war wegen Tidus im Abyssum“, schloss Paine die Überlegung. Ohne sich abzusprechen beschlossen sie der Sache auf den Grund zu gehen.

„Wir kommen gleich wieder!“, versprach Rikku noch, strich Yuna durch die Haare und schon waren die beiden raus aus dem Zimmer und ließen zwei verwirrte Guados zurück.
 

„Wie kann das sein?“, wisperte Paine Rikku zu, doch diese schüttelte nur ratlos den Kopf.

„Keine Ahnung.“

„Ich war schon einmal hier. Es ist üblich, dass die Person, an die man denkt vor einem steht... Aber doch nicht so...“, erklärte Paine.

„Ich weiß es nicht. Ich war hier noch nie“, gab Rikku zu.

Beide starrten fassungslos den Tidus an, den Yuna auch gesehen hatte. Er schien verwundet und angekettet zu sein. Außerdem schwebte sein Abbild nicht aufrecht in der Luft, sondern saß zusammengekauert auf einem imaginärem Boden und ließ den Kopf hängen. Sein Gesicht war von seinen Haaren verdeckt und nicht richtig zu erkennen.

Es versetzte Rikku einen schmerzvollen Stich der Hilflosigkeit ihn so zu sehen.

Was war nur passiert?

Was konnten sie tun um ihm zu helfen??

Anscheinend gar nichts, schließlich war er tot...

Der Beweis dafür schwebte vor ihnen.

Paine die das Ganze etwas objektiver sehen konnte, da sie Tidus nicht so gut kannte wie Rikku, zog diese leicht am Arm hinter sich her.

„Komm. Wir haben genug gesehen“, flüsterte sie und Rikku konnte nur traurig nicken.

Kein Wunder, dass Yuna sich bei diesem Anblick erschrocken hatte, wenn es Rikku schon so an die Nieren ging. Sie fühlte sich im Moment schwach und zu nichts nutze.

Wie konnten sie Tidus und Yuna nur helfen??
 

Rikku und Paine hatten noch eine Zeit lang bei Yuna am Bett gesessen und nach einer Lösung gesucht. Leblanc war zwischendurch vorbei gekommen, hatte Ormi und Logos eine Matratze in den Raum tragen lassen und gemeint sie würde solange drüben bei Nooj schlafen. Als sie gegangen war hatten Rikku und Paine sich angegrinst, es war bestimmt etwas ganz neues und schreckliches für Leblanc bei ihrem Nooji-Wooji zu schlafen.

Irgendwann hatten sie abgemacht, dass Rikku heute hier bei Yuna schlafen würde und Paine morgen. Außerdem wollten sie den anderen des Möwenpacks oder Lulu und Wakka erstmal nichts von dem Baby erzählen, das konnte Yuna dann selber machen wenn sie wollte. Sie einigten sich darauf zu behaupten Yuna hatte einen Nervenzusammenbruch, was ja auch nicht gelogen war.

Als Paine gegangen war legte sich Rikku zu Yuna ins Bett und kuschelte sich an sie. Sie hatte das Gefühl ihre Cousine trösten zu müssen.

„Wir schaffen das schon... du wirst sehen. Wir finden eine Lösung. Wir holen ihn dir zurück...“, flüsterte sie und war sich gleichzeitig nicht sicher ob das was sie sagte stimmte.

Sie hoffte, dass es eine Möglichkeit gab.

Sie hoffte es für Yuna von ganzem Herzen.

Bei dem Gedanken, dass es unwahrscheinlich war ihn nochmal den Klauen der Todes zu entreißen, lief Rikku eine heiße Träne über die Wange und tropfte auf das weiche Federkissen.

Irgendwann musste man einen Menschen auch mal loslassen können... man konnte ihn nicht immer wieder und wieder von neuem beleben. Es war alles so grausam! Gerade war Yuna wieder glücklich gewesen und jetzt sollte das schon wieder vorbei sein?

Neben sich hörte sie Yuna gleichmäßig atmen und wusste, dass es trotzdem irgendwie richtig war.

Es war richtig Tidus nicht im Stich zu lassen!

Es war richtig ihn nicht einfach aufzugeben!

Sie riss sich zusammen, schloss die Augen und schlief kurz danach auch ein.
 

Als Rikku am nächsten morgen aufwachte gähnte sie erstmal kräftig und räkelte sich im Bett. Als sie die Augen öffnete wusste sie im ersten Moment gar nicht wo sie sich befand. Doch dann traf die Erinnerung sie wie ein geworfener Stein und ihre Laune sank wieder. Neben ihr lag Yuna immer noch ganz still doch als Rikku sich hinsetzte und Yuna ins Gesicht sah, erschreckte sie sich kurz als sie bemerkte, dass diese ihre Augen offen hatte und die Decke anstarrte.

„Yuni!“, sagte Rikku erleichtert. „Wie geht es dir?“

Okay, diese Frage war vielleicht nicht so schlau gewesen, falls Yuna sie falsch verstand. Doch zum Glück bezog sie die Frage auf ihr körperliches Wohlbefinden und nicht auf ihr seelisches.

„Also mein Kopf tut ein wenig weh und mein Bauch...“, erklärte sie und streichelte ihren flachen Bauch. Rikku nickte und wusste nicht was sie sagen sollte.

„Yuni... es tut mir Leid...“, flüsterte sie schließlich nur und senkte ihren Blick. Daraufhin schwiegen beide eine Weile bis Yuna schließlich sagte: „Ich hatte einen Traum.“ Sie wandte ihren Blick Rikku zu. „Ich habe von der jungen Astrah geträumt...“

„Bahamut?“, hakte Rikku nach und runzelte die Stirn. Yuna nickte.

„Sie hat zu mir gesprochen. Ich weiß, dass es nur ein Traum war, aber es kam mir so real vor...“, murmelte sie.

„Was hat sie denn gesagt?“, fragte Rikku.

„Wir waren an einem dunklen Ort... es war nebelig. Sie kam und sagte ich solle ihr folgen“, fing Yuna an zu erzählen. Rikku unterbrach sie nicht und ließ sie einfach weiter reden. „Die Astrah führte mich immer tiefer ins Dunkel, bis weiter entfernt ein Lichtstrahl auftauchte. Seltsamerweise konnte ich erst erkennen auf was dieser schien, als wir genau davor standen. Es war...“, ihre Stimme brach und Rikku wusste was es gewesen war, bevor Yuna es sagte. „Es war Tidus“, vervollständigte Yuna ihren Satz nachdem sie sich geräuspert hatte. „So wie ich ihn im Abyssum gesehen habe... er-“

„Ich weiß, ich war auch dort...“, unterbrach Rikku sie, damit sie es nicht auch noch in Worte fassen musste.

„Gut, also wir standen da und die Astrah sagte mir es täte ihr Leid, dass er tot war. Ich fragte sie warum er gestorben ist. Die Astra antwortete, dass Tidus dadurch, dass er schon mal tot war instabile Illumina habe. Seine Illumina könnten sich leichter auflösen als die von Menschen die noch nie gestorben sind, deswegen kann man Leiblose auch besegnen, weil ihre Illumina noch unstabiler sind... Er sagte, dass ein normaler Mensch den Angriff des Al Bhed unter Wasser überlebt hätte... aber nicht er. Nicht Tidus“, erzählte Yuna. Rikku hörte weiter aufmerksam zu und nickte. Das war alles höchst interessant. Wieso hatte Yuna diesen Traum gehabt? Es passte alles perfekt zu der Situation, fast so, als hätte die Astrah ihr den Traum 'geschickt'. „Dann habe ich die Astrah gefragt warum Tidus so leiden muss. Daraufhin hat sie geantwortet, dass er leiden muss, weil er sich an einem bösen Ort befindet. Es gibt einen Teil im Abyssum, der nicht so schön ist wie der Rest, der kein Paradies ist. Er ist für die, die einen zweiten Tod gestorben sind, für die 'Ausreißer', so werden sie genannt. Dieser Ort ist eine Höhle, die bist tief unter die Erde geht und die vom restlichen Abyssum aus nicht erreicht werden kann“, meinte Yuna.

„Und da ist Tidus jetzt??“, fragte Rikku ungläubig. „Aber wie sollen wir ihn denn da wieder raus bekommen?!“

„Das war auch meine nächste Frage...“, fuhr Yuna fort. „Ich fragte ob es einen Weg gäbe dort hinein zu gelangen und ihn zu befreien. Die Astrah hatte zögernd gesagt, dass es zwar einen Weg gab dorthin zu kommen, aber ob man ihn befreien konnte wusste sie nicht. Sie sagte, dass noch nie einer der Wenigen, die dort hin verbannt wurden wieder raus gekommen sind, geschweige denn geholt wurden. Ich unterbrach die Astrah, weil ich sauer war! Ich wollte wissen wieso sie mir das nicht früher gesagt habe! Ich meine, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich Tidus gar nicht erst wieder zurück geholt, verstehst du?!“ Rikku nickte nur. „Daraufhin hat die Astrah nur mit den Schultern gezuckt. Und dann sagte sie noch, dass dieser Ort, der tiefste und dunkelste im ganzen Reich der Toten ist. Und wenn ich ihn erreichen wollte müsste ich die Spiegelung dieses Ortes finden. Ob ich ihn dann finden und befreien könne läge an mir. Daraufhin sagte ich wütend, dass ich das nicht will, weil Tidus sonst wahrscheinlich an einen noch schlimmeren Ort käme. Schließlich würde er dann schon zum zweiten Mal 'ausreißen' und wo er nach dem dritten Tod hinkommen würde, wollte ich gar nicht wissen! Daraufhin überlegte die Bestia eine Weile und meinte es gäbe keinen schlimmeren Ort. Sie sagte, wenn ich es wirklich schaffen würde Tidus wieder zu holen, wäre das so, als hätten wir den Tod ausgetrickst. Wenn er dann zum Beispiel im hohen Alter sterben würde wäre das wie sein erster Tod. Dann plötzlich verschwand die Astrah, der Lichtstrahl und Tidus auch... Ich war wieder allein“, beendete Yuna ihre Geschichte.

„Den Tod austricksen?“, fragte Rikku ungläubig und Yuna nickte.

„Aber dazu müssen wir das Rätsel lösen...“, sagte sie resigniert.

„Wie war das nochmal? Die Spiegelung des tiefsten, dunkelsten Ortes?“, fragte Rikku und grübelte.

„Ja... aber ich weiß auch gar nicht was das bringen soll... was sollen wir denn an diesem Ort machen?“, gab Yuna zu bedenken.

„Keine Ahnu-“, im selben Moment wurde Rikku unterbrochen, da die Tür aufging und Paine mit einem: „Morgen“ herein platzte. Als sie sah, dass Yuna wach war hellte sich ihr Gesichtsausdruck auf. Gleichzeitig wusste sie aber auch nicht was sie sagen sollte um Yuna zu trösten. Es war schwierig in solchen Situationen die richtigen Worte zu finden. Schließlich hatte sie eine Fehlgeburt hinter sich und konnte ihren Schmerz nicht mit dem Vater teilen...

„Wenn du jemanden zum reden braucht... ich bin da“, erklärte Paine und versuchte aufmunternd zu klingen. Doch Yuna wollte sich offensichtlich im Moment nicht mit der Tatsache, dass ihr Kind tot war, befassen. Bei ihr dauerte es immer etwas länger bis sie anfing zu trauern und ihren Gefühlen freien Lauf gab. Sie lächelte schwach und sagte: „Danke...“ Paine setzte sich aufs Bettende.

„Du könntest uns bei dieser Sache helfen...“, meinte Yuna und erzählte auch Paine ihren Traum.

Rikku, die das alles schon mal gehört hatte und in Ruhe darüber nachdenken wollte, beschloss einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Paine wollte jetzt erstmal eine Weile bei Yuna bleiben, sich ihre Geschichte anhören und bald würde wohl auch der Arzt noch mal vorbei schauen. Also nahm Rikku Yuna behutsam in den Arm und versicherte ihr: „Wir schaffen das schon! Kein Rätsel ist unlösbar. Ich... wenn ich wieder komme hab ich die Lösung... versprochen Yuni!“

„Okay...“, antwortete Yuna erschöpft und lächelte matt.
 

Guadosalam lag unter und in der Wurzel eines Baumes. Hier war es düster und ungemütlich. Aber in die Donnersteppe wollte Rikku jetzt auch nicht. Also spazierte sie Richtung Illuminum und genoss die Sonne und die frische Luft. Es musste schon nach Mittag sein, denn es war angenehm warm.

In den letzten Monaten war viel passiert.

Erst war Tidus zurückgekommen. Jetzt war er wieder weg. Yuna hatte ihn und ihr Kind verloren und war halbwegs entschlossen sich wenigstens ihn wieder zu holen.

Cid und seine Al Bhed bauten ein neues Heim.

Und was war mit ihr?

Sie war im Krankenhaus gewesen...

Aber das war eigentlich keine große Veränderung. Eigentlich war bei ihr alles wie immer...

Wie immer unbefriedigend!

Und wenn sie genau darüber nachdachte war irgendwie überall was falsch gelaufen. Bei Yuna und Tidus sowieso, schließlich stand es in den Sternen, ob es ihnen gelingen würde das Rätsel zu lösen und Tidus retten zu können. Das Heim war zwar ein tolles Projekt doch dank Gippel machten nicht alle Al Bhed mit. Und da war sie auch schon beim nächsten Kritikpunkt: Gippel.

Er war der größte Idiot den sie kannte. Egoistisch, selbstgefällig und viel zu cool. Perfekt um ihn zu hassen, doch das einzige Problem dabei war, dass sie das nicht konnte. Daran waren nur ihre verwirrenden Gefühle schuld! Sie selbst konnte gar nichts dafür, redete sie sich ein.

Sie war so in ihre trüben Gedanken versunken, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass sie schon beim Fluss und den Schnus angekommen war.

„Wollen du mitfahren?“, fragte der Hypello, der den Schnu ritt. Rikku nickte abwesend und ließ sich mit dem Hebekran in das Pavillon auf dem Rücken des Schnus befördern. „Es gehen los!“, warnte der Hypello und dann fing der Schnu an durchs Wasser zu waten.

Rikku saß auf der Bank im Pavillon und starrte in dem Himmel. Ihre Gedanken waren leer und das Schaukeln des Schnus schläferte sie ein bis der Hypello sie auf der anderen Seite des Ufers weckte: „Wir seien da. Du müssen aufstehen.“

Rikku schreckte hoch und stieg schnell vom Schnu ab.

Die Spiegelung des tiefsten, dunkelsten Ortes..., schoss es ihr durch den Kopf und sie erinnerte sich an ihr Vorhaben das Rätsel zu lösen.

Aber was sollte das denn für ein Ort sein? Und was genau war eine Spiegelung? Wenn sie in den Spiegel blickte sah sie sich dort doch selbst...

„Also gut Rikku, du musst dich jetzt konzentrieren! Was genau ist eine Spiegelung?“, sie trat an den Rand des Ufers und blickte in ihr Spiegelbild. Doch ihr fiel nichts Besonderes auf, außer, dass sie sich selbst sah. Und das konnte ja wohl kaum die Lösung des Rätsels sein! Denn das würde ja bedeuten, dass sie den Ort selbst finden mussten, oder nicht? „Oh. Was ist das?“, fragte sie sich und bearbeitete einen kleinen Fleck auf ihrer linken Gesichtshälfte mit dem Fingernagel. Es war nur ein bisschen Dreck und ließ sich ohne Probleme wegwischen. In der Bewegung hielt sie jedoch inne. Ihr Finger befand sich auf ihrer linken Gesichtshälfte, doch in ihrem Spiegelbild war es die rechte Seite. Das war die Lösung! Andersherum! Oder das Gegenteil!

Froh darüber etwas heraus gefunden zu haben sprang sie auf und schlenderte weiter den Weg durch den Wald entlang und zermarterte sich weiter den Kopf.

Also gut, ich suche das Gegenstück von dem tiefsten, dunkelsten Ort..., überlegte sie.

Das Gegenteil von tief war hoch...

Und das von dunkel war hell.

Also mussten sie an den höchsten, hellsten Ort? Rikku schnitt eine Grimasse. Das war doch völlig verrückt!

Aber na gut, wenn sie den Gedanken einfach mal weiter dachte, wäre die nächste logische Frage: Wo ist dieser Ort?

Im Abyssum? Dort war es aber eigentlich überall hell... und auf Spira auch. Zumindest am Tag.

Mit hoch könnte ein Berg gemeint sein, erkannte Rikku, doch welcher?

Woher sollte sie wissen welches der höchste Berg auf Spira war?? Aus der Maschinenschule bestimmt nicht!

Rikku war so in ihre Gedanken versunken, dass sie gar nicht gemerkt hatte wie weit sie schon gelaufen war. Sie befand sich an der Weggabelung an der es rechts zum Fungus-Pass weiter ging und links zum Djose-Tempel. Ihre Gedanken schweiften ungewollt ab. Sie fing an zu überlegen ob sie Gippel einen Besuch abstatten sollte. Dann könnte sie ihm eventuell von dem Rätsel erzählen...

Obwohl sie wusste, dass das nur eine billige Ausrede war. Schließlich hatte sie ihn über zwei Monate nicht mehr gesehen. Teilweise war das ganz gut gewesen, da sie ja sauer auf ihn war, weil er das Heim nicht unterstütze...

Doch andererseits vermisste sie auch seine Freundschaft...

Seine neckenden und provokanten Bemerkungen.

Aber er war auch gut darin sie zu verletzen...

Warum hatte er sie auch zweimal retten müssen? Richtig dafür bedankt hatte sie sich nämlich auch noch nicht...
 

Langsam lenkte sie ihre Schritte zum Tempel von Djose. Jetzt konnte sie versuchen wenigstens ihr Leben etwas zu ordnen. Und sie war fest dazu entschlossen!

Ja, sie würde Gippel zur Rede stellen und zwar in jeder Hinsicht! Sie würde sich erst ordentlich für die Rettungen bedanken und dann würde sie ihn fragen warum er gegen das Heim war!

Danach würde sie ihn so lange löchern bis er die Wahrheit über sich und die Al Bhed auf der Party in Luca ausspuckte. Und es war ihr egal, dass sie das eigentlich gar nichts anging!

Dann würde sie fragen, warum er sie damals verdammt noch mal verlassen hatte und nicht bei ihr geblieben war!

Und schließlich würde sie zum entscheidenden Schlag ausholen mit der Frage ob er es bereute!?

Vor der Antwort fürchtete sie sich am meisten.

Aber ja! All diese Sachen würde sie ihm an den Kopf werfen und ein für alle mal klären!

Sie würde Klarschiff machen.

Aufräumen!

Die Katze sozusagen aus dem Sack lassen!

Und je nach dem wie die Antworten ausfielen und wie er auf die Gesamtsituation reagierte, würde sie ihn vielleicht noch nach dem höchsten Berg auf Spira fragen...
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Na da hat sich unsere Rikku aber was vorgenommen!^^ Ob sie das wohl auch durchzieht?

Und wisst ihr vielleicht des Rätsels Lösung? lol *beides wissen tut*
 

So, auf diesem Wege wollte ich mich noch mal ganz dolle bei Immunity bedanken, die das erste Fanart zu dieser Story gemalt hat xD *knuddl*

Hier ist der Link:

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=990756

Schreibt ihr ein paar Kommis!!!!! und ich hoffe ihr wisst welche Szene das ist *euch mit dem Finger droh* *lach*
 

Außerdem danke ich Na-ta-lie die in ihrem tollen Manga An deiner Seite Werbung für mich gemacht hat xD voll lieb!

Also revangier ich mich mal! Lest doch einfach auch mal ihren Manga:

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi.php/favoriten/eigene/output/26667/
 

Dann bis zum nächsten Kapi, das wieder Gippel x Rikku lastig wird !! *jubel*
 

Lg eure Caro~

Tell me...

Einen wunderschönen Tag euch allen!!
 

Okay, hier kommt mein nächstes Kapi! Ich hoffe es gefällt euch >.<

Hab mir echt Mühe gegeben die Gefühle, bzw Handlungen von Rikku und Gippel realistisch darzustellen. Weil in diesem Kapitel reden die beiden ja zum ersten Mal alleine in einem Raum miteinander... xD *uhu*
 

Aber gut, Schluss mit dem Rumgelaber, hier geht's weiter:
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

Kapitel 18: Tell me...
 

Fest entschlossen starkste Rikku über die Brücke zum Djose-Tempel.

Jetzt hatte sein letztes Stündlein geschlagen! Sie stieß die Tempeltür auf und rief „Wo ist Gippel?“ in den Raum hinein. Alle anwesenden Al Bhed glotzten sie blöde an und einer deutete auf das linke Nebenzimmer.

„Eh caehas Pianu...“ („In seinem Büro...“), antwortete er knapp.

„Büro? Seit wann hat der denn ein Büro?“, feixte Rikku und betrat ohne auf die Antwort zu warten und ohne zu klopfen polternd den Raum. Dieser sah eigentlich noch genau so aus wie früher:

Ein Bett stand an der rechten Wand und kleine Schränke wie Kisten und Pflanzen schmückten den Raum etwas. Außer, dass in der Mitte des Zimmers ein großer Schreibtisch stand, der ziemlich unordentlich war und hinter dem Gippel saß und irgendetwas schrieb. Anscheinend hatte er ihren lauten Auftritt überhört, was unwahrscheinlich war, oder ihn gekonnt ignoriert.

Mit seiner Augenklappe und dem Prollo-Tisch sah er aus wie ein wichtiger Gangsterboss nur, dass er nicht so dick war... eher das Gegenteil, dachte Rikku noch bevor sie sich überlaut räusperte. Gippel schaute sie erst verdutzt, doch dann amüsiert an.

„Yr, Cid's Syatam... Fyc viarnd telr tahh rean ran?“ („Ah, Cid's Mädel... Was führt dich denn hier her?“), stichelte er gutmütig.

„Mehrere Angelegenheiten!“, meinte Rikku bestimmt. Gippel faltete seine Hände und lehnte sich gespielt interessiert in seinem Stuhl zurück. Rikku ließ sich davon nicht irritieren und setzte sich mit überschlagenen Beinen auf seine Schreibtischkante, dann beugte sie sich zu ihm hinüber und säuselte: „Ich wollte mich bedanken.“

„Wofür denn das?“, fragte er.

„Weil du mich doch zwei Mal gerettet hast... schon vergessen?“, fragte sie tadelnd.

„Nein, wie könnte ich?“, meinte er grinsend.

Er liebte diese kleinen Wortspielchen mit ihr. Das machten sie schon seit sie sich kannten. Natürlich wusste Gippel auch, dass das nicht der Hauptgrund für ihren Besuch war, trotzdem sagte er: „Nichts zu danken!“ Dann wartete er weiter ab.

So!, dachte sich Rikku, bis hierhin ist ja schon mal alles glatt gelaufen.

„Na ja und so ganz nebenbei wollte ich mal fragen ob du vielleicht deinen Sitz von hier ins neue Heim verlegen möchtest?“, fragte sie unschuldig. Gippel lachte kurz auf und konnte nicht widerstehen ihre Nase mit seinem Zeigefinger anzustupsen.

„Hatten wir das Thema nicht schon einmal? Ich erinnere mich dunkel...“, spekulierte er.

„Ich glaube du irrst dich. Also was ist? Abgemacht?“, hackte sie gut gelaunt nach, doch Gippel schüttelte, wie erwartet, den Kopf.

„Tut mir Leid...“, verneinte er ihren Vorschlag.

„Warum denn nicht?“, wollte sie wissen und machte einen Schmollmund. Doch Gippel zuckte nur die Schultern und grinste schelmisch. Wie sie da so mit Hundeblick auf seinem Schreibtisch saß... daran könnte er sich glatt gewöhnen.

Rikku seufzte ergeben. Das konnte sie wohl vergessen.

Na gut, dann eben die nächste Frage!, dachte sich Rikku. Doch irgendwie wäre das ein ziemlich rapider Themenwechsel... sie konnte doch jetzt nicht einfach fragen: Hey! Was war eigentlich damals in Luca mit der Al Bhed?

Nein, das war viel zu peinlich...

Gippel schaute sie erwartungsvoll an und Rikku biss sich auf die Unterlippe. Die Frage warum er sie damals verlassen hatte und ob er es bereute war auch... na ja... auf jeden Fall noch unangenehmer!

Was ist; wenn er sie auslachen und erklären würde, dass er es nicht bereute, da er sonst nicht da wäre wo er jetzt in seiner Karriere war?

Nein, das würde sie nicht riskieren!

Rikku war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Gippel sie forschend musterte.

Was war los mit Rikku? Er kannte sie gut genug um zu sehen, dass sie etwas auf dem Herzen hatte und wie sie mit sich rang es zu sagen. Ihr taffes Auftreten war gänzlich verflogen und sie wirkte irgendwie verzweifelt. Gippel runzelte die Stirn.

Sollte sie ihm vielleicht von der Sache mit Tidus erzählen? Aber Gippel kannte diesen ja sowieso kaum...

Oder von Yunas Fehlgeburt? Nein, das wollten sie ja erstmal geheim halten...

Rikku seufzte und fragte sich, was sie hier überhaupt wollte!? Hatte sie wirklich geglaubt, dass sie den Mut dazu aufbringen würde ihn auf ihre gemeinsame Vergangenheit anzusprechen?

Manchmal handelte sie wirklich viel zu überstürzt!

„Das war alles was ich wissen wollte“, log sie gerade heraus und warf Gippel noch einen Blick zu.

Was war nur aus ihnen geworden? Rikku machte ein zerknirschtes Gesicht. Früher waren sie so ein unschlagbares Team gewesen...

Und jetzt?

Sie hatte das Gefühl, dass eine große unsichtbare Mauer sie voneinander trennte. Nur aus was diese Mauer bestand wusste sie nicht genau...

„Bis dann!“ Rikku versuchte aufrichtig zu lächeln und verließ überstürzt Gippels Büro, sie wollte nur noch weg von hier. Weg von ihm und dem peinlichen Schweigen, was des öfteren zwischen ihnen herrschte.

„Tschüss...“, erwiderte Gippel noch grübelnd, obwohl sie schon weg war. Er saß hinter seinem Schreibtisch und versuchte das Geschehene zu deuten.

Aber er schaffte es nicht...
 

In der Zeit, als sich Rikku und Gippel unterhalten hatten, saß Yuna einsam in ihrem Zimmer. Sie hatte Paine für eine Weile weg geschickt mit der Begründung, dass sie mal allein sein wollte. Sie lag in ihrem, oder eher Leblancs, Bett und dachte nach. Über sich und Tidus und das Rätsel...

Doch das führte alles zu nichts...

Die ganze Zeit lastete etwas auf ihrer Seele und der Grund dazu stand neben ihrem Bett:

Ein kleines Körbchen mit einem Deckenknäuel darin.

Sie wusste was dort drinnen war, doch sie wollte und konnte es nicht wahr haben. Sie wusste nicht was sie tun oder darüber denken sollte. Sie wusste nur, dass sie traurig war, tief traurig. Dieses Gefühl lähmte sie regelrecht.

Doch irgendwann nach langer Zeit setzte sie sich auf und hob den Korb in ihren Schoß. Sie zog das Knäuel heraus und wog es in ihren Armen. Sie wickelte es nicht aus sondern stellte sich ihr Baby vor. Wie es sie angrinste mit den blauen Augen seines Vaters.

Es wäre bestimmt ein Junge geworden, dachte sie bei sich und lächelte traurig. Nach ein paar Minuten fing Yuna schlagartig an bitterlich zu weinen. Sie weinte und weinte ohne aufhören zu können.

Genauso wie sie nicht damit aufhören konnte ihr Baby in ihrem Arm zu wiegen.

Sie weinte und wiegte.

Weinte und wiegte...

Weinen, wiegen, das war alles was sie tun konnte und wollte...
 

Gippel war sich sicher, dass es mindestens teilweise mit ihm zusammen hing, dass Rikku so verzweifelt war. Und aus irgendeinem Grund wollte er das auf keinen Fall. Es war zwar eine seiner Lieblingsbeschäftigungen sie zu ärgern, aber nicht so, dass es Ernst wurde. Also zögerte er nicht lange bevor er aufsprang und ihr folgte. Vorm Tempel holte er sie ein.

„Rikku!“, rief er ihr nach. Als die ihren Namen hörte blieb sie stehen und wartete bis Gippel vor ihr stand.

„Rikku, ich...“, er stockte und kratzte sich verlegen am Kopf, „lass und reden..., okay?“ Rikku schaute ihn kritisch an, doch dann nickte sie zögernd und beide gingen wieder in den Tempel zurück.

Im Büro angekommen ließ sich Rikku auf das Bett plumpsen und Gippel zog sich seinen Stuhl heran um sich verkehrt herum darauf zu setzten und sein Kinn auf die Lehne zu legen.

„Also... was ist los mit dir?“, stellte er sie zur Rede.

Na toll, dachte Rikku sarkastisch. Nun würde er sie mit Fragen löchern, so war das nicht geplant gewesen.

Er hatte sie sozusagen in die Defensive gedrängt...

Und jetzt, wo er auch noch so einfühlsam war, konnte sie ihm das nicht einmal mehr übel nehmen.

„Ich merke doch, dass dich was bedrückt!“, meinte Gippel. „Ist es wirklich wegen dem Heim... weil es wegen mir nicht komplett ist? Oder um was geht es?“, fragte er. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt gewesen um ihn anzulügen und einfach zu behaupten, dass sie wirklich nur deswegen so traurig war... doch lügen wollte Rikku auch nicht. Sie blickte in sein forschendes Auge, das sie durchdringend ansah und seufzte.

„Wie heißt der höchste Berg in Spira?“, fragte sie ausweichend.

„Hä?“, machte Gippel verwirrt.

„Ach, ich weiß auch nicht... Im Moment ist alles so schwierig!“, fing sie an. „Tidus ist schon seit zwei Monaten verschwunden und Yuna geht es auch dementsprechend... Wir waren im Abyssum und dort ist er erschienen, also ist er schon wieder... tot“, sie schluckte. „Außerdem geht es ihm im Abyssum nicht gut, es war... er war gefesselt, weil er zum zweiten Mal gestorben ist. Er ist an einem anderen Ort des Abyssums, ein böser Ort... in einer tiefen Höhle oder so. Verstehst du...?“, steigerte sich Rikku in das Thema hinein.

„Ähm... nein eigentlich nicht“, gab Gippel perplex zu und runzelte die Stirn „Vielleicht erzählst du mir das mal von Anfang an und nicht so schnell.“ Also riss Rikku sich zusammen und erzählte ihm was mit Tidus passiert war, von Yunas Traum und von dem Rätsel. Nur die Fehlgeburt verschwieg sie.

„Deswegen will ich auch wissen welcher der höchste Berg ist“, erläuterte sie. Gippel war während Rikkus Erzählungen aufgestanden und ging im Raum auf und ab.

„Die Spiegelung des tiefsten, dunkelsten Ortes...? Also nach meinem Wissen ist der Berg Gagazet der höchste...“, überlegte er laut.

„Aber wie finden wir da jetzt die hellste Stelle?“, grübelte Rikku vor sich hin.

„Na ja...“, fing Gippel zögernd an „Dort liegt fast überall Schnee... also würde ich sagen dort ist es im allgemeinen sehr hell!“, vermutete er und Rikku fiel es wie Schuppen von den Augen.

„Du meinst der hellste Ort ist der ganze Berg und wir müssen nur auf dessen Gipfel?“, fragte sie aufgeregt.

„Ja, ich glaube schon...“, meinte Gippel nachdenklich aber dennoch überzeugt und nickte zur Unterstreichung.

„Na gut, dann gehe ich morgen mal den Berg erklimmen!“, entschied Rikku und sprang fröhlich auf. Endlich waren sie der Lösung einen Schritt näher gekommen! Aber bevor sie es Yuna sagte, wollte sie trotzdem sicher gehen ob ihre Vermutung auch richtig war, da sie ihr keine falschen Hoffnungen machen wollte. Aber es passte alles perfekt zueinander! Zum ersten Mal seit Monaten gab es wieder Hoffnung!

„Danke Gippel!!“, japste Rikku froh und umarmte ihn spontan. Zögernd schlossen sich auch seine Arme um sie.

Es fühlte sich gut an. So warm, sicher... und irgendwie richtig... Rikku kam sich in seinen Armen geborgen vor und atmete erleichtert auf.

Ihr wurde bewusst, wie sehr sie sich hiernach gesehnt hatte und, dass sie ihn in ihrem Leben vermisste... Sie schloss die Augen, schmiegte ihren Kopf an seine Brust und streichelte mit ihren Händen vorsichtig über seinen Rücken.

Dann wurde Rikku mit einem Schlag klar, dass sie sich geradezu an ihn heran schmiss! Was dachte sie sich eigentlich dabei so die Kontrolle über sich selbst zu verlieren? Was sollte er denn von ihr halten!??

Schnell löste sie sich von ihm, wurde hochrot und mied verlegen seinen Blick. Er räusperte sich.

„Dann brechen wir also morgen früh auf! Wenn du willst kannst du hier schlafen... also natürlich im Nebenzimmer!“, fügte er hastig hinzu.

Wir?!“, rutschte es Rikku heraus und sie horchte auf. Sie fixierte ihn ironisch, war aber froh über den Themenwechsel und, dass er ihre, mehr oder weniger, plumpen und ungewollten Annäherungsversuche nicht ansprach.

„Ja. Du kannst doch nicht alleine gehen! Stell dir vor du kommst wirklich an diesen dunklen, bösen Ort und dort wimmelt es nur so von Monstern, die darauf warten jemanden in Stücke zu reißen...“, ermahnte er sie.

„Traust du mir etwa nicht zu, dass ich mit denen alleine fertig werde??!“, fragte sie empört.

„Doch, doch. Natürlich traue ich dir das zu...“, log er grinsend und viel zu offensichtlich.

„Oh! Du Blödmann!“, schimpfte sie und schubste ihn freundschaftlich weg, doch insgeheim freute sie sich über seine Hilfe. „Du wirst schon sehen wer dann auf wen aufpassen muss!“, neckte sie ihn.

„Allerdings, das werden wir ja dann noch sehen“, wiederholte er großspurig. „Also ich lasse dir gleich noch eine Matratze und Schlafzeug schicken. Wenn du noch was brauchst, dann melde dich bei mir oder irgendwem anderes...“, erklärte er.

„Okay, dann bis morgen früh...“, verabschiedete sich Rikku, doch als sie in der Tür stand drehte sie sich noch einmal um. „Sag mal, ähm... woher wusstest du eigentlich, dass ich gelogen habe als ich behauptete, dass das alles wäre was ich wissen wollte?“ Sie blickte ihn nachdenklich an wie er da im halbdunklen stand. Gippel grinste und meinte nur: „Taeh Kacelrd ecd fea aeh Pilr...“ („Dein Gesicht ist wie ein Buch...“) Daraufhin musste Rikku lächeln.

„Gute Nacht.“, wünschte sie ihm noch und verließ den Raum um ins Nebenzimmer zu gehen, wo sie heute also schlafen würde...

Dort musste sie erstmal ihre Gefühle ordnen.

Gott sei Dank schien er das mit der Umarmung nicht so eng zu sehen... Wahrscheinlich hatte er das rein freundschaftlich aufgenommen...

Was es ja auch sein sollte!, trichterte Rikku sich ein, nur ihre verflixten Gedanken und Emotionen hatten es für sie mehr erscheinen lassen!

Ganz einfach!

Aber wenigstens hatten sie jetzt eine Spur.

Einen Schritt in die hoffentlich richtige Richtung...

In Tidus' Richtung!
 

Als die Tür hinter Rikku zugefallen war, sank Gippel auf sein Bett und schloss die Augen. Sein Herz pochte wie verrückt. Er atmete ein paar mal tief durch.

Wieso hatte Rikku ihn auch umarmen müssen? Sie brachte ihn völlig aus dem Konzept! Sie hatte sich an ihn geschmiegt wie eine schnurrende Katze, bei dem Gedanken daran wurde ihm jetzt noch ganz heiß...

Sie war so ein unschuldiges, kleines Ding und aus irgendeinem Grund machte ihn das total an.

Verdammt!, ermahnte er sich, du bist doch über sie hinweg!
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

So Leute, das war's!

Meint ihr es ist gut, wie ich die Beziehung der beiden beschreibe... oder muss ich was daran ändern?
 

Außerdem würde es mich freuen, wenn ihr mal bei meinen Mangas vorbei schaut^^ I'm lov'in them:

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/175034/
 

Ich kann gar nicht glauben wie diese Fanfic sich gemausert hat ! xD Als ich sie angefangen habe war es ja eher ein Experiment (ist ja schließlich meine erste FAN-fic) und, dass so viele Leutchens es auch lesen und das nächste Kapi herbei fiebern @___@ echt, das hätte ich voll nicht gedacht!!

Und mit der Zeit kommen ja auch neue Leser dazu und das Feedback wird immer größer! o.O

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll wenn diese Story vorbei ist (also neben meinen Original Storys) ^^
 

Lg Caro!~

The right solution?

Hallo Leute! ö=^.^=ö *am Bildschirm kratz*
 

Hier kommt das nächste Kapi! Und endlich ist es auch mal wieder ein nicht so ernstes oder trauriges. Sprich hoffentlich etwas lustigeres! ^^

Ach ja, der Sphäroapparat (kommt im Kapitel vor) soll denn so was ähnliches wie ein schwebendes Motorrad sein... xD
 

So es geht los, der Berg ruft *jodel* ^^“...:
 

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Kapitel 19: The right solution?
 

Am nächsten Morgen wartete Gippel vor dem Tempel auf Rikku.

„Was ist denn das für eine komische Maschine?“, fragte sie und deutete auf das Gefährt, welches neben ihm stand.

„Erstens ist das ein Apparat und zweitens solltest du nicht so abfällig von meinem Baby reden!“, erwiderte er stolz.

„Deinem was??“, fragte Rikku erschrocken und Gippel grinste. Er strich liebevoll über seinen Apparat, der über dem Boden schwebte und länglich war. Er bestand aus unzähligen Einzelteilen wie Röhren, Schrauben, Zahnrädern und anderen speziellen Teilen. Er hatte so was wie einen Lenker und soweit Rikku es erkannte nur einen Sitz. Gippel schwang sich elegant auf seinen Apparat und bedeutet ihr hinter ihm aufzusteigen.

„Und wie heißt dein Baby mit richtigem Namen?“, fragte sie skeptisch.

„Na ja... es hat eigentlich keinen Namen. Wir nennen es immer den Auftriebs- oder Sphäroapparat...“, grübelte er.

„Warum?“, fragte Rikku wissbegierig.

„Na ja Auftrieb-, weil er am Boden entlang schwebt ohne ihn zu berühren durch einen Auftriebsapparat den wir eingebaut haben. Und Sphäro-, weil er mit Sphäromasse angetrieben werden muss...“, erklärte er.

Rikku nickte und war schwer beeindruckt, so etwas hatte sie noch nie gesehen und es weckte ihr Al Bhed-Herz. Sie würde auch gerne wieder mit Maschinen, oder von ihr aus auch Apparaten, arbeiten und neue nützliche Dinge erfinden. Von Zeit zu Zeit juckte es sie regelrecht in den Fingern, sich einfach ein paar alte Apparate zu schnappen um diese auseinander zu bauen. Sie setzte sich hinter Gippel auf den Sitz der, wie ihr jetzt auffiel, lang genug war für zwei Personen.

„Halt dich an mir fest...“, befahl er ihr und schnell krallte sie sich in seine Klamotten. „Okay, dann mal los!“, meinte Gippel und warf den Sphäroapparat an. Er stieß sich vom Boden ab und der Apparat knatterte laut vor sich hin. Dann fuhren sie auch schon blitzschnell davon in Richtung Illuminum.

Rikku gefiel das schnelle Tempo, auch wenn sie manchmal fand, dass Gippel etwas übertrieb. Sie brausten den engen Weg entlang und ihre Haare wehten wild umher. Rikku kam es so vor, als würden die Pflanzen und Bäume nur so an ihr vorbei fliegen und nahtlos ineinander übergehen. Gippel steuerte auf den Illuminumsee zu und machte keinerlei Anstalten abzubremsen. Als er einfach weiterhin schnurstracks darauf zuhielt bekam Rikku es dann doch etwas mit der Angst zu tun.

„Bist du bescheuert!! Halt an oder willst du uns umbringen??!“, rief sie gegen den Fahrtwind und klammerte sich an ihn. Doch er lachte nur schadenfroh und fuhr zu ihrem Entsetzten einfach weiter. Je näher sie dem See kamen, desto sicherer war sich Rikku, dass er lebensmüde war.

„Gippel!!“, schrie sie, drückte sich verkrampft an ihn und kniff die Augen zusammen.

Als nach ein paar Sekunden nichts Schreckliches passiert war und sie ihre Augen vorsichtig wieder öffnete, fuhren sie, zu ihrem Erstaunen, mit seinem Apparat über den See ohne zu sinken. Rikku fiel ein Stein vom Herzen und boxte Gippel beleidigt in den Rücken. Er hätte sie ruhig warnen können! Aber irgendwie hätte sie sich auch denken können, dass der Apparat nicht untergehen würde. Immerhin schwebte er!

Sie glaubte ein Glucksen von Gippel zu vernehmen und ignorierte es einfach. Nach diesem Schock beschloss Rikku ihn einfach fahren zu lassen, hielt sich wieder an ihm fest und lehnte sich entspannt gegen ihn.

Er würde sie beide schon sicher ans Ziel bringen...
 

