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Somebody's watching over me

Inuyasha & Kagome
von

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Teil 1: Es muss nicht immer Liebe sein

Anmerkung. Sooooooo endlich hab ich meinen eigenen I-net anschluss. selbst angeschlossen *stolzbin*

wollte mich hier bei allen meinen Into Dust leser bedanken. ein neues kap kommt bald ^^

und nun eine neue FF...eine Inu FF. Das Thema wird nicht verraten, aber das scheint schon im ersten chapter ziemlich vorhersehbar zu sein. es ist ein langes kappie. hatte ja nun auch viel zeit zu schreiben ohne i-net ^^

also viel spaß

eure lily
 

**
 


 

*Somebody's watching over me*
 

Chapter 1
 

Was ist mit mir geschehen? Etwas in mir möchte diesem kindlichen Alter entfliehen und irgendwo anders hingehen. Dorthin, wo mich keine Schmerzen mehr einholen können.

Doch das kann ich nicht, denn die Realität hat meine Zukunft bereits festgeschrieben. Ich werde hier bleiben müssen, darauf warten, dass der Schmerz verschwindet, der mich immer dann heimsucht, wenn ich alleine bin. Zurückgelassen und vollkommen auf mich gestellt.

Etwas in mir ruft nach einem besseren Ort. Einen Ort, wo ich nur Frieden finden kann und wo mein Herz nicht mehr so schmerzt vor lauter Traurigkeit, die sich in dem pumpenden Muskel eingenistet hat.

Ja, ich bin traurig. Nicht nur das, ich bin verunsichert und eifersüchtig.
 

Alles zusammen, und das hält mein kleines Herz nicht aus. Es schlägt pausenlos und drückt gegen meinen Brustkorb, als wolle es mich verlassen, dorthin gehen, wo das andere Herz ist.

Das Herz, welches mir so zusetzt.

Ich kann es nicht ändern, was in mir drin geschieht. Zu gern würde ich meinem Herz sagen, was es tun soll, nämlich einfach ruhig sein.

Doch je länger ich daran denke, desto weiter entfernt sich das andere Herz von mir, ohne meinen schlagenden Muskel je gesehen zu haben. Dieses andere Herz, von dem ich spreche, weiß nichts von meinem pulsierenden Herzen. Es weiß nicht, dass es jetzt nur noch für ihn schlägt.
 

Die Leere im Kopf beginnt sich auszubreiten, hüllt mich ein, wie ein grau-weißer Schleier. Es ist gefährlich solch eine Leere fühlen zu müssen, denn ich habe Angst, nicht mehr hinaus brechen zu können.

Ich habe es schon öfters versucht, dieses andere Herz zu vergessen. Doch ich glaube, selbst in der Stille, kann ich es schlagen hören. Weit entfernt von mir natürlich, doch ich kann es hören. Mein Puls schlägt dann bis zum Hals.

Ich muss lächeln, wenn ich mir vorstelle, wie sehr er mich womöglich vermisst. Ob er mich wirklich vermisst, weiß ich nicht. Ich will die Antwort auf diese Frage auch nie erfahren.

Denn die Ungewissheit macht sich beliebter als das Wissen, dass er womöglich sein Leben weiterführt, ohne auch nur ein Gedanken an mich zu verschwenden.

Wie sein Herz wohl schlägt, wenn er mich wieder sieht?

Ob es schneller im Takt schlägt?

Noch immer bin ich wie in Trance. Noch immer sehe ich sein Gesicht vor mir. Mein Magen kribbelt bei dem Gedanken.

Was er wohl gerade macht?

Meine Gedanken sind verwirrend, denn ich weiß nicht, was ich als nächstes tun soll.
 

"Ich brauche dich doch", hat er gesagt, " - Hast du verstanden?"

Hm...was das wohl zu bedeuten hatte? Bestimmt nichts Besonderes. Er hat das bestimmt

nur so gesagt. Doch während ich daran denken muss, werden meine Augen fast glasig und meine Stimmung schwenkt so schnell um, wie die Temperatur.

Auf einmal werde ich melancholisch. Ich brauche ihn auch. So sehr, dass ich weinen muss, da er nicht da ist.

Ich sollte zurückgehen, zurück zu ihm.

Ich muss mich auf meinem Bett hin und her wälzen. Ob er mir nachkommt?

Warum sollte er, ich bin einfach gegangen.

Ich war einfach zu gelähmt von seinen Worten gewesen, und konnte in genau diesen Moment nichts erwidern.

Ich bin einfach nur in seine Arme gefallen. Mein Gesicht habe ich fest in seinen Suikan gedrückt, um ihm so nah zu werden, wie möglich.

Zuerst habe ich gedacht, dass er mich wegdrücken würde, doch er hat mich noch fester an sich gezogen.

Ich war ja so dumm. Genau dieser Moment, würde nie wieder kommen.

Noch immer spüre ich wie mein Körper weinen will, wegen meiner Dummheit.

Ich hätte es ihm sagen sollen. Ich hätte ihm sagen sollen, wie wertvoll er für mich geworden ist.

Dass ich ihn liebe, muss er nicht wissen, zu sehr habe ich Angst vor seiner Ablehnung oder die Entscheidung von ihm, wer ihm nun lieber geworden ist. Diese andere...diese...diese Frau, von der ich die Wiedergeburt sein soll.

Es macht mich wütend, fast cholerisch nichts dagegen tun zu können, ausser zu warten.

Die innigen Momente, sind sehr selten mit ihm und an einer Hand abzuzählen. Viel zu oft werden diese Momente gestört, von Dämonen, von irgendwelchen peinlichen Ergebenheiten oder einfach nur, weil uns erst Sekunden später, die Konsequenzen unseres Handelns klar werden.
 

Hm...

Aber auch wenn ich dieses andere Herz nicht so oft nah sein kann, liebe ich ihn trotzdem. Er riskiert alles für mich. Immer!

Er ist mein Beschützer, ich liebe ihn so sehr.

Doch er wird es nie erfahren.

Nie, weil all meine Gefühle verschlossen bleiben, im hintersten Teil meiner Gedankenwelt.
 

Ich wünschte mir so sehr, dass er kommen würde, einfach so. Ganz plötzlich und mich in die Arme nimmt.

Seine Liebe und Wärme spüren zu dürfen, die wirklich nur für mich bestimmt ist.

Aber so wird es nicht werden...und so wird es wohl nie sein.

Denn er liebt eine andere...namens Kikyo!
 

Ich fühle mich so leer, als wäre alles aus mir heraus gesaugt worden, als wäre ein Staubsauger angesprungen und hätte mir all meine Organe entrissen.

Mein Kopf schwillt richtig an, je mehr ich mich mit ihm beschäftige. Warum vergesse ich ihn nicht einfach...und nehme einen Jungen aus meiner Welt? Das wäre normal.

Ich drücke verzweifelt meine gefalteten Hände auf meine Brust, kann mein Herz im fernen Abseits klopfen hören...

Klopf...klopf...klopf
 

Wenn ich jedoch die Augen schließe und versuche einfach nur zu entspannen, sehe ich ihn vor meinen Augen - so glasklar, als würde er genau vor mir stehen.

"Ich brauche dich!"
 

Diese Worte, sie wollen mir nicht aus dem Kopf gehen. Suche ich etwa nach einem verschlüsselten Anzeichen seiner Liebe zu mir? Da kann ich ja lange warten...er mag mich nur, weil ich die Juwelensplitter finden kann.

Deswegen braucht er mich - ich sollte nicht zuviel in seine Worte hinein interpretieren.

Das wäre nicht gut, nicht für mich und nicht für ihn. Ich würde eh nur verletzt werden.

Es ist schon spät. Vor dem Fenster ist es dunkel geworden, leise Musik liegt in der Luft. Das kommt wohl vom Weihnachtsmarkt. Die lachenden Kindergeschreie und die Musik eines Karussells.
 

Gott, wie sehr ich es ja vermisse, einfach nur Spaß zu haben. Doch in der Welt der kriegerischen Zeiten ist es nicht immer spaßig.

Und wenn Kikyo wieder auftaucht, ganz bestimmt nicht.

Schon wieder diese...
 

Ich rolle mich in meine Bettwäsche ein, mein Gesicht liegt starr auf dem Kissen, schaue zur Wand. Mein Rücken zum Fenster gedreht, dass geöffnet ist. Kühler Wind weht mehrmals in den Raum.

Die Decke ziehe ich mir fester um meinen Körper. Wäre Inuyasha nur hier, er würde mich wärmen. Er kümmert sich immer um mich, er möchte immer, dass es mir gut geht.

Ich vermisse ihn, möchte am liebsten weinen. Ein unterdrückter Schluchzer steht mir schon regelrecht im Hals.

Eine Eule weit entfernt übt ihren Nachtgesang.

Ich versuche meine Augen zu schließen, versuche an etwas anderes zu denken-
 

"Ich brauche dich!"

Wie hat er das nur gemeint? Als er mich an sich gezogen hat? So fest und so lange hat er mich gehalten. Einfach so...

Ich atme ein und wieder laut aus.
 

"-Ka-go-me...bist du wach?"

Ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht steigt und das Kissen unter mir total warm wird. Die Luft halte ich an. Kann das sein?

"Was willst du hier?", rede ich ins Kissen, welches sich zwanghaft an meine Lippen presst.

"Was hast du gesagt?"

Ich kann hören, wie seine nackten Füße auf den Boden knarren, als er näher tritt. Ich kann jede seine Bewegungen erahnen. Er hat sich nun über mich gebeugt und will wissen, was los ist.

Ich versuche mich nicht zu bewegen, viel zu heiß ist mir geworden. Am liebsten würde ich die Decke von meinem Körper ziehen und Inuyasha stattdessen als wärmenden Körper benutzen.

Meine Gedanken verwirren mich. Und meine Röte im Gesicht nimmt zu.

Was hat er nur hier zu suchen?
 

"Kagome?", fängt er wieder an und plötzlich...ich kann die Elektrizität fühlen. Sein Finger ganz nah an meiner Wange - eher unbeabsichtigt. Er zieht etwas die Decke hinunter und lugt nun wohl auf eine meiner Gesichtshälften.

Ich pruste gespielt und genervt die Luft aus.

"Was denn?" Leicht wende ich den Kopf zu ihm.

Inuyasha ist tatsächlich über mich gebeugt. Ich kann seine langen silbrigen Haare erkennen, die ihm leicht nach vorne fallen. Seine sonnengelben Augen die mich zielsicher anschauen.

"Darf ich dich sprechen?"

Deswegen kommt er her und stellt diese Frage?

"Du redest doch schon mit mir, oder nicht?", erwidere ich etwas zu brummig, was allerdings nicht meine Absicht gewesen ist.

"Keh....dummes Weib. Natürlich rede ich mit dir, aber ich will mit dir über etwas Wichtiges sprechen, es ist sehr wichtig und lässt mich nicht in Ruhe!"

Er stemmt seine Hände in die Hüften, sein roter Suikan sieht wie aufgebläht auf, welches sein komisches Verhalten ziemlich unterstützt.

Was hat er nur? Und wieso kommt er in der Nacht zu mir?

"Und was gibt es wichtiges? Werde ich wieder als Juwelen-Sucherin missbraucht?", frage ich schnippisch.

Ich erhebe mich leicht nach oben und wische mir sanft über die Stirn, ein paar klebende Haarsträhnen entferne ich mir somit.

Dann mustere ich ihn in der Dunkelheit.

Der kühle Wind hat nun aufgefrischt und eine Brise weht mir unaufgefordert mitten ins Gesichtsfeld.

"Was denkst du von mir?", sagt er fast eingeschnappt, welches mich wirklich für einen Sekundenbruchteil erstaunt, "natürlich nicht. Es geht um etwas anderes!"

Etwas anderes? Was kann das sein? Will er etwa sein merkwürdigen Kommentar von heute morgen und wo ich einfach so abgehauen bin revidieren? Oder etwas hinzufügen?

Ich runzle die Stirn, was mir nun sicherlich im Alter mehr Falten bringen wird.

"Kannst du auch deutlicher werden, Inuyasha?" Ich muss lächeln, denn der Hanyou benimmt sich so zurückhalten und schüchtern - gar nicht so wie ich ihn von den Kämpfen her kenne.

"Ähm....na ja...", fängt er an und gerät ins Stottern, er wendet das Gesicht von mir ab. Was ist ihm denn so peinlich?

Er rümpft die Nase, dann höre ich ihn lautstark einatmen. Die Luft ist plötzlich zum zerreißen gespannt.

Was ist es nur, was er mir sagen will?

"Kagome, ich weiß nicht, wie ich anfangen soll", er tritt einen Schritt vom Bett zurück und schaut sich um, als ob er mein Zimmer zum ersten Mal unter die Lupe nehmen würde, "...es geht um mich und um..." er hört auf zu sprechen und ich kann in der Dunkelheit regelrecht seinen festen, aber kurzen Blick auf mich spüren.

Ich hadere mit mir. Will er etwa meinen Namen nennen? Will er etwas zu uns beiden sagen? Hat er dieses Gefühl zwischen uns auch gemerkt?

Meine Fingerkuppen kneten die Bettdecke und meine Beine liegen wie starr ausgestreckt vor mir. Alles fängt an zu schwitzen, ich spüre die Kälte nicht mehr.

"...Kikyo!"

Zuerst will ich nicht verstehen, will nicht hören, welchen Namen er stattdessen gesagt hat.

Das darf doch nicht wahr sein.

Mein Leuchten in meinem Inneren geht wieder in eine Sparflamme über.

"Oh...!", kriege ich nur über meine Lippen. Deswegen hat er den ganzen Weg gemacht? Um mich noch mehr seelisch zu verletzen? Das ist ja so typisch für ihn, er fragt sich nie, wie es mir geht!

"Du weißt ja, wie ich von ihr denke!", sagt er.
 

Und wie, denke ich deprimiert, versuche aber ein Lächeln aufzusetzen.

"Und ich...weiß nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. Und ich dachte, du könntest mir einen Rat geben, ich komm noch um den Verstand!"

Wieso fragt er nicht Miroku? Wieso mich? Gerade ich?

"Oh...!", sage ich erneut und muss meinen imaginären Kloß im Hals fast ausspucken, diese unterdrückte Wut auf Kikyo ist immens.

"Also...ich...glaube, dass ich sie - liebe!" Er flüstert, man merkt, dass es ihm unangenehm ist über seine Gefühle zu sprechen. Will er mich eifersüchtig machen, mein Herz in tausend Stücke schneiden?

Ich unterdrücke die Hemmung zu weinen.

Denn ich kann meine Tränen eh nicht aufhalten. Doch ich weine lautlos und in der Nacht sind sie hoffentlich nicht für die guten Halbdämonen Augen sichtbar.

Ich senke deswegen das Kinn.

Ich will es einfach nicht wahrhaben. Er hat es nun deutlich gesagt: Er liebt noch immer Kikyo.

Warum sagt er mir so was? Wie soll ich ihm helfen, wenn ich ihn doch so sehr liebe?

"Das ist...toll!" Was rede ich da?

Verwirrt schüttle ich selbst über mich den Kopf. Inuyasha schaut mich auch verwundert an.

"Wenn du nicht über Kikyo reden willst, verstehe ich das!"

"Nein, nein", fasse ich schnell zusammen, es ist nur, wieso fragst du mich gerade?"

"Weil ich dir vertraue. Ich brauche dich - weißt du nicht mehr?"

Und wie ich das weiß, die Tränen in meinen Augen wollen hinaus, in die Freiheit.

Ich wusste doch, dass er es nur freundschaftlich gemeint haben kann.

Inuyasha...

Ich robbe aus dem Bett und setze meine nackten Füße auf den Boden. Inuyasha betrachtet mich und kommt wieder näher, so dass wir nun beide nah am geöffneten Fenster stehen.

Mein Nachthemd flattert und ich versuche mir die absonderliche Kälte nicht anmerken zu lassen. Denn genau in diesem Moment brauche ich die Kälte, die mein Herz einfrieren lässt.

Er liebt mich nicht.

"Ich weiß, dass du mich brauchst --- was solltest du auch sonst wollen?" das letzte Stück des Satzes geht in einen Flüsterton über.

"Sag mir, was ich machen soll, Kagome. Ich vermisse sie so sehr. Aber irgendwie auch wieder nicht...verstehst du das?"

Er greift sich kurz an die Stirn. Seine silbrigen Haare umrahmen sein schönes Gesicht.

Ich hätte stundenlang so stehen und ihn anschwärmen können.

Dann wird mir die Kälte des Winters wieder bewusst.

Langsam weicht mein Gesicht zum Fenster, beschaue und höre die Äste im Wind wiegen.

Die Nacht ist dunkel, kaum ein Umriss ist zu erkennen.

"Ich denke, du weißt nicht wirklich, ob du sie noch liebst!"

Meine Stimme ist erstaunlich klar und kein seufzen ist zu hören. Ich könnte stolz auf mich sein.

Es tut weh, diese Worte zu sagen!!!

Plötzlich spüre ich einen Luftzug, dann seine Arme, die nach meinen nackten Oberarmen greifen, sie festhalten, und mich mit erstaunlichem Druck zu ihm reißen.

Ich habe mein Gesicht an seiner Schulter angelegt. Kann sein Herz so nah spüren. Spüre wie unsere Herzen im Einklang schlagen wollen.

Ich kann nur den Atem anhalten, bin für einen Moment total starr in seinen Armen.

Seine Finger liegen auf meinen langen, offenen Haaren.

Sein Gesicht ist neben meines und keiner von uns sagt ein Wort.

"Du...hast so recht...", fängt er an, "doch immer...wenn ich sie sehe, muss ich an unsere Liebe denken. Und nun, ist sie so anders geworden, nicht mehr die Kikyo, die ich damals so liebte. Ich weiß nicht, was mit ihr geschieht!"

"Es ist gut...alles ist gut. Inuyasha...das ist ganz normal!"

"Sie hat mich verlassen. Sie ist einfach gegangen...ich kann ihr in vielen Dingen nicht verzeihen!"

Warum öffnet er gerade mir und heute sein Herz? Gerade heute, wo ich über uns nachgedacht habe? Zufall?

Warum hält er mich so fest? Ich kann mich gar nicht rühren, so sehr genieße ich seine Wärme, seinen Beschützerinstinkt, der mir immer dann das Leben rettet, wenn ich ihn so sehr brauche.

"Ka-go-me...verzeih mir. Ich wollte dich nicht mit Kikyo belästigen, aber ich habe sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann!"

Niemanden? Kaede und Sango? Shippou und Miroku? Wirklich niemanden?

Ich kann in mir selbst hören, wie sehr ich versuche meinen Ärger zu zügeln.

Ich will mich gar nicht ärgern, denn er ist zu mir gekommen. Zu mir...!

"Schon gut. Ab und zu braucht selbst ein Hanyou jemanden zum reden!", schmunzle ich und versuche es auf die lustige Ebene zu bringen. Dieses Gespräch wird mir sonst zu...melancholisch.

Seine Hände halten mich noch immer und eine Sekunde lang glaube ich seine Wange hätte meine gestreift.

So ein Blödsinn und wenn, dann wäre es nur Zufall gewesen.

"Kagome...ich will dass du mit mir kommst", sagt er kurz.

"Du weißt, dass das nicht geht!"

"Aber du bist so schnell gegangen, wieso? - du musst mit mir kommen!"

Will er nicht verstehen? Er ist der GRUND!

"Ich würde gerne...doch ich kann nicht!"

Ich presse mein Gesichtsfeld gegen sein Herz. Es schlägt laut, oder kommt es mir nur so vor?

Er antwortet nicht, er zieht mich noch näher an sich heran und reibt mir langsam und sachte über meinen Rücken.

"Dir ist kalt, Kagome." Seine langen und großen, roten Suikan-Ärmel liegen nun dicht um mich, als wäre ich in einen Vorhang eingehüllt.

"Sie will mich - sehen!", sagt er plötzlich, "sie hat mich aufgesucht, Kagome. Und ich weiß nicht, was ich machen soll!"

Ich presse die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich zeigen.

"Willst du sie denn sehen? Was sagt...dein Herz dir?"

Inuyasha scheint für einen Moment ziemlich perplex über die Frage zu sein, denn für einen Moment versteinert sich seine Haltung zu einer Säule.

"M-mein Herz", druckst er leise, seine Stimme gewinnt kaum an Lautstärke und ich tue mich schwer ihn zu verstehen, "es redet nicht mit mir! Redet deines denn mit dir?"

Leicht löst er sich aus dieser doch nahen und doch fernen Umarmung. Wir schauen uns gegenseitig in die Augen.

Ich muss schlucken. Natürlich tut es das. Ja, es schreit regelrecht danach, dich zu lieben.

"Ja...schon!"

Inuyasha schaut mich lange an, dann runzelt er die Stirn.

"Darf ich fragen, was es dir rät?"

Ich kann ihm wohl kaum die Antwort geben, die mir auf der Zunge liegt.

Ich kann ihm auch nicht sagen, wie sehr sich mein Herz nach ihm begehrt.

"Es sagt mir, meine Gefühle nicht zu verstecken und sie einfach frei ausleben!"

Endlich scheint sich eine finstere, fast undurchdringbare, schwarze Wolke von dem klaren Mond fortzubewegen. Ein feiner, dünner Mondstrahl sucht sich einen Weg durch die Äste des Baumes und erstrahlt uns.

"Das ist ein guter Rat. Hältst du dich denn daran?"

Seine plötzliche Ader der Gefühle weckt in mir Anerkennung. Sonst ist er doch immer so schüchtern, wie kommt es also, dass er plötzlich auf so was zu sprechen kommt?

"Warum willst du das wissen?"

Seine Stimme klingt so traurig und depressiv, was ist nur los mit ihm?

"Ich bin so verwirrt...Kagome!" Wie er meinen Namen sagt. Und wie er plötzlich seine Hände auf meine Schultern ablegt, mich so festhält in dieser Position.

"Du liebst Kikyo. Das ist schön...!" Es fällt mir schwer, dass zu sagen.

"Ich weiß es eben nicht, deswegen komme ich ja zu dir. Ich war so verwirrt und bin durch den Wald gelaufen, wusste nicht zu wem ich gehöre. Und dann bin ich auf einmal hier bei dir gelandet!"

Erneut fällt es mir schwer über den Kloß im Hals vorbei zu reden.

"Zu...mir?", frage ich verwundert.

