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An endless Tale

kleine SS / HP
von

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Prolog

Autor: Trixi / Pechfeder

Disclaimer: Die Charas gehören leider nicht mir, auch wenn ich sie gerne in mein Bett und unter meine Bettdecke zum knuddeln packen würde.

Pairing: Severus Snape / Harry Potter

Genre: ich sags euch als erste wenn ich es weiß.

Warnung: diese FF basiert auf dem 6. Band, von Story wird zwar wenig verraten aber wer das Ende nicht kennt, sollte sich die Spannung hierdurch nicht vernichten lassen.
 

Kommentar der Autorin:

Dies wir mehr oder weniger ein One - Shot. Mal abgesehen vom Prolog, Außerdem soll diese FanFiction im Gegensatz zu meinen sonstigen Sachen rech lang werden (also keine 2 Seiten Chaps. mehr). Allerdings poste ich den eigentlichen Teil erst dann, wenn überhaupt Interesse besteht und der Teil endlich fertig ist. Vor Neujahr wird das wohl kaum was werden, hab recht viel zu tun, aber irgendwann im Januar sicherlich.

So, nun kommen wir zum Prolog.
 

Prolog
 

Hier stand er also.

Es regnete. Ausgerechnet jetzt. Heute Mittag noch hatte die Sonne ihre Wärme und ihr Licht gespendet. War es wegen Dumbledore? Weil er gegangen war? Konnte er überhaupt weg sein?

Harry schüttelte den nassen Kopf.

Wie viele Male hatte er seit jener Nacht darüber nachgedacht? Dabei hatte es doch keinen Sinn. Er war tot. Und ER hatte ihn getötet.

Seine Finger taten weh, als er sie zu einer Faust schloss und die Fingernägel tief in seine Handinnenflächen drückte, so sehr, dass auch hinterher noch die Abdrücke zu sehen waren.
 

Ein schwerfälliger Kopf hob sich. Trübe Augen sahen auf den weißen Grabstein, der nun die letzte Ruhestätte ihres ehemaligen Direktors zierte. Die feuchten, schwarzen Haarsträhnen klebten ihm an der Stirn, verdeckten seine Sicht nur milde.

Ein Seufzer entwich seiner Kehle.

Morgen würde es zurück nach London gehen. Er würde ein letztes Mal zu seinen Verwandten gehen, seine Sachen abholen, nur so lange bleiben, bis sein 17. Geburtstag anstand. Danach konnte er tun und lassen was immer er wollte.

Aber was genau wollte er?

Auf jeden Fall nicht zurück nach Hogwarts fahren. Er würde seiner Hauslehrerin und nun neuen Schulleiterin noch irgendwie erklären müssen. Sie würde ihn nicht zwingen können, aber auch nicht ohne Erklärung gehen lassen. Sollte er ihr die Wahrheit sagen? Kannte er sie selbst überhaupt? Warum ging er? Warum wollte er nicht eher zurück in dieses Schloss kommen, bis er Voldemort vernichtet hatte? Und selbst wenn er das schaffen würde, würde er dann tatsächlich wiederkommen?

Harry war sich über die Antworten auf all diese Fragen noch nicht wirklich sicher. Zu viel Angst hatte er. Aber wovor? Vor den Antworten? Vor den Antworten auf alle seine Fragen?
 

Hinter ihm hörte er ein Rascheln. Ungebetener Besuch. Das hatte dem jungen Erwachsen gerade noch gefehlt. Er wollte hier seine Ruhe haben. Nachdenken. Trauern. Wieso nur musste ihn auch hierbei jemand stören? Gönnten sie ihm denn nicht einmal zu solch später Stunde seine Ruhe?

Schwere Schritte kamen langsam näher. Harry konnte das leise Geplätscher und das Quietschen der Stiefel auf dem nassen Gras hören. Aber etwas störte ihn an diesen Geräuschen. Er kannte sie. Kannte diese Schritte nur zu gut.

Augenblicklich wurde er steif. Sein Körper spannte sich bis auf den letzten Muskel an.

Die eben noch müden Augen weiteten sich vor Schreck. ER war hier.
 

Die Schemenhafte Gestalt blieb genau hinter dem kleineren Körper stehen. Er berührte ihn nicht. Nur sein Atem streifte Harrys Nacken, auf der sich nun Gänsehaut bildete. Seine Atmung zitterte etwas, beschleunigte sich. Hatte er Angst? Und wenn schon? Es störte ihn nicht. Angst machte einen Menschen vorsichtig. Er hätte schon viel früher auf seine inneren Sirenen hören sollen. Hätte sich nichts vormachen, sich selbst belügen sollen. Wie nur hatte er glauben können, dass sich ein Mensch von Grund auf ändern könnte?

Er war eben doch ein kleiner dummer Junge.
 

"Du wirst dich erkälten...", sagte die tiefe Stimme hinter ihm aalglatt. Dabei berührte warmer Atem die Haut des Jungen. Bevor dieser aber auch nur einen Ton erwidern konnte, wurde ihm ein schwerer, viel zu großer, schwarzer Umhang um die Schultern gelegt. Nun war er vor dem regen geschützt.

Reglos blieb die schmächtige Gestalt so stehen.

Was sollte das jetzt? Wieso dieses freundliche Getue?

Er hatte einen Menschen direkt vor seinen Augen getötet. Ihren Direktor. Albus Dumbledore. Einfach so. Mit hasserfülltem Gesicht.

Wut keimte ihm schwarzhaarigen Jungen auf. Unbändige Wut. Um sie zu unterdrücken, biss er sich auf die Unterlippe.

"Du tust dir weh", wieder diese feine Stimme. Scheinbarvöllig ungerührt. Wieder ertönte ein Seufzen. Aber diesmal nicht aus Harrys Mund.

Die Gestalt drehte ihm den Rücken zu. Entfernte sich einige Schritte,

"Du solltest nicht hier draußen stehen. Löwen sollten unter Ihresgleichen sein, besonders im Warmen". Harry wollte sich umdrehen. Wollte fluchen. Ihn verfluchen. Wollte eine Erklärung. Aber er konnte nicht. Und ehe er sich durchringen konnte, etwas zu sagen, war die Gestalt verschwunden.

"Lügner..." die einzigen Worte des Jungen an diesem Abend wurden von den Tropfen aufgesaugt und davon gespült. Genau so, wie seine Tränen.
 

Den schweren und viel zu großen, aber doch wärmenden Umhang an sich pressend, drehte sich auch der Junge abrupt um. Allerdings brachten ihn seine Schritte gen Schloss und nicht in den dunklen Wald.

Er würde den Rat dieses Menschen folgen und in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zurückziehen. Niemand würde ihn ansprechen. Zumindest niemand außer Ron, Hermine und Ginny.
 

Ginny. Sie war zu einem Lichtpunkt in seinem Leben geworden. Sie verstand ihn. Nahm ihn so, wie er war. Mit all seinen Launen. Sie stutzte ihn zurecht, wenn er es übertrieb. Ein Blick genügte und sie wusste, woran er dachte. Der Grund war nicht, wie es nach außen zu missverstehen war, eine innige Beziehung unter Liebenden.

Sie mochten einander, schätzten. Aber der Grund war, dass sie sich ähnlich waren. Darum verstanden sie sich so gut. Wortlos eben. Sie kannten das dunkelste Geheimnis des Anderen.

Harry hatte sie gesehen. Bei einem seiner nächtlichen Streifzüge durchs Schloss. Er kannte das Geheimnis, wieso sie ständig Krach mit Dean hatte.

Der Kuss vor all den Anderen, mitten im Gemeinschaftsraum hatte eine Art Bekenntnis sein sollen .Hermine schien zu diesem Zeitpunkt nämlich einiges zu vermuten. Und damit sie sich beide raus reden konnten, hatten sie diese Möglichkeit, diesen Weg genommen, um der Wahrheit zu entkommen.

Nun dachte alle, sie hätten was miteinander. Dabei war ein Kuss mit Ginny wirklich nichts berauschenderes als seine Schwester zu küssen. Dieses merkwürdige Kribbeln konnte er sich nach Einblick in Ginnys Seele auch erklären. Alles machte Sinn. Sie waren eben gleich.

Während Luna Lovegood sich mit Ginnys Erklärung zufrieden gab, und es akzeptierte und sogar einen Spaß draus machte, sie beide zu fotografieren, wenn sie mit Harry ihre übliche Nummer abzog, war jemand anderes nicht ganz so vertrauenvoll.

Eben jener Mann, der eben noch hinter ihm stand. Der ihn durch seine bloße Anwesenheit ins Schwitzen brachte. Der sein Blut in Wallung geraten ließ.
 

Betrübt stieg er die Treppen zum Turm, in dem der Gemeinschaftsraum der Löwen war, hinauf.

Er würde sich wohl direkt ins Bett legen. Er war zu müde. Hatte doch eben jener Mensch sein herz erneut mit Gefühlen getränkt. Mit so vielen. Nein. Harry würde sie erst ordnen bevor er morgen auch nur einem Menschen in die Augen sehen könnte. Er musste einfach. Morgen stand das Gespräch mit McGonagall an. Das würde auch so schon scher genug werden. Bis dahin... würde er trauern.
 

Um ein weiteres Leben, dass seinetwegen enden musste, um der Trauer wegen, die wegen ihm umging, diese Nacht. Wegen einem Geliebten. Einem Geliebten, der Verrat begannen hatte.

Ja. Um diese Seele würde er trauern.

Aber diese Erfahrung im Astronomieturm brachte ihm die Lösung all seiner Probleme nur all zu deutlich. Voldemort.

Er würde ihn töten und dann... dann würde er Severus Snapes verlorene Seele einfangen und ihr den richtige Weg weisen.

Als er den kreisrunden Raum betrat, kehrte totenstille ein. Alle schwiegen sie. Sahen ihn an. Auch Ron und Hermine. Diese jedoch erhoben sich und scheuchten die Erstklässer in ihre Schlafräume, war es doch schon recht spät und immerhin stand morgen ein nicht weniger anstrengender Tag an, als heute.

Harry jedoch, kümmerten die anderen recht wenig. Er winkte nur ab und ging direkt zu den Schlafräumen der Sechstklässer. Er war müde.

Ron, der ihm folgen wollte, wurde allerdings mit einem vielsagenden Blick von Ginny abgehalten. Er folgte erst einige Zeit später, aber das kümmerte Harry nicht mehr wirklich.

Der hatte sich unter den Mantel verkrochen und zusammengerollt. Womöglich würde er diese Nacht Ruhe finden. Vielleicht konnte er diese durchschlafen. Ohne Albträume. Ohne schweißnasses Erwachen.

Er konzentrierte sich, leerte seinen Kopf. Doch immer wieder tauchte ein Gesicht vor seinem inneren Auge auf.