Uns so war es dann auch. Sie erreichten den Fuß des Berges und Gippel fuhr noch die erste Anhöhe herauf ehe er auf dem Platz anhielt wo Kimahri stand. Rikku hopste von dem Sphäroapparat, Gippel stellte ihn aus und schwang sich ebenfalls herunter. Rikku war schon bei Kimahri angekommen. Es wäre wohl klug ihm von ihrem Vorhaben zu berichten und zu fragen wie man zu der höchsten Stelle des Berges kam.

„Hey Kimahri!“, grüßte Rikku und dieser kam ihr etwas entgegen.

„Hallo Rikku“, erwiderte er mit seiner gewohnt tiefen Stimme. „Was dich herführt?“

„Wir müssen auf die höchste Stelle von Gagazet gelangen... ihr Ronso wisst doch wie man dort am besten hinkommt, oder?“, fragte Rikku und Kimahri nickte. Er legte den Kopf etwas schief und fragte: „Wieso Rikku will dorthin?“

„Na ja du weißt doch, dass Tidus wieder weg ist...“, fing Rikku an, da Kimahri den neusten Stand der Dinge noch nicht kannte. Und der war, dass Yuna jetzt herausgefunden hatte, dass Tidus erneut tot war. „Yuni war im Abyssum und dort ist er ihr erschienen.“

„Ist sich Rikku sicher?“, fragte Kimahri besorgt, da er immer nur das Beste für Yuna wollte. Daraufhin nickte Rikku und meinte: „Ich war auch dort...“ Traurig senkte sie den Kopf. „Und jetzt müssen wir das Rätsel der Astrah lösen um ihn befreien zu können.“ Kimahri nickte, er verstand trotz der knappen Schilderungen.

„Also“, Gippel meldete sich zu Wort, „Wie kommt man denn jetzt am schnellsten zur höchsten Stelle?“

„Ja...“, Kimahri wandte sich wieder an Rikku, „du wissen wo Stelle ist ab wo Rikku und Freund klettern müssen?“ Rikku machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Klar!“, meinte sie.

„Gut, dort Rikku hin muss und hoch klettern. Dann rechts durch Höhle und wenn wieder draußen, wieder klettern.“ Rikku kannte den Weg den er ihnen beschrieb. „Danach immer weiter hoch, bis auf die Höhe wo die Statue von Kimahri steht.“

„Okay! Da war ich schon öfter“, meinte Rikku.

„Aber dann nicht rechts, wo weiter oben Ruine ist“, fuhr Kimahri fort, „sondern links weiter. Ab dann Rikku muss vorsichtig sein, wir Ronso können springen, aber Rikku muss hangeln oder ganz nah an die Wand gedrückt gehen. Zum nächsten Felsvorsprung. Dann Rikku muss klettern, klettern, klettern! Von einem Vorsprung zum nächsten immer höher! So hoch, bis Schnee fällt und weiter. Irgendwann Rikku kommt auf Gagazets Spitze an...“, beendete er seine Wegbeschreibung. Rikku schluckte.

Das hört sich ja nicht gerade nach einem gemütlichen Sonntagsausflug an, dachte sie bei sich und bedankte sich bei Kimahri.

„Bis dann!“, fügte sie noch hinzu und schob Gippel weiter in die Richtung des Transporters.

„Viel Glück für Rikku und Freund!“, sagte Kimahri noch, doch die beiden waren schon durch den Transporter gebeamt worden.
 

Rikku hatte sich und Gippel in die Nähe des Gebirgspasses transportieren lassen, wo er jetzt seine Motorkanone zückte.

„Die wirst du nicht brauchen“, meinte Rikku und ging voran durch den knöchelhohen Schnee. Gippel kam ihr irritiert hinterher.

„Wieso nicht?“, fragte er und wehrte eine Schneeflocke ab, die in sein Auge fliegen wollte.

„Na ja, ich hab hier einen Ring...“, sie streckte ihm die rechte Hand entgegen wo sie den Ring trug. „Der nennt sich 'Monsterschreck' und hält uns die Monster vom Leib.“ Gippel blieb stehen und stemmte sich die Hände in die Hüften.

„Also echt! Von dir hätte ich so etwas nicht erwartet!“, klagte er sie gespielt empört an. Rikku zog eine Augenbraue hoch.

„Leg den Ring ab“, forderte er sie auf.

Waaas?“, rief Rikku. „Das meinst du doch nicht ernst?!“

„Doch! Komm schon, das ist doch total langweilig! Ich bin doch hier nicht zum Spazieren gehen“, erklärte er und machte eine Pause. „Aber wenn du schon so eingerostet bist, dass du nicht kämpfen kannst...“, stichelte er und tat so als würde er seine Waffe ablegen. Das ließ sich Rikku nicht gefallen und schmiss kurzerhand den Ring weg. Gippels Augen funkelten triumphierend.

„Na gut! Aber beschwere dich nicht, wenn dir die Monster zu hart werden!“, meinte sie herausfordernd und zog ihre Dolche als eine Vesper und ein Lupus auf sie zu kamen. Ein Schuss aus Gippels Motorkanone, ein Angriff von Seiten Rikkus und die beiden Angreifer segneten das Zeitliche.

„Eins zu eins!“, kommentierte Gippel und der Wettstreit begann.
 

Bis sie dort angekommen waren, ab wo sie klettern mussten, erzählte Rikku Gippel zwischen und während den Kämpfen von ihrem Kampf gegen Seymour. Diesen hatte sie auf dem Gebirgspass, vor zwei Jahren, bestreiten müssen. Sie beschrieb ihm auch die Astrahmasse, die hier einmal gewesen war.

Es lag jetzt kein Schnee mehr und die Gegend wurde felsiger.

„Ich war hier noch nie...“, gab Gippel zu und war erstaunt wie viel Rikku schon herum gekommen war. Rikku hüpfte zielstrebig auf den ersten Vorsprung und zog sich auf den nächsten.

„Hier lang!“, rief sie zu Gippel runter der mit einem nicht deutbaren Blick zu ihr hoch sah und sich dann in Bewegung setzte.

Nette Aussicht, dachte er bei sich und schmunzelte über ihr naives Verhalten und ihr gelbes Unterhöschen. Als sie die erste, kurze Kletterpartie hinter sich hatten tauchte rechts die Höhle auf und Gippel steuerte darauf zu.

„Warte mal“, sagte Rikku. „Lass uns hier links gehen, der Weg ist kürzer“, schlug sie vor, doch Gippel zögerte.

„Aber der Ronso meinte doch: Rechts durch Höhle...“, warf er ein und ahmte Kimahris tiefe Stimme dabei nach. Rikku verdrehte die Augen.

Männer!, dachte sie, müssen immer alles besser wissen!

„Vertrau mir, ich bin hier schon öfter gewesen“, versicherte Rikku ihm leicht gereizt.

„Bestimmt nicht so oft, wie der Ronso...“, gab Gippel zu bedenken und kniff sie neckend in die Hüfte.

„Na gut, wenn du meinst, dann geh doch da lang und wir gucken wer zuerst ankommt... ich bin mir auch nicht soo sicher welcher Weg kürzer ist“, log sie ihm vor und ließ ihn den Umweg gehen.

Selbst schuld..., dachte sie strafend.

Also verschwand er in der Höhle und Rikku ging gelassen an der heißen Quelle vorbei, ein paar Meter weiter bis sie auf den nächsten Felsen klettern konnte, wo sie dann auf ihn wartete.
 

Gippel betrat die Höhle und schon nach kurzer Zeit musste er gegen einen Übelpilz kämpfen. Er kam zu einem langen, tiefen Loch in der Erde, wo er nur drüber kam, wenn er von einem schmalen Fels zum anderen sprang. Er verzog das Gesicht und begann schwankend und jedes Mal um sein Gleichgewicht ringend los zu springen. Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, aber irgendwann nach dem schweißtreibenden Balanceakt und etlichen Kämpfen trat er durch den Ausgang und stand wieder an der frischen Luft.

„Auch schon da? Dann kann’s ja weiter gehen!“, hörte er Rikku kichern und sah sie im Schneidersitz auf dem nächsten Felsvorsprung sitzen.

„Ja, ja...“, grummelte er schlecht gelaunt und hätte ihr am liebsten den Hals umgedreht. Als er zu ihr geklettert war schaute er sich ihren Weg an, der viel kürzer gewesen war und anscheinend an noch einer Höhle vorbei geführt hatte. Er deutete auf den Eingang.

„Wohin führt diese Höhle?“, fragte er.

„Wieso glaubst du, dass ich das weiß?“, fragte sie zurück und grinste.

„Na, weil du schon öfter hier gewesen bist... wie du gerade bewiesen hast“, gab er zu.

„Stimmt genau!“, sie nickte zufrieden und wandte sich dem nächsten Vorsprung zu. „Also das ist der Eingang zu einer Grotte, in der eine heiße Quelle ist...“, meinte sie wie beiläufig und zog sich weiter hinauf. In Gippels Kopf ratterte es.

Eine heiße Quelle?

Er hatte gar nicht gewusst, dass es hier so etwas gab...

Vielleicht würde er irgendwann mal wieder hier her kommen und ein entspannendes Bad nehmen!

Doch für den Moment konzentrierte er sich erst einmal wieder auf ihre Klettertour und folgte Rikku, die schon weiter oben war.
 

Rikku zog sich keuchend auf die Plattform, wo die Statue von Kimahri stand.

Das ganze Geklettere ging ihr gehörig auf die Nerven und auf die Arme, aber das zeigte sie Gippel natürlich nicht, der jetzt auch angekommen war.

„Hey weißt du was?“, fragte er und Rikkus schüttelte den Kopf. „Dadurch, dass ich den langen Weg durch die Höhle gegangen bin, hab ich das Spielchen mit den Monstern gewonnen!“

„Gar nicht!“, meinte Rikku und tötete einen heranrasenden Bascinet. Gippel schaute sie überheblich an und schoss zwei Todesaugen ab sowie einen Lupus. Rikku tat zerknirscht und meinte: „Na gut... okay, du hast gewonnen...“ Gippel grinste triumphierend.

„Aber dann nicht rechts, wo weiter oben Ruine kommt...“, machte Gippel Kimahri wieder nach und musterte rechts oben auf dem Berg die gewaltige Ruine und ein Laut des Erstaunens entfuhr ihm. „Das ist ja ein riesiges Ding! Was war denn das mal? Ich wusste gar nicht-“

„Du scheinst ja vieles nicht zu wissen!“, unterbrach Rikku ihn lachend, Gippel warf ihr einen zustimmenden Blick zu und zuckte mit den Achseln. „Das war früher Mal eine Art Tempel... dort haben wir mal einen Sphäroiden gefunden...“, erklärte sie ihm.

„Wir müssen wohl mal öfter was zusammen unternehmen, du kennst dich ja in Spira aus“, schlug er vor und tätschelte ihren Kopf.

Rikku lachte gequält.

Wie recht er doch hatte... aber sie befürchtete auch, dass seine Freundschaft ihr nicht genügen würde... und deshalb würde sie ihm wohl in Zukunft wieder aus dem Weg gehen...

Sie räusperte sich theatralisch und meinte mit tiefer Stimme: „...Sondern links weiter. Ab dann Rikku muss vorsichtig sein, wir Ronso können springen, aber Rikku muss hangeln oder ganz nah an die Wand gedrückt-“ Doch sie unterbrach sich, weil Gippel seine Waffe zog und eine Vesper erledigte, die angeschwirrt kam.

„Lass uns weiter gehen“, meinte er wieder ernst und warf den dunklen Wolken am Himmel einen misstrauischen Blick zu. „Es sieht so aus als würde sich da etwas zusammen brauen...“ Rikku nickte und sie setzten ihren Weg fort.
 

Als sie bei der Schlucht, so konnte man es bezeichnen, angekommen waren schauten beide zweifelnd hinunter. Dann musterten sie den sehr schmalen Felsvorsprung, der sich an der Gesteinswand entlang schlängelte und ungefähr zehn Meter oder etwas länger war.

„Hangeln oder drauf lang?“, fragte Rikku und zog ihre Augenbrauen zusammen. Gippel zögerte und musterte den schmalen Steg eindringlich, dann blickte er noch mal in die Tiefe und entschied schließlich: „Wir gehen drauf lang... du gehst vor und ich bleibe dicht hinter dir...“ Er warf ihr einen entschlossenen Blick zu und nickte aufmunternd. Rikku nickte zurück und drückte sich an die Wand um sich Schritt für Schritt, ohne nach unten zu blicken, vorwärts zu tasten. Gippel tat es ihr nach und versuchte immer genau hinter ihr zu bleiben.

Plötzlich zuckte in der Ferne ein Blitz auf und Sekunden später donnerte es so heftig, dass Rikku ungewollt zusammen fuhr. Der Schreck erschütterte ihren gesamten Körper und sie rutschte mit einem Fuß ab. Sie fand nicht rechtzeitig Halt an der Felswand und drohte rücklinks nach hinten in die Schlucht zu fallen. Gippel packte Rikku fest am Arm und riss sie gewaltsam an sich. Zurück auf den schmalen Steg.

„Bist du verrückt!!“, schrie er sie wütend an. Rikkus Herz klopfte wie wild und sie löste den Blick von der Tiefe in die sie beinahe gestürzt wäre. Sie drehte ihr Gesicht mit weit aufgerissenen Augen zu Gippel. Das Adrenalin pochte durch ihre Adern und sie atmete hektisch.

Wieso war er denn so sauer?, fragte Rikku sich verwirrt. Sie war doch nicht absichtlich abgerutscht!

Gippel sah sie mit einem aufgebrachten und panischen Blick gleichzeitig an. Sein Lippen öffneten sich, so als wollte er noch etwas sagen, doch dann entschloss er sich dagegen, schluckte und ließ sie los.

„Weiter“, befahl er barsch. Rikku wandte ihren Blick wieder nach vorne und tastete sich schnell weiter.

Zu ihrer Erleichterung kam sie heile drüben an und dort ließ sie sich erstmal auf den Boden fallen, da ihre Knie so zitterten, dass sie nachgaben. Rikku atmete ein paar Mal tief durch und stand dann wieder auf. Zwar fühlte sie sich immer noch etwas wackelig, aber sie versteckte es gekonnt.

„Komm!“, meinte sie entschlossen ohne ihn anzuschauen und ehe Gippel protestieren konnte war sie auch schon auf dem Weg.

Eigentlich hatte er noch irgendwas Aufmunterndes sagen wollen, nachdem er sie ohne Grund so angeblafft hatte, aber ihm war beim besten Willen nichts eingefallen!

Musste sie ihm auch so einen Schrecken einjagen?

Gott sei dank war er mitgekommen sonst läge sie jetzt wahrscheinlich da unten und hätte sich alle Knochen gebrochen!

Seufzend folgte er ihr. Sie blieben vor den nächsten Felsvorsprüngen stehen und schauten nach oben. Da es angefangen hatte zu Schneien konnte man das Ende der nächsten Kletterpartie nicht erkennen.

„Diesmal...“, meinte Gippel gedehnt, „gehe ich vor. So viel versprechend der Anblick auch ist, ich will ja nicht, dass du in Verlegenheit gerätst.“ Er grinste und zog sich die erste schmale Klippe hoch. Rikku stand verwirrt da und wusste im ersten Moment gar nicht was er meinte, doch dann machte es klick und sie lief feuerrot an.

„A-a-aber... Gippel!!“, rief sie schrill und peinlich berührt. „Hättest du mir das nicht eher sagen können?!? Du Perverser!!“ Der Angesprochene sprang auf den nächsten Felsvorsprung, setzte sich darauf und überlegte.

„Na ja, theoretisch schon...“, er stand auf und bevor er weiter redete vergrößerte er seinen Sicherheitsabstand zu ihr noch um zwei Vorsprünge. „Aber sagen wir mal so: Ich wollte es dir gar nicht sagen.“

Das ließ bei Rikku den Funken überspringen.

„Na warte! Wenn ich dich erwische!!“

Schon lieferten sie sich einen weiteren Wettlauf.
 

Nach einiger Zeit wurde der Schneefall immer heftiger und es fing an zu stürmen. Ab und zu blitzte und donnerte es zusätzlich, doch Rikku jagte es keinen Schreck mehr ein.

Na ja vielleicht ein bisschen, gab sie zu, aber sie hatte Gewitter ja noch nie gemocht.

Als die Vorsprünge anfingen vereist zu sein und es immer schwerer wurde sich fest zu halten und hoch zu ziehen wartete Gippel auf Rikku und bestand darauf, dass sie vor ihm kletterte.

„Was?!“, fragte sie empört. „Und wovon träumst du Nachts??“

„Glaub mir Schätzchen“, meinte Gippel anzüglich. „Das willst du gar nicht wissen...“ Rikku merkte, wie sie schon wieder rot wurde und sie schaute ihn trotzig an. „Ich gucke auch nicht hin“, versprach er ungeduldig, „Aber die Vorsprünge sind glitschig und wenn du abrutscht kann ich versuchen die abzufangen!“

„Dein neu entdeckter Beschützerinstinkt oder was...?“, grummelte Rikku fast unhörbar. Doch Gippel hatte es trotzdem verstanden und musste ihr innerlich zustimmen. Eigentlich war er gar nicht der Typ Mann, der sich die ganze Zeit Sorgen machte...

Aber momentan war das anders!

Rikku wusste, dass er es ernst meinte, aber vorher würde sie ihr Kostüm tauschen! Und zwar so, dass sie eine Hose an hatte! Sie wechselte in ihr Krieger-Kostüm und kletterte anschließend wieder voraus.

Der restliche Weg verlief ohne Zwischenfälle und nach einer Ewigkeit und mit Armen aus Pudding kamen sie schließlich oben an. Rikku lies sich erschöpft in den Schnee sinken. Ihr war zwar sowieso schon kalt, aber trotzdem wollte sie sich lieber im Schnee ausruhen als gar nicht. Kurz danach zog sich auch Gippel die letzte Stufe herauf und sank neben ihr in den Schnee. Beide keuchten vor sich hin.

„Endlich...“, japste Rikku und hockte sich langsam auf. Dann sah sie sich um. Hier oben war nicht besonders viel los, eigentlich gar nichts. Es war einfach nur eine kleine unebene Fläche. Sie rappelte sich auf und ging ein wenig umher ohne was Außergewöhnliches zu entdecken.

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Gippel. „Müsste jetzt nicht irgendwas passieren?“

Rikku schüttelte den Kopf und meinte: „Keine Ahnung...“ Gippel stand jetzt auch auf und ging einmal am Rand in die Runde, doch auch dort war nichts zu finden außer Eis und Schnee.

„Vielleicht befindet sich ja etwas unter den Schneemassen...“, überlegte er und begann den Schnee zur Seite zu treten. Rikku nickte nachdenklich, wechselte in ihr Schwarzmagier-Kostüm und ließ den Schnee durch einen stetigen Feuerzauber schmelzen. Doch darunter befand sich nur der nackte Fels und Rikku wechselte wieder in ihr Krieger-Kostüm zurück.

„Oh nein! Sag nicht, dass wir den ganzen Weg umsonst hierher gekommen sind!“, jammerte Rikku und trat gegen einen Eisklotz, der über den Rand flog und in die tiefe purzelte. Sie schaute ihm hinterher und wollte horchen wie lange es dauerte bis er aufschlug, doch der Schneesturm war zu laut und es war auch zu dunkel durch die vielen Wolken, als dass sie was hätte sehen können. Frustriert wandte sie sich ab. „Lass und wieder gehen...“, meinte sie und merkte, dass auch Gippel enttäuscht darüber war, nichts vorgefunden zu haben.

„Ich gehe vor“, brummte er und machte sich an den Abstieg. Rikku folgte ihm, hörte dann hinter sich ein Flügelschlagen und drehte sich blitzschnell um. Sie zog ihr Schwert, doch das fliegende Todesauge, was sie angriff war schneller.

Es rammte Rikku volle Breitseite und sie fiel über die Klippe. Sie versuchte sich noch irgendwo festzuhalten, aber das rettende Gestein glitt ihr durch die Finger.

„Rikku!!“, sie sah, wie Gippel versuchte nach ihr zu greifen, doch er erwischte sie nicht mehr. Rikku schlug einen Vorsprung unter ihm auf und wurde bewusstlos.
 

„Scheiße!“, fluchte Gippel und sprang zu ihr hinunter. Schnell setzte er sich neben sie und untersuchte Rikku auf Wunden. Er fand ein paar Kratzer, von dem Todesauge, sowie eine blutende Wunde am Hinterkopf. „Komm schon Rikku... Wach auf!“, flüsterte er verzweifelt und ohrfeigte leicht ihre Wange.

Was soll ich jetzt machen?!, fragte Gippel sich.

Schließlich waren sie ganz oben auf dem Berg Gagazet und er konnte keine Hilfe holen, das würde zu lange dauern...

Die Wunde blutete nicht so schlimm, dass sie unbedingt einen Mediziner brauchte... aber sicher war er sich da auch nicht. Er riss sich schnell seinen rechten Ärmel ab und verband diese vorerst damit.

Doch das würde nicht reichen um Rikku zu retten, es war hier zu kalt, sie würde erfrieren wenn sie sich nicht bewegte...

Er würde es vielleicht schaffen sie von hier mit runter zu nehmen, aber wie sollte er dann an dem schmalen Weg an der Felswand vorbei kommen?

Wieso hatte er sie nur dazu genötigt ihren Anti-Monster-Ring abzulegen?

Dann wäre das alles nicht passiert!

Schnell nahm er seinen Gürtel und band sie sich auf den Rücken. Er versuchte so schnell wie möglich von dem verfluchtem Berg hinunter zu kommen.

Eine eisige Kralle der Angst umfing sein Herz und schien es zerdrücken zu wollen.

Was war wenn er es nicht schaffte?

Wenn sie es nicht schaffte?!

Ihm wurde mit einem Schlag klar was Rikku ihm wirklich bedeutete...
 

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So das war’s mal wieder von meiner Seite xp^^
 

Ich schätze nach diesem Kapitel kann ich anfangen das neue Bild zu malen *zu den Kommis lins*

200!! Unglaubliiiich!!! DANKE

Ich hab auch schon eine Idee für das Motiv (wieder ein Bild aus meiner Story)

Na ja, ich werde auch genug Zeit haben zum zeichnen^^ sind ja schließlich Sommerferien^^
 

So, aber an den Sommerferien ist natürlich auch was Schlechtes (für euch muhaha) dran:

~Ich fahre in den Urlaub~ ~~drei Wochen~~ =_=“

Und das gerade jetzt........ wo es doch so spannend wird *heul* es tut mir Leeeeid

Na ja, aber es ist wohl auch gut wenn ich gerade für das nächste Kapitel viel Zeit habe... zum verbessern ^^“
 

Lg Caro~

Hot spot

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

A mistake?

Hi ihr!
 

Endlich ist das neue Kapitel fertig und das auch noch pünktlich zu Weihnachten!^^ Hat etwas gedauert, ich weiß, aber ich musste meine 15-seitige Facharbeit schreiben (über BSE !!! xD) und meinen 18. Geburtstag feiern *freuz* *sich-alle-adult-Sachen-reinzieh*
 

Als kleine Entschuldigung für die lange Wartezeit bis zu diesem Kapi hab ich das nächste Dankesbild für 200 Kommis hoch geladen! Ich hoffe es gefällt euch und ihr lasst ein paar Kommis da >.<

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1114585
 

Aber gut, viel Spaß beim lesen:
 

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Kapitel 21: A mistake?
 

Rikku wachte auf und ihr wurde nach einiger Zeit klar, dass sie in der heißen Quelle lag. Sie fasste sich an ihren Kopf, da sie leichte Kopfschmerzen hatte. Außerdem war sie verwirrt und fühlte sich etwas benommen, denn sie hatte einen seltsamen Traum gehabt. Sie hatte geträumt, dass Gippel mit ihr in der Quelle gewesen war und sie beide hatten…

Also na ja…was hatten sie eigentlich gemacht?

Rikku errötete bei dem Gedanken daran. Zum Glück hatte sie das alles nur geträumt!

Sonst könnte sie ihm ja nie wieder unter die Augen treten!

Sie setzte sich auf und ihr wurde kurz etwas schwarz vor Augen. Rikku wartete bis der Moment vorüber war und überlegte. Sie war zwar mit Gippel hier her, auf den Berg, gekommen, doch das Rätsel hatten sie anscheinend falsch gelöst. Sie erinnerte sich noch daran die Klippe runter gefallen zu sein… Gippel musste sie in die Quelle gebracht haben, doch sie fragte sich wie er es, mit ihrer Last auf dem Rücken, über das schmale, gefährliche Stück geschafft hatte. Sie würde ihn einfach später danach fragen. Wo er jetzt wohl war?

Wahrscheinlich war er schon zurück nach Djose gegangen. Sehr nett sie hier einfach liegen zu lassen… na ja er musste schließlich arbeiten, aber trotzdem…

Rikku stand auf und hüpfte ins Wasser. Sie hatte noch gar keine Lust die Quelle zu verlassen. Sie ließ sich ein wenig im Wasser treiben und dachte noch mal an ihren Traum:

Dort war sie ebenfalls in der Quelle aufgewacht, doch Gippel hatte am Rand gesessen und war dann zu ihr rein gekommen. Rikku hatte ihm mit einiger Überwindung ein paar Fragen gestellt und schließlich hatte er sie zur Antwort geküsst. Rikkus Wangen wurden heiß bei dem Gedanken daran, es kam ihr alles so real vor, weil sie sich an jedes Detail erinnerte, seinen Geschmack, seine weichen Lippen, seine Hände…

Aber was danach kam ließ sie noch roter werden und ihre Haut kribbelte leicht. Es war wirklich irgendwie ein schöner Traum gewesen… er hatte sie… berührt. Ihr das Unterhöschen ausgezogen und… und… erschrocken fuhr Rikkus Hand in ihren Rock und tastete nach ihrem Schlüpfer, doch er war nicht da.

„Ach du heilige Scheiße!“, entfuhr es Rikku und sie wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Ihr wurde mit einem Schlag klar, dass das Ganze gar kein Traum gewesen war!

Das war alles wirklich passiert!

Sie wollte gar nicht darüber nachdenken! Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Und er war einfach weg gegangen ohne sich zu verabschieden! Das war wirklich unglaublich! Um sich abzulenken suchte sie verzweifelt ihre Unterhose im Wasser, doch sie war nirgends zu finden.

„Verflucht!“, rief Rikku und schlug sauer auf die Wasseroberfläche. Sie konnte nur hoffen, dass niemand anderes ihr Höschen je finden würde! Sie watete ruckartig zum Wasserrand. Am liebsten würde sie im Erdboden versinken!

Und Gippel wollte sie auch nie wieder sehen!

Sie hatte ihm eine Frage gestellt, eine Frage, die ihr sehr wichtig gewesen war. Und was hatte er getan? Anstatt nur nicht zu antworten, hatte er sie auch noch in ihrem schwachen Moment ausgenutzt!! Rikku zog sich aus dem Wasser. Er hatte sie schamlos und ohne Skrupel ausgetrickst, war ihrer Frage mehrmals ausgewichen und sie, dumme Pute, war auch noch darauf rein gefallen! Sie hatte sogar gedacht, dass zwischen ihnen jetzt wieder alles wie früher werden würde…

Rikku beschloss, dass er der größte Arsch auf ganz Spira war und schwor sich ihm nie wieder zu vergeben oder mit ihm zu sprechen! Das alles machte sie wirklich wütend!

Obwohl sie zugeben musste, dass sie auch traurig war…

Traurig darüber, dass er so unehrlich zu ihr war und in ihr anscheinend nichts anderes sah, als ein Objekt, mit dem man spielen und es dann wieder wegwerfen konnte. Aber sie hätte es von Anfang an wissen müssen! Hätte ahnen können, dass er nichts mehr für sie empfand! Und schon gar nicht mehr als für seine anderen Eroberungen! Aber, dass er so ein mieser Kerl war und ihr trotzdem falsche Hoffnungen machte, indem er so etwas mit ihr tat und am nächsten Tag einfach, ohne ein Wort, verschwand, hätte sie nicht gedacht…

Rikku schluchzte und wischte sich schnell eine Träne weg. Wegen dem würde sie schon mal gar nicht weinen! Das war er nicht wert! Sie hockte sich vor das Sphärofon und kontaktierte die Celcius.

„Hey Brüderchen!“, rief sie als er verkrisselt auf dem Bildschirm erschien. „Kannst du mich von den heißen Quellen abholen und zu Yuna nach Guadosalam bringen?“

„Roger“, meinte der in einem komischen Ton und die Verbindung endete.
 

Am Abend saß Gippel, in seinem Büro im Djose-Tempel, zurückgelehnt auf seinem Stuhl und an seinem Zeigefinger baumelte ein gelbes Höschen hin und her. Er musterte es gedankenverloren.

Den ganzen Tag schon konnte er an nichts anderes mehr denken als an Rikku und ihr gemeinsames Abenteuer in den Quellen… Obwohl er weiß Gott wichtigeres zu tun hatte, er schielte zu dem Papierstapel auf seinem Schreibtisch.

Aber die bloße Erinnerung daran erregte ihn schon wieder! So etwas Erotisches hatte er bislang noch nie erlebt! Doch bei anderen Mädchen hatte er sich danach auch noch nie so dermaßen den Kopf zerbrochen. Er frage sich was das für Konsequenzen für ihn hatte?

Er mochte Rikku wirklich und das war noch im höchsten Maße untertrieben, das wusste er.

Er wusste auch, dass sie nicht der Typ für einmalige Sachen war. Wenn, dann musste er sich ganz für sie entscheiden. An Rikku würde es nicht scheitern, sie war genau sein Typ, süß, sexy, witzig und genau das liebte er auch so an ihr. Seine Zweifel lagen zum Beispiel bei ihrer Familie. Brüderchen, Cid… beide waren bedenkliche Hindernisse und schätzten ihn nicht besonders. Aber das kam ihm wie eine schlechte Ausrede vor, er wusste, wenn er sie wirklich wollte, würde er sich von den beiden nicht abhalten lassen. Also lag es an ihm selbst.

Wollte er überhaupt?

Die gleiche Frage hatte Rikku ihm ja auch indirekt gestellt, aber er hatte keine Antwort gehabt und auch jetzt war er sich nicht ganz im Klaren über das was er eigentlich wollte, obwohl ihm keine Gründe gegen eine Beziehung einfielen.

Nein, es sprach sogar fast alles dafür! Zum Beispiel seine Gefühle heute Morgen in der Quelle… Es war wirklich überwältigend gewesen, so was hatte er vorher noch nie gefühlt und vielleicht konnte er sich auch deswegen unter keinen Umständen vorstellen so etwas mit ihr nicht zu wiederholen! Aber er wusste auch, dass wenn er nicht bereit war eine Beziehung mit ihr einzugehen, dass er es dann nicht wiederholen durfte. Das wäre ihr gegenüber nicht fair. Aber gleichzeitig dachte er, dass sie nur ihm gehören sollte und keinem anderen! Wenn er sich auch nur vorstellte, dass sie diese Sachen mit einem anderen machte, bekam er schlechte Laune und Mordlust. Daraus schloss er, dass sein Inneres anscheinend schon Anspruch auf sie erhob, genauso wie sein Verstand ihm sagte, dass sie die Richtige sein könnte.

Und Rikku, sie schien es auch zu wollen, ja sie hatte sogar den ersten Schritt gemacht, was er wirklich mutig fand, da er selbst zu dem Zeitpunkt wohl noch ein bisschen länger gebraucht hätte um seine Gefühle zu deuten.

Doch seine Zweifel blieben, was wenn er sie verletzte? Er wusste, dass er selbst kein Unschuldslamm war…

Aber auch wenn er sich nicht absolut sicher war, eins wusste er ganz genau:

Er wollte sie so schnell wie möglich wieder sehen! Raus finden, ob sie das alles genauso sah und was sie von den Ereignissen in der Quelle dachte…

Den Grund sie aufzusuchen hielt er ja wortwörtlich in der Hand. Er warf das Höschen hoch, fing es gekonnt wieder auf und verstaute es in einer Schublade. Gleich morgen würde er nach ihr suchen und mit ihr reden!
 

Noch am gleichen Abend befanden sich Rikku und Paine bei Yuna in der Villa Leblanc. Yuna sah schon wieder etwas gesünder aus und erholte sich immer mehr von ihrer Fehlgeburt.

„…Na ja und als wir dann endlich oben angekommen waren, haben wir nichts als Schnee und Eis vorgefunden“, erzählte Rikku gerade das Ende ihrer Reise mit Gippel, wobei sie den Teil mit der Quelle gekonnt ausließ. „Und Monster! Ich wurde von einem über die Klippe geschubst, bin aber nicht so tief gefallen…“, sie zeigte ihre große Beule und die Verletzung am Hinterkopf. Yuna und Paine verzogen mitleidig die Gesichter bei dem Anblick.

„Ach, halb so wild!“, winkte Rikku ab. „Wichtig ist, dass die Lösung, die ich und Gippel hatten falsch war…“, sie ließ die Schultern sinken.

Yuna grübelte vor sich hin: „Also wenn die Spiegelung des tiefsten, dunkelsten Ortes nicht der höchste, hellste Ort ist… welcher ist es dann?“ Ein betretenes Schweigen trat in den Raum.

„Was genau hat noch mal die Astrah gesagt?“, hakte Paine noch mal nach, und Yuna zitierte mit geschlossenen Augen und zusammen gezogenen Brauen: „Dieser Ort ist der tiefste und dunkelste im ganzen Reich der Toten, wenn du ihn erreichen willst, musst du die Spiegelung dieses Ortes finden.“

Alle ließen sich die Worte auf der Zunge zergehen bis Paine meinte: „Wir haben die Passage mit dem ‚Reich der Toten’ letztes Mal nicht berücksichtigt!“ Die anderen beiden schauten sie erwartungsvoll an. „Wenn man nur sie Spiegelung des tiefsten, dunkelsten Ortes sucht, müsste man das Gegenteil suchen, so wie Rikku es gemacht hat.“ Rikku und Yuna nickten gespannt. „Wenn man aber die Spiegelung dieses tiefsten, dunkelsten Ortes der im Reich des Todes ist sucht, könnte es auch der tiefste, dunkelste Ort im Reich der Lebenden sein…“, schloss sie ihre Vermutung und nach kurzer Zeit nickten die Cousinen zögerlich.

„Klingt logisch…“, sagte Yuna.

„Bleibt nur noch die Frage: Wo ist dieser Ort?“, ergänzte Paine und musterte die anderen prüfend. Rikku und Yuna sahen sich an, bis sie beide plötzlich anfingen zu grinsen und nickten.

„Ganz klar…“, begann Rikku.

„Die Omega-Grotte“, beendete Yuna den Satz. Die beiden kannten den Ort noch aus Yunas Zeit als Medium. Die Grotte, oder Höhle, ging tief bis in die Erde und barg ein paar starke Monster, doch den mächtigen Omega hatten sie schon vor zwei Jahren besiegt.

„Okay Mädels. Morgen früh brechen wir auf!“, verkündete Yuna stolz und entschlossen aus ihrem Bett heraus. Auf die skeptischen Blicke von Rikku und Paine antwortete sie sie mit einem Grunzen. „Keine Widerrede! Ich fühle mich schon wieder ganz gesund.“

„Wenn du meinst…“, sagte Rikku nickend. „Dann schlaf gut.“ Sie schubste Paine aus der Tür und witzelte: „Los doch Dr. P! Wir suchen uns ein Gästezimmer, wo wir unter uns sind“, sie zwinkerte Yuna zu und schloss die Tür.

Doch insgeheim war sie gar nicht so gut gelaunt und wollte auch nicht schlafen gehen, da sie nur wieder, wenn sie so im Bett lag, an ihn denken musste…
 

Am nächsten Morgen, als Rikku und Paine das Zimmer von Yuna betraten war die schon fertig angezogen und startbereit. Trotzdem hatte sie sich noch mal mit Klamotten ins Bett gelegt um dort zu essen. Als sie die beiden erblickte stand sie auf und meinte: „Okay, dann kann es ja losgehen.“

Ein junges Guado-Mädchen, was im Raum war um Yunas Frühstück abzuräumen erwiderte kleinlaut: „Aber Lady Yuna… der Mediziner sagte ihr sollt euch noch einen Tag schonen.“ Yuna machte daraufhin eine wegwerfende Handbewegung.

„Ach Papperlapapp!!“, rief sie energisch. „Auf diesen einen Tag kommt es nun auch nicht mehr an! Ich kann nicht länger untätig herumliegen, wenn ich weiß, dass Tidus leiden muss!“

Rikku und Paine warfen ihr verständnisvolle Blicke zu.

„Na gut… wenn du dich wirklich schon stark genug fühlst, dann lasst uns loslegen“, entschloss Rikku und Paine stimmte zu. Die Mädels verließen die Villa um die Celcius zu kontaktieren.

Yuna wusste zwar, dass es ihr wahrscheinlich gut getan hätte, wenn sie sich noch einige Tage ausgeruht hätte, doch sie wollte nicht länger warten! Als die drei das Luftschiff betraten, fragte Brüderchen sofort was sie vor hatten und Yuna erklärte ihm die Lage. Nachdem sie das Rätsel der Astrah vorgetragen hatte meinte sie: „Und deswegen wollen wir zur Omega-Grotte, weißt du wie man dorthin fliegt?“

„Na klar!“, krächzte Brüderchen. „Ich hab euch doch vor zwei Jahren schon mal dorthin geflogen, mit Paps’ Flugschiff.“ Yuna erinnerte sich und nickte.

„Also dann los!“, meinte sie und Brüderchen sprang hinter sein Steuer. Sie überlegte was sie für diese gefährliche Mission noch brauchten. Sie beauftragte Paine damit bei Mr. Schank so viele Items wie möglich zu kaufen und fragte Shinra ob er ihnen für den Notfall ein Sphärofon mitgeben konnte. Dieser reichte ihr eine Art Minisphärofon.

„Das Sphäroarmband, eine neue Entwicklung von mir“, erklärte er stolz. „Du kannst sie dir ums Handgelenk binden.“

„Hey Shinra!“, rief Rikku, „Ich will auch so ein Teil!“

Er reichte ihr eins und sie musterte es ehrfürchtig.

„Damit könntest du garantiert ein Vermögen machen“, vermutete sie und legte es sich um ihr Handgelenk.

„Kann ich jetzt mit Rikku sprechen, wenn ich woanders bin als sie?“, fragte Yuna und Shinra nickte.

Er erklärte ihnen das Gerät. Es gab einen Knopf, der mit einem C versehen war. Wenn man darauf drückte, nahm man, wie bei einem normalen Sphärofon, Kontakt zur Celcius auf, wo Shinra einen dann mit anderen Sphärofonen verbinden konnte.

„Auch mit anderen Sphäroarmbändern“, prahlte Shinra und gab ihnen auch noch eins für Paine. Yuna nickte und band sich das Ding ebenfalls um. Dann warteten sie bis sie ankamen und bevor sie ausstiegen drückten sie auch Paine, die mit einem Sack voll Items ankam, das Armband in die Hand.

„Angekommen!“, rief Brüderchen und Rikku schlug ihm leicht auf den Hinterkopf.

„Danke fürs Bringen! Kannst du uns dann auch wieder abholen?“, sie grinste ihren Bruder frech an der nur nickte und zerknirscht drein schaute.

Das Möwenpack verließ die Celcius und sprang hinunter auf die Felsen. Vor ihnen lag die Höhle und Yuna steuerte zielsicher darauf zu. Innen war es verhältnismäßig düster, doch man konnte trotzdem sehen wo man entlang ging.

„Wie lautet unsere Strategie?“, fragte Paine.

„Angriff!“, kam es wie aus der Kanone geschossen von Yuna und Paine grinste. Sie legte ihr Dunkler-Ritter Kostüm an und schaute Rikku auffordernd an. Diese entschied sich für den Berserker und als Yuna ihr Krieger-Kostüm anlegte meinte Rikku: „Nein, nimm du deinen Weißmagier! Erstens musst du dich noch schonen so lange es geht und zweitens ist es besser wenn eine von uns nur heilt, damit wir unsere Kräfte sparen können. Wer weiß was noch auf uns zukommt…“

„Sieh an, sieh an. Rikku denkt mit...“, lobte Paine sarkastisch. Yuna gab ihr widerwillig Recht und wechselte in ihr Weißmagier-Outfit. Eigentlich war sie sogar ganz froh darüber, denn die Mission würde ihr bestimmt einiges abverlangen und sie war dankbar über die Hilfe ihrer Freundinnen. Entschlossen rief sie: „Y!“

Rikku trat neben sie mit einem „R!“ auf den Lippen.

Paine ergänzte mit einem: „P!“

„Auf zur letzten Mission des Möwenpacks!“, flüsterte Yuna, sodass nur Rikku und Paine es hörten. Sie ließen diesen letzten Moment des Friedens kurz auf sich wirken. Es war die Ruhe vor dem Sturm, das wussten alle drei genau.

Dann begaben sie sich in die Tiefen der Grotte…
 

Als Gippel am selben Morgen aufgewacht war, hatte er sich nicht dazu bewegen können Rikku aufzusuchen. Er wollte zwar mit ihr reden, wusste aber auch nicht genau, was er sagen sollte… oder wie sie reagieren würde…

Erst irgendwann am Mittag hatte er sich ein Herz gefasst, ihren Hauch von Unterhose eingesteckt und da er keine Ahnung hatte wo Rikku war, trat er mit der Celcius in Verbindung. Er frage den Jungen Shinra, der auf dem Sphärofon erschien, ob er wüsste wo Rikku sei. Doch in dem Moment wurde der Junge weg geschubst und Rikkus Bruder erschien auf der Bildfläche. Gippel stöhnte innerlich auf und hätte beinahe mit den Augen gerollt.

„Ah… Gippel! Du willst also wissen wo Rikku ist? Warte dort, wir holen dich ab!“

„Nein! Ich kann auch selbst zu ihr fahren“, erwiderte Gippel, doch Brüderchen hatte die Verbindung schon gekappt.