"Ich habe gemerkt, dass ich dich vermisst habe! Ich musste zu dir!"

Er musste zu mir?

Er weiß nicht, ob er Kikyo liebt?

"Nun ich...ich weiß nicht", sage ich stattdessen. Ich kann einfach nicht darüber reden, mir tut es in der Seele weh- Er tut mir weh. Er ist mir so nah, wie seit langem nicht mehr.

"Was...weißt du nicht?" Der liebenswürdige Hanyou schaut mich wieder so an. Ich muss stark bleiben. Ich werde nie mit ihm zusammen kommen. Vielleicht liebe ich ihn gar nicht, und das ist nur Einbildung, weil wir solange schon nach den Juwelen suchen.

Doch wenn er nicht da ist, fehlt er mir so sehr.

"Ich bin keine gute Ratgeberin, Inuyasha. Wirklich nicht. Da hast du dir jemand falsches ausgesucht!"

"Ich weiß, dass du die Richtige bist!"

Meine Augen werden größer. Ich habe für eine Sekunde doch tatsächlich geglaubt, dass er damit diese unbezwingbare Barriere unserer Liebe gemeint hat.

Quatsch! Liebe...so ein Schwachsinn. Ich muss einfach langsam verstehen, dass er in Kikyo verliebt ist und nicht in mich.

Ich sollte mit jemand aus meiner Zeit zusammen sein - Hojo zum Beispiel.

Aber immer wenn ich auf Hojo oder mit einem anderen Jungen nur in Berührung komme, sei es durch ein belangloses Gespräch sieht Inuyasha rot und ich habe meistens das Gefühl, dass er eifersüchtig ist.

Aber das kann ich mir ja wohl abschminken. Denn er mag mich ja nur als Juwelen-Sucherin.

Am liebsten würde ich ihm deswegen schon ein paar Mach Platz-Sprüche an den Kopf hauen.

"Ach Kagome, wenn ich doch nur so sicher wäre, wie du in deinen Gefühlen!"
 

HÄ?

Weiß er etwa davon? Weiß er dass ich ihn...?

Verwirrt und mit einen aufkommenden Hinterkopf Kopfschmerz trete ich zurück, weg vom Fenster und dieser merkwürdigen, verträumten Stimmung.

"Was---was meinst du?" Ich stottere mir diesen Satz mit Müh und Not zusammen und versuche ihn nicht anzusehen.

"Keh! Was wohl? Das ist doch ersichtlich oder glaubst du, ich würde das nicht merken?"
 

Er weiß es? Oh nein, verdammt...was mache ich jetzt? Ich hätte nie gedacht, dass er es merken würde?

Habe ich mich ihm denn gegenüber irgendwie anders verhalten?

"Äh, ich...kann das erklären, Inuyasha. Bitte lache mich nicht aus, es ist einfach so gekommen. Ganz plötzlich!"

"Ganz plötzlich?" Er zieht diese Frage ins Unermessliche hinaus.

Mein Gesicht ziert eine rote Farbe.

Ich beiße mir auf die Unterlippe, bis sie blutleer wird.

"Hätte ich es auch irgendwann erfahren?"

Er verschränkt die Arme und scheint auf einmal ziemlich sauer zu sein. So plötzlich?

"Ich wollte es nicht wahrhaben, dass ich verliebt bin!"

Verdammt....
 

"Äh....W-was? Was bist du, KAGOME?"

Äh? Wie jetzt? Was wollte er denn hören?

Meine Augenbraue hebt sich nach oben.

Ebenso mein Kinn.

"In wen denn?" Seine Stimme wird laut.

"Über was reden wir hier?", wollte ich nun wissen. Hatte ich das alles falsch verstanden?

"Über was redest du bitte? In wen bist du verliebt? Etwa dieser Kouga? Oder dieser...dieser Hojo?"

Seine Augen scheinen nun völlig anders auf mich zu schauen. So verletzt? Kann das sein?

"Was interessiert es dich, was wolltest du überhaupt wissen? Was hast du gemerkt?"

"Wechsle nicht das Thema, ich mach den Typen den Erdboden gleich!"

Er greift zur Unterstützung seiner Worte nach Tessaiga.

"Was?", raune ich verwundert.

"Diese Kerle sind nichts für dich", meint er daraufhin giftig und rümpft die Nase.

"Ach und das kannst du entscheiden? Ich rede dir ja auch nicht mit Kikyo rein. Du bist zwar gekommen, um meinen Rat einzuholen, aber wie es mir dabei geht, ist dir doch völlig egal!"

"Ich wusste es doch", erwidert er triumphierend, "Du hasst sie. Das merkt man eben und darüber habe ich mit dir geredet!"

OHHHHHHHH

Darüber? Das hat er gemerkt? Toll...das hätte er doch viel eher schon merken müssen.

"Idiot!"

"Fang nicht wieder mit deinen Flüchen an, Kagome. Und überhaupt, wenn du einen dieser Typen triffst, dann..."

"Was?" Ich bin verärgert und ich stampfe einen Schritt auf ihn zu.

"Töte ich ihn, ganz klar und dieser Kouga ist als erster dran!"

"Weißt du eigentlich, wie du dich anhörst? Wie ein eifersüchtiger Freund!"
 

Inuyasha wendet sich kurz ab und hebt die Schultern.

"Ich bin nicht eifersüchtig", antwortet er nach einer Weile.

"Aber ich darf mit niemanden ausgehen? Ja? Du aber schon?", raunze ich.

"Das ist was ganz anderes...es geht dabei um Kikyo!"

"MACH PLATZ!"
 

Plumps.

"Du hast es doch gesagt", meint er verärgert, als er sich wieder aufrappelt.

"Ich liebe Hojo", lüge ich auf einmal und halte die Luft an. Was? Was rede ich da?

Inuyasha schaut in dieser Sekunde, wie ein Geistesgestörter.

"WAS?", tobt er und fasst sich an die Stirn.

"Er kann dich nicht mal beschützen", fährt er fort.

"Ja na und? Hier gibt es keine Dämonen...Inuyasha. Es geht nicht nur ums beschützen! Was interessiert es dich, ich dachte du siehst bald Kikyo wieder!"

"Keh...ich bin verwirrt, was das mit Kikyo betrifft, aber das du mir so in den Rücken fällst!"
 

Rücken fallen?

Was redet er da? Als hätte ich in seine Augen gelesen, verdüstert sich Inuyashas Blick für einen Moment und eine sonderbare widerspenstige Trauer beginnt sich auf seinem Gesicht breit zu machen.

"Ich verschwinde..." Er mustert mich noch einmal mit einem ausdruckslosen Blick und springt aus dem Fenster.

Ich greife mit meiner Hand noch ins Leere, bevor ich anfangen will, ihn aufzuhalten.

"Warte...", bringe ich zu spät über die Lippen. Da ist er schon fort.

"Ich hab es nicht so - gemeint!" Ich kreische fast, doch ich bin mir eindeutig bewusst, dass der jaulende Wind meine Stimme sorglos erstickt hat.

Ich verdrehe die Augen.

"Männer!", seufze ich. Dann presse ich die Lippen so fest auf meinem Mund, dass meine Zähne zusammen stoßen und es im ersten Moment regelrecht weh tut.

Dutzende verschiedene Gedanken schießen mir gleichzeitig durch den Kopf.

Warum hat er mich so traurig angesehen? Was denkt er sich denn? Das ich nie einen Freund haben werde? Er hat sich ja schließlich endgültig gegen mich entschieden. Also was erwartet er dann von mir? Dass ich für immer unglücklich werde?
 

Ein innerer Zwang in mir, möchte ihm nachlaufen, möchte, dass ich meine tauben Beine in die Hand nehme und ihm hinterher renne.

Aber was würde das bringen?

Ich trete noch zwei Schritte zum Fenster, beuge ich mich etwas vor, um hinaus zu sehen.

Der Mond ist eine Sichel, er leuchtet geradewegs auf mein Zimmer hinab.

Inuyasha ist wirklich weg.

Oder er versteckt sich da unten in den Schatten und bemitleidet sich selbst.

Was hab ich nur angerichtet? Statt sich seine Sorgen anzuhören, habe ich ihn nicht ernst genommen und ihm auch noch ne Lüge aufgetischt.

Als ob ich in Hojo verliebt bin. Na gut, er ist schon fürsorglich - aber das ist es auch schon. Na ja er sieht ganz gut aus.

Aber das war es auch...

Inuyasha hingegen...

Moment! Wollte ich mir diesen dummen Hanyou nicht endlich aus dem Kopf schlagen?

Nein!

Es geht einfach nicht.

Seine Augen, manchmal kann er ja so liebenswürdig sein und manchmal zeigt er sich von einer so fremden Seite, dass ich hin und weg bin.

Wieso ist er manchmal nur so...einfühlsam?

Fast im gleichen laufe ich aus dem Haus hinaus.

Ich muss zu ihm.

Ich muss mich entschuldigen und ihm sagen, was ich fühle.
 

Das mit dem Fühlen sage ich ihm lieber nicht. Aber die Entschuldigung will ich auf jeden Fall vortragen. Ihm sagen, dass ich nicht verliebt bin und ihn wegen Kikyo verstehen kann.

Hust!

Ich kann ihn eigentlich überhaupt nicht verstehen.

Aber egal.

Ich will ihn nur sehen.

Diese Umarmung von ihm, die war so...

Und erneut springe ich in den Knochen fressenden Brunnen.
 

Auf der anderen Seite regnet es in Strömen. Ich klettere schwermütig aus dem Mauerwerk,

welches feucht und glitschig ist.

Meine Hände finden kaum richtigen Halt, meine Kopfhaut ist bereits in Sekundenschnelle durchweicht und meine Haare liegen bereits nass an.
 

Ich bleibe schwer atmend auf dem nassen Gras erst einmal liegen und erkenne erst jetzt, dass ich noch mein Nachthemd trage.

Aber noch einmal zurückkehren?

Meine Unlust packt mich. Ich bleibe auch nur solange bis ich Inuyasha gefunden habe.
 

Ich versuche mich leicht auf die Hände abzustützen und schließlich so auf die Füße zu kommen.

Der Grasboden quietscht unter mir.

Der dichte Regenschleier vor mir und die dunklen Wolken über mir verschlechtern die Sicht immens.

Trotzdem habe ich das merkwürdige Gefühl, zu wissen, wo der Hanyou ist.

Ich renne los, der Rutschgefahr völlig bewusst.

Endlich erreiche ich den Wald und ich muss erst einmal ungeschickt über ein paar ungefallene Baumstämme klettern.

Mein Mut hat mich bereits verlassen und es entsteht doch wirklich die Frage, wieso ich mich eigentlich entschuldigen will.

Soll er doch zu mir kommen.

Trotzdem gehe ich weiter und mein Nachthemd liegt bereits wie eine zweite Haut auf mir.

Meine nackten Füße spüren das feuchte Laub auf dem Boden, es ist merkwürdig ohne Schuhwerk zu laufen. Aber Inuyasha tut das ja auch - er kennt es ja nicht anders.
 

Ich möchte ihm ähnlich sein, möchte ihm so näher sein und laufe angestrengt weiter, mein Herz pumpt erstaunlich schnell.

Inuyasha?

Immer wieder wandert mein Blick durch das dichte Unterholz und den Bäumen hindurch.

Wo ist er nur?

Endlich erreiche ich den Platz, von dem ich denke, dass er sich hier niedergelassen hat.

Eine spärliche Lichtung, ein ungefallener, breiter Baumstamm in der Mitte. Sonst nur Laub und kleine Äste, die den Boden säumen.

Schwer atmend bleibe ich stehen, lege meine Hände auf die Oberschenkel ab, beuge mich etwas nach vorne, um besser nach Luft zu schnappen.

Dann erhasche ich eine rote Farbe.

Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Bin ich froh, dass auf meine Innere Stimme Verlass ist.

Der Regen klatscht hart ins Gesicht, als ich ihm näher komme. Er sitzt mit dem Rücken zu mir auf dem Baumstamm. Ein Bein hat er angezogen, das andere ausgestreckt.
 

Er ist genauso durchweicht, wie ich. Doch ihm scheint es wohl weniger auszumachen.

Mir ist kalt. Wie konnte ich auch nur so blöd sein, und mich nicht umziehen?

Meine nackten Füße treten wieder einen Schritt vor.

Der Regen von den Baumdächern fällt ziemlich zäh hinab und trifft jedes Mal meine Stirn und Nasespitze.

Ich schlucke, mein Speichel schmeckt abscheulich, mir ist schlecht und ich zittere am ganzen Leib.

"Inu...yasha!", murmle ich und strecke wieder meine Hand aus, als ob ich so die wenigen Schritte oder besser gesagt die Distanz verringern könnte.

Der Hanyou dreht sich sofort um. Der Regenvorhang wird undurchlässiger und ich muss mir mehrmals über die Stirn und Augenwimpern streichen.

Ich will ihn nicht aus den Augen verlieren. Meinen Inuyasha.

Wie er da sitzt, so allein...ich liebe ihn so sehr.

"Kagome. Was? - Wie siehst du aus? Was machst du hier?", fragt er verdattert

Seine Fürsorge genieße ich kurzerhand und ich bleibe stehen. Der Regen nervt mich nicht mehr, nun wo ich ihn gefunden habe.

"Ich liebe...Hojo nicht!"

Inuyasha starrt mich fast eine Minute lang wortlos an.

"Deswegen hast du den ganzen Weg hierher gemacht?"

Ich schaue auf mich hinab. Meine nackten Füße sind bereits in dem durchweichten Schlamm-Boden gesunken. Ich bebe vor Kälte, langsam lege ich meine Hände um mich.

Endlich steht er auf und kommt auf mich zu. Er ist ebenso nass, wie ich.

Seine silbrigen Haare glänzen nun umso mehr, je mehr Wasserperlen sich darin auffangen.

"Ich hätte mit dir nicht über Kikyo reden sollen. - Es war falsch zu dir zu kommen und auch noch um die Zeit!"

Endlich scheint sich unsere Entferntheit zu reduzieren.

Ich schaue ihn verunsichert an, der Regen wird wieder dichter und Nebenschwaden steigen nun langsam auf.

Inuyasha hingegen kommt mir näher und bleibt schließlich vor mir stehen.

"Du hattest es wohl ziemlich eilig, Kagome!" Er deutet mit einem verstörten Blick auf mein Nachthemd.

Ich muss grinsen.

"Weißt du denn nicht, wie sehr es mir weh tut, dich von Kikyo sprechen zu hören?"

Ich habe mein Blick gesenkt, traue mich plötzlich nicht mehr, ihm in die Augen zu sehen.

"Ja, ich...weiß das!" Plötzlich legt er seine Hand auf meine Wange, und möchte, dass ich ihn ansehe.

"Inuyasha", fange ich an. Sprachlos schiele ich kurz zu dieser ausgestreckten Hand, dann zu ihm.

"Komm her", sagt er und zieht mich zu sich. Sein Suikan hüllt mich erneut ein. Obwohl Inuyasha auch klitschnass ist und des Weiteren der Regen auf uns niederprasselt, spüre ich diese Wärme.

"Dir muss sehr kalt sein...du dummes Mädchen. Wieso bist du nur gekommen?"

Ich kann ihm nicht antworten...

Mir sitzt ein Kloß im Hals. Ich bin Inuyasha so nah. Langsam kuschle ich mich enger an ihm, warte jedoch seine Reaktion ab.

Vielleicht bin ich zu aufdringlich?

Ich habe meine Hände um ihn gelegt, ich spüre seinen Rücken, höre, wie er immer wieder ein- und ausatmet. Ein schönes und unbeschreibliches Gefühl.

Ich fühle mich hier so sicher, sicher in seiner Liebkosung.

"Ich wollte dich sehen, dir sagen, dass ich nur...Schwachsinn erzählt habe", beantworte ich eilends.

"Du bist also nicht verliebt, Kagome?"

Irgendwie keimt Hoffnung in dieser Frage mit, oder habe ich mir das wieder nur eingebildet?

Ich stutze kurz und hebe mein Kinn an. Eindeutig sehe ich etwas in seinem Blick, als er mich mustert.

Aber was nur?

"Ähm---ich...also...", suche ich nach den richtigen Worten, die beschreiben, was ich fühle, ohne seinen Namen zu nennen.

"Was?", fragt er liebevoll nach und streicht mir sanft über die Stirn. Die abgesetzten Wassertropfen verschwinden durch die zarte Berührung seiner Fingerkuppen.

Ich schlucke erneut, mein Mund ist nun völlig ausgedörrt, total trocken.

"Ich bin mir nicht sicher!"

Irgendwie stimmt das ja auch und eine Lüge ist es nur in gewisserweise.

"Du weißt nicht, ob er etwas für dich empfindet? - kenne ich ihn?"

Wieso weiß er denn nicht, dass er gemeint ist? Wer sollte es sonst sein? Viele Jungen kommen ja außer Kouga und Hojo nicht in Frage!

"Ach, das ist doch unwichtig...Inuyasha. Vergessen wir das das. In Ordnung?"

"Wie du meinst...!" Er streicht mir über den Hinterkopf.

"Ich bringe dich wieder zurück, du wirst dich sonst erkälten!"

Ich muss ihn anlächeln, ich fühle mich so wohl und habe den Regen vollkommen aus meinem Geist vergessen.

Er hebt mich hoch, nimmt mich elegant auf seine Arme. Diesen kurzen Schwung durch die Luft genieße ich sichtlich, als ich meine Hände um seinen Hals legen kann.

"Aber du bist doch auch klitschnass, Inuyasha", erwidere ich mit einem angedeuteten Lächeln. Ich muss einfach nur grinsen. Er kann so ein Charmeur sein, aber dann, kurze Zeit später, ist er wieder so ganz anders.

Er rennt mit mir als Doppelbelastung durch den Wald, zurück zu dem Brunnen, der unsere Zeiten verbindet.

"Das ist nicht wichtig - ich will nur keinen Ärger von deiner Mutter bekommen."

Von meiner Mutter? Wieso sollte sie das erfahren? Und wieso hat er Angst davor?

"Aber wenn du krank wirst, können wir auch nicht weiter nach den Juwelen suchen und du kannst Kikyo nicht treffen!"

Inuyasha bleibt stehen, erstaunlicherweise haben wir den Brunnen nicht einmal im Ansatz erreicht.

"Keh! Warum bringst du sie wieder ins Gespräch, Kagome? Wie schon gesagt, vielleicht treffe ich mich auch nicht mit ihr...!" Er sieht zu mir hinab und seine langen Haare fallen kurzerhand nach vorne und streifen meine Wangen.

Die Regentropfen, die sich darin verfangen haben, kreuzen sich mit meinen Wasserperlen, die immer schneller über meinen Wangen laufen.

Es scheint fast so, als wären wir nur im Regen verbunden.

Ich schaue ihn an, kann selbst meinen Blick nicht genau erklären, doch Inuyasha schaut mich auf einmal so sonderbar an. Ein Glänzen in seinen Augen, dieses sonnengelb in seiner Iris

blinkt wie ein seltener und kostbarer Diamant.

Ich könnte ihn stundenlang so anschauen, wir verfangen uns in diesem Blick und ich bin total erstarrt in seinen Armen, kann plötzlich seine Finger auf meinem Rücken spüren, er versucht mich in dieser Position zu halten.

Mein Mund wird ganz wässrig und ich muss mehrmals schlucken.

"Schon gut...bring mich...einfach nach Haus", sage ich schnell und wende den Blick von ihm angestrengt ab.

Ich spüre, wie er kurz hadert, will er etwas sagen? Was hat er vor?

"Du...erinnerst mich an sie!"

Meine Augen weiten sich. WAAAAAAAAAAS?

Ich weiß nicht, was ich denken soll. Nur weil ich wie sie aussehe?

"WIE? Ich bin NICHT WIE DIESE KIKYO!", schreie ich bestürzt und will mich befreien, will lieber alleine gehen - oder am liebsten wegrennen.

Doch er hält mich fest auf seinen Armen. Meine Beine wanken über seine rechte Armbeuge und ich will irgendwie zu Boden.

"Kagome! HALT STILL, du dummes WEIB!"

Das muss ich mir nicht anhören!

"MACH PLATZ!"

Ich habe natürlich übersehen, dass mich Inuyasha ja noch trägt, denn ich falle unsanft mit ihm zu Boden und mein Gesicht landet unter seinem Kinn, in die Öffnung seines Suikans, ich starre sozusagen direkt auf seinen Brustansatz.

Ich werde rot.

"Na wunderbar!", ärgert sich der Hanyou unter mir und ich spüre wie eine Hand von ihm auf einem meiner Gesäßmuskeln liegt. Wenn er mich auch noch begrabscht, wie es Miroku in solchen Momenten versuchen würde, würde ich eine "Sitz-Attacke" starten, die sich gewaschen hätte.

"Was sollte das denn? Hä?"

Er erhebt sich leicht vom Boden und ich rutsche von seiner Brust weiter hinunter und lande auf seinem Schoß.

Dann erhebe ich mich auch, den roten Schimmer auf der Nase vergessend.

"Du hast gesagt...", fange ich an.

"...ich weiß, was ich gesagt habe", beendet er meinen Satz, "Was ist denn so schlimm daran? Und überhaupt...", er atmet schwer ein und stiert mich mit seinen Blicken an, "du bist gar nicht wie sie...GAR NICHT!"

"Na prima. Hab mich schon gewundert, wie du auf diese bescheuerte Idee gekommen bist!", ärgere ich mich und verschränke die Arme.

"Pah! - Wieso bist du eigentlich gekommen? Sicherlich nicht, um mir zu sagen, dass du nicht in diesen Schwachkopf Hojo verliebt bist!"

Der Regen hört nun langsam auf. Die Wolken verziehen sich, doch nun wird es dunkler. Der Mond ist ebenfalls weit über den Baumkronen zu erkennen.

Ich höre weit entfernt ein paar Nachtvögel.

Dann erhasche ich seinen Blick, der ernst auf mich ruht.

Will er jetzt eine Antwort?

"Warum sollte ich dir sonst hinterher rennen? Alles stehen und liegen lassen? Du...bist...so

schnell gegangen!"

Er hebt beide Augenbrauen. Ein Indiz dass er mir nicht glaubt.

"Geh jetzt!"

"Wie?" verdattert stehe ich auf, klopfe mir den Schmutz von meinem feuchten Nachthemd.

