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Es ist Mai

Als Es Sommer in meinem Herzen wurde... [Update 01-Dezember-2oo7 - EPILOG lädt/ist da!!!]
von

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Beflügelte Worte

Hallo *sich versteck*
 

Ich traue mich jetzt anch über einem Monat mal wieder raus, um ein paar Kappis hochzuladen udn hoffe, ihr zerreisst mich nicht (außer natürlich, ihr tut es vor Freude^^) Jedenfalls kriegt ihr zur Entschädiung nicht nur Kap 12+13 gleich dazu, sondern auch das langersehnte *übertreib* Special!!!
 

Viel Spass und vergebt mir meine jugendliche Unachtsamkeit,
 

eure Marcella

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Es ist Mai – Das große „Danke-für-über-100-Kommis-Special“
 

Ich: Hallo Kyoko, schön, dass du da bist^^
 

Kyoko: Immerhin durfte ich dafür in Urlaub fahren!
 

Ich: Hey! Das muss doch nicht gleich jeder wissen! Also...
 

Kyoko: Also stelle ich dir jetzt Mal ein paar Fragen!
 

Ich: Das war mein Text...
 

Kyoko: Wenn du eine FF schreibst, überlegst du dir dann vorher, was passieren wird? *gleich zur sache komm*
 

Ich: Naja... um ehrlich zu sein... Kein Stück^^ Ich hatte einfach angefangen zu schreiben, weil ich mal wieder Lust dazu hatte... man merkt der Story ja eine gewisse Planlosigkeit auch an... zumindest bis zum 6. Kap oder so... *verlegen grins* Und eine Idee hatte ich am Anfang auch nicht…
 

Kyoko: Ahhrg!! Und deshalb hast du mich all die komischen Sachen machen lassen, von wegen singen und so!?
 

Ich: Äh... ja^^
 

Kyoko: *grummel* Ich wusste es... Aber mal ganz ehrlich... wir wissen doch alle, wie diese Story ausgeht...
 

Ich: Nee, ich eigentlich nicht... Zumindest noch nicht ganz... nur so ein bisschen.
 

Kyoko: Na dann sag!! Was passiert mit mir??? *glänz*
 

Ich: Du fällst im letzten Kap die Treppe runter, landest auf einem gewissen jemand, der gerade aus seiner Wohnung gekommen ist und dann ist es vorbei mit deiner Zurückhaltung und Taten folgen. *voll ernst*
 

Kyoko: WAAAAAS!????? *dämonenterror anfang*
 

Ich: Stop!! Das war n Scherz!! Ahhr.......
 

Kyoko: Geschieht dir ganz recht!
 

Ich: Uwäh... *sich dämonen vom gesicht reiß*
 

Kyoko: Also, ganz im Ernst... das passiert NICHT, ja?
 

Ich: Ja, es passiert nicht... meinst du ich würde das jetzt schon verraten?? Wo bleibt da die Spannung? Außerdem hören deine Fans zu...
 

Kyoko: Wohl eher deine Fans.
 

Ich: Ahh!! Sag sowas nicht!! Am Ende hassen sie mich, weil sie denken, ich wär voll geltungssüchtig!!
 

Kyoko: Bist du doch auch!
 

Ich: Nein! Bin ich nicht! Du dagegen schon!
 

Kyoko: Was!? Warum???
 

Ich: Na guck doch mal, wie du dich an Sho ranschmeißt und alles versuchst, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen! Denk nur an das Promo-Video!
 

Kyoko: J-jetzt mach mal halblang... versteh das nicht falsch! Damals war ich nur auf Rache aus!! *nick*
 

Ich: Ach ja...? Für mich sah es eher so aus, als wolltest du mit aller Gewalt von ihm anerkannt werden... Gib es zu, du liebst ihn immer noch!

Armer Ren.. *flüster*
 

Kyoko: Erstens: Ich liebe ihn nicht!! Er ist nur ein Freund... Und zweitens: Was war das, was du da gerade vor dich hin genuschelt hast??
 