Seltsam…, dachte Gippel, sonst war Rikkus Bruder auch nie so kooperativ gewesen.

Schon gar nicht zu ihm! Er hätte jetzt damit gerechnet, die Ohren damit voll gejault zu bekommen, dass er sich von Rikku fern halten solle.

Er wartete bis das Luftschiff kam und stieg ein. Drinnen angekommen wurde er von einer feindseligen Atmosphäre in Empfang genommen. Das Flugschiff hob wieder ab und Gippel staunte mal wieder über die Inneneinrichtung und die schlichte Eleganz des Schiffes. Brüderchen, der aus seinem Cockpit sprang kam schnurstracks auf ihn zu.

„So, du suchst also Rikku… was willst du von ihr?“, fragte Brüderchen gedehnt und blieb dicht vor Gippel stehen.

„Ich muss mit ihr reden“, erklärte Gippel schulterzuckend und strich mit dem Finger über eine Metallleiste. Er musterte seinen Finger, an dem ein Quäntchen Staub haftete und fixierte Brüderchen danach.

Irgendwas war komisch… wieso interessierte es Brüderchen was er von Rikku wollte? Und wieso benahm der sich so seltsam?

„Aha, reden also… so wie oben auf dem Berg Gagazet?“, frage Brüderchen und Gippel zog die Augenbrauen zusammen. Etwas an der Art wie Brüderchen sprach alarmierte ihn und er frage sich worauf der hinaus wollte.

„Was meinst du?“

„Tu doch nicht so!“, rief Rikkus Bruder zornig und holte zum entscheidenden Schlag aus. „Du weißt genau wovon ich rede! Oder hast du etwa schon vergessen was in den Quellen passiert ist? Das sieht dir ähnlich!“ Gippel zuckte merklich zusammen und Brüderchen starrte ihn herausfordernd an.

Woher wusste er davon?, schoss es Gippel durch den Kopf. Hatte Rikku ihm etwas erzählt? Aber warum sollte sie? War sie vielleicht sauer auf ihn? Aber das war doch kein Grund so etwas auszuposaunen, das konnte er sich bei ihr gar nicht vorstellen…

Er wollte gerade etwas zu seiner Verteidigung hervorbringen, als Brüderchen meinte: „Keine Sorge, mein Vater weiß noch von nichts und Rikku hat auch keine Ahnung davon, dass ich es weiß.“

„Aber wie-“, setzte Gippel an, wurde aber schroff unterbrochen: „Ich habe zufällig gerade die Sphärofone kontrolliert und bin darauf gestoßen!“, er verzog angewidert das Gesicht. „Ich hätte ja viel von dir erwartet, aber nicht, dass du meine Schwester dermaßen ausnutzt. Hättest du nicht eines von deinen anderen Mädchen vergewaltigen können?“

Gippel war völlig überrumpelt und musste seine Gedanken nach diesen heftigen Anschuldigungen erstmal wieder ordnen.

„Andere Mädchen? Ausgenutzt? Vergewaltigt?!“, wiederholte er geschockt und langsam gewann seine Wut die Oberhand über seine Verwirrtheit. „Erstmal, gibt es keine anderen Mädchen, die sind längst Vergangenheit! Und außerdem habe ich Rikku nicht ausgenutzt und schon gar nicht vergewaltigt, das weißt du ganz genau!“, zischte er bedrohlich.

„Tz! Du kannst mir viel erzählen!“, konterte Brüderchen.

„Ach komm! Du hast doch gar keine Ahnung! Entweder du sagst mir jetzt wo Rikku ist und bringst mich am besten gleich zu ihr, oder ich suche sie eben selbst!“

„Das hättest du wohl gerne! Überhaupt nichts werde ich tun und du schon gar nicht!!“, schrie Brüderchen außer sich. „Du bleibst hier und gehst niemanden suchen! Rikku findest du sowieso nicht!“ Gippel kniff die Lippen aufeinander und malmte mit den Zähnen. Was glaubte der wer er war?!

„Du kannst mich hier nicht gefangen nehmen!“, er packte Brüderchen an den Hosenträgern und zog ihn zu sich heran. „Du sagst mir jetzt sofort wo Rikku ist, damit ich mit ihr reden kann!“ Doch Brüderchen riss sich nur los und meinte: „Ach, und was willst du mit ihr bereden? Willst du dich vielleicht entschuldigen und sagen, dass es falsch war was du mit ihr gemacht hast? Dass es nie wieder vorkommt? Das sie es womöglich einfach vergessen soll? Das hättest du dir vorher überlegen sollen!“

„Nein, ich-“, Gippel zögerte. „Ich will doch einfach nur wissen wo sie ist!“, er ließ sich auf eine Treppenstufe sinken, die noch zum Fahrstuhl führte und stützte den Kopf in die Hände. Brüderchen schüttelte verständnislos den Kopf und antwortete: „Sie ist gerade auf einer Mission mit Yuna und Paine, sie wollen Tidus retten.“

Was?!“, Gippels Kopf schnellte in die Höhe. Also hatten sie das Rätsel jetzt richtig gelöst! „Wo sind sie hingegangen?“, fragte er aufgebracht doch Brüderchen zischte nur: „Vergiss es! Du kannst ja mal darüber nachdenken was du getan hast!“ Damit ging er zurück in sein Cockpit.

Er ließ einen verzweifelten Gippel zurück, der nicht wusste, wie er mit der neuen Situation umgehen sollte. Shinra und Kumpelchen starrten Gippel ebenfalls feindlich an, sie schienen Brüderchen zu glauben und auf seiner Seite zu stehen. Mit Gewalt würde Gippel also höchstwahrscheinlich nicht weiter kommen… Er hatte keine andere Wahl als hier zu bleiben und abzuwarten.

Er hoffte, dass es Rikku gut ging und, dass die Mission erfolgreich ablaufen würde. Er hatte Vertrauen in ihre Stärke, doch trotzdem wäre er lieber bei ihr gewesen um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging! Er musste zugeben, dass er sich Sorgen machte... und sie vermisste…

Doch er wusste nicht wie er dies irgendjemanden vermitteln sollte und schon gar nicht ihr oder ihrem Bruder! Da würde er doch lieber hier sitzen bleiben und versauern!
 

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So! Das war’s erstmal xD

Wie ihr vielleicht merkt nähern wir uns dem Finale^^ *uhu*

Na ja, es bleibt spannend und wie ich bemerkt habe ist Gippel zu einem perversen

Unterwäscheschnüffler geworden… *sich das vorstellt* *lol*
 

*~~Ich wünsche euch noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!~~*
 

Eure Caro~

Last mission

Holla ihrz!!^^
 

Hier kommt mein nächstes Kapitel! Ich hoffe es gefällt :)

Was ich noch sagen wollte, wenn ihr die adult-Kapitel nicht lesen konntet, tja, ihr könnt euch ja ungefähr denken was da passiert... * aber-ich-kann's-euch-auch-schicken* x§
 

Gut, dann lasst uns mal herausfinden wo Tidus steckt >.< :
 

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Kapitel 22: Last Mission
 

Als das Möwenpack etwas tiefer in die Omega-Grotte vorgedrungen war, tauchten plötzlich ein Saurus und eine Kiste vor ihnen auf.

„Oh, die beiden kennen wir doch noch!“, meinte Rikku zu Yuna und wandte kurzerhand Klauen bei der Kiste an, die sich daraufhin in ein Mimik verwandelte. Paine griff den Saurus an, der mit einem Schlag besiegt war. Rikku wusste, dass das der schwächste Gegner in der Grotte war. Das Mimik war im Vergleich dazu schon etwas anspruchsvoller. Doch mit einigen Schlägen von ihr und Paine war das Ding schnell tot. Yuna sprach nach dem Kampf Vitra auf ihre Freundinnen und es konnte weiter gehen.

„Hey Mädels, ich lege mal den Monsterschreck an“, klärte Yuna sie auf und streifte sich den Ring über. Vielleicht war es besser den Monstern so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen...

Sie gingen den dunklen, engen Gang weiter und kamen in einen etwas größeren Teil der Höhle, wo sie den rechten Weg wählen mussten. Trotz des Ringes wurden sie kurz vor der Stelle, wo Rikku und Yuna vor zwei Jahren den falschen Omega besiegt hatten, von drei Pyroborosen überrascht.

„Mist!“, zischte Paine. „Die Monster-Rate scheint hier so hoch zu sein, dass der Ring uns nicht zu einhundert Prozent schützen kann.“

Grimmig nickte Rikku und zuckte erschrocken zusammen, als die Pyroborose von einem Eisga-Zauber erwischt wurden und alle gleichzeitig mit einem ohrenbetäubenden Knallen explodierten. Ruckartig drehte sie sich zu Yuna um und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Sorry...“, meinte diese, lächelte entschuldigend und zuckte mit den Schultern, „ich konnte einfach nicht widerstehen.“

Rikku grinste und nickte, sie konnte verstehen wie Yuna sich fühlte. Erstens war sie nicht der Typ, der andere alles machen ließ, sondern auch gern selbst mit anpackte. Und zweitens wollte sie so schnell wie möglich zu Tidus gelangen um ihn zu retten. Rikku hoffte inständig, dass es eine Möglichkeit gab ihn zu befreien...

Die drei stellten sich auf die bewegliche Platte und fuhren ein Stückchen nach oben, bevor sie noch weiter und tiefer in die Grotte vordrangen.
 

Fast waren die drei an ihrem Ziel angekommen, sie befanden sich in dem riesigen Raum der Höhle, wo man weiter unten schon Lava erkennen konnte. Natürlich war es auch dementsprechend heiß und Rikku wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es schien fast so, als würde der Monsterschreck in diesem Abschnitt der Höhle gar keine Wirkung mehr zeigen. Kaum hatten sie ein paar Schritte getan, tauchten auch schon neue Monster auf. Yuna hatte alle Hände voll damit zu tun die Truppe durch ihre Heilungsaktionen auf Zack zu halten. Endlich traten sie nacheinander in die Höhle, in der Omega vor zwei Jahren gehaust hatte.

„Wir sind da“, flüsterte Yuna fast ehrfürchtig wegen der Erinnerung an den damaligen Kampf. Plötzlich löste sich aus einer Felsspalte ein Morbol, es war Morbol der Große und ohne, dass die drei reagieren konnte wandte er Mundgeruch an. Die grün-gelbe Wolke kam auf Rikku zu und sie überlegte wie sie sich gegen die Zustandsveränderungen schützen könnte. Doch dann war es auch schon zu spät und sie war blind, stumm und konnte sich nicht mehr bewegen, weil sie zu Stein erstarrt war.

Paine erging es ähnlich, doch anstatt versteinert zu sein, fühlte sie sich plötzlich schrecklich elend und merkte wie das Gift durch ihr Blut in jede Zelle ihres Körpers verteilt wurde. Sie schaute sich mühsam um und sah, dass Rikku durch ihre Versteinerung kampfunfähig war. Yuna schien nicht mehr ganz bei Sinnen zu sein, denn sie sprach Blitzga auf sich selbst und wurde dadurch stark geschwächt. Schnell sammelte Paine ihre Gedanken, sie griff zu einem Allheilmittel und warf es auf Yuna und das nächste auf sich selbst und dann noch eins auf Rikku. Zum Glück hatten sie genügend Vorräte. Im Augenwinkel bemerkte sie, wie der Morbol sich auf blähte um seine nächste Attacke zu starten, doch sie schnellte nach vorne und versetzte ihm einen heftigen Schlag in die Tentakeln.

Rikku kam wieder zu sich und sah wie Paine den Gegner schon angriff. Also beeilte sie sich und führte ebenfalls einen Schlag aus, der aber nur halb so hart ausfiel wie sie es beabsichtigt hatte, denn sie war immer noch geschwächt. Endlich hörte sie hinter sich das erlösende Vitga und spürte sofort eine Verbesserung ihres Zustandes. Sie atmete durch und führte als nächstes den Angriff Stürmen aus, mit dem sie den Morbol auch volle Breitseite traf und dieser das Zeitliche segnete.

„Puh... das war knapp“, hörte sie Yuna hinter sich stöhnen und stimmte ihr mit einem erleichterten Seufzen zu.

„Okay, hier müsste es irgendwo sein“, meinte Paine und erinnerte sie an ihre Mission.

Rikku schaute sich genau um. Die Höhle hatte eine hohe Decke und an den Wänden waren irgendwelche ihr unbekannten, schwachen Lichtquellen angebracht, so wie überall in der Grotte. Sie schaute sich die Wände genauer an, konnte aber nichts ungewöhnliches entdecken. Yuna und Paine schauten sich ebenfalls suchend um. Rikku lugte in die Felsspalte, aus der der Morbol gekommen war, doch dort war nichts, was auf einen Eingang in das Reich der Toten hindeutete.

„Mh...“, machte sie nachdenklich. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und stellte sich in die Mitte des Raumes. „Seltsam... ich finde nichts.“

„Ich auch nicht“, verkündete Yuna mit einer leisen Enttäuschung in der Stimme.

„Aber es muss hier doch irgendwo-“, setzte Rikku verzweifelt an, doch sie wurde von einem Knarren unterbrochen. Sie war auf etwas am Boden getreten sie bückte sich und betrachtete es genauer. Es sah aus wie ein kleiner Sockel, er war vielleicht so groß wie ihre Handfläche und ragte nur ein paar Millimeter aus dem Boden heraus. Man erkannte ihn nur deswegen so schlecht, weil er genauso aussah wie das Gestein drumherum und ebenfalls uneben war. „Hey, ich glaube ich hab hier was!“, sie winkte ihre Freundinnen zu sich heran. „Sieht aus wie ein Sockel...“ Yuna setzte sich neben sie und beäugte das Ding ebenfalls.

„Du hast Recht“, stimmte Rikku ihr zu.

„Na dann mal los!“, knurrte Paine auf ihre typische, direkte Art, trat mit ihren Absätzen auf den Sockel und rammte ihn so kurzerhand in den Boden.

Es entstand eine unerträgliche Stille.

„Wieso passiert nichts?“, fragte Rikku nach ein paar Sekunden des angespannten Wartens.

„Keine Ahnung“, antwortete Yuna ratlos, doch dann polterte und rumorte es plötzlich laut. Die Felsspalte, aus der der Morbol gekommen war, wurde durch irgendeinen Mechanismus geöffnet und Steine bröckelten von der Wand hinunter. Yuna und Rikku richteten sich auf und blickten staunend auf das Schauspiel. Der Lärm verstummte und der Weg ins Reich der Toten stand für sie offen. Allerdings war es nicht das Abyssum wie sie es bisher kannten, mit Blumen und Flüssen. Nein, es war weitaus dunkler, ungemütlicher und vor allem gefährlicher.

„Dann lasst uns mal loslegen.“

Entschlossen ging Yuna durch die beiden Gesteinswände und die anderen beiden folgten ihr ohne zu zögern. Sie traten über die Schwelle, wo ihnen zuerst von einer Flut an Illumina die Sicht genommen wurde. Doch dann klärte sich ihr Blick und sie standen einer Person gegenüber, die Yuna und Rikku hier nie im Leben erwartet hätten.
 

Gippel war es satt gewesen auf der Brücke zu sitzen und die anderen anzuschweigen. Also war er mit dem Aufzug in die Quartiere gefahren und hatte ein wenig small-talk mit dem Hypello betrieben. Nach einer viertel Stunde waren ihm aber auch hier die Gesprächsthemen ausgegangen, woraufhin er sich auf das Außendeck begab.

Er hatte die Gegenden über die sie hinweg flogen beobachtet und wusste, dass sie über das Illuminum in die Berge zum Heim geflogen waren. Von dort aus weiter nach Norden und hier kreisten sie mittlerweile mehr oder weniger über einer Stelle. Als er den Landabschnitt näher betrachtete, fiel ihm ein kleiner Höhleneingang auf.

„Aha“, murmelte Gippel. Hier musste Rikku sein. Er überlegte ob er nicht vom Flugschiff entkommen konnte, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder, da es keine Möglichkeit gab aus dieser Höhe den Erdboden unbeschadet zu erreichen. Und da Brüderchen sich weigerte, ihn aus dem Luftschiff zu lassen...

Das ist doch lächerlich!, dachte Gippel. Am liebsten würde er Brüderchen richtig zeigen wer hier das Sagen hatte! Doch er wusste auch, dass er damit nicht weiter kommen würde, also hielt er sich zurück. Er musste wohl oder übel hier oben bleiben.

Frustriert ging er zurück in das Innere des Luftschiffes und beschloss sich in den Quartieren ein wenig schlafen zu legen. Er konnte ja so oder so nichts unternehmen, außer zu warten.

Er stakste die Treppe zu den Betten hoch und warf sich auf das erstbeste. Sofort stieg ihm ein bekannter Geruch in die Nase und er wusste sofort, wer in diesem Bett schlief. Er rollte sich auf dem Bauch, schob die Hände unter das Kissen und bettete seinen Kopf darauf. Dann schloss er die Augen und sog den Duft ihrer Haare in sich auf. Er würde jetzt wirklich gerne mit Rikku reden und alles zwischen ihnen klar stellen. Er dachte noch etwas darüber nach, was er ihr sagen wollte und schlief schließlich ein. Und der Geruch der ihn umgab drang bis in seine Träume vor...
 

„Sir Auron?“, entfuhr es Yuna verblüfft und Rikku schaute ihn ebenfalls mit großen Augen an. Hinter sich hörten sie, wie das Portal sich wieder schloss.

„Yuna“, sagte er in einem Ton, als hätte er sie erwartet. „Rikku. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber schön euch wieder zu sehen.“ Rikku entdeckte sogar ein Lächeln auf seinen sonst so mürrischen Lippen. Er sah noch genauso aus wie vor zwei Jahren und sein Blick fiel auf die Dritte im Bunde.

„Das ist Paine, sie gehört jetzt zu uns“, erklärte Yuna vorsichtig und die beiden nickten sich stumm zu. Auron räusperte sich: „Also gut, ich weiß was ihr vor habt... und ich kenne den Weg, also werde ich euch helfen. Erstmal gibt es einiges zu dieser Höhle zu sagen. Sie ist ein einziges Labyrinth und es wird nicht leicht werden voran zu kommen, da wir sehr vielen Monstern begegnen werden. Und wenn ich sage Monster...“, er machte eine viel sagende Pause, „dann meine ich auch Monster! Und zwar richtige.“ Alle starrten ihn an als würde er von einem fremden Planeten kommen.

„Eure komischen Ringe, die angeblich Monster abschrecken sollen, helfen euch hier überhaupt nichts, also tauscht sie lieber gegen etwas Nützliches aus“, forderte er sie scharf auf und wie gehorsame Schulmädchen taten sie was er sagte.

„Ich will kein Gejammer hören während wir unterwegs sind! Ihr werdet euch wie Erwachsene benehmen-“, er fixierte Rikku, „und ihr werdet tun was ich euch sage, weil sonst könnte es sein, dass ihr das hier nicht überlebt. Kapiert?“

„Warum guckst du mich so an?! Ich bin doch nicht kindisch!“, konterte Rikku auf seine Anklage, woraufhin Paine leicht ironisch schnaubte und sich einen drohenden Blick einfing.

„Ähm, Auron? Was machst du überhaupt hier?“, fragte Yuna jetzt und alle Augen richteten sich erneut gespannt auf ihn.

„Das hier, meine Liebe, ist eine Art Gefängnis. Der einzige Unterschied ist, dass man nicht erst gefasst werden muss, sondern automatisch nach seinem Tod hier her kommt. Man könnte es also mit der Hölle vergleichen.“

„Du bist in die Hölle gekommen?!“, entfuhr es Rikku und diese Erkenntnis erschreckte sie zutiefst.

„Ähm, na ja... nicht für immer“, wich Auron der Frage aus und Rikku glaubte, dass er hinter seinem großen Kragen und der Sonnenbrille rot wurde. „Es ist sozusagen nur vorübergehend.“

„Was war der Grund?“, fragte Yuna aufgeregt.

„Der Grund für meine Bestrafung ist, dass ich zu lange als Leibloser in eurer Welt geblieben bin...“, gab er schließlich zu und drehte sich um, sodass er tiefer in die Höhle gucken konnte. „Ich muss die gleiche Zeit hier bleiben, wie ich als Leibloser auf Spira war.“

Die drei nickten und folgten ihm. Rikku verstand zwar warum er hier war, aber sie wusste nicht, woher er wusste, dass sie Tidus retten wollten. Aber wenn sie darüber nachdachte, wollte sie es auch gar nicht wissen, also nahm sie es einfach so hin.

„Also ist Tidus hier?“, fragte Yuna hoffnungsvoll und Auron nickte.

„Jeder, der ein Sünder ist oder etwas verbrochen hat ist hier.“

„Aber was hat Tidus denn verbrochen?“, fragte Yuna obwohl sie es schon wusste.

„Er hat es nicht selbst verbrochen...“, Auron schaute Yuna tief in die Augen. „Du weißt, dass er deinetwegen hier ist, weil du ihn zurück geholt hast. Er ist ein Ausreißer!“ Yuna schaute schuldbewusst drein und senkte den Kopf.

„Folgt mir“, befahl Auron dann und alle vier griffen zu ihren Waffen. Die Höhle war dunkel und eng, man fühlte sich wirklich wie in einem Gefängnis. Vereinzelt flogen Illumina umher und erhellten ihren Weg ein wenig. Nach einigen Schritten schien es, als würden sie eine unsichtbare Grenze überschreiten, denn plötzlich tauchten überall Monster auf.

Monster, denen sie vorher noch nie begegnet waren und von denen jedes so stark war, dass sie alle Hände voll zu tun hatten. Und, dass weder Rikku noch Yuna Zeit dazu hatten sich näher darüber Gedanken zu machen, wie dankbar sie über Aurons Hilfe doch sein konnten.
 

Irgendwann, es schienen Stunden vergangen zu sein, meinte Auron, dass es nicht mehr weit war. Eigentlich hätten sie froh darüber sein müssen, doch mittlerweile hatten sie schon über die Hälfte ihrer Items verbraucht. Obwohl keiner der drei, so wie Auron es verlangt hatte, sich beschwerte, wussten alle drei, dass es problematisch werden würde den Weg zurück zu schaffen. Die Hi-Potions konnten zwar den physischen Zustand wiederherstellen, aber nicht die Erschöpfung heilen. Gerade hatten sie eine regelrechte Gegnerflut besiegt und konnten kurz verschnaufen. Auron dagegen schien keine Pause zu brauchen und ging weiter.

„Großer Gott!“, fluchte Rikku. „Ist mir doch egal was Auron sagt, ich beschwere mich jetzt: Ich-kann-nicht-mehr!“ Sie stützte sich auf ihren Knien ab und trotz der allgemeinen Erschöpfung lachten Yuna und Paine. Auron war so weit voraus gegangen, dass er es nicht hörte und die drei setzten sich auch wieder in Bewegung. Als sie um die nächste Ecke bogen, warteten schon geschätzte ein Dutzend Gegner auf sie und alle stürzten sich ins Getümmel.

Rikku nahm sich einen großen, hässlichen Burschen vor, der halb Wolf und halb Mensch zu sein schien. Sie hatte vor einiger Zeit in ihr Samurai-Kostüm gewechselt und briet ihm nun mit dem Schwert eins über. Der Wolfsmensch taumelte zurück und schnellte dann nach vorne um sie zu beißen. Doch Rikku wich geschickt aus und verpasste ihm einen Kinnhaken, sodass er auf dem Rücken landete. Er jaulte auf und erhob sich knurrend.

„Oh-oh, jetzt ist er sauer...“, witzelte Rikku und wartete auf seinen Angriff.

Bei Yuna sah es ähnlich aus, mittlerweile war sie keine Weißmagierin mehr, sondern Kriegerin, schließlich brauchten sie jede Faust oder Waffe die sie kriegen konnten. Sie lieferte sich einen erbitterten Kampf gegen irgendein fliegendes Ungestüm, das einer Fledermaus ähnelte und auch andauernd versuchte sie zu beißen. Bis jetzt konnte sie noch jedes Mal ausweichen oder seine Zähne abwehren, denn sie hatte nicht besonders viel Lust ihr Blut herzugeben.

Paine kämpfte gegen einen übergroßen, trollartigen Golem, der seine riesigen Hammerfäuste schwang. Ihr Schwert musste ihm wie ein kleiner Zahnstocher vorkommen, da er keinerlei Reaktionen zeigte, wenn sie ihn damit traf. Sie schlug immer verbissener zu, doch es half nichts und in einem kurzen, unachtsamen Moment ihrerseits, schlug er ihr das Schwert aus der Hand. Erschrocken eilte sie ihrer Waffe hinterher, dabei wandte sie ihm den Rücken zu. Das war ein fataler Fehler gewesen, denn er traf sie dort heftig mit seiner Faust, sodass sie gegen die Wand flog, abprallte und auf den Boden schlug. Ihr wurde ganz schwarz vor Augen und ihr Kopf, sowie ihr Oberkörper schmerzte höllisch. Sie tastete nach ihrer Tasche und holte eine Hi-Potion hervor, die sie schnell benutzte, doch es nützte nicht besonders viel. Ihr Blick klärte sich zwar auf, doch die Schmerzen an ihrem Kopf und am Oberkörper hörten nicht auf. Anscheinend hatte sie sich ernsthaft verletzt oder irgendwas gebrochen und eine Wunde am Kopf zugezogen. Paine wollte aufstehen, doch sie konnte nicht. Panisch beobachtete sie, wie der Golem seine Faust erneut schwang und wie diese auf sie nieder sauste. Sie biss die Zähne zusammen und stieß sich mit ihrem Ellenbogen vom Boden ab, sodass sie zur Seite rollte und dem Schlag wenigstens auswich. Außerdem konnte sie jetzt ihr Schwert ergreifen, doch das half ihr wenig, wenn sie nicht aufstand. Also versuchte sie es erneut und schaffte es wenigstens bis auf die Knie, bevor die Schmerzen in ihrer Brust so groß wurden, dass ihr Blickfeld wieder flimmerte. Trotzdem erkannte sie, wie die Faust des Golems wieder auf sie zu kam und richtete ihr Schwert in dessen Richtung. Als die Faust nah genug war schlug sie so fest sie konnte auf das Handgelenk des Golems, doch sie hatte nicht hart genug zu geschlagen und konnte den Schlag nicht verhindern. Er traf sie wieder und diesmal flog sie mit dem Rücken gegen die harte Felswand.

„Ahh!“, entfuhr es ihr und sie sackte zu Boden. Alles tat ihr weh und die verflixten Hi-Potions halfen nicht! Sie konnte in ihrem Zustand rein gar nichts mehr gegen den Golem ausrichten.

Auron hatte Paines Kampf aus den Augenwinkeln beobachtet, hatte aber nicht die Gelegenheit gehabt einzugreifen, weil er selbst mit zwei Monstern beschäftigt war. Sie war wirklich hartnäckig, das musste er ihr lassen. Doch als sie zum zweiten Mal gegen die Wand flog, wusste er, dass sie mit ihren Kräften am Ende war und schlug noch einmal kräftig um sich, bevor er ihr zu Hilfe eilte.

Paine sah schon wie die Faust des Golems sie in die Wand hämmerte, doch im letzten Moment stellte sich Auron in ihren Weg und fing den Schlag ab. Dann stach er dem Golem die Augen aus und erledigte ihn mit ein paar schnellen, gezielten Schlägen. Paine war beeindruckt von diesem Mann, der es so leichtfertig mit allem und jedem aufnehmen konnte. Andererseits hätte sie auch selbst auf die Idee mit den Augen kommen können...
 

Kurze Zeit später, als auch diese Monster besiegt waren, scharrten sich die drei um Paine zusammen und besprachen erstmal ihre Lage.

„Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragte Rikku ratlos und keuchte dabei atemlos. „Paine kann nicht mehr weiter kämpfen, aber wenn wir ohne sie weiter gehen, wird sie von den Monstern gefressen.“

„Ach Quatsch!“, protestierte Paine. „Ich kann weiter kämpfen!“ Sie versuchte aufzustehen, doch man merkte ihr ihre Schmerzen an. Nach kurzer Zeit gab sie ihr Vorhaben auf und sank wieder zu Boden.

„Ich bleibe hier“, erklärte Auron, als wäre es das Simpelste auf der Welt.

„Was? Aber woher sollen wir dann wissen, wo es lang geht?!“, rief Yuna verzweifelt und Rikku nickte.

„Es ist nicht mehr weit“, er deute auf die nächste Weggabelung. „Nehmt den rechten Weg, dann kommt ihr in einen etwas größerem Raum, von dem aus ein Gang nach links und nach rechts führt. Dort haltet ihr euch auch rechts und ab da gibt es nur doch diesen Weg, der euch zum Ziel führt“, er schaute Yuna beschwörend an. „Geht.“ Sie nickte entschlossen und griff nach Rikkus Hand um sie hinter sich her zu ziehen.

„Los Rikku, bringen wir's hinter uns“, flüsterte sie und die beiden verschwanden in den rechten Gang.

„Danke...“, meinte Paine und drückte ihre Hand auf die Stelle, die ihr weh tat. Auron hockte sich neben sie.

„Lass mal sehen...“, meinte er und nahm ihre Hand beiseite, er warf ihr einen kurzen Blick zu und tastete die Stelle vorsichtig ab. Er fühlte nach den Rippen und fragte an einer Stelle: „Tut es hier weh?“ Paine nickte und sog scharf die Luft ein.

„Du hast dir eine Rippe gebrochen“, verkündete er und erhob sich wieder. Dann bemerkte er wie sich zwei Monster langsam näherten und ging in Kampfstellung.

Paine war verwirrt, wie konnte dieser raue, harte Mann, so sanfte Finger haben?
 

Rikku und Yuna mussten nur vier Monster erledigen, bis sie den großen Raum erreichten, von dem Auron gesprochen hatte. Irgendetwas Unheimliches lag hier in der Luft. Allein schon die Stille war beklemmend, denn seltsamerweise hielten sich hier keine Monster auf. Sie bewegten sich zögerlich auf den nächsten Gang auf der rechten Seite zu und suchten den Raum misstrauisch mit ihren Blicken ab. Sie konnten den hinteren Teil nicht erkennen, da es zu dunkel war, aber Gegner schien es hier wirklich nicht zu geben.

Nein, denn in diesem Raum hauste etwas, oder jemand, viel schlimmeres. Und wer dieser jemand war, sollten die beiden Cousinen auch gleich erfahren, denn er war nicht gewillt sie passieren zu lassen.

Ein Mann löste sich aus der hintersten, dunkelsten Ecke des höhlenartigen Raumes und kam schnurstracks auf sie zu. Er war von Illumia umgeben und ein gehässiges und dennoch täuschend freundliches Lächeln umspielte seine Lippen und er säuselte: „Lady Yuna...“

Erschrocken fuhr Yuna beim Klang seiner Stimme zusammen, genauso wie Rikku. Niemals hätte sie erwartet ihm nochmal begegnen zu müssen. Er sah noch genauso aus wie vor zwei Jahren.

„Seymour!“, zischte Yuna hasserfüllt und blieb stehen. Rikku legte ihre Hand auf ihr Schwert.

„Wie ich sehe, habt ihr schon alleine herausgefunden, dass ich euch nicht freiwillig durchlasse...“, er musterte Rikku, die nur darauf wartete, sich auf ihn zu stürzen.

„Wieso tust du das? Wieso stellst du dich uns immer in den Weg?“, schrie Yuna ihn an und zog ebenfalls ihre Waffe.

„Nein, Yuni...“, Rikku fixierte sie von der Seite. „Wir haben nicht viel Zeit wegen Paine, du weißt schon. Geh und hol Tidus. Ich erledige das hier.“ Yuna schien sich nicht schlüssig darüber zu sein, ob das so eine gute Idee war, doch nach ein paar Sekunden gab sie nach und steckte ihr Schwert wieder weg. Seymour fing an zu lachen, so als hätten die beiden gerade einen guten Witz gebracht.

„Was gibt’s denn da zu lachen, Blauarsch?“, blaffte Rikku ihn an, woraufhin er verstummte und sie fragend ansah.

„Blau... arsch?“, wiederholte er.

„Genau! Oder welche Farbe haben die Haare an deinem Arsch sonst?“, feixte sie und verschaffte Yuna so die Gelegenheit sich unbemerkt davon zu machen. „Wenigstens hast du bekommen was du verdienst!“, rief Rikku. „Nämlich ein Frei-Ticket in die Hölle.“

Seymour wollte gerade etwas erwidern, als er die Finte bemerkte. Er musterte den Gang, in den Yuna verschwunden war und sein Gesichtsausdruck wurde wütend als er auf Rikku zu trat.

„Das hilft ihr nicht viel, wenn sie zurück kommt werde ich sie trotzdem töten! ... Endlich bekomme ich meine Rache!“, zischte er eingebildet und streckte seinen Arm aus um einen Zauber auf Rikku los zuschießen, der jedoch verfehlte.

„Vergiss das lieber jetzt schon mal, denn du wirst nicht mehr erleben wie sie zurück kommt!“, konterte Rikku und setzte zu einem Schlag an. Seymour zog ebenfalls seine Waffen, einen Metallspeer und einen Schlagring. Sie kreuzten diese und stießen sich gegenseitig zurück, wobei Seymour stolperte und mit einem gezielten Tritt von Rikku, der auf seinen Allerwertesten zielte, zu Boden ging. Rikku konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und prustete: „Wir sind wohl etwas eingerostet, was?“ Sie ging in Kampfstellung als er sich erhob. „Na ja, ich wollte dir schon immer mal so richtig in den Arsch treten!“, machte sie sich weiter lustig und wusste aber auch gleichzeitig, dass der Spaß jetzt vorbei war.
 

Yuna rannte durch den schmalen Gang und schlug nur ab und zu auf ein Monster ein, das ihr im Weg stand. Sie hatte ein ungutes Gefühl dabei, Rikku mit Seymour alleine zu lassen und wollte so schnell wie möglich zurück zu ihr. Irgendwann war der Gang zu Ende und führte ebenfalls in einen etwas größeren Raum, der aber gerade mal halb so groß war wie der, wo sie Seymour getroffen hatten. Yuna stoppte, es gab nur einen Gang, der aus dem Raum heraus führte und sie hätte am liebsten vor Freude los geheult, als sie Tidus aus diesem Gang kommen sah. Sie stieß einen erstickten Laut aus und rannte auf ihn zu, doch er schaute an ihr vorbei und rief: „Pass auf! Die Monster sind dir gefolgt!“

Stutzig blieb sie stehen und schaute sich um, er hatte Recht, ihr waren fünf Monster hinterher gekommen und er lief schon an ihr vorbei um sich auf sie zu stürzen.

Freute er sich denn gar nicht darüber, dass sie ihn retten wollte? Er hatte noch nicht einmal gelächelt...

Sie verwarf den Gedanken und schob sein Verhalten auf die Monster, schnell eilte sie ihm zur Hilfe und zusammen machten sie den Monstern den Gar aus. Als es geschafft war, warf sich Yuna erleichtert in seine Arm und funkelte ihn glücklich an.

„Ich bin so froh dich gefunden zu haben!“, sagte sie und wollte ihn gerade küssen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah:

Er fixierte sie kalt, von oben herab und im nächsten Moment stieß er sie auch schon von sich.

„Tidus? Was ist los mit dir?“, fragte sie verwirrt und merkte wie sich ein beklemmendes Gefühl in ihrer Brust breit machte. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Was machst du hier?“, fragte er abweisend. „Geh dahin zurück, wo du hergekommen bist!“

„Nein!“, schrie sie ihn an. „Hast du den Verstand verloren?! Du kommt gefälligst mit! Wir haben den ganzen Weg nur wegen dir zurück gelegt!“

„Pech für euch“, zischte er verächtlich und zog sein Schwert. „Wenn du nicht freiwillig gehst, dann werde ich dir auf die Sprünge helfen müssen!“ Yuna wusste beim besten Willen nicht, was sie dazu sagen sollte. Aber eins wusste sie ganz genau: Sie würde nicht ohne ihn gehen! Obwohl sie sich mittlerweile fragte, ob das überhaupt ihr Tidus war...

„Ich will aber nicht gegen dich kämpfen...“, meinte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. Tidus machte einen Schritt auf sie zu und schlug ihr ohne Skrupel mit dem Ellenbogen in den Bauch, sodass sie zu Boden geworfen wurde. Yuna steckte der Schreck über diesen Angriff tief in den Knochen und sie schniefte laut, als sie sich wieder aufrichtete und zögernd nach ihrem Schwert griff.

Jetzt wusste sie, dass das nicht der Tidus sein konnte, den sie liebte. Denn der hätte sie nie im Leben geschlagen! Vielleicht war er besessen oder so etwas.

An dem erbarmungslosen Ausdruck in seinen Augen erkannte Yuna, dass er es ernst meinte und wirklich wollte, dass sie ohne ein Wort wieder ging. Er erwartete, dass sie ihm protestlos gehorchte und ihn zurück ließ.

Aber das konnte er vergessen! Auch wenn er nicht er selbst war. Zur Not würde sie ihm seinen Verstand eben wieder in den Kopf prügeln müssen!

„Na gut, Liebling! Jetzt stellt sich heraus ob ich dich, während du zwei Jahre im Abyssum warst, eingeholt habe“, sagte Yuna und grinste, wenn auch etwas unsicher.
 

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Okay! Puh, wenigstens hab ich schon mal ein paar dramatische Kampfszenen hinter mich gebracht^^ ich hoffe die waren gut.

Und ja, ich hasse Seymour auch, ihr seid nicht die einzigen! *lol*
 

Nochmal frohes neues Jahr euch allen!!

Lg Caro~

Let's rock!

Hai Leute!
 

Sorry, dass ich so lange gebraucht habe mit diesem Kapitel! Aber einerseits lag ich zwei Wochenenden flach, weil ich meine Weißheitszähne raus bekommen habe und dann kam noch der Schulstress und die Trennung von meinem Freund dazu, da bin ich erstmal in ein Krea-Tief gefallen. °=___=°

Na ja, aber es gibt auch Gutes zu berichten^^:

Ich habe endlich meinen Führerschein!!! *dance*

Und ein Auto *abgeh* Es ist ein dunkelblaumetallic Ford Fiesta! Und ich hab mir das Kennzeichen SHG:RC:122 ausgesucht! Also wenn ihr die Nummer irgendwo seht, dann bin ich das o.O (122 steht für 22.12. das ist mein Geburtstag und C für Carolin und R für Rikku löl! Aber RC steht für RACER yeeaaah alles gut durchdacht^^)
 

So jetzt geht es aber weiter:
 

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Kapitel 23: Let's rock!
 

Yuna taumelte ein paar Schritte rückwärts. Sie atmete tief durch und ging wieder in Abwehr-Stellung. Tidus umkreiste sie und Yuna merkte, dass nicht nur ihr eigener Atem schwer ging. Sie hatten schon eine Zeit lang gekämpft, aber sie selbst hatte noch keinen ernsthaften Schlag ausgeführt. Sie konnte nichts dafür, aus irgendeinem Grund wollte und konnte sie ihn nicht verletzen. Vielleicht weil sie insgeheim doch nicht völlig ausschloss, dass das ihr Tidus sein könnte. Deswegen beschränkte sie sich darauf seine Schläge abzuwehren. Obwohl ihr bewusst war, dass sie nicht ewig so weiter machen konnte. Aber sie hoffte immer noch, dass er vielleicht endlich wieder der alte werden würde.

Schon schnellte er erneut nach vorne und Yuna blockte den Schlag mit ihrem Schwert, wobei sie wieder einen Schritt zurück gedrängt wurde.

„Komm endlich zu dir!“, rief Yuna verzweifelt.

„Was soll das?“, schrie Tidus und drückte sein Schwert gegen ihres, „Wehr dich gefälligst!“

Yuna schaute ihn verbittert an und erwiderte: „Ich will dir schließlich eine Chance lassen!“

„Pah!“, machte Tidus, wendete sein Schwert wobei er sich mitdrehte und ihr die Beine weg trat. Yuna ging zu Boden und landete schmerzhaft auf ihrem Steißbein. Sie verzog das Gesicht und fasste sich reflexartig an den Rücken, der anfing weh zu tun. Zeitgleich rammte Tidus sein Schwert in den Boden zwischen ihren Beinen und zischte: „Ab jetzt machen wir ernst, Schätzchen!“

Geschockt starrte sie seine Klinge an und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ein paar Sekunden schwieg Yuna, doch dann nickte sie und stand auf. Entschlossen wischte sie ihre Tränen weg.

„Du hast Recht. Das hier führt zu nichts. Ab jetzt halte ich mich nicht mehr zurück!“, sagte sie eher zu sich selbst als zu ihm. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen griff sie ihr Schwert fester und schlug mit aller Kraft auf Tidus ein. Überrascht musste er etwas zurück weichen und Yuna rückte nach. Sie entdeckte eine Lücke in seiner Deckung und stach zu, doch Tidus wich in letzter Sekunde aus und Yuna stolperte.

„So gefällst du mir schon besser“, stichelte er und konterte indem er ihr den Ellenbogen in den Rücken rammte und sie so zu Boden warf. Yuna fing sich mit den Unterarmen ab und merkte wie ihre Haut an dem rauen Stein aufschürfte. Tapfer rappelte sie sich wieder auf und merkte, wie ihr schon wieder die Tränen kamen. Vor Wut und Trauer, auf Tidus, weil er so ein Idiot war und sie andauernd zu Boden schlug ohne sich darum zu scheren wie sie sich dabei fühlte. Sie liebte ihn doch... aber er benahm sich wie ein Arschloch und merkte es noch nicht einmal! Was war nur in ihn gefahren? Wieso war er so anders? Was war passiert?