Und irgendwann war es leid gegen die Gedanken anzukämpfen und gab nach. Er würde heute zumindest ruhig schlafen können. Immerhin waren es nur schöne Träume, die er von diesem Mann träumte. Wenn es nach ihm ginge, könnte der Traum von ihrem ersten Treffen handeln. Oder aber...

Bevor er zu Ende denken konnte, glitt er auch schon seelenruhig in einen ebendieser Träume ab, die er sich wünschte.

Ein Traum, von Severus Snape.
 

So, das wars mal wieder. Kurz uns bündig. Ob es wirklich ein One Shot wird, wage ich nun doch zu bezweifeln. Wenn jemand ne Fortsetzung haben will, darf es gerne sagen ^.^

Und Kritik ist immer erwünscht. Wer schon was von mir gelesen hat, weiß das auch, dass ich scharf auf Gemecker und Kritik bin. ^.~

Also dann. Mal schaun, was Harry so von Snape träumt.

Kapitel 01

Kapitel 01
 

Harry träumte von vergangen Tagen...

Ganz ruhig lag er im Bett, fast so, als würde einem traumlosen Schlaf unterliegen. Aber er träumte. Ja, zu schön war diese Zeit gewesen. Zu verwirrend.
 

Er stand auf dem Astronomieturm und starrte auf die Ländereien. Es war Herbst und die Sonne ging gerade unter. Langsam verschwand sie hinter dem Wals und den dahinter verborgenen Bergen.

Da unten war Hagrids Hütte. Aus dem Schornstein qualm dicker Rauch. Er würde da unten wohl gerade einen Tee kochen. Oder erneut ein "kleines" Tierchen ausbrüten. Das zu sagen, war schwer geworden. Immerhin trafen sie sich kaum mehr. Dadurch, dass Hermine, Ron und er das Fach "Pflege magischer Geschöpfe" abgewählt hatten, kamen sie kaum mehr dazu ihren "großen Freund" zu sprechen.

Es hatte sich alles verändert. So viel. Und das, in nur so kurzer Zeit.
 

Leise seufzend schloss der Junge kurz die Augen und dachte nach.

Dies würde ihr vorletztes Jahr sein. Danach würden sie getrennte Wege gehen. Wahrscheinlich, würde er sie mit aller Gewalt von sich stoßen, um nicht noch mehr zu ertragen. Er war es ehrlich leid.

Dabei ging es nicht einmal um ihn. Nun ja, das war nicht so ganz wahr.

Aber er hatte schmerzlich erfahren, dass hassen doch so viel einfacher war, als zu lieben.
 

"Was bringt Sie nur immer wieder zu solch "geistreichen" Gedanken, Potter?", eine kalte Stimme, spöttisch, herrablassend drang an sein Ohr. Snape.

Verwundert über sich selbst, ging kein Zucken durch Harrys Körper, kein Ruck. Er blieb ruhig stehen. Sah weiterhin nach unten.

Snape hatte wohl seine Gedanken gelesen. Aber es störte ihn nicht wirklcih. Er hatte nichts zu verbergen.

"Erkenntnis!", antworte er darum leise.
 

Er konnte vor seinem inneren Auge sehen, wie Snape eine Augenbraue in die Höhe zog und ihn überheblich ansah. Immerhin war er doch nur ein Kind in seinen Augen.

Davon ungerührt sprach er darum weiter.

"Zumindest wäre es für die Anderen einfacher. Mich zu hassen. Sie würden nicht durch mich in Gefahr geraten und würden nicht trauern, sollte ich sterben".

"Sie machen es sich zu einfach, Potter. Hass ist ein Gefühl das auf etwas basiert", wieder Snapes Stimme. Aber etwas daran wirkte anders. Einbildung.

"Sie sprechen von meinem Vater?", leicht lächelnd ging er einige Schritte vorwärts. Blieb genau am Rand der Plattform stehen. Seine Zehen krümmten sich um die Kante. Hatte er seine Schuhe am Eingang ausgezogen, stand er nun Barfuß.
 

Hätte er Höhenangst gehabt, würde ihm nun mehr als nur schwindelig werden. Aber wurde es nicht.

Immerhin war er nicht umsonst Sucher im Quidditchteam seines Hauses.
 

"Was gedenken Sie da zu machen? Wenn Sie sich in den Tod stürzen wollen, wäre ich Ihnen dankbar wenn Sie dies außerhalb meiner Aufsichtspflicht täten. Denn ansonsten muss ich sie Wohl oder Übel davon abhalten", triefender könnte kein Sarkasmus sein. Was man über Snape auch sagen mochte, darin war er ein Meister.

"Sie können sich auch umdrehen oder wegsehen. Ich werde hinterher gewiss nicht mehr verraten, dass sie Ihre Aufsichtspflicht vergessen haben", wie könnte er auch, wenn er tot war?!

"Ein verlockendes Angebot", wieder hörte er heraus, dass sein Professor in Zaubertränke lächelte, "aber leider muss ich darauf bestehen, noch etwas auszuharren."
 

Ohne auf seinen Lehrer zu achten hob der schwarzhaarige 16jährige beide Arme seitlich, als ob er balancieren wollte. Hierbei schloss er die Augen und entspannte sich etwas.

"Was wenn ich aber gerade jetzt sterben wollte? Wenn ich in Gegenwart eines Menschen sterben sollte, der mich hasst?", ein leises Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Schülers, "Werde ich doch ohnehin. Eine unbedeutende Prophezeiung, ein Mörder auf meinen Fersen, ewig, bis zu meinem Tod in Lebensgefahr schweben. So etwas ist doch kein Leben..."
 

Die Arme verschränkend und weiterhin ,ohne jegliche Regung im Gesicht, auf den Rücken des Jungen sehend, sprach kalt: "Ein weiterer Grund, wieso nicht während meiner Anwesenheit zu springen sollten."

Erschrocken fuhr der Jüngere herum und sah seinen Tränkelehrer an. Hatte er sich eben verhört?

Doch durch seine hastige Bewegung geriet er aus dem Gleichgewicht und fiel rücklings über die Plattform.
 

Der Boden unter seinen Füßen verschwand und er fühlte sich schwerelos. Für einen Moment dachte er, er würde fallen und schloss die Augen. Jedoch fühlte er einen starken Griff um sein Handgelenk schnellen und dann war da ein harter Aufschlag. Aber es kein Gras und keine Erde, auf der er lag. Sondern ein weicher Körper.

Verwirrt öffnete er die Augen und fand sich auf dem Körper seines Lehrers sitzend wieder. Einen Moment sah er direkt in das Gesicht des Älteren.

Das Gesicht dieser Person war ausdruckslos, doch seine Augen. Es war nur ein kleiner Augenblick, ein Lidschlag gewesen. Aber sie hatten ein Funkeln in der Tiefe ihrer Schwärze.

Doch so plötzlich wie es aufgetaucht war, verschwand es wieder.
 

Er wusste nicht, wie lange sie so dasassen. Nur, dass die Sonne längst verschwunden war, als er wieder Herr seiner Sinne war. Oder besser gesagt, als Snape ihn zurück in die Realität holte.

"Hätten Sie die Güte von mir runter zu gehen, Potter? Sie sind schwer", eine ausdruckslose und kalte Stimme. Wie immer. Snape eben.
 

Blinzelnd und sich entschuldigend krabbelte der Junge von dem Älteren und blieb neben ihm sitzen. Sah ihn noch immer an.

Snape fuhr sich durch die langen schwarzen Haare und schloss dabei die Augen. Ein Seufzen entfuhr ihm.

Harry bemerkte nur am Rande, dass er ihn noch immer ansah. Als der Lehrer seine Augen wieder öffnete und mitbekam, wie seine grünen Augen ihn noch immer ansahen verfinsterte sich sein Blick.
 

"Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, Potter? 25 Punkte Abzug, für Widersetzen eines ausdrücklichen Lehrerbefehls! Und nun scheren Sie sich endlich in ihren Gemeinschaftsraum. Aber dalli!"

Zusammenzuckend stand der Junge auf und eilte sofort zur Treppe, zog sich seine Schuhe an und verharrte noch einen Moment so.

Der Slytherin sass noch immer auf dem Boden. Kopfschüttend murmelte er ein "Entschuldigung, Professor!" und sah ihn dann noch etwas zu.

Die folgenden Worte verlangten viel von dem jungen Löwen, aber er sprach sie aus.

"Vielen Dank Professor Snape und gute Nacht", danach stieg er nachdenklich die Treppen vom Turm herab und dann anschließend die Stufen zum 7. Stock wieder hinauf.

Er bekam nicht mehr mit wie ihm sein Lehrer kurz nachsah und sich dann wieder dem Himmel widmete.

"Dummer Junge...", war das einzige Geräusch, das man noch hörte. Danach herrschte gänzliche Stille. Zumindest dort draußen.
 

Harry hatte an diesem Abend alles andere im Sinn als Hausaufgaben zu machen. Obwohl er wusste, dass Hermine und Ron in der Bibliothek auf ihn warteten, ging er nach oben. Er brauchte eine Dusche, um sich zu entspannen. Denn erst allmählich ging ein Zittern durch seinen Körper. Ihm wurde es schlagartig klar.

Er wäre fast von diesem Turm gestürzt. Und Snape hatte ihn gerettet. Der gleiche Snape, der seit Jahren eine mehr als offenkundige Feindschaft gegen ihn hegte, die über seinen Vater auf ihn übertragen wurden. Er hatte ihn gerettet, und dass, obwohl sie längst quitt waren.

Seufzend wurde ihm klar, dass er nun in Snapes Schuld stand. Es war ein magisches Bündnis. Wenn ein Zauberer einem Anderen das Leben rettete, stand dieser ab diesem Zeitpunkt in seiner Schuld. So wollte es das unausgesprochene Zauberergesetz.

Wusste Snape das? Dass er nun von Harry verlangen konnte was er wollte? Egal was es war? Bestimmt. Vielleicht hatte er das sogar beabsichtig.
 

Diesen Gedanken verdrängte er jedoch sogleich wieder. Immerhin war es Zufall gewesen. Sowohl das Snape dort oben aufgetaucht war, als auch, der vermeidliche Sturz.
 

Erneut dachte er daran, was es nur gewesen war, das ihn so erschrocken hatte. Ach ja, Snapes Worte. Sollten sie also bedeuten, dass er ihn gar nicht hasste? Das war doch absurd.

Aus der Dusche steigend und sich ein Handtuch um die Hüften bindend nahm er sich vor, ihn morgen genauer zu fragen. Auch, wenn das vermutlich zu nichts führen würde.

Vor dem großen Spiegel an seiner Schranktür blieb er stehen. Er sah hinein. Er blickte in leuchtend grüne Augen, die etwas matter glänzten als noch vor wenigen Monaten.

Die Wunden und Kratzer aus dem letzten Jahr, als Umbridge noch ihre Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste war und ihn mit Blut diese blöden Worte schreiben lies. Wenn man genau hinsah konnte man viele feine Narben auf dem Oberkörper, den Armen und auch dem Rücken sehen. Es waren meist banale Geschichten gewesen, denen er sie zu verdanken hatte.