"Du hast schon verstanden!"

"Soll das ein Versuch sein, wieder einen Streit anzufangen?" Ich baue mich vor dem sitzenden Hanyou auf.

"Keh. Ich hab nur keine Lust mehr, dich zu tragen!" Schnippisch zieht er seinen Kopf weg und zieht eine Schnute.

Ich öffne empört den Mund, schließe ihn wieder.

Was glaubt er, wer er ist?

Ich gehe unwirsch nach vorne und packe seine beiden vorderen Strähnen. Das hat er gar nicht so gern.

Ich zerre sein Gesicht zu mir.

"Au....das tut weh, Kagome!" Er guckt mich strafend an.

"Soll ich etwa im Dunkeln allein durch den Wald zurückgehen? Du bringst mich gefälligst!"

"Es hat dich ja keiner gebeten zu kommen!", meint er verächtlich.

"Pah! Einer muss ja den ersten Schritt tun, du würdest es eh nie tun!"

"Keh, du redest nicht mal wie sie!"

"Wie wer?"

"Kikyo! Du bist nicht wie sie."

"Ich will ja auch nicht wie sie sein!"

"Aber du siehst so aus, wie sie...!"

"Ach deswegen? Deswegen bist du nun so zu mir? Nur weil ich ihr ähnlich sehe? Ja?"

Inuyasha hebt nur die Schultern. Ich weiß nun, dass ich Recht habe, er ist so leicht zu durchschauen.

"Ich sag dir mal was! Nur weil du Probleme hast mit deiner so heiß geliebten Kikyo, musst du

Mal etwas ganz deutlich verstehen: ICH BIN KAGOME!"

"Das ist ES nicht!"

Er steht auf und packt plötzlich nach meinem Handgelenk.

"DAS...ist es nicht!", wiederholt er zögernd.

Er sieht mich wieder so an. Mir wird wieder schrecklich kalt, ich spüre ein Kribbeln durch mein Handgelenk, wie es sich ausbreitet und meinen Körper anfängt zu wärmen.

Was dann?

Und wieso hält er mich wieder fest?

Er strahlt mich so an?

"Kagome...!"

Wie er meinen Namen fispert. Mir wird ganz mulmig.

Ich zucke etwas zurück, als er mir näher kommt.

Was hat er vor?

Er will mich doch nicht...?

Meine Angst tritt nun hervor, Angst, dass etwas passieren könnte.

Aber das will ich doch? Aber nicht so...oder?

Das ist kein Deut romantisch.

"MACH PLATZ!" Und ich schüttle den Kopf, will das alles vergessen, das ist so peinlich.

Plumps.

"Was hab ich wieder gemacht?", kommt es vom Boden her zu mir hoch.

Ich drehe mich auf dem Absatz herum.

"Ich finde den Weg schon - allein!", betone ich das letzte Wort gradlinig.

Und laufe los. Wohin muss ich eigentlich? In der Dunkelheit sieht alles gleich aus und so gute Augen wie Inuyasha habe ich auch nicht.

Mist. Aber zurückgehen werde ich nicht. Ich habe überreagiert. Oh nein.

Wie blöd von mir.
 

Ich gehe stampfend weiter. Ich bin ja so blöd.

Sinniere darüber nach, was hätte passieren können.

Dann...

Jemand packt mich von hinten.

Ich schreie überstürzt auf.

"Ich bin es!"

Gott...Inuyasha.

"Ich habe doch gesagt, ich gehe allein!"

"Schon, ich wollte dir nur sagen, dass du den verkehrten Weg nimmst!"

"Das...weiß ich auch!", sage ich schnell.

"Oh na dann...!"

Ich gehe an ihm vorbei und nun gehe ich wohl richtig. Trotzdem höre ich seine tapsenden Füße hinter mir.

"Inuyasha...soll ich dich noch einmal verfluchen?"

"Ich beschütze dich nur. Gerade in der Dunkelheit lauern Dämonen!"

Ich gehe weiter, kann aber ein Grinsen nicht unterdrücken.

Endlich erreichen wir beide den Waldrand.

Meine Füße schmerzen und ich habe morgen sicherlich tausend Blasen und Wunden.

Es tut schon weh, ohne Schuhwerk durch einen Wald zu spazieren.

"Ich kann nun allein auf mich aufpassen", sage ich noch immer verärgert, obwohl ich nicht mal mehr weiß, warum ich verärgert bin.
 

Ich stehe schon vor dem Brunnen. Ich will gerade springen...stoße mich schon ab, als...

"Ich vermisse dich jetzt schon!"

Ich wende noch vom Donner gerührt mein Gesicht zu ihm, dann allerdings falle ich schon in die Tiefe.

Teil 2: ...und plötzlich fühle ich es auch!

Chapter 2
 

*
 

Der nächste Tag kommt schneller als gedacht. Zumindest als ich meine Augen öffne, spüre ich ein Kratzen im Hals. Kommt bestimmt durch meinen gestrigen, abenteuerlichen Ausflug.

Ach Inuyasha.

Mir ist kalt, als ich mich bewege. Ich schaue nun zur Decke empor und muss wieder an gestern Nacht denken.

Er vermisst mich!

Ein Grinsen huscht mir über die Lippen, welches sich zu einem Dauergrinsen manifestiert.

Ich bin verliebt. Ich schließe ganz fest meine Augen, möchte noch einmal an diese Umarmung denken, die er mir geschenkt hatte.

So nah war ich ihm schon lange nicht mehr gewesen.

Meine Gedanken schweben in eine Richtung, in der ich eigentlich gar nicht denken will. Denn soweit wäre es sowieso nicht gekommen. Er hätte mich auf keinen Fall geküsst.

Aber wieso muss ich dann ständig an das Was-Wäre-Wenn denken? Wäre ich doch bloß nicht zurückgeschreckt. Hätte ich doch einfach nur abgewartet...

Typisch für mich. Für mich muss doch alles romantisch sein, wie in diesen Seifenopern, die im Fernsehen laufen.

Aber Inuyasha ist ein vollkommen anderer Typ, den man mit niemand, den ich kenne, vergleichen kann. Er vereint einfach alles in sich drin. Alles, was ich mir jemals unter einem Traummann vorgestellt habe.

Nun ja, ich habe mir eigentlich nie einen Hanyou darunter vorgestellt und bestimmt keine sonnengelben Augen, die so leuchten können, wie tausend Sterne und diese selbst glanzlos erscheinen lassen, wenn man ihn mit dem Himmel vergleichen würde.

Er ist außergewöhnlich. Seine Haare, ganz anders...sie glänzen wie pures Silber und diese Farbe geht sowieso in diese Richtung. Aber was ich ganz besonders an ihm mag...ist seine Ausstrahlung. Er hat diesen gewissen Charme, diesen Reiz, diese Tiefe in den Augen.
 

Wenn ich ihn ansehe, sehe ich mich in seinen Augen wieder und manchmal ist sein Blick so offen, als würde ich in die Unergründlichkeit voller Farben fallen.

Als würde ich dann alles in ihm kennen - aber diese Momente der vollkommenen Offenheit sind sehr selten. Deswegen wundert es mich ja, dass er gestern ein Geständnis abgeliefert hat.

Warum hat er das getan? Er hätte doch gar nicht zu mir kommen müssen, er hätte es mir doch verschweigen können, dass Kikyo bei ihm gewesen ist.
 

Aber das hat er nicht getan. Und das will was heißen, wenn er mal seinen Sturschädel nicht durchgesetzt hat.
 

Ich bin wie beflügelt, vielleicht weil ich nun damit umzugehen weiß.

Ich will immer an seiner Seite sein, wenn es schon nicht mehr sein kann. Ich zähle ihn zu meinem besten Freund. Egal ob er etwas für mich empfindet oder nicht. Lieber stelle ich mein persönliches Glück hinten an. Aber wieso muss ich wieder Tränen vergießen? Wieso werden meine Augen feucht? Nur weil mir klar wird, dass da nie was aus uns werden kann?

Um das negative aufzuzählen: Er lebt nicht in meiner Zeit, sondern im Mittelalter - in kriegerischen Zeiten. Er ist kein Mensch, na ja zur Hälfte, aber er ist ein Hundedämon. Auch wenn wir wollten, könnten wir dann überhaupt zusammen sein?

Er ist zur Hälfte ein Dämon, der aussieht wie ein Hund - ein sehr süßer Hund. Um seine Ohren beneide ich ihn und um seinen Geruchssinn. Er wird sehr oft damit hochgezogen, aber er ist auch einfach zu goldig.

Und genau deswegen will ich erst gar nicht das Negative aufzählen. Ich behandle ihn ja schon wie ein Haustier und benutze Adjektive, wie "Goldig"?
 

Im Übrigen, können Dämonen und Menschen sich lieben?

Wieso frage ich mich das? Ich müsste es doch besser wissen. Aber wenn ich Inuyashas Bruder ansehe? Er hasst die Menschen und doch ist ein kleines Mädchen in seiner Begleitung.

Aber ich will nur, dass es Inuyasha gut geht, dass er lächeln kann, seinen Weg findet. Dich ich will dabei sein, will sehen, wie sehr er sich noch verändern kann.

Seit ich bei ihm bin, hat er sich ziemlich geändert. Er ist nun offener zu mir und zu anderen geworden und kommt besser damit klar, ein Halbdämon zu sein.

Vielleicht ist es besser, wenn ich meine Liebe wirklich hinten anstelle und so tue, als ob nichts wäre. Aber kann ich das wirklich? Wenn ich ihn nur sehe, überfallen mich alle Gefühle, die eine Liebende nur haben kann.

Aber wenn ich das nicht versuche, abzustellen, wird mir mein Leben zur Qual werden.
 

Ich muss diesen Beziehungsquatsch vergessen. Wir sind zu verschieden. Das könnte nie funktionieren-

Erleichtert über meine absurden, erstaunlichen Gedanken, merke ich, wie immer müder werde und meine Lider immer wieder von alleine zufallen wollen. Es ist aber auch schon spät.

Ich sollte morgen weiter darüber nachdenken.
 

*
 

"GUUUUUUUUUUUUTTTTTTTTEEEEEEENNN MOOOORRRGGGGEENN, KAAAAGOOMMEEE!"

Die Stimme kenne ich doch. Oh nein. Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt? Hier? So plötzlich?

Müde und mit geschlossenen Augen drehe ich mich schwerfällig zur Wand. Gerade heute kann ich länger schlafen. Es ist Samstag. Da kann man ausschlafen. Aber ein Hanyou aus den kriegerischen Zeiten weiß so was natürlich nicht. Oder er will es nicht wissen. Ich denke mal da eher an das zweite von mir Gedachte-

"Was ist?", kommt es gepresst aus meinen trockenen Lippen. Ich habe einen scheußlichen Geschmack im Mund...als hätte ich seit Wochen nichts mehr getrunken. So eine hervorstechende, gut gelaunte und laute Stimme ist nicht gut am frühen Morgen. Ich will nicht. Soll er doch wieder gehen, vielleicht hat er bald genug...

"WAAACH AUUUUFFFF!"

Dazu rütteln mich zwei starke Hände, die jedoch versuchen mich gutmütig an dem Rücken zu drücken.

Fast ruckartig werde ich auf der Matratze etwas weiter zur Wand geschoben und aus meinen Träumen, die wiederkehren wollen, aufgeschreckt.

Das grelle Licht ist so abstoßend und meine Wimpern fühlen sich klebrig an, als wäre zuviel Schlaf darin verfangen.

"Mach die Augen auf!" Warum schreit er den so? So früh am Morgen...weiß er eigentlich, wie spät es ist? Mir kommt es so vor, erst vor wenigen Sekunden eingeschlafen zu sein.

"N-nein", nuschle ich und presse mein Gesicht ins Kissen, um wenigstens etwas Dunkelheit abzubekommen.

"Kagome!", sagt er befehlerisch und seine Hand fasst mir in den Nacken. Ich hätte aufgeschrieen, wenn ich nicht so müde gewesen wäre - seine Hand war eiskalt und er ließ sie auch noch mehrere Sekunden da liegen.

Aber ich bin einfach noch nicht bereit aufzuwachen. Noch nicht. Noch eine Minute!
 

Aber er kann mich nicht hören, weil ich nur zu faul bin zum reden.
 

"Kagome!" Dieses Mal scheint ihm sein Geduldsfaden zu reißen, denn er dreht mich mit einer heftigen, geschickten Bewegung zu sich herum, weg von dem wärmenden Kissen.

Ich halte die Luft an und muss überrascht blinzeln.

"Lass.mich.in.Ruhe!", sage ich genervt und versuche mit meiner Hand in die Luft zu schlagen - irgendwohin, hoffe damit ihn irgendwo zu treffen und dass er mich aufgibt - einfach wieder geht.

Doch Inuyasha lässt sich nicht so einfach vertreiben, da müsste man schon mit härteren Dingen auffahren. Zum Beispiel ein plötzlicher Besuch von Hojou-kun.

"Wach schon auf, du dummes Weib....Los! ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"

Ich kann darauf nur den Kopf schütteln, soll er sich einfach mehr Mühe geben.

Wenn er mich schon so früh am Morgen beleidigt, dann schlafe ich erst Recht weiter.

Dieses grelle Licht von außen kann mich mal kreuzweise.

"Kagome! Bitte! Mach schon...das ist nicht mehr lustig!"

Seine Stimme klingt nun angesäuert. Vehement strample ich mit meinen Beinen unter der Baumwolldecke.

"Ich bin müde", sage ich wie ein kleines Kind.

"Ich muss dir unbedingt was sagen. Heute noch...wenn es geht!"

Als ich nicht antworte, sagt er noch hinzu: "es ist wichtig...und ich kann es nur einmal sagen!"

Nur einmal? Etwas Wichtiges? Was?

Plötzlich schlagen meine Augen wie von alleine auf, von Müdigkeit war nun keine Spur mehr zu sehen. Ich schaue hoch. Inuyasha war in die Hocke gesunken und war nun mit mir auf Augenhöhe.

Verwirrt mustere ich den Hanyou - sein Gesicht werde ich wohl nie vergessen können. Diesen Moment werde ich nie vergessen können. Dieser Ausdruck in seinen Augen.

Was will er mir sagen, das keinen Aufschub duldet?

Meine Gedanken überschlagen sich, meine Arme zeigen eine Gänsehaut. Mein Magen ist plötzlich völlig leer und es scheinen Schmetterlinge darin rumzutoben.
 

"Ich habe über vieles nachgedacht, auch das, was du mir gesagt hast!" sein Blick ist so freudestrahlend, als er seinen Blick auf mich wirft, "und ich bin ja so dumm gewesen, dass ich es nicht bemerkt habe."

Wie? Ich stütze mich langsam mit einem Ellenbogen ab, halte meine flache Hand gegen meine Wange gepresst, damit ich ihn besser ansehen kann. Mir wird ganz heiß. So auf einmal? Wieso höre ich meinen Puls so lautstark in den Ohren?
 

"Ich liebe dich! Ja...es ist so...ich liebe dich so sehr!" Er lächelt dabei bis zu beiden Ohren und sein Blick ist nun so fest auf mich gerichtet, dass ich zuerst seine Worte nicht richtig zuordnen kann.

Ich fühle, als würde ich in einen Spiegel voller Glück schauen. Mein Herz schlägt einen erstaunlichen Takt schneller. Wie schnell so was doch gehen kann? Mein Körper reagiert auf seine Worte so wahnsinnig schnell...

Kann das sein? --- Nur diese Frage echot in meinen Gedankengängen und scheint sich mit Antworten streiten zu wollen, die lauten: "Nein, eher nicht!" oder "Doch, endlich scheint er es bemerkt zu haben!"
 

Verschiedene Emotionen, Fragen und...Aussagen von früher - die er mir gesagt oder die ich dabei empfunden habe, stürzen alle gleichzeitig auf mich ein. Ich liege nun stocksteif da. Starre ihn verblüfft an. Habe kein Gefühl mehr über meine Motorik.

Hat ER das gerade gesagt?

"Ich liebe dich!", wiederholt er.

Mein Mund öffnet sich, nun ist er noch trockener. Ich kann nichts sagen, mir fehlen die Worte. Dass er den ersten Schritt macht....gerade er? Nach der langen Zeit? Er empfindet das gleiche? Wie oft hat man schon dieses Glück?

"Ich...liebe...dich auch!", sage ich beglückt und ziehe die Worte in die Länge und nicke ihm berauscht zu. Es ist schwer solche drei Worte zu sagen. Erst jetzt merke ich das. Das hätte ich nie für möglich gehalten, dass ich es ihm mal so sagen könnte, ohne Angst zu haben.

Inuyasha allerdings legt seine Stirn in Falten.

"Meinst du, das wird sie mir auch sagen? Ich bin mir da so unsicher!"
 

Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben vor Scham....und fünfzig Mal rückwärts gelaufen.

Hab ich was verpasst?

"Wer?"

"Kikyo natürlich - wer sonst?" Er hebt dazu die Schultern und sieht mich verständnislos an.

"Was?"

"Ich will es ihr sagen. Mir ist da was klar geworden, dank dir. Ich muss es ihr einfach sagen. Sie soll wissen, wie ich empfinde!"

Es ist, als ob ich nun meine Seele wieder in diesen Spiegel betrachten könnte, der anfängt deutliche, scharfkantige Risse zu zeigen, die sich vergrößern. Der Spiegel erzittert und zerfällt schließlich in kleine Stücke.

"...Hm....Okay. stell dir vor, du wärst nun Kikyo. Ich muss das üben und du bist meine beste Freundin!"

Er nickt mir nur zu und schaut mich wieder so besonnen an.

Ich weiß gar nicht mehr, was ich in diesen Moment gedacht habe, außer dass meine Traurigkeit nicht mehr messbar gewesen sein muss. Ich hatte allerdings doch noch den Anstand nicht vor ihm zu heulen. Ich konnte diese verdammten Tränen zurückhalten und mein Herz beruhigen, obwohl es wie verrückt geschlagen hat.
 

"Ich liebe dich!" Er scheint zu warten.

Doch ich bin den Tränen nahe, kann nur wortlos nicken.

"Du musst was sagen", sagt er plötzlich und mustert mich wieder so lange. Ich versinke in diesen Blick.

Das darf doch alles nicht wahr sein, lass es ein Traum sein. Ich fühle mich auf einmal so allein, so einsam. Wieso fängt der Tag schon so an? Ich brauche dich doch, Inuyasha. Wieso merkst du das nicht?

"Ich...", ich muss schlucken, ich darf nicht heulen....nicht jetzt, "ich dich---auch! Ich liebe dich auch!" Ich senke das Kinn. Diese Trübsinnigkeit ist so belastend, dieser Blick von ihm so erleichtert?

"Es ist gar nicht so schwer. Ich hoffe, ich kann es ihr sagen!" Er sinniert darüber danach und scheint völlig zu vergessen, dass vor ihm eine aufgelöste Kagome sitzt, die nur darum bettelt, dass er sie mal richtig betrachtet.

"Danke Kagome...Du bist meine beste Freundin. Ich hätte sonst zu keinem damit gehen kann. Du weißt ja, wie peinlich Miroku und Sango darauf reagieren können!"

Er will mir ein Lächeln entlocken.

"Was ist los mit dir?"
 

Auch das noch.

Er ist doch nicht so ein eiskalter Klotz!

Wenn er etwas merkt, dann...

"Bist du mir noch böse, dass ich dich so früh geweckt habe?"

Er ist einfach zu blöd...er merkt wirklich gar nichts.

Ja, genau das ist der Grund. Sonst gibt es auch keinen. Mach deine Augen auf, Inuyasha. Ich liebe dich. Hast du meine Antwort gar nicht ernst genommen?

Wie kann er nur?

Ich schüttle den Kopf, es gelingt mir nur sehr schwer.

"Geh jetzt!", schaffe ich noch zu sagen.

"In Ordnung, ich warte aber auf dich!"

Dann schwingt er aus dem Fenster und ich schaue ihn hinterher. Erst rollt eine einsame Träne über die Wange und sucht sich einen Weg hinab zum Kinn.

Dann kommen immer mehr und ich vergrabe mein Gesicht ins Kissen und muss mein Schluchzen in das weiße Kissen ersticken.
 


 

******
 

Anmerkung der Lily_chan: Danke für die lieben Kommis, schön dass sie euch so gefällt. ^^ *megadollefreu* schon soviele kommis? herzlichen dank an alle *knuddelz*

Teil 3: Irgendetwas passiert mit mir...

Teil 3: Irgendetwas passiert mit mir...
 


 

Ich will nicht mehr zurück. Jetzt nicht mehr, ich geh einfach nicht.

Bleibe für ewiglich zu Hause. Ich kann ihn nicht mehr wieder sehen.

Nicht wo er Kikyo liebt. Ich glaube das nicht und will mir keine weiteren Gedanken zu diesem Paar machen. Ich habe da nichts entgegenzusetzen.

Diese Liebe ist schon so lange...und ich? Glaube ich wirklich, dass ich mich dazwischen stellen kann?
 

Ich stehe auf, gehe langsam runter in die Küche, meine Füße berühren nur sanft den Boden und jede Treppenstufe knarrt, als wäre ein Laster kurzerhand stehen geblieben.

Unten höre ich bereits wohltuende Geräusche. Meine Mutter.
 

"Guten Morgen, Kagome. Ich habe Frühstuck gemacht. Sag mal - geht es dir nicht gut? Du hast ja ganz viele rote Flecken im Gesicht?"

Meine Mutter lässt es sich nicht nehmen, auf mich zuzukommen und mich gänzlich abzusondieren.

"Hast du etwa geweint?"

"Geweint? Ich -...", ich halte die Luft kurz an und schüttle schnell den Kopf.

"Kagome, was ist los?"

Besorgt legt sie ihre Hände auf meine Schultern.

"Willst du es mir nicht sagen?"

Wieso bohrt sie weiter in diese Wunde, wieso hört sie nicht auf? Merkt sie den nicht, dass ich nicht reden will.

"Inuyasha war hier", ruft ein gutgelaunter Bruder namens Sota in die Küche.

Meine Wut schlägt sich in meinem Gesicht hier.

"DER HAT NICHTS DAMIT ZU TUN!", schreie ich sofort und werfe Sota einen giftigen Blick zu.

"Ich verstehe", meint meine Mutter auf einmal.

Ich stemme meine Hände in die Hüften.

"Ich habe nicht wegen Inuyasha geweint - klar?"