Yuna drängte die Fragen in den Hintergrund, stürmte wieder auf ihn zu und drosch auf ihn ein. Doch Tidus parierte jeden ihrer Schläge und stieß ihr seinen Schwertknauf in die Rippen, sodass sie gegen die Felswand flog und dann erneut von ihm zu Boden geworfen wurde. Seine Augen funkelten sie von oben herab amüsiert und böse an.

„Hast du endlich genug?“, fragte er verächtlich. Yuna schüttelte hilflos den Kopf, blieb aber trotzdem resigniert ein paar Sekunden liegen. Er war ihr immer noch überlegen und konnte sie im Handumdrehen besiegen. Sie musste taktischer vorgehen, wenn sie gewinnen wollte. Schluchzend kam sie wieder auf die Beine aber sie bemerkte nicht mehr, dass sie weinte. Überall hatte sie Schrammen und kleine Wunden. Sie war müde und geschwächt von dem Kampf und dem Weg durch die Höhle, aber sie wäre nicht Yuna, wenn sie jetzt aufgeben würde! Sie musste taktischer vorgehen und sich etwas einfallen lassen!

Und zwar schnell!

Ansonsten würde er erst sie gnadenlos abfertigen und danach ihre Freunde. Also ging Yuna wieder in die Defensive und beobachtete Tidus ganz genau. Sie musste auf eine Blöße warten...
 

Ein kleines Stück zurück durch die Gänge der Höhle, in einem größeren Abschnitt, lieferten sich Seymour und Rikku einen erbitterten Kampf, der dem von Yuna und Tidus in nichts nachstand. Gerade versetzte Rikku ihm einen kräftigen Faustschlag gegen die Brust, woraufhin Seymour schwankte und sie ihm mit dem Schwert eins überbraten konnte. Leider reagierte er ziemlich schnell und sie hinterließ nur eine Schramme an seinem Oberarm. Rikku sprang zurück und ging erstmal auf Distanz. Sie schnaufte ein paar mal tief durch. Dieses Schwert war einfach zu groß und unhandlich, damit war sie viel zu langsam um einen tödlichen Treffer zu landen! Seymour, der gerade seine neue Wunde musterte, war unaufmerksam, also wechselte Rikku ihr Kostüm und entschied sich für den Dieb. Mit ihren beiden Klingen konnte sie immer noch am besten umgehen. Seymour bemerkte ihr neues Outfit und grinste mitleidig.

„Denkst du wirklich diese Faschingskostüme bewirken irgendwas?“

„Faschingskostüme?!“, rief Rikku ungläubig und ging in Kampfstellung. „Ich werde dir mal demonstrieren was ich mit diesen Babys hier anstellen kann.“ Sie schwang ihre beiden Dolche und lächelte verschwörerisch. Dann rannte sie auf Seymour zu, aber anstatt ihn zu attackieren ging sie auf sein langes Gewand los. Damit hatte er nicht gerechnet und bevor er wusste wie ihm geschah hatte Rikku sich auch schon wieder von ihrem Feldzug zurück gezogen. Einen Augenaufschlag später segelten ein paar große Fetzen von seinem Gewand zu Boden. Verblüfft schaute er an sich herunter und registrierte, dass sein Gewand um einiges kürzer und sein Ausschnitt auf ominöse Weise so groß geworden war, dass seine Nippel zu sehen waren. Sein Mund öffnete und schloss sich vor Unglauben ein paar mal.

„Hat dir dein neues Kostüm die Sprache verschlagen?“, giggelte Rikku und musste sich stark zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. „Nein, jetzt mal ehrlich: Minirock steht dir gut, aber du solltest dir wirklich deine Beine rasieren. Blaue Haare sind heutzutage nicht mehr In... Beim Ausschnitt habe ich mich etwas verschätzt aber was soll's, dreh dich doch mal um!“

Böses ahnend drehte sich Seymour um und starrte auf sein freigelegtes Hinterteil. Jetzt konnte sich Rikku das Lachen wirklich nicht mehr verkneifen und prustete los: „Ich hatte Recht mit meiner Vermutung... Blauarsch!“ Sie kringelte sich amüsiert. „Schon mal was von Unterhosen gehört?“, bei diesen Worten schrie Rikku vor Lachen und Tränen traten ihr in die Augen. Wie er da stand in seinem luftigen Kleidchen. Zum schießen!

„Dir wird das Lachen schon noch vergehen!“, brüllte Seymour, der sich von seinem ersten Schock erholt hatte und wutentbrannt auf sie los ging. Rikku kam nicht so schnell aus dem Lachen heraus und Seymour rächte sich für sein verstümmeltes Gewand indem er ihr fies grinsend mit seinem Schlagring in den Bauch schlug. Rikkus Kichern ging in ein Würgen über und er nutzte dies um sie mit seinem Metallspeer gegen die Felsen zu drängen, wobei er sie würgte.

„Du ungezogene Göre verschwendest meine Zeit!!“, zischte er sie an und Rikku wollte etwas erwidern, doch er drückte ihr die Luft ab. „Ja, röchel nur, denn es wird das Letzte sein, was du tust!“ Mit diesen Worten prügelte er brutal mit seinem Schlagring auf sie ein. Rikku zuckte jedesmal zusammen und zerrte hektisch an seiner Hand, die ihr die Luft nahm. Sie versuchte ihn mit ihren Beinen weg zu treten, doch er stand vor ihr wie ein Berg (...oder wie eine Tunte xD) und sie schaffte es nicht ihn ins Wanken zu bringen. Sie ignorierte den Schmerz, den er mit seinen Schlägen verursachte und konzentrierte sich darauf irgendwie an Luft zu kommen. Sie merkte wie ihr der Sauerstoff ausging und alles anfing sich zu drehen. Dann schaute sie in Seymours triumphierende Augen und ihr Blickfeld begann zu flimmern. In ihrem Körper machte sich ein merkwürdiges Gefühl breit, ein bedrückendes Gefühl, was ihr befahl sofort Luft zu holen, aber so sehr sie auch danach schnappte es kam einfach nichts in ihren Lungen an. Panisch krallte sie sich in seine Hand und riss daran, aber es brachte nichts.

Sie konnte doch Yuna und die anderen jetzt nicht im Stich lassen!?

Rikkus Körper bäumte sich auf mit dem dringendem Bedürfnis nach Luft, doch Seymour drückte ihren Hals nur noch fester zu und ihr Körper verlor an Kraft. Ihre Arme fielen hinunter und baumelten leblos an ihren Seiten, gleichzeitig sackte Rikku in sich zusammen und ließ den Kopf hängen.

„Endlich...“, murmelte Seymour genervt und ließ von ihr ab.
 

Zum tausendsten Mal, so schien es Yuna, preschte Tidus jetzt schon vor und sie hatte alle Hände voll damit zu tun seine Schläge abzuwehren. Als er zurück sprang keuchten beide laut und Yuna fragte sich, ob er jemals einen Fehler machen würde? Außerdem schien er sich wirklich einen Spaß daraus zu machen, sie in allen erdenklichen Arten und Formen der Kunst auf den Boden zu schleudern. Denn dort war sie jetzt schon so oft gelandet, dass sie aufgehört hatte zu zählen und bis jetzt war sie jedesmal wieder aufgestanden und hatte sein gemeines Lachen über sich ergehen lassen. Aber sollte er nur kommen, schließlich war er auch nicht perfekt und sie hatte sich mittlerweile einen Plan überlegt der klappen könnte, dazu musste sie ihn nur einmal treffen und ablenken!

Also stemmte sie ihre Füße wieder in den bröckeligen Boden und wartete auf seinen nächsten Angriff. Ihr ganzer Körper war von Dreck verschmiert und von Schrammen übersät, ebenso ihr schönes Gesicht, das trotzdem einen entschlossenen Ausdruck hatte.

„Haaah!“, schrie Tidus, rannte auf sie zu und versetzte Yuna einen so kräftigen Hieb mit der flachen Seite seines Schwertes, dass sie ins Taumeln geriet. Sie fing sich aber schneller als er gedacht hatte und konterte mit einem harten Schlag, der seine Wirkung nicht verfehlte und Tidus aus dem Konzept brachte. Schnell setzte Yuna nach und versetzte ihm einen heftigen Rundum-tritt, der ihn seitlich zu Boden schlug. Ohne zu zögern wechselte Yuna in ihr Schwarzmagier-Kostüm und schickte Blitze durch den gesamten Höhlenraum. Diese schlugen in die Felsenwände ein und sprengten große Brocken heraus, die wild durch die Gegend flogen. Zum krönenden Abschluss bedachte sie Tidus mit einem Feura sodass seine Klamotten in Flammen aufgingen und er damit beschäftigt war sich selbst zu löschen.

Schnell sprang sie hinter einen der hinunter gefallenen Felsbrocken und wechselte in ihr Domteur-Kostüm. Hektisch kraulte sie Yojinbos Hund, Daigo, hinter den Ohren und bedeutete ihm sich in einer der entstandenen Felsspalten zu verstecken und auf ihr Zeichen zu warten. Der rundliche Hund gehorchte und trabte davon.

Yuna holte nochmal tief Luft und schaute hinter dem Felsen hervor. Sie erblickte Tidus, der Wasser auf sich selbst gezaubert hatte um das Feuer zu löschen. Sie schüttelte den Kopf, sie hatte vergessen, dass er auch ein paar Zaubersprüche beherrschte, aber dass man Feuer mit Eis bekämpfte wusste er wohl noch nicht so genau...

Sie zückte ihren kleinen Dolch, der blöderweise die einzige Waffe war, die ihr in diesem Kostüm zur Verfügung stand. Theatralisch sprang sie auf den Felsen und ging in Pose, wobei sie ihre kleine Waffe gekonnt in der Hand drehte. Dann musterte sie Tidus und sein Anblick versetzte ihr einen kleinen, schmerzhaften Stich. Er hätte richtig süß aussehen können, wenn er dort so wie ein begossener Pudel stand, wäre da nicht dieser falsche Gesichtsausdruck gewesen. Yuna sprang auf einen anderen Felsen und Tidus ließ sie nicht aus den Augen.

„Was hat dir diese kleine Show jetzt gebracht?“, fragte er geringschätzig und schüttelte seine Haare. „Hast du etwa gedacht so ein kleines Feuerchen bringt mich um?“ Er lachte trocken.

„Hoffen darf man jawohl noch...“, meinte sie und sprang wieder ein paar Felsen weiter.

„Was hast du vor?“, fragte er misstrauisch, „Und was hast du da eigentlich an?“ Yuna zuckte übertrieben mit den Schultern und antwortete nicht. Gott sei dank kannte er noch nicht jedes ihrer Kostüme.

„Ich ändere meine Strategie“, informierte sie ihn und kam von ihrem Felsen herunter. Sie war jetzt genau auf der anderen Seite des Höhlenraumes angekommen, sodass Tidus, der sich ihr zugedreht hatte, mit dem Rücken zu Daigos Versteck stand. Yuna steckte ihren Dolch beiseite und ging auf Tidus zu, der sie mit hochgezogenen Brauen betrachtete. Als sie genau vor ihm stand blieb sie stehen und schaute ihm eindringlich in die Augen. Seine Stirn runzelte sich und seine sonst so weichen Lippen wirkten verkniffen.

„Tidus... ich will dir nicht weh tun, aber wenn du weiterhin so... seltsam bist, habe ich keine Wahl.“ Sie versuchte versöhnlich zu wirken und lächelte ihn unsicher an.

„Du kannst mir nicht weh tun“, lautete seine nüchterne Antwort.

„Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher...“, sagte sie und verspürte das Verlangen ihn zu umarmen, aber sie wagte es nicht, weil sie Angst hatte, dass er sie erneut von sich stieß. „Natürlich könnte ich deinen Körper verletzen, aber darauf bin ich nicht aus.“ Sie legte ihre Hand behutsam auf seine nasse Brust, dort wo sich sein Herz befand, „Ich möchte dich hier erreichen...“ Zur Verdeutlichung übte sie einen sanften Druck aus und versuchte ihn mit ihren Augen, ihrer ganzen mentalen Kraft und Hoffnung zu beschwören. Immerhin wusste er ja noch wer sie war, aber es schien ihm schlichtweg einfach egal zu sein, doch sie wollte dafür sorgen, dass es ihm nicht mehr egal war!

„Hör auf dein Herz und komm mit mir“, flüsterte sie und sah ihn bittend an. Langsam nahm er ihre Hand von seiner Brust und musterte Yuna verwirrt. Anscheinend wusste er nicht, was er von alle dem halten sollte. Yuna führte ihre andere Hand zum Mund und stieß einen leisen Pfiff aus, sodass nur Tidus ihn hören konnte. Vielleicht würde es so funktionieren.

„Ich...“, setzte er unsicher an und folgte ihrer Hand mit seinem Blick, als der Pfiff ertönte schloss er die Augen und als er sie wieder öffnete verhärtete sich sein Gesichtsausdruck wieder und er zischte: „Glaubst du wirklich mit diesem sentimentalen Scheiß erreichst du was?“, dann zog er an Yunas Hand um sie über seine Schulter zu Boden zu werfen. Dort schlug sie heftig auf und japste erschrocken. Sie musste ihre Lieder kurz schließen und riss ihre Hand aus seiner heraus um sie zu einer Faust zu ballen. Für einen kurzen Moment hatte sie wirklich geglaubt, dass sie es geschafft hatte, aber anscheinend hatte sie sich getäuscht. Er hatte diese kurze Verstörtheit nur vorgespielt um sie zu überwältigen! Das konnte doch nicht wahr sein! Langsam reichte es ihr! Dieser Sturkopf hatte doch selber Schuld. Sie erhob sich und fixierte ihn wütend.

„Findest du das lustig?“, zischte sie wütend und ging ein paar Schritte auf ihn zu.

„Was?“, fragte er unschuldig.

„Hör auf mich für dumm zu verkaufen!! Ich hab gefragt ob du es lustig findest mich zu verarschen und die ganze Zeit grob auf diesen verdammt harten Boden zu schmeißen?!“, sie packte ihn entschlossen an einer Hand und manövrierte sich blitzschnell hinter ihn, indem sie ihm seinen Arm auf den Rücken drehte, im gleichen Moment, das Schwert aus der Hand riss und es erst einmal außer Reichweite warf. „Denn ich finde das nämlich nicht sehr lustig!!“, brüllte sie so laut sie konnte um ihrem Zorn Luft zu machen. Dann trat sie ihn mit aller Kraft zu Boden und revanchierte sich so für sein unmögliches Verhalten. Bevor er sich wieder erheben konnte, setzte sie sich auf ihn und hielt ihn so gefangen.

„Geh von mir runter, du fette Kuh!“, hustete Tidus und Yuna schnappte entsetzt nach Luft. Wie hatte er sie gerade genannt? Fette Kuh??!! Dafür verpasste sie ihm einen kräftigen Schlag gegen den Kopf und ihr wurde klar, dass das niemals ihr Tidus sein konnte! So etwas hätte er im Leben nicht zu ihr gesagt! Also stand sie auf und ging zu seinem Schwert um es ihm zu reichen, als er wieder aufgestanden war.

„Nimm deine Waffe und kämpf gefälligst gegen mich!“, blaffte sie ihn an und zog ihren mickrigen Dolch aus seiner Halterung. Tidus schien dieser sehr zu amüsieren, aber Yuna war ganz und gar nicht zum Lachen zumute. Nein, ganz im Gegenteil. Ihr war klar, dass dieser... falsche Tidus, der hier vor ihr stand, niemals zu sich kommen würde. Sie konnte nichts mehr für ihn tun, außer ihn von seinem Leid zu befreien. Er grinste sie schon wieder so schmierig an und in Yuna stiegen die Tränen auf, wenn sie gewusst hätte, was für eine Enttäuschung hier auf sie warten würde, wäre sie niemals ins Abyssum gekommen um den da retten zu wollen. Als er lachend näher kam und zu einem kräftigen Schlag ausholte, dem sie nur knapp entging indem sie sich freiwillig zu Boden warf, wurde ihr bewusst, dass er noch nicht einmal davor halt machte jemanden zu attackieren, der nur einen kleinen Dolch zur Verteidigung hatte. Sie schniefte laut und legte ihre Waffe an die Lippen und pustete in den Knauf, der gleichzeitig eine Hundepfeife war. Das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite und alles ging plötzlich viel zu schnell, Daigo kam aus seinem Versteck geschossen und griff Tidus von hinten an, der von ihm zu Boden gerissen wurde. Die beiden kämpften am Boden miteinander und Yuna robbte zu ihnen hin.

„Geh weg du Mistvieh!“, fluchte Tidus und versuchte sich den Hund vom Leib zu halten. Als dieser endlich von ihm abließ durchzuckte ihn plötzlich ein stechender Schmerz in der Brust und er riss die Augen auf. Er drehte seinen Kopf und entdeckte Yuna, die seitlich neben ihm hockte und ihm ihren Dolch in die Brust gerammt hatte. Mit Tränen verschleiertem Blick schaute sie auf ihn hinunter und löste ihre Hand langsam von dem Dolch. Sie sah wie Tidus anfing sich, zum zweiten mal vor ihren Augen, in Illumina aufzulösen und schüttelte kaum merklich den Kopf. Was wäre, wenn er doch der richtige Tidus war? Dann hatte sie ihn umgebracht... Obwohl er doch schon tot war und sie ihn eigentlich hatte retten wollen...

„Nein... Es tut mir Leid... Tidus“, stotterte sie, obwohl sie wusste, dass es keinen anderen Ausweg gegeben hatte. Sie tastete nach seinem Gesicht, das anfing zu flimmern. Sie beugte sich zu ihm runter und wollte ihn küssen in der Hoffnung irgendetwas für ihn tun zu können, doch er verzog sein Gesicht zu einer hämisch grinsenden Fratze und sie schreckte zurück.

Dann löste er sich endgültig in Luft auf und die Illumina schwirrten durch den Raum.
 

Weit entfernt saßen Paine und Auron gegen eine Felswand gelehnt und warteten. Entweder auf neue Gegner oder auf die Rückkehr der beiden Mädchen und vielleicht Tidus.

„Was meinst du, wie lange werden sie noch brauchen?“, fragte Paine und versuchte möglichst normal zu klingen. Sie machte sich Sorgen um ihre Freundinnen und war ärgerlich auf sich selbst, dass sie ihnen nur noch ein Klotz am Bein war.

„Ich weiß es nicht...“, antwortete Auron nach einiger Zeit, „Aber es wird nicht leicht für sie werden.“

„Wie kommst du darauf?“, hackte Paine nach, weil sie glaubte, dass er mehr wusste. Auron zögerte und musterte sie ausführlich. Paine fühlte seinen durchdringenden Blick auf sich und erschauerte, was dachte er wohl gerade? Schließlich meinte Auron: „Sie werden... nun ja. Alte Bekannte treffen, zumindest gehe ich stark davon aus.“

„Was sind das für Bekannte?“, fragte Paine und erwiderte seinen ernsten Blick. Sie dachte erst, dass sie sich verguckt hatte, aber er grinste kurz und sagte: „Auf jeden Fall keine netten.“
 

Ein kleiner Junge, mit einem Mantel und einer Kapuze beobachtete die Szene und sah wie Tidus endgültig verschwand. Yuna, die bis jetzt furchtlos geblieben war brach über der Stelle wo er gelegen hatte zusammen. Der Junge hörte wie sie schluchzte und unter ihren Heulkrämpfen erbebte. Er runzelte die Stirn und beschloss sich ihr zu zeigen.

„Yuna...“, setzte die Astrah beruhigend an, „Gib jetzt nicht auf! Du weißt doch, dass er nicht der echte Tidus war, also was soll dann das Tränen vergießen?“ Die Astrah schüttelte den Kopf und verschwand wieder.

Mit großen verweinten Augen schaute Yuna auf die Stelle wo die Astrah gewesen war und wimmerte kurz. Daigo kam angetrottet und stupste gegen ihre Schulter, woraufhin Yuna ihr Gesicht in seinem Fell vergrub und laut schluchzte. Sie krallte sich in seine langen, weichen Haare und suchte Trost in seiner Anwesenheit.

„Was soll ich denn jetzt machen?“, jammerte sie. Der Hund spitzte die Ohren und schaute in die Richtung, wo der Gang war, der noch tiefer in die Höhle führte. Yuna verstand und nickte mutig. „Du hast Recht... und die Astrah hat auch Recht! Ich darf jetzt nicht das Handtuch werfen! Der richtige Tidus ist bestimmt noch hier unten...“, redete sie sich ein und stand mit wackeligen Knien auf. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten. Hoffentlich war es nicht mehr weit und hoffentlich ging es ihren Freunden noch gut...

Yuna verabschiedete sich von Daigo und wechselte in ihr Berserker-Kostüm, dann betrat sie entschlossen den engen Gang, der sehr dunkel war. Vom weiten sah sie schon ein paar Monster auf sich zu kommen und stürzte sich voller Elan ins Gemetzel.
 

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So, das war es erstmal xD, eigentlich wollte ich in diesem Kapitel mit der Storyline noch weiter kommen, aber dann wäre es viel zu lang geworden! o.O

Oh, oh was wird nur aus Rikku? *ich weiß es. Aber ihr nicht* Ällabätsch!^^

Und ja, es heißt wirklich 'das' Überraschungsmoment xD !! hört sich scheiße an ich weiß =_=

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!!!!! Diese Story feierte am 19. März ihren 2-jährigen Geburtstag !!!! Geil oder? xDD

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Ja ich weiß, damit hätte wahrscheinlich keiner gerechnet^^ aber die Story wird wirklich zum Abschluss kommen! I promise =^.^=
 

Wenn es weiter geht, schreibe ich wieder die gewohnte ENS, ansonsten könnt ihr ja auch in eure Persönlichen Startseiten gucken.

Lg caro~

Lost and found

Hallo meine Lieben^^
 

Hier kommt auch schon das nächste Kapitel! Ich will euch ja nicht zu sehr auf die Folter spannen *fies lacht*

Wundert euch nicht darüber, dass das 22. Kapitel jetzt Last Mission heißt und das 23. Kapitel den Namen Let's rock übernommen hat. XD Ich fand die Namen passen so besser zu den Kapiteln, deswegen habe ich sie vertauscht!
 

Jetzt geht es aber weiter:
 

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Kapitel 24: Lost and found
 

Sobald Seymour Rikku losgelassen hatte sank sie zu Boden und holte erst einmal kräftig Luft und atmete tief durch.

Sehr tief!

„Was? Wieso lebst du noch?“, fragte er angewidert und überrascht, während er sich wieder umdrehte. Rikku zog sich an einem Felsen hoch und meinte: „Als ich gemerkt habe, dass ich nicht aus eigener Kraft frei komme, habe ich einfach so getan als wäre ich tot, damit du mich in Ruhe lässt!“ Sie massierte sich immer noch ihren Hals und schluckte ein paar mal. „Na ja, jedenfalls werde ich dich jetzt nicht mehr unterschätzen oder irgendwelche Späße machen. Du gehst mir nämlich langsam auf die Nerven und ich muss immer noch Yuna helfen!“ Sie zückte sofort wieder ihre Dolche und Seymour schien es nicht zu gefallen ein weiteres Mal gegen Rikku kämpfen zu müssen. Augenblicklich stürmte Rikku auf ihn zu und der Kampf ging weiter. Rikku, die wieder in Topform war vollführte ein Rad und als sie wieder auf den Beinen stand säbelte sie ihm kurzerhand eine Haarsträhne ab, die anscheinend seinen Pony darstellen sollte. Dabei hinterließ sie auch eine klaffende Wunde in Seymours Gesicht, die hoffentlich eine hässliche Narbe werden würde. Seymour beachtete seine Wunde diesmal nicht und schlug Rikku mit seinem Speer. Diese merkte wieder wie ihr Körper immer noch schmerzte von seinem brutalen Angriff zuvor. Er hatte ihr ganz schön zugesetzt. Am besten sie besiegte ihn möglichst schnell, schließlich brauchte sie all ihre Kraft für den Rückweg!
 

Gerade kratzte sie einem fliegenden Monster die Augen mit ihren Pranken aus, als ein weiteres sie von hinten angriff. Yuna wirbelte herum und machte auch diesem Störenfried den Gar aus. Der Gang schien unendlich zu sein! Er führte sie immer tiefer unter die Erde, oder wie man das im Abyssum auch nennen mochte.

Nach zahlreichen weiteren Kämpfen kam sie endlich erschöpft in einem dunklen nebligen Höhlenraum, wie es ihr schien, an. Sie konnte die Hand vor den Augen nicht mehr sehen, weil die dicken Nebelschwaden ihr die Sicht nahmen. Entsprechend vorsichtig tastete sich Yuna in den Raum hinein. Immer darauf vorbereitet, dass ein Monster sie plötzlich anfallen könnte. Sie versuchte leise zu atmen, was ihr aber schwer fiel, da sie völlig kaputt war. Ihr ganzer Körper war angespannt und sie kniff die Augen zusammen in der Hoffnung so besser sehen zu können. Was lauerte ihr in diesem Raum wohl auf?

Schritt für Schritt arbeitete sie sich vor und horchte. Ab und zu hörte sie das Scharren und Knurren von Monstern, die zweifellos hier waren. Doch dann vernahm sie ein neues Geräusch, es hörte sich nach einem leisen Klimpern an... wie Metall.

Im gleichen Moment prallte Yuna mit dem Kopf gegen etwas Hartes.

„Aua!“, entfuhr es ihr und sie rieb sich den Kopf. Sie tastete nach der Stange, gegen die sie gelaufen war und fand gleich daneben noch eine. Hastig ging sie an ihnen entlang und fand heraus, dass es sich bei diesen Metallstangen um eine Zelle handelte. Das hier musste so etwas wie ein Gefängnis für Monster sein, vermutete sie. Gleich darauf hörte sie hinter sich ein Schnauben und musste einen großen Behemot besiegen, der seltsam abartig aussah. Als er zu Boden ging, zierten Yunas Körper noch ein paar weitere Kratzer, aber das machte jetzt auch keinen Unterschied mehr. Sie holte eine Hi-Potion aus ihrer Tasche und entschloss sich den Nebel zu lichten. Nachdem sie sich gestärkt hatte, wechselte sie also wieder in ihr Schwarzmagier-Kostüm und schickte einen Blitz in die von ihr entdeckte Zelle. Diese wurde kurz erhellt und Yuna erkannte, dass sie leer war. Also tastete sie sich weiter an den Stäben entlang bis zur nächsten Zelle, in die sie auch wieder einen Blitz-Zauber losließ. In ihr befand sich ein angeketteter Mensch mit zerissenen Klamotten und schwarzen verwuschelten Haaren, der sie mit leeren Augen angestarrt hatte. Er hatte leicht wahnsinnig ausgesehen und Yuna erschauerte bei dem Gedanken an ihn. Schnell tastete sie sich weiter und stieß gegen eine Wand. Das konnten doch nicht alle Zellen gewesen sein!? Sie schätzte, dass sich diese Zellen überall in dem großen Höhlenlabyrinth befanden. Aber Auron schien zum Glück zu wissen in welchem Tidus sein musste. Sie schickte einen Blitz an der Felswand entlang und sah, dass dies eine Sackgasse war. Aber an der gegenüberliegenden Seite war auch noch eine Zelle. Yuna bewegte sich durch den Nebel an der Wand entlang bis sie wieder auf Gitterstäbe stieß.

Hoffentlich hatte Auron Recht gehabt.

Erneut schickte sie einen Blitz in die Zelle, der diese für eine Zehntelsekunde erhellte. Yuna japste laut und schickte noch einen zweiten Blitz in diese Zelle. Ja, sie hatte sich nicht verguckt! Es war Tidus der dort angekettet auf dem Boden saß! Genau wie sie ihn im Abyssum von Guadosalam gesehen hatte!

„Ich hab ihn gefunden!!“, rief sie so laut sie konnte und machte einen Luftsprung. Es war ihr egal, dass ihre Freunde sie nicht hörten, es fühlte sich einfach gut an es zu sagen. „Halte durch ich hole dich da raus!“, schrie Yuna in die Dunkelheit, bekam aber keine Antwort. Jetzt konnte sie nichts mehr aufhalten! Nicht einmal die Monster, die sie auf sich zu kommen hörte. Anscheinend hatte sie mit ihren Freudentänzchen ein bisschen zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen... Aber egal! Sollten sie nur kommen, die würde sie auch noch schaffen!

Eines der Monster schlug sie aus dem Nebel heraus gegen das Gitter der Zelle und Yuna revanchierte sich mit einem mächtigen Feuga-Zauber auf die gesamte Gegnerschaft. Diese fingen an fürchterlich zu fauchen und zu brüllen, aber Yuna ließ sich nicht einschüchtern und kühlte sie mit Eisga wieder ab. Dann wirbelte sie mit ihren Zauberstab durch die Menge und lieferte sich einen Kampf mit allen gleichzeitig. Dies verlangte ihr ziemlich viel ab und sie landete auch ein paar mal auf dem Boden, aber am Ende ging sie doch als Siegerin aus dem Kampf hervor und saugte ihren Gegnern nochmal ordentlich MP ab. Die könnte sie eventuell noch gebrauchen.

Sie widmete sich wieder ihrer Mission Tidus zu befreien und suchte nach einer Zellentür. Zu ihrer Verblüffung gab es aber keine.

„Auch gut“, murmelte Yuna und musterte die Metallstäbe der Zelle. Dann muste sie eben eine andere Möglichkeit finden hinein zu kommen. Sie entschied sich, die Stäbe erstmal ordentlich zu erhitzen, so wie in einer Schmiede. Also musste Feuga wieder her und das, so lange, bis das Metall anfingen zu glühen. Dann benutzte Yuna ihren Magierstab als Hebel und steckte ihn zwischen zwei der heißen Stangen um sie so weit wie möglich auseinander zu biegen. Diesen Vorgang wiederholte sie ein paar Mal, wobei sie darauf achtete Tidus nicht zu treffen. Irgendwann, als sie glaubte, dass die Stäbe weit genug auseinander waren, dass sie hindurch passte, schreckte sie das Metall mit Eisga ab und schlüpfte in die Zelle. Drinnen angekommen stolperte sie über ein Stück Holz, was sie prompt anzündete und neben Tidus platzierte. Dann ließ sie sich neben ihn auf den Boden fallen.

„Tidus, hörst du mich?“, fragte sie flüsternd und registrierte, dass er sehr mitgenommen aussah. Seine Klamotten waren überall kaputt und seine Haut hatte, ebenso wie ihre eigene, viele Schrammen und Wunden. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht dreckig. Sanft rüttelte sie an seinen Schultern. „Tidus, wach auf. Ich bin hier um dich zu retten.“ Er bewegte sich nicht und Yuna bekam es mit der Angst zu tun. Was wenn er gar nicht mehr lebte? Seine Hand fühlte sich kalt an und überhaupt sah er ziemlich leblos aus. Panisch versuchte sie seinen Puls am Hals zu fühlen, doch er schlug nicht. Yuna wartete noch ein paar Herzschläge ab, doch sie spürte nichts. Gar nichts.

Tränen schossen ihr in die Augen und sie klammerte sich an ihn. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie waren zu spät gekommen! Völlig außer sich vor Enttäuschung, Trauer und Angst brach sie über seinem Körper zusammen und legte ihren Kopf an seine Schulter.

„Wie kann das sein?“, schluchzte sie und konnte den Tränenfluss gar nicht mehr stoppen. „Ich... Wir wollten dich doch retten... Was ist nur passiert? Ich liebe dich doch so sehr!“

„Ich liebe dich auch...“, krächzte eine leise Stimme mühevoll und Yuna hörte sofort verwirrt auf zu weinen und hob den Kopf. Tidus schaute sie, unter halb geöffneten Liedern her, an und versuchte anscheinend zu lächeln, was ihm nicht ganz gelang.

„Wie, was? Ich, ich dachte du wärst tot?!“, brachte Yuna hervor und musterte ihn wie ein Geist mit weit aufgerissenen Augen.

„Bin ich doch auch, sonst wäre ich schließlich nicht hier, Dummerchen“, war seine neckende Antwort und Yuna wurde alles klar. Natürlich war er tot! Deswegen wollten sie ihn ja auch retten, aber als sie seinen Puls nicht gespürt hatte, hatte sie halt gedacht... ach egal.

Stürmisch umarmte sie ihren Tidus und gab ihm einen langen, innigen Kuss. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.

„Jetzt wird alles gut!“, versprach sie ihm und streichelte ihm sanft durch die Haare. Er nickte und blickte sie sehnsüchtig an, was Yuna dazu veranlasste ihre Hand in seinen Nacken gleiten zu lassen und ihn erneut zu Küssen. „Wie geht es dir?“, fragte sie als sie sich von ihm löste. Tidus zuckte mit den Schultern.

„Wenn du mich von diesen Dingern hier befreist, schon viel besser.“ Er rasselte mit seinen Ketten.

„Mal sehen“, sagte Yuna nickend und untersuchte die beiden Ketten. Sie waren mit dicken Metallschellen um Tidus Handgelenke gelegt worden und dann mit der Decke verbunden. Yuna zog mit aller Kraft an den Ketten doch es brachte nichts.

„Hab ich auch schon versucht, das klappt nicht“, gab Tidus zu bedenken.

„Dann musst du wohl hier bleiben“, flüsterte Yuna sarkastisch und ließ sich wieder neben ihn sinken, „Ich finde dich in Ketten nämlich eigentlich ganz sexy.“ Tidus grinste während sich Yuna über ihn hockte, sodass sie ihm geradewegs ins Gesicht sehen konnte. Sie nahm eine seiner Hände und strich über die Metallschellen. Dann fuhr sie mit der Hand über die Kette und meinte: „Okay, ich werde es machen wie bei der Zelle“, und erklärte Tidus ihren Plan.

„Könnte klappen“, stimmte er ihr zu und Yuna knabberte ihm noch ein wenig am Ohr, bevor sie begann Feuga auf eine der Ketten zu zaubern. Als sie glaubte, dass es heiß genug war stand sie auf, wechselte in ihr Krieger-Kostüm und schlug so fest wie sie konnte auf die glühende Stelle der Kette, während Tidus diese straff zog.

„Es funktioniert nicht!“, rief Yuna verzweifelt und versuchte es nochmals, aber die Kette brach nicht.

„Du musst es weiter versuchen! Schlag fester zu!“, forderte Tidus und Yuna biss sich entmutigt auf die Unterlippe. Dann versuchte sie sich zu beruhigen, konzentrierte sich und drosch so stark wie sie konnte auf die gleiche Stelle ein, bis die Kette endlich entzwei sprang. Yuna machte einen triumphierenden Laut und sie wiederholten das Ganze mit der zweiten Kette. Zwar war Tidus jetzt nicht mehr in der Zelle gefangen, aber die Metallschellen, mit je einem Kettenrest, hatte er immer noch um seine Handgelenke.

„Die müssen wir später entfernen. Das schaffen wir so nicht“, erklärte Yuna und schüttelte den Kopf. „Kannst du aufstehen?“ Tidus versuchte sich aufzurappeln, doch Yuna musste ihm helfen. Er war immer noch zu schwach um von alleine stehen zu können. Er verzog schmerzvoll das Gesicht, als er mit seinem rechten Fuß auftrat und musste sich wieder hinsetzten.

„Ich glaube mein Fuß oder das Gelenk ist gebrochen, es tut höllisch weh, wenn ich auftrete...“, schlussfolgerte er.

„Aber wie kann das sein? Wie ist das passiert?“, fragte Yuna. Tidus schüttelte den Kopf.

„Muss irgendwann während den letzten Kämpfen passiert sein... Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich bin nicht die ganze Zeit in dieser Zelle. Zwischendurch bin ich immer in irgendeinem Raum dieser Höhle und muss gegen endlos viele Gegner kämpfen. Frag mich nicht wie ich da hin komme... Manchmal habe ich tagelang nur gekämpft und wenn ich k.o. ging, dann war ich plötzlich wieder hier angekettet bis es mir einigermaßen besser ging und ich wieder in diesen Raum kam“, er zuckte ratlos mit den Schultern.

„Das erklärt wenigstens wieso du keine Zelltür hast...“, grübelte Yuna.

„Wie es aussieht musst du mich hier lassen. Du kannst mich nicht stützen und gleichzeitig gegen die da kämpfen.“ Er nickte mit dem Kopf zu ein paar Monstern, die versuchten durch die Gitterstäbe in die Zelle zu gelangen, doch Gott sei dank war Yunas provisorischer Zugang nicht groß genug für diese Viecher. Yuna schluckte und erwiderte bestimmt: „Vergiss es! Meinst du ich bin den ganzen Weg gekommen um dich jetzt hier zurückzulassen? Du spinnst doch wohl! Außerdem sind Rikku, Paine und Auron auch mitgekommen.“ Sie verschwieg, dass es Paine ähnlich wie ihm ging und dass Rikku gerade gegen Seymour kämpfte.

„Und wo sind die?“, fragte Tidus skeptisch.

„Die kommen noch... also zumindest Rikku wird bald hier sein... hoffe ich zumindest.“

„Hoffst du?“, wiederholte Tidus und Yuna zögerte.

„Ja, ich...“, doch dann kam ihr die rettende Idee, „Ich kann sie doch fragen! Guck mal, Shinra hat uns allen so ein Gerät gegeben, man nennt es Sphäroarmband.“ Sie zeigte Tidus ihren Arm, an dem das rundliche Ding befestigt war. „Damit kann ich die Celcius kontaktieren und die verbinden uns dann mit Rikku!“ Glücklich darüber, dass ihr dieser Einfall gekommen war gab sie Tidus einen flüchtigen Kuss und drückte auf den Knopf am Gerät. Es fing an zu knistern und Yuna sandte ein Stoßgebet zum Himmel, (während sie sich in der Hölle befand xD) dass es funktionierte.
 

Gippel schreckte aus seinen Träumen hoch mit einem verzweifelten „Nein!“ auf den Lippen. Er saß kerzengerade im Bett und atmete schnell und hektisch. Verwirrt fuhr er sich mit der Hand über sein verschwitztes Gesicht und versuchte sich zu beruhigen. Er hatte wirklich wirres Zeug geträumt und ihm war noch ganz komisch.

Gippel erinnerte sich daran, dass es in seinem Traum um Rikku ging, die gegen einen starken Gegner, den er nicht identifizieren konnte, kämpfte. Gippel hatte ihr die ganze Zeit helfen wollen, doch er hatte nur zuschauen können. Jedesmal wenn sie einen Schlag abbekommen hatte, war er zusammen gezuckt und hatte immer wieder nach ihr gerufen. Sie hatte sich erbittert gegen diesen Typen gewehrt, aber irgendwann hatte ihr Gegner seinen Speer durch ihren Körper gejagt und zeitgleich war Gippel aufgewacht.

Er schaute sich um und wusste erst nicht genau wo er sich befand, doch dann erinnerte er sich, dass er als Gefangener auf der Celcius war. Seufzend setzte er sich an den Bettrand und rieb sich seine Augen. Müde raffte er sich auf um sich hinter dem Tresen von Mr. Schank ein bisschen Wasser ins Gesicht zu spritzen. Wie lange hatte er wohl geschlafen? Waren die Mädels schon wieder zurück gekommen? Er bezweifelte es, aber beschloss sich auf die Brücke zu begeben, vielleicht würde er dort näheres heraus bekommen.

Als er aus dem Fahrstuhl trat hörte er wie Shinra gelassen sagte: „Yuna kontaktiert uns.“ Gippel zog eine Braue hoch, er war wohl gerade richtig gekommen und lauschte gespannt weiter, während er sich unbemerkt zum Geländer vortastete.

„Waaas?!“, rief Brüderchen aufgeregt und sprang aus seinem Cockpit heraus um zu Shinra zu sprinten. Kumpelchen folgte ihm und Shinra baute die Verbindung zu Yuna auf. Ein penetrantes Piepen ertönte und dann hörten sie Yunas Stimme durch das Flugschiff schallen.

„Hallo? Hört mich jemand?“, rief sie.

„Ja, hier ist die Celcius!“, brüllte Brüderchen und alle zuckten geschockt zusammen.

„Schrei doch nicht so!“, mahnte ihn Kumpelchen und Yuna meinte: „Echtmal.“ Brüderchen wurde etwas rot um die Nase, doch dann fragte er neugierig: „Und wie läuft's? Habt ihr Tidus gefunden?“

„Ja haben wir“, verkündete Yuna stolz und man hörte, dass sie sich freute. „Aber wir haben ein Problem. Tidus kann nicht laufen, weil irgendwas mit seinem Fuß nicht stimmt und ich kann ihn hier nicht alleine heraus schaffen...“ Gippel stockte der Atem.

„Alleine??!“, kreischte Brüderchen aufgebracht, „Was ist denn mit den anderen beiden?!“ Anscheinend fragte er sich dasselbe wie Gippel.

„Paine hat sich verletzt und deswegen ist Auron bei ihr geblieben“, sie machte eine Pause.

Wer zum Teufel war Auron?, fragte sich Gippel verwirrt, blieb aber weiterhin in Deckung, da er keinen Streit provozieren und auch nicht von Brüderchen raus geworfen werden wollte.

„Und Rikku kämpft gegen Seymour Guado, wir sind ihm blöderweise hier unten begegnet...“ Gippels Magen drehte sich ihm um. Wer war denn jetzt dieser Seymour Guado nochmal? Er glaubte den Namen schon einmal gehört zu haben. Und wieso kämpfte Rikku alleine gegen ihn?

„Seymour Guado...“, murmelte Brüderchen abwertend.

„Und was willst du jetzt machen?“, fragte Shinra.

„Ich will, dass du mich mit Rikku verbindest, damit ich ihr sagen kann, dass sie schnell herkommen soll“, erklärte Yuna.

„Okay, mach ich sofort“, quittierte Shinra ihre Bitte und tippte auf seinem Gerät herum.