Ich: Ach nichts... mir fällt gerade ein... Mit Ren hast du ja auch was am Laufen... Das ist echt fies, gleich zwei Typen auf einmal um den Finger zu wickeln!
 

Kyoko: EHHHH!? Was heißt hier „am Laufen“ und „um den Finger wickeln“?? Ich bringe keinem von beiden irgendwelche „Gefühle“ entgegen! Was kann ich denn dafür, wenn er so schrecklich gut spielt, dass ich garnicht anders kann als... *voll rotwerd*
 

Ich: Ha! Immerhin hast du ihn geküsst!! Ren!!! Und das, obwohl du den Auftrag hattest, Sho zu verführen!!
 

Kyoko: W-wann soll das gewesen sein!? Oder kommt das erst noch!? *angst*
 

Ich: Tja... ich sag nur... Kapitel 17 *grins*
 

Kyoko: Oh mein Gott!!! Was hast du getan!? *tomate*
 

Ich: Gib doch zu, dir gefällts, hehe...
 

Kyoko: A-aber... wie kannst du das beschreiben, wo du doch selber noch nie geküsst hast!? Du weißt doch garnicht, wie das ist! Und das mit 17, schäm dich!!!
 

Ich: Hey!! Hör auf sowas zu erzählen!! Du bist total gemein!! Was kann ich denn dafür!? Es ist ja nicht jeder die große Liebe des berühmtesten Schauspielers von....-
 

Kyoko: *mund zuhalt* KEIN WORT MEHR *droh*
 

Ich: mblmpfgrmbl...
 

Kyoko: Ist... ist das wahr...? Willst du damit sagen, Tsuruga-san ist in mich....
 

Ich: mbl...
 

Kyoko: A-aber... warum...? *hand wegzieh und auf ihre brust press*
 

Ich: hey...
 

Kyoko: Deshalb...
 

Ich: Ja genau... deshalb hat er das in Kap 21 gemacht...
 

Kyoko: !? Kap 21!? Was gemacht...!???
 

Ich: Ups... *verplappert*
 

Kyoko: Marcella... ich glaube, wir sollten uns mal unter vier Augen unterhalten...
 

Ich: Vielleicht solltest du dich eher mal unter vier Augen mit Ren unterhalten *grins*
 

Kyoko: Aber... *erröt* Das geht doch nicht... ich meine... „Ren“... wie kannst du so einfach seinen Namen sagen...?
 

Ich: Sorry, alte Angewohnheit... *deutsche ist XD*
 

Kyoko: Oder meinst du... ich sollte... „Ren“... *in fantasien versink*
 

Ich: Wie es scheint... hat sie es endlich kapiert *selbstgefällig lächel* Sie hat nicht mal deine Hilfe gebraucht, Yash, du kannst jetzt rauskommen^^
 

Yashiro: *hinter vorhang hervorkomm* *verlegen grins* Äh... naja... vielen Dank^^ Ich hoffe nur, die beiden werden jetzt endlich glücklich... *strahl*
 

Ich: Apropos... hast du eigentlich jemanden... immerhin bist du schon 28!
 

Yashiro: Das ist geheim! Und wie siehts mit dir aus? *freundlich strahl*
 

Ich: *verdüster* Frag besser nicht... *uwähhh* Ich hab auch immer solches Pech!! Kyoko hat ja so Recht, ich sollte mich schämen!!
 

Yashiro: Marcella-chan, so beruhig dich doch!! So schlimm ist das nun auch wieder nicht!
 

Ich: *schnüff* Ja, vielleicht hast du recht... Ich sollte jetzt mal wieder weiterschreiben... Du willst ja bestimmt auch wissen, wie der „Film“ weitergeht...
 

Yashiro: Ich weiß garnicht, ob das alles noch gespielt ist...
 

Ich: Hm... bestimmt nicht... Ren ist doch unerwartet offensiv geworden...
 

Yashiro: Dann kannst du mir ja auch sagen, was genau zwischen den beiden vorgefallen ist!!
 

Ich: Ich würde zwar gerne aber... das hier ist der falsche Ort^^
 

Yash: Verstehe... also, um 5 im Cafe Chaos?
 