Ich versuche mich zu rechtfertigen, merke jedoch, dass mir meine Mutter nicht glaubt und wohl viel eher das Gegenteil denkt.

"Kagome, du kannst es mir doch sagen!", meint meine Mutter sanft und sieht mich auch noch mit diesem fürsorglichen Blick an.

Ich schweife ab, mein Blick manifestiert sich in der Küchenuhr.

"Inuyasha war ziemlich schnell weggelaufen - was habt ihr denn so laut besprochen?"

Sota steht neben mir und zupft an meinem Ärmel.

"ES GIBT NICHTS ZU SAGEN!", grummle ich und stampfe zur Haustür.
 

"Liebeskummer. Ganz klar!"
 

Ich höre meine Mutter, das war Absicht. Doch ich habe kein Liebeskummer, wieso dnen auch?

Pah, er kann mir gestohlen bleiben. Hast du das gehört, Inuyasha?
 

Ich sitze auf der Parkbank und schaue zu dem heiligen Baum.

Der Baum ist etwas Besonderes. Ich fühle, wie meine Mutter näher kommt.

"Hier...ich hab dir dein Frühstück gebracht!" Sie setzt sich neben mich und reicht mir einen vollen Teller. Mein Magen knurrt.

"Weißt du, Kagome...was Liebe bedeutet?"

Ich halte inne. Schaue verblüfft zu meiner Mutter, die ihr Gesicht zu dem Baum gehoben hat.

"W-was?"

"Du liebst ihn. Habe ich recht?"

"Äh...äh...ich...!"

"Du tust es. Das sehe ich. Ich bin deine Mutter!" Sie lächelt mich an.

Wieso weiß sie immer alles? Langsam versuche auch ich zu lächeln und schaue zu der Baumkrone empor, die sich im Wind wiegt.

"Nun Kagome...wenn du es ihm nicht sagst, wird es für dich immer mehr zu einer Qual werden!"

"Er liebt mich nicht!" Nun war es raus und meine Mutter nickt nur wissentlich. Ich musste keine richtige Antwort, wie "Ja" oder "Nein" sagen. Das hatte auch schon genügt, um meiner Mutter zu zeigen, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hatte.

"Ach Kagome...woran machst du das fest?"

"Ich...ich weiß es einfach. Er redet nur über sie!"

"Das ist doch ganz normal. Kagome...er liebt dich!"

"Woher willst du das wissen? Du bist ja nicht ständig bei ihm!"

"Wenn er hier ist, spricht sein Körper eine ganz andere Sprache und die spürt eine jede Mutter! Warum würde er sonst so oft zu dir kommen? Sich so um dich bemühen, damit du erst gar keine anderen Verabredungen hast?"

"Ich soll halt so oft es geht in seine Zeit wechseln!"

"Das ist doch kein GRUND, Kagome. Ich sag dir den wahren Grund: Er will dich nicht an jemand anderen verlieren, weil er dich auch liebt!"

Ich muss den Kopf schütteln, bei meiner Mutter hört sich das alles so normal an, so einleuchtend. Aber Inuyasha ist nicht normal.
 

"Ich gehe wieder rein, Dein Großvater und ich sind heute Abend nicht da und kommen erst spät zurück. Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe!"
 

*
 

Die zeit vergeht wie im Flug und währen dich vor dem Fernseher sitze und versuche das von heute Morgen zu vergessen und einfach nur abzuschalten, genieße ich diese Ruhe. Sota ist bei seinem Freund Fußball spielen und ich bin mal ganz allein im Haus.

Wenigstens etwas, obwohl der regen draußen echt nervig ist und meine jetzige Situation nur deutlich wieder spiegelt.

Inuyasha, er liebt mich nicht, was meine Mutter da immer sehen will. Das ist Schwachsinn.

Eindeutig. Nun würde er sie treffen...ob er es ihr schon gesagt hat? Ob sie sich gerade küssen?

Gott, ich wollte doch nicht an ihn denken. Das Fernseh-Programm verschwimmt vor meinen Augen. Der Nachrichtensprecher spricht wie durch einen Wattebausch und dringt ziemlich leise zu mir.

Als plötzlich...

Jemand klopft an die Tür...mehrmals. Immer lauter, fordernder.

Etwa Sota?

Langsam stehe ich auf und schlürfe zum Flur. Als ich die Tür öffne, klatscht mir regen ins Gesicht und ich sehe...ihn.
 


 

Der Regen in seinem Gesicht. Die nassen Strähnen, die auf seiner Haut zu kleben scheinen.

Diese sonnengelben Augen, die voller Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit mich ansehen.

Sein zittriger Körper und der Suikan, der nur so durchgeweicht ist von dem dichten Regen, der draußen herrscht.

Stille.

Wir müssen nichts sagen, denn der Augenblick sagt genug.

Seine Haut ist so bleich, fast weiß. Der Glanz in seinen wunderschönen Augen ist verschwunden, eine Leere hat nun darin Platz gefunden.
 

Ich trete einen Schritt zurück, lasse ihn ins Haus schreiten. Er ist vollkommen verstört, und zittert am ganzen Leib.

Er sieht mich nur an, so hilfebedürftig wie ein Baby.

Ich spüre wie seine Traurigkeit auch auf mich überschwappen will. Wie ich ihn liebe. Doch diese Art kenne ich noch nicht von ihm, diese Art ist so schutzlos.

Dem Schicksal so hilflos ausgeliefert.

Er hat sein Gesicht gesenkt, fast ehrfurchtvoll folgt er mir und hinterlässt eine nasse Verzierung auf dem Boden. Seine Füße quietschen bei jedem erneuten Auftreten.

Ich kann hören, wie er schwer atmet, die Last auf seinem Herzen ist schon so groß geworden, dass sein Körper alles versucht, um es zu verarbeiten. Er folgt mir, bleibt stehen und schaut mich wieder an, als ich mein Gesicht verwirrt zu ihm wende.
 

Er öffnet seinen Mund, will etwas sagen, womöglich seine jetzigen Gefühle schildern, mit jemanden reden, doch aus seinen Lippen kommt kein Ton.

Er senkt das Gesicht wehmütig zu Boden, fährt sich ein wenig fahrig durch das Gesichtsfeld, streicht sich dadurch noch mehr silbrige, nasse Strähnen vor die Augen.

"Setz, dich doch...", sage ich nur vorsichtig, kann nicht mit diesem Moment umgehen.

Er ist hier, hier im Wohnzimmer. Aber dieses Mal ist die Situation so anders. Was war geschehen?

Und er ist völlig hilflos, wieso ist er gerade zu mir gekommen?

Er mustert mich nur und seine Leere macht mich traurig.

Ich fühle die Anspannung in der Luft, er möchte mit mir reden. Das kann ich ganz deutlich spüren.

Doch er schafft es einfach nicht, sein Körper weigert sich noch, darüber zu sprechen.

Ich weiß, wie sehr es ihm schmerzt. Ich kann ihm diesen Schmerz nicht nehmen, ich verstehe das alles selbst ja nicht. Was war geschehen? War er schon bei ihr gewesen?

Vorsichtig, lautlos und schweigend setzt er sich mitten auf die Couch und sackt hilflos und geknickt zusammen
 

"Kagome...!" Er schafft es nur, meinen Namen zu sagen, als er mich dann noch mit den glänzenden Augen ansieht, bin ich erneut den Tränen nahe. Doch ich darf nicht heulen, nicht vor ihm. Nicht jetzt, nicht wo er doch eigentlich heulen sollte.

Besonders jetzt nicht, wo er doch meine Stütze braucht. Ich sehe es ihm doch so deutlich an, dass etwas nicht stimmt.

Ich gehe langsam auf ihn zu und setze mich neben ihm.

Er fährt sich wieder mit einer Hand durchs feuchte Gesicht.

Dann plötzlich schluchzt er auf.

Ich bin ein wenig geschockt, hätte nicht mit so was gerechnet. Nicht bei Inuyasha.

"Es wird alles wieder...gut", murmle ich leise und strecke meine Hand nach ihm aus. Bleibe mitten in der Bewegung stehen. Soll ich ihn berühren, will er das überhaupt?
 

"Ich...glaube...das nicht! Einfach nicht...nein...", höre ich ihn stockend flüstern. Seine Stimme hört sich krächzend an, als fiele es ihm schwer, normal zu sprechen. Man spürt, dass er versucht den Tränenschwall zu verhindern, der bereits in ihm lauert.

Schließlich schaffe ich es noch rechtzeitig meine Hand auf seine Schulter abzulegen. Sein Schutzanzug ist klitschnass.

Er zittert.

Als ob er mich erst jetzt wahrnimmt, fällt er wie ein Stein seitlich zu mir. Mit meiner anderen Hand fange ich ihn etwas ungeschickt auf. Sein Kopf landet auf meinem Bauch, fast schon auf meinem Schoß.

Seine Hände umarmen mich so fest, als würde ich seinen letzten Anker für Rettung bedeuten
 

"Warum - hat....hat...hat sie das getan? Kagome? ---Kagome? Sag es mir!" Es hört sich an wie eine Forderung. Doch seine Stimme bebt unter dieser Düsterkeit.

"Was? Wenn du es mir nicht sagst, dann....", fange ich an

Langsam streiche ich ihm über den Hinterkopf. Seine dichte Fülle des Haares ist nun etwas chaotisch geworden, das ganze Volumen ist durch den Regen wie fort gewaschen.

Ich schaue ihn an, kann einfach nichts sagen.
 

Er schaut zu mir auf, wie ein hilfloses Kind.

Dann versucht er zu lächeln, was allerdings kläglich scheitert.

"Shhh", murmle ich, "komm erst mal mit. Du bist ja ganz nass!" Ich reiche ihm die Hand. Er umfasst sie so fest, dass ich für einen Moment wie eine Salzsäule erstarre. Weiß Kikyo, dass er bei mir ist?

Er folgt mir wortlos.

Erst in meinem Zimmer, kann ich hören, wie er erneut versucht, etwas zu sagen.

"Ich bin wie gelähmt durch den Wald gelaufen, ich wusste...nicht....zu wem ich gehöre. Und dann...dann, stand ich vor deinem Haus!"

Will er nun erklären, wieso er hier ist?

Zuerst verstehe ich seine Worte nicht, weiß nicht, wie er das meint. Ich bin wie routiniert und drücke ihn auf mein Einzelbett hinab. Gehe aus meinem Zimmer, hinein ins Bad und suchen Handtücher.

Als ich zurückkomme, bleibe ich in der Tür stehen. Er sitzt noch immer auf der Bettkante, aber dieses Mal hat er meinen Teddy in den Händen. Ich muss lächeln. Inuyasha und ein Teddy?
 

"Kagome?" Er hat mich wohl gehört, doch ich kann meinen Blick von meinen Teddy nicht wegnehmen, Er streicht mit seinem Daumen über das braune, kuschelige Fell und schaut ihn

sich lange an.

"Äh-m...hier!" Ich komme näher und hocke mich vor seinen Füßen.

Ich reiche ihm ein Handtuch, doch er schaut noch immer auf den kleinen Teddy. Er reagiert gar nicht. Meine Augen studieren ihn, sehen von seinen Haaren hinab, über die Augen und zum Kinn.

Als ob ich das schon immer gemacht habe, nehme ich selbst das Handtuch und rubble wie automatisch über seine nassen Haare.

Ich höre ihn seufzen, als er den Kopf senkt.

Erst jetzt wird mir heiß im Körper. Was tue ich nur?

Warum ist er nur hergekommen?
 

Dann, als ich glaube, dass seine Haare einigermaßen trocken wirken, nehme ich eine Strähne ganz leicht und lasse sie durch die Finger gleiten und halte das Handtuch etwas ungeschickt vor seinem Gesicht.

Er mustert mich und unsere Blicke bleiben aneinander hängen.

"Dein Gesicht...äh...ist...noch nass....also...wenn du...", ich deute mit meinen Augen auf das Handtuch. Er sollte das lieber machen.

"Nein...ich...", er wendet sich kurz ab, atmet durch, schaut wieder auf den Teddy, der auf seinen Schoß gelandet ist, "mach du...das Kagome!"

Er sieht mich wieder mit diesem Blick an. Ich kann ihm nichts abschlagen.

Ich beiße mir auf die Lippe und dann streiche ich so sanft ich kann über die Stirn.

Es ist schon komisch ihn zu berühren. Ich muss mir allerdings klar machen, dass das nur durch ein Handtuch geschieht.

Als ich etwas nach unten ziehe, werden seine Augen wieder sichtbar. Ich muss schlucken. Er sieht so traurig aus. Das Wasser auf seinem Gesicht ist nicht nur von dem Regen...

Das sehe ich jetzt - denn er weint.

Ich stocke zuerst, bin fassungslos.

Er weint....vor mir?

"M-mach...weiter", bittet er leise. Seine Stimme trotzt nur so vor Kummer.

Ich versuche ein Nicken anzudeuten, als ich versuche über seine Wangen zu streichen. Oh Inuyasha!

Was machst du mit mir? Gerade, als ich dich vergessen will...

Er umfasst plötzlich mein Handgelenk, hält meine Hand fest.

"Danke!"

Er sieht mich wieder an, so lange, dass ich mich selbst wundere, dass ich ihm standhalten kann.

"Du...du kannst hier schlafen. Ich meine...na du weißt schon, wie ich das meine...", versuche ich. Wieso rede ich nur in abgehackten Sätzen?

Der Hanyou nickt langsam.

"Darf ich das solange halten?"
 

Ich runzle die Stirn. Meint er meine Hand?

"Der Teddy! Es erinnert mich an meine Mutter, sie hat mir auch mal aus Stoff so was Ähnliches genäht."

Ich muss lächeln. Ich stelle mir den kleinen Inuyasha mit einem Stofftier vor.

"Natürlich!"

"Und wo willst du schlafen? Ich will dir nicht dein Bett nehmen!"

"Ist schon okay. Wirklich! Ich komm gleich zurück!"
 

Ich lasse ihn allein. Erst im Flur lehne ich mich gegen die Wand und atme tief durch.

Er ist hier. Hier in meinem Zimmer, hält meinen Lieblingsteddy und schläft in meinem Bett.

Okay, ganz ruhig Kagome. Er ist nur wegen Kikyo hier....etwas muss passiert sein. Das hat nichts mit dir zu tun.

Du bist nur ein Mittel zum Zweck.

Als ich wieder durch meine Tür schiele, liegt er schon auf meinem Bett, der Teddy liegt dicht neben sein Gesicht und er hat die Augen geschlossen.

Ein Glücksgefühl besonderer Art durchfährt mich.

Ich trete wieder leise ins Zimmer und möchte ihm zärtlich und sanft meine Decke über den Körper legen.

Sein Suikan ist noch nass...sollte ich?

Ach nein...du kannst ihm unmöglich den Suikan ausziehen.

Denk nach...lass es einfach.

Aber wenn er sich dadurch erkältet?

Du bist nicht für alles verantwortlich, Kagome.

Ich nicke mir selbst zu und ich lege ihm die Decke langsam drüber.

Als plötzlich im Flur das Licht angeht. Ich höre Schritte.

Oh Mist! Meine Mutter oder Großvater? Die wissen nicht, dass Inuyasha... und auch wenn, sie würden nur falsche Schlüsse ziehen.

Was mache ich denn jetzt?

Meine Gedanken überschlagen sich.

Und schließlich...ich versuche mich neben Inuyasha zu zwängen, der bereits eingeschlafen ist.
 

Er muss ziemlich fertig gewesen sein.

Ich ziehe die Decke so über mich, dass der Hanyou hinter mir verschwindet. Ich spüre ihn dicht hinter mir...

Falscher Gedanke, am falschen Ort.

Lege dich einfach schlafen.

Und in genau dem Moment, wo ich die Augen schließe, wird meine Zimmertür geöffnet.

"Kagome?" es ist mein Bruder.

Ich höre Inuyasha hinter mir atmen. Hoffentlich knipst mein Bruder das Licht nicht an. Dann ist alles aus.

"Ich dachte, ich hätte was gehört!" Ich halte die Luft an.

Als mein Bruder wieder die Tür schließt, lasse ich die Luft entweichen.

So, nun kann ich im Wohnzimmer schlafen. Ich will gerade aus dieser unbequemen Lage aufstehen, als Inuyasha wohl eher unbeabsichtigt seine Hand um mich legt.

Ich bin zu einer Salzsäule erstarrt, spüre den Teddy in meinen Rücken drücken, als er sich auch noch an mich drückt.

Für einen Moment, will ich doch noch aufstehen, doch dann...

Ich kann sein Herz schlagen hören.

So nah...

Ich kann nicht aufstehen.

Jetzt nicht!
 

Warum kommt Sota auch gerade jetzt in mein Zimmer? Sonst stört er sich doch auch um kein Geräusch und seit wann ist er wieder zurück? Und hat er etwas gesehen? Hat er Inuyasha vielleicht gesehen?

Ich versuche ganz still zu liegen, doch mein Herz schlägt so laut, ich wünsche mir so sehr, dass er es nicht hören kann. Ich bin total aufgeregt, dass er nun dicht neben mir liegt.

Sein Suikan ist noch immer feucht, ich kann ihn an meinem Rücken fühlen, wie auch bei mir die Nässe langsam überweichen will.

Ich kneife fest die Augen zusammen. Was kann nur geschehen sein?

Hat Kikyo ihm einen Korb gegeben? Nein - so was blödes, was ich immer denke!

Aber was dann? Er sah so erschüttert aus, als hätte er etwas gesehen, was er lieber nie in seinem Leben gesehen hätte.

Aber was war es?

Sein Atem geht langsam, sehr flach und ruhig. Er merkt meine Nervosität gar nicht.

Vielleicht ist das auch gut so.

Aber soll ich ihn morgen darauf ansprechen...soll ich ihn fragen?
 

Ich kann nur nicht einschlafen, am Liebsten würde ich alles sofort und direkt machen. Ich würde mich umdrehen, ihn küssen und umarmen.

Ihm sagen, dass ich ihn liebe und er Kikyo vergessen soll.

Aber ich bin zu schüchtern, wenn es sich um Inuyasha handelt. Er ist so unberechenbar, ich weiß nie, wie er sich verhalten wird. Manchmal kommt es mir so vor, als würde er auch was fühlen, nur ich bin mir nie hundertprozentig sicher und im nächsten Moment werden wir beide rot und schauen uns gegenseitig nicht mehr in die Augen.

Es ist nie dazu gekommen, einen Schritt über diese peinliche Szenerie zu unternehmen, einfach weiterzugehen. Mal austesten, was passieren würde - zwischen uns.

Aber das traue ich mich nicht und er sich auch nicht, denn da ist noch Kikyo, die ihm mehr bedeutet, als meine Wenigkeit.

Obwohl ich mich schon zu seiner besten Freundin zähle.

Kann ich so was eigentlich mit Gewissheit sagen? Beste Freundin?

Bin ich nicht etwas dazwischen? Wie würde er unsere Beziehung bezeichnen, als Freundschaft? Oder mehr? Manchmal wünschte ich, seine Gedanken lesen zu können.

"Gute Nacht, Inuyasha!", murmle ich und bin mir sicher, dass er es sowieso nicht gehört hat, schließlich schaffe ich es, meine Augen zu schließen und weg zu driften, obwohl es mir schwer fällt.
 

*
 

Ich wache auf, mir ist ungewöhnlich kalt und dieser Schauer über meinen Rücken, etwas fehlt. Aber was? Und was war gestern nur passiert?

Langsam drehe ich mich herum und versuche mich in eine halbwegs, aufrechte Sitzhaltung zu bringen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht.

Das hat gefehlt: Die Bettdecke!
 

Inuyasha ist ganz zur Wand gerückt und die Decke ist wohl nun nur für ihn, denn er hat sich völlig darin eingehüllt.

Ich neige meinen Kopf zu ihm hinab und erkenne, dass er nach Regen duftet.

Er hat noch die Augen geschlossen, doch er atmet sehr schlecht.

Auf meiner Stirn bilden sich Fragezeichen und langsam mache ich mir Sorgen. Denn immer wieder höre ich ein Pfeifen, wenn er einatmet und ein Rasseln.

Hat er sich etwa doch erkältet?

Langsam weiche ich noch weiter über ihm und lege meine Hand auf seine Stirn. Erschrocken ziehe ich diese wieder zurück. Sie ist kochendheiß.

Oh mein Gott. Er hat Fieber!

Das ist das erste was ich denken kann und sofort versuche ich ihn zu wecken.

"Was ist....", murmelt er und beginnt zu niesen. Das muss ihn nun völlig aus der Schlaftrunkenheit gerissen zu haben.

Erschrocken fährt er hoch.

Sofort macht er ein Gesicht, dass ziemlich schmerzempfindlich aussieht. Dann greift er sich an die Stirn.

"Ahhhh.....", flüstert er nur heiser und macht ein Gesichtsausdruck, der nur Schmerzen zu kennen scheint.

"Kagome...was hast du gemacht?"

Er sieht mich an und will immer wieder die Augen schließen. "Was ist mit mir?"

Er will eine Antwort, doch ich sitze nur wie versteinert neben ihm.

"Du---du hast dir wohl von gestern eine Erkältung eingefangen!"

Inuyasha grunzt nur: "Keh! Das kann gar nicht sein, ich werde so gut wie nie krank, eigentlich gar nicht!"
 

"Tja dieses Mal bist du aber krank. Du hast Fieber und du...!" Ich schaue ihn noch mal direkt an, "du musst dir diese Sachen endlich ausziehen!"

"Aber...Kagome...!" Auf seiner Nase erscheint ein roter Schimmer. "Mir ist aber so eiskalt..." Er zieht sich die Decke wieder bis zum Hals.

Was mache ich denn jetzt nur?

"Deine Sachen sind nur schuld, du warst ja klitschnass...aber du wolltest ja nicht hören!"

"Keh...ich hatte andere Sorgen. Jetzt hilf mir schon!" Er sieht mich an, als wäre ich ganz allein Schuld an der Misere.

Meine Gedanken nehmen an einem Wettlauf teil. Was soll ich machen? Überleg einfach.

"Ich geh schnell runter und du ziehst dir währenddessen deinen Suikan aus."

"Nein!"

"DOCH! Und keine Widerrede!" Ich stehe auf und stutze ihn mit meinen Blicken zurecht.

Er legt sich wieder zurück und schaut mich an. Sein Blick ist so....unglücklich.