Wieder dachte er an vorhin. Doch diesmal legte sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen und um seine Nasenspitze. Sein Herz schlug etwas schneller. Was war das nur? Die Aufregung? Das Adrenalin? Kopfschüttelnd ließ er sich ins Bett fallen.
 

Er hatte keine Kraft mehr sich zuzudenken. So aufgeregt auch sein Herz schlug, so müde und kraftlos fühlte er sich. Nur mit Handtuch um den Hüften, auf der Tagesdecke liegend schlief er ein.

Es war keine ruhige Nacht und Albträume plagten ihn, doch etwas, an dass er sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnerte, vertrieb diese und ließ ihn Frieden finden. Zumindest für wenige Stunden.
 

So, das war mal wieder ein Chap. Wird wohl doch mehr, als gedacht ^^;;

Mir fallen immer mehr Sachen ein, die ich gerne einbauen möchte und wohl auch werde. Ich bin so im HP-Fieber und suche laufend SS / HP Ffs. Leider finden sich nicht all zu viele, und gute noch weniger. Ob die hier dazu zählt, überlasse ich jedem selbst ^^;;
 

kleiner Hinweis noch. Alles was jetzt folgt und auch oben steht, ist Harrys Traum, den er träumt. Aber es erzählt auch davon, was passiert ist.

Also dann, viel Spaß beim weiterschmökern.

Kapitel 02

Kapitel 02
 


 

So kam es, wie es kommen musste.

Am nächsten Tag waren Harrys Vorsätze, den Tränkelehrer nach dessen Worten zu fragen, wie fortgeblasen. Geplagt von höllischen Kopfschmerzen, die seltsamerweise nicht von seiner Narbe auszugehen schienen, quälte er sich auf und stellte verwundert fest, dass er nur ein Handtuch um hatte, aber selbst das, war nicht wirklich verdeckend, hatte er sich in der Nacht ganz schön rumgewälzt.

Wankend und mit einem leichten Zittern in den Knien, begab er sich zum Bad. Es war schon eigenartig zur Abwechslung mal als erstes wach zu sein und das gesamte Bad für sich zu haben.

Nach einer weiteren, ausgiebigen Dusche, machte er sich zurück in den Schlafraum, um seinen Umhang anzuziehen.

Dabei übersah er, dass seine Augen Blut unterlaufen waren und seine Augen glänzten.

Träge zog er sich an und schlich sich aus dem Schlafzimmer, ohne Ron und die Anderen zu wecken.
 

Da es noch dunkel draußen war, musste es ziemlich früh sein, also wollte er die Chance nutzen, um noch vor dem Frühstück seine nicht gemachten Hausaufgaben zu erledigen. Eine Predigt von Hermine, darüber, wie wichtig doch dieses Schuljahr sei, wollte er sich nicht anhören müssen.

Bewaffnet mit seiner Schultasche und der Karte des Rumtreibers, um Filch nicht in die Arme zu rennen, machte er sich auf den Weg zur Bibliothek um zu arbeiten.

Aber auch das lief nicht ganz so, wie er geplant hatte. Denn kaum sass er vor seinen herrausgesuchten Büchern, überkam ihn erneute Müdigkeit und er schlief über diesen ein.
 

"Harry...", flüsternd nahm er die Stimme von Ron wahr. Schwerfällig öffnete Harry die Augen und sah seine beiden besten Freunde vor ihm stehen.

"Ron, er ist wach", Hermine beugte sich über ihn und sah ihn abschätzend an.

"Du siehst echt nicht gut aus Harry. Ganz blass. Vielleicht solltest du zu Madam Pomfrey auf die Krankenstation?"

Harry, sich den Schlaf aus den Augen reibend, nuschelte nur etwas von wegen "das bildest du dir ein" und winkte ab.

Etwas munterer als noch vor wenigen Minuten sah er nun seine Freunde an.

"Wie spät haben wirs?"

"Genug Zeit, damit du was essen kannst", mit diesen Worten zog Ron Harry ins Stehen und hinter sich her, Richtung Große Halle.
 

Lustlos gabelte der Schwarzhaarige auf dem Teller vor sich rum. Er hatte keinen Hunger. Es war eigenartig. Er fühlte sich heute ohnehin seltsam.

Aber das würde er Hermine gegenüber bestimmt niemals zugeben. Madam Pomfrey hielt ihn doch ohnehin schon für einen Sonderfall was Gebrechen und seine Anfälle und Verletzungen anging. Er wollte ihr keines Wegs Anreiz geben, ihn für noch schwächer zu halten, als er wirklich wahr.

Mit einem Seitenblick sah er zu seinen Freunden, die sich angeregt über etwas zu unterhalten schienen, was sich gestern in der Bibliothek ereignet hatte. Nein. Er wollte ihnen keine Sorgen machen.

Vielleicht bildete er sich das alles auch nur ein und die Kopfschmerzen ließen ihm alles so seltsam erscheinen. Ja. Das musste es einfach sein.
 

Sich selbst zunickend stand Harry auf und erklärte seinen Freunden, dass er schon mal vor gehen würde. Sie hatten Zaubertränke und nach dem, was letztes mal passiert war, wollte er es nicht riskieren, schon wieder von Malfoy den Weg versperrt zu bekommen.

So machte er sich auf den Weg in die Kerker und trat in den Klassenraum. Blinzelnd darüber, dass Snape hier war, obwohl er ihn eben noch in der Großen Halle gesehen hatte und er doch eigentlich hier unten nichts mehr zu suchen hatte, ging er stillschweigend zu seinem Platz und setzte sich. Zumindest seinen Aufsatz für Zaubertränke hatte er heute noch hinbekommen, in der Pause musste er Ron und Hermine fragen, ob sie ihn die anderen Sachen abschreiben ließen.
 

Verwirrt darüber, dass Snape bisher noch nichts gesagt hatte, blickte Harry auf.

Snape unterrichtete doch Verteidigung gegen die dunklen Künste, warum also war er hier unten in den Kerkern, noch dazu im Klassenraum für Zaubertränke? Wusste Slughorn davon? Kopfschüttelnd wollte er in seine Bücher sehen, doch statt dessen starrte er nur weiterhin auf den Slytherinhauslehrer.

Wieder beschlich ihn dieses seltsame Gefühl von gestern. Die Bilder von seinem kleinen Abenteuer auf dem Astronomieturm kamen ihm in den Sinn und er dachte an das Gefühl, dass er da empfunden hatte. Wärme.

"Ja genau...", flüsterte er.
 

Snape hob den Kopf. Er hatte Potter gar nicht wahrgenommen. Stirnrunzelnd sah er zu ihm. Er starrte ihn an. Aber nicht das war es, was ihn störte.

"Was suchen Sie hier Potter?"

Aus seinen Gedanken gerissen sah Harry nun, dass Snape ihn ansah. Schluckend meinte er, er habe ja die erste Stunde Zaubertränke und dies hier sei nun mal das Klassenzimmer für jenes Fach.

Nickend betrachtete er den Jungen noch immer interessiert.

"Und ich soll Ihnen doch wahrhaftig glauben, dass Sie nichts vorhaben, wenn Sie schon eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn auf Ihrem Platz sitzen, Potter?", kam es von Snape. Es stimmte natürlich. Es war bis zum Unterricht noch etwas hin, aber er wollte seine Ruhe haben und da waren die Kerker eben der beste Ort für. Aber das würde er Snape nicht sagen.

"Wenn ich Sie störe, kann ich auch wieder gehen Professor", sagte er darum.

Es sollte eigentlich keck klingen, aber irgendwie gehorchte ihm sein Körper heute nicht so wirklich, weswegen seine Worte auch mit zittrigen Unterton und abgebrochener Stimme aus seinem mund entwichen.
 

Snape hob die Augenbraue. Der Junge klang, als hätte er die ganze Nacht durch geweint. Seine Augen ließen den Gedanken auch aufkommen. Sie waren Blutunterlaufen und glänzten, ganz so, als ob jeden Moment eine erneute Tränenflut aus ihnen brechen könnte. Außerdem war er blass. Sehr blass. Auch seine Haut im Gesicht glänzte. Etwas stimmte nicht.

Der Professor stand auf und ging langsam auf ihn zu.

"Wie ich sehe, haben Sie sich doch dazu entschlossen Ihrem Leben kein Ende zu setzen", seine Stimme klang kalt. Er wollte zwar etwas nachhaken, aber sich keinesfalls offenbaren.
 

Harry blinzelte. Er brauchte einige Momente, bis ihm der Knut fiel und wovon zum Henker Snape da sprach.

"Ehm, nein Sir. War mir gestern dann doch zu spät. Aber wenn Ihnen so viel daran liegt kann ich dieses Missgeschick ja noch heute Nacht aus der Welt schaffen", dass die Worte absolut nicht ernst gemeint waren, war eine Sache, aber dass seine Stimme ihn dermaßen ihm Stich ließ und den sarkastischen Unterton verschluckte, störte ihn dann doch.
 

Ein lustloses Lächeln zierte nun Snapes Gesicht.

"Auf dieses Angebot komme ich gern noch einmal zurück. Aber da Sie ja nun wieder halbwegs bei Verstand sind und wir gerade zufällig ungestört sind, erwarte ich von Ihnen eine Erklärung."

"Erklärung, Sir?", Harry wusste was er meinte, aber er wollte nicht einfach drauf los plappern und am Ende seine Verwirrung zeigen. Sollte Snape genauere Auskunft darüber geben, was er wissen wollte.

"Was haben Sie zu dieser Uhrzeit da oben noch gesucht?"

Ein Schulterzucken folgte.

"Ich wollte mir die Sterne abschauen."

"Ach ja. Das war auch bestimmt der Grund, weswegen Sie solche Gedanken hatten. Ich werde des Direktor darüber informieren."

"Tun Sie das, Sir", gleichgültig hob der Jüngere seine Schultern und ließ sie anschließend sinken.

"Er kann eh nichts dagegen tun. Außerdem ist Dumbledore nicht da. Meine Gedanken gehören noch immer mir. Was ich denke und warum, bleibt also meine Sache", er sah Snape direkt in die schwarzen Augen. Er war nun vor seinem Tisch angekommen und sah ihn an.

"So? Ihre Privilegien als 6.Klässer können wir aber streichen", wieder ein Schulterzucken.

"Mir ist klar, dass ich wohl der Letzte bin mit dem Sie reden wollen, Potter. Und bei Merlin, ich will gewiss keinen Seelsorger abgeben, aber Sie sollten mit jemandem über Ihre Sorgen reden. So gering sie auch sein mögen."
 

Harry lachte heißer auf. Es klang kalt und ließ Snape bei diesem Ton eine Gänsehaut über den Körper kriechen.