Ich: geht klar^^ Und jetzt lassen wir besser die beiden allein...
 

Yash: Jaaaaaaaaa, schreib es schnell^^
 

Ich: *an die tastatur setz*
 

Ren: *durch die Tür reinkomm* Ah...? Was ist denn hier los? Mogami-san...? Was machst du hier ganz allein?
 

Kyoko: Ahh! Tsuruga-san! Ich... ich... ich... *rens blick treff* *volle kanne rotwerd*
 

Ren: Kyoko-chan! Hast du Fieber??? *hand auf die stirn leg*
 

Kyoko: *er hat mich kyoko-chan genannt!* Nein... es geht mir gut... Mach dir keine Sorgen...
 

Ren: *nicht „sie“??* Aber...
 

Kyoko: Es ist okay... Koon... *sich an ihn lehn*
 

Ren: Hä??? *zu mir rüberlins* *mit dem mund die worte „hast du ihr das verraten?“ form*
 

Ich: *grins* *abhau*
 

Ren: *die arme um sie leg* Endlich hab ich dich wieder...
 

~ENDE~
 

Ich: Äh *räusper* Vielen Dank, dass ihr dieses schreckliche „Special“ gelesen habt!! Aber jetzt gibt’s erstmal das nächste Kap! Viel Spass damit und ein dickes Sorry wegen der langen Pause, aber ich hatte kein Word!!!
 

VIELEN DANK FÜR ÜBER 100 KOMMIS!!!!! *alle ganz fest drück* Ich hab euch lieb!!!
 

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Nein, meine Liebe, ich bitte dich, hör nicht auf zu lesen. Ich weiß, es ist kein Absender angegeben, aber das ändert nichts daran, dass es ein fühlender und verletzlicher Mensch ist, der dir diese Zeilen schreibt. Wenn du sie mit einem verächtlichen Lächeln wegwerfen würdest, natürlich würde ich es nie erfahren, aber mein Herz würde mit den Papier zerreissen, das ich mit den Worten gefüllt habe, die meine Gedanken vollkommen ausfüllen und doch nie über meine Lippen gelangen, so sehr fürchte ich mich.

Vielleicht ist es menschlich, die Niederlage mehr zu fürchten als man den Sieg liebt, aber vielleicht ist es auch nur meine Feigheit, die mich so denken lässt.

Aber, meine Liebe, nicht Feigheit, Angst und Trauer sind es, von denen ich dir erzählen will. Wenn du nicht lesen müsstest, dann würde ich sagen: „Schließ deine Augen und lehn dich zurück“, aber das geht wohl schlecht. Irgendwo in meinem Herzen hoffe ich ja doch, dass ich eines Tages wirklich bei dir sein kann, mit meiner Stimme und meinen Händen, und dass du dich mit mir zusammen zurücklehnst und die Augen schließt, deine Hand in meiner, während ich erzähle. Denn erst dann wird mein Herz ganz frei von Angst sein. Erst dann... werde ich vielleicht lernen, einen Schritt in die Welt hinaus zu gehen.

Und? Stellst du es dir vor? Wie du die Augen schließt und wir uns beide zusammen zurücklehnen? Ich fange nämlich jetzt an zu erzählen. Meine Stimme ist natürlich die schönste auf der Welt, zumindest träume ich davon, dass du das einmal zu mir sagst, mit deiner eigenen wunderschönen Stimme... Wir liegen auf dem Rücken, auf einer Wiese und es ist Sommer. Nein nicht heiß und stickig und neben einer vielbefahrenen Landstraße!

Ich kenne nämlich einen Ort, der etwas ganz besonderes ist. Man geht einfach die Straße hinunter, einmal rechts und gleich links. Noch ein paar Schritte sind es dann, bis man das Ende der Straße sieht. Und ganz hinten steht ein Haus. Ein großes Haus, aber alleine, umgeben von einem Garten, der schon so lange nicht mehr zurechtgestutzt wurde, dass er schon fast ein Stück Wildnis bildet, inmitten der Großstadt.

