Schneeweischen in: the blue gown

Materialien:
5m Crashtaft dunkelblau,2m Rosenspitze dunkelblau
2m Chiffon schwarz,1,5m Baumwollstoff mit Rosenprint
10m Spitze schwarz,1,5m Futtertaft schwarz
5m Posamentenborte schwarz,2m Posamentenborte dunkelblau,1,5m Gummiband,30 Miederhaken & Ösen,4m Satinband schwarz,4 Kunstrosen schwarz,3m Satinband dunkelblau,15 Federn,1,5m Hutborte schwarz


Der Rock:
Nachdem ich den Schnitt bereits mit einem Proberock ausprobiert hatte, funktionierte dieser recht unproblematisch und auch die Schürze ließ sich wirklich gut anbringen - trotz der üppigen Stoffmassen und des schwierig zu verarbeitenden Chiffons -.Das Hinterteil des Rockes ist hierbei lediglich durch ein kleines Kissen ausgestellt (siehe Rückansicht), wie es für einen Rock aus der Küraßmode üblich ist.

Zusätzlich besitzt dieser Rock noch eine kleine Schleppe. Schleppen ließen sich zu der damaligen Zeit haupt-sächlich an festlichen Kleidern finden, da sie im alltäglichen Leben sehr unpraktisch waren. Lediglich eine Frau aus wohlhabendem Hause konnte sich Kleider mit üppigen oder langen Schleppen für den Alltag leisten, da man sich sowieso jede Saison mit neuen Kleidern eindeckte und alte Kleider nicht aufgetragen wer-den mussten.


Geziert wird der Rock durch zwei verschiedene Spitzen, einer schwarzen Spitze mit Ornamentstruktur und einer blauen mit eingewebten Rosen. Die Schürze besteht aus schwarzem Chiffon. Dieser ist jedoch schwierig zu verarbeiten, da das Gewebe sehr leicht ist und sich kaum in Form stecken lässt.

Die Taille:
Diese Taille ist mein 4. Oberteil und ist mit Abstand die bisher Beste geworden. Verwendet habe ich hierfür einen Burda Faschingsschnitt, da die historischen Schnitte (hauptsächlich die Oberbekleidung) von „Truly Victorian“ nicht sehr figurbetont gearbeitet sind und lediglich durch Taillenabnäher in Form gebracht werden. Der Burda Schnitt besteht jedoch aus 16 Einzelteilen. Die hierdurch entstehende Vielzahl von Nähten lässt die Taille optisch noch um einiges schmaler wirken.
Vor allem Damen die Wert auf eine schöne Taillenform legen, kann ich diesen Schnitt nur empfehlen.

Besonders interessant war die hier verwendete Ärmelform, da ich einmal mehr eine Form im Kopf hatte, welche es noch nicht in Form eines Schnittes gab. Folglich musste ich mir ein Schnittmuster aus verschiedenen Ärmeln zusammenbasteln.

Die Taille ist komplett unterfüttert mit einem Rosenprint Baumwollstoff. Geschlossen wird die Taille durch 30 kleine Miederhaken und Ösen am Vorderteil. Zusätzlich habe ich den falschen Westeneinsatz mit einer gerafften Chiffonschicht versehen. Geziert wird das komplette Oberteil durch Spitze und Posamentenborte.

Accessoires:
An passenden Accessoires gibt es hierzu ein Halsband, sowie der dazugehörige Hut.

Während das Halsband aus relativ einfachen Materialien hergestellt ist (schwarzes Satinband und dunkelblaue Spitze......et voila), besteht der Hut aus vielen Materialien und ist in Handarbeit gefertigt.
Die hierfür verwendete Hutbasis ist aus Strohband gefertigt, folglich ist diese flach und rund. Sie wurde zunächst durch bestimmte Nähte in diese Form gebracht und später komplett mit gemustertem schwarzem Taft bezogen. Anschließend wurde der Hut durch passende Straußenfedern, sowie Spitze und Posamentenborte verziert und mit dem restlichen Outfit abgestimmt.

Getragen wurde das komplette Outfit bisher zum viktorianischen Picknick in Leipzig und zur Lolita Modenschau auf der Hanami.