„Shinra! Kannst du nicht irgendwie das Gespräch mithören?“, fragte Kumpelchen aufgeregt und Gippel dankte ihm innerlich.

„Klar“, meinte Shinra großspurig und Gippel hätte dieses kleine Genie knutschen können. Wieder ertönte ein Piepen durch das Luftschiff und man hörte wie Yuna Rikkus Namen rief.
 

Rikku, die gerade dabei war einen von Seymours Schlägen abzuwehren hörte plötzlich eine Art Knistern, das aus ihrem Sphäroarmband kam. Erst dachte sie das Teil wäre vielleicht kaputt, aber dann hörte sie Yunas Stimme die fragte: „Rikku? Rikku bist du da?“

„Yuni?! Ja... Ja ich bin hier!“, sie richtete ihren Blick auf das kleine Gerät und merkte wie Seymour stutzte und sich umguckte. Anscheinend wusste er nicht woher die Stimme kam.

„Gut. Hast du Seymour schon fertig gemacht?“, fragte Yuna interessiert im Plauderton und Rikku grinste als sie einen Blick auf Seymour warf, der nun auch auf ihr Handgelenk starrte.

„Nein, aber dauert nicht mehr lange. Ich habe ihm erstmal ein neues Outfit und eine neue Frisur verpasst. Das konnte man ja nicht so lassen“, kicherte sie und Seymour wurde sichtbar wütend. „Hast du Tidus denn gefunden?“, fragte Rikku hoffnungsvoll und war erleichtert ein „Ja“ zu hören.

„Schluss jetzt mit diesen Spirenzchen!“, unterbrach Seymour sie und stürmte auf Rikku zu.
 

Im Flugschiff war Seymours Ausruf deutlich wahrzunehmen gewesen und eine zeitlang ertönten nur noch lautes Klirren und ab und zu ein paar Flüche. Gippel saß angespannt in seinem Versteck hinter dem Geländer und hoffte, dass Rikku diese regelrechte Flut von Angriffen gut überstehen würde. Am liebsten wäre er höchst persönlich in die verdammte Höhle gerannt und hätte diesem Seymour Guado die Fresse poliert. Er betete, dass Rikku das Gespräch gleich wieder aufnehmen würde und sein Alptraum nicht wahr wurde. Doch dann ertönte ein markerschütternder Schrei, der sich ganz nach ihr anhörte. Alle hielten gespannt die Luft an und Gippel hielt es in seinem Versteck nicht mehr aus. Er hechtete die Treppe hinunter und drängte sich zwischen Brüderchen und Shinra hindurch.

„Rikku! Was ist da los?“, rief er verzweifelt in die komische Sprechmuschel an Shinras Gerätschaften. Brüderchen, Kumpelchen und Shinra starrten ihn fassungslos an und Shinra sagte trocken: „Sie können uns nicht hören.“ Gippel tat einen Schritt zurück und entschuldigte sich verlegen. Er wirkte völlig verstört und kratzte sich nervös am Hinterkopf.

Als Yunas Stimme ertönte und fragte: „Rikku alles okay?“, ignorierten alle Gippel wieder und wandten ihre Köpfe den Lautsprechern zu. Man hörte ein paar komische Geräusche bis Rikku knirschte: „Ja, alles in Butter. Mann, dieser Typ ist echt eine Nervensäge!“ Gippel atmete erleichtert auf. „Was wolltest du eigentlich von mir? Wenn du Tidus gefunden hast, wieso kommt ihr dann nicht her?“

„Das ist ja der Punkt. Er kann nicht laufen, weil etwas mit seinem Fuß nicht stimmt. Ich brauche Verstärkung, damit einer ihn stützen und der andere den Weg frei kämpfen kann“, schilderte Yuna das Problem.

„Oh, Scheiße, warte mal kurz“, antwortet Rikku und ein lautes Wummern war zu hören.
 

Rikku sah, wie Seymour einen Zauber oder etwas in der Art vorbereitete, während sie sich mit Yuna unterhielt. Schnell rannte sie auf ihn zu, aber dann feuerte er das Ding auch schon ab. Rikku machte einen Sprung seitwärts und rollte sich auf den harten Steinen ab um dem Zauber zu entgehen. Als sie aufstand war Seymour schon bei ihr und schlug ihr mitten ins Gesicht. Rikku stöhnte und befühlte ihre schmerzende, leicht blutende Nase. Wenigstens war sie nicht gebrochen. Sie erinnerte sich an Yunas Bitte und rief: „Okay! Ich versuche so schnell wie möglich zu kommen! Haltet ihr noch ein bisschen durch?“

„Klar!“, antwortete Yuna sofort und Rikku entschloss, dass es Zeit war mit härteren Bandagen zu kämpfen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich meine Spezialwaffe gegen jemanden wie dich einsetzten muss, aber die Zeit drängt“, meinte Rikku an Seymour gewandt und wählte ihr Spezial-Kostüm Apparatrix aus. So fand sie sich kurze Zeit später auf dem Rücken einer Maschine wieder. „Und jetzt, mein Lieber, mache ich kurzen Prozess mit dir!“, verkündete sie und ging auf Seymour los.

Dieser wusste nicht so recht was er davon halten sollte und wich ein paar Schritte zurück. Dann richtete er seinen Speer auf die Maschine, aber bemerkte, dass ihm das nicht viel bringen würde. Hier würde er nur mit Zauber weiter kommen.

Rikku ließ beide Smasher Ziel-Laser auf Seymour abfeuern und führte zudem noch einen Schocksturm aus. Dann griff sie ihn solange mit der Maschine an, dass er völlig geschafft am Boden lag und nicht mehr aufstehen konnte. Seine jämmerlichen Versuche sie mit Zaubereien zu besiegen waren kläglich gescheitert und Rikku beschloss, dass es reichte und wechselte in ihr Schützenkostüm. Sie sprang von ihrem verschwindenden Apparatrix herunter, zielte und feuerte ein paar Mal auf Seymour ab, bis er sich in Illumina auflöste. Dann pustete sie gekonnt den Rauch aus ihrer Pistole, hielt sich das Sphäroarmband an den Mund und raunte: „Mission erfüllt. Werde gleich bei euch sein Mädels... äh Yuna und Tidus.“ Sie kappte die Verbindung und machte sich auf den Weg.
 

Im Luftschiff atmeten alle erleichtert aus, als Rikku bekannt gab, dass sie Seymour besiegt hatte. Gippel schmunzelte über ihren kleinen Versprecher. Es schien ihr gut zu gehen.

Yuna und Tidus fiel ebenfalls ein Stein vom Herzen, jetzt würden sie auch endlich Hilfe bekommen.

„Ich gehe schon mal raus und besiege die Monster vor der Zelle!“, beschloss Yuna und Tidus nickte. Sie atmete nochmal tief durch, sprang zwischen den Stangen hindurch und legte los.

Sie entschied sich Rikku entgegen zu gehen und als sie sich auf halbem Weg trafen liefen sie zurück um Tidus zu holen. In der Zelle beschlossen sie, dass sie sich mit Kämpfen und Stützen abwechseln würden, benutzten noch ein paar Hi-Potions und während Rikku im Berserker draußen für Ordnung sorgte, beschäftigte sich Yuna damit Tidus durch die Stangen zu bekommen. Als das geschafft war machten sie sich auf den Rückweg, allerdings kamen sie nur langsam voran, weil Tidus nicht so schnell humpeln konnte. Doch irgendwann erreichten sie die Stelle, an der Yuna gegen den falschen Tidus gekämpft hatte.

„Hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld“, bemerkte Rikku kopfschüttelnd und Yuna kicherte: „Stimmt auch. Aber lass uns später über alles reden.“ Als sie in den Raum von Rikkus und Seymours Kampf kamen meinte Yuna anerkennend: „Du hast aber auch ganze Arbeit geleistet!“ Sie deutete auf das Trümmerfeld. Alle drei lachten und Rikku übernahm es Tidus zu stützen.

„Danke“, sagte Tidus und Rikku winkte ab.

„Ist doch klar, dass ich dir helfe! Du würdest es für mich schließlich auch tun!“ Er nickte und musterte sie besorgt.

„Du siehst echt mitgenommen aus. Tut mir Leid, dass ihr wegen mir das alles durchmachen müsst...“ Beide warfen ihm einen Halt-deine-Klappe-Blick zu und gingen weiter.
 

Auron war gerade dabei einen neuen Schwall von Monstern zu besiegen als er plötzlich unerwartete Hilfe bekam. Yuna sprang neben ihn und nahm ihm einen seiner Gegner ab.

„Warum hat das denn so lange gedauert?“, fragte er scherzend und Yuna erwiderte ernst: „Wir wurden von meiner toten Urgroßmutter aufgehalten, die mir ein paar spannende Familiengeschichten erzählt hat.“ Auron lachte kurz und als alle Feinde besiegt waren, sammelte sich die Gruppe um Paine. Auron und Tidus begrüßten sich freundschaftlich indem sie sich gegenseitig auf den Rücken klopften. Alle frischten ihre Kräfte mit Items neu auf und stellten fest, dass ihr Vorrat drastisch gesunken war. Sie brauchten eine gute Strategie, immerhin waren sie jetzt langsamer und mehr Leute als auf dem Hinweg. Das bedeutet, dass sie auch mehr Items benötigen würden. Da Paine nicht mehr kämpfen konnte, sollte sie in ihr Weißmagier-Kostüm wechseln und für Heilung sorgen um Hi-Potions sparen zu können. Auron erklärte sich bereit sie und Tidus gleichzeitig zu stützen und die anderen beiden würden an der Front kämpfen.

„Okay Leute! Lasst uns von hier abhauen!“, rief Yuna und die Gruppe setzte sich in Bewegung.

Anfangs lief alles wie geschmiert und sie kamen gut voran. Doch mit der Zeit wurden die Monster immer mehr und die beiden Mädels kamen ganz schön aus der Puste. Wenn sie zu lange an einer Stelle bleiben mussten, dann kamen von hinten auch wieder Gegner nachgerückt und dann mussten Paine und Tidus sich hinsetzten, sodass Auron mitkämpfen konnte.

Als gerade wieder eine Gegnerflut auf sie zustürmte entschied Rikku ihr Apparatrix-Kostüm zu benutzen, damit es schneller ging und Yuna eine Pause bekam. Im Handumdrehen waren die Gegner weg geputzt und es konnte weiter gehen. Rikku hatte alle Hände voll damit zu tun die Feinde anzugreifen und ihre Maschine gleichzeitig immer wieder zu reparieren. Ab und zu wurde sie von einem Flugmonster belästigt, was Yuna dann kurzerhand mit ihren Pistolen aus der Luft holte. Doch alles in allem ging es schneller voran, weil Yuna jetzt Tidus stützen konnte und Auron die noch langsamere Paine trug.

Paine selbst wusste aber nicht genau, wie sie dies finden sollte. Einerseits kam sie sich furchtbar blöd vor, wenn sie getragen wurde, immerhin war sie doch kein Kind mehr! Andererseits verstand sie den Ernst der Lage und in Wirklichkeit fand sie ihre Situation auch nicht ganz so schlimm wie sie vorgab. Es gefiel ihr sogar ein wenig von Auron getragen zu werden, das hätte sie natürlich nie zugegeben. Der Gedanke daran ließ sie rot werden und sie schaute zu ihm hoch. Er blickte stur geradeaus und beobachtete das Geschehen vor sich. Er war immer so ernst und... geheimnisvoll, Irgendwie mochte sie das. Eigentlich schade, dass er tot war, aber vielleicht würde er mit ihnen das Abyssum verlassen? Obwohl sie daran zweifelte, dass sein Stolz so etwas zuließ. Schnell rief sich Paine zur Ordnung. Wie konnte sie hier nur über solch unwichtige Sachen nachdenken, während Rikku sich da vorne abmühte? Sie musste sich dringend auf die Ereignisse vor sich konzentrieren!

Es kostete Auron große Mühe nicht an die Frau in seinen Armen zu denken. Die ganze Zeit über, als er mit ihr auf die Rückkehr der Mädchen gewartet hatte, hatte er schon diese merkwürdige Spannung gefühlt. Nein, eigentlich auch schon davor, als sie noch alle zusammen gekämpft hatten. Diese Frau war genauso ehrgeizig und furchtlos wie er selbst. Eine ehrwürdige Gegnerin. Aber eigentlich wollte er sie gar nicht als Gegnerin... nein, wenn er nicht tot wäre, könnte er sich gut etwas anderes mit ihr vorstellen. Etwas, was er schon lange vermisste. Bei dem Gedanken daran wurde ihm ganz anders. Er musste zugeben, dass ihre dunkle, stille Art in anmachte (o.O). Dass sowas überhaupt noch möglich war hätte er selbst nicht gedacht, aber so war das nun mal. In seine Gedanken drang ein Schrei von Rikku, die ihnen immer noch tapfer den Weg frei kämpfte und er fluchte leise, weil er sich von so schwachsinnigen Gedanken ablenken ließ!

Rikku war von einem großen Monster, dass keiner der Gruppe kannte, von ihrer Maschine herunter geschlagen worden und lag jetzt reglos auf dem Boden. Besorgt hockten sich Yuna und Tidus neben sie.

„Rikku? Geht es dir gut? Scheiße sie ist bewusstlos und hat eine tiefe Wunde am Oberschenkel...“, stellte Yuna fest und sah wie sich Rikkus Maschine in Luft auflöste. „Mist verfluchter!“ Schnell wechselte Yuna in ihr Floral-Flural-Kostüm und übernahm Rikkus Position. Tidus warf sich die zierliche Rikku über die Schulter und stand mühsam auf. Dann hielt er sich mit einer Hand an Auron fest und meinte: „Es wird schon irgendwie gehen...“ Er deutete auf seinen Fuß. Dann runzelte er besorgt die Stirn und schaute zu seiner Freundin, die sich jetzt ganz auf das Kämpfen konzentrierte. Die Gruppe setzte ihren Weg weiter fort und jetzt hing es von Yuna ab, ob sie hier lebend wieder raus kamen...

„Ich komme mir so unnütz vor!“, sagte Paine sauer. „Wer hat eigentlich diese Regel aufgestellt, dass der, der mit dem Spezial-Kostüm kämpft, nicht von außen geheilt werden kann?“, sie schnaubte verächtlich, doch die beiden Männer konnten ihr auch keine Antwort geben.

„Hoffentlich übersteht Rikku das hier...“, gab Tidus zu bedenken und Auron meinte knapp: „Es ist nicht mehr sehr weit.“ Erleichtert atmete Tidus aus obwohl die Angabe 'nicht mehr sehr weit' alles andere als überzeugend positiv klang.

Nach einem weiteren langen, harten Abschnitt, in dem es nur so von Monstern wimmelte, kamen die fünf endlich im Ausgangsbereich an. Wieder überschritten sie diese unsichtbare Grenze, die nicht von den Monstern überschritten werden konnte. Tidus legte Rikku erst einmal ab und lehnte sich gegen die Felswand, während Auron es ihm gleich tat. Yuna wechselte ihr Kostüm und sank erschöpft in Tidus Arme.

„Das hast du toll gemacht mein Schatz“, lobte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „So, wie kommen wir jetzt hier raus?“, fragte er sie und strich ihr die verwuschelten Haare glatt. Yuna warf einen Blick zu der Felswand, die gleichzeitig die Eingangstür war.

„Keine Ahnung, ich schätze hier ist auch irgendwo ein Sockel, den man drücken muss, damit diese Wand dort auf geht.“ Auron schüttelte den Kopf und lachte trocken.

„Vergiss es. Hier drinnen gibt es keinen Sockel, sonst wüsste ich es“, war sein Kommentar und Yuna schaute verdutzt aus der Wäsche.

„Wie jetzt? Heißt das, wir kommen hier gar nicht mehr raus?“ Auron zuckte mit den Schultern und meinte: „Scheint so, ich dachte ihr wüsstet das und hättet einen Plan.“

„Wussten wir auch“, meldete sich Paine zu Wort, „Sagte die Astrah nicht so was wie, dass es zwar einen Weg gibt hier rein zu kommen, es aber noch nie jemand geschafft hat wieder raus zu gelangen?“ Yuna nickte geschockt und ihr wurde bewusst, dass sie zwar bis hier alles gut geplant hatten, aber dass sie jetzt ziemlich in der Patsche saßen.
 

******** ******* ****** ***** **** *** ** *
 

So! Das wär's. Und hat schon jemand eine Idee wie sie da wieder heraus kommen? Es ist eigentlich ganz simpel also denkt mal scharf nach -.^

Und: Oh Goooott, es tut mir Leid was ich mit Auron und Paine anstelle xD Wie alt ist der überhaupt? An die 50? *umkipp* *im Internet nachguck* Okay, er müsste jetzt 37 sein... In der Blühte seiner Jahre ^^ Na ja wo die Liebe hin fällt ö.Ö
 

------Wichtig, bitte lesen------

Da sich die Story langsam dem Ende nähert, wollte ich schon mal fragen was ihr von ein paar Bonüssen (^^) haltet? Ich hätte da nämlich schon ein paar Ideen und wollte wissen welche der Charas euch am meisten interessieren (können ja auch mehrere/ alle sein):

Yuna und Tidus

Auron und Paine

Rikku und Gippel

Also, es wäre nett, wenn ihr mir schreiben würdet, über welche dieser Pairings ihr ein Bonus-Kapitel haben wollt^^

------Wichtig, ende------
 

Also dann bis zum nächsten Mal! Es gibt dann wieder die ENS ^^

Lg Caro~

You don't really love me!

Hey ihr Bücherwürmer! xD
 

Hier kommt auch schon das nächste Kapitel.^^

2 von euch haben sogar heraus bekommen, wie unsere Helden wieder aus der „Hölle“ raus kommen ^.- !

(Nein, sie benutzen kein Dynamit, soviel kann ich verraten *lol*)

Aber ihr werdet es gleich sowieso erfahren.
 

---- --- -- -Zu den Bonüssen- -- --- ----

Ich habe mal gezählt über welche Pairings ihr am liebsten etwas lesen würdet (wenn jemand gesagt hat er möchte zu allen etwas lesen, dann habe ich bei jedem Pairing einen Punkt gegeben):

Gippel x Rikku (12)

Paine x Auron (8)

Yuna x Tidus (6)

Ich hätte nicht gedacht, dass Auron und Paine beliebter sind als Yuna und Tidus! Q ___ Q *umkipp* Und welche zwei haben sich adult gewünscht? Ihr perversen ihr^^ Sowas schreibe ich doch nicht, niemals! x.X

Also, ich denke ich mache 2 Bonus Kapis. Das erste über Auron und Paine, allerdings werde ich Yuna und Tidus auch einbringen. *muhaha*

Und das zweite über Rikku und Gippel ^.-

Einverstanden?

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Jetzt aber genug gelabert!^^ Viel Spaß:
 

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Kapitel 25: You don't really love me!
 

Nach ein paar Sekunden des betretenen Schweigens hockte sich Yuna zu Rikku hinunter, die immer noch bewusstlos an die Wand gelehnt saß. Sie strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht und tätschelte ihr die Wange. Rikkus Atem ging gleichmäßig, also war sie noch nicht in Lebensgefahr. Yunas Blick fiel auf ihre Wunde am Oberschenkel, das Beste wäre, wenn sie die Wunde verbinden würden. Sie räusperte sich und fragte: „Hat jemand zufällig etwas Verbandartiges bei sich?“ Auron nickte und reichte ihr ein altes Tuch was Yuna erst skeptisch musterte. Dann band sie es aber doch um Rikkus Bein und wischte sich über die Stirn. Sie mussten hier so schnell wie möglich weg! Wie hatte sie sich nur einbilden können hier einfach wieder raus spazieren zu können?

„Yuna?“, fragte Tidus und sie schaute fragend zu ihm auf, „Ich weiß zwar nicht wo du mit den Gedanken bist, aber du sagtest doch, dass draußen, auf der anderen Seite der Wand ein Sockel oder so ist...“

„Stimmt“, sie nickte. „Aber der hilft uns hier drinnen nicht so viel.“

„Ja...“, machte Tidus viel sagend und grinste verschlagen. „Wie wäre es, wenn du mal an dein Handgelenk guckst.“ Yuna musterte verwirrt ihre Handgelenke und dann wurde ihr klar, was er meinte. Sie verdrehte die Augen und stöhnte: „Da hätte ich auch selbst drauf kommen können!“ Tidus lachte zustimmend und Paine verstand ebenfalls worauf er hinaus wollte.
 

„Hallo?“, hallte Yunas Stimme durch die Celcius und alle Köpfe wandten sich wieder den Lautsprechern zu.

„Ja, was gibt es?“, fragte Shinra gelassen wie immer.

„Shinra, sag Brüderchen und Kumpelchen bescheid! Wir sitzen hier im Abyssum fest. Ihr müsst in die Omega-Grotte kommen und im letzten Raum einen Sockel betätigen, damit wir hier wieder raus kommen!“ Doch Shinra brauchte Brüderchen gar nicht zu informieren, da er und Kumpelchen sowieso alles gehört hatten. Beide kamen zu Shinras Pult und Kumpelchen fragte: „Ist es denn weit bis zu diesem letzten Raum?“ Yuna zögerte und antwortete: „Wenn ihr in die Höhle rein kommt, dann müsst ihr links und dem langen Weg so lange folgen, bis ihr zu einer beweglichen Platte kommt... Ab da ist es dann nicht mehr weit. Der Sockel befindet sich in der Mitte des Höhlenraumes.“

„Haltet durch, wir sind schon unterwegs!“, rief Brüderchen motiviert und Shinra brach die Verbindung ab. „Los, wir müssen Yuna retten!“, sagte er und schwang sich hinter das Steuer um die Celcius zu landen. Er wusste zwar nicht was da unten los war, aber die Mädchen konnten auf das Möwenpack zählen!

Gippel merkte wie das Luftschiff tiefer ging und schließlich auf dem felsigen Gebiet landete. Schnell begab er sich auf die Brücke um zu gucken was los war. Er sah gerade noch, wie Brüderchen seine Crew hinter sich her winkte und die drei die Celcius über die Rampe verließen. Er folgte ihnen und rief: „Wo wollt ihr hin? Gibt es was Neues von den Mädchen?“ Er bekam keine Antwort da die drei ihn einfach ignorierten. „Hallo?“, fragte er genervt und stemmte die Hände in die Seiten. Blitzartig wirbelte Brüderchen herum und funkelte ihn an.

„Ja, es gibt Neuigkeiten, aber du wirst sie nicht erfahren, weil du nämlich nicht mitkommst und mein Luftschiff ab diesem Moment auch nicht mehr betreten darfst! So!“, fauchte er kampflustig und wies mit dem Kopf bergab. „Am Besten du verschwindest einfach.“ Dann bediente er die Fernbedienung der Rampe und diese schloss sich.

Gippel seufzte. Er hatte keine Lust sich mit Brüderchen zu streiten. Also zuckte er nur mit den Schultern und ließ sich auf den nächstbesten Felsen sinken. Der konnte ihm zwar verbieten mit seinem Luftschiff zu fliegen, aber ihm Vorschriften machen was er zu tun und zu lassen hatte konnte er noch lange nicht. Sollten die drei Luschen doch gucken wie sie in dieser Grotte zurecht kamen, konnte ihm ja schließlich egal sein. Aber einfach so verschwinden würde er auch nicht, das war klar, er würde hier auf Rikku warten!
 

Brüderchen schenkte Gippel keine Beachtung mehr und wandte sich wieder dem dunklen Höheneingang zu. Kumpelchen und Shinra folgten ihm und mutigen Schrittes betraten sie entschlossen die Grotte.

„Was bildet der sich überhaupt ein?“, murmelte Brüderchen und bog nach links ab, so wie Yuna es erklärt hatte. „Denkt der er kann machen was er will ohne die Konsequenzen zu tragen? Aber nicht mit mir! Wenn Rikku ihn nicht in seine Schranken verweist, dann tue ich es eben!“, regte er sich auf, „Ich meine-!“ Plötzlich prallte er unerwartet gegen eine blau-orange Wand, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Hinter ihm atmeten Kumpelchen und Shinra erschrocken ein und Brüderchen merkte, dass die Wand gar keine Wand war, sondern lebendig war und irgendein großes Monster darstellte. Ein sehr großes Monster! Und er berührte mit seiner Nasenspitze den muskulösen Bauch des Riesen. Dieser hatte lange Scherenarme an deren Ende große Krallen waren. Außerdem besaß es Flügel, erstaunlich muskulöse Oberschenkel, Hufe und Hörner und sah sehr, sehr wütend aus! Brüderchen schluckte und seine Augen weiteten sich, bis sie die Größe von Untertassen erreichten. Gleichzeitig machte er ein paar langsame Schritte rückwärts und ließ seinen Gegner nicht aus den Augen.

„Äh- hehe...“, machte er verängstigt und bemerkte erst jetzt, dass sie gar keine Waffen oder ähnliches dabei hatten. Er besaß noch nicht mal eine Waffe... höchstens ein paar Kampfmaschinen, aber die waren alle im neuen Heim. Das Varuna fing an zu glimmen und schien Energie zu sammeln. Die drei Jungs warfen sich kurze Blicke zu, nickten, machten kehrt und hechteten so schnell sie konnten Richtung Ausgang.

„Rennt!“, rief Brüderchen panisch und es hörte sich nur wie ein schrilles Quieken an. Er schubste die beiden aus der Höhle wobei Shinra stauchelte und hinfiel. Weil Brüderchen gerade über die Schulter guckte, nur um festzustellen, dass das Varuna hinter ihnen her war, sah er Shinra nicht und stolperte über ihn. So purzelten beide aus der Höhle heraus und im gleichen Moment zauberte das Varuna Feuga und die Hose von Brüderchen fing Feuer. Als er das bemerkte sprang er auf und klopfte hektisch darauf herum, während er wild durch die Gegend sprang.

Gippel, der die ganze Szene amüsiert verfolgte hätte bei dem Anblick, den die drei boten beinah laut los gelacht.

„Whaa! Hilfee! Ich brenne!!“, schrie Brüderchen und Shinra krabbelte hinter ihm her um mit seinen Handschuhen ebenfalls auf Brüderchens Hosenbein zu schlagen.

Kumpelchen stand zwiegespalten in einer Actionpose, aus der er in beide Richtungen hätte los sprinten können, und wusste nicht ob er in das Luftschiff rennen und Wasser holen, oder versuchen sollte das Monster mit bloßen Fäusten anzugreifen. Die Entscheidung wurde ihm automatisch abgenommen, als Gippel das Monster mit seiner Motorkanone angriff und es mit ein paar Schüssen erledigte. Also kramte Kumpelchen seine Fernbedienung aus der Tasche und ließ die Rampe herunter.

„Ich verbrenne!“, kreischte Brüderchen und warf sich in der Hoffnung das Feuer so zu löschen auf den Boden um sich herumzurollen. Kumpelchen griff sich den mit Wasser gefüllten Putzeimer und rannte hinaus um Brüderchen zu löschen. Schnaufend saßen die drei Möwenpack-Mitglieder kurze Zeit später auf dem Felsboden und Brüderchen blickte Gippel grimmig an. Seine geliebte Latzhose war um einiges kürzer und nass geworden, er zischte widerwillig zu Kumpelchen: „Frag ihn ob er uns hilft.“

„Frag ihn doch selbst“, gab Kumpelchen zurück und verdrehte die Augen. Brüderchen knirschte mit den Zähnen und stand umständlich auf. Dann drehte er sich zu Gippel und fragte gepresst: „Leihst du uns deine Waffe?“

„Vergiss es! Wenn, dann komme ich mit!“ Brüderchen verkniff sich nur mit Mühe ein Kommentar, da sie es ohne seine Hilfe wohl nicht schaffen würden. „Unter einer Bedingung...“, sagte Gippel gedehnt und tat so, als würde er seine Fingernägel mustern.

„Was?“, rutschte es Brüderchen heraus und sein Blick wurde finster. Jetzt wollte der auch noch etwas dafür verlangen, dass er mitkam und ihnen half?! Das war ja wohl das Allerletzte!

„... und die wäre, dass ich danach wieder mit aufs Luftschiff darf und du mich wann und wo ich will absetzt!“ Brüderchen ballte seine Hände zu Fäusten.

Dieses Arschloch!, dachte er und ging seine Optionen nochmal im Kopf durch. Er könnte entweder nein sagen und die Mädchen im Stich lassen, weil sie dann erst Waffen besorgen mussten und sicherlich zu spät kommen würden, da sie zudem auch nicht wussten wie der genaue Weg durch die Höhle war. Oder er könnte Gippels Bedingungen annehmen und sich vor ihm lächerlich machen. Er hasste ihn! Schon immer war es so gewesen, dass Gippel in allen Sachen besser war als er. Immer war Gippel der Gewinner und er selbst der Verlierer gewesen! Schon in der Maschinen-Schule war er schlauer, geschickter und vor allem beliebter gewesen...

Brüderchen kniff die Augen zusammen. Er durfte jetzt nicht an sich selbst denken! Er musste an Rikku, Yuna, Paine und diesen Tidus denken, sie brauchten Hilfe und sein falscher Stolz war hier fehl am Platz! Wahrscheinlich hatten sie noch nicht einmal Zeit sich hier zu streiten. Auch wenn es ihm schwer fiel musste er dieses Mal nachgeben. „In Ordnung“, sagte er deswegen resigniert ohne Gippel anzuschauen.

„Okay, dann mal los!“, antwortete Gippel prompt und lief Richtung Höhleneingang während er seine Waffe zückte. Brüderchen wunderte sich, normalerweise hätte er mit einer stichelnden Bemerkung gerechnet. Dafür, dass Gippel angeblich nur unter dieser Bedingung mitgekommen war, hatte er es jetzt aber ziemlich eilig. Nachdenklich folgte Brüderchen ihm und die anderen beiden taten es ihm gleich.

Gippel grübelte, während er ein Monster nach dem anderen platt machte. Irgendetwas stimmte nicht, sonst wären die drei nicht so unüberlegt in die Höhle gegangen und Brüderchen hätte eben schon gar nicht nachgegeben. Die Mädels mussten also in Schwierigkeiten stecken. Aber in was für welchen? Er schoss gerade drei Pyroborosse aus der Luft als Brüderchen hinter ihm meinte: „Du wärst auch in die Höhle gestürmt, wenn ich deinen Bedingungen nicht zugestimmt hätte, oder?“

Gippel grinste. Schlaues Kerlchen.

„Du hast es erfasst, Kumpel. Aber wie hätte ich mit Rikku reden können, wenn du mich von dem Flugschiff verbannst? Also hab ich's einfach mal versucht.“ Sie hatten die bewegliche Platte erreicht und fuhren ein paar Meter nach oben. „Und es hat ja schließlich auch geklappt“, schloss Gippel und musterte Brüderchen, der bitter drein schaute und etwas Unverständliches grummelte.

Kurze Zeit später erreichten sie den Höhlenraum und suchten nach dem Sockel. Als sie ihn fanden, wurde Shinra dazu auserkoren sich darauf zu stellen und schon wackelte und rumorte es gefährlich laut. Ein paar kleine Steine lösten sich aus der Decke und die Wand ihnen gegenüber tat sich träge auf. Gippel ging auf den frei gelegten Gang zu und betrat ihn. Als er durch die Illuminaschicht hindurch getreten war, sah er die fünf auch schon. Alle sahen ziemlich abgekämpft und erschöpft aus. Paine und Rikku blieben auf dem Boden sitzen, während die anderen sich erhoben als sie ihn erblickten.

„Da seid ihr ja!“, rief Yuna erleichtert und lief auf ihre drei Retter zu. „Gippel? Was machst du denn hier?“, fragte sie nebenbei.

„Erkläre ich später. Ist eine lange Geschichte“, gab er knapp zurück und musterte den Unbekannten, das musste wohl dieser Sir Auron sein. Kumpelchen ging zu Paine um ihr aufzuhelfen und Brüderchen ließ sich von Yuna begrüßen währen Gippel Rikku ansteuerte. Er hockte sich vor sie und überlegte gerade, was er für eine Bemerkung machen sollte, als er bemerkte, dass sie gar nicht bei Bewusstsein war.

„Was ist denn mit Rikku passiert?“, fragte er verwirrt und bemerkte ihre zahlreichen Wunden, Schrammen und Kratzer. Bei ihrem Anblick krampfte sich seine Brust ein wenig zusammen und er sah Yuna fragend an.

„Sie hat einen harten Schlag abbekommen, aber es geht ihr gut. Am besten wir bringen sie schnell aufs Luftschiff“, erklärte Yuna. „Nimm sie mit und lasst uns gehen.“ Gippel wollte gerade seine Arme um Rikku legen um sie hoch zu heben, als Brüderchen ihn grob zur Seite drängte.

„Ich mach das schon! Geh du kämpfen!“, sagte er schroff und warf Gippel einen warnenden Blick zu, der daraufhin abwehrend und entschuldigend die Hände hob. Er warf noch einen Blick auf Rikku und setzte sich dann an die Spitze der Truppe um den Weg frei zu kämpfen.

Yuna legte Tidus' Arm um ihre Schulter und stützte ihn erneut während sie stirnrunzelnd zu Paine und Auron hinüber sah. „Warte, ich muss nochmal mit Sir Auron sprechen...“, sagte sie und zog Tidus mit sich.
 

„Kannst du stehen?“, fragte Auron und ließ Paine los, als diese nickte. Er merkte, dass sie seinen Blick mied... Empfand sie etwa ähnlich wie er? Ihr Zögern sagte ihm, dass sie etwas sagen wollte, aber nicht die richtigen Worte fand. Er verstand wie sie sich fühlte.

„Auron?“, drang Yunas Stimme zu ihm hervor. „Hast du schon mal darüber nachgedacht mitzukommen? Du wärst dann kein Leibloser oder so mehr, sondern wieder ganz lebendig...“, erklärte sie und sah ihn auffordernd an. Auron stockte und warf einen Blick hinter sich, wo es wieder in das dunkle Abyssum ging. „Du müsstest nicht die ganze Zeit kämpfen...“, ergänzte Yuna, doch Auron lächelte sie traurig, aber dennoch entschlossen an.

„Nein. Mein Platz ist hier. Ich gehöre nicht mehr in eure Welt... und bald komme ich sowieso in das richtige Abyssum.“ Er warf einen Blick auf Paine, die ihn eben noch hoffnungsvoll angeschaut hatte, doch jetzt wieder kühl und beherrscht wirkte. „Tut mir Leid“, sagte er in ihre Richtung und machte ihr so klar, dass es an sie gerichtet war. Wie erwartet wurde Paine etwas rot und warf Yuna einen nervösen Seitenblick zu, diese hatte es jedoch nicht bemerkt.

„Vielleicht hast du Recht...“, seufzte Yuna und ließ Tidus los um Auron kurz zu umarmen. „Leb wohl! Und danke für alles... Vielleicht sehen wir uns nochmal wieder.“ Auron nickte.

„Ihr könnt mich ja besuchen kommen“, meinte er scherzhaft und verabschiedete sich auch von Tidus.

Das wieder glücklich vereinte Pärchen wandte sich zum Gehen. Paine wusste nicht was sie sagen sollte und brachte nur ein lahmes „Tschüss“ zustande. Als sie Auron den Rücken zuwandte verfluchte sie sich Innerlich selbst. Am liebsten hätte sie ihn überredet doch mit ihr zu kommen, sie wusste nicht was genau es war, aber sie hatte das Gefühl einen Fehler zu machen. Sie wollte... sie wollte, dass er sie begleitete, damit sie... ihn besser Kennenlernen konnte. Ja, sie wollte ihn Kennenlernen! Aber das Problem war, dass er tot und zu viel Ehrgefühl besaß um das Abyssum zu verlassen. Das wusste sie auch ohne ihn zu fragen. Enttäuscht biss sie sich auf die Unterlippe und setzte sich in Bewegung, doch ihre Rippe schmerzte dabei und sie stöhnte keuchend auf. Auron kam ihr zu Hilfe und brachte sie noch bis kurz vor die Illuminaschicht, hinter die alle anderen schon verschwunden waren. Paine setzte erneut an um irgendetwas zu sagen, sie musste einfach! Sie wollte nicht ohne ein einziges Wort, was ihre Gefühle beschrieb, gehen! Aber ihr fiel nicht das Passende ein! Was könnte sie auch schon sagen?

Danke, dass du mich getragen hast?

Ich fühle mich zu dir hingezogen...?

Nein, so etwas brachte sie auf keinen Fall zustande! Aber was dann? Sie sah zu ihm hoch, da er ziemlich dicht vor ihr stand und versuchte seinen geheimnisvollen Blick zu deuten. Er wirkte unbeschreiblich männlich und es verschlug Paine schlichtweg die Sprache. Auron schien zu merken, wie sie mit sich selbst kämpfte und meinte: „Ich weiß nicht was du denkst, aber ich kann wirklich nicht mitkommen... es... geht einfach nicht.“ Paine senkte den Blick.

„Ich verstehe schon“, antwortete sie. Er hatte es also auch gemerkt. Diese unerklärliche Verbundenheit. Dieses Gefühl, den anderen zu kennen, weil er einem selbst so ähnlich war... kühl, ernst und vor allem einsam.

Also fasste Paine all ihren Mut zusammen und flüsterte: „Warte hier jeden Abend auf mich...“ Sie schluckte und sah ihm fest in die Augen, „Ich werde kommen.“ Mit diesen Worten trat sie durch die Illuminawand, wo Kumpelchen ihr entgegen kam um ihr beim Gehen zu helfen. Gedankenverloren bedankte sich Paine bei ihm und sah, wie sich die Wand hinter ihr wieder schloss, als Shinra von dem Sockel herunter trat. Aurons schemenhafte Gestalt war nur schwer hinter den Illumina auszumachen und als die Wand wieder geschlossen war, trennte sie die normalerweise unüberschreitbare Barriere zwischen Leben und Tod voneinander.

Normalerweise...
 

Im Flugschiff angekommen wurden die Verletzten in die Quartiere gebracht und Brüderchen sorgte dafür, dass Gippel auf der Brücke blieb und Rikku erstmal in Ruhe ließ. Dann steuerten sie Guadosalam an, um den Mediziner an Bord zu holen. Dieser befasste sich auch sofort mit Rikkus Wunde am Oberschenkel und versicherte den anderen, dass sie bald aufwachen würde. Dann untersuchte er Paine und sie musste in paar Atemübungen machen bevor er diagnostizierte, dass ihre gebrochenen Rippen die Lunge nicht beschädigt hatten und ihr strenge Bettruhe verordnete. Zum Schluss widmete er sich dem Fuß von Tidus und war gerade dabei diesen in einer Schiene zu legen, als Rikku seufzte und sich räkelte. Schließlich schlug sie träge die Augen auf.

„Rikku! Gott sei Dank, du bist wach!“, rief Yuna fröhlich aus und ließ sich neben ihr aufs Bett fallen.

„Was ist passiert?“, fragte Rikku leicht verwirrt und schaute sich um. „Wie sind wir zurück auf die Celcius gekommen?“ Sie rieb sich die Augen und schüttelte ihr Haar auf.

„Dein Bruder, Kumpelchen, Shinra und Gippel haben uns aus der Höhle befreit, indem sie sich außen auf den Sockel gestellt haben“, erklärte Yuna und grinste breit als sie zu Tidus hinüber sah. „Auron wollte aber nicht mitkommen...“, schloss sie etwas bedrückt.

„Gippel??!“, entfuhr es Rikku, als sie begriff was Yuna da gerade gesagt hatte. „Wieso war der denn auch dabei?“

„Keine Ahnung. Ich hab noch nicht richtig mit ihm gesprochen...“ Rikku schnaubte daraufhin miesmuffelig und verschränkte die Arme.

Dieser Kerl war auch überall!, dachte sie genervt.

„Er hat nur im Vorbeigehen gesagt, ich soll dir ausrichten, dass er mit dir reden will, wenn du wieder wach bist.“

„Aha“, murrte Rikku. „Da kann er aber lange warten!“, sie platzierte ihren Kopf wieder auf dem Kissen und schloss die Augen, „Richte ihm aus, dass ich ins Koma gefallen bin.“ Yunas Augenbrauen schossen in die Höhe.

„Wieso das denn? Was ist passiert? Hat er irgendwas gemacht?“, sprudelte es nur so aus ihr heraus und sie beugte sich über Rikku um ihr in die Wange zu pieksen. „Hey! Jetzt sag schon was los ist!“ Rikkus öffnete ein Auge und sagte: „Ich will nicht darüber reden. Aber es ist schlimm genug, dass ich wirklich ins Koma fallen könnte, wenn ich ihm nochmal unter die Augen treten muss.“

„Jetzt bin ich aber auch neugierig!“, schaltete sich Tidus mit ein und fragte wissend: „Was ist das da überhaupt für ein komischer Fleck über deinem Schlüsselbein“ Erschrocken wollte Rikku nachschauen, aber sie konnte ihren Kopf nicht weit genug nach unten beugen, sodass sie nur auf ihre Brüste schielte.

„Ähm, ich weiß nicht. Seymour hat mich gewürgt... vielleicht kommt es daher?“, fragte sie unsicher und der Mediziner schüttelte den Kopf.

„Nein, die Würgemale sind weiter oben“, gab er zu bedenken und verarztete jetzt Yunas, mehr oder weniger, oberflächliche Wunden. Diese grinste jetzt ebenfalls schelmisch und kniff die Augen abschätzend zusammen während sie Rikkus Hals musterte.

„Das ist ohne Zweifel ein Knutschfleck!“, offenbarte sie und sah Rikku erwartungsvoll an. Dieser schoss das Blut in den Kopf und sie wurde rot wie eine Tomate.