Hier sind wir nachmittags über den Zaun geklettert und du hast noch gesagt, wir würden uns benehmen wie kleine Kinder, aber ich habe nichts dagegen, ein bisschen klein zu sein, ein bisschen von meiner Kindheit zurückzuholen. Wir laufen durch das hüfthohe Gras an den maroden und von Efeu überwucherten Mauern des Hauses vorbei in den Garten dahinter. Eine riesige Hecke grenzt ihn von der Außenwelt ab und überall blühen bunte Blumen. Das Gras wird niedriger, früher muss hier mal eine Rasenfläche gewesen sein, aber jetzt wuchert es selbst da schon kniehoch. Mit einem –wie ich glaube- charmanten Lächeln halte ich dir die Augen zu und drehe dich ein, zweimal im Kreis. Du lachst und fragst mich, was das bringen soll, aber ich lege dir ganz vorsichtig den Finger auf die Lippen und flüstere dir ein „schhhh“ ins Ohr. Dann bist du ganz still und lässt dich von mir führen, einmal im Kreis, zweimal und mit einem Mal verlierst du den Boden unter den Füßen, meine Hände sind nicht mehr vor deinen Augen und als du sie blinzelnd öffnest, schaust du direkt in den Himmel und alles dreht sich. Verblüfft legst du deine Hände auf meine, die dich an der Hüfte festhalten und hochheben, während ich mich im Kreis drehe. Ich spüre deine zarte Berührung und ein bisschen überrascht, weicht mein freches Grinsen einem verlegenen Lächeln, doch bevor ich dich absetzen kann, lehnst du dich stürmisch nach vorne, ich denke, du willst mich bloß ärgern, aber als ich wirklich das Gleichgewicht verliere und nach hinten umkippe, ist mein Kopf ganz leer und ich vergesse den Gedanken. Dann wird alles wieder klar, ich sehe nur Grashalme aufragen und begreife, dass ich mitten in der Wiese liege. Aber was ich als nächstes begreife, lässt mein Herz stillstehen. Du liegst in meinen Armen, deine Hände immer noch auf meinen, den Kopf auf meiner Schulter und lächelst mich verschmitzt an. Ich traue mich garnicht, mich zu bewegen, denn vielleicht ist das alles nur ein Traum, der so schön ist, dass ich das Gefühl habe, ich könnte aus dem Fenster sehen und die Augen schließen und mich zuhause fühlen.

Aber wenn es nur ein Traum ist, der niemals wahr wird, wieso gehe ich dann jeden Tag an dem Haus vorbei, wo wir uns getroffen haben, lege jeden Tag meine Hand auf den Zaun, über den wir geklettert sind? Warum haftet immer noch ein Hauch deines Parfums an dem Hemd, das ich gestern getragen habe? Warum klopft mein Herz immer noch wie verrückt, wenn ich an dich denke, wenn ich dich sehe und nicht weiß, was ich sagen soll?

Wenn das alles nur ein Traum ist... Warum hast du dich dann klammheimlich in meinem naiven Herzen eingenistet?
 

Aber vielleicht gibt es kein Haus. Keine Wiese. Nicht einmal den blauen Himmel über uns beiden. Vielleicht gibt es nicht einmal ein „uns“ und ich bin nur so alleine, dass ich anfange zu träumen und Träume für die Realität halte, weil ich das Leben schon verlernt habe... Vielleicht habe ich nicht einmal diesen Brief geschrieben. Das, meine Liebe, kannst nur du mit Bestimmtheit sagen.
 

Bis bald
 

PS: Eine Antwort werde ich finden, wenn du sie in einem orangefarbenen Umschlag unter die Fußmatte vor deiner Haustür legst.
 

Mit klopfendem Herzen und brennenden Wangen begann Kyoko, bei ihrer Freundin im ersten Stock, Sturm zu klingeln. Das Papier des Briefes spürte sie überdeutlich in ihrer Hand. Der gelbe Zettel war ihr beim Lesen des Briefes auf der Tasche gefallen und lag nun auf den Fliesen im Treppenhaus vor ihrer Tür, bevor ihn ein Luftzug in die Ecke wehte.
 