"Geringe Sorgen? Sir, ich werde bis zu meinem Lebensende von einem Mörder verfolgt. Selbst wenn ich Voldemort töte, werden mir die Todesser, die ich, mit Verlaub, ganz bestimmt nicht alle umnieten kann, nachjagen. Sie mögen diese Tatsache ja aalglatt übergehen, aber ich kann das schlecht. Denn wenn ich das tue, habe ich das kleinste Problem", als sein Gegenüber fragend die Augenbraue hob, sprach Harry weiter; "Wenn ich aufgebe, stört es mich herzlich wenig, wenn mich Voldemort tötet. Allerdings haben Sie und alle anderen die dann noch leben ein Problem. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich halte mich ganz bestimmt nicht für einen großen Helden oder Erlöser oder als was mich die Zaubererschaft hinstellt. Alles was ich will, ist meine Ruhe, normal sein. Ich bin nun mal ein Kind und entgegen Hermines Glauben stehe ich nicht aufs Kriegspielen."

"Als ich sagte, Sie sollen sich Ihr Herz ausschütten gehen, meinte ich nicht mich", meinte Snape und versuchte somit seine eigenen Gedanken zu ordnen.

Das dieser Junge genauso über sich selbst dachte, wie er, Severus es tat, irritierte ihn. Er hatte immerhin die ganze Zeit geglaubt, dass Harry, der James Potters Sohn ist, ebenso arrogant war, wie sein Vater. Aber hier vor ihm sass ein Junge, der eigentlich nicht in den Krieg ziehen wollte, der Kind sein wollte und der stark erschein, weil er seine Schwäche erkannte.
 

"Und was, wenn ich mich gerade Ihnen ausschütten möchte?"

"Wieso zum Henker sollten Sie das wollen?"

"Gute Frage. Vielleicht Sie es nicht weitersagen werden?"

"Denken Sie?", ein Nicken war die Antwort.

"Wenn Sie es verraten, geben Sie zu, dass Sie ansatzweise etwas wie Sorge um mein Wohl an den Tag legen. Das würden Sie nie zugeben. Nicht mal Dumbledore gegenüber", ein abfälliges Schnauben, Seitens Snape erklang.
 

Harry hatte ins schwarze getroffen und das wusste er. Als Harry aufstand und die Chance nutzen wollte, um über das gestern Gesagte zu reden, verschwamm ihm alles vor Augen. Das Zittern in seinen Knien verschwand, aber er fühlte sich, als würde er schweben. Langsam schlossen sich seine Augen und ehe er sich am Tisch abstützen konnte, fiel er seitlich und krachend zu Boden.
 

Snape, der dem Jungen den Rücken zugedreht hatte, fuhr bei dem Geräusch wieder zu ihm zurück und fauchte: "Was machen Sie da Pot...".

Was er sah, war ein auf dem Boden liegender Potter, dessen Brille beim Sturz nicht nur zerbrochen war, sondern auch einige Zentimeter von ihm entfernt lag.

Erschrocken kniete er sich zu dem Kind und zog seine Hand wieder zurück.

"Er glüht..."

Nachdem sich Snape umgesehen hatte, um sicher zu gehen, dass noch keine Schüler hier waren und alles mit ansahen, hob er den Jungen auf seine Arme. Gestern noch glaubend, der Junge sei schwer, fiel ihm erst jetzt auf, wie leicht er doch war. Kaum zu glauben, dass er schon 16 war.
 

Genau zu diesem Zeitpunkt kam Slughorn zur Tür rein und besah sich seinen einstigen Schüler und jetzigen Kollegen.

"Was ist passiert?", fragte er mit wichtigtuerischer Stimme.

"Potter wird vom Unterricht befreit. Er hat Fieber. Ich bringe ihn nun zur Krankenstation", ohne weitere Erklärung, ließ er den Anderen stehen und machte sich ohne Umschweife auf den Weg.

Am Rande bekam er mit, wie sich eine kalkweiße Hand in sein Hemd krallte und sich sogar leicht an ihn schmiegte.

Das konnte es doch gar nicht geben. Und erst recht nicht von einem Potter. Er tat es als Folge seines hohen Fiebers ab und legte ihn auf einem der Betten ab, um anschließend nach Poppy zu rufen.
 

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So, und wieder ein Chap. Fertig ^^

Ich glaub, das zieht sich noch etwas hin.

*am kopfkratz*

Nyu, auf meine Beschränkungen hat man sich noch nie verlassen können ^^;;
 

Danke an Iliahna:

Das mit dem fallen lassen, ist echt das größte Lob, dass ich bisher bekommen habe. Außerdem ist es hilfreich. Ich weiß selber nie genau, ob ich das Geschriebene so lassen soll oder nochmal überarbeiten.
 

@ Severuslover:

Danke, gerne doch. Ist alles noch in Arbeit.

Ich überrede gerade ne Freundin von mir, ob ich die Zusatzstorys, zu ihrer FF posten darf. Dann gibt es sogar nen ganzen Schwung von SS / HP Ffs.
 

@Dracona:

Ist hiermit erledigt.

Ob ich jedes mal dran denke, kann ich aber leider nicht versprechen. Werde mir aber Mühe geben.
 

@Jazar:

Japp. Lies auf der Seite mal "Ein Jahr und ein Tag". Dazu schreibe ich gerade Extra Stories. Mal schaun, ob ich Taurus überreden kann, meine Varianten frei zu geben.
 

Also bis zum nächsten mal.

Kann aber etwas länger dauern. Ich hab eben erst meine Ausbildung angefangen und muss ein halbes Jahr Unterrichtsstoff nachholen. Und das ist ganz schön happig.

Kapitel 03

Kapitel 03
 

Harry glaubte auf Wolken zu schweben. Geräusche drangen an sein Ohr, aber er konnte sie nicht zuordnen. Alles drang dämmrig, wie durch Watte zu ihm durch.

Er wollte die Hand heben über sein Gesicht fahren, aber nichts tat sich. Sein Körper war schwerfällig und schmerzte.

Als er versuchen wollte, zu rekapitulieren, was das Letzte war, woran er sich erinnerte, scheiterte er kläglich. Nur eines nahm er wirklich war.

Etwas fehlte...

Er konnte sich an eine Wärmequelle erinnern, an starke Arme, die ihn hielten. Nun waren sie weg um ihm war kalt.
 

Die Stimmen und Geräusche, die von irgendwo kamen, wurden lauter und drangen immer stärker zu ihm durch.

Widerwillig öffnete er schwerfällig die Augen und blickte sich verwirrt um.
 

Nicht schon wieder, dachte er.

Alles um ihn herum war verschwommen und undeutlich. Harry brauchte einige Momente, um zu begreifen, dass er keine Brille trug. Er entschied sich, seine brennenden Augen zu schließen und wieder einzuschlafen.

Ja. Schlaf würde ihm bestimmt gut tun.

Das Stimmengewirr hinderte ihn allerdings daran und so versuchte er zu lauschen.
 

"Wie konnte das nur passieren, Severus? Da sind wir mal 3 Tag lang weg und schon bricht der Junge zusammen", die hysterische Stimme von Minerva McGonnagall hallt durch den Raum.

"Nun beruhige dich doch Minerva. Harry ist ja nichts weiter passiert. Er hatte etwas Fieber. Ich bin sicher, dass er schon bald wieder auf den Beinen ist", sanft sprach der alte Direktor und versuchte vergebens, deine Stellvertreterin zu beruhigen.

"Aber Albus, Severus hat den Jungen in den Kerkern aufgegriffen. IN DEN KERKERN! Da hat er doch gar nichts zu suchen!"

Harry konnte das Lächeln des Schulleiters förmlich vor seinen Augen sehen.

"Harry hatte sehr wohl etwas dort unten zu suchen, meine Liebe. Er hatte dort Unterricht", abfälliges Schnauben seitens seiner Hauslehrerin.

"Aber Severus nicht. Er ist kein Lehrer mehr für Zaubertränke. Was also hatte er dort unten zu suchen?"
 

"Mit Verlaub, Direktor", nun mischte der Angeklagte auch mit, "nur weil ich kein Lehrer mehr in diesem Fach bin, heißt das nicht, dass ich nichts dort unten zu suchen habe. Immerhin bin noch immer ICH für die Versorgung der Krankenstation eingeteilt. Ich habe mir die Liste mit den Tränken durchgesehen, die ich für Poppy brauen muss, damit sie wieder eine angemessene Anzahl von Schülern retten kann."

"Oh ja, und das sollen wir dir also glauben?"
 

Noch bevor Harry etwas dagegen tun konnte, bewegten sich seine Lippen wie von selbst.

"Er hat wirklich nichts getan, Professor. Ich war zu früh im Klassenraum und Professor Snape hatte nicht mal gemerkt, dass ich im Zimmer war."

Erst nachdem Harry gesprochen hatte, wurde ihm klar, dass er da eben Snape verteidigte.

Gryffindorstolz, meinte er zu sich selbst. Genau, das musste es sein. Snape hatte ihn hierher gebracht, anstatt ihn liegen lassen.

Müde hob der Junge seine Augenlider und sah den Direktor an.

Dieser nickte nur.

"Nun, wenn sogar Mr. Potter das sagt, wirst du wohl nichts mehr zu entgegnen haben, Minerva?", ein Nicken.
 

Harry atmete erleichtert aus. Auch wenn er Snape hasste, was er sich noch immer einredete, einen Unschuldigen verurteilen wollte er in keinem Fall.

"Potter, Sie sind ja wach. Oh Gott sei Dank. Ihren Mitschülern wird ein Stein vom Herzen fallen. Besonders Mrs. Granger und Mr. Weasley waren außer sich vor Sorge", mit diesen Worten ging die strenge Lehrerin von Dannen.
 

Harry sah nun in Richtung Direktor. Sah gleich danach aber wieder woanders hin. Harry hatte die Sache letztes Jahr noch immer nicht überwunden. Er hasste Dumbledore nicht, aber er sollte ihm Zeit lassen, zu verdauen, was letztes Jahr passiert ist. Verstehend nickend ging auch der Direktor. Jedoch nicht, ohne Poppy anzuleiten, ihn sofort zu rufen, sollte sich der Zustand des Jungen verschlechtern.
 

Soweit es ihm möglich war, verzog der grünäugige sein Gesicht zu einer Grimasse. Er hatte nur etwas Fieber. Was war so schlimm daran, dass alle so einen Wirbel um ihn machten. Ein ergebendes Seufzen entrann seiner Kehle. Das er oft in letzter Zeit. Seufzen.
 

Er sah erst wieder auf, als eine Gestallt auf ihn zukam. Snape. Den hatte er total vergessen. Er war noch hier. Schon reichlich verwirrt über die Tatsache, dass der ehemalige Tränkelehrer noch im Raum war, zuckte er vor Überraschung merklich zusammen, als Snape ihm seine Brille auf die Nase schob.