„Nein, das... äh... das ist bestimmt nur ein blauer Fleck!“, verteidigte sie sich und der Guado-Mediziner konterte sofort mit einem: „Ausgeschlossen!“

Am liebsten hätte Rikku ihm den Hals umgedreht! Warum musste er hier auch so mit seinem Wissen um sich werfen?!

„Ist das vielleicht der Grund, warum du sauer auf Gippel bist?“, folgerte Yuna messerscharf und blickte Rikku verständnisvoll an. Diese schüttelte nur wild den Kopf und wies alle Anklagen von sich.

„Nichts da! Das ist kein Knutschfleck, sondern irgendwas anderes! Wahrscheinlich ist da überhaupt nichts und ihr wollt mich veräppeln!“

„Rikku hat nen Knutschfleck! Rikku hat nen Knutschfleck!“, rief Yuna triumphierend und trommelte mit den Fingern an Rikkus Bein herum.

Paine, die einfach nur daneben saß verdrehte genervt die Augen und sank noch tiefer unter ihre Decke.

„Von Gippel, von Gippel!“, sang Yuna weiter und Rikku hielt sich energisch die Ohren zu und sag lauthals: „Raindrops keep falling on my head!! Raaaaindroops keeeep falliiiing-“

„Ruhe!“, schrie Paine schließlich und alle Augen richteten sich erschrocken auf sie. „Danke“, murmelte sie. Im Moment würde sie am liebsten alleine sein, aber da sie im Bett bleiben musste und alle anderen hier herum saßen und laut waren war das unmöglich. Traurig drehte sich Paine wieder um und schloss die Augen. Sogar Rikku schien jetzt jemanden zu haben, der sie liebte...

Tidus räusperte sich.

„Vielleicht solltest du wirklich mit ihm reden... das hilft, auch wenn es im ersten Moment schwer ist“, riet er Rikku leise und zwinkerte ihr zu. „Ich weiß wovon ich spreche.“ Bei diesen Worten schaute er zu Yuna.

„Ihr habt gut reden...“, raunte Rikku und runzelte nervös die Stirn. Auf der einen Seite hatte er ja Recht, früher oder später musste sie sowieso mit Gippel reden. Ob sie wollte oder nicht. Aber wenn sie an das Geschehene zurück dachte wurde ihr ganz schlecht bei dem Gedanken sich mit ihm zu unterhalten. Was sollte sie sagen?

Hey, na wie geht’s? Bist du letztens noch gut nach Hause gekommen? Danke, ich auch!

Mhmm, hast du zufällig meine Unterhose gesehen als du gegangen bist?

Rikku drückte sich die Decke verzweifelt in das Gesicht und seufzte laut.

„Nein! Unmöglich! Ich kann nicht mit ihm reden!“, rief sie resigniert. Außerdem wusste sie, dass es kein angenehmes Gespräch werden würde, indem er ihr seine Liebe gestand, schließlich hatte er ihr in der Quelle gründlich zu verstehen gegeben was er von ihr hielt. Oder eher gesagt es vermieden ihr die nackten Tatsachen auf die Nase binden zu müssen! Aber wieso hatte er sie dann so schamlos ausgenutzt, wenn er nichts als Freundschaft für sie empfand? So etwas machte man doch nicht! Rikkus Wangen fingen schon wieder an zu glühen und sie wollte am liebsten auf der Stelle sterben.

„Doch, du kannst! Das schuldest du ihm!“, sagte Yuna überzeugt und Rikku musterte sie wütend.

„Wieso schulde ich ihm das? Ich schulde ihm überhaupt nichts. Höchstens umgekehrt!“, beteuerte sie und Yuna meinte: „Er sagte, wenn du nicht mit ihm reden willst, dann soll ich dir sagen, dass das jetzt schon das fünfte Mal war und du ihm das schuldig bist... keine Ahnung was er damit meinte, aber er war der Meinung, du verstehst das schon.“

„Das fünfte Mal? Rikku, Rikku...“, Tidus schnalzte tadelnd mit der Zunge, „Ich hoffe er meint damit nicht das, woran ich gerade denke...“ Rikku überlegte, doch dann fiel der Groschen.

„Dieser Blödmann! Nein, das meint er sicherlich nicht!“ merkte sie an und schlug entschlossen die Decke zurück. Er hatte ja Recht, genauso wie Yuna und Tidus auch. Es brachte nichts sich zu verstecken, also würde sie die Sache jetzt auf Rikku-Art regeln und sich ihm stellen! Die Angelegenheit ein für alle Mal vom Tisch räumen! „Bin gleich wieder da!“, grummelte sie und merkte nicht mehr wie Yuna und Tidus sich gewinnend anlächelten.
 

Rikku betrat die Brücke und war sich nicht mehr so sicher wie eben, aber trotzdem noch fest entschlossen das Ding durch zu ziehen.

Als Gippel bemerkte, dass Rikku oben am Geländer stand und verbissen mit unerbittlichem Blick zu ihm hinunter starrte wurde ihm klar, dass es vielleicht ein Fehler gewesen war eine Konfrontation mit ihr herauszufordern. Er schluckte, weil ihm bewusst wurde, dass sie mehr als nur sauer auf ihn war. Okay, wenn er jetzt so darüber nachdachte, musste er ihr Recht geben. Er hatte sich wirklich wie ein Idiot benommen, aber hoffentlich konnte er das wieder gerade biegen.

„Können wir reden?“, fragte er möglichst gelassen. Sie nickte nur steif und kam die Treppe herunter. Gippel warf Brüderchen einen bittenden Blick zu, der aussagte ihm jetzt nicht dazwischen zu funken und dieser nickte, kaum merklich, gnädig. Erleichtert darüber, sich den beiden Geschwistern nicht gleichzeitig gegenüber zu sehen, ging er voran und betätigte den Knopf der die Rampe öffnete.

Das Flugschiff stand vor Guadosalam und beide traten an die frische Luft. Dann stapften sie wortlos nebeneinander her in Richtung Illuminum. Keiner von beiden wusste was er als erstes sagen sollte und hoffte darauf, dass der andere den Anfang machte. Schließlich, als sie am Ufer angekommen waren seufzte Gippel und wählte einen ungefährlichen Einstieg in das Gespräch: „Wie geht es dir?“ Ihm war bewusst, dass die Frage irgendwie dumm war. Schließlich sah man ihr an, dass es ihr nicht gut ging, zumindest äußerlich hatte sie zahlreiche Verletzungen und sah immer noch leicht erschöpft aus. Und innerlich, das konnte er sich bei ihrer Laune auch denken...

„Super...“, knirschte Rikku und würdigte ihn immer noch keines Blickes. Sie war sogar geradezu darauf versessen ihn nicht anzusehen.

„Hör zu, es tut mir Leid dass ich letztens einfach abgehauen bin, das war falsch von mir.“ Sie reagierte nicht. „Ich wollte eigentlich schon heute Morgen mit dir reden, aber da warst du schon weg...“

„Ach ja? Und was wolltest du mir sagen?“, fragte sie giftig. Gippel zog die Brauen hoch, dass sie so böse auf ihn war hätte er nun auch wieder nicht gedacht.

„Du machst es mir nicht gerade leicht“, seufzte er und drehte sie zu sich herum, „Rikku... guck mich bitte an.“ Widerwillig schaute sie ihm in die Augen und merkte wie sein Blick sanft über ihr Gesicht glitt. „Ich bereue nichts von dem, was da passiert ist-“

„Na das wäre ja auch noch schöner!“, unterbrach sie ihn beleidigt.

„Trotzdem... ich hätte mir vorher sicher sein müssen, was meine Gefühle angeht“, setzte er unbeirrt fort. „Und das war ich mir nicht, also war es nicht richtig von mir.“ Rikku nickte und musterte angestrengt eine Stelle neben seinem Kopf. Anscheinend hatte er sie wirklich verletzt. Er wollte das wieder gut machen und dazu musste sie die ganze Wahrheit erfahren!

„Aber mal abgesehen davon...“, Gippel hielt kurz die Luft an und senkte dann seine Stimme, wobei er unsicher ihren Blick suchte: „Fand ich es wirklich schön mit dir...“ Bei diesen Worten lief Rikku rot an und ein Schauer ging über ihren Rücken. Er sah sie auffordernd an und schien zu erwarten, dass sie sich dazu äußerte. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt, sollte sie ihm jetzt gestehen, dass sie es ebenfalls schön gefunden hatte? Und damit gleichzeitig ihre Deckung fallen lassen um sich erneut vor ihm zu blamieren? Niemals!

„Uhm... ja, es war ganz angenehm. Aber das hat gar nichts zu bedeuten“, meinte sie deshalb nur etwas herablassend.

Ganz angenehm?, schoss er Gippel durch den Kopf, nichts zu bedeuten? Was redete sie da? Beinahe hätte er laut los gelacht, auch wenn er vielleicht ein Idiot war, dass das eine Lüge war wusste er. Aber wieso behauptete sie so etwas?

„Und du hast Recht, mit dem was du sagst, es war nicht fair von dir einfach abzuhauen! Du hättest bleiben sollen! ...Nein, weißt du was? Wenn du etwas für mich empfinden würdest, dann wärst du geblieben und hättest mich nicht einfach so... benutzt um dann abzuhauen!“ fuhr sie fort und wusste gleichzeitig, dass ihre Anschuldigung unfair war. Denn schließlich hatte er sie nicht benutzt oder dergleichen. Sie war genauso daran beteiligt gewesen wie er, aber es fühlte sich eben so an als hätte er es getan. Als sie merkte wie er bei dem Wort 'benutzt' leicht zusammen zuckte und ein trauriger Ausdruck auf sein Gesicht trat, tat ihr das Gesagte schon wieder Leid. Dennoch sagte sie spitz: „Also wie du siehst weiß ich bereits bescheid und du kannst dir den Rest sparen!“ Mit diesen Worten wandte sie sich zum Gehen doch er hielt sie am Arm zurück.

„Warte! Du hast das falsch verstanden! Ich wäre ja geblieben und ich wollte auch auf deine Frage antworten, aber ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Ich war... ich war mir nicht ganz sicher. Ich habe mir immer eingeredet über dich hinweg zu sein, aber das bin ich anscheinend nicht“, er lächelte schwach und Rikku drehte sich langsam wieder zu ihm um. Er war also noch nicht über sie hinweg? Das war doch schon mal ein Anfang, wenn auch noch nicht genug.

„Mir ist da oben erst richtig klar geworden, dass ich... noch mehr für dich fühle als nur Freundschaft.“ Gippel zog sie an ihrem Arm, den er immer noch umschloss, zu sich heran und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dabei grinste er sie entschuldigend an. „Ich hätte es eher bemerken müssen, ich war dumm!“ Rikku und ihr Wille ihm zu widerstehen zerflossen in seinen Armen und sie lehnte sich erleichtert gegen seine Brust. Er schien sie zu verstehen und ihre Gefühle doch zu erwidern! Er hatte nur etwas länger gebraucht um es heraus zu finden. Er fuhr behutsam mit seiner Hand über ihren Rücken und Rikku hob seufzend den Kopf. Er legte seine Hand in ihren Nacken und beugte sich zu ihr herunter um ihr einen warmen Kuss zu geben. Rikku war völlig hin und weg, sie war froh, dass zwischen ihnen jetzt alles geklärt war und sie seine Nähe vorbehaltlos genießen konnte. Sie löste sich von ihm und blickte in sein vor Begehren verschleiertes Auge.

„Ich empfinde auch mehr für dich als Freundschaft... ich glaube...“, setzte Rikku leise flüsternd an, „...Ich glaube ich liebe dich sogar.“ Bei diesen Worten versteifte sich Gippel kaum merklich.

„Ich mag dich auch... sehr sogar“, meinte er ausweichend und Rikku spürte einen schmerzlichen Stich in ihrem Herzen.

Kannst du nicht einfach sagen, dass du mich ebenfalls liebst?

„Ich wollte dich in der Quelle nicht benutzen... wenn es für dich so rüber kam, dann tut es mir Leid“, entschuldigte er sich und zögerte. Rikku löste sich von ihm. Er mochte sie also.

War das etwa alles was er dazu zu sagen hatte?! Unglaublich!

Enttäuscht bemerkte sie, dass es ein dummer Fehler gewesen war ihm ihre wahren Gefühle zu gestehen! Denn er fühlte nicht dasselbe! Wahrscheinlich sagte er all diese Dinge zu jeder von seinen Weibern um sie um den Finger zu wickeln und anschließend mit einem 'ich mag dich' abzuspeisen. Er war eben der geborene Verführer...

Wie hatte sie nur so naiv sein und glauben können, dass sie für ihn etwas besonderes war?

„Trotzdem bereue ich nicht, was da zwischen uns passiert ist. In gewisser Weise bin ich sogar froh darüber, dass es soweit gekommen ist“, er grinste versöhnlich und Rikku drehte sich der Magen um. Sie ignorierte seine letzte Bemerkung und sagte mit gepresster Stimme: „Es reicht ja auch wenn einer es bereut!“ Sie würde sich jetzt nicht die Blöße geben und ihm auch noch Recht geben. Er sollte nicht wissen wie sehr er sie verletzt hatte.

Was war plötzlich mit ihr los?, fragte sich Gippel und runzelte die Stirn. Eben schien noch alles in bester Ordnung, aber was sollte diese grobe Antwort? „Ich habe oft darüber nachgedacht... also nachdem ich dich früher verlassen habe, wie es wäre, wenn ich es nicht getan hätte. Es hätte bestimmt eine Möglichkeit gegeben, aber irgendetwas in mir wollte auch zur Purpur-Brigade und etwas neues erleben. Doch jetzt sieht das ganz anders aus, ich habe alles erreicht, was ich wollte...“

„Herzlichen Glückwunsch!“, meinte Rikku sarkastisch und verschränkte die Arme. Er sollte aufhören! Er sollte aufhören sich für alles zu rechtfertigen und ihr einfach nur sagen, dass er sie liebte! Ihr zeigen, dass sie für ihn nicht das gleiche war wie all die anderen! Was war denn daran so schwer?

„So war das nicht gemeint!“, rief Gippel verzweifelt. Rikku war plötzlich so abweisend, als würde er alles falsch machen obwohl er sich die größte Mühe gab alles richtig zu machen! Wieso hatte sie ihm auch sagen müssen, dass sie ihn liebte? Das machte alles nur noch komplizierter und er wusste auch was sie von ihm erwartete, aber dazu war er noch nicht bereit! „Ich wollte damit sagen, dass ich zwar in meiner Karriere alles erreicht habe, aber privat immer alles vermassele... Kannst du mir verzeihen, dass ich damals weg gelaufen bin? Und auf Gagazet ebenfalls?“

„Muss ich jawohl.“

„Danke...“, er räusperte sich verlegen, „Meinst du wir könnten nochm-“

„Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist, Gippel“, unterbrach sie ihn schnell. Es schien hoffnungslos.

„Glaub mir, wenn ich nochmal neu wählen könnte, dann hätte ich von Anfang an dich gewählt“, startete er einen letzten Versuch und sah sie traurig an. Doch anscheinend zählten all diese Dinge nicht für sie.

Lügner!, dachte Rikku nur und erwiderte: „Hast du aber nicht! Du musst das jetzt nicht alles sagen, nur um dein Gewissen zu beruhigen! Es ist okay für mich! Du bist mir nichts schuldig. Es ist ja schließlich nichts passiert!“, holte sie zum entscheidenden Schlag aus.

„Nichts passiert? Glaub mir, das oben in den Quellen war mehr als nichts. Verdammt Rikku, das war auch mehr als nur ganz angenehm!“, rief er aufgebracht, anscheinend hatte sie ihn mit dieser Aussage gekränkt. Aber sie empfand keinen Triumph sondern nur Trauer. Seine Reaktion hatte es bestätigt, er sagte all diese Dinge nur, wegen der Sache in der Quelle und nicht weil sie seine Gefühle widerspiegelten!

„Siehst du! Du tust das nur, weil du glaubst, dass du musst. Wegen deinem schlechten Gewissen! Aber das brauchst du nicht, die Sache ist gegessen. Ich verstehe schon, dass du mir nicht die gleichen Gefühle zurück geben kannst. Das einzige, was du kannst, ist mich auf deiner Liste abhaken! “, zischte sie. Erst schwieg er wie vor den Kopf gestoßen, doch dann trat er wütend einen Schritt auf sie zu, während er sie anfunkelte.

„Erstens gibt es keine Liste und zweitens bedeutest du mir weitaus mehr als jede andere! Und wenn ich dir sage, dass ich dich sehr mag, dann ist das kein Grund zu behaupten, dass ich das nur wegen meinem schlechten Gewissen tue! Das ist nämlich völliger Schwachsinn! Aber müssen wir hier denn gleich von Liebe sprechen? Findest du das nicht ein bisschen übertrieben für de Anfang?!“, meinte er aufgebracht.

„Übertrieben?!“, echote Rikku und sie wusste im ersten Moment überhaupt nicht was sie darauf antworten sollte. „Daran ist überhaupt nichts übertrieben! Das ist jawohl das Mindeste, was da sein sollte, bevor du mich fragst ob wir es nochmal miteinander versuchen!“, schrie sie kopfschüttelnd und hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst.

„Na toll! Dann liebe ich dich eben!! Bist du jetzt zufrieden?!“, brüllte er zornig und sah sie herausfordernd an.

„Nein, das tust du nicht! Du kannst nur nicht einsehen, dass ich mich nicht mit weniger zufrieden gebe und 'nein' zu dir sage! Deswegen behauptest du das jetzt! Du bist echt armselig, Gippel!“, schloss Rikku und warf ihm einen bedauernden Blick zu, „Ich glaube es wäre besser, wenn du mich einfach in Ruhe lässt...“ Mit diesen Worten ging sie zurück zum Luftschiff und ließ ihn stehen.
 

Als sie in der Celcius angekommen war kam Yuna die Treppe auf der Brücke hinunter und fragte stirnrunzelnd: „Geht es dir gut?“ Rikku nickte stumm und unterdrückte die Tränen. Yuna umarmte sie und flüsterte: „Ich gehe jetzt kurz in die Villa-Leblanc und hole... das... Baby.“ Sie sah Rikku bittend an. „Sag Brüderchen schon mal, dass wir abfliegen wenn ich wieder an Bord bin“, sie zögerte, „Würdest du dann solange auf den Korb aufpassen bis wir angekommen sind? Ich will es Tidus erst sagen, wenn wir alleine zu Hause sind... Aber falls er mich damit sieht, dann würde er nur Fragen stellen und-“ Yunas Stimme brach und sie schluchzte ein paar Mal. Rikku verstand wie sie sich fühlte und hoffte, dass Tidus die Sache gut verkraften würde.

„Klar, mach ich“, versprach Rikku und lächelte ihre Cousine aufmunternd an. Yuna war im Moment viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, als dass Rikku sie auch noch mit ihren eigenen belästigen wollte.
 

Draußen am Illuminum stand immer noch Gippel und konnte es nicht fassen. Was war da gerade passiert? Er hatte Rikku seine Zuneigung gestanden und sie glaubte, dass er das aus Mitleid oder Pflichtgefühl tat?! Das konnte doch nicht wahr sein! Wie kam sie bloß auf so eine hirnverbrannte Idee? Stand auf seiner Stirn vielleicht das Wort Dnuddam (Trottel) in Großbuchstaben? Sah er so aus als würde er über solche Sachen Scherze machen? Nein, definitiv nicht! Nur weil er nicht sofort damit heraus geplatzt war, dass er sie liebte?! So etwas hatte er noch nie gesagt! Zu keiner seiner Mädchen! Aber sie hatten es auch nicht von ihm erwartet, im Gegensatz zu Rikku. Was ging nur in ihrem schönen Köpflein vor? Wieso um Himmels willen wollte sie, dass er jetzt damit anfing? Das konnte sie doch nicht verlangen, oder doch?

„Scheiße!“, fluchte er wütend und schlug mit der geballten Faust gegen einen Baum, dann wandte er sich ab und ging zu den Schnus. Er hatte mal wieder alles verpatzt! Aber auf sowas war er wirklich nicht vorbereitet gewesen! Am liebsten hätte er dieses Gespräch rückgängig gemacht und nochmal von vorne begonnen! Anstatt ihr am Ende wie ein Irrer hinterher zu brüllen, dass er sie liebte, hätte er einfach schweigen sollen! Das war das mit Abstand blödeste, was er hätte tun können und jemals getan hatte!!

Jetzt dachte sie erst recht, dass er ein Arschloch war und sie nur ausnutzen wollte. Aber das stimmte nicht! Wie konnte er ihr das nur Beweisen?
 

Als die Celcius in Richtung Besaid abhob stand Rikku immer noch im Eingang des Schiffes und hielt das Körbchen mit Yunas und Tidus' Baby in den Armen. Sie ging auf die Abstellkammer mit dem Putzzeug zu und öffnete die Tür. Hier würde sie niemand finden. Sie setzte sich auf den Boden und starrte bewegungslos auf das Deckenknäul in dem Korb. Ohne, dass sie es zurück halten konnte fing sie an zu schluchzen und Tränen flossen über ihre Wangen. Sie musste an Gippel denken. Er hatte zwar gesagt, dass er sie mochte, aber mehr schien da nicht zu sein...

Auch wenn er das Gegenteil behauptete, für ihn war sie das Gleiche wie all seine anderen Mädchen. Warum sonst war er plötzlich so hinter ihr her, wenn nicht aus dem Grund, dass er das was sie in der Quelle begonnen hatten zu ende bringen wollte? Auf jeden Fall nicht weil er sie liebte, das war schon mal klar!

Sie wusste, dass es am besten war, wenn sie sich von ihm fern hielt, weil er sie nur erneut verletzen würde.

Aber warum tat es dann so verflucht weh?
 

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Das war es fürs Erste (Vorletzte >.<)!

Wie fandet ihr das Kapitel? Ich saß voll lange an der Unterhaltung zwischen Rikku und Gippel!!! Weil das ja so ein Schlüsselereignis ist und die Story ja auch bald zu Ende ist und so, da wollte ich es perfekt hinbekommen (was ich aber nicht geschafft habe -.-) Ich hoffe sie ist jetzt trotzdem einigermaßen okay geworden XD (ich werde sie bestimmt nochmal überarbeiten!)
 

Zitat von Paine: „Warte jeden Abend auf mich. Ich werde kommen.“ (seeehr zweideutig xD) a.@ *lol*
 

Habt ihr schon gesehen, dass es jetzt eine Aikos und Yukis Leseecke gibt? Das finde ich voll genial! (Hab mich schon gefragt, ob es so etwas jemals für den Fanfic-Bereich geben wird^^)

Will da auch rein *heul* ! Naja da muss ich wohl erst noch besser werden^^ und die Story überarbeiten o.O
 

lg caro~

Stay with me

Hey Leutchens!
 

Sorry, dass es mal wieder so lange gedauert hat ~.~ !! Aber die Schule geht momentan leider vor (ich klinge ja schon wie meine Mutter xD)

Aber trotzdem fange ich jetzt mal mit dem letzten Kapitel an und versuche es hinzu bekommen (es MUSS gut/ toll/ super/ fantastisch/ wunderbar und fänomenaaal werden ^^) *anstreng*
 

Nach diesem Kapitel folgen ja wie schon gesagt noch die Bonüsse. Außerdem werde ich die Story nochmal überarbeiten und verbessern, da ich die ersten Kapitel mittlerweile echt schlecht finde xD, aber ich halte euch auf dem Laufenden!!
 

Also hier ist es endlich:
 

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Kapitel 26: Stay with me
 

Die Sonne war schon bis zur Hälfte im Ozean versunken, als sich die Celcius Besaid näherte und zur Landung ansetzte. Der Himmel war in ein wunderschönes abendliches rot getaucht und mit orangen und pinken Streifen durchzogen. Als das Flugschiff auf die Wasseroberfläche traf schoss dieses in die Höhe, millionen kleine Wassertropfen stoben auseinander und glitzerten in allen Farbvarianten. Das Flugschiff kam zum stehen und die Rampe, hinter der schon Yuna und Tidus standen, öffnete sich. Rikku trat zu den beiden und drückte Yuna den Korb in die Hand. Dann umarmten sich die beiden Cousinen lange und verabschiedeten sich fürs Erste. Das restliche Möwenpack betrat die Rampe um dem glücklichen Pärchen ebenfalls Tschüss zu sagen, auch wenn Paine und Rikku wussten, dass Yunas fröhliche Stimmung teilweise nur Fassade war. Der Grund dafür lag in dem Körbchen, das sie fest umklammert hielt. Keine der beiden Freundinnen beneidete sie darum Tidus von ihrer Fehlgeburt erzählen zu müssen. Hoffentlich würde er es gut verkraften...

Rikku blickte den beiden hinterher, als sie Hand in Hand über den Strand Richtung Dorf liefen.

„Arme Yuna...“, murmelte Paine und Rikku nickte.

„Und armer Tidus...“, ergänzte sie, „Aber wenigstens haben sie sich jetzt gegenseitig wieder!“

„Richtig“, meinte Paine und ging zurück auf die Brücke, als sich die Rampe schloss. Rikku folgte ihr und rief: „Hey Brüderchen! Steuer mal das Heim an, ich schlafe heute Abend in meinem Zelt!“ Dieser nickte und schwang sich unverzüglich hinters Steuer.

Gut, dachte Rikku. Wenn sie alleine in ihrem kleinen Zelt schlafen würde, dann war sie wenigstens ungestört und konnte nachdenken. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie wieder anfangen würde zu heulen und dann hörte es wenigstens niemand. Das war es auch eigentlich was sie wollte, sich in einen großen Deckenhaufen kuscheln und alleine traurig sein! Und morgen früh konnte sie sich dann nahtlos in die Arbeit stürzen, was sie hoffentlich ablenken würde.

Dieses ganze auf und ab, die Sache mit Gippel, das alles machte ihr immer noch zu schaffen. Hinzu kamen ihre nervigen Verletzungen aus dem Kampf, die aber das kleinere Übel waren.

Was hatte dieser Idiot sich nur dabei gedacht? Hätte er nicht einmal in seinem Leben nachdenken können? Und zwar bevor er etwas dummes tat? Bevor er sie in der Quelle angefasst hatte und bevor er sie danach zur Rede gestellt hatte?

Nein, stattdessen hatte er noch nicht einmal eine Antwort parat, wenn sie ihm sagte, dass sie sich eventuell in ihn verliebt hatte, außer, dass er sie 'auch mochte'. Rikku seufzte resigniert und biss sich verzweifelt auf die Unterlippe während sie die Tränen zurück hielt. Sie wollte nicht weiter daran denken! Also machte sie sich auf den Weg in die Quartiere um ihr Bettzeug zu holen. In den Bergen wurde es nachts manchmal wirklich kalt und heute wollte sie auf keinen Fall auch noch frieren müssen.
 

Yuna und Tidus schlenderten durch die Abendröte in Richtung Dorf. Yuna erzählte nochmal ausführlich von den Kämpfen im Abyssum und wie sie überhaupt auf die Idee gekommen waren ihn dort zu suchen. Dass die Astrah ihnen ein Rätsel gestellt hatte und welches. Tidus grübelte eine Weile und schilderte was er dort unten erlebt hatte. Er war immer abwechselnd in seiner Zelle und in einem Höhlenraum gewesen um dort zu kämpfen. An mehr konnte er sich nicht erinnern.

„Hätte ich vorher gewusst, dass du an so einen Ort kommen würdest, wenn du nochmal stirbst, dann hätte ich dich erst gar nicht wieder geholt, nachdem du das erste Mal verschwunden bist“, sagte Yuna bedauernd.

„Was redest du denn da? Du hast alles richtig gemacht! Ich hätte doch auch so gehandelt!“, widersprach Tidus und griff nach Yunas freier Hand um sie am weitergehen zu hindern. „Stell dir doch mal vor du hättest es nicht getan?! Dann wäre ich jetzt nicht hier. Und glaub mir, das waren mir die paar Monate am angeblich 'schlimmsten Ort auf ganz Spira' allemal wert!“, er grinste sie aufmunternd an und strich ihr sanft mit dem Daumen über die Wange. Dann hob er Yunas Kinn mit seinem Zeigefinger an, verlor sich in ihren zweifarbigen Augen und küsste sie kurz aber innig. Dann zog er sie fest in seine Arme und legte seinen Kopf auf ihren.

„Es ist nicht deine Schuld dass ich da unten war und jetzt ist es sowieso überstanden, also Schwamm drüber. Keine Schuldgefühle mehr, verstanden?“, flüsterte Tidus und sein Kiefer strich dabei über ihren Haarschopf. Yuna nickte nur und so standen sie noch eine Weile da, bis Tidus sich von ihr löste und neckisch fragte: „Mal etwas anderes, was schleppst du da überhaupt in dem Korb mit dir herum?“ Sofort versteifte sich Yuna und sagte trocken: „Das sag ich dir wenn wir zu Hause sind...“

„Also eine Überraschung?“, Tidus' Augen fingen an zu leuchten, „Spann mich nicht so auf die Folter, was ist-“

„Ich spanne dich nicht auf die Folter! Und es ist auch keine Überraschung“, unterbrach Yuna ihn schroff. Sie zögerte und atmete ein paar Mal tief durch, dann schloss sie die Augen und flüsterte: „Entschuldigung, ich wollte nicht schreien. Aber du musst akzeptieren, dass ich nicht jetzt und nicht hier darüber reden will.“

„Okay“, Tidus nickte, er hatte verstanden, dass es sich um etwas Ernstes handeln musste, sonst wäre Yuna nicht so seltsam.
 

Den ganzen Abend hatte er Vorkehrungen getroffen. Er hatte seine Leute zusammen getrommelt und mit ihnen eine lange Krisensitzung gehalten. Vielen gefiel sein Vorhaben sehr, da sie sich nach der Wiedervereinigung ihres Volkes sehnten. Doch einigen gingen seine Pläne auch gegen den Strich, da sie ihren Hauptsitz nicht verlassen wollten und an ihrem Anführer hingen. Sie konnten nicht verstehen, wieso dieser sich freiwillig einem anderen unterwerfen wollte. Freiwillig seinen hart erarbeiteten Posten aufgeben wollte und noch nicht einmal eindeutige Gründe dafür nennen konnte oder wollte. Noch zudem er sich vorher vehement dagegen ausgesprochen hatte. Aber schließlich willigten doch alle ein und es wurde beschlossen, dass sie gleich am nächsten Morgen in der Frühe aufbrechen würden...
 

Später in der Nacht, als Yuna und Tidus von Wakka und Lulu zurück kamen, bei denen sie gegessen und die ganze Geschichte nochmal erzählt hatten, betraten sie ihr eigenes kleines Haus. Tidus staunte über die neuen Möbel und freute sich darüber, dass Yuna nicht gänzlich untätig herum gesessen hatte, während seiner Abwesenheit. Yuna lächelte nur, weil die Beschaffung und Einräumung der Möbel gerade mal einen Tag in Anspruch genommen hatten. Die restlichen Tage hatte sie tatsächlich untätig herum gesessen. Nachdem sie ihn durch das Haus geführt hatte blieben sie im Schlafzimmer und zogen sich ihre Nachtgewänder an. Yuna streifte sich ein gemütliches, altes Nachthemd über und Tidus ein zu großes T-shirt und ein kurze Stoffhose. Dann krochen sie gemeinsam in das riesige, gemütliche Bett, kuschelten ein Weile und genossen stumm die bloße Anwesenheit des anderen.

„Ich hab dich vermisst...“, flüsterte Yuna und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter.

„Ich dich auch“, raunte Tidus und gab ihr einen Kuss auf die Haare. Dann drehte er sich zur Seite um die Kerze aus zu pusten, doch Yuna stoppte ihn.

„Warte... Ich muss dir vorher noch was sagen“, brachte sie mühevoll hervor. Tidus hielt inne und musterte sie unsicher.

„Hat es mit dem Korb zu tun?“, fragte er sanft und als Yuna nickte schloss er sie tröstend in seine Arme. Er strich ihr beruhigend über den Rücken. Als Yuna leise an zu schluchzen fing, ahnte Tidus schon, dass es etwas wirklich schlimmes sein musste. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was in diesem verfluchten Korb war.

„Ich... es ist... als wir...“, Yuna brach ab und ordnete ihre Gedanken.

„Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht kannst... das hat Zeit.“

„Nein, ich will es dir aber jetzt sagen!“, entschlossen setzte sich Yuna auf und blickte Tidus tief in die Augen. „Tidus, bevor du verschwunden bist... da bin ich schwanger geworden...“ In seinen Augen konnte sie keine Freude darüber sehen, eher Trauer, da er wahrscheinlich ahnte was jetzt kam, „ Ich wusste es anfangs nicht und habe es erst gemerkt, als es schon zu spät war. Aber ich war schwanger von dir... und in... in dem Korb, da ist...“, ihre Stimme versagte und sie schluchzte laut auf.

„Oh Liebling...“, hauchte Tidus erstickt. Er zog sie in seine Arme und kniff selbst die Augen zusammen. „Es tut mir so Leid.“

„Nein. Mir tut es Leid, ich hätte es eher merken müssen und besser aufpassen sollen. Wäre ich nicht nach Guadosalam ins Abyssum gegangen, vielleicht würde-“, fing Yuna an doch Tidus legte ihr einen Finger auf den Mund.

„Pscht. Du konntest nichts dafür. Komm her.“ Dann hob Tidus sie auf seinen Schoß und gab ihr einen tiefen, heilenden Kuss. Er küsste ihre Tränen weg und sie tat das gleiche bei ihm. Verzweifelt klammerte sich der eine an den anderen um nicht von der eigenen Trauer überwältigt zu werden. In diesem Moment brauchten sie sich gegenseitig wie die Luft zum Atmen. Tidus küsste und streichelte Yuna tröstend bis er sie schließlich mit einer derartigen Notwendigkeit und Sehnsucht liebte, dass es den Eindruck erweckte, dass dieser Akt seine und ihre seelischen Schmerzen lindern konnte.
 

Rikku wachte von Vogelgezwitscher auf, als die Sonne noch nicht einmal richtig aufgegangen war. Sie rappelte sich mühevoll auf und krabbelte unter ihren zahlreichen Decken hervor zum Zelteingang. Sie öffnete diesen einen spaltbreit mit der Hand und warf einen kurzen Blick hinaus. Rikku befühlte das Gras, welches noch vom Tau feucht war und schaute zum Heim hinüber wo sie höchstens fünf Al Bhed entdecken konnte, die erstmal frühstückten.

„Viel zu früh“, entschied sie und kroch zurück unter ihre warmen Decken, wo sie die Augen wieder schloss und weiter schlummerte.

Während Rikku tief und fest schlief erklomm die Sonne den Himmel und stieg immer höher. Nach und nach wachten die Al Bhed auf und machten sich an die Arbeit, sodass einige Zeit später ein reges Treiben herrschte.

Plötzlich wurde auf dem Pfad, der die Berge hoch zum Heim führte, gepfiffen und fröhliche Rufe wurden laut. Die meisten Al Bhed stoppten ihr Handwerk und reckten neugierig ihre Köpfe, um zu gucken wer dort die letzte Anhöhe hoch marschiert kam. Manche trauten ihren Augen nicht und rannten der Gruppe entgegen, da vielleicht Bekannte oder sogar Verwandte von ihnen dabei waren. Alle restlichen ließen sich von der heiteren Stimmung mitreißen und plauderten ausgelassen herum. Schließlich kam auch Cid aus seiner kleinen Hütte, die ihm vorerst als Unterkunft diente. Er schnappte sich einen seiner Leute und fragte barsch: „ Was ist hier los? Wieso arbeitet ihr nicht?“

Der Angesprochene grinste nur und deutete mit dem Kopf auf die größer gewordene Gruppe von Al Bhed. „Sie sollten ebenfalls die Neuankömmlinge begrüßen, Boss.“

„Neuankömmlinge? Welche Neuan-“, Cid hielt inne, als er bemerkte, dass unter den Al Bhed nicht nur seine Leute waren, sondern auch zahlreiche Apparatisten. „Was zum Teufel...?“

„Ja, das habe ich mich auch erst gefragt... Sieht ganz so aus, als wollten die alle länger hier bleiben“, meinte der Al Bhed, klopfte einem der Apparatisten gutmütig auf den riesigen Rucksack und strich sich durch die schwarzen Haare. Dann zuckte er leicht zusammen, als Cid plötzlich anfing laut und schallend zu lachen.

„Da wird sich Gippel aber ärgern, wenn er merkt, dass seine Gefolgschaft zu uns übergewandert ist!!“, rief er hörbar und überheblich aus. Der schwarzhaarige Al Bhed rückte seine zu große Taucherbrille zurecht, zuckte gleichgültig mit den Schultern und sagte wie beiläufig: „Hi Gippel.“ Bei diesen Worten erstarrte Cid zur Salzsäule und drehte sich langsam um. Hinter sich entdeckte er den gerade erwähnten Anführer der Apparatisten. Dieser setzte ein breites, großzügiges Grinsen auf und bemerkte: „Wenn man vom Teufel spricht, nicht wahr?“
 

Als die Sonne fast schon ihren höchsten Stand erreicht hatte, wachte Rikku erneut auf und räkelte sich ausgiebig zwischen ihren Decken. Dann wechselte sie aus ihren Schlafsachen in ihr normales Diebes-Kostüm und verließ ihr Zelt. Schlaftrunken begab sie sich zum nahe gelegenen See und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Sofort fühlte sie sich erfrischt, hellwach, bereit zur Nahrungsaufnahme und zur anschließenden harten Arbeit. Also machte sie sich gierig über die Reste des Frühstücks her und fing an sich nützlich zu machen. Eigar, ein berühmter Blitzballspieler, schickte sie los um quaderförmige Steine vom Sammelplatz zu holen, die er dann mit zwei anderen Al Bhed in die Wand eines Gebäudes einmauerte. Der Sammelplatz für bearbeitete Steine und Bretter war ungefähr zweihundert Meter entfernt, also hatte Rikku ganz schön zu schuften. Jedesmal nahm sie zwei oder drei der großen Steine auf einmal, was insgesamt ziemlich schwer und kräftezehrend war. Aber immerhin hatte sie genug zu tun und war abgelenkt, da sie zwischendurch auch noch kleinere Besorgungen für andere Arbeiter machen sollte.

Sie war sogar so abgelenkt, dass sie erst nach ein paar Stunden bemerkte, als sie eine kleine Trinkpause einlegte, dass irgendetwas anders war. Es kam ihr so vor als wären mehr Al Bhed als vorher im Heim unterwegs und am herumwerkeln. Skeptisch blickte sie zu dem großen Zeltplatz und registrierte, dass dort deutlich mehr Zelte als vor einer Woche standen.

„Komisch...“, murmelte Rikku und nippte an ihrem Becher. Sie drehte sich herum und musterte jeden Al Bhed in ihrer Nähe ganz genau, bis ihr wirklich einige auffielen, die, als sie das letzte Mal hier gearbeitet hatte, noch nicht da gewesen waren. „Sehr seltsam...“, sagte Rikku kopfschüttelnd und als sie ihren Vater am Getränketisch entdeckte, beschloss sie ihn zu fragen was hier passiert war. „Hey Paps!“

„Ja, Kleine?“, fragte dieser gut gelaunt, was eigentlich selten für ihn war und wandte sich ihr zu, während er einen großen Schluck des kaltes, klaren Wassers in seinem Becher kostete.

„Könnte es sein, dass wir in den letzten Tagen mehr Al Bhed geworden sind?“

„Nicht in den letzten Tagen. Heute!“, antwortete Cid lachend. „Wo warst du überhaupt die ganze Woche? Wir haben dich hier schon vermisst!“

„Ach, wir haben Tidus wieder aus dem Abyssum geholt“, murmelte Rikku und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Aber, erzähl mir lieber wieso wir hier plötzlich so viele Al Bhed sind.“

„Was? Tidus ist wieder da?! Gut gemacht!“, Cid schien erleichtert zu sein, da es ja indirekt sein Verdienst gewesen war, dass Tidus überhaupt wieder ins Abyssum gekommen ist. Zwar zeigte er dies nicht, aber Rikku erkannte es trotz seiner distanzierten Art.

„Ja ich weiß. Yuna ist auch überglücklich, wir alle sind überglücklich. Aber jetzt erzähl doch bitte was hier heute passiert ist!“, drängelte Rikku, die schon ganz gespannt war.

„Naja, wie soll ich sagen“, Cid plusterte sich überlegen auf. „Wie es aussieht hat der ehemalige Anführer der Apparatisten gemerkt wie dumm es war, sich mir zu widersetzen!“

„Wie jetzt? Gippel oder wer?“, hakte Rikku verwirrt nach.

„Na wer denn sonst?“, fragte Cid ironisch und rollte mit den Augen.

„Weiß auch nicht...“, grummelte Rikku. „Aber wieso hat er das gemerkt? Was hat er denn gesagt? Ist er etwa hier? Und wieso ehemaliger Anführer?“, Rikku konnte sich keinen Reim auf das alles machen und schaute sich nervös um.

„Früher oder später musste er es doch merken!“, Cid lachte kurz. „Letztendlich hat er eingesehen, dass ich der wahre Anführer unseres Volkes bin und das dieses Heim auch das zu Hause seiner Leute ist. Also hat er seinen Posten abgetreten und sich mir untergeordnet! Jetzt schuftet er hier genau so wie alle anderen auch!“ Rikku glaubte sich verhört zu haben. Wenn sie die übertrieben dargestellten Tatsachen richtig verstand, dann hatte Gippel seinen Posten an ihren Vater abgetreten?

„Aber wieso sollte er das tun?“, brachte Rikku ihren nächsten Gedanken laut zum Ausdruck.

„Weil es das einzig Richtige ist!“, gab ihr Vater etwas barsch zurück, anscheinend hatte er mehr Freude und Anerkennung erwartet.