Gibt es Märchen? Du suchst ich doch, deinen Märchenprinzen... Aber wer ist es? Etwa der junge Schauspieler an deinem Theater, dem du so sorglos vertraust oder vielleicht jemand, den du noch nie beachtet hast und der dich in eine Welt entführen kann, die an jene Träume grenzt, in denen du dir wünscht, nie mehr zu erwachen? Vielleicht stolperst du an der nächsten Ecke in seine Arme. Aber Vorsicht! Du fängst doch gerade an, dich in den anderen Jungen zu verlieben. Und das willst du doch nicht für einen Fremden opfern, oder?

Lass dich nicht beirren und verfolge weiterhin dein erstes Ziel!
 

Kanae wurde plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen. Sie hatte sich nach einem anstrengenden Tag auf Jobsuche und einem Glas Wodka ins Bett fallen lassen und war sofort eingeschlafen. Mit verquollenen Augen versuchte sie, die Digitalanzeige ihres Weckers zu entziffern. Es war gerade mal halb neun abends... Dann wurde ihr auch klar, warum sie aufgewacht war: Irgendjemand klingelte an ihrer Haustür. Mit einem Seufzen ließ sie den Kopf wieder in die Kissen fallen, aber das Klingeln wollte und wollte einfach nicht aufhören und so rappelte sie sich eine Minute später genervt auf und schlurfte zur Haustür. Nachdem sie sich durch den Spion vergewissert hatte, und ihre Wut auf den Störenfried verraucht war, da es ihre beste Freundin war, die sie so unsanft geweckt hatte, schob sie schnell den Riegel beiseite und schloss auf. „Moin Kyo... was gibt’s denn so wichtiges...?“, fragte sie nur halbwegs wach. Kyoko schien irgendwie aufgedreht und so trat die Punkerin beiseite, um sie hineinzulassen. Ihre Freundin stapfte in die Wohnung, ließ sich in einen Sessel fallen, der schon so durchhing, dass die Sitzfläche den Boden berührte und schwieg. Kanae verriegelte die Tür, holte aus der Küche einen Beutel Orangensaft und zwei Gläser und setze sich ebenfalls im Wohnzimmer auf einen Stuhl. Sie schenkte beiden Saft ein und reichte Kyoko ein Glas, bevor sie endlich die Frage stellte, die ihr auf der Zunge brannte. „Sag Mal Kyoko... Was ist eigentlich los!?“

Kyoko nippte an ihrem Saft, stellte das Glas neben ihrem Sessel auf den Boden und reichte ihr wortlos den Brief. Kanae stutze einen Moment, beschloss aber, erst einmal zu lesen. Die feine Handschrift füllte das Blatt mit sauberen, klaren Buchstaben, die sich zierlich nach rechts neigten, wie Grashalme im Wind. Aber die Worte, die sie dann las, ließen sie eine seltsame Wärme spüren, obwohl sie für ihre beste Freundin bestimmt waren. Es war wie ein Sprung ins Leere, der Fall in die Tiefe nur gelenkt von den Worten, die sie im Wind umspielten und festhielten und schweben ließen, bis ihre Füße am Schluss wieder auf festen Boden trafen und ihre erstaunten Augen die Welt um sie herum wieder wahrnahmen. Sie blickte auf, verstand Kyokos glänzende Augen, lehnte sich zurück und las noch einmal. Dann ließ sie das Blatt sinken und brachte mit rauher Stimme hervor: „Oh-oh... Kyo... Ich glaube, irgendjemand da draußen hat dich wirklich, wirklich gern...“ Sie starrte weiterhin das Blatt an, dann plötzlich wieder in Kyokos hellbraune Augen. „Ich glaube, wir sollten uns heute mal ganz lange unterhalten“, meinte sie. Kyoko hob ihre rechte Hand, betrachtete sie und stellte fest, dass sie leicht zitterte. Dann sah sie auf und lächelte, fing an zu lachen und konnte kaum noch aufhören, solange bis auch Kanae mit einstimmte. Es war nicht so, als wäre die Welt jetzt ein bisschen heller oder farbenfroher, aber in ihrem Innern, tief versteckt, an einem Ort, um dessen Existenz sie bis dahin nicht einmal gewusst hatte, begann etwas zu erwachen, ein Gefühl, das sie nicht kannte, wie die Hoffnung darauf, dass sich bald etwas ändern würde. Sie wusste zwar nicht was, aber sie konnte spüren, dass die Veränderung schon begonnen hatte. Und dieses Gefühl machte sie so unglaublich glücklich, sodass sie am liebsten jeden damit angesteckt hätte.
 