"Sonst wirst du gar nicht mehr gesund!", erkläre ich.

"So ein Unsinn...ich bin schneller gesund, als du denkst. Ich bin ja nicht wie du, Kagome!"
 

Pah, was will er denn damit sagen?

"Mach was ich dir gesagt habe!" Ich renne raus, ich hab nur Schuld daran, dass er krank geworden ist. Nur ich, ich hätte mich darum kümmern müssen.

Wenn er verletzt oder krank ist, dann ist er immer so unberechenbar und launisch.

Unten in der Küche sehe ich bereits meine Mutter.

"Ma...Ma!", rufe ich schon in der Türschwelle.

"Was ist denn nur los? Kagome, was ist passiert?"

"Inuyasha. Er ist krank, ich weiß nicht, was ich machen soll!"

"Wie? - äh....Kagome. Aber...ist er etwa hier?"

Ich nicke schnell.

"Er ist in meinem Bett! Er hat Fieber und ich glaube eine Erkältung" Egal, wie zweideutig das klingen mag, ihm muss geholfen werden.

Meine Mutter sieht mich erstaunt an, dann huscht ein merkwürdiges Grinsen über ihr Gesicht.

"Ach so ist das!"
 

"Ich will nicht wissen, was du denkst!", sage ich schnell.

"In Ordnung, Kagome. Ich kümmere mich darum. Es ist nun am Besten wenn du ihn warm hältst. Ich brühe einen Kamillentee auf und koche eine Hühnersuppe, das ist immer ganz gut für Erkältungen, vielleicht lässt du ihm auch Wasser in die Wanne rein!"
 

Warm halten? Meine Augenbraue zuckt nach oben.

Wanne?

"Und wenn er nasse Sachen angehabt hat, ist das nur ersichtlich, dass er krank geworden ist", tadelt sie mich plötzlich.

Wieder wackelt meine Augenbraue nach oben und unten. Wie?

"Nun kümmere dich schon um ihn. Hier ist das Fieberthermometer!" Sie reicht es mir, nachdem sie das kleine Gerät aus dem Schrank gefischt hatte.

Ich nicke nur.

Dann renne ich wieder hoch, als ich meine Tür aufreiße, bleibe ich stehen, halte die Luft an. Als wäre die Zeit stehen geblieben, starrt Inuyasha mich an. Er steht genau im Zimmer und hat bereits seinen Suikan zu Boden fallen lassen.

Er wollte sich wohl gerade den Morgenmantel nehmen, den ich - den genauen Zeitpunkt fällt mir nicht mehr ein - von meinem Großvater entwendet hatte.

Doch dieser liegt noch auf meinem Bett und ich habe den teuren Genuss, Inuyashas hintere, nackte Partie zu bewundern.

Meine Augenbraue zuckt wieder unkontrolliert, sollte ich nun schreien?

"Ähhh....kannst du dich auch umdrehen?", raunt er.

Ist die Zeit stehen geblieben? Erst jetzt merke ich, wie ich rot und heiß werde.
 

Schließlich schaffe ich es, mich umzudrehen. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Oh Gott.

"Jetzt kannst du gucken!" Er niest erneut und hustet plötzlich.

Besorgt schaue ich wieder ins Zimmer. Er hat sich den Morgenmantel übergeworfen und die Bettdecke um sich geschlungen.

"Hier...ich will dein Fieber messen!"

Ich komme näher, habe plötzlich Panik, ihm näher zu kommen.
 

"Ich habe aber kein Fieber, mir ist eiskalt!"
 

"Das ist normal, glaube ich. Hier....du musst das kurz in den Mund nehmen!"

Er schaut auf das Thermometer, als wäre es ausserirdisch.

"Wie? Was soll das sein? In den Mund? Keh - auf keinen Fall!" Er zieht eine Schnute mit einem schmerzverzerrten Gesicht.

"Mach schon!" Ich gehe in die Hocke und will das Thermometer durch seine zusammengepressten Lippen schieben.

"N....neee....", nuschelt er unmissverständlich.

Er zieht sein Gesicht etwas zurück und schüttelt angewidert den Kopf.

"Kann man das nicht anders messen?"

Na ja eigentlich schon, aber das musste er ja nicht wissen.

"Es dauert nicht lange. Bitte Inuyasha! Vertrau mir!"

Jetzt sieht er mich an, unsere Blicke treffen sich, dann öffnet er den Mund und ich kann das Thermometer unter seine Zunge legen.

"So Mund wieder zu...jetzt müssen wir abwarten!"
 

Genüsslich knabbert er mit seinen Zähnen auf dem Thermometer herum und starrt mich an.

"Ich muss - aber heute - wieder zurück!", flüstert er neben das Fiebermessgerät hindurch.

"Du gehst nirgendwo hin", sage ich streng.

Inuyasha sieht mich verblüfft an.

"Du kannst mich nicht aufhalten!", murmelt er.
 

"MACH PLATZ!"

Inuyasha knallt nach hinten und landet unweich auf der Decke.

Dann fängt er an zu husten und spuckt das Thermometer aus. Ich starre ihn nur an, als das Husten noch schlimmer wird. Oh nein, das wollte ich nicht.

Er bäumt sich kurz auf und scheint sich allen Übels auch noch verschluckt zu haben. Seine Augen quellen fast aus den Höhlen, als er versucht das Husten einzustellen.

Allerdings wird es dadurch nur noch schlimmer und sein Husten hört sich nun nicht mehr gesund an, sondern viel mehr nach einem Erstickungsanfall - endlich befreie ich mich aus dieser Starre und knie vor ihm nieder. Fasse auf seine Schultern, will dass er mich ansieht.

Doch er kann nicht, sein Husten zwingt ihn dazu, von mir wegzusehen.

"D-das wollte ich nicht...Inuyasha....ganz ruhig atmen. Okay?"

Ich klopfe auf seinem Rücken, will so den Husten etwas lösen. Inuyasha beugt sich etwas nach vorne, seine Stirn berührt fast meine, sein Keuchen wird bereits ruhiger, doch das Rasseln in seinen Lungen plötzlich hörbarer.
 

Oh Gott, das wird doch nicht noch eine üble Lungenentzündung?

Endlich beruhigen sich seine Bronchien und er sieht erleichtert auf.

"Mach...das nie wieder", keucht er.

"O-Okay", stammle ich schnell und streiche ihm über die Stirn.

"Geht's wieder?", frage ich fürsorglich.

Er nickt und nuschelt so etwas wie "Ja!".

Ich fasse neben ihm und hebe das Thermometer hoch. Es ihm nochmals geben zu wollen, halte ich zu riskant, vielleicht schiebe ich das auf später?

"Komm leg dich etwas hin. Meine Mutter hat Tee gemacht!"

"Was? Keh - sie soll sich nicht um mich kümmern, Kagome...!" Er zieht eine Schnute und schaut mich flehend an.

"Sie kennt sich aber damit besser aus....hey, weißt du noch, als ich diese Erkältung hatte, du hast mir doch mal diesen Trank zubereitet....was war da drin? Ich könnte ihn ja für dich machen!"
 

"Äh....ähhhh....nein....nein auf keinen Fall!", ringt er. "Der hilft mir nicht!"

"Aber ich dachte, deine Mutter hat ihn dir immer zubereitet?"

Argwöhnisch betrachte ich den Hanyou.

Der versucht sich irgendwie rauszureden.

"Ja schon, aber das würde zulange dauern. Und du hast auch nicht die Zutaten!"

"Welche Zutaten braucht man denn?"

Inuyasha schaut mich peinlich berührt an.

"Äh - hab ich vergessen", sagt er fast zu schnell.

"Inuyasha - du verheimlichst mir doch nichts, oder?"

"N...Nein", gesteht er.

Ich runzle die Stirn, aber dieser Hanyou ist so stur, aus dem würde ich nie was rauskriegen.
 

"Hier ist der Tee! Hallo Inuyasha....wie fühlst du dich? Ich habe eine gesunde Hühnersuppe aufgesetzt!"

Meine Mutter kommt herein und schaut sofort zu uns beiden. Ihr Blick sagt alles.

Mit rötlichem Schimmer auf den Wangen schaue ich kurz zu Boden.

"Nicht so gut, mir ist kalt und ich scheine Fieber zu haben, ebenso Husten!"

Zur Unterstützung hustet er tatsächlich und dieses Mal hört es sich gar nicht gut an.

Ich verziehe die Mundwinkel und betrachte meine Mutter.

"Wir haben noch einen Hustensaft im Haus, ebenso Erkältungstabletten", erinnert sie sich und scheint uns in ihren Gedankengängen völlig vergessen zu haben, denn sie geht einfach mit einem weiter führenden Selbstgespräch aus dem Zimmer.
 

"Gibst du mir den Tee, Kagome?"

Ich nicke und reiche ihm die dampfende Tasse.

Dann stutze ich erst einmal.

"Warte! Der ist noch zu heiß!"

Doch schon zu spät, er hat bereits daran genippt.

Dann presst er seine Lippen zusammen, verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse.

Dann schluckt er.

"Keh....", murmelt er mit einer Hand vor dem Mund. "Verdammt...das war heiß! Ich hab mir die Zunge verbrannt!"

"Das tut mir so leid - aber du bist einfach zu gierig!"

"Pah...ich und gierig!" Er verschränkt die Arme vor die Brust und schaut mich auffordernd an.

"Meine Mutter hat vorgeschlagen, dass du erst einmal ein heißes Bad nimmst!"

Seine sonnengelben Augen werden für einen Moment größer.

"B-bei---bei euch?", fragt er verwirrt.

"Natürlich bei uns. Wir haben auch noch ein paar Erkältungstropfen, die man ins Wasser gießen kann. Glaub mir, danach fühlst du dich besser. Ich komm gleich wieder!"
 

An meiner Zimmertür jedoch werde ich noch von seinen merkwürdigen Wörten zurückgehalten. Ich kann in dieser Sekunde echt froh sein, dass er meine Mimik nicht sehen kann.

"Kagome....lass mich nicht allein. Bitte...komm zurück!"

Ich lege meine hand auf den Türrahmen, versuche seine Worte erneut zu interpretieren. Das sollte ich lassen, denn da gibt's nicht zu interpretieren. Verdammt noch mal.

"Ich komme zurück, Inuyasha. Das werde ich immer tun!"

Dann gehe ich ins Bad und suche nach den Erkältungstropfen, die sich im heißen Wasser auflösen.

Dass er hier ist wirft mich völlig aus der Bahn - gerade Inuyasha. Wieso musste er herkommen? Soll ich ihn danach fragen? - Ihn ausquetschen?

Er wird es schon irgendwann sagen, ich muss nur warten können.

Ich bleibe in meiner Bewegung stehen und lausche.

Das darf nicht wahr sein. Sota? Was macht der denn in meinem Zimmer?

Der soll ich gefälligst um sich selbst kümmern und nicht um Inuyasha.
 

Zu Blöd, dass ich nur ein paar abgehackte Sätze hören kann.
 

"Inuyasha...wie fühlst du dich?"

Darauf höre ich ein alt zu bekanntes Grummeln.

"Kannst du mir helfen? Ich hab da so eine Hausaufgabe und Kagome ist immer so gemein...hilfst du mir?"
 

Was macht Sota da? Inuyasha kann ihm nicht helfen, hat mein Bruder schon vergessen, dass Inuyasha keine Schule kennt.

"Kagome soll gemein sein?", höre ich von Inuyasha.
 

Ich muss lächeln und vergesse doch ganz, warum ich ins Bad gegangen bin.

"Es geht um Liebe. Du weißt bestimmt so was!"

Ich beiße mir abrupt auf die Unterlippe. Auch das noch!

"Wir sollen eine Definition aufschreiben....Was ist Liebe, Inuyasha?"
 

"Warum...fragst du mich...frag das Kagome", kommt es wieder angesäuert von Inuyashas Seite.

"Bitte. Hilf mir."

"Komm etwas näher... ich will nicht das ganze Haus unterhalten!"
 

Mist! Ich kann nichts mehr hören, außer einem Flüsterton. Was sagt Inuyasha meinem kleinen Bruder? Ich spitze die Ohren.

Und schließlich erkenne ich, dass ich auch so nichts hören kann und lasse das Wasser in die Wanne laufen.

Ist doch völlig egal, was sie beiden bereden. Aber es hätte mich schon interessiert, was Inuyasha gesagt hat.
 


 

****
 

Anmerkung: Huhu meine Lieben! So der nächste Teil ist wieder on, und diesesmal etwas länger geworden.

besondere Widmung: caro-chani ^^ habsch lieb
 

vielen dank, ersteinmal für eure lieben Bewertungen zum vorherigen Kap.

bis bald mal wieder und ich werde mich mit dem nächsten Kap beeilen.

Teil 4.: Mein Herzschlag...schlägt für ihn.

Teil 4.: Mein Herzschlag...schlägt für ihn.
 

"Hallo Kagome!"

Ich erschrecke, als Sota mir auf dem Rücken klopft.

"Sag mal...was hast du in meinem Zimmer zu suchen?"

Ich drehe mich schnurstracks herum und mein Blick sagt womöglich soviel, dass Sota etwas zurückweicht.

"Du willst wohl eher wissen, was er mir gesagt hat, oder?" Sota zwinkert mir zu und hebt mehrmals die Augenbraue.

Wie alt war noch mal mein Bruder? Er benimmt sich ja schon wie ein Erwachsener.

"Äh, sicher nicht", meine ich überrascht und glaube einfach nicht, wie leicht ich zu durchschauen bin, "und falls du denkst, ich hätte euch belauscht, muss ich dich enttäuschen!"
 

"Er hat für mich die Hausaufgabe gemacht!" Sota blickt mich an, als würde er irgendeine Reaktion erwarten.

"Die Hausaufgabe?", stutze ich. Irgendwie will es mir nicht in den Kopf gehen, dass Inuyasha wirklich meinem Bruder geholfen hat - und im Übrigen ist er krank.

"Du weißt doch ganz genau, dass Inuyasha noch nie in so einer Schule war, wahrscheinlich hat er dir nur Schwachsinn erzählt!"

Ich steigere mich total rein, als wäre ich wütend. Wütend auf Inuyasha, dass er Sota geholfen hat. Aber sobald es um mich geht und ich möchte, dass er mir hilft, würde er es nie freiwillig machen wollen.

Und bei meinem kleinen Bruder geht das so einfach?

Plötzlich grinst mein Bruder und hüstelt: "Bist du etwa eifersüchtig, dass er mir geholfen hat?"

Hä?
 

Woher hat er immer diese Worte? Wie alt war er noch mal, rief ich mir ins Gedächtnis.

"Sag mal, hast du nix besseres zu tun? Geh jetzt!"

Mein Blick fällt auf sein Heft, welches er stolz vor sich hin trägt.

Interessieren würde es mich schon, was Inuyasha so tolles und wissenswertes gesagt haben soll - dass Sota so freudig aussieht.

"Willst du es gar nicht wissen?", reizt er mich.

"Nein, wozu? - ich weiß ganz genau, was er gesagt hat!", murmele ich leise und drehe mich zur Wanne herum und überprüfe den halbvollen Wasserstand. Die ätherischen Öle steigen in meine Nase.

"Ach und was?", neckt mich mein Bruder und steht erschreckender weise direkt neben mir.

"Äh...na was er immer sagt. Er hat keine Ahnung von so etwas...und..."

"FALSCH!", unterbricht mich mein Bruder und schlägt doch wirklich das Heft auf.

"Er hat etwas gesagt, was ich gar nicht erwartet habe....ehrlich, Kagome. Lies das...!"
 

Gerade als ich verstohlen einen Blick drauf werfen will...

"Hey Sota...hab ich dir nicht gesagt, dass du das keinem zeigen sollst?"

Ich erstarre in meiner halbwegs gut gelungenen, schiefen Kopfhaltung und richte meinen Blick über meine Schulter.

Inuyasha!

"und besonders nicht Kagome!", fügt er mit Betonung hinzu.

Schnell verschränke ich die Hände vor die Brust.

"Was soll das denn heißen? Ist das so ne Art geheim Botschaft, die niemand sonst zu lesen kriegt?" Ich baue mich vor ihm auf

"Kagome...du bist mir einfach zu neugierig. Das ist alles!" Inuyasha tritt ins Bad und schnüffelt.

"Hier riecht es komisch", meint er noch und schaut an mir vorbei.

"Äh - ich...ich geh dann mal", murmelt mein Bruder und schaut noch mal abwechselnd zu uns beiden empor.

"Ist auch besser für dich, kleiner!" sagte Inuyasha und streicht ihm beim Vorbeigehen über die Haare.
 

"Was hast du ihm denn so tolles gesagt, was ich nicht wissen soll? Hm?"

Ich runzle die Stirn auf der wohl tausend Fragezeichen entstanden sein müssen, denn Inuyasha hebt nur die Schultern und schüttelt den Kopf. Er ist ja so stur, aus ihm ist nichts rauszukriegen. Aber nun will ich es wissen.

"Soll ich da etwa rein steigen?"

"Äh...", erwidere ich stockend und starre erst zu dem dampfenden Wasser, dann zu Inuyasha, der seine Hände nun auf den Wannenrand gelegt hatte und etwas nach vorne gebeugt dastand.

"Was ist?" Er dreht sein Gesicht zu mir und fängt erneut an zu husten.

"Gar nichts...nichts Besonderes!" Hastig wedle ich mit den Händen.

"Keh! Dummes Weib!"
 

Sofort werden meine Augen zu schmalen Schlitzen. Was?

"Kannst du das mal unterlassen?", frage ich giftig. "Nenn mich nicht immer so! Kapiert?"

Verblüfft beäugt er mich und nickt schließlich.

"Wenn du meinst", sagt er gelangweilt. Er will nur wieder, dass wir uns streiten. Einfach nicht drauf eingehen.

"JA, das meine ich. Mir völlig egal, dass du krank bist. Hau doch ab...ich werde dir sicher nicht mehr helfen. Da macht man sich schon die Mühe und du beleidigst mich!"

Ich wusste es. Ich kann es einfach nicht ausstehen, wenn er so redet. Mag er das denn gar nicht, wenn ich ihm helfe?

"Keh. Das musst du gerade sagen. Dann geh ich halt, dann bin ich eh besser dran. Ich werde auch so schon gesund. Da brauche ich dich nicht!" Der Hanyou steht wieder so ehrfurchtsvoll vor mir, dass ich einen trotzigen Blick aufsetzen muss, um gegen ihn zu bestehen.

"Dann geh. Ich halte dich nicht auf." Ich weiche seinem Blick aus und recke das Kinn widerspenstig nach vorne.

"Ich gehe jetzt!", betont er und will an mir vorbeigehen. Ich schließe die Augen, Tränen vollen in meine Augen steigen. Er ist so ein Idiot. Ich will ihm doch nur helfen, aber er

schätzt es einfach nicht. Was soll ich denn noch tun? Ich will doch nur bei ihm sein, wenn ich schon nicht mehr für ihn bin.
 

Schnell senke ich den Kopf zu Boden, meine Haare fallen nach vorne.

Meine Traurigkeit, dass er das alles überhaupt nicht wertschätzt, überfällt mich.

"Kagome...was ist denn los?"

Plötzlich fühle ich seine Hand auf meiner Schulter.

Er ist noch da?

"Du weinst doch jetzt nicht, oder?"

Ich presse meine Lippen zu einen dünnen Strich zusammen und versuche mehrmals mein Kopf zu schütteln.

Soll er doch gehen.

"Ich hasse es, wenn du weinst! - was hab ich denn wieder gemacht...?"

Jetzt unterbreche ich ihn mit einem Aufschluchzen.

Oh Gott, wieso muss mir das gerade passieren? Hör sofort auf....

Aber jetzt scheint es erst richtig loszugehen, denn aus meinen Augen quellen die Tränen, die ich nun nicht mehr zurückhalten kann.

"Kagome...du wolltest doch, dass ich gehe. Oder?" Ein zweifeln ist in seiner Stimme zu hören. Wieder schüttle ich den Kopf.

"Wolltest du nicht?", greift er auf und als er seine Hand auf meine Wange legt und mich so auffordert ihn anzusehen, streike ich total. Höre nur neben mir, den Wasserstrahl laut rauschen.
 

"Jetzt hör auf zu weinen, Keh. Was willst du, was ich tue?"

Warum fragt er das ständig. Wieso tut er nicht einfach Dinge, die ich mir so sehr von ihm wünsche?

Ich spüre seine Hand auf meiner Wange - wie gern würde ich sie überall spüren.

So sehr vermisse ich es - seine Nähe.

Das ist immer so selten.

Ich widerstehe einfach aufzublicken.

Ich kann es nicht, nicht in diese Augen sehen.

"Geh....das willst du...doch!", zaudere ich und blicke zur Wanne hinunter.

"Kagome, du darfst das nicht falsch verstehen....!"

Nicht falsch--- verstehen?

Verwirrt schluchze ich erneut.

"Ich würde gerne bleiben - bei dir", sagt er langsam und zieht das letzte in die Länge.

"Und wieso....wieso....willst du gehen?"

Ich blicke nun endlich auf und ich weiß nicht, was er in meinen Augen gesehen hat, doch für einen Moment verharrt er so in seiner Position. Die Hand an meiner Wange lässt er kurz dort ruhen und lässt mich schließlich los - die Wärme ist weg.

"Kagome!", sagt er nur, "Sieh mich nicht...SO an!"

Verblüfft verweigert sich mein Körper mir, wegzusehen. Wie sehe ich ihn denn an?
 

"Okay...ich geh noch in diese Wanne, doch dann verschwinde ich!"

Er schaut mich eindringlich an und als ich blinzle, wird meine Sicht wieder klarer. Ich glaube ich habe ihn zuvor aus einem dichten Tränenschleier angesehen.

Dann nicke ich.

Reiße mich aus dieser Starre wie von selbst und drücke den Wasserstrahl in der Wanne aus.

"Dann geh jetzt!"

Schnell drehe ich mich herum. Wische mir unbemerkt über die Augen. Wieso hab ich nur angefangen zu heulen? Sicherlich ist er nur geblieben, weil ich geweint habe.

Und nicht, weil er mir somit einen Gefallen getan hat.

Aus Mitleid bleibt er...

Ich höre ihn husten, als ich die Tür hinter mir zumache.