Das passte nicht zu Gippel, schoss es Rikku durch den Kopf, er würde niemals ohne einen triftigen Beweggrund sein geliebtes Anführer-Dasein aufgeben. Dazu war sein Ego viel zu aufgeblasen!

„Kann schon sein, aber hat er denn keinen Grund genannt?“, bohrte Rikku weiter. Jetzt wurde Cids Gesichtsausdruck wieder gewohnt mürrisch und er brummelte: „Frag ihn doch selbst.“

„Paps! Sag mir jetzt was hier los ist!“, ungeduldig stampfte Rikku mit einem Fuß auf den Boden.

„Keine Ahnung was der Bengel sich dabei gedacht hat!“ Cid warf ihr einen viel sagenden Blick zu und ergänzte: „Du müsstest es eigentlich am ehesten wissen!“

„Wieso denn ich?“, fragte Rikku stutzig. Cid musterte sie und nahm dann einen kräftigen Schluck Wasser, den er lauthals runter schluckte.

„Weil der irgendwas davon geschwafelt hat, dass ich ihm in Bezug auf dich nicht in die Quere kommen soll. Zufrieden?“

„In die Quere kommen? Das verstehe ich nicht! Warum sagt der sowas?“

„Er hat das nicht nur gesagt!“, Cid zögerte und malmte mit den Zähnen, „Das war die Bedingung dafür, dass er mit seinen Leuten dem Heim beitritt und mir seinen Posten überlässt. So jetzt weißt du es!“

„Bist du dir sicher, dass das so stimmt?“, zweifelte Rikku, runzelte die Stirn und füllte sich ihren Becher erneut mit Wasser, das sie in einem Zug hinunter schüttete.

„Ja, natürlich bin ich mir sicher!“, Cid knallte seinen Becher auf den Tisch, sodass dieser wackelte und fragte herrisch: „Das ist doch nicht normal! Was läuft da zwischen euch, Tochter?“ Rikku zuckte geschockt zusammen und bemerkte wie einige Al Bhed sich zu ihnen umdrehten.

„Gar nichts!“, erwiderte sie und wusste selbst nicht ob es gelogen oder die Wahrheit war.

„Aha? Und wie erklärst du dir dann seine merkwürdige Bedingung?!“, brüllte Cid aufgebracht und Rikku schaute sich besorgt um. Immer mehr der Al Bhed wurden auf das Gespräch aufmerksam, unter ihnen auch Brüderchen, der sich jetzt neben Cid stellte und Rikku ebenfalls anschuldigend betrachtete.

„Also ich wüsste mir das schon zu erklären...“, mischte er sich ein.

„Was soll das denn jetzt heißen? Du hast damit doch gar nichts zu tun!“, schrie Rikku ihn missgelaunt an.

„Ich sag nur: Berg Gagazet und Sphärofon.“ Cid blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her. Er beobachtete wie Rikku bei dieser Bemerkung die Stirn runzelte und ins Grübeln kam. Dann wurde sie schlagartig hochrot im Gesicht und krächzte: „Hast du etwa auch...?“

„Ja!“, kam es wie aus der Pistole geschossen und Rikku zog verzweifelt die Luft ein.

„Sohn! Was hat das zu bedeuten!?“, fragte Cid gereizt.

„Halt den Mund, Brüderchen!“, mahnte Rikku bedrohlich und machte einen Schritt auf ihren Bruder zu, „Oder ich erzähle Yuna, dass du neidisch auf Tidus bist und einen Anschlag auf ihn planst!“

„Waaasss?! Das stimmt doch überhaupt nicht!“, verteidigte sich dieser.

„Na und?! Ist mir doch egal!!“, keifte Rikku wütend. „Und jetzt mach dich vom Acker oder ich garantiere für nichts!!“ Brüderchen beschloss, dass es wohl wirklich das Beste war sich aus dem Staub zu machen, fixierte Rikku noch einmal strafend und starkste dann beleidigt von dannen. Rikkus Blick folgte Brüderchen und feuerte regelrecht mit Blitzen auf ihn. Dann drehte sie sich wieder zu Cid um und warf auch ein paar ihrer Blitze auf ihn, bevor sie, in die entgegengesetzte Richtung zu Brüderchen, ebenfalls davon rauschte.

Cid blieb wütend und ratlos zurück. Er musterte die umstehenden Al Bhed, die das Schauspiel gespannt mitverfolgt hatten und donnerte: „Was glotzt ihr denn so?! Zurück an die Arbeit!“ Hastig löste sich die Menschentraube auf und jeder tat als wäre er plötzlich sehr beschäftigt.
 

Was dachte sich Brüderchen nur dabei? Wenn sie seine Andeutungen richtig verstanden hatte, dann hatte er durch das Sphärofon die Szene zwischen ihr und Gippel oben in der Quelle mitbekommen. Bei dem Gedanken daran, wie ihr Bruder das gesehen hatte, lief sie wieder rot an und ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Magen breit.

Aber nicht nur das, nein, er hätte es sogar bereitwillig an ihren Vater weitergesagt! War er noch bei Sinnen? Wenn Cid davon erfahren würde, dann würde er ihr und Gippel die Köpfe abhacken, ihre Körper klein schneiden und alles zusammen in einen riesigen Topf werfen, kochen und an die letzten wilden Chocobos in der Bikanel-Wüste verfüttern!! Also was zum Geier hatte sie Brüderchen getan, dass er so etwas beabsichtigte? Wahrscheinlich nichts und er war nur, wie immer, zu blöd um eins und eins zusammen zu zählen und das Ergebnis voraus zusehen!

Rikku verschwand in ihrem Zelt und versuchte sich zu beruhigen. Nach einer Weile war sie über ihren Ärger gegenüber Brüderchen hinweg und grübelte über das nach, was sie soeben erfahren hatte. Gippel befand sich jetzt also auch mit seinen Leuten im Heim. Na toll! Das machte natürlich vieles einfacher! Zum Beispiel: Gar nichts!

Wie sollte es ihr denn jetzt gelingen nicht mehr an ihn zu denken, wenn sie ihn jeden Tag sehen musste? Und was wollte er mit seiner Bedingung bezwecken, die er an Cid gesellt hatte?

Komm mir in Bezug auf Rikku nicht mehr in die Quere!

Hatte er das wirklich gesagt? War sie etwa der Grund dafür, dass er jetzt nicht mehr der Anführer über die Hälfte der Al Bhed war, oder sein wollte? Hatte er sich wirklich die Blöße gegeben und sich Cid, seinem Rivalen, für so eine lausige Bedingung unterworfen? Wenn ja, dann musste das seinen Stolz ganz schön angekratzt haben...

Als Rikku merkte wie sie in sich hinein lächelte ermahnte sie sich schnell selbst der Realität ins Auge zu sehen: Das war unmöglich.

Es musste noch einen anderen Grund geben, weshalb Gippel seine Meinung so plötzlich geändert hatte. Er war zu stolz, zu unbeugsam und besaß zu viel Selbstachtung, als dass er all dies, auch nur für einen kurzen Moment, für sie beiseite legen würde. Und sei es nur die Sekunde, in der er Cid von Angesicht zu Angesicht sagte, dass er sich ergab. Nein, er würde es nicht tun...

Rikku verließ ihr Zelt wieder und war entschlossen den wahren Grund heraus zu bekommen. Sie ging schnurstracks auf das Heim zu und durchsuchte alle Straßen und die unfertigen Gebäude nach dem so genannten Ex-Anführer. Sie entdeckte ihn schließlich am Rande des Heims, wo er an einem kleinen Haus mitarbeitete, das direkt neben der zukünftigen Maschinenfabrik gebaut wurde. Und er arbeitete nicht einfach so, er arbeitete oben ohne, mit freiem Oberkörper. Nicht dass sie ihn so noch nie gesehen hatte, beim Schwimmwettbewerb und oben in der Quelle war er auch halb nackt gewesen. Aber jetzt arbeitete er auch noch und das schon seit einiger Zeit, was sich durch einen schimmernden Schweißfilm, der seine Haut überzog, ausdrückte. Rikku blieb zögernd stehen, als er einen schweren Stein anhob und seine Muskeln sich anspannten. Die Sonne spiegelte sich auf seiner feuchten Haut und sie glaubte Dampf zu sehen, der von ihm aufstieg, weil er so heiß war. Rikku merkte wie ihr bei diesem Anblick regelrecht das Wasser im Mund zusammen lief und gleichzeitig der Kiefer herunter klappte. Genau in diesem Moment entdeckte er sie und Rikku glaubte einen amüsierten Ausdruck auf seinem Gesicht zu erkennen, aber da war auch noch etwas anderes, ein Art Sehnsucht in seinem Blick, bevor er diesen durch einen gleichgültigen ersetzte.

Er hat gesehen, wie ich ihn schamlos angegafft habe!, schoss es Rikku durch den Kopf. Jetzt gibt es kein zurück mehr!
 

Alles hier ging Gippel gegen den Strich. Die allgemeine Hochstimmung aller Al Bhed um ihn herum schlug ihm auf das Gemüt, weil er nicht richtig daran teilhaben konnte. Er wusste, dass es nicht leicht werden würde sich Cid zu stellen ohne dabei wie der letzte Idiot auszusehen, aber er hatte es getan und seine schlimmsten Erwartungen waren sogar noch übertroffen worden. Cid hatte sich wie der größte Gockel im Hühnerstall aufgeführt und ihn zu einer Henne erklärt. Und das nachdem er ihm freiwillig den Gefallen getan hatte, mit allen Apparatisten seinem Heim beizutreten. Anstatt sich zu bedanken nutzte Cid die Situation schamlos aus um ihn vor versammelter Mannschaft auszulachen, als er seine Bedingung stellte. Cid wiederholte diese lauthals und willigte ohne Zögern ein, dann war er glucksend in seine schäbige Hütte zurück gekehrt. Okay, er hatte erwartet, dass Cid die Bedingung nicht positiv aufnehmen würde, schließlich ging es um seine Tochter, aber er hatte eher mit Wut gerechnet und nicht mit dieser aufgesetzten Arroganz. So, als wäre Gippel der dümmste Trottel! Er hatte es zwar geschafft so zu wirken, als würde er darüber stehen, aber in Wirklichkeit war er verärgert!

Und jetzt würde er sich auch noch mit Rikku auseinander setzten müssen. Insgeheim hatte er gehofft dieses Gespräch noch so lange hinaus zögern zu können, bis er bessere Laune hatte um es nicht endgültig zu versauen. Aber im Moment war er eben schlecht gelaunt und verspürte nicht das Bedürfnis sich zu verstellen. Er seufzte und stellte sich dem Feind.
 

Entschlossen setzte sich Rikku in Bewegung und blieb direkt vor Gippel stehen.

„Hey Gippel“, sagte sie viel sagend, „was machst du denn hier?“ Er warf ihr einen abschätzigen Blick zu.

„Sieht man das nicht?“

Rikku schmunzelte, da hatte ja jemand eine ganz bombige Laune. „Ja, ich sehe, dass du arbeitest. Aber ich frage mich wieso du das hier tust und nicht in deinem Büro in Djose...“

Gippel drehte sich zu ihr um. „Mhhm, lass mich überlegen... vielleicht weil ich kein Büro in Djose mehr habe?“ Rikku tat überrascht und schlug sich übertrieben schauspielerisch die Hand an die Wange.

„Ach du grüne Neune! Wieso denn das?“ Gippel zuckte mit den Schultern und griff nach einem Hammer. Mit der anderen Hand steckte er sich vier Nägel in den Mund und platzierte dann ein Brett so an der Wand, dass es Teil eines Fensterrahmens sein könnte. Er hielt es mit seinem Unterarm fest, damit er mit der Hand den Nagel nehmen und ihn stabilisieren konnte, während er mit dem Hammer ein paar mal heftig darauf schlug. Das wiederholte er noch drei Mal, wobei er sich beim letzten Nagel auf den Daumen schlug und einen unterdrückten Fluch ausstieß: „Verdammt!“

Rikku verzog mitleidig das Gesicht. Gippel seufzte und meinte: „Hör zu Rikku, ich hab jetzt keine Lust darüber zu reden...“ Natürlich hatte er keine Lust dazu. Immerhin hatte er erst vor ein paar Stunden seinen Job an ihren Vater abgegeben.

„Stell dir vor, es ist mir egal ob du Lust dazu hast oder nicht“, säuselte sie. „Ich will dass du mir jetzt sagst was hier los ist. Ich hab dich dutzende Mal gefragt ob du nicht mit deinen Leuten hier im Heim mitmachen willst und du hast jedesmal irgendeine Ausrede gehabt. Und plötzlich, von heute auf morgen tauchst du hier auf und tust so als wäre es das normalste auf der Welt! Noch dazu trittst du deine Führung an meinen Vater ab! Was soll das?“

„Was das soll? Nichts soll das! Mir liegt eben doch was an der Vereinigung unseres Volkes und so.“

„Na klar“, erwiderte Rikku sarkastisch.

Gippel schmiss den Hammer mit voller Wucht auf den Boden. „Was ist denn? Das ist es doch was du die ganze Zeit wolltest, also gib dich endlich zufrieden!“

„Mich zufrieden geben? Willst du mich auf den Arm nehmen?! Ich-“, doch schnell unterbrach Gippel sie: „Ja, verflucht nochmal! Dann will ich dich eben auf den Arm nehmen! Und zwar wörtlich! Was ist so falsch daran?!“ Das brachte Rikku aus dem Konzept und in der Sekunde, in der sie zögerte packte er sie kurzerhand und hob sie hoch. Dann setzte er sie auf das Fensterbrett, was er vor ihrer Ankunft schon festgenagelt haben musste und küsste sie.

Einfach so. Es war ein besitzergreifender Kuss, der nach Schweiß, Staub und Männlichkeit schmeckte. Es fühlte sich so richtig, so selbstverständlich an, dass auch Gippel es merken musste.

Als er sich nach einiger Zeit von ihr löste flüsterte Rikku: „Stimmt es, dass du zu meinem Vater gesagt hast er soll dir nicht in die Quere kommen?“ Gippel blickte erstaunt drein, dann stammelte er: „Äh- mh ich... ja.“ Verlegen sah er zu Boden und strich sich durch die Haare.

„Warum? Nein, warte. Ich will gar nicht wissen warum.“ Wenn sie genau darüber nachdachte, konnte sie sich diese Frage auch selbst beantworten: Er schien doch mehr für sie zu empfinden. Alles deutete darauf hin, dass er es endlich gemerkt hatte. „Ich will nur wissen, ob es noch einen anderen Grund gibt außer mich... Einen ernsthaften!“ Gippel zögerte und hob ein weiteres Brett auf. Er drehte es ein paar mal in seiner Hand und musterte es angestrengt.

„Nein, ich... es gibt keinen anderen Grund.“

„Also, lass mich mal zusammenfassen um zu gucken, ob ich auch alles richtig verstanden habe. Wenn ich der einzige Grund bin, dann hast du deinen geliebten Posten und ein kleines bisschen deines Stolzes für mich aufgegeben?“

„Naja sooo wichtig war mir meine Arbeit jetzt auch nicht...“, beteuerte er und lehnte das Brett an die Gebäudewand. Rikku zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. Gippel zögerte, dann gab er zu: „Na gut. Sie war mir schon wichtig, aber mein zukünftiger Job wird auch nicht schlecht sein. Ich habe mit Cid abgemacht, dass ich der Chef der Maschinenfabrik werde...“ Rikku sah die Freude darüber in seinen Augen aufblitzen, aber einen Schatten sah sie dort ebenfalls. „Außerdem habe ich gemerkt, dass es auch wichtigere Sachen gibt.“ Er sah ihr tief in die Augen und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Okay.“

„Wie okay? Mehr nicht?“ fragte er skeptisch. Rikku zuckte mit den Schultern. „Willst du mich nicht fragen, ob das auch wirklich stimmt, oder warum ich das erst jetzt kapiert habe? Oder wieso ich nicht eher hergekommen bin mit meinen Leuten? “ Rikku tat als müsste sie überlegen.

„Nein, eigentlich nicht.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ging flötend an ihm vorbei. Sie hatte alles erreicht was sie wollte. Sie war sich sicher, dass sie komischerweise wirklich der einzige Grund zu sein schien, warum er jetzt hier war und zudem Ex-Anführer. Irgendwie schien diese ganze Aktion in seinen Augen ein großes Opfer zu sein, eine Art Liebesbeweis, weil es ihr so wichtig war, dass alle Al Bhed zusammen im Heim wohnten. Eigentlich sollte sie sich dafür schämen, aber stattdessen fühlte sie Genugtuung. Sie wusste, dass das fies war, aber er hatte es verdient. Verdient ein bisschen zu leiden wegen ihr, immerhin hatte sie es wegen ihm in letzter Zeit auch so oft gemusst. Grinsend und ohne sich umzudrehen schritt sie also siegessicher davon, bis sie eine ebenso siegessichere Stimme hinter sich hörte, die fragte: „Vermisst du nicht etwas?“

Verblüfft stoppte Rikku und drehte sich um. Gippel stand lässig gegen die halb fertige Wand gelehnt und an seinem rechten Zeigefinger baumelte ein gelber Rüschenslip.

Ihr gelber Rüschenslip!

Erschrocken sog Rikku scharf die Luft ein und rief: „Ach du hast den!“ Gippel nickte grinsend und ließ das Unterhöschen um seinen Finger kreisen.

„Hör auf damit!“, zischte Rikku, schaute sich peinlich berührt um und hechtete mit großen Schritten zu ihm zurück, „Her damit!“ Sie wollte nach dem gelben Stoffstück greifen, aber er hielt es hoch in Luft, sodass Rikku es nicht erreichen konnte.

„Nicht so hastig meine Süße!“, tadelte er.

„Gippel!! Gib sie mir!“, jappste Rikku und wurde rot, als sie merkte wie zwei andere Al Bhed zu kichern anfingen.

„Nur unter zwei Bedingungen!“, sagte er seelenruhig.

Was?! Seit wann stellst du eigentlich so viele Bedingungen?“, fragte Rikku aufgebracht.

„Seitdem ich weiß, was ich will“, antwortete er und stupste ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze.

„Aha und was willst du?“

„Naja, lass mich mal überlegen... eigentlich will ich dich, aber dazu müsstest du mir vertrauen und mir noch eine Chance geben...“, er tat als müsste er stark über etwas nachdenken.

„Habe ich das nicht schon, indem ich mich von dir hab küssen lassen?“, räumte Rikku ein und sprang hoch in der Hoffnung ihre Unterhose zu erwischen.

„Na gut, dann hast du die erste Bedingung also erfüllt...“

„Gippel! Hör auf damit!“

„Immer mit der Ruhe. Du kennst ja noch nicht mal die zweite Bedingung!“

„Weißt du was? Ich bin auch ganz gut in Bedingungen stellen, hör zu: Wenn du wirklich eine ernsthafte Chance haben willst, dann will ich, dass du mir einen Grund nennst, warum du dafür würdig bist!“, konterte sie und Gippel räusperte sich augenblicklich.

„Also gut, pass auf. Ich kann dir zwar nicht sagen, ob... oder, dass ich... dich ähm, dich... dich...“, er atmete einmal tief durch, „du weißt schon... liebe.“ Gott, mit diesem Wort konnte er sich wirklich nicht gut anfreunden! „Aber ich glaube... nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich mich auch irgendwie in dich ver-liebt habe...“

Rikku nickte und legte ihm eine Hand auf die Wange. „Danke“, flüsterte sie. Ein Moment verstrich, indem sie sich schweigend ansahen. Rikkus Blick wanderte zu seinen Lippen und sie schloss die Augen, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte und darauf wartete, dass er ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss gab. Aber er tat es nicht.

„So!“, setzte Gippel stattdessen erneut an. „Die zweite Bedingung ist, dass du mir verrätst wo dein Zelt ist, damit ich dir heute Abend, wenn ich hier fertig bin, deine Unterhose höchst persönlich vorbei bringen kann.“ Rikku konnte nicht anders und fing an zu grinsen.

„Du bist wirklich ein Arschloch, stimmts?“, fragte sie mit immer noch geschlossenen Augen.

„Tja, so bin ich eben“, raunte er und senkte seinen Mund auf ihren um alle weiteren Proteste zu verschlingen.
 


 

~ ~The End~ ~
 


 

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Puh, es ist vollbracht! Endlich!!!^^ Gefällt euch das Ende?

Ich weiß nicht ob ich mich freuen oder weinen soll... Q__Q

Ich wäre euch sehr dankbar für eure Kommentare und Bilanzen zu der gesamten Story, damit ich weiß, was ich eventuell noch verbessern muss (da ich alles ja nochmal überarbeiten will).
 

Außerdem möchte ich noch ein Abschlussbild zeichnen, ein Motiv, das wieder in der Geschichte vorkommt. Ihr könnt ja etwas vorschlagen wenn ihr wollt! ^^
 

Sorry, dass die Geschichte hier zu Ende ist... >.< Ich weiß, dass manche von euch wollen, dass ich unendlich lange weiter schreibe ^^ aber wenn die Geschichte für mich abgeschlossen ist, wäre es blöd noch irgend etwas dazu zu dichten... (außer die Bonüsse natürlich -.^)
 

Tschüüüüüß meine Lieben, ihr seid echt klasse!!!!!! xD *alle mal kräftig ducrhknuddelt*
 

Lg Caro~ <3

Bonus No.1: ...and what's about Paine?

Halli Hallo!
 

Hier kommt also mein erstes Bonus Kapitel ^^ *freu*

Q___Q
 

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Bonus Kapitel No. 1: ...and what's about Paine?
 

Eine Woche war schon vergangen, seitdem Yuna die Celcius verlassen hatte und das gesamte Möwenpack dabei half das Heim aufzubauen. Rikku schlief in ihrem Zelt, doch der Rest der Crew schlief immer noch in der Celcius. Genau wie diese Nacht...
 

Eine Gestalt, die in einen schwarzen Mantel mit Kapuze gehüllt war, machte sich am Cockpit der Celsius zu schaffen. Es schien so, als würde sie die Karte von Spira studieren. Sie legte ein zerknittertes Blatt Papier über den Bildschirm und fing an einen Teil der Karte, mit einem Stift, abzupauschen, sich einen Weg aufzuzeichnen und ein paar Notizen zu machen. Als dies geschafft war, pfiff sie leise und ein Vogel kam auf die Schulter der Gestalt geflogen. Dann begab sie sich zur Rampe und öffnete diese, während sie dem Vogel ein paar Anweisungen gab. Der Vogel setzte sich auf den Schalter und wartete ab, bis die Gestalt die Rampe herunter, aus dem Flugschiff gelaufen war, dann hüpfte er auf dem Schalter herum, bis dieser sich umlegte und die Rampe somit langsam wieder zuklappen ließ. Während des Schließprozesses flog er aus dem Schiff und folgte seinem Meister, der zielstrebig auf einen Sphäroapparat zusteuerte.

Nach kurzer Zeit war der Apparat auch schon gestartet und die Gestalt raste damit die vorher gemerkte Route entlang. Über ihr war immer der Vogel zu sehen, der ihr durch die Nacht folgte. Der Mantel der Gestalt flog im Fahrtwind und die Kapuze rutschte ein wenig nach hinten, sodass die roten Augen der Gestalt verräterisch im Mondlicht aufblitzten.

Schließlich kamen sie in eine steinige Gegend, wo sie vor einem Höhleneingang stoppten.

Erneut pfiff die Gestalt ihrem Vogel zu, und dieser setzte sich wieder auf dessen Schulter. Gemeinsam betraten sie die Höhle und kämpften sich verbissen durch den Höhlenkomplex, bis sie seine tiefste Stelle erreicht hatten. Diese war gleichzeitig eine Sackgasse, doch die Gestalt schien zufrieden damit zu sein.

„Okay, Flory“, flüsterte sie und rammte ihr Schwert in den Boden. Dann bedeutete sie dem Vogel sich auf dem Knauf nieder zu lassen. „Du wartest hier.“

Die Gestalt ließ eine Hand aus den langen Ärmeln gleiten und zum Vorschein kam eine zierliche Frauenhand, an deren Ringfinger ein Ring steckte. Diesen streifte sie ab und zog ihn dem Vogel über die dünnen Krallen, sodass er nun sein Bein zierte.

„Jetzt werden dich fast keine Monster mehr belästigen und wenn doch, dann mach sie fertig!“ Sie streifte ihre Kapuze herunter. Zum Vorschein kam Paine. „Wenn du mich durch dieses Gerät erneut pfeifen hörst...“, sie band das Sphäroarmband, dass sie sich aus Shinras Produktion geborgt hatte, um den Schwertknauf und stellte es auf Empfang, „dann attackierst du diesen Sockel.“ Sie markierte den benannten Gegenstand mit weißer Kreide. „Und das so lange, bis sich die Wand öffnet, kapiert?“ Der Vogel legte den Kopf schief und gurrte.

„Gut, wir machen einen Probelauf.“ Paine verließ den Höhlenraum und pfiff in ihr Sphäroarmband. Flory fing an zu kreischen und flog durch den Raum. Dann erinnerte sich der Vogel an seinen Auftrag und stürzte sich mit voller Wucht auf den Sockel, woraufhin sich sofort die gegenüberliegende Wand öffnete.

Paine lobte sich innerlich dafür, dass sie sich einen so geschickten Plan ausgedacht hatte. Niemals in ihrem Leben hätte sie Brüderchen, Kumpelchen oder Shinra erzählen können was sie vorhatte. Die hätten sich nur über sie lustig gemacht und für verrückt erklärt. Rikku und Yuna hatte sie auch nicht fragen können, ob sie ihr wieder aus dem Abyssum raus halfen. Denn dazu hätte sie ihnen von ihren Gefühlen zu Sir Auron erzählen müssen und das konnte sie nicht! Zumal sie selbst noch nicht wusste was das genau war, was sie für ihn empfand. Sie wusste nur, wenn sie es nicht heraus fand, würde sich noch verrückt werden! Eine Woche lang hatten die Gedanken an ihn und ihre Zweifel, ob sie ihr Versprechen, das sie ihm gegeben hatte, einlösen sollte, sie jetzt schon gequält.

Ob sie wirklich herkommen sollte.

Und vor allem wie sie wieder raus kommen sollte.

Oder ob er überhaupt auf sie wartete!?

Zum tausendsten Mal dachte sie daran ihr ganzes Vorhaben wieder abzublasen, aber jetzt war es schon fast zu spät, denn die Tür stand offen. Aber selbst wenn Sir Auron dort hinter dem Illuminastrom auf sie warten sollte würde er nicht den ersten Schritt machen und zu ihr heraus kommen, nein, sie musste zu ihm rein gehen, soviel war mal klar!

Zögernd trat sie zu Flory, der wieder auf dem Schwertknauf saß und kraulte ihn gedankenverloren am Hals, während sie zu dem Tor blickte. „Gut gemacht, Kumpel.“ Sie atmete ein paar Mal tief durch und schritt auf den Illuminastrom zu. Was würde sie eigentlich zu ihm sagen?

Hey, wie geht’s dir hier unten so?

Hast du mal was zu Trinken für mich?

Schönes Wetter, oder?

Verzweifelt biss sich Paine auf die Unterlippe.

Was mache ich hier eigentlich?, fragte sie sich. Selbst wenn er dort warten würde, hätten wir keine gemeinsame Zukunft...

Trotz all ihrer Zweifel tat sie dann doch etwas, was sie zuvor noch nie getan hatte: Paine hörte auf ihr Herz. Und dies befahl ihr durch das Tor zu gehen.

Was konnte schon schlimmeres passieren, als dass er nicht da war?

Entschlossen ging sie Schritt für Schritt auf den Eingang zu und durchquerte dann den Illuminastrom.
 

An dem gleichen Abend, mehrere Kilometer entfernt, hatten Yuna und Tidus das Ziel ihres kleinen Nachtausflugs erreicht. Staunend standen sie am Rande des Illuminums und beobachteten die umher fliegenden Lichter. Vor zwei Jahren, als Yuna noch ein Medium gewesen war und Tidus einer ihrer Garde, waren sie schon einmal mit der ganzen Gruppe hier gewesen. Jedoch hatte zu dem Zeitpunkt noch keiner der beiden von den Gefühlen zu dem jeweils anderen gewusst. Sie kannten sich noch zu wenig, waren noch zu unerfahren gewesen um die Spannung zwischeneinander richtig zu deuten. Vielleicht war es zu dem Zeitpunkt auch nur Freundschaft gewesen, aus der sich dann mehr entwickelt hatte...

Auf jeden Fall hatte Tidus damals schon beschlossen irgendwann bei Nacht hierher zurück zu kommen und das taten sie heute.

„Wunderschön...“, flüsterte Yuna und drückte seine Hand, die warm in ihrer lag. Tidus nickte nur. Dann setzte er seinen Rucksack ab und breitete die Decke, die sie mitgebracht hatten, im knielangen Gras aus. Sie hatten sich extra vom Weg entfernt und sich ein lauschiges Plätzchen im Wald gesucht, das trotzdem direkt am Wasser lag. So waren sie ungestört und wenn das Wetter sich nicht mehr änderte könnten sie sogar hier übernachten, da sie noch eine zweite Decke dabei hatten.

Eine Weile saßen sie einfach nur aneinander gekuschelt da und sahen auf den See hinaus. Ab und zu machten sie sich gegenseitig auf besonders helle, schöne und bunte Illumina aufmerksam. Zwischendurch gaben sie sich leidenschaftliche Küsse und schmiegten sich noch enger aneinander.

„Ich bin froh, dass wir zusammen hier sind... während du weg warst habe ich oft daran gedacht wie es wäre mit dir hierher zu kommen“, verriet Yuna und lächelte ihn glücklich an. Irgendetwas sagte ihr, dass er sie jetzt nie mehr verlassen würde, dass er nicht mehr einfach verschwinden würde, sondern bei ihr blieb. Sie wusste nicht woher diese Gewissheit kam, aber sie war da.

Tidus sah sie mit einem unergründlichem Blick an und strich ihr sanft über den Rücken, dann senkte er den Kopf und küsste sie erneut. Als sie sich nach langer Zeit voneinander lösten, waren beide völlig außer Atem und die Erregung floss wie warmer Honig durch ihre Adern. Bestimmt zog er Yuna fest zu sich heran und sie sah, wie sich die Illumina in seinen halb geöffneten blauen Augen spiegelten bevor er diese wieder schloss und seine Stirn an die ihre legte.

„Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut“, raunte er mit erstickter Stimme und schluckte. Yuna wünschte sich, dieser Moment, diese Nacht, würde niemals enden...
 

Paine hatte den Illuminastrom hinter sich gelassen, stand im Eingang zur Unterwelt und schaute sich um. Ihre Augen mussten sich erstmal an das Dämmerlicht, was von den Illumina ausging gewöhnen. Monster sah sie noch keine, da dies sowieso der Bereich war, indem sie nicht auftauchten. Doch dann erblickte sie etwas am Boden ein Stückchen weiter.

Okay, es gab doch etwas, das schlimmer war, als dass Sir Auron nicht auf sie warten würde und zwar, dass er auf sie wartete!!

Sofort ging ein Schauer durch Paines Körper als sie die menschliche Gestalt ausgemacht hatte, die dort hinten an der Steinwand saß. Mittlerweile hatten sich ihre Augen soweit an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie sogar das Rot von Sir Aurons Mantel erkennen konnte. Doch seltsamerweise schien er sie noch nicht bemerkt zu haben, denn er regte sich nicht. Die große Steinwand schloss sich wieder und Paine fühlte sich mit ihm alleine gelassen.

Zögernd machte sie ein paar Schritte auf ihn zu und hielt dem Atem an. Sie musste jetzt irgendetwas sagen! Sollte sie einfach 'Hallo' rufen?

Warum zum Henker sagte er denn nichts?! Sie hätte wissen sollen, dass die ganze Sache in die Hose ging! Schnell brachte sie das letzte Stück zu ihm auch noch hinter sich.

Als Paine vor ihm stand und bemerkte, dass die Augen hinter seiner Sonnenbrille geschlossen waren und er leise vor sich hin schnarchte, atmete sie erleichtert aus. Er schlief! Unsicher ob und wie sie ihn wecken sollte ließ sich Paine neben ihm auf den Boden sinken und lehnte sich ebenfalls an die kalte Wand. Sie fing an ihn von der Seite zu mustern. Sein linkes Bein war halb angewinkelt und das andere lag flach auf dem Boden, sein rechter Arm hing schlaff herunter und der linke steckte wie immer in dieser mysteriösen Schlinge. Sein Kopf war ihm seitlich auf die Brust gesunken und er Atmete flach ein und aus. Also hatte er doch auf sie gewartet, Paine konnte nicht anders und lächelte schwach bei diesem Gedanken. Schnell ermahnte sie sich selbst nicht überschwänglich zu werden, vielleicht war er auch nur gekommen um ihr zu sagen, dass sie wieder gehen und ihn nicht nochmal besuchen sollte...

Aber um das heraus zu finden, musste er schon aufwachen, damit sie reden konnten. Unruhig änderte Paine ihre Position und räusperte sich leise. Als sie merkte, dass das nichts gebracht hatte, räusperte sie sich erneut und diesmal lauter, aber Auron regte sich nicht und schnarchte einfach weiter. Paine kam sich furchtbar hilflos vor, irgendetwas in ihr befahl ihr schon wieder einfach umzukehren und ihn zu vergessen. Doch ein anderer Teil in ihr wusste, dass das nicht möglich war.

Also fasste sie all ihren Mut zusammen, legte ihre Hand auf seinen Arm und drückte leicht zu. Sie merkte wie ihr Kopf feuerrot wurde, was würde er von ihr denken wenn er jetzt aufwachte?! Schnell zog sie ihre Hand zurück und fluchte unterdrückt.

Okay, so wird das nichts!, dachte sich Paine und schüttelte den Kopf. Sie konnte das nicht! Sie würde jetzt gehen! Selbst schuld, wenn er hier saß und schlief ohne aufzuwachen! Wahrscheinlich war er wirklich müde und wäre nur sauer auf sie wenn sie ihn weckte! Denn wenn sie genau hinschaute merkte sie, dass er ziemlich abgekämpft und geschafft aussah. Vielleicht würde sie morgen nochmal wieder kommen...

Ruckartig und enttäuscht erhob sich Paine, wobei sie mit dem Arm aus Versehen gegen Aurons Schulter stieß. Bevor sie es überhaupt registriert hatte, war er schon aufgewacht, hatte nach seinem Schwert gegriffen, was neben ihm auf dem Boden lag und sie wieder zu Boden gerissen. Dann drückte er sie mit ihren Schultern an die Wand und hielt ihr sein Schwert an die Kehle.

Paine war völlig überrumpelt und starrte in seine, immer noch vom Schlaf verschleierten Augen, die langsam klarer wurden. Seine zusammengezogenen Brauen schnellten kurz nach oben als er sie endlich erkannte und er lockerte seinen Griff, mit dem er sie fast schmerzvoll gegen die Steine presste. Sein Schwert nahm er jedoch noch nicht weg, als sein linker Mundwinkel leicht zuckte und so ein Grinsen andeutete.

„Du bist also doch gekommen.“ Paine schluckte und nickte nur schwach. Der Schock war noch zu groß und die plötzliche Nähe zu ihm waren einfach zuviel für sie. Seine Muskeln entspannten sich wieder und er ließ sich zurück auf die Hacken sinken, sodass er ihr nun gegenüber saß. Dann schmiss er sein Schwert achtlos beiseite und nahm in einer, so schien es ihr, endlos langsamen Bewegung seine Sonnenbrille ab, die er hier unten eigentlich sowieso nicht benötigte. Er klappte die Bügel sorgfältig zusammen während er fragte: „Und, was möchtest du von mir?“

Paines Herz schien zu rasen. Wie konnte der nur so ruhig bleiben? Und diese Frage! Was sollte das? Sie wusste es genauso wenig wie er was sie eigentlich hier wollte!

„Ich... ich weiß es nicht...“, stammelte sie wahrheitsgemäß. Warum war er auch aufgewacht? Hätte er sie nicht einfach gehen lassen können, dann wäre sie jetzt nicht in dieser peinlichen Situation. Sie merkte wie Aurons Mundwinkel erneut zuckten.

Machte er sich etwa lustig über sie?!

Auron steckte seine Sonnenbrille in die Brusttasche seines Mantels und schaute Paine dabei tief in die Augen. Dann seufzte er ergeben. Er beugte sich wieder ein Stück nach vorne, sodass er mit seinem Zeigefinger ihr Kinn anheben konnte.

„Dann werde ich diese Frage wohl beantworten müssen“, brummelte er, umfasste ihr Kinn ganz und zog sie vorsichtig zu sich heran. Obwohl er sie gar nicht ziehen brauchte, denn es schien, als musste Paine seiner Handbewegung einfach folgen. Zumindest war es genau das, was Paine instinktiv tat. Und dann küsste er sie. Erst unerwartet sanft, doch als Paine ihre Augen schloss und ihren Mund unter einem leisen Seufzer einen spaltbreit öffnete schob er seine heiße, feuchte Zunge in ihren Mund und der anfänglich unschuldige Kuss verwandelte sich in eine sinnliche Verführung.

Auron riss sich zusammen und unterbrach den Kuss. Das war gut, mehr als gut, sie war gut!

Er wollte mehr! Sein ganzer Körper schrie regelrecht danach, aber noch ignorierte er dies.

„Und?“, fragte er, „Ist es das, was du willst?“

Eine Zeit lang wusste Paine gar nicht was er meinte so weggetreten war sie. Dieser Mann, er war ihr völlig fremd, sie wusste gar nichts über ihn, aber doch schien sie alles zu wissen. Er verwirrte sie und weckte etwas in ihr, was sie vorher noch nie kennengelernt hatte. Sie wusste, dass sich hinter seiner Frage noch eine zweite, stumme Frage verbarg. Er brauchte es nicht laut auszusprechen, denn sie hörte es trotzdem so deutlich, als hätte er es gesagt:

Möchtest du mehr?

Als Auron sah, wie Paine kaum merklich nickte war es um ihn geschehen. Sie, dieses von außen so harte, unantastbare Geschöpf, kam zu ihm, obwohl sie wusste, dass er tot war und bot sich ihm an. Sie wollte, dass er sie nahm und das hier und jetzt! Dieser Gedanke, diese Vorstellung war so verlockend und verboten, dass er einfach nicht widerstehen konnte! Nein, niemals in seinem Leben hätte er sie zurückweisen können. Seit sie ihm gesagt hatte, dass er auf sie warten sollte, hatten ihn die Zweifel und Gewissensbisse geplagt. Lange Zeit hatte er mit sich gerungen und sich eingeredet, dass es falsch war, dass sie jemanden verdient hatte, der lebte, der anders war als er, nicht so verbittert! Aber es hatte keinen Sinn. Da war etwas zwischen ihnen, das stärker war als jeder noch so vernünftige Gedanke!

„Verflucht!“, stieß er hervor und bat um Vergebung als er seinen Mund abermals auf den ihren legte und sie kostete. Sie war noch unberührt, das merkte er daran wie sie sich verhielt. Für ihren Typ war sie zu passiv, aber das würde sich im laufe der Zeit noch ändern, wenn sie erfahrener war.

Paine merkte wie ihre Knie weich wurden und als er jetzt auch noch die Arme um sie schlang und sie hungrig an seinen Körper presste, sodass sie seine Erektion spüren konnte, begann alles in ihrem Kopf sich zu drehen. Sie merkte, dass sie sich nicht mehr lange aufrecht halten könnte und einer Ohnmacht nahe war, also ließ sie sich nach hinten auf die Knie sinken und atmete tief durch. Schon wieder schaute er sie belustigt an und meinte: „Ganz ruhig, Schätzchen.“

Paine lächelte zittrig zurück, griff nach seinem Mantelkragen und zog ihn zu sich heran, während sie sich ganz auf den Boden sinken ließ, sodass sie unter ihm auf de Rücken lag. Gleichzeitig öffnete sie den Reißverschluss an seinem Mantel, damit sie den Kragen zur Seite schlagen und seinen Mund besser erreichen konnte. Dann fasste sie seinen Kopf mit beiden Händen und zog ihn dicht zu sich heran, sodass sie an seinem Hals knabbern konnte. Stöhnend ließ sich Auron mit seinem ganzen Gewicht auf sie sinken und hielt sie so unter sich gefangen. Sie drängte ihren Unterleib gegen seinen und er erwiderte diesen angenehm erregenden Druck.

Er brauchte sie nicht zu fragen, ob sie wusste, was sie da von ihm verlangte. Immerhin war sie nicht blöd! Ihr war klar, wozu sie ihn trieb und dass sie danach ein ernstes Wörtchen miteinander reden mussten. Obwohl er wusste, dass er sie eigentlich vorher darauf ansprechen sollte. Dass diese Beziehung schier unmöglich war und sie höchstwahrscheinlich nur unglücklich machen würde. Dass sie jetzt ihre Jungfräuligkeit an ihn verlor, machte es ihr später wahrscheinlich nur noch schwerer dies zu akzeptieren. Aber dennoch wollte sie es so, das wusste er.

Sie hatte mittlerweile begonnen ihn auszuziehen, sodass sein Mantel und seine Schlinge schon längst auf dem felsigen und nicht gerade bequemen Untergrund lagen. Gerade zog sie ihm das schwarze Oberteil über den Kopf, sodass er obenrum völlig frei war. Staunend zog sie seine Muskeln und Narben nach, bis er es nicht mehr länger ertrug und sie ebenfalls bis auf die Hose auszog. Paine war sich ihrer nackten Brüste viel zu sehr bewusst und schämte sich ein wenig, dass sie jemand so entblößt sah. Auron bemerkte ihre Befangenheit und lächelte entwaffnend.

Schon wieder dieses Lächeln!

Vorsichtig saugte er an einer ihrer Brustwarzen und Paine keuchte atemlos auf. Sofort rollte sich Auron von ihr runter und verbarg sein Gesicht unter seinem Arm.