"Sie sind doch ohne dieses Ding blind wie ein Niffler", Harry nickte und nuschelte, leicht verlegen, ein Dankeschön.
 

Snape jedoch winkte gelangweilt ab. Interessanter fand er dass, was sich da ebengrade mit zwischen dem Jungen und dem Direktor abgespielt hatte. Sein angeborener Wissensdrang, um es nicht Neugierde zu nennen, war stärker als der natürliche Drang, diesem Jungen so weit wie möglich von der Pelle zu rücken.

"Darf man, ob diesem kleinen Blickwechsel annehmen, dass Sie nicht sonderlich auf den Direktor zu sprechen sind?", seine Stimme klang wie immer, herausfordernd.

"Dürfen Sie", antwortete Harry. Aber weil er genau zu ahnen schien, worauf der Lehrer hinauswollte, sprach er ungeniert weiter.

"Er hat mir Wichtiges verheimlicht und es nicht für nötig gehalten, mir diese Informationen zu offenbaren. Zumindest nicht, bevor ich Sirius in den Tod geschickt habe."

Ein Blick auf den Lehrer verrät ihm, dass dieser keine Ahnung hatte.

Doch anstatt das offen zuzugeben, setzte er verächtlich an: "Sagen Sie bloß nicht, Sie seien beleidigt darüber, dass der Direktor Ihnen nicht gleich alles auf die Nase bindet?"
 

Zu seiner Überraschung, schüttelte der Schüler den Kopf.

"Beleidigt ist das falsche Wort. Es geht nicht darum, dass er mir einfach Dinge verheimlicht. Vielmehr darum, dass es Dinge sind, die wichtig für mich sind und, vor allen anderen mich etwas angehen. Bei allem Respekt, aber Dumbledore hätte mir den ganzen Kram, von wegen Prophezeiung, nun wirklich früher sagen sollen. Seine Ausrede, es sei meinem Wohl gewesen nehme ich ihm nun wirklich nicht ab. Selbst wenn es so ist... glaubt er wirklich, es ist besser für mich, mich in einen Kampf zu schicken und dann 5 Minuten vor Beginn zu sagen: Ach ja, Harry, du bist im übrigen derjenige, der als Einzigster Voldemort töten kann. Wenn du es nicht schaffst, wirst du es schon merken, denn dann tötet er dich", mit einem wütenden Schnauben machte sich Harry selbst etwas Luft und sah zu seinem Lehrer.

"Sie konnten Ihren Weg wählen. Sie haben sich für Dumbledore entschieden. Aber welchen Weg ich zu gehen habe, wurde über meinen Kopf hinweg entschieden. Ich habe nun keine Wahl mehr, außer der, zwischen Leben und Tod. Und ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob sich das Leben so wirklich lohnt", schloss Harry.
 

Snape hatte die ganze Zeit zugehört. Ab und an sah er aus, als wollte er etwas sagen, aber er schloss den Mund jedes mal aufs Neue und lauschte den Worten.

Hatte er den Jungen wirklich unterschätzt? Oder womöglich überschätzt? Vor ein paar Tagen hatte er doch schon mal sowas ähnliches gesagt. An dem Tag, als er so plötzlich umgekippt war. Dieser Junge, für wie eingebildet er ihn auch halten mag, war ein guter Beobachter.

Er kannte ihn. Anders als dessen Vater.
 

"Nun...", eigentlich konnte er dem jungen Mann nicht widersprechen. Immerhin hatte er mit dem, was er sagte Recht.

Harry schüttelte den Kopf und ließ sich zurück in die weichen Kissen fallen. Geistes abwesend starrte er an die Decke.

"Schon komisch. Da können Sie mich nicht mal ansatzweise ausstehen und ich schütte Ihnen doch glatt mehr von meinem.. Wie nennen Sie es? Herzeleid aus, als meinen Freunden. Langsam zweifle ich ernsthaft an meinem Verstand."

"Sie auch?", giftete der Professor.
 

Er hatte gehofft, dass die Worte, die ihm an jenem Abend raus gerutscht waren, von dem Jungen überhört wurden. Doch dessen Worte ließen ihn vom Gegenteil ausgehen.

Er wusste es ja selber, aber er würde es nie zugeben. Das er etwas für den Jungen empfand? Nun, das war kein Geheimnis. Er wusste nur nicht, was er da genau fühlte. Früher war es Hass, ohne Zweifel. Aber nun? War es Mitleid? Fürsorge?

Prüfend sah er zu dem jungen Mann.
 

Dieser hatte die Augen geschlossen und schien eingeschlafen zu sein.

Genervt seufzend beugte sich der Lehrer über seinen Schüler und nahm ihm die Brille ab. Nachdem er diese auf den kleinen Nachttisch gelegt hatte, sah er noch einmal in das Gesicht des Schwarzhaarigen.

Er sah wie ein Kind aus, wenn er schließ. So unschuldig.

Schluckend sah er sich um, um anschließend wieder in das schlafende Gesicht zu blicken.

Sanft strich er einige Strähnen aus seinem Gesicht und beugte sich etwas vor.
 

Erschrocken über sich selbst, flüchtete er aus dem Zimmer.

Die schlafende Gestallt jedoch leckte sich genüsslich über die Lippen, lächelte und kuschelte sich noch tiefer in die Kissen, um friedlich und seit langem mal wieder richtig durch zu schlafen...
 

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So. Das war Kapitel 3. Ich glaube langsam, dass ich die Story noch sehr weit ausspannen werde.
 

Danke an die lieben Kommi-Schreiber.

Und besonderes Dankeschön an Xerperus.

Ich lese alle deine SS / HP Ffs (auch die mit Salazar) und liebe sie. Deswegen freue ich mich besonders über einen Kommi von dir. Und nun sogar drei auf einmal.

^^

*freu*
 

Also bis zum nächsten Mal.
 

Trixi

Kapitel 04

Kapitel 04
 

Doch im gleichen Moment, da Harry einschlief, wachte ein anderer schwarzhaariger Junge, mit dem gleichen Aussehen, nur einige Monate älter, auf.

Verschlafen sah der Junge aus dem Fenster. Es war noch mitten in der Nacht.

Ein angenehm warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

Er hatte von ihm geträumt. Von jenem Tag auf dem Astronomieturm.
 

Nicht von diesem UNheilsamen. Sondern von ihrem ersten richtigen Gespräch. Nachdenklich sah er zu seinen Zimmergenossen. Die Anderen schliefen noch und Ron schnarchte Seelenruhig vor sich hin.

Lächelnd über diese Geräusche entschied sich der Junge, aufzustehen. Es hatte keinen Sinn weiter zu träumen.

Langsam und noch immer etwas müde, stieg er die Treppenstufen in den Gemeinschaftsraum herunter.
 

Es brannte nur noch ein Licht. Und das war das Feuer im Karmin.

Eine nachdenkliche Gestallt sass darin. Die Beine angewinkelt und die Arme um diese geschlungen. Der Kopf lag auf den Knien und rotes Haar glänzte im Schein des Feuers.
 

"Ich wusste, dass du nicht lange schlafen würdest", erklang die sanfte Stimme Ginnys.

Verlegen kratzte sich der Junge durchs Haar und kam näher. Erschöpft ließ er sich in den Sessel neben seine vermeintliche Freundin fallen.

"Ich konnte nicht mehr schlafen", sagte er wahrheitsgemäß. Sie anzulügen hätte eh keinen Sinn.

"So...", murmelte sie.

"Was war vorhin los? Du schienst aufgewühlt. Hast du an ihn gedacht?", ein Kopfschütteln folgte.

"Nicht wirklich. Es... ist eher so, dass er mir keine Ruhe lässt", einige Zeit schwiegen beide. Dann aber sprach Harry weiter.

"Er war hier. Unten am Grab. Er tut so, als wäre nichts gewesen. Aber ich war doch dabei. Ich habe alles gesehen!"
 

Obwohl so viel Wut in ihm war, konnte er es nur flüsternd aussprechen. Ginny hatte den Kopf gehoben und sah ihn nun an.

"Er hat sein Versprechen gebrochen. Er wollte doch, dass du nie wieder zusehen musst, wie ein Mensch vor deinen Augen stirbt", ein trauriges Nicken folgte.

"Wovon hast du geträumt?", als der Junge fragend zu dem jungen Mädchen sah, lächelte sie nur, "deine Augen haben dich verraten."

Nickend schloss er seine grünen Augen.

"Von vor ein paar Monaten. Also ich im Zaubertränkekerker umgekippt bin. Aber...", er hielt inne.

"Aber?", die Jüngere sah ihn fragend an.

"Na ja. Da war etwas merkwürdiges. Ich habe Sachen gesehen, die ich nicht hätte wissen können. Weil ich zu diesen Zeiten geschlafen habe oder eben ohnmächtig war", nachdenklich blickte er ins Feuer.
 

Ja richtig. Er konnte gar nicht wissen, ob Snape ihn wirklich geküsst hatte, nachdem er eingeschlafen war. Aber es fühlte sich echt an. Als würde er die Lippen noch immer schmecken.

Gedankenversunken leckte er sich also über die Lippen, ganz so, als wolle er den Geschmack tatsächlich einfangen.
 

"Wirklich komisch", murmelte das Mädchen mit den roten Haaren.

"Und was wirst du jetzt machen? Ich meine, in wenigen Stunden fahren wir hier weg. Hast du deinen Entschluss gefasst?", ein Nicken.

Harry sah sie an.

"Ich komme nicht mehr zurück nach Hogwarts", abwartend, blickte er sie an. Aber sie reagierte ungefähr so, wie er es erwartet hatte. Sie zuckte mit den Schultern und kuschelte sich etwas in den Sessel.

"Hab ich mir schon gedacht. Und du wirst Du-weißt-schon-wen jagen und vernichten, oder? Aber was ist danach?"

Mit dieser Frage war er auch noch immer beschäftigt. Doch ehe er wirklich drüber nachdenken konnte, sprach er langsam weiter.

"Ich weiß nicht so recht. Auror werde ich wohl keiner mehr. Ich meine, ich hätte einen Menschen getötet, bevor ich eine Lizenz dazu hätte. Anderen mag das ja egal sein, aber mir nicht."
 

Nachdenkliche blaue Augen sahen in seine grünen. Dann nickte sie verstehend. Harry hätte ein schlechtes Gewissen. Auch wenn er "nur" den dunklen Lord tötete, so war es immer noch Mord.

Sie beneidete ihn wirklich nicht um sein Schicksal.

"Und wie willst du die andere Sache klären? Du weißt schon, mit Snape?"
 

Frustriert schüttelte Harry den Kopf. Er wusste noch nicht, was er tun sollte.

"Ich kann ihn doch nicht aufgeben. Das geht einfach nicht und ich will es auch nicht. Ich muss ihm einfach eine zweite Chance geben."

Harry wusste, dass es alles andere als einfach werden würde, aber er würde schon einen Weg finden.