Teil 5.: ~Ich bin da...immer da!~

Besondere Widmung: caro_chani ^^ Habsch lieb und knuddeldrücks. ^^
 

Anmerkung: So ein neuer Teil. war ja mal wieder klar, dass das am Ende rauskommt. *lol* Na ihr werdet es ja selbst lesen. Irgendwie schreibe ich gerade total poetisch....*rolleyes* Na ja *hust* --- egal. freue mich auf lange kommis ^^

schon deshalb weil meine kappies gerade an länge verlieren- das ist auch nicht sonderlich lang.
 

Inspirations Musik: Kal Ho Naa Ho - Heartbeat (instrumental)
 

****
 


 

Teil 5.: ~Ich bin da...immer da!~
 

In meinem Zimmer reiße ich zuerst das Fenster auf. Kühler, fast eiskalter Wind streicht mir über die haut. Sofort fange ich an zu frieren. Ich lehne mich etwas über und schaue auf den Hof unter mir.

Warum habe ich geheult? Wieso habe ich das getan? Und wozu halte ich ihn noch auf? Es ist doch klar ersichtlich, dass er gehen will.

Langsam ziehe ich meine Arme um meinen Bauch, halte mich so fest, als ob ich mich selbst umarmen würde.

Ich vermisse eine Nähe, eine Nähe zu einer anderen Person, die ich lieben kann. Ich möchte dieses Gefühl gerne kennen lernen.

Möchte wissen, wie es sich anfühlen würde, einen Menschen mit Haut und Haar zu lieben.

Obwohl ich bereits wissen müsste, was Liebe ist, habe ich Angst es mir einzugestehen.

Denn ich liebe bereits,

ich liebe Inuyasha.
 

"Inuyasha", flüstere ich in die Weite der Natur, die sich vor mir erstreckt.

Ich dehne seinen Namen aus, möchte am Liebsten nicht mehr aufhören, seinen Namen zu nennen.

Stechender Wind fährt über meine Gesichtszüge, zuerst stocke ich, habe damit nicht gerechnet, dass selbst der Wind so wehtun kann.

Vielleicht spürt er, was ich fühle, fühlt meinen Schmerz der Einsamkeit.

Was tue ich nur, wenn er gehen will? Ich kann ihn doch nicht aufhalten, wieso sollte ich das können? Er hat es doch selbst gesagt. Er wird gleich gehen.

Ich will nicht, dass er geht. Zum ersten Mal, möchte ich nicht, dass er geht. Sonst hatte ich immer zu große Angst, was passieren würde, wenn er länger als nur einen Tag bei mir bliebe.

Aber diese Angst gibt mir auch eine unerklärliche Kraft, die es mich austesten lassen will, ob ich noch weiter gehen könnte.
 

"Inuyasha", sage ich erneut und sein Name ist wie eine weiche Feder, die ich über meine Lippen bringe. Ich schließe die Augen und stelle ihn mir geistig vor.

Immer wieder tritt statt nur sein Gesicht Inuyasha vor meinen Augen auf, wie er wohl in der Wanne sitzt und wie er...

Moment.

Was denke ich da? Das ist nicht mehr jugendfrei!

Vergiss es...vergiss es.
 

"Was willst du vergessen?"
 

Hä?

Oh nein, hab ich das laut gesagt?

Ich drehe mich nicht herum. Ich kann das einfach nicht.

"Warum sagst du meinen Namen eigentlich so seltsam?"
 

Hä?

Das hat er auch gehört? Verstohlen richte ich meinen Blick zu Boden. Wieso tut sich nun kein Loch auf, wo ich versinken könnte?

Aber nein, in genau den Momenten, in der Sekunde, wo so etwas passiert....passiert nichts!

Wie typisch.

Aber hey, mir geht's gut, alles bestens.

"Kagome? - was ist denn los? Du bist schon die ganze Zeit so komisch?"

Er hört s ich nun gar nicht mehr so verschnupft an, ob das Erkältungsbad genützt hat? Freuen würde ich mich ja um ihn, aber was werde ich nun antworten können?

"Ich bin wie immer. Wolltest du nicht gehen?", weiche ich geschickt aus und stütze meine Ellenbogen auf der Fensterbank ab und schaue weiterhin hinaus.

"Ich...hab...hab es mir anders überlegt!", dringt es plötzlich an meiner rechten Seite ins Ohr.

Gedämpft und fast wie von sinnen drehe ich mein Gesicht wie in Zeitlupentempo nach Rechts.

Er muss hinter mir stehen. In meinem Rücken spüre ich regelrecht seine Präsenz.

Oh Gott, wie schrecklich. Er soll weggehen.

Warum macht er das ständig mit mir?

Na bestimmt tut er das nicht extra, er weiß sicher gar nicht, was du durchmachst, kommt meine unverfrorene Stimme zum Vorschein.

"Du sagst nichts?", kommt es nach einer Weile wieder hinter mir. Ich kann mich nicht bewegen, habe Angst einen Schritt zu wagen und zu stolpern, auf ihn zu fallen oder ihn womöglich irgendwie zu berühren. Und im Moment könnte ich solche fatalen, fast kaum merkbaren Berührungen nicht gebrauchen, denn mein Herz verlangt das im Moment so dermaßen heftig, dass ich meine Motorik nicht kontrollieren kann - also bleibe ich lieber so erstarrt wie ein Klotz stehen und erfriere so langsam am Fenster.

Etwas Gutes hat es ja - ich werde schon bald eine erfrorene Statue sein - dann ist Inuyasha frei und kann zu Kikyo, wann immer er will.
 

"Kagome!"

Nur mein Name und ich werde schon schwach, könnte mich nach hinten fallen lassen und immer so in seinen Armen liegen.

Das wäre so einfach, stattdessen antworte ich erst gar nicht.

Immer in solchen Situationen versagen mir die Worte. Ich kann einfach keine richtigen Sätze mehr formen und alles was ich sagen kann ist sowieso nur "Äh?" - "Hä?"--- "Was?"
 

Ich erschrecke fast zu Tode, als er seine Hand ganz leicht auf meine Schulter ablegt und leicht zudrückt.

"Ich bin da...Kagome...genau hinter dir. Könntest du dich mal umdrehen? Keh...!"

Ich schlucke, bin verwirrt. Mein Körper kribbelt, meine Schulter bebt unter seinen Fingern.

Was ist das für ein Gefühl, welches mich so zu überfliegen scheint?

Ist das etwa Liebe?

Ich weiß, dass das Liebe ist. Verdammt noch mal. Doch ich darf das nicht denken.

"Kagome", sein Ton wird etwas lauter, aggressiver. Und plötzlich dreht er mich mit einem Ruck herum, seine noch freie, andere Hand, legt sich um meine andere Schulter.

Schockiert schaue ich ihn mit großen Rehaugen an.

Er drückt mich sanft gegen die Fensterbank, die sich störrisch in meinen Rücken bohrt.

Der Wind fegt nun über meinen Hinterkopf.

Kommt es mir nur so vor, oder ist mir plötzlich kälter?
 

Sein Gesicht hat wieder an frischer Farbe gewonnen und seine sonnengelben Augen blinken um die Wette.

"Inuyasha....sag mir...wieso du hier bist!", bringe ich über die Lippen und mustere ihn.

"Hä?---Keh...was meinst du? Wie jetzt?"

Er hebt beide Augenbrauen und schaut mich wieder mit so einem direkten Blick an, den ich nicht lange anschauen kann.

Ich hasse es, wenn er mich so ansieht, dann fühle ich mich so unwohl, denn ich habe das Gefühl, dass er alles in mir lesen könnte - auch die Gefühle für ihn.

Aber das ist nicht möglich - das ist unmöglich.

"Was ist geschehen?"

"Geschehen?", murmelt er und scheint zu überlegen, dann schüttelt er den Kopf.

"Was soll denn geschehen sein?"

Ich blinzle, um meine Gedanken schnell zu ordnen.

"Weißt du nicht mehr? Du standst vor der Tür. Du hast...geweint...!"

Für einen Moment bleibt er fast reglos stehen, seine Finger bohren sich nur kurz in meine Schulter, dann sieht er zur Seite und scheint für einen Moment kurz an der Vergangenheit zu hängen.

"Ich habe nicht geweint", meint er gepresst, "ich weine nie. Klar?"

Als er nun meinen Blick sucht, bin ich perplex, denn sein Blick ist so aussagekräftig und lügenfrei.

Aber er hat doch geweint, will er sich das nicht eingestehen?

"Was ist geschehen?", wiederhole ich die Frage noch einmal und werde nicht eher aufhören, bis er mir eine Antwort gegeben hat - mit der ich mich zufrieden gebe.

"Gar nichts", sagt er viel zu schnell, als wenn doch was geschehen wäre.

"Ich muss es wissen", bekräftige ich ihn.

Seine gerunzelte Stirn sagt mir alles.

"Warum?"

"Bitte, Inuyasha...sag es mir!"

Es wird schon langsam lächerlich, er wird es nicht sagen. Nicht mir, niemanden. Er sagt ja nie irgendetwas, frisst alles ins ich hinein. Typisch Hanyou!

"Guuuuuuut", sagt er ausschweifend mit einer weit reichenden Handgeste.

Er schließt die Augen, recht lange kommt es mir vor, ich kann ihn einatmen hören, bevor er anfängt zu sprechen.

Gut? Er wird es mir also sagen?

Er dreht sich herum und geht zu meiner Zimmertür.

Hektisch hebe ich meine Augenbraue. Was soll das werden?

"Was wird das?", frage ich dann doch, bevor er die Türschwelle übertreten kann.
 

"Sie liebt mich nicht mehr!"
 

Nur das! Nur dieser Satz und mein Herz gerät in Wallungen.

Verstört blicke ich auf seine silbrigfarbenen Haare.

Was? Wer?

"Ich verschwinde und Danke für alles!"
 

Äh....Moment...warte!
 

Doch bevor ich meine rasenden Gedanken zu Ende denken kann, bevor ich überhaupt den Mund öffnen kann und bevor ich sprechen kann, ist er bereits unterwegs und ich höre nur noch die knarrenden Treppenstufen. Ein Husten folgt - dann ist wieder alles still.

Teil 6: ~Mein Herz öffnet sich...~

Anmerkung: SOOOOOOOOOOOOO!!!!!!!! Ein riesengroßes,langes Kappie für euch und meinen treuen Fans. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen. hab euch alle dolle lieb.
 

Inspirations Musik: Shakira - Don't bother!!!

besondere Widmung: caro
 

***
 

Teil 6: ~Mein Herz öffnet sich...~
 


 

Ich gehe trotzdem aus meinem Zimmer, doch Inuyasha ist bereits gegangen. Eine Leere überfällt mich, frisst mich auf und lässt mich nicht mehr los. Warum stehe ich hier? Hoffe ich noch immer, er würde zurückkehren? Sehnsüchtig blicke ich über das Treppengeländer hinunter, werfe noch einmal einen Blick zu meinem Fenster hinüber - vielleicht kommt er ja wieder in mein Zimmer gesprungen?

Doch diese Frage und eine ebensolche Antwort erübrigen sich, denn ich höre nichts.

Langsam bewege ich mich zum Bad hinüber.
 

Als ich eintrete rieche ich diese Erkältungsdämpfe, sie riechen nach Wald und nach ihm - das Letztere glaube ich zumindest. Denn ich weiß in meinem inneren, wie er riecht.

Irgendwie hat sich sein Geruch in meine Gedankenwelt festgesetzt.

Das Wasser in der Wanne ist noch immer da - typisch Inuyasha. Langsam schlappe ich aus meinen Hausschuhen und gehe mit nackten Füßen über die Fliesen.

Langsam, fast ängstlich bewege ich mich auf die Wanne zu. Obwohl mich keiner sehen kann, und niemand im Bad ist, habe ich Panik, entdeckt zu werden. Als würde ich in dieser Sekunde etwas total Falsches tun und habe totale Todesangst dabei ertappt zu werden.
 

In meiner Fantasie sehe ich ihn noch vor mir, wie er verkrampft in dieser Wanne sitzt und versucht zu entspannen. Immer wieder muss ich lächeln, und kann es einfach nicht abstellen, bis ich vor der Badewanne anhalte.

Die klare Oberfläche ist ruhig und klar, ich kann bis hinunter zur weißen Wanne blicken. Die Dämpfe werden stärker je näher ich mich herab beuge.

Meine Gedanken sind merkwürdig und lenken sich in eine Richtung, die mir die Röte ins Gesicht steigen lässt.

Eine Idee überkommt mich, mehrmals blicke ich mich zu allen Seiten um, dann noch über meine Schulter, um sicher zu stellen, dass mich keiner beobachtet.
 

Wie bescheuert meine jetzige Absicht auch aussieht, irgendwie zwingen mich meine Finger dazu.

Langsam tauchen meine Finger, fast mit Todesangst, ins Wasser. Lasse kleine Kreise ziehen und muss erneut lächeln. Obwohl nichts Besonderes in mir geschieht.

Das Wasser ist noch immer gleich geblieben, obwohl ein Hanyou drin gelegen haben muss.

Kein Geheimnis wird nun gelüftet, doch wenn ich das Wasser berühre, denke ich doch wirklich, ich würde ihn berühren!
 

"Sie liebt mich nicht!"
 

Wie er das so leicht über die Lippen bringen konnte? Und wie konnte er so sicher sein? Hat es ihm etwa Kikyo selbst gesagt?

Wieder streiche ich mit meiner Hand über die Oberfläche des Wassers, wie leichte, kleine Federn die meine Haut streicheln.

Aber was habe ich erwartet? Ein merkwürdiges Kribbeln in meinen Adern, sobald ich das Wasser berühre? Seine Nähe irgendwie spüre?

Aber das ich rein gar nichts wahrnehme? Ich beuge mich noch tiefer, lasse meine Hand noch weiter ins Wasser sinken, bis das kühle Nass meinen Oberarm erreicht.
 

Ich schließe meine Augen. Die Wärme und die Dämpfe tun ihr übriges. Ich lehne mich noch etwas weiter über den Wannenrand und genieße diese wohltuende Inbrunst, die in mir auflodert.

Ich kann nichts von seinem Geruch wahrnehmen, nur der Duft der Öle. Ein wenig gekränkt will ich schon die Hand zurückziehen. Doch dann tritt wieder ein Fantasie Bild von Inuyasha vor meinen Augen auf....wie er mich von hinten umarmt und mir die drei magischen Worte zuflüstert. Er würde diese Worte eh nie sagen und sicherlich nie zu mir. Also warum fantasiere ich mir so was immer zu recht? - Weil ich ein romantisches Mädchen bin, die sich gerne verlieben will? Und die eben einen sturen Bock namens Inuyasha liebt, es sich aber nicht eingestehen will und er sich auch nicht, obwohl ich doch so oft viel mehr spüre und in seinen Augen so viel mehr sehe, als nur Respekt und Freundschaft.
 

Ein sofortiges Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit.

Ich kann zwar seinen markanten und wohl nie vergessenden Hanyou Geruch nicht riechen, doch ich kann ihn spüren.

Ich bleibe wie regungslos in meiner schiefen, gebeugten Haltung stehen, als mir ein scharfer, allzeit bekannter Geruch in die Nase dringt.

Kann das sein? So plötzlich? Bis eben habe ich ihn nicht gerochen, ich habe gedacht, dass dieser Geruch wohl schon verflüchtigt ist, doch nun...ist es fast so, als würde er im selben Raum stehen.

Was natürlich nicht sein kann - weil er gegangen ist! Zum anderen, wäre es mir auch nur zuuuu peinlich, wenn er mich in so einer Haltung sehen würde....und zu letzt, könnte ich keine Erklärung abgeben, wieso ich meine Hand ins Wasser getaucht habe und wie eine Blödsinnige ihn in meinen Gedanken anschmachte!
 

Aber egal, wieder versuche ich meine Hand durch das Wasser ziehen, ich lasse meine Augen geschlossen. Das warme Wasser ist so schön...ich fühle mich ihm so nah.

Nur weil er hier ein Bad genommen hat...oder was?

Ich bewege mein Gesicht leicht hin und her, als würde ich nur mit meinem Gesicht tanzen.

Was ist nur los mit mir...sonst benehme ich mich doch nicht so...

Wieder kommt mir dieses Bild vor die Augen. Wie Inuyasha mich von hinten umarmt.
 

als...
 

ich ziehe die Luft scharf durch die Zähne, als mich in genau diesen Moment, jemand von hinten umfasst. Starke, sanfte Hände legen sich um meine Hüften.

Sofort schlage ich die Augen auf.

Meine Hand fährt wie unkontrolliert hinauf, das Wasser klatscht gegen mich und den Fliesen und ich bin total durcheinander.

"Was...machst du denn da?", fragt mich doch diese Stimme belustigt.

Mein Herz macht einen Sprung.

Wie lange ist er schon hier...und was hat er gesehen? Etwa, wie blöd ich gegrinst habe, als ich meinen Fantasien nachhing? Warum ist er zurückgekommen?
 

"Ich...wollte....das Wasser raus lassen, das hast du ja vergessen!", kann ich noch aus meinen verwirrten Sätzen, die durch meinen Kopf sausen, zusammenbringen.

"Natürlich...wenn das so ist", sagt er ruhig, "ich hab meinen Suikan vergessen! Ich kann wohl kaum in den Morgenmantel zurückgehen...!"
 

Wieso lässt er mich nicht los?

Ich schlucke, spüre einen dicken Kloß im Hals. Am Liebsten würde ich mich nun nach hinten fallen lassen.

"Ja, das..äh....stimmt. Das haben wir wohl ganz vergessen!" Ich versuche mehr auf seine Hände zu achten. Meine Hüften bewegen sich kein bisschen, ich liege oder stehe so halb in seinen Armen. Alles ist wie taub an meiner Taille. Es ist, als würde sein Blut in meinen Körper übergehen und als würden unsere Körper eins werden. Sehnsüchtig schließe ich wieder die Augen und lasse ganz leicht meinen Kopf nach hinten fallen. Lasse mich selbst nach hinten fallen. Wird er mich auffangen? Würde er mich fallen lassen?
 

Ich will diese Berührung nicht wieder so schnell vergessen.

Schnell werde ich der Situation bewusst und was ich da gerade tue...OH GOTT...WIE PEINLICH kann es noch werden?

Schnell richte ich mich wieder auf.

Ich kann regelrecht sehen, wie er grinst. Obwohl ich dazu gar nicht in sein Gesicht sehen muss. Mein Blick starrt wie ein Laserstrahl auf die Fliesen hinab, kann mein Blick nirgendwo anders hinwandern lassen. Er sagt zuerst nichts, ich weiß nicht mal, was er eben kurz gedacht haben muss, als ich mich ein wenig zurückgelehnt habe. Wahrscheinlich gar nichts, er denkt ja dann nie etwas oder ihm ist es nicht mal aufgefallen?
 

"Mir geht es schon viel besser!", sagt er plötzlich und muss daraufhin husten.

Dieses Mal muss ich lächeln.

"Hört sich aber gar nicht so an!"

"Keh! Natürlich, das war nur ein normaler Hustenreiz. Mir geht's prima."

"Sicher!", erwidere ich betont.

Ich schaue über meine Schulter, kann ihn nicht genau sehen, nur seine silbrigen Haare.

Dann versuche ich mich ganz umzuwenden. Seine Hände folgen meiner Drehung, noch immer liegen sie auf meinen Hüften.

"Kagome!" Er senkt seinen Blick, schaut mich so intensiv wieder an.

Ich muss kurz meinen Blick senken, mein Herz schlägt so laut in meinen Ohren. Kann er das hören? Das Blut rauscht durch meine Stirn.

"Willst du mit mir kommen?"

Er fragt mich doch nicht wirklich, ob ich mitkommen will? Sonst hat er es doch so gut wie immer vorausgesetzt.

"Ich....denke schon. Wenn du dich wieder besser fühlst?"

"Ich bin nicht wie du Kagome", sagt er und zwinkert mir zu.

Ich ziehe eine Schnute.

"Du hast nur gezwinkert damit ich dich nicht wieder zu Boden schicke....!"

"Stimmt....das hast du gemerkt?" Er schaut verblüfft.

"Natürlich!"
 

"Ach Kagome....", wieder dieser sonderbare Laut in dieser Stimmlage, wie er meinen Namen sagt.

"Inuyasha?"

"Komm mit mir", plötzlich fasst er nach meiner Hand, faltet seine Finger mit den meinigen.

Mit eindeutig verwirrten Gefühlen, die sich auf meinem Gesicht spiegeln, führt er mich aus dem Bad.

Auf dem Flur will ich stehen bleiben.

"Was hast du vor? Inuyasha?", frage ich fordernd und will ihn mit eigener Kraft zurückhalten.

Doch ein Hanyou ist gegenüber einen einfachen Menschen oder besser gesagt einer Wiedergeburt stärker.

Doch kurz vor meinem Zimmer bleibt er abrupt stehen und ich falle fast gegen ihn. Ich höre wie er kurz die Nase hochzieht.
 

Er hat einfach keine Manieren, denke ich

amüsiert.

Als er sich umschaut und sein Blick meinen begegnet, halte ich kurzerhand die Luft an.

Meine Emotionen überschlagen sich.

"Kagome...ich...", er sieht mich wieder so direkt an, ich spüre, dass er etwas sagen will, doch plötzlich keimt die Angst in mir hoch.

"Äh...wir müssen deinen Suikan holen", unterbreche ich ihn und hätte mich dafür in irgendeine Felsspalte katapultieren können.

Wieder mustern wir uns und unsere Blicke gehen tiefer. Ich habe das Gefühl für einen kurzen Moment bis in sein Herz sehen zu können, welches er für mehrere Sekunden vergessen hat vor mir zu verschließen. Doch leider ist diese Erkenntnis so schnell vorbei, dass ich seine Gefühle nicht lesen kann.

"Ja", murmelt er überflüssigerweise, "du...du hast Recht. Keh....komm schon!"
 

In meinem Zimmer sieht er bereits seinen roten Suikan, der bereits trocken an meinem Schrank hängt.

"Sag mal Inuyasha...geht es dir wirklich schon besser?"

Ich stehe hinter ihm und habe meine Hände in die Hüften gestemmt.

Er nimmt seinen Suikan und zieht auf einmal seinen Morgenmantel aus.

"Du guckst doch nicht, oder?", murmelt er, ohne in meine Richtung zu sehen.

Ich bin wie erstarrt, starre verblüfft auf seinen nackten Rücken...