Während die beiden noch lachten und sich umarmten, um dann die halbe Nacht ein richtiges Frauengespräch zu führen, lief Ren vorsichtig und mit leisen Schritten die steinernen Treppenstufen hinauf. Vor Kyokos Tür, hielt er einen Augenblick inne und lauschte, aber wie erwartet blieb es ganz still, nur in der Wohnung daneben, mit der Nummer 505, polterte jemand herum. Zwischen dem Scharren und Rumoren vernahm er ab und an einen leisen Fluch. Er kannte die Stimme nur zu gut. Und langsam fügten sich die einzelnen Teile zu einem Puzzle zusammen. Es war von Anfang an so geplant gewesen... All das, dass sie in einem Haus wohnten, dass sie sich sehen und hören konnten, dass sie sich kannten und trafen und dabei immer mehr vergaßen, wie die Wirklichkeit aussah, all das war geplant. In seinem Blick stahl sich ein Funken Traurigkeit, doch er erlosch sofort wieder, so als hätte jemand einen Schalter umgelegt und seine Miene wurde wieder versteinert. Er hob die Fußmatte vor Kyokos Haustür hoch, aber nichts lag darunter. Was hatte er auch erwartet? Dass sie antworten würde? Lächerlich. Und dennoch hätte er am liebsten mit der Faust auf die bunten Blumenmuster der rauhen, borstigen Fußmatte gehämmert. Er wusste, dass es nur ein Spiel war, dass selbst eine Antwort nur gespielt gewesen wäre, aber dennoch wühlte in seinem Kopf derselbe Schmerz wie nach einer wirklichen Enttäuschung und er biss sich auf seine Unterlippe, bis sie fast blutete. Der brennende Schmerz erinnerte ihn daran, dass er spielen musste, koste es was es wolle. Er musste diese Rolle als Chance sehen und alles, was er als sein neues Ich erreichte als einen Erfolg, den er sich für genau zwei Wochen ausgeliehen hatte, ein Geschenk, das er in genau 12 Tagen wieder würde abgeben müssen. Schon jetzt schmerzte ihn die Vorstellung daran und er sah auf die Uhr. Es war kurz nach neun.

Als er sich gerade umdrehen und die Treppen hinunter eilen wollte, um im ersten Stock nach Kyoko zu suchen, oder zumindest herauszufinden , ob sie wirklich bei Kanae war, öffnete sich polternd die Tür zur Wohnung Nr. 505. Er trat erschrocken einen Schritt zurück und stand dann einem ebenso überraschten, blonden jungen Mann gegenüber, der einen großen Pappkarton im Arm hielt und darauf noch eine Vase balancierte. Für einen Moment spiegelte sich alles in seinem Blick, Wut, Verzweiflung, Selbsthass und Eifersucht, und der Wille, es nicht zu zeigen, während er ihm in die Augen sah. In Shos Augen stand für einen Moment ein undefinierbarer Ausdruck zwischen Freude und Abneigung, dann endete der Blickkontakt so abrupt wie er begonnen hatte und als Sho ihm ein freundliches „Guten Abend, ich heiße Sho Fuwa und bin heute neu hier eingezogen“, entgegen strahlte, waren sie beide wieder vollkommen in ihrer Rolle. „Oh... G-guten Abend... Ich bin Ren Tsuruga, ich wohne im dritten Stock...“, antwortete er immer noch ein wenig überrumpelt und hielt Sho die Hand hin. Der versuchte, sie zu ergreifen, verlor dabei mit seinem Umzugskarton das Gleichgewicht und ehe einer von ihnen sich rühren konnte, war die große, blaue Blumenvase heruntergerutscht und schlug mit einem ohrenbetäubenden Klirren auf dem Steinboden auf, wobei sich die Splitter im gesamten Flur verteilten. „Ah! Das tut mir leid!!“, rief Ren und ging seinem neuen Nachbarn zur Hand. Gemeinsam stellten sie erst den Karton in der Wohnung ab, um dann die Scherben zusammenzukehren. „Sie müssen sich nicht entschuldigen... Ich bin einfach ein bisschen ungeschickt, ich wohne noch nicht so lange alleine, für mich ist das das erste Mal, das sich irgendwo einziehe. Eigentlich bin ich Schauspieler.“ Ren nickte und warf eine Hand voll Scherben in den Mülleimer, den Sho in der Küche gefunden hatte. „Soll ich ihnen vielleicht ein bisschen beim Auspacken und Einräumen helfen?“, fragte er. Sho lächelte dankbar und kurz darauf waren sie bereits in eine angeregte Unterhaltung versunken. Später hatte Sho ihm noch ein Glas Cognac in seiner neuen Wohnung angeboten und Ren hatte angenommen. Die beiden verstanden sich auf Anhieb. Dabei könnten wir unterschiedlicher gar nicht sein, dachte Ren, aber er sprach es nicht aus.