„Du bringst mich noch um!“, flüsterte er. Paine sah ihn fragend an. „Es ist nur so, ich war schon lange nicht mehr mit einer Frau zusammen (*) und ich habe jetzt schon das Gefühl, eine Pause zu brauchen, um nicht sofort zu explodieren...“ Er stützte sich mit einem Arm ab und blickte sie an. „Was hältst du davon, es das erste Mal ein bisschen ruhiger anzugehen?“ Paine schloss die Augen und nickte, während er sich daran machte ihr langsam die Schuhe und ihre Hose auszuziehen. Dann fuhr er mit der Hand behutsam in ihre Unterhose und streichelte sie, während er ihren Busen weiterhin mit dem Mund liebkoste.

Paine überließ sich ganz seinen geschickten Händen und spürte, wie sie in einen Strudel der völlig neuen Gefühle hinein gesaugt wurde.

In dieser Nacht liebten sie sich mehrere Male, bis beide vollkommen befriedigt in einen tiefen, erholsamen Schlaf fielen.
 

Als Paine später aufwachte, war es um sie herum eisig kalt geworden. Auron hatte sich im Schlaf von ihr weg gedreht und die Temperatur schien um einige Grade gefallen zu sein. Frösteln setzte sie sich hin und zog ihre Schuhe an. Dann musterte sie Aurons Rücken. Er war der perfekte Partner für sie. Ohne viele Worte verstanden sie sich, der einzige Haken an der Sache war sein Tod. Doch solange, wie keiner von beiden damit ein Problem hatte, war es doch okay, oder nicht?

Paine stand auf. Sie würde verschwinden, ohne, dass er es merkte. Er würde wissen, dass sie vorhatte wieder zu kommen. Außerdem hatte sie bemerkt, dass ihm die Sache nicht ganz geheuer war, sein Blick hatte es ihr verraten. Er wollte ihr diese Verbindung ausreden, weil er glaubte, dass er ihr früher oder später weh tun würde. Aber das konnte er vergessen! Er brauchte sie genauso sehr wie sie ihn, das war eine Tatsache. Sie hob seinen Mantel vom Boden auf und deckte ihn damit zu, dann schritt sie zur Felswand und Pfiff leise in das Sphäroarmband, damit Auron nicht davon wach wurde. Es dauerte einige Zeit und Paine dachte schon, dass Flory etwas zugestoßen war, doch dann öffnete sich die Wand und Paine trat durch den Illuminastrom wieder in die Welt der Lebenden. Als sich das Tor in ihrem Rücken wieder schloss blieb sie stehen und holte tief Luft.

Die Welt der Lebenden! Pah! Der Übergang war jawohl mehr als nur fließend. Zumindest für sie!

Ohne, dass sie etwas dagegen machen konnte, fing sie an leise und hysterisch zu lachen.

Das war nicht komisch! An ihrer Situation war rein gar nichts zum Lachen! Aber dennoch wurde es immer lauter, dieses verzweifelte, fremde Lachen, was aus ihrer Kehle kam. Plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen und sie sank zu Boden.

Wieso sie? Wieso immer nur sie? Konnte sie nicht einmal einfach glücklich sein? Warum fiel das keinem so schwer wie ihr? Sie wischte sich über die geröteten Augen. Sie wusste, dass sie diese Verbindung geheim halten musste und nur selten mit Auron zusammen sein konnte, aber wenn dies ihr Schicksal war, dann würde sie es eben entgegennehmen! Entschlossen stand Paine wieder auf. Von solchen Gefühlsduseleien würde sie sich unter keinen Umständen klein kriegen lassen!

Dann liebte sie eben einen Toten, was war schon dabei?
 

____________________ ____________ _______ __
 

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Wem dieses Zeichen während dem Lesen aufgefallen ist und wer wissen möchte was es bedeutet, sollte diesen kurzen Abschnitt lesen:
 

Meine Freundin Jenny, der ich die Kapitel meistens vor dem Hochladen gebe oder vorlese, hat vorgeschlagen einen Satz einzubringen, indem Auron sagt, dass er schon länger keinen Sex mehr hatte, weil er ja auch im Abyssum war und davor auch nicht wirklich Zeit dazu hatte. (Zur Erinnerung: „Ich war schon lange nicht mehr mit einer Frau zusammen.“)

Daraufhin hab ich ihren Gedanken aus Spaß weiter geführt und meinte zu ihr:

„Er könnte auch noch sagen: 'Das letzte Mal war vor ungefähr drei Jahren, als ich Yuna begleitet habe! Und zwar... mit... ähm...“

„Kimahri!“, war dann ihr Geistesblitz. xD

Und ich so: „Ja, der hat's ihm richtig besorgt!! ... Von hinten!!“

Und sie: „Mit seinem Horn!!“ (Wir haben uns Schrott gelacht^^)

Ich: „Na ja, jetzt wissen wir wenigstens wo das abgebrochene Horn ist!“ (Ihr erinnert euch vielleicht an die Stelle in X-2 wo die kleinen Ronsos Kimahris Horn gesucht... und NICHT gefunden haben a.@ )

Tja, haben sie wohl nicht an den richtigen Stellen gesucht^^ *hüstel*

Nagut, genug gescherzt!
 

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Okay, damit wäre das erste Bonus Kapitel auch abgeschlossen, und ich hoffe, dass die Freischalter es als nicht-aduld durchgehen lassen!! *bettel*

Außerdem hoffe ich mal, dass ich die Gefühle und Zweifel von Paine und Auron einigermaßen gut rüber gebracht habe. Genauso wie die Charaktere der beiden (dieses dunkle, wortkarge usw.)
 

Jetzt würde ich euch noch gerne meine Story vorstellen, mit der es richtig los geht, wenn das hier endgültig abgeschlossen ist:

What would you do?

Es ist nicht leicht einem starken Herrscher auf den Thron zu folgen. Schon gar nicht, wenn das Volk einen immer noch als den jungen Prinzen sieht. Hinzu kommt noch diese wunderschöne Tänzerin mit dem außergewöhnlichen Erscheinungsbild, die ihm, den neuen Sultan von Persien, völlig den Kopf verdrehte. Doch sie ist störrisch und unbeugsam, sodass es für ihn kein leichtes wird, sie für sich zu gewinnen. Bis etwas passieren sollte, dass weder er noch sie beabsichtigt hatten…

Schaut doch mal rein:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/175034/185859/
 

Also dann bis zum nächsten und letzten Bonus Kapitel zu Rikku & Gippel!! xD

Lg Caro~

Bonus No.2: Let me show you something good

Bonus Kapitel No. 2: Let me show you something good
 

Mittlerweile war es einen Monat her, dass das Möwenpack wieder angefangen hatte aktiv am Bau des Heims mitzuhelfen. Rikku und Gippel hatten sich gleich am ersten Tag vertragen und waren seitdem so etwas wie ein Paar. Auch wenn wahrscheinlich alle Al Bhed dies registriert hatten, gab es zumindest einen vor dem sie versuchten es noch geheim zu halten: Cid.
 

Rikku schlenderte über die Baustelle und bestaunte die grandiosen Fortschritte, die sie innerhalb des letzten Monats gemacht hatten. Die letzten Sonnenstrahlen fielen zwischen den Bergen im Westen auf das Tal und tunkten die Gebäude in einen goldenen Schein. Einige Häuser, sowie die traditionelle Maschinenschule waren schon fertiggestellt. Außerdem war das wichtigste Gebäude, der Hauptsitz ihres Vaters heute zum Großteil abgeschlossen worden, sodass er dort einziehen konnte. Sie kam an der zukünftigen Maschinenfabrik vorbei, an der in nächster Zeit verstärkt gearbeitet werden sollte, damit sie bald ebenfalls fertig war und auch dort die Arbeiten aufgenommen werden konnten. Sie selbst hatte sich auch schon überlegt dort einen Job anzunehmen, denn Maschinen interessierten sie immer noch am meisten, schon seit ihrer Kindheit. Und da der Leiter der Fabrik Gippel sein würde, gab es wahrscheinlich keine Schwierigkeiten für sie eine hohe Position einzunehmen.

Bei dem Gedanken an Gippel musste sie unwillkürlich lächeln. Die letzten Wochen mit ihm waren wirklich aufregend und schön gewesen!

Nachdem er ihr angekündigt hatte, dass er ihr ihren Slip persönlich zurück bringen würde, hatte sie jeden Abend aufgeregt in ihrem Zelt gelegen und darauf gewartet, dass er kam. Sie hatte sich gleichzeitig darauf gefreut und Angst davor gehabt. Was hatte er dann vor? Würde er wieder das gleiche mit ihr anstellen wie in der Quelle? Jedes Mal wenn sie daran zurück dachte hatte sie sich unbeschreiblich nach ihm gesehnt. Auch jetzt lief ihr immer noch ein wohliger Schauer über die Haut.

Dann war er wirklich ein paar Tage später mitten in der Nacht zu ihr gekommen. Er hatte eine Öllampe bei sich gehabt, die sie jedoch schnell gelöscht hatten. Sie waren zusammen in den gemütlichen Deckenberg geklettert und hatten miteinander gekuschelt. Sie hatte ihm von ihrem Tag erzählt und er hatte daraufhin nur gemeint, dass er sie vermisse. Und da hatte er sie geküsst. Es war ein langer, heißer Kuss gewesen, der sie alles andere um sich herum vergessen ließ. Es hatte nur noch sie und ihn gegeben. Seine und ihre Hände waren auf Entdeckungsreise gegangen und er hatte sie an den verschiedensten Stellen berührt. Und schließlich hatte er wieder dasselbe wie in der Quelle mit ihr angestellt. Doch diesmal war auch ihre Hand in seine Hose geglitten um ihn dort zu berühren...

Tagsüber sind sie sich dann meistens aus dem Weg gegangen, damit Cid keinen Verdacht schöpfte. Manchmal hatten sie sich aber trotzdem in der Mittagspause irgendwo heimlich getroffen um zu reden oder einfach nur ein wenig herum zu knutschen. Den ganzen Tag lief Rikku dann mit einem Grinsen auf den Lippen herum, das nicht mehr weg zu wischen war.

Am Anfang hatte er sie nur alle paar Tage in ihrem Zelt besucht, doch nach zwei Wochen kam er fast täglich und anstatt nach ein bis zwei Stunden wieder zurück zu schleichen blieb er auch manchmal über Nacht und schlief bei ihr. Dann begab er sich erst am frühen Morgen, wenn alles noch schlief, zurück zu seinem Zelt.

Vor genau einer Woche und zwei Tagen hatten sie dann zum ersten Mal miteinander geschlafen. Er war wieder zu ihr ins Zelt gekommen und dann hatten die Dinge einfach ihren Lauf genommen. Sie hatten sich bis auf die Haut ausgezogen. Davor hatten beide zumindest immer ihre Unterwäsche anbehalten. Doch dieses Mal waren sie nackt und ihre Lust steigerte sich immer weiter und weiter. Irgendwann hatte Gippel die Spannung wohl nicht mehr ausgehalten und sie gefragt ob sie bereit dafür war. Sie war erregt und feucht gewesen und hatte es ebenfalls gewollt. Also war er langsam in sie eingedrungen und nach den anfänglichen Schmerzen, hatte es gerade angefangen sich gut anzufühlen, als Gippel schon fertig war.

Rikku musste bei der Erinnerung unwillkürlich darüber grinsen. Sie war ein wenig enttäuscht gewesen, doch er hatte ihr versichert, dass das nur dieses eine Mal so schnell gegangen war, weil es das erste Mal mit ihr war. Er hatte sie kurz danach ausgiebig entschädigt, indem sie es nochmal getan hatten und diesmal war es von Anfang an schön für sie gewesen.

Seitdem taten sie es fast jede Nacht, manchmal sogar mehrmals, es war einfach total aufregend und neu für sie! Gippel war ein wirklich geschickter Liebhaber, soviel hatte sie schon herausgefunden.

Es gab nur eine Sache die sie und auch ihn störte:

Sie hatten es bis jetzt nur im dunklen tun können!

Zwar hatten sie schon oft miteinander geschlafen, sich aber noch nie gegenseitig nackt gesehen! Der Grund dafür war simpel, denn wenn sie eine Lampe im Zelt brennen lassen würden, könnte jeder Al Bhed, der zufällig wach war und vielleicht kurz sein Zelt verließ um sich zu erleichtern, ihre Schatten an der Zeltwand sehen. Dann würde sofort jeder wissen was sie dort trieben und das wollten sie auf keinen Fall! Deshalb blieb die Öllampe immer aus.

Heute allerdings, als Gippel mit seinen Arbeitern endlich das Dach des Wohnblocks neben der Maschinenfabrik vollendet hatte und dort mit den zukünftigen Mechanikern eingezogen war, würde sich alles ändern! Denn heute Abend würde sie ihm einen Überraschungsbesuch in seiner eigenen Wohnung abstatten!

Da sich momentan alle Arbeiter bei einer Versammlung im Hauptgebäude befanden, war die Stadt wie leer gefegt und auch Gippel war bestimmt nicht zu Hause. Schnell huschte sie über die Straße und betrat das große Wohnhaus. Gippels Wohnung war im obersten Stock, damit er die beste Aussicht genießen konnte. Schnell stieg sie in den sogenannten Transporter, ein Apparat der einen in jedes Stockwerk bringen konnte, ohne, dass man die Treppenstufen laufen musste. Sie tippte die zwanzig, die höchste Nummer auf dem Bildschirm, mit dem Finger an und der Transporter setzte sich in Bewegung. Oben angekommen stieg sie aus und sah sich einer Tür gegenüber. Gippel hatte ihr erzählt, dass er das oberste Stockwerk ganz für sich alleine hatte, also konnte sie sich auch nicht in der Tür irren. Das Schloss stellte für sie keinerlei Hindernisse dar. Schlösser zu knacken hatte schon in der zweiten Klasse auf ihrem Stundenplan ganz oben gestanden. Zwar waren Al-Bhed-Schlösser schwerer zu knacken als normale Schlösser, sodass nicht jeder Al Bhed dies konnte, doch da Rikku sehr gewandt in solchen Dingen war, stellte auch das kein Problem dar und innerhalb von einer Minute stand sie in Gippels Wohnung.

Staunend sah sie sich um. Auch wenn das Mobiliar noch ein wenig sperrig war, beeindruckte sie die Größe der Wohnung doch etwas. Die Küche und das Bad waren schon mit einigen Apparaten ausgestattet. Im Wohnzimmer befand sich bis jetzt nur ein alter Sessel und ein kleiner Holzschrank. Sein Schlafzimmer besaß einen kleinen und einen großen Tisch und sein altes Bett aus Djose. Zudem führte eine extra Tür vom Schlafzimmer zum Bad, die sie im Badezimmer noch gar nicht bemerkt hatte. Von den Fenstern der Wohnung konnte man die ganze Stadt und ein paar Berge überblicken. Rikku konnte sich vorstellen selbst in solch einer Wohnung zu leben. Sie malte sich aus, wie und mit was sie die verschiedenen Räume einrichten würde. Den letzten Raum, indem bis jetzt noch kein einziges Möbelstück stand, könnte man als Arbeits- und Experimentierzimmer benutzten! Dann konnte sie nach der Arbeit Pläne für Apparate und Maschinen zeichnen oder an einem Prototyp arbeiten! Bei dem Gedanken daran begannen ihre Augen regelrecht zu leuchten!

Aber dann besann sie sich wieder auf ihren Plan, die Versammlung konnte nicht mehr allzu lange dauern! Sie musste sich also beeilen! Sie begab sich ins Schlafzimmer und legte ihre Tasche auf sein Bett. Dann holte sie deren Inhalt heraus. Es waren zum größten Teil Kerzen. Immerhin wollte sie diesmal auch etwas sehen! Aber sie hatte entschieden, dass das künstliche Licht, das in jeder der neuen Wohnungen installiert wurde zu hell war. Sorgfältig verteilte sie die Kerzen im Zimmer. Ein paar auf die Fensterbank, zwei auf den kleinen Tisch und eine größere auf den großen Tisch. Sie wechselte in ihr Schwarzmagier Kostüm, zündete sie Kerzen mit einer leichten Feuer-Attacke an und schaltete das Licht aus um ihr Werk zu begutachten. Genauso hatte sie es sich vorgestellt und Rikku freute sich schon auf Gippels Reaktion. Durch das Fenster kam so gut wie kein Licht mehr rein, da die Sonne mittlerweile längst untergegangen war und es draußen immer dunkler wurde. Trotzdem betätigte sie den Knopf, der einen Apparat startete, der von außen einen Sichtschutz herunter fuhr. Sie wollte ja nicht, dass Gippel gewarnt wurde, indem er Licht in seinem eigenen Fenster sah.

Schließlich betrachtete sie die restlichen vier Kerzen auf dem Bett und überlegte was sie damit anstellen konnte. Eine würde sie zur Reserve hier behalten, doch mit den anderen machte sie sich auf den Weg ins Bad. Dort stellte sie zwei auf die Ablage am Waschbecken und eine auf eine Vertiefung in der Wand und entzündete sie. Auch dieser Raum war nun in oranges, flackerndes Licht getaucht. Die Atmosphäre der beiden Zimmer war jetzt sehr besinnlich und romantisch, genau das was sie erreichen wollte! Sie musterte den so genannten Waschapparat, das war ein Apparat der einfach nur aus einem Wasserhahn und einem Zerstäuber bestand. Er war oben in der Wand angebracht, sodass man sich problemlos darunter stellen konnte. Der Boden unter diesem Waschapparat war etwas abgesenkt, sodass das Wasser in den Abfluss am Boden fließen konnte. Dieser wiederum war mit einem riesigen Abwassernetz verbunden, das sich unter der ganzen Stadt entlang zog. Die Planung der gesamten Wasserver- und entsorgung war das Schwerste am ganzen neuen Heim gewesen. Man konnte sich sogar zwischen warmen und kalten Wasser entscheiden!

Rikku ging zurück ins Schlafzimmer und nahm ihre Tasche vom Bett, in der sich jetzt nur noch ein Duftöl befand. Das sie auf dem kleinen Tisch neben dem Bett platzierte. Man konnte sich mit diesem besonderen Öl sogar einreiben, sie hatte es gestern in Luca gekauft. Sie schaute sich nochmal um, alles war perfekt. Jetzt musste sie nur noch warten... aber sie hasste es zu warten, sie war furchtbar ungeduldig!

Erneut schweifte ihr Blick unbewusst zum Bad. Dann kam ihr die Idee, dass sie sich ja noch schnell waschen konnte mit diesem neuartigen Waschapparat. Sie hatte so etwas vorher noch nie benutzt und jetzt wo sie die Möglichkeit dazu hatte war sie wirklich neugierig! Sie begann sich zu entkleiden und begab sich unter den Apparat. Dann drehte sie den Hebel auf dem der Buchstabe F für fyns (warm) stand herum und plötzlich kam das Wasser aus dem Zerstäuber geschossen. Es fühlte sich an wie Regen... wie kalter Regen! Rikku schrie erschrocken auf und sprang zur Seite. Sie hat doch den Hebel für warmes Wasser umgedreht, wieso funktionierte das denn nicht? Vorsichtig hielt sie ihre Hand in den großräumigen Strahl und spürte, wie das Wasser immer wärmer wurde, bis es schließlich heiß war und anfing zu dampfen.

„Autsch!“, rief Rikku, als es ihr zu heiß wurde. Schnell drehte sie ein wenig an dem Hebel auf den ein G für gymd (kalt) stand. Nach kurzer Zeit wurde das Wasser etwas kälter, sodass es nun angenehm warm war. Zufrieden trat Rikku wieder unter den Apparat und merkte wie ihre Haare durchnässt wurden. Sie drehte und wendete sich genüsslich unter dem Wasserstrahl hin und her.

Damit konnte sie den ganzen Tag verbringen! Sie fuhr sich durch die Haare und griff nach dem bis jetzt unbenutzten Schwamm, der neben ihr am Boden lag. Sie begann ihren gesamten Körper damit abzuschrubben. Daran konnte sie sich wirklich gewöhnen.
 

Gippel schloss misstrauisch seine Wohnungstür auf.

Kam das Geräusch von Wassergeplätscher etwa aus seiner Wohnung? Hatte er vergessen den Wasserhahn aus zu machen? Nein eigentlich nicht...

Als er die Tür öffnete war klar, dass das Geräusch wirklich aus seinem Badezimmer kam. Aber das konnte nicht der Wasserhahn sein. Es hörte sich an wie der Waschapparat, doch den hatte er bisher noch nie benutzt! Immerhin wohnte er erst seit heute Mittag hier...

Er schlich sich zur Badezimmertür und öffnete sie einen Spaltbreit. Und was er da sah ließ ihm glatt die Kinnlade herunter fallen:

Dort stand Rikku.

Unter seinem Waschapparat.

Im schummerigen Kerzenlicht... seit wann besaß er überhaupt Kerzen?

Aber das war ihm im Moment vollkommen gleichgültig, denn Rikku war splitterfasernackt!

Unschlüssig darüber was er jetzt tun sollte verharrte er noch ein wenig und beobachtete sie dabei, wie sie mit dem großen Schwamm genüsslich über ihren Körper fuhr. Und dieser Körper! Er hatte ihn zwar schon einige Male nackt ertastet, aber ihn so zu sehen war etwas ganz anderes. Es war unheimlich erregend und er merkte wie sein Körper auf sie reagierte. Er wusste, dass es falsch wäre jetzt einfach so herein zu platzen, da es ihr bestimmt peinlich wäre, wenn er plötzlich angezogen vor ihr stand.

Also musste er sich auch ausziehen!

So leise wie möglich öffnete er die Tür zu seinem Schlafzimmer und sah, dass sie auch dort Kerzen aufgestellt hatte. Er lächelte darüber und zog sich so schnell er konnte aus, da er es kaum noch abwarten konnte ihre nasse, warme Haut überall zu berühren! Er wollte sie küssen und das Wasser von ihren Lippen lecken. Er wollte ihre Brüste gründlich aus der Nähe betrachten und die exakte Farbe ihrer Schamhaare herausfinden.

Er wollte..., er wollte..., er wollte endlich aus diesen verfluchten Stiefeln raus!! Er ließ sich aufs Bett plumsen und zog mit aller Kraft daran, bis er auch diese Hürde hinter sich hatte. Jetzt nur noch aus der Hose und aus der Shorts schlüpfen, dann war er ebenfalls völlig nackt bis auf seine Augenklappe. Sein Schwanz war so hart wie ein Knüppel! Er begab sich zur zweiten Badezimmertür, die speerangelweit offen stand. Zögerlich betrat er den Raum, der mittlerweile mit warmen Dampf gefüllt war und eine hohe Luftfeuchtigkeit hatte. Er schloss die Tür leise hinter sich. Rikku hatte ihn noch nicht bemerkt, weil sie die Augen geschlossen hatte. Er ergötzte sich noch ein wenig an ihrem unschuldigen Anblick und räusperte sich dann vernehmlich.

Rikku schlug erschrocken die Augen auf und erblickte einen nackten Gippel vor sich. Sie verschluckte sich ein wenig an dem Wasser und verbarg reflexartig ihre Reize mit Händen und Armen.

„Nicht doch Schätzchen, lass mich dich angucken“, raunte Gippel heiser vor Erregung. Sie ließ ihre Arme sinken und erholte sich langsam von ihrem Schreck. Er hatte sich noch immer nicht vom Fleck bewegt.

Gefalle ich ihm etwa nicht?, schoss es Rikku durch den Kopf, doch dann kam er auf sie zu und schloss sie in die Arme. Er neigte den Kopf und meinte: „Du siehst zum Anbeißen aus!“ Sie lächelte glücklich und er küsste sie leidenschaftlich.

„Du aber auch“, erwiderte sie und drehte sich mit ihm herum, sodass jetzt hauptsächlich er unter dem Strahl stand und nass wurde. Sie beobachtete wie das Wasser über seinen Körper rann. Im schummerigen Licht glitzerten die Wassertropfen auf seinen Muskeln, während er die Arme hob und sich genüsslich streckte.

„Ah, das tut gut!“, stellte er fest. Rikku kicherte und schmiegte sich an ihn. Er sah auf sie herunter und konnte an nichts anderes mehr denken als sie auf der Stelle zu lieben und zwar körperlich! Er zog sie fest an sich und fuhr mit seinen Händen zu ihren runden Pobacken. Erst streichelte er diese und dann begann er sie zu massieren. Er presste Rikku gegen seinen Unterleib und sie spürte seine Erregung an ihrem Bauch. Als sie sanft in eine seiner Brustwarzen biss stöhnte er und legte den Kopf in den Nacken. So hatte Rikku ihn noch nie erlebt und es war aufregend Gippel dabei zuzusehen, wenn er sie begehrte.

Gippel erinnerte sich an die Frage, die ihn schon seit Wochen quälte und er grinste Rikku verschmitzt an. Dann ließ er sich langsam auf die Knie sinken, während er auf dem Weg nach unten alle möglichen Stellen ihres Körpers küsste. Bis er schließlich bei seinem Ziel angekommen war.

„Was tust du da?“, fragte Rikku leicht befangen und versuchte ihn an den Schultern wieder hoch zu ziehen. Doch er schüttelte den Kopf.

„Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt ob du hier unten auch blond bist...“, murmelte er undeutlich. Dann begann er sie dort unten mit dem Mund zu liebkosen und riss Rikku damit in einen Strudel von Gefühlen.

„Küss mich“, keuchte sie nach einiger Zeit, zog ihn zu sich hoch und er gehorchte ihr. Sie merkte wie ihre Beine langsam zu Pudding wurden und nachgaben. Doch er hielt sie fest, sodass sie nicht zu Boden sank. Er stieß seine Zunge in ihren Mund und sie spielte mit ihr. Ihre Hände wanderten über seinen Körper und dann hinunter zu seinem steifen Glied. Sie umschloss ihn mit einer Hand und fühlte sein Pochen. Gippel erschauerte unter ihrer Berührung und keuchte auf.

„Mein Gott, ich will dich... Jetzt!“, stieß er hervor und hob sie hoch. In ein und derselben Bewegung drehte er sich herum und presste sie mit dem Rücken gegen die, vom Wasser gewärmte, Wand. Dann drang er abrupt und tief in sie ein. Rikku nahm ihn bereitwillig in sich auf und schlang ihre Beine um Gippel. Sie wusste, dass er diese Stellung nicht allzu lange aushalten würde, immerhin war es ein ziemlicher Kraftaufwand. Er stieß sie hart und schnell während das Wasser beiden über den Körper floss. Er liebkoste ihre Brüste mit seiner Zunge und als er an einer Brustwarze heftig saugte schrie Rikku vor Lust auf. Sie merkte, dass er seinem Höhepunkt schon ziemlich nahe war, als er sich aus ihr zurück zog und sie ohne Vorwarnung in sein Schlafzimmer trug. Dort platzierte er sie auf dem großen Tisch und drang erneut in sie ein. Rikku schloss die Augen und hob ihre Hand. Er ergriff sie mit der seinen und drückte sie liebevoll.

„Du bist so unglaublich sexy!“, flüsterte er anerkennend und versuchte sich zu beherrschen um sie langsamer zu lieben. Er nahm seinen Daumen zur Hilfe um sie Richtung Höhepunkt zu treiben. Dabei nutzte er das Licht der Kerzen um jedes Detail ihrer Mimik zu begutachten. Es war Rikku völlig gleich ob er sie ansah, sie konnte nicht anders, sie wollte, sie wollte einfach nur, dass er sich nicht mehr zurückhielt. Sie wollte nicht seine Hand sondern ihn! Und sie wollte es diesmal nicht langsam, sondern schnell! Sie drückte seine Hand so fest sie konnte und schlang erneut ihre Beine um ihn. Dann presste sie ihn an sich, sodass er sie tief ausfüllte.

„Komm schon!“, forderte sie und sah ihn flehend an. Er grinste triumphierend und umfing ihre Hüften mit seinen Händen. Dann hielt er kurz inne und flüsterte scherzhaft: „Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe. Und dann rammte er sich fest in sie, wieder und wieder. Nach exakt fünf Stößen erreichte sie ihren ersten Höhepunkt. Er setzte seine Bewegungen fort und presste bei jedem Stoß mit den Händen ihre Hüften gegen die seinen. Rikku merkte, wie sie auf ihren zweiten Orgasmus zusteuerte und, dass er auch gleich soweit war. Rikku nahm seine rechte Hand und legte sie auf ihre Brust, weil sie wollte, dass er sie dort berührte. Er drückte sanft zu und zwirbelte ihre Knospe zwischen Daumen und Zeigefinger. Das gab ihr den Rest und sie erreichte zum zweiten Mal ihren Höhepunkt, kurze Zeit später ergoss er sich ebenfalls in ihr und stöhnte dabei befriedigt auf. Er sah glücklich und mit verschleiertem Blick zu ihr herunter. Sie richtete sich auf und küsste ihn völlig außer Atem. Seine Lippen schmeckte nach Wasser und Schweiß. Schließlich zog er sich aus ihr zurück und seufzte wohlig.

Dann nahm Gippel sie bei der Hand und führte sie zurück ins Bad. Dort spülten sich beide ihren Schweißfilm von der Haut und drehten den Wasserhahn zu. Er holte ein Handtuch und rubbelte zuerst Rikku ab dann sich trocken, er küsste sie auf die Stirn und zog sie an sich. Rikku kicherte vergnügt.

„Das war unbeschreiblich!“, gab er zu und lächelte überwältigt. „Kommst du mit mir ins Bett?“ Gippel stupste ihr mit dem Finger an die Nasenspitze, Rikku nickte und ging voran. Doch als sie schon auf der Schwelle zum Nebenzimmer war, umfing er ihr Handgelenk und hielt sie so auf. Er trat hinter sie und fuhr mit seinen Händen langsam an ihren nackten Armen hinauf.

„Was ist los...?“, fragte Rikku leicht irritiert und schloss die Augen.

„Ich wollte dir noch etwas sagen...“, begann er und küsste sanft ihren Hals. Dann liebkoste er ihr Ohrläppchen und flüsterte ihr bestimmt ins Ohr: „Ich liebe dich.“

Rikku überlief bei diesen Worten ein warmer Schauer und sie drehte sich glücklich zu ihm um.

„Ich liebe dich auch!“, seufzte sie vorbehaltlos und ihr Herz wollte beinahe überquellen. Dankbar umarmte sie ihn dafür, dass er den Mut gefunden hatte, diese Worte endlich einmal gerade heraus zu sagen. Dort standen sie noch eine Weile eng umschlungen und genossen die Nähe des anderen, bevor sie sich wieder voneinander lösten.

Rikku kuschelte sich unter die Decken während Gippel noch schnell die Kerzen löschte. Dann kam er zu ihr und sie schmiegten sich aneinander. Rikku erzählte ihm ein wenig von ihrem Tag und Gippel fasste kurz den Inhalt der Versammlung zusammen. Doch Rikku hörte gar nicht bis zum Ende mit, weil sie viel zu erschöpft war und einfach einschlief.
 

Am nächsten Morgen wurde Rikku davon wach, dass Gippel aufstand und kurz im Bad verschwand. Als er zurück kam schlüpfte er flink wieder unter die Decke und drückte seinen ausgekühlten Körper gegen ihren warmen. Rikku quietschte erschrocken auf.

„Lass das!“ Sie rutschte von ihm weg, doch er ließ sie nicht entkommen.

„Du glaubst doch nicht, dass du ohne Gegenleistung in meinem Bett schlafen darfst... Wärmflasche“, scherzte er und gab ihr einen Kuss auf den Haarschopf. Rikku grummelte noch etwas vor sich hin, aber gab es auf sich ihm zu entziehen. Sie schwiegen einen Augenblick, doch dann brach Rikku das Schweigen: „Du Gippel? Ich habe mal eine Frage, die mir schon die ganze Zeit durch den Kopf geht... und zwar habe ich mich gefragt...“, sie drehte sich herum, sodass sie ihm gegenüber lag und ihm in die Augen schauen konnte. „Du hast doch letztens gesagt, dass du dir schon viel eher ein neues Heim gewünscht hast. Also eigentlich gleich nachdem das letzte zerstört wurde... richtig?“ Er nickte bloß und runzelte die Stirn.

„Aber wieso hast du dann erst abgelehnt, als mein Vater dich nach dem Schwimmwettbewerb gefragt hat, ob du am Bau des neuen Heims mitwirken willst?“, fragte sie gespannt und Gippel schien nicht lange überlegen zu müssen.

„Ganz einfach. Ich wollte einfach etwas gegen deinen Vater in der Hand haben. Ich wusste damals zwar noch nicht bei was es mir hilfreich sein könnte, oder was dein Vater für mich tun musste, damit ich ihm beitrete... aber wie man sieht hat es sich gelohnt.“ Er warf ihr einen gewinnenden Blick zu.

„Heißt das, du hast nur abgelehnt, weil du meinen Vater ärgern wolltest?!“, rief Rikku ungläubig aus.

„Naja, nicht direkt ärgern... ich wollte ihm nur nicht umsonst helfen... Mir war von Anfang an klar, dass es nur einen Anführer der Al Bhed geben kann. Und mir war genauso klar, dass das höchst wahrscheinlich er sein würde, wenn ich mich einfach so gefügt hätte. Zuerst wollte ich ja am Heim mithelfen unter der Bedingung, dass ich weiterhin der Anführer bleibe. Doch erstens hätte Cid das vielleicht nicht mitgemacht und zweitens kamst dann du...“, gab er zu. Rikku schüttelte den Kopf und griff nach ihrem Kissen um es ihm ins Gesicht zu werfen.

„Und ich hab mir den Kopf zerbrochen, weil ich dachte du hättest andere Pläne! Ich dachte schon unser Volk würde für immer getrennt werden und über ganz Spira verteilt leben, nur weil du so ein Sturkopf bist!“ Gippel schmiss das Kissen zurück und meinte: „Apropos, meinst du nicht wir sollten deinem Vater langsam mal von uns erzählen? Immerhin hat er mir versprechen müssen uns nicht in die Quere zu kommen...“ Rikku rückte ihr Kissen wieder zurecht und legte sich darauf.

„Eigentlich hast du ja Recht... aber Versprechen hin oder her, er wird dir trotzdem den Kopf abreißen...“

„Ach, damit kann ich leben!“, witzelte Gippel und grinste.

„Ohne Kopf?“, hakte sie nochmal nach und lächelte ebenfalls. „Aber es ist schon besser wenn er es von mir erfährt und nicht von irgendwem anderes... außerdem müssten wir uns dann nicht mehr verstecken! Ich bin dieses Katz und Maus Spiel sowieso Leid!“ Gippel nickte eifrig. Rikku zögerte, doch dann sprang sie einfach ins kalte Wasser. „Okay, ich rede gleich heute mit ihm“, versicherte sie und umarmte Gippel fröhlich. Dann wurde sie plötzlich wieder ernst und meinte: „Unter einer Bedingung: Du lässt mich in deiner Maschinenfabrik arbeiten! Und zwar möchte ich neue Apparate und Maschinen erfinden.“ Gippel strich ihr über den Rücken und massierte ihren Nacken mit einer Hand.

„Ach, du versuchst dich also hoch zu schlafen?“, fragte er und musste ein Lachen unterdrücken. Rikku kicherte und schüttelte gleich darauf den Kopf.

„Wie kommst du denn darauf? Du weißt genau, dass ich mehr als geeignet für diesen Job bin“, sagte sie.

„Oh ja, du bist wirklich sehr fingerfertig...“, gab er zweideutig zurück und grübelte gespielt.

„Gippel!“, warnte sie ihn doch er sah sie nur anzüglich an. Seine Hände wanderten an ihren Seiten hinunter und er streichelte ihre schlanke Taille.

„Ich glaube du musst mich erst nochmal überzeugen...“, forderte er grinsend und rollte sich über sie. Der Schalk blitzte in seinen Augen auf und er biss sie sanft in die Unterlippe.

In der nächsten dreiviertel Stunde überzeugte Rikku ihn, mithilfe des Duftöls, erfolgreich von ihrer Fachkompetenz und hatte somit endlich ihre zwei wichtigsten Ziele erreicht:

Traumjob und Traummann.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ooohhh fertig mit dem 1. Kapitel ^^
Würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung schreibt!

Lg Caro~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe mal eine Frage: Konnte man die Stelle, wo Rikku am Buffet isst, mit der Stelle in FFX in Verbindung bringen, wo sie bei Seymour so viel in sich hinein gestopft hat?^^ Ich weiß nicht ob ihr euch daran erinnert, aber wenn man sie da angesprochen hat, dann meinte sie auch so was wie: „Oh, das schmeckt gut.“
Ach ja und noch was: Als Wakka in meiner FF den Blitzball hält, habe ich mir ~Oliver Kahn~ als Vorbild genommen, der wirft sich auch immer so auf den Ball und pustet die Luft weg.... hehe das sieht voll witzig aus.

Okay, also bis zum nächsten Kapitel und immer schön her mit der Kritik ^.-
Lg Caro~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So! Hier mache ich erstmal einen Schnitt.
Wie gefällt euch die FF bis jetzt? Ich bin eigentlich ganz zufrieden.
Hoffe ihr seht das auch so und schreibt mir ein paar Kommis. -.^

Lg Caro~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Solala,
Ich hoffe ihr findet das Kapitel trotz seiner Kürze und der 'dramatischen' Wendung gut.

Na dann schreibt mir mal wie ihr's findet!!! *hoff*
Bis zum nächsten Mal!

Lg Caro~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
TaDaaaaa!! *freudentanz aufführt*
Es ist vollbracht, es ist endgültig vollbracht!! -.^
NACH -fast- DREI JAHREN!! @___@ omg
Jetzt fehlt nur noch die Überarbeitung >.< bis Kapitel 22 bin ich ja schon gekommen!

So... und wer schreibt jetzt die Fortsetzung?!^^ *lol*
Oh Mann!

Da ich euch ja nicht ganz ohne neuen Gippel x Rikku Stoff zurücklassen kann:
http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/175034/output/38176/
Das ist ein Manga zu den beiden (Er wird von den Mitgliedern in unserem Zirkel gezeichnet, also falls jemand Lust und Zeit hat, kann er mit zeichnen!!)

Hier geht es zu RIKKU & DIE LIEBE! ^.^“ :
http://animexx.onlinewelten.com/weblog/175034/338138/

Außerdem wollte ich euch nochmal eine neue Story zu den beiden empfehlen, die sich schon ziemlich viel versprechend anhört! -.^ Die Autorin ist beast_princess:
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/64002/213511/

Tschüssi!!! =^.^=
Lg Caro~ Komplett anzeigen

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Von:  Rikkufan35
2017-07-12T19:58:57+00:00 12.07.2017 21:58
Woow klasse gemacht du hast echt Talent caro...gerne mehr...

Ich liebe Rikku 😍😍
Von:  Francys
2016-12-26T14:14:28+00:00 26.12.2016 15:14
Großartig ! Wirklich sehr gut geschrieben.
Von:  MissKazama
2016-09-04T12:25:50+00:00 04.09.2016 14:25
Super super super ff.
Tolles Ending.
Ist aber sofort einer meiner Lieblings ffs.
DaNie für dieses Meisterwerk *______*
Von:  MissKazama
2016-09-04T11:41:51+00:00 04.09.2016 13:41
Emotionales Gespräch.
Schnell weiterlesen.

Von:  MissKazama
2016-09-02T14:25:34+00:00 02.09.2016 16:25
Also da ich ein großer Fan von tidus und yuna bin würde ich natürlich für die Stimmen aber wir haben das Jahr 2016 und ich denke du hast dein bonuskapitel längst geschrieben XD
Also auron ist auf seine Art und Weise toll aber ich finde ehrlich gesagt nicht dass er zu paine passt, ich meine er könnte ihr Vater sein ...irgendwie nicht so meins.
Und ja in diesem Kapitel kommt tidus sehr verweichlicht rüber, also so wie ich den Guten einschätze hätte er nicht alle Arbeit yuna überlassen er wäre zu stur und zu stolz dafür er würde sogar mit seinem verletzten Knöchel kämpfen...
Aber alles in einem dennoch ein gut geschriebenes Kapitel, i ch werde auf jeden Fall weiter lesen.

Antwort von:  Carikku
04.09.2016 15:55
Keine Angst, Yuna und Tidus haben auch einen kleinen Auftritt in den Bonüssen :D
Danke für deine ganzen Kommis und die vielen Anmerkungen! Manchmal war die Story wohl echt etwas out of character... naja ich hab mein Bestes gegeben ^^
Von:  MissKazama
2016-09-02T12:41:56+00:00 02.09.2016 14:41
Bei ,,du fette kuh" musste ich zwei mal lesen XD
War klar dass das nicht der echte sein konnte :)
Aber wieder mal ein tolles Kapitel.

Von:  MissKazama
2016-09-02T12:15:24+00:00 02.09.2016 14:15
Wie kommst du nur auf blaue arschhaare????
XD
Sehr gutes Kapitel, Aktion ist immer gut :)
Also ich freu mich richtig aufs nächste Kapitel
Von:  MissKazama
2016-09-02T11:51:40+00:00 02.09.2016 13:51
Bin ja mal gespannt ob sie das Rätsel endlich lösen ^.^
Und der ander mit dem Höschen...unglaublich der Typ -.-
Von:  MissKazama
2016-09-02T10:54:01+00:00 02.09.2016 12:54
XD Kimahri ist einfach geil.
Naja ich denke mal das beide es hinkriegen am Leben zu bleiben;)
Ich hoffe sin finden wonach Sie suchen...
Von:  MissKazama
2016-09-02T09:01:25+00:00 02.09.2016 11:01
Awwww ^.^
Also doch ein ganz netter im Grunde.
Die Spannung steigt..


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