Ja, er liebte diesen Mann. Vielleicht mehr, als er ihm je gesagt hatte. Aber das ließ sich ja schließlich nachholen.

"Ich muss mit ihm reden. Bestimmt wollte er das vorhin auch. Deswegen war er hier. Warum sonst sollte er hierher zurückkommen?", jetzt erst stellte er sich diese Frage.

Hätte er ihn töten wollen, hätte er das gekonnt. Ohne Aufsehen zu erregen. Immerhin waren sie beide allein gewesen.

Im Gegenteil sogar. Er hatte ihm seinen Mantel...
 

"Der Mantel...", seine Stimme war nur ein Flüstern.

Ginny sah ihn verwundert an.

"Was?"

Harry schüttelte den Kopf und nahm den Mantel von seinen Schultern, den er noch immer an sich gepresst hatte.
 

Aufgeregt wühlte er in den vielen Taschen, bis er auch tatsächlich etwas fand.

"Was ist das?", die Rothaarige war aufgestanden und kam langsam näher.

"Ein Brief...", Harrys Stimme zitterte.

Er erkannte das Siegel des Ringes, den Snape immer trug und hielt ihn an seine Brust.

"Willst du ihn nicht lesen?", drängte das Mädchen. Die Neugierde stand ihr ins Gesicht geschrieben.
 

Ein Kopfschütteln war nicht die einzige Antwort.

"Nein. Noch nicht. Morgen im Zug vielleicht. Aber... wenn ich ihn jetzt lese, kann ich bestimmt nicht vernünftig mit McGonnagall reden. Solange muss ich warten", Hoffnung schwang in seiner Stimme mit.

Hasste er ihn doch nicht? Würde er alles erklären?
 

Aufmunternd lächelnd klopfte die jüngere Schwester seines besten Freundes ihm auf die Schulter.

"Ich leg mich nochmal hin. Schlaf gut", mit einem Kuss auf seine Wange verschwand sie im Bereich der Mädchen.
 

Harry blieb zurück. Noch immer aufgeregt auf den versiegelten Umschlag blickend.
 

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Danke an alle lieben Kommischreiber. Ihr seid so lieb und habt echt viel Geduld mit mir.

Danke.

Ab jetzt kann das hochladen der Kapitel wieder etwas länger auern. Ich hatte die ersten 5 hochgeladen, also mit Prolog gezählt. Nun kann ich nicht mehr einfach nur posten, sondern muss auch noch tippen. Und da ich zur Zeit ziemlich im Lernstress bin, kann sich eben das ne ganze Weile hinziehen.

Ich hoffe ihr verzeiht mir.
 

Pechfeder / Trixi ^^

Kapitel 05

Kapitel 05
 

Fast die ganze Nacht war er im Gemeinschaftsraum sitzen geblieben und hatte auf den Umschlag gesehen.

Immer wieder war er kurz davor gewesen, den Brief doch zu öffnen. Aber er hatte aus Angst inne gehalten. Das Siegelwachs war an einigen Stellen schon deutlich eingerissen, aber eben noch nicht vollständig offen.

Sollte er, oder sollte er nicht?
 

Er sah sich zum mindestens dritten mal um. Was wäre, wenn jemand hereinkäme und ihn sehen würde? Aber nachher im Zug, würde er erst recht nicht die nötige Ruhe haben um zu lesen.

Seufzend fasste er einen Entschluss und riss das Wachs auseinander.

Mit zitternden Händen entfaltete er die Pergamentrolle und auf die Buchstaben, die da standen.
 

Jedoch war er nicht in der Lage die Zeilen zu lesen, da sich seine Augen mit Tränen füllten. So was dummes aber auch.

Da die Versuche, die verräterischen Trauerspuren weg zu blinzeln misslang, nahm er doch seinen Handrücken zur Hilfe und vertrieb die feuchten Rinnsäle auf seinen Wangen.

Wieder sah er auf das Papier und begann zu lesen.
 

Harry,
 

ich werde mich nicht entschuldigen für das, was ich getan habe. Weil ich es tun musste. Meine Aufgaben stehen über dem, was du begreifen kannst. Du wirst auch durch noch so viel Nachdenken und Recherchieren nicht zu einem logischen Schluss kommen. Logisch für dich.

Schwere Zeiten werden auf die Zauberwelt zukommen und das, weil Krieg herrscht. Krieg ist nicht logisch. Es ist ein gegenseitiges Blutvergießen, im Kampf und dem Streben nach Macht.

Vor dir liegt ein langer, schwerer und vor allen Dingen ein ungewisser Weg.

Wie ungewiss, wird sich zeigen.
 

Snape
 

P.S.:

Wenn der nächste volle Kreis sich schließt, werden sich die Welten berühren, obwohl sie so weit von einander entfernt sind.
 

Harry hielt inne. Wenn der nächste volle Kreis sich schließt? Das hatte er doch schon mal gehört.

Er musste nachdenken.

Die Rolle vor den Sessel gelegt, die Beine bis an den Körper gedrückt und die Arme darum verschränkt sah er in die Flammen.

Voller Kreis, Welten.

Sein Gehirn lief auf Hochtouren und doch kam er zu keinem Schluss.

Irgendwann stand er auf und sah aus dem Fenster. Einige Wolken hatten sich geteilt und ließen nun einen Einblick in den klaren Himmel.

"Wie schön", flüsterte er, als er zum Mond sah. Bald war wieder Vollmond. Der arme Remus konnte einem leid tun. Zumal ihn, außer Snape, keiner mit dem Wolfsbann-Trank versorgen konnte.
 

Er blinzelte. Vollmond, voller Kreis. Meinte Snape das? Es war eindeutig eine verschlüsselte Nachricht gewesen. Das hatte er schon durchschaut. Wahrscheinlich war er in Sorge darüber, dass jemand den Brief gelesen haben konnte. Er war schon immer etwas zu vorsichtig gewesen. Auch wenn Snape kein Mann von Gefühlen war, so etwas zu schreiben war schon ziemlich daneben. Es machte keinen wirklichen Sinn und bedeutete auch nichts. Er war nach mehrfachem lesen darauf gekommen.

Erst hatte er noch gedacht, dass auch die Hauptnachricht verschlüsselt gewesen war. Aber dann hatte er erkannt, das zwischen den Zeilen stand, dass er sich über das geschriebene nicht den Kopf zerbrechen sollte.
 

Er dachte weiter nach.

Welten. Was sollte das heißen? Dass sie sich mit ihren Feinden treffen sollten?

Nein, das würde im Blutbad enden. Außerdem, hätte er es nicht so wie ein Treffen klingen lassen.

"Sekunde...", er ging zurück und kniete vor dem Sessel, um das Pergament noch einmal zu lesen.

Innerlich schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn.

Wie konnte er nur so dumm sein. Es war doch so einfach. Snape wollte sich mit ihm treffen.

Wo immer er sein mochte, Snape würde ihn finden und an Vollmond irgendwann vor ihm stehen.

So musste es sein.
 

Da gab es nur ein paar winzig kleine Probleme. Ron und Hermine würden bei ihm sein. Klar, sie waren seine Freunde. Aber mussten sie wirklich alles über sein Leben wissen? Er selbst zog es ja vor, nicht alles über ihr Liebesleben zu wissen. Zumal seines - mehr oder weniger eben - um einiges pikanter sein dürfte als ihres.

Er seufzte.

Dann war da noch die Sache mit McGonnagall, die er wohl am besten noch heute hinter sich bringen sollte.

Nicht zu vergessen die bevorstehende Hochzeit von Rons Bruder. Da musste er hin. Es gab ja so wenig Schönes in letzter Zeit.

Er musste zu alle dem auch noch die restlichen Horkruxe finden und das würde, wie er es bisher miterlebt hat, nicht einfach werden.
 

Das Schlimmste an alle dem waren aber seine eigenen Gefühle. Und das war am unerträglichsten. Snape hatte Dumbledore vor seinen Augen getötet und dennoch freute er sich irgendwie auf dieses Treffen. Freute sich Snape wieder zu sehen. Er vertraute ihm. Er würde wahrscheinlich sogar ohne drüber nachzudenken direkt ins Versteck der Todesser rennen, wenn Snape ihn dort treffen wollte.
 

Er runzelte die Stirn.

Er hatte sich entschieden, nicht mehr Schüler dieser Schule zu sein. Er sollte also vielleicht endlich damit aufhören, ihn Snape zu nennen, sondern Severus. Immerhin würde er bald erwachsen werden.
 

Über sich selbst den Kopfschüttelnd stand er auf.

Es hatte keinen Sinn um die Uhrzeit schon über sowas nachzudenken. Er würde es wohl vorerst auf sich zukommen lassen.
 

Beim Aufstehen hielt er einen Moment inne. Da war noch etwas was ihn beschäftigte. Oder besser jemand. Dumbledore hatte ihn alles mit ansehen lassen. Und er hatte gesehen. Oh ja. Mehr als er wollte.

Leider auch, dass Draco Malfoy fast vor Angst um das, was er tun sollte, gestorben wäre. Und zu seinem Leidwesen hatte genau diese Tatsache- und, dass er ihn auf Myrthes Klo hat weinen sehen- einen mächtigen Dämpfer verpasst, was seinen Hass auf diesen Menschen anging.

Noch schlimmer sogar, er hatte Mitleid mit ihm.
 

Wie nannte Hermine doch immer so liebevoll diese Seite an ihm? Ach ja, sein Menschenrettersyndrom. Und ja verdammt, er wollte dem Slytherin helfen. Das war ja nicht mit an zu sehen. Ein stolzer - übertrieben stolzer - Slytherin der vor Angst und Selbstmitleid zittert. Da MUSS man doch weich werden und helfen wollen.
 

Ein bislang unterdrücktes Gähnen kam nun doch ans Tageslicht.

Darüber sollte er sich nun wirklich erst beim Abschlussessen - diesmal würde es das Frühstück sein - Gedanken machen.

Es war viel zu spät.

Sein Blick fiel auf die Uhr. Zu früh, stellte er fest. Es war zu früh um sich den Kopf zu zerbrechen.
 

Und so ging er erneut in dieser Nacht zu Bett und hoffte inständig auf einen traumlosen Schlaf.

Hinter sich schloss er die Tür zum Jungenraum seiner Klasse und ließ sich auf sein Himmelbett fallen.

Mit den Gedanken daran hängend, dass der nächste Vollmond sehr bald schon sein würde, schlief er noch einmal ein.
 

AN:

Ich weiß es hat sehr lange gedauert und es tut mir auch leid. Aber ich muss ein hallbes Jahr Unterrichtsstoff nachholen und bin jetzt auch noch zu allem Überfluss krank. Das ist echt alles andere als schön.

Aber ich hoffe, ich komme bald wieder öfters zum schreiben.

Bis denne meine Lieben

Kapitel 06
 

Das Gespräch mit McGonnagall verlief eigentlich wie erwartet.