"Äh...nein. Natürlich nicht!" Bevor ich hüsteln kann und mich selbst offenbare muss ich ein Grinsen unterdrücken und schaue doch etwas länger zu ihm, als von ihm erwünscht ist.

Schnell wende ich mich um. Es ist ja nicht so, dass ich ihn noch nie mit nacktem Oberkörper gesehen habe - aber jetzt ist es etwas anderes - Nun weiß ich, dass ich ihn liebe!

"Mir geht es gut, Kagome. Mach dir nicht immer solche Sorgen. Ich bin ein Halbdämon, ich bin nie lange krank!"
 

Ich nicke zum Flur hinaus, als würde dort mein Gesprächspartner stehen. Die Wand im Flur müsste mal wieder gestrichen werden, denke ich mit einem Schmunzeln. Wie lange braucht er denn? Ich schaue zwar nicht auf die Uhr, doch es sind sicher schon mehr als 5 Minuten vergangen....Halbdämonen mal wieder! Tzzztzz
 

"Also bist du soweit? - Steh hier nicht so rum!"

Er tippt mir dabei auf die Schulter. Ich zucke zusammen.

"Seit wann bist du so überempfindlich?", fragt er mich, als er mich wieder zu sich umdreht.

"Äh...ich weiß nicht, bin ich das?", erwidere ich zögerlich, während er nur wieder eine Augenbraue hebt.

"Keh!"

Ich ziehe mir schnell meine Turnschuhe über und schnappe mir meinen Rucksack.

"Wir können", rufe ich überflüssigerweise, denn Inuyasha ist bereits die Treppe hinunter gesprungen.

Ich höre meine Mutter unten kurz mit Inuyasha sprechen.

"Bist du sicher, dass du schon gehen willst?", höre ich sie fragen.

Ich verdrehe die Augen.

"Ja - ich - Kagome mitnehmen...! Das geht -"

Mist! Ich kann nichts verstehen, wieso flüstern die denn? Na ja gut, sie flüstern nicht unbedingt, ich bin einfach zu laut und trete die Treppenstufen so laut, dass ich nichts verstehe.
 

"Hey Kagome", sagt plötzlich Sota unten an der Treppe. Heimlich schaut er immer wieder in die Küche.

"Was ist los Bruderherz?", frage ich und schaue selbst über das offene Geländer in die Küche.

"Ich hab dir was in deinen Rucksack gesteckt...", murmelt er leise und mit vorgehaltener Hand.

"Was hast du?", frage ich, denn ich habe ihn nicht so richtig verstanden.

"Du wirst es schon sehen...und im Übrigen hattest du Recht, diese Hausaufgabe konnte ich so nicht abgeben, das wäre mir zu peinlich gewesen! Und vielleicht verstehst du dann, was ich meine. Es könnte wichtig sein."
 

Hä? Wie jetzt?

"Hausaufgabe? Du hast doch nicht -" Schnell schaue ich auf meinen Rucksack hinab, der an meinen Fingern baumelt.

"Lies das...das ist wirklich...!"

Ich schaue an Sota vorbei und erhasche einen beißenden Blick des Hanyous.
 

Er steht bereits an der Tür. Elegant wie immer hat er seine Hände vor der Brust übereinander gelegt und lehnt an dem Türrahmen.

"Kommst du endlich?", murrt er, wie ein alter, gesunder Halbdämon.

"Ähm...ja! Tschüss Ma....wir sehen uns bald wieder!...", fange ich an und werfe einen niederschmetternden Blick auf Sota, "und wir sprechen uns, wenn ich wieder da bin", sage ich gereizt.

Dann folge ich Inuyasha zum Brunnen. Wir reden kein Wort. Was hat den Inuyasha nur zu Sota gesagt, dass so wichtig sein könnte? Merkwürdig. Sota ist doch sonst nicht so geheimnisvoll. Aber Inuyasha wollte ja auch nicht, dass ich das lese.

"Komm Kagome...!" Er fasst auf einmal wieder nach meiner Hand. Und meine Gedanken verebben.

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, verdutzt halte ich seine Hand fest -

"Lass uns gehen!"

Dann schaue ich in das dunkle Loch des Brunnens.
 

*
 

Ich ziehe mich hoch und lande auf das weiche Gras.

Doch als ich in den Himmel schaue, sehe ich nur dunkle, schwarze Wolken. Ein heftiger, nicht minder geruchsloser Regen dringt durch meine Nasenlöcher. Inuyasha hat sich schon längst aufgerappelt und starrt abwesend in die Ferne.

"Was ist denn?", frage ich und versuche seinen Blick auf mich zu lenken.

"Spring schnell auf meinen Rücken, Kagome. Ich rieche Dämonen, und nicht gerade wenige!"

Waaaaaaaaaas? Jetzt? Hier?

"Fühlst du dich denn auch schon bereit für einen Kampf, Inuyasha? Immerhin bist du noch krank!" Ich steige dabei auf seinen Rücken, lege meine Hände um seinen Hals, während er schon lossprintet.

"Ja...wie oft soll ich das noch sagen? Ich werde schon nicht den Erdboden gleichgemacht, nur weil ich husten muss!"

Habe ich ihn irgendwie angegriffen? Ich wollte ihn nicht beleidigen.

"So war das auch nicht gemeint, ich weiß, wie stark du bist!", schreie ich gegen den Fahrtwind.

Doch Inuyasha antwortet nicht, bis wir dem Dorf näher kommen.

Mehrere schwarze Feuerwolken steigen empor. Dächer brennen. Schreie...
 

Ein rauchiger, Friedhofsähnlicher Geruch kommt uns nahe.

Inuyasha setzt mich ab und sondiert die Umgebung, zieht bereits Tessaiga und hält sich kampfbereit.
 

"INUYASHA!"

Ich schaue empor und sehe Sango und Miroku, die auf Kiraras Rücken sitzen.

"Was ist hier passiert?"

"Wir denken, dass es auf Narakus Mist gewachsen ist. Es waren ziemlich viele Dämonen. Miroku konnte zum Glück sein schwarzes Loch einsetzen", fährt Sango fort und lässt Kirara sanft neben mir landen.

"Tatsächlich? Und Naraku hat keine giftigen Insekten geschickt?" Inuyasha reibt sich an sein Kinn und scheint zu überlegen.
 

"Hey Kagome - sag mal, was ist denn mit Inuyasha? Er sieht irgendwie krank aus!"

Sango beugt sich zu mir herab und flüstert es so leise, dass nur ich sie hören kann. Das glaube ich zumindest, erhasche jedoch einen Seitenblick von Inuyasha.

"JA! ICH BIN KRANK! Zufrieden? Kann ich nicht auch mal krank sein?", erwidert Inuyasha giftig.

Wir zucken zusammen und Miroku hebt die Hände.

"Die Dämonen sind ja jetzt weg, nun müssen wir uns wohl erstmal um die Verletzten kümmern und das Dorf wieder aufbauen."

"Ja, du hast Recht", werfe ich dazwischen und möchte, dass Inuyasha sich wieder abreagiert. Ich kann mir vorstellen, dass ihm seine Krankheit nicht gefällt. Er fühlt sich wohl nun ein wenig hilfebedürftig und das hasst er am Meisten.

"Pah!" Inuyasha dreht sich von uns weg und hält seine Hände verschränkt vor der Brust.
 

"HALLLLLLLLLLLLOOOOOOOOOOOOO Kagome!" Eine niedliche, kindliche Stimme eines Fuchsdämons dringt mir ins Ohr und springt zugleich auf meine Arme.

"Na Shippou", sage ich lächelnd.

"Was hast du denn mit Inuyasha gemacht? Er sieht so verschnupft aus", meint Shippou und meint das wohl nur witzig, doch Inuyasha baut sich vor uns auf.

"Halt die Klappe, du dummer Fuchs. Du hast keine Ahnung!" Erst jetzt höre ich, dass seine Stimme belegt ist und sie sich etwas rauchig anhört.

Er ist doch nicht gesund, er mutet sich zuviel zu.

Es wäre doch besser gewesen, wenn er bei mir geblieben wäre, da hätte er sich besser auskurieren können.
 

"Hey, was hab ich wieder gesagt?" Shippou drängt sich näher an mich heran und erwartet wohl meine Unterstützung. Doch währenddessen sehe ich, wie es Inuyasha es zu verbergen versucht, wie dreckig es ihm geht.

"Es geht ihm wirklich nicht gut und lass die Witze, Shippou!"

Inuyasha sieht mich erstaunt an, ebenso alle anderen.

"Aber wieso hältst du auf einmal zu ihm?", fragt mich Shippou missmutig.

"Ich halte doch gar nicht zu ihm", wehre ich schnell ab und werfe einen Blick zu dem Hanyou, der immer wieder seine Nase rümpft.

"Doch tust du, Kagome!", mischt sich Sango ein und wirft Miroku einen zweideutigen Blick zu.

"Keh!...Wollt ihr hier Wurzeln schlagen? Ich bin bestimmt kein interessantes Gesprächsthema!" Inuyasha versucht schon zu gehen.

"Doch bist du", witzelt Shippou, "ein Hanyou der krank ist...sag mal Inuyasha, hast du auch Fieber und so was?"

Ich höre wie Inuyasha vor sich hin grummelt.

"Shippou!", betone ich flüsternd.

"Was? Ist doch nur ne Frage. Ich will nur wissen, wie es ihm geht!"

"Ach lasst mich doch alle in Ruhe!", sagt Inuyasha scharf und beschleunigt sein Tempo.
 

"Er scheint wirklich krank zu sein", erkennt Miroku und tritt neben mich.

"Das stimmt auch. Er hat eine Erkältung!"

"War er deswegen solange bei dir, Kagome?", erkundigt sich Sango überrascht.

"Äh...", wieder fällt mir nichts Passendes ein, "ja, glaub schon!"

"Ist ja interessant", hängt Miroku seinen weiteren Gedankengang nach und stapft mit schweren Fußtritten zu Kaedes Hütte, wo Inuyasha drin verschwunden ist.

"Komm Kagome...wir kümmern uns um die Verletzten!"

Ich nicke Sango zu, doch meine Gedanken bleiben bei Inuyasha. Ihm geht's wirklich nicht gut, aber so stur wie er ist, würde er das nicht zugeben und zurück in meine Zeit gehen, würde er nun auch nicht mehr wollen.
 

*
 

Na hoffentlich wird seine Krankheit hier nicht schlimmer....

Als ich über das verwüstete Land ging und wir alle verarztet hatten, spürte ich diesen schrecklichen Verlust. Als würde ich nun zum ersten Mal deutlich spüren, was es heißen würde, Inuyasha zu verlieren.

"Was hast du Kagome?" Sango fasst mich an den Arm und schaut fast sorgenvoll zu mir herüber.

"Äh nichts!" Das kauft sie mir natürlich nicht ab, dazu kennt sie meine Gesichtszüge schon zu gut.

"Du hast aber doch was, machst du dir etwa Sorgen um Inuyasha? Er ist ein Halbdämon und ein Mann. Die sagen schon bei einem kleinen Niesen, dass sie sterben. Es geht ihm sicher schon besser, auch wenn er sich nicht so verhält!"

Wie Recht sie doch damit hatte - in meiner Welt würde sie für diese Weisheit sicher einen Preis gewinnen.
 

"Trotzdem...ich hätte es ihm nicht erlauben sollen, zurück zu gehen!" Wie ich mich anhöre, wie seine Mutter und Sango sieht mich auch wieder so mit funkelnden Augen an.

"Du bist nicht seine Mutter!", wiederholt sie meine Gedanken und wir bleiben unter einem Baum stehen.

"Er kann gut auf sich selbst aufpassen. Du kennst doch Inuyasha. Er würde eh nicht auf dich hören - also lass es!"

Ich schaue verwundert zu ihr, meine Haare wehen in mein Gesicht, als ich sie wegstreifen will, muss ich natürlich zu Kaedes Hütte sehen.

"Ach Kagome. Glaubst du er würde sich jemals so Sorgen um dich machen, wie du für ihn? Ich glaube, dass er sich nicht mal richtig bei dir bedankt hat...hab ich recht?"

"Na ja", fange ich an, "er hat schon "Danke" gesagt, aber ich glaube, das sagt man doch immer...er hat es schon gesagt", bestätige ich, als ob ich es mir selbst beglaubigen will.

Sango hebt konsterniert eine Augenbraue. "Na vielleicht hat er "Danke" gesagt, aber das wars sicher auch schon. Und bestimmt, wollte er so schnell wie möglich wieder weg von dir, oder?"
 

Woher wusste sie das wieder?

Gedemütigt nicke ich. "Ja...er wollte so schnell wie möglich weg", erwidere ich.

"Das ist eben Inuyasha. Mach dir keine Sorgen, wenn er so schnell weglaufen wollte, geht's ihm auch nicht so schlecht!"

"Hast du das von Kikyo gewusst?", reißt sie mich fast vom Stuhl, obwohl ich nicht mal sitze und nur stehe, werden meine Knie total weich.

"Was?", frage ich verwirrt und schaue wieder zu Kaedes Hütte.

"Er hat sich mit ihr getroffen...."

"DAS hat er mir schon gesagt", meine ich beiläufig, ohne sie anzusehen.

"Ach wirklich?" Sango klingt überrascht. "Und du sagst gar nichts dazu?"

"Nun ja, was soll ich dazu schon sagen, außerdem liebt sie ihn nicht mehr!"

Hätte ich das sagen sollen? Nun ja Sango war hier meine beste Freundin, aber wollte das Inuyasha? Wollte er das lieber für sich behalten?

"Was?", sagt Sango fast benommen.

"Hat er dir das gesagt? Das sah aber ziemlich anders aus, als ich die beiden überrascht habe!"
 

Plötzlich bleibt mir fast das Herz stehen.

"Was hast du denn gesehen?" Sofort fegt mein Blick zu ihr.

"Nun sie hat ihn geküsst, doch er ist zurückgewichen. Alles sehr merkwürdig, dann hat er ihr etwas gesagt, ich hab jedoch nichts verstanden...dann hat sie geweint!"

"Und, du hast wirklich nichts mehr gehört? Aber dann verstehe ich so einiges nicht, wieso hat er dann geweint?", murmle ich wie in einem Selbstgespräch zu mir.

"Er hat geweint?" Sangos Augen vergrößern sich, "reden wir hier von dem gleichen Inuyasha?"

Ich runzle die Stirn, mehr Fragezeichen entstanden, als Antworten darauf.

"Ja, er war total geistesabwesend als er zu mir kam."

"Nun ja ich erinnere mich, dass er ihr noch über die Wange gestrichen hat, er hat sie schon sehr verliebt angesehen - aber ich wollte ja auch nicht so offensichtlich hinter dem Baum rausgucken. Das hat dann Miroku übernommen!"

"Miroku hat das auch mit angesehen?" Verblüfft halte ich die Luft an.

"So was Spannendes passiert ja auch nicht jeden Tag. Drauf angesprochen haben wir ihn nicht, er ist danach ja auch gleich weggegangen."
 

"Am Besten wir behalten das für uns, vielleicht wird er es bald so sagen können!", meine ich nachdenklich.

"Das glaubst du doch nicht wirklich. Inuyasha ist so engstirnig und verbohrt, dass er nie etwas über Gefühle sagen wird. Komm Kagome, genug redet."

Ich nicke ihr zu und wir gehen los

"Und was ist mit dir und Miroku?"

Ich schaue sie verstohlen an und mir entgeht der leichte rötliche Schimmer auf ihrer Nase nicht. Wie süß.

"Äh, nichts...dieser sture Bock und Mädchen Spanner interessiert mich nicht im Geringsten!"

"Ach so!", grinse ich und den Rest des Weges folgen wir stumm nebeneinander her.

Teil 7: ~Einem sturen Hund muss geholfen werden...~

Teil 7: ~Einem sturen Hund muss geholfen werden...~
 

Ich schiebe den Vorhang der Tür beiseite und trete in die Hütte.

Augenblicklich suchen meine Augen Inuyasha. Er hockt in einem Schneidesitz und mit gebeugtem Gesicht auf den Boden. Er atmet heftig und versucht es sich dennoch nicht anmerken zu lassen.

"Inuyasha, ich hab dir doch gesagt, dass du noch nicht gesund bist!", eröffne ich das Gespräch, doch ich höre nur ein bekanntes Murren beziehungsweise eher ein lautes Knurren.

"Ich......", fängt er an und scheint zu allem Überfluss wieder einen Hustenreiz unterdrücken zu wollen, "mir geht's gut. Kümmere dich lieber um andere. Mir geht's prima!" Er wedelt dabei mit einer Hand in der Luft herum. Soll das etwa eine Geste sein, die mir zu sagen pflegt: "Lass mich in Ruhe?"
 

"Du bist ein so sturer Bock", meine ich grimmig und verziehe die Mundwinkel nach unten, schüttle den Kopf über soviel Dummheit.

"Sturer Bock? - Pah! Und du bist ein dummes Weibstück!", fegt er mir keuchend entgegen und fängt an zu husten. Ihm ist es schon so unangenehm, dass er sich von mir wegzudrehen versucht.

"Inuyasha?", kommt es mit Sorgen über meine Lippen und meine Füße setzen sich in Bewegung. Langsam hocke ich mich vor dem Hanyou in die Knie.

Klopfe ihm bescheuerterweise auf dem Rücken - ob das jedoch den Hustenreiz löst?

Er beugt sich immer wieder nach vorne und fasst sich bereits mit einer Hand an seinem Hals.

Seine Augen quellen bereits fast hervor, bevor er sich noch einmal räuspert und versucht von mir wegzusehen.

"Sei doch mal ehrlich. Es geht dir beschissen!", murmle ich und bin erstaunt über meine Ausdrucksweise. Langsam jedoch ziehe ich mit meiner Handfläche mehrmals über seinen Rücken.

"Ist gar nicht wahr!", entgegnet er scharf zur Wand.

"Kannst du mir das auch ins Gesicht sagen?"

Inuyasha jedoch schüttelt den Kopf, nickt plötzlich und steht auf einmal auf.

Klopft sich zur Bestätigung über den roten Suikan und versucht mich gesund anzublicken. Er deutet mit seinen Händen an sich hinunter. "Siehst du? Alles bestens!"

Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue zu ihm empor.

"Wenn wir wieder angegriffen werden, kannst du so doch nicht kämpfen!"

"WAAAAAAAS? - Kagome, lass den Schwachsinn", sagt er gereizt und sieht mich funkelnd an. "ich bin gesund!"
 

Dabei läuft ihm mal wieder die Nase und er zieht sie erneut krampfhaft hoch.

"Nur wegen einem dummen Schnupfen bin ich noch lange nicht kampfunfähig!"

Ich verschränke wütend die Arme, stehe mit Protest auf und komme ihm näher, distanziere den Abstand.

Mit funkelnden Augen begutachte ich ihn.

"Ach ja? Du musst mir nichts vormachen. Leg dich etwas hin und ruhe dich aus, wenn du schon nicht mehr zu mir nach Hause kommen willst!"

"Keh - ich tue gar nichts. Ich muss Naraku finden."

"Jetzt? Es wird schon dunkel!", erinnere ich ihn ungläubig. Doch er hebt die Schultern.

"Ist doch völlig egal, wann wir ihn suchen. Ich sitze hier nicht nur rum und warte auf seinen Angriff!", schnauzt er mich auf einmal an.

Ich gehe einen Schritt zurück.

"Ich tue es nicht gerne - aber....", Auffordernd sehe ich ihn an und ziehe die Mundwinkel nach oben.

"Das wirst du NICHT tun", er zeigt mit dem Finger auf mich und schüttelt wild den Kopf.

"Wie soll ich dich sonst zur Vernunft bringen?", frage ich ihn standesgemäß und grinse, als er nur eine Schnute zieht und mich herablassend versucht anzublicken.

"Dann MACH doch", meint er laut und scheint zu warten.

"Gut! Wie du willst!"

Ich stiere ihn trotzig an, versuche einen Auge-in-Auge-Kampf mit einem Hanyou.

"Was ist nun?", seine Stimme klingt pelzig und heiser.

"MACH PLATZ!"
 

Ich sehe noch zu, wie mich Inuyasha verblüfft anschaut - er hat wohl nicht damit gerechnet. Hat gedacht, ich würde es doch nicht wagen.

Knallend und diesmal viel lauter als sonst, landet er zu Boden. Dort bleibt er liegen und verzieht das Gesicht zu einer schmerz verzerrenden Maske.

"Ich habe schon Kopfschmerzen - UND DU machst es nur NOCH schlimmer! Verdammt...Kagome...!"

Er rappelt sich wieder hoch und fasst sich kurz an die Stirn.

"Ich werde dich so oft zu Boden schicken, bis du mir eingestehst, dass es dir nicht gut geht!"

"Keh! - mach doch - mir völlig egal. Wenn's dich glücklich macht", antwortet er mir gleichgültig und will die Hütte verlassen.

"INUYASHA!", will ich ihn zurückhalten, doch er ist schneller und bereits durch die Tür geschritten.

Starrköpfig blicke ich ihm hinterher und merke wie Sango und Miroku von draußen hereinkommen.

"Was ist denn passiert?", fragen beide gleichzeitig.

"Was wohl....", fange ich an.

"Oh, na das war doch klar", summt Miroku lächelnd und setzt sich zu Boden.

"Gehe ihm hinterher, Kagome. Du bist die Einzige von uns, die ihn noch zur Vernunft bringen kann!", fügt der Mönch hinzu.

"Das sieht wohl eher nicht mehr so aus!", doch meine Augen bleiben an der Tür haften.

"Geh schon!", fordert mich nun auch Sango auf.
 

Ich hebe die Schultern. Was glauben die eigentlich? Okay...ich liebe ihn, aber muss ich deswegen einen so eigensinnigen, engstirnigen, sturen, egoistischen Hanyou hinterherlaufen, als würde ich nichts Besseres zu tun haben?

Aber wie ich mich kenne und meine kleine Stimme im Ohr, die mir zuflüstert, sofort zu ihm zu gehen, bewegen sich doch meine Füße tatsächlich Richtung Tür.
 

"Ich wusste, dass sie geht", murmelt Sango zu Miroku hinüber, doch ich kann das nicht mehr hören, denn ich trete bereits in die frische Luft hinaus. Es riecht noch immer nach angebranntem Stroh und nach Feuer. Jedoch wurde der Angriff schnell vergessen und die restlichen Dorfbewohner versuchen nun wieder alles aufzubauen, was zu Bruch gegangen ist.

