8. Stunde
VIII. Kapitel - 8. Stunde
Draco schlief nicht. Er hörte wie sie sich bewegte. Und irgendwann rutschte ihm ein genervter Seufzer raus. Dann war es still. Sehr, sehr, sehr still. Und das störte Draco fast noch mehr, als das Rascheln ihres Mantels. Aber das sagte er nicht. Wieso auch, eigentlich war es unwichtig.
Die Minuten zogen sich in die Länge. Es war, als würde der Sand der Zeit verklumpen und nicht mehr weiter rinnen. Alles stand still. Und so wie es aussah, würde es auch erst mal so bleiben.
Draco lag auf der Seite und starrte eine Wand des Fahrstuhl an. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und so erkannte er die Formen und Muster in Grau und Schwarz. Er überlegte, ob er nicht einmal sein Feuerzeug anmachen sollte, doch er ließ es lieber. Aus Angst, er könnte sie, Hermine, wecken. Denn irgendwie war er sich sicher, dass sie schlief. Immerhin war nun alles ruhiger.
Er hörte ihr leises Atmen. Es ging gleichmäßig. Fast genau wie seines. Und dann war es ihm so, als hörte er ihren Herzschlag. Do-domm - Do-domm - Do-domm. Ganz gleichmäßig.
Er horchte lange darauf. Es schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er hatte das Verlangen, seine Hand nach ihrer auszustrecken. Nur mühsam hielt er sich zurück, indem er sich klarmachte, dass das nur Probleme bringen würde.
Und dann schloss er die Augen, horchte weiter auf ihren Herzschlag und auf ihr Atmen. Seine Zunge fühlte sich taub an, der Alkohol hatte dazu beigetragen. Normalerweise trank er nicht sehr viel aus seinem Flachmann, aber es hatte beiden die Zungen gelöst und reden lassen. Außerdem hatten die Zigaretten seine Sinne benebelt. Noch jetzt war der Qualm in dem kleinen Raum zu sehen. Er war lange nicht mehr so dicht wie vorher, er war abgezogen und sauerstoffreiche Luft war an dessen Stelle eingetreten.
Draco war sich sicher, dass die Glück gehabt hatten, dass in dem Fahrstuhl genug Luft war und diese nicht knapp wurde.
Plötzlich regte sich etwas an seiner Seite und eine Stimme flüsterte: "Draco, schläfst du?"