Die Möbel, die der junge Theaterschauspieler mit ihm zusammen eingeräumt hatte, waren allesamt neu und ziemlich modern. Sho hatte ihm erzählt, dass er bei einem Wettbewerb für Nachwuchstalente ziemlich viel Geld verdient hätte und deshalb beschlossen, bei seiner Cousine, die im Gegensatz zu seinen Eltern auch in Tokio lebte, auszuziehen und sich eine neue Wohnung zu mieten. Auf der Suche nach einer, die in der Nähe seines neuen Arbeitsplatzes lag und nicht zu teuer war, hatte er dann diese gefunden. Ren hörte die meiste Zeit nur zu und schwieg über sich selbst. Und dann kam Sho plötzlich auf Kyoko zu sprechen. Ren wusste nicht genau, ob er es mit Absicht tat, um dem echten Ren irgendetwas mitzuteilen, oder ob er einfach in sein Spiel vertieft war, aber er horchte unmerklich auf. „Und da bin ich abends noch mal zu ihr rübergegangen, in die Werkstatt. Sie kann so wundervolle Bilder malen! Ich war so fasziniert davon, dass ich nicht so richtig auf meine Umgebung geachtet hab und vom Stuhl gefallen bin, das war vielleicht peinlich! Aber dafür hat sie mich dann mit nach Hause genommen und versorgt... Sag mal, du musst sie doch kennen, oder? Wie ist sie denn so? Wie alt ist sie? Hat sie einen Freund?“ Ren fühlte sich ein wenig überstürmt bei so vielen Fragen, aber er antwortete möglichst nüchtern, um seine Gefühle nicht zu zeigen. „Ja, natürlich kenne ich sie, wir sehn uns ab und zu mal zum Teetrinken oder im Treppenhaus, aber so gut kenne ich sie auch nicht. Sie kommt mir etwas verschlossen vor, und redet nicht so viel.“ Während er das sagte, dachte er daran, wie sie vor seiner Haustür gestanden hatte und kein Wort gesagt. „Sie ist 19, glaube ich, wohnt aber schon ein paar Jahre hier. Sie hat mal erzählt, dass ihre Eltern ziemlich reich sind, aber anscheinend hat sie kein gutes Verhältnis zu ihnen. Und falls dich das beruhigt...“, hierbei zwinkerte er Sho kameradschaftlich zu, während sich seine Brust schmerzhaft zusammenzog, „...ich glaube nicht, dass sie jemals eine richtige Beziehung hatte.“ Er nahm einen Schluck aus seinem Glas, sah auf die Uhr und stellte fest, dass es kurz vor 1 war. Wie schnell die Zeit doch verging. Eigentlich hatte er überlegt, Kyoko zu besuchen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie bei ihrer Freundin war und dort bestimmt bleiben würde, und noch dazu ihre Wohnung jetzt direkt neben der von Sho lag, schlug er sich den Gedanken schnell wieder aus dem Kopf. Stattdessen blieb er bei Sho sitzen, und als ein einzelner Glockenschlag von irgendwo draußen an seine Ohren drang, seufzte er erleichtert auf und sah seinen neuen Kollegen, von dem er immer noch nicht wusste, was er über ihn denken sollte, erleichtert an. „Schön dich zu sehn, Ren“, meinte der nur und grinste breit.