Sie machte einen riesigen Aufstand und hatte eine ganze Menge dagegen, dass Schüler eine Aufgabe erledigen wollten, die nicht einmal ihr ehemaliger Direktor hatte erfüllen können.
 

Doch auch Harry zeigte sich stur. Mehr als das sogar. Letzendlich war er der Verbissenere von ihnen Beiden und setzte sich durch.

Da er ohnehin bald 17 wurde, konnte sie aber auch nicht viel machen. Verbieten konnte man sowas nur Kindern, und genau das war Harry ja nicht. Ein Kind.

Zumindest wäre das niemals der erste Gedanken eines Menschen, wenn er ihm begegnen würde. Das er ein Kind war.
 

Kopfschüttelnd lief er durch das alte Gemäuer und strich mit den Fingern über das warme Gestein. So viele Erinnerungen kamen in ihm hoch. So viele Abenteuer und Erlebnisse.

Jedes Jahr hatte er gehofft, dass es ein ruhiges Schljahr werden würde. Aber das wurde es natürlich nie. Er hatte keine Ruhe.

Es kam immer was dazwischen.
 

Da gab es Quirrell und die Sache mit dem Stein der Weisen. Damals hatten sie auch Neville verhexen müssen, damit er sie nicht aufhält.
 

Im zweiten Schuljahr war da dieser eingebildete Idiot Lockhardt, der sich für den besten hielt und als Schwindler, oh Wunder, herrausgestellt hatte. Damals wurde Hermine durch den Basilisken versteinert, hatte ihm und Ron aber alles an Informationen zukommen lassen, was sie wussten um nicht Hals über Kopf in den Tod zu rennen. Sie waren damals in die Kammer des Schreckens abgetaucht und er hatte Tom kennen gelernt, aus dem später mal Voldemort werden würde. Mit der Vernichtung Tom, oder besser gesagt des Tagebuchs, in dem seine Erinnerungen eingeschlossen waren, konnte auch der erste Horkrux zerstört werden.
 

Das dritte Schuljahr war an sich eines der besten gewesen. Er hatte Sirius getroffen und wäre Wurmschwanz nicht entkommen, hätte er bei ihm leben können. Aber etwas anderes wunderbares war passiert. Er hatte seinen Vater in sich gefunden. In Form eines Patronus und dem Wissen, dass er ebenso wunderbare Freunde hatte, wie er selbst sie nun hatte.
 

Das vierte Schuljahr...

Ein Schauer ging durch seinen Körper.

Das würde er am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen, aber das wäre viel zu einfach. Voldemort war zurückgekehrt und hatte einen anderen Menschen vor seinen Augen getötet. Nein, schlimmer noch. Cedric musste wegen ihm, Harry Potter sterben. Noch immer träumte er von dieser Nacht auf dem Friedhof und wenn er das tat, wachte er schweißüberströmt auf.
 

Im fünften Schuljahr hatte er Sirius verloren. Und das durch seine eigene Dummheit. Nun ja, Dumbledore trug auch einen, nicht ganz so geringen Teil der Schuld. Damals hatte er geglaubt, Dumbledore niemals verzeihen zu können. Doch das hatte er. Sirius hatte ihm vertraut, also würde Harry das auch weiterhin tun. Das einzig gute in diesem Schuljahr, war seine DA gewesen. Die Gruppe von Schülern, denen er Verteidigung gegen die dunklen Künste beibrachte, weil ihre Lehrerin es verboten hatte und nur theoretischen Unterricht erlaubte.

Der Kampf in der Mysteriumsabteilung hatte gezeigt, dass der Unterricht mehr als seinen Zweck erfüllt hatte.

Wie viele Viert- und Fünftklässer konnten schon von sich behaupten gegen ein ganzes Rudel Todesser überleben?
 

Und das letzte Jahr? Es endete früher als alle zuvor. Dumbledore war tot.
 

Seufzend blieb er stehen und sah sich um.

Er hatte gar nicht gemerkt, dass er weitergelaufen war. Und wo er hier war, wusste er nur zu gut. Dies waren die Privaträume seines Lehrers für Zaubertränke. Das konnte man klar an der stolzen slytherinschen Einrichtungsweise erkennen. Slytherin durch und durch, ging es ihm durch den Kopf.
 

Er ging weiter in die Zimmer und ließ sich in einen der Sessel fallen. Es wäre nun das einfachste für den Schwarzhaarigen gewesen, wenn er Tische und Regal auf den Kopf gestellt hätte. Eine Menge wertvolles wäre ihm bestimmt in die Finger gefallen. Immerhin war Snapes Flucht nicht eingeplant gewesen. Aber das war unpassend. Innerlich verfluchte er sich dafür, dass er Snape trotz allem vertraute. Er wusste nicht einmal woran es lag.

Es gab noch zu viele Puzzelteile, die nicht passten und er fragte sich, ob die anderen das auch so empfanden.

Wohl eher nicht. Sie waren nicht dabei gewesen, als Dumbledore getötet wurde. Sie hatten es ihm nicht einmal geglaubt als er es ihnen gesagt hatte.
 

Wie lange er noch grübelnd hier sass, von Grün umgeben, wusste er nicht. Nur, dass ihn hallende Rufe irgendwann aus den Gedanken rissen und er aufschreckte. Das waren seine Freunde, die da nach ihm riefen.
 

Sie würden zwar nicht hier rein kommen, keiner ging freiwillig in Snapes Gemächer, aber er sollten ihnen wohl trotzdem entgegenkommen.

Also stand er auf und gelangte durch einen der vielen Geheimgänge nach oben in die Große Halle, wo schon alle auf ihn warteten.
 

“Sorry Leute. Musste noch was erledigen”, meinte er verlegen und wich Ginnys wissendem Blick aus.

“Und was?”, wollte nun sein bester Freund wissen. Es gefiel Ron nicht, wenn Harry Geheimnisse vor ihm hatte.

“Mich verabschieden”, antwortete der Junge ruhig, “vom Schloss. Vielleicht werde ich nie wieder dazu kommen, hierher zurück zu kommen und irgendwann man meine UTZe zu machen.”
 

Das braunhaarige Mädchen zu seiner rechten umarmte ihn nur herzlich und wollte wohl so auch ihr Zittern kaschieren.

“Ach Harry. Natürlich kommst du wieder. Du bist ein großartiger Zauberer. Das bist du wirklich”, versicherte sie ihm.

“Danke Hermine. Aber vielleicht solltet ihr ja doch lieber auf die Schule gehen. Euch betrifft das ja nicht.”

“Uns betrifft das nicht?”, der Rotschopf lief nun auch im Gesicht rot an.

“Wir sind Freunde. Würdest DU etwa hier auf der Schule bleiben, während Hermine und ich V- Voldemort nachjagen?”

“Natürlich nicht. Ich... Oh. OK, hab verstanden.”

Ja das hatte er. Sie waren nun mal Freunde. Beste Freunde.
 

McGonnagall erhob sich und erklärte den Ablauf der Abreise. Harry hörte nicht hin, er malte sich ganz anderes aus.

Er sah nicht die kleine Träne, die im Augenwinkel seiner Hauslehrerin glitzerte und nicht, wie Ron und Hermine ihre Hände ineinander verhakten um den jeweils Anderen etwas zu beruhigen.

Aber heute würde sich alles ändern und Hogwarts würde nie wieder das Hogwarts werden, das es war.

Aber eines stand fest. Sie würden dafür sorgen, dass Hogwarts zumindest wieder sicher sein würde.
 

A/N:

Sorry.

Das hier war eigendlich nicht geplant. Ist eher ein Zwischenkapitel, als das eigentliche 6. Aber war mir irgendwie wichtig, es auch zu posten.

Grund, wieso ich es also einsetze ist, dass Chap 7 noch ziemlich auf sich warten lassen wird. Den Monat ist die Nekko und ich bastel derzeit noch an meinem Cos. Feinheiten und sowas. Und durch meine Ausbildung und die vielen Arbeiten, die wir zur Zeit schreiben, komm ich auch kaum mehr zum Tippseln.

Sieht man auch leider an der Kürze dieses Chaps. Bitte habt Geduld mit mir. Ich gebe mein Bestes.

;_;

Und ja, diese FF werde ich 100% nicht abbrechen. Also auch durch nen Monat pause nicht abschrecken lassen.

Kapitel 07

Kapitel 07
 

A/N:

Zuerst einmal eine große Entschuldigung an alle Leser, die so lange warten mussten, bis es endlich weitergeht. Zusätzlich zu meinem anfänglichen Kreatief, kam, nachdem mir endlich einfiel, wie ich weitermachen könnte, eine Sehnenscheidenentzündung dazwischen. Wer das nicht kennt solle sich gesagt sein lassen, dass es sehr schmerzhaft ist, wirklich am tippen hindert und lange anhält. Allerdings bin ich noch nicht so wirklich auf dem Damm. Denn, wie nicht anders zu erwarten war - habe ich mir gleich im Anschluss, oder besser - mittendrin - auch noch ne Röschenflechte eingefangen. Dauer: bis zu 10 Wochen. Wers nicht kennt, kann es ja mal bei Google nachschlagen. Es ist echt ätzend. Und weil es so ätzend ist, verzeiht ihr mir hoffentlich, dass dieses Chap mal wieder suppi-kurz und eigentlich wieder nur ein Lückenfüller / Übergangskapitel ist.

Sobald alles überstanden ist und ich aus meinem Urlaub zurück bin, geht es wie gewohnt weiter. Mit (hoffentlich) einem Chappi pro Woche oder zumindest alle zwei Wochen. Je nachdem, was meine Ausbildung so hergibt.

In diesem Sinne, Matane

Pechfeder
 

“Komm schon Harry!”, rief die Braunhaarige und stieg als Erste aus der scharlachroten Lok. Draußen angekommen wartete sie mehr oder weniger geduldig auf die beiden Jungen, die ihr eigentlich folgen sollten. Leider schien sie zwar darauf zu bestehen, dass die Herren ihr auf Schritt und Triff folgten, aber vergaß dabei, dass sie das Gepäck hinter sich her bugsierten.
 

Als der Schwarzhaarige und der Rothaarige endlich bei ihr ankamen und ihre Koffer endlich abluden, schnauften sie erst einmal.

“Mensch, Hermine. Wenn du uns so hetzt, sterbe ich noch bevor ich mich Voldemort stellen muss”, meinte der Junge im Scherz und merkte sofort, dass dieser Satz ein Fehler gewesen war.

Hermines Gesicht fiel merkwürdig in sich zusammen und ihr Augen nahmen einen eigenwilligen Glanz an.

“Tut mir leid. Ich... so meinte ich das nicht. Nicht traurig sein, hörst du?”, hilfesuchend blickte er zu seinem besten Freund. Dieser reagierte auch schneller als von ihm erwartet und nahm ihre Hand.