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Und im nächsten Kap dann... "Vertraute Umarmung"!!!
 

tschööö (könnt mich ruhig schelten, ich verdien es ja^^)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ditsch
2008-09-20T12:54:20+00:00 20.09.2008 14:54
Der Liebesbrief war so toll! Ich glaub, ich würd vor Freude nen Heulkrampf kriegen, wenn mir jemand so nen Liebesbrief schreiben würde... Unter Liebesbrief verstehe ich normalerweise irgendein Gesülze, aber das da ist so gar nicht kitschig, aber trotzdem wunderbar romantisch *träum*

Was mir bei der Begegnungsszene von Ren und Sho aufgefallen ist: Kaum ein Japaner würde einem anderen zur Begrüßung die Hand reichen^^

Ditsch
Von: abgemeldet
2007-03-24T12:33:54+00:00 24.03.2007 13:33
Wow! Der Liebesbrief ist ja zum dahinschmelzen!
Ich hätte sofort geantwortet, wenn ich Kyoko wäre!
Das Special ist ja voll cool! Hehe... ein Rendevouz mit Yashiro??? Wie wars?
Von: abgemeldet
2006-12-21T09:16:12+00:00 21.12.2006 10:16
Das ist wirklich ein toller Brief!^^

Und das special war genial, sry dass ich sir erst jetzt´n paar Kommis verfasse, aber mir hat wirklich die nötige Zeit zum Lesen gefehlt!^^

hoffe, du bist mir nicht böse*>.<*

Dama-chan
Von: abgemeldet
2006-10-20T15:47:02+00:00 20.10.2006 17:47
Das special fand ich voll geil!!!^o^
wie war das treffen mit Yashiro??*grins*

Der Liebesbrief is soooooooo toll!!!!! >////<
Lg *knuddel* sarah
Von:  Yve
2006-10-19T18:37:22+00:00 19.10.2006 20:37
Das Special ar ja genial!! Das Kapitel war auch richtig super. Ich werde jetzt aber erst mal das neue Kapitel lesen und dann gibt es noch ein Kommi von mir.
Übrigens: Dank für die ENS!

Yve
Von:  Tsukasa_Kozuki
2006-10-19T16:14:57+00:00 19.10.2006 18:14
Super! Ach, was hab ich bei dem Special gelacht. ^__________^
*rofl* Und der Liebesbrief erst. Hätt ich Ren gar nicht zugetraut, dass er sowas wunderschönes hinkriegt. Göttlich.
Von:  DarkDragon
2006-10-19T14:22:06+00:00 19.10.2006 16:22
Der Brief hat meine Erwartung übertoffen.Wirklich einsame Spitze.*Beide Daumen nach vorne streck!*
Ich wünschte ich könnte genauso gut schreiben.
Von:  Kuon-kun
2006-10-18T22:38:43+00:00 19.10.2006 00:38
Wohoo! Einfach ein Geiles Special!! Wirklich klasse *g* Super lustig und hey ich glaub ich weiß wen Yash sich angeln sollte ^^

Und das richtige Kap 12 ist auch super. Dieser Brief... gott ich liebe ihn!!! Wie hast du das bloß so schreiben können?!?! Da ist man ja hin und weg, schwegt auf Wolke 83 oder noch höher einfach herrlich!
Von:  goldenchie
2006-10-18T18:03:42+00:00 18.10.2006 20:03
Boahh, geiles Kapitel!
Hey und dieses Special ist ja wohl der Oberhammer! Herrlich! Mann, hab ich gelacht. Sag mal, hättest Du nicht mal Lust, eine SB-Parodie zu schreiben? Würd ich jedenfalls sofort lesen!!! ^^
*knuddel*
goldenchie


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