“Komm Mine. Du musst dich von deinen Eltern verabschieden und ihnen noch erklären, dass du die Sommerferien nicht bei ihnen sondern bei uns im Fuchsbau verbringst”, lenkte er sie ab.
 

Das Ablenkungsmanöver schien auch sofort zu funktionieren.

“Ja richtig. Hoffentlich haben sie alles mitgebracht. Ich habe ihnen eine Liste mit Sachen geschickt, die ich noch brauche. Und die Schulbücher muss ich ihnen auch noch mitgeben. Die kann ich auf unserer Reise schließlich nicht mitschleppen. Das wäre nun wirklich zu viel”, munter plapperte sie drauf los und immer weiter, bis sie zu Harry sah und inne hielt.
 

“Du kommst doch mit, oder?”

“Nee. Muss noch zu den Dursley’s. Habs Dumbledore versprochen. Ich bleib bei ihnen, bis zu meinem Geburtstag. Ab dann findet ihr mich in Godrics Hollow. Da hab ich früher mit meinen Eltern gelebt. Ich wills mir ansehen und auf Fordermann bringen, wisst ihr?”

“Aber wenn was ist, schickst du Hedwig zu uns, ja? Ich will noch gar nicht daran denken, was Mum sagt, wenn ich ihr erzähle, was wir vorhaben.”

“Keine Angst. Ich komme auf jeden Fall zu Bills Hochzeit. Da erkläre ich es ihr. Und wer weiß, vielleicht habt ihr es euch ja bis dahin doch noch anders überlegt.”

“NEIN! Wir kommen mit. Wir... müssen doch auf dich aufpassen, Harry. Also mach nichts unüberlegtes, bis wir uns bei Ron wiedersehen, ja?”

“Ich und Ärger machen? Aber, aber Hermine, was denkst du nur von mir? Ich hätte nichts lieber, als meine Ruhe von dem ganzen Theater. Aber die habe ich nicht, weil die ganze Zaubererwelt mich zum Helden ernannt hat. Mach dir einfach keinen Kopf deswegen. Ich komme schon klar. Versprochen.”
 

Nach einem aufmunternden Lächeln, schien Hermine zumindest soweit beruhigt, dass sie sich widerstandslos auf das Muggelgleis führen ließ.

Dort standen die Familien der drei. Oder besser zwei. Dass Harrys Verwandte auf den Bahnhof kamen um ihn abzuholen, hatte er aber auch nicht wirklich erwartet. Wenigstens konnte er sich dann noch ausgiebig von allen verabschieden.
 

Sechs Rotschöpfe standen, zusammen mit zwei braunhaarigen Muggeln (Hermines Eltern), an den Fahrschein-Automaten. Mr. Weasley schien ganz angetan von diesen Muggel-Maschinen. Ginny rannte an der dreiköpfigen Gruppe von jungen Erwachsenen vorbei und auf ihre Eltern zu. Nun waren aus sechsen, sieben geworden. Natürlich fehlte Percy. Er hatte sich noch immer nicht ganz davon erholt, dass er die ganze Zeit Unrecht hatte.
 

Bei der Gruppe angekommen wurden Umarmungen, Schmatzer und Versprechen für ein baldiges Wiedersehen verteilt und sich früher oder später doch getrennt.

Nun war es also soweit. Seine letzten Tage in dieser Stadt. Er würde sie nicht wirklich vermissen, aber er hatte es Dumbledore versprochen.

Also tat er mal wieder das, was von ihm verlangt wurde und verließ den Bahnhof, um in das Auto seines Onkels zu steigen und sich schweigend heimfahren zu lassen.

Erst dort angekommen - wohl eher, als die Tür zugeknallt worden war und noch ein prüfender Blick von Tante Petunia in den Garten geglitten war - begann Onkel Vernon mit seinen Bedingungen für diese Ferien. Allerdings hatte der Junge-der-lebt alles andere im Kopf, als die Reden seines Onkels. Also hob er irgendwann übertrieben gelangweilt die Hand und sagte etwas, was er sich früher nie hätte zu sagen gewagt: “Einspruch!”
 

Wie vom Donner gerührt sah ihn nicht nur sein Onkel an, sondern auch sein Cousin - wobei dieser schon ein schmieriges Grinsen im Gesicht hatte weil er Ärger für den Schwarzhaarigen roch - der sich soeben bemüht hatte, den Ton seines Fernsehprogramms auszustellen.

“Wie war das Junge?”, donnerte die fleischige Masse an Fleisch.

“Ich sagte, dass ich was dagegen habe. Spreche ich Parsel, oder was? Diese Ferien verlaufen etwas anders, als die Vorigen. ICH stelle die Regeln auf.”

Als sein Onkel - dieses mal völlig sprachlos - auf den mageren Jungen sah, legte dieser einfach los.

“Mein Essen koche ich mir selbst und ich helfe auch gerne mal im Haushalt aus, aber ich verlange, vorher rechtzeitig gefragt zu werden. Schließlich habe ich noch was anderes zu tun, als für dich sinnlose Aufgaben zu erledigen und den Hampelmann zu spielen.

Ich darf Dudleys PC, der in meinem Zimmer steht, zwei Stunden am Tag belegen, außerdem darf ich, wann immer mir danach ist und so oft ich es für nötig halte Eulen verschicken. Wenn einer meiner Freunde anrufen sollte, möchte ich, dass ihr mich ruft. Ihr sperrt nichts von meinen Sachen weg und ich zaubere nicht ohne Grund. Ach ja. Und an meinem Geburtstag, punkt Mitternacht, seid ihr mich los. Dann verschwinde ich nämlich”.
 

Nach seinen Bedingungen, hielt er seinem Onkel, als Zeichen des Versprechens, die Hand hin. Doch als dieser nicht auch nur das kleinste Anzeichen von sich gab, einzuschlagen, spürte er die zierliche Hand seiner Tante in seiner eigenen. Verwundert über ihre Einsicht und ihren fest entschlossenen Blick, nickte er nur. In ihren braunen Augen hatte eine ungestellte Frage gelegen. Eine Frage, die Harry nicht beantworten konnte.

Er konnte nicht versprechen, dass alles gut wurde. Das Muggel keine Angst haben brauchten. Doch er würde sein bestes geben, um es wahr zu machen.
 

Schweigend brachte er seine Sachen nach oben und verschwand in seinem Zimmer. Er brauchte Ruhe. Es tobte einfach zu viel in seinem Innersten. Vielleicht würde etwas Schlaf gut tun.

Nachdem er seinen Koffer geöffnet und den übergroßen, schwarzen Mantel ausgepackt hatte, fiel eine kleine Phiole vor seine Füße.

Leicht lächelnd hob er sie auf und drehte sie einige Male in seiner Hand. Er kannte dieses Gebräu mittlerweile zur Genüge. Ein Trank für einen traumlosen Schlaf. Wie oft hatte Severus ihm damit die Nächte erleichtert in denen er sich sonst gequält hätte.

Die Phiole entkorkend und in einem Zug leerend, ließ er sich auf sein Bett fallen und schlang den Mantel, der getränkt war von diesem süßlichen Geruch, um seinen Körper.



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Von:  Jaelaki
2007-05-20T17:06:53+00:00 20.05.2007 19:06
ich liebe diese ff^.^
echt klasse!!!
Würde mich total freuen wenn#s weiter ginge..
Von: abgemeldet
2007-04-20T16:47:27+00:00 20.04.2007 18:47
Oh mein Gott, ist das niedlich!!!
Und dass Harry seinen Verwandten endlich mal PAroli bietet, hat mich zu Triumphschreien verleitet^^
Duuu...? Krieg ich ne ENS, wenn's weitergeht...? ._.

mfg, Blütchen
Von:  kawaii_kamy
2006-10-15T10:26:40+00:00 15.10.2006 12:26
Schöne Geschichte, eigentlich mag ich das Pairing nicht sonderlich aber hier empfinde ich es als sehr angenehm und hoffe bald weiter lesen zu können. An eine Story in dieser Form hatte ich bisher kein Interesse, aber deine Art zu schreiben ist sehr angenehm und mitreißend. Der Verlauf der Gechichte ist meiner Ansicht nach sehr spannend. Auch an der Art und Weise wie du die Hauptpersonen darstelltst habe ich nichts auszusetzen. Ich denke nur das du bei Minevera etwas daneben gehauen hast, ansonsten erscheinen mir alle anderen recht autentisch.
Wie gesagt freue ich mich schon auf den Fortgang der Story und bin schon sehr gespannt wie sich alles entwickeln wird.
deine kawaii_kamy

PS: Ich hoffe Harry hat noch ein paar mehr Träume von der Vergangenheit.
Von: abgemeldet
2006-10-02T13:45:04+00:00 02.10.2006 15:45
also die ff ist verdammt gut und ich warte schon sehsüchtig auf ein neues Kapi also schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2006-09-12T13:22:56+00:00 12.09.2006 15:22
okay, war wirklich toll :)ich hoffe es geht bald weiter... ist wirklich ne tolle ff und du schreibst ganz super. *seufz* ja, also bitte... und ich hätte gerne ne ens, weil sonst krieg ich nich mit, dass diese tolle geschichte weitergeht. also schickste mir eine ja? danke :)
Von: abgemeldet
2006-09-12T12:21:51+00:00 12.09.2006 14:21
is bis jetzt zumindest wirklich toll... *seufz und weiterles*
Von:  JennyRiddle
2006-08-31T15:02:46+00:00 31.08.2006 17:02
Hey super ff.
würde mich freuen wenn du bald weiter schreibst.
würdest du mich dann über ne ens benachrichtigen, wenn ein neues kapi on ist?
bye shadè
Von: abgemeldet
2006-07-28T21:06:15+00:00 28.07.2006 23:06
huhu~
endlich...:D*freuz* endlich gehts weiter...*hüpf*
ich mag dieses kap...endlich redet Harry ma Tacheles...xD
*die dursleys nich mag* und das auch Petunia sich zusamenreißt und den ersten schritt macht..sozusagen...also naja~das halt für Vernon...die hand da...>< ghyaa!ich red nur stuss zusamm...><*kop qualmt*also ich hoff du verstehst mein neandertaler-deutsch...hehe^^"
jedenfalls mag ichs...:D und drück dir n dicken lob auf!!:P
*knuddel*danke,dass du mir bescheid gesagt hast...und sry,weil ich n bissel länger brauchte...^-^
:Dliebe grüße und n süßen knuddel^^dracona
Von: abgemeldet
2006-07-23T18:47:25+00:00 23.07.2006 20:47
Klasse Kapitel.^^
Überhaupt eine klasse Fanfic.
Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.

Nord_Wind
Von: abgemeldet
2006-07-05T11:49:39+00:00 05.07.2006 13:49
hallo,
deine story ist echt super! hoffe das du bald wieder zum schreiben kommst, bin gespannt wie es weiter geht


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