Vehement suchen meine Augen nach einem roten Fetzen, silbrige Haare oder vielleicht goldene Augen. Jedoch sehe ich nichts davon.

Ich schlage den Weg nach Rechts ein und mache mich auf den Weg zum heiligen Baum.

Dort wird er sich wieder niedergelassen haben und sich selbst bemitleiden, womöglich noch an Kikyo denken.
 

Nun muss ich wieder daran denken, was mir Sango berichtet hat. Alles ist nun ziemlich konfus in meinem Kopf. Was hatte das alles nur zu bedeuten?

Ich bleibe stehen, spüre wie der Wind auffrischt und meine Haare sich vor mein Gesicht schleudern. Genervt streife ich sie mir ständig hinter die Ohren. Aber immer wieder fliehen sie vor meinen Augen und scheinen davor zu tanzen. Was mich wahnsinnig macht, denn als ich nach oben sehe, kann ich Inuyasha erkennen, der mich mit einem fiesen Grinsen begutachtet.

"WAS IST SO LUSTIG?", schreie ich hoch und würde ihn am liebsten mit einem "Mach Platz" nach unten befördern.

Er schüttelt nur den Kopf und hebt die Schultern.

"Kommst du mal bitte runter?", bitte ich ihn inständig und verschränke die Arme vor die Brust. Mir wird plötzlich wahnsinnig kalt und über meinen Rücken fährt ein regelrechter, nicht enden wollender Schauer.

"Komm DU doch hoch!", sagt er patzig und sieht mich an.

"Du weißt ganz genau, dass ich das nicht mache!", antworte ich gegen den Wind und streiche fast wütend meine Haare aus dem Gesicht.

"Ich will aber nicht", sagt er wieder und schaut Richtung Himmel.

Ja, bloß nicht zu mir nach unten sehen, denke ich säuerlich.

"Dann hol ich dich EBEN runter", maule ich kaltherzig und erhasche, wie seine Wimpern kurz aufzucken, ebenso seine Mundfalten, die sich leicht nach unten verziehen.

"LASS DASS! --- Ich...ich komme schon!"

Elegant springt er von dem Ast hinab und landet fast geräuschlos vor mir.

Ich blicke ihn überrascht an, bleibe an seinem Gesicht hängen. Seine Nase ist leicht gerötet, ebenso die Augen.
 

HAAAAAAAAAAAATTTTTTTTTTTTSSSSSCCCCHHHHIIIIII
 

Ich weiche erschrocken zurück. Oh Gott. Inuyasha!!! Er ist ja noch schlimmer erkältet, als ich angenommen habe. So ein sturer Esel!

"Und was willst du von mir?" Er übergeht sein Niesen einfach?

Na ja mir soll es egal sein - aber leider ist es mir nicht egal. Denn meine leise, kleine Stimme im Öhrchen wird nun wieder lauter.

"Hier, die gebe ich dir", ich greife in meine Rocktasche und fische ein Paket Taschentücher heraus.

Inuyasha bestaunt das alles nur mit einem argwöhnischen Blick. "Toll!", sagt er verwirrt, nimmt jedoch das Päckchen.

"Inuyasha, sei kein sturer Esel und leg dich hin. Bitte! Das ist nur zu deinen Besten!"

Ich fasse nach seinem Ärmel, lege meine Hand auf seinen Oberarm. Ich will ihm zeigen, dass ich für ihn da bin.

Für einen merkwürdigen, jedoch nur sehr kurzen Moment, der womöglich nur eine Sekunde anhält, sieht er mich fast traurig an.

Er will zurücktreten, doch dann tut er es doch nicht, schaut zu meiner Hand, dann zu seiner Handfläche, wo das Päckchen liegt.
 

"Meinetwegen. Glaub aber ja nicht, ich würde das wegen dir machen", sagt er schnell und geht an mir vorbei. Meine Hand streicht seinen Suikan noch, dann bleibe ich wie verwurzelt stehen.

Hat er nun wirklich mal auf mich gehört? Welch Wunder!

Dann reagiere ich doch noch und eile hinter ihm her, schnell habe ich ihn erreicht und gehe an seiner Seite.

"Danke!"

"Hä? -ich tu das nicht wegen dir!", redet er sich raus und verschränkt erneut die Arme, als würde er eine Mauer um sich bauen wollen.

"Wenn du das sagst", schmunzle ich und hake mich bei ihm unter. Ich bemerke noch sein überraschtes Aufseufzen und seinen Blick, der mich fast danach durchbohrt. Er unternimmt jedoch nichts, streift meine Hand nicht ab.

Gemeinsam gehen wir in Kaedes Hütte zurück.
 

*
 

Am nächsten Morgen, öffne ich nicht wollend die Augen. Mein Hals kratzt einen Moment, bevor ich mich aufsetze. Shippou liegt neben mir, der kleine Kitsuane atmet sehr langsam und schläft noch seelenruhig.

Meine Augen wandern zuerst zu Sango, die halbwegs zusammengekauert in einer sitzenden Position schläft. Miroku sitzt neben ihr. Na ja Sitzen kann man das schon kaum nennen. Sein Kopf lehnt an ihrer Schulter. Entweder ist das nur purer Zufall oder dieser Lustmolch wollte das so.

Ich muss schmunzeln, als ich kurz über meine Schulter blicke.

Inuyasha hat sich doch gestern wirklich hingelegt. Aber nun kann ich ihn nirgendwo sehen. Er ist nicht mehr in der Hütte.

Ein wenig langsam schiebe ich Shippou von meinen Unterarm weg, den er fast erdrückt hatte. Jetzt spür eich ein kribbelndes Gefühl in meinen Armmuskeln, als wäre er die ganze Zeit selbst eingeschlafen gewesen.

Dann stehe ich auf, meine Beine sind noch leicht wackelig und erst jetzt spüre ich noch diese tiefe Müdigkeit in den Gliedern.
 

Was mich dazu reitet, Inuyasha zu suchen, weiß ich mal wieder nicht. Ich will es eigentlich auch nicht.

Gerade als ich die Hütte verlassen will, fällt mein Blick auf meinen Rucksack und auf Sotas Bemerkung dazu.

Dieses Heftchen liegt noch darin. Schnell entscheide ich mich um und öffne den Rucksack durch die zusammengezogenen Bändel.

Darin liegt doch tatsächlich Sotas Heft.

Ein wenig argwöhnisch schaue ich noch mal zu den Schlafenden und dann zur Tür. Keiner ist wach und niemand kommt auch so schnell zurück.

Das hoffte ich zumindest.

Ich öffne das blaue Heft, meine Augen überfliegen die ersten paar Seiten, dann blättere ich um und ich halte den Atem an.
 

Was ist Liebe?
 

Warum muss mein kleiner Bruder zu so etwas überhaupt eine Definition schreiben, in seiner Klasse, sollte man so was noch gar nicht machen.

Ich lese weiter und mein Herz schlägt einen Takt schneller. Ich kann es kaum glauben. Das hat wirklich Inuyasha gesagt? Nicht möglich!
 

...Liebe ist einzigartig. Sie gibt es nur einmal in deinem Leben. Auch wenn du deine große Liebe immer um dich hast, und du es einfach nicht akzeptieren willst, sie wütend anschreist, sie immer wieder beleidigst und sie mit Vorwürfen quälst, dann weißt du, dass das Liebe sein muss. Liebe ist, einer anderen Person völlig zu vertrauen, auch wenn du es nicht eingestehen willst....

Liebe ist, wenn du sie einfach nur anschauen kannst, ihr tief in die Augen blicken kannst, und plötzlich weißt, dass du mehr fühlst, als nur Freundschaft....

Liebe ist, wenn sie sich um dich kümmert, ohne dass du sie darum bittest. Sie ist immer da!

In deinen Gedanken....vor deinen Augen.

Doch Liebe ist auch, wenn du dieses Gefühl für dich behalten kannst, aus Angst sie zu verletzen.

Du willst deine große Liebe nicht verletzen...und deswegen schweigst du. DAS IST LIEBE! Das ist dann die Liebe deines Lebens - wenn du schweigsam neben ihr gehen kannst, ohne dass sie es bemerkt!
 

Ich muss mehrmals schlucken. So trocken ist mein Hals, meine Finger umfassen noch immer zittrig diese Seite. Das kann nicht sein, wiederhole ich in meinen Gedanken.

Unsinn, er kann nicht mich damit meinen. Er hat nur Sota einen Gefallen getan.

Aber wieso glaub ich mir dann selbst nicht? Wieso glaube ich dann, dass er über mich gesprochen hat?

Unsinn! Er kann genauso gut über Kikyo geredet haben. Aber ich will das nicht hören, ich will, dass er über mich geredet hat. Denn dann wüsste ich, was er fühlt.

Ich wüsste, dass er mich auch liebt. Aber Inuyasha hat doch noch nie so offen mit einer anderen Person über Liebe geredet. Ich erinnere mich da noch gut an manche Unterhaltungen.

Wieso also jetzt? Wieso spricht er so darüber?

Ich hätte mir das nicht durchlesen sollen, denn nun gehe ich mit Vorbehalte zu ihm.

Oh...meine Augen füllen sich mit Tränen. Das hat er so schön gesagt. Ich kann es kaum fassen, dass ein Hanyou zu solchen Worten fähig ist. Langsam schließe ich das Heft.

Und will es in den Rucksack stecken, als mein Blick kurz nach rechts schweift. Ein Tippen ist zu hören. Als würde ein Fuß mehrmals lautstark auf dem Boden auftreten, einfach so und ich erstarre zu einem Fels.

Ich sehe zwei nackte Füße und etwas Rotes. Ich erhebe mein Gesicht und muss in das Gesicht Inuyashas blicken.
 

Oh....nein!

Hat er es gesehen? Hat er gesehen, dass ich es gelesen habe? Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat er es gesehen. Und er sieht richtig wütend aus.

Warum? Wollte er das vor mir verheimlichen?

Ich muss blinzeln und vertreibe die störrischen Tränen, die sich kurzerhand bereits in meinen Wimpern verfangen haben. Zum Glück kann ich es noch verhindern zu heulen.

Er hat die Arme vor der Brust verschränkt und sieht mich mit einem Blick an, der mir total nahe geht, der mich aufzufressen droht.

"Und hat es Spaß gemacht?"

Was? Was meint er?

Ich kann nichts sagen. War das etwa verboten? Hallo? Sota ist mein Bruder, wo ist das Problem?
 

"Jetzt weißt du ja wie ich denke...KEH! Und ich dachte, auf deinen Bruder wäre Verlass...", er schaut mich mit funkelnden Augen an und ihm ist es egal, dass er seine Stimme erhoben hat und mir kommt es fast so vor, als würde er mir die Schuld für irgendetwas geben wollen.

"Wo ist dein Problem? - Nur weil ich das gelesen habe? - Inuyasha, ich wusste ja gar nicht, dass du so darüber denkst...ich meine...du redest ja nie über solche Sachen und...da...!"

"Da hat wohl deine Neugierde gesiegt, was?", unterbricht er mich.

Ich hebe die Schultern.

"Ist dir das peinlich? Wenn ja, wieso hast du Sota dann geholfen?"

Ich recke das Kinn etwas vor und schaue ihn erwartend an.

Er schüttelt kurz den Kopf, grummelt etwas Unverständliches.

Unsere Blicke treffen sich, bleiben aneinander hängen. Für eine Sekunde, können wir unsere Blicke nicht voneinander lösen, sind wie gefangen. Zumindest glaube ich für einen Moment eine unerklärliche Magie zu spüren, die zwischen uns tastet. "Warum hast du das nur gelesen, Kagome?" Sein Ton ist so...anklagend, angreifend und fast aufgewühlt. Er klingt so verletzt. Als hätte ich ihm persönlich das Schwert in die Rippen gestoßen. Aber wieso denn nur?

"Wieso? Kagome? Wieso?...Hm?....warum hast du das getan?"

Stille. Ich kann meinen Blick nicht von ihm lösen, lege alles in diesen Blick, alle Gefühle, die mich zu übermannen drohen. Das es mir leid tut, obwohl ich nicht mal weiß, wieso....
 

Ich stehe still,

die Erde beginnt sich zu drehen.

Mein Herz rast davon,

die Luft bleibt mir weg.

Sag, bin ich zum ersten Mal verliebt?

Sag, bin ich zum ersten Mal verliebt,

zum ersten Mal verliebt?
 

"Was rede ich, nun kannst du es ja jedem zeigen...wenn es dir Spaß macht." Er baut sich vor mir auf und will gerade anfangen richtig mit mir zu streiten, als er wieder anfangen muss zu husten.

Dadurch steigert sich wohl noch mehr seine Wut auf mich und er macht eine herrische Handbewegung.

"Wie ich das alles hasse....verdammt....Keh....", unterbricht er immer wieder seinen Hustenreiz. Meint er das nun auf seine Erkältung bezogen?

"Inuyasha, was habe ich denn getan?", murmle ich kleinlaut und fühle mich doch wirklich ertappt.

"Pah!", er winkt ab und geht wieder zu den Schlafenden herüber, setzt sich und schließt störrisch die Augen. Eine Haltung die besagt: "Sprich am Liebsten nie wieder mit mir!"
 


 

Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Was war denn so schlimm daran? Wollte er nicht, dass ich das lese, weil es sich hierbei um mich handelt?

Dann wäre es ja verständlich, dass er so dermaßen ausflippt. Aber wenn nicht, müsste es ihm ja egal sein. Aber wie es aussieht, ist es ihm nicht egal.

Was bedeutet das?

Ich stehe auf, bleibe vor ihm stehen. Fast starrköpfig blicke ich zu ihm hinunter.

"Inuyasha!", sage ich streng, "wir müssen darüber reden. Sofort!"

"Ich bin krank", weicht er aus, und schaut zur Seite.

"Du scheinst mir auch krank zu sein, wie stur bist du eigentlich?", rege ich mich auf, "kann ich nicht mal was lesen? Was ist so schlimm daran?" Ich beiße mir schon fast auf die Unterlippe.
 

Ich fleh dich an, denn ganz egal, was ich tu

Du machst die Augen zu, du machst die Augen zu

Siehst du nicht

Dieses Meer über uns

Ich hab Angst

Und wir treiben ohne Land in Sicht

Hab versucht

Deinen Blick zu verstehn

Könnt ich nur durch deine Augen sehn

Sag mir wie´s weiter geht
 

"Du hast keine Ahnung. Lass mich in Frieden."

"GUUUUUUUT. Wie du meinst, dann geh ich halt."

"Geh DOCH...und rede erst gar nicht darüber, dass du gehen willst! Mir doch egal. Völlig egal!", betont er noch mal.

Mir bleibt die Spucke weg. So ein sturer Bock.

So sind ja nicht mal die Freunde aus meiner Zeit.

"Du bist ja so engstirnig!", erwidere ich und denke darüber nach, was ich weiter sagen kann.

"Das weiß ich schon", antwortet er und zieht aus dem Taschentuchpäckchen, was ich ihm gegeben habe, ein Tuch heraus.

"Das kann doch nicht sein, dass du so ausflippst, nur weil ich das gelesen habe." Ich deute mit dem Finger auf dem Rucksack.

"Geh jetzt einfach. OKAY?" Seine Stimme klingt gereizt. Dann schnaubt er wie ein Elefant die Nase.

"Das willst du doch gar nicht wirklich", fange ich an und erwarte nun irgendeine Reaktion von ihm. Das er womöglich inne hält und mich ansieht oder ein Überraschtes Aufblicken. Aber gar nichts?

"Dieses Mal scheint er es wirklich zu wollen", greift plötzlich Miroku ein.

Ich schaue zur Seite. Der Mönch ist aufgewacht und beobachtet uns.

"Halt dich da raus, Miroku!", Inuyasha blickt ihn fast mit einem tötenden Blick an.

Ich schaue zwischen den beiden hin und her, selbst Shippou gähnt nun und muss wohl durch Inuyashas laute Stimme geweckt worden sein.
 

"WAAAAAAAAAAAAAAS ist denn los?", ruft der Fuchsdämon.

Inuyasha sieht mich nun wieder an, sein Blick ist so...leer. So gekränkt. Aber wieso denn? Ich verstehe das nicht.

Mein Herz höre ich bis in die Ohren aufschlagen. Meine kleine Stimme mault mir schon zu, diesen Idioten einfach sitzen zu lassen und nach Hause zu gehen.

"Kagome, geh am Besten nach Hause", greift Miroku wieder ein.

"Wieso soll denn Kagome-chan wieder nach Hause? - was hast du gemacht Inuyasha?" Shippou ist der erste, der nun aufspringt und auf meine Hand hüpft.

"WAS? Immer hab ich was gemacht, oder was? Keh...dieses Mal hab ich gar nichts gemacht!" Dabei sieht er mich wieder säuerlich an.

"Dir ist echt nicht mehr zu helfen. Ich verschwinde. Kannst ja dann sehen, wie du alleine klar kommst! Und mich holen, kannst du dir auch gleich abschminken. Ich komme nämlich nicht mehr zurück!" Wütend stapfe ich zu meinem Rucksack.

"Aber Kagome", höre ich Sango rufen.
 

"Tut mir leid Sango!"

Ich winke den dreien noch zu und werfe einen vernichtenden Blick auf Inuyasha, der nun borniert den Kopf gesenkt hat.

Dann laufe ich aus Kaedes Hütte und muss nun wirklich anfangen zu weinen. Dieser dumme Kerl. Wieso tue ich mir das immer an?

Wieso rege ich mich immer so auf? Mir könnte es doch egal sein...was er denkt.

Aber das ist es nicht. An dem Brunnen halte ich inne.
 

Sehe noch mal zurück.

Warum haben wir uns wieder gestritten, wegen dieser Lappalie oder wie?
 

******
 

Anmerkung: Danke an die lieben Kommi Schreiber! ^^
 

1): dieses "Oh Gott" oder so etwas gehört einfach zu meinen Stil. ich schreibe das immer, auch in allen anderen FFs. ich finde damit betone ich noch mehr die inneren Konflikte und Gefühle, wenn ich einfach mal ein paar Ausrufe bringe. Nicht jedem gefällts, aber ändern würde ich das eher ungern, weil das zu mir gehört....weißt du?

Aber jeder hat seine Meinung und dafür danke ich dir, dass du dir darüber Gedanken gemachst hast. ^^
 

2) Die Story ist noch lange nicht zu Ende. ^^ Aber schön, dass es dir gefällt Just ^^ ich mag deine Kommis sehr gerne und deswegen widme ich dir dieses kappie, ja???

hab dich lieb
 

bis bald eure Lilychani

Teil 8.: Hinter goldenen Augen...liegt auch ein anderes Ich

Anmerkung: Bevor ihr dieses Kappie lest, sage ich euch: hört euch dazu die Love Themes von Inu an oder Feelings transcend Time --- ich hab das dazu gehört, als ich das geschrieben habe und ich wäre fast in einen Tränenanfall erstickt. So krass war das. Vielleicht bin ich auch gerade nur so drauf *lol* und ihr spürt gar nichts, wenn ihr das lest/hört. Nur mir ging dieses Kap total nah irgendwie. Ich wollte mich noch bedanken, dass hier jemand ist, der meine Story liest - danke an alle Kommi Schreiber! ^^ bin immer sehr gerührt von den lieben Kommis. Ich hoffe, ich kann euch weiterhin begeistern.

Zum anderen habe ich auch Robbie Williams gehört mit "King of Bloke & Bird" Aber diese Inu Themes haben mir wirklich den Rest gegeben - also viel Spaß beim Lesen.
 

Widmung carochani (habschlieb) und Just-Nothing (knuff)
 

*

*

*
 

Teil 8.: Hinter goldenen Augen...liegt auch ein anderes Ich
 

Ich schmeiße mich aufs Bett, drücke das Kissen zu Recht und lasse mein Gesicht einsinken.

Was glaubt er eigentlich, denke ich sofort und presse meinen Kopf noch tiefer ins Kissen, und halte die Luft kurz an.
 

Langsam gleitet meine Hand das Bett hinunter und fischt nach meinen Rucksack ohne hinzusehen. Als ich den Stoff spüre, ziehe ich den gelben Koloss näher ans Bett heran und ziehe wieder Sotas Heft heraus.

Langsam öffne ich das Heft erneut und fliege über die ersten paar Zeilen. ER KANN NICHT MICH GEMEINT HABEN!

So wie er sich mir gegenüber ständig benimmt...Wütend knalle ich das Heft an die gegenüberliegende Wand und schmeiße mich zurück ins Kissen.

Schluchze auf und balle die Hände zu Fäusten.

Aber was er über "Liebe" gesagt hat, das habe ich ihm wirklich nicht zugetraut.

Ach Inuyasha.

Schwärmerisch verfalle ich wieder in meine Fantasien. Lege mich auf den Rücken und starre zur Decke.

Wenn ich doch nur manchmal seine Gedanken lesen könnte.

Dann wäre es um vieles einfacher. Manchmal spüre ich so eine Stille in mir, als würde die Zeit für einen Moment still stehen.

Langsam fühle ich mich so allein und einsam. Aber wie fühlt sich erst Inuyasha? Auch wenn er Kikyo liebt, ist er immer noch allein. Er hat niemanden, der ständig an seiner Seite wäre. Er trifft sie ja nur ab und zu.
 

Aber wenn ich nun mal die besseren Punkte aufzählen würde, die mich betreffen...na ja. Ich wäre immer an seiner Seite. Ich kann ihn zu Boden schicken, wenn er mich nervt. Was ein großer Pluspunkt meinerseits ist.

Denn er nervt mich ja ständig.

Ich muss schmunzeln. So schlimm ist er eigentlich gar nicht - nur manchmal hat er mich an einen wunden Punkt erwischt, wo ich nicht mehr anders kann, als ihn auch anzugreifen.

Ein weiterer Punkt ist - na ja für ihn zumindest - dass er mich beschützen muss.

Das ist ihm ja irgendwie wichtig, also müsste ich ihm auch wichtig sein. So oft wie er sich schon vor mir gestellt hat. Ich glaube, er wäre der einzige, der sein Leben für mich opfern würde.

Und das heißt schon was.

Welcher Mann würde das schon freiwillig tun? Doch ich glaube, wenn es mal soweit kommen würde...dann würde es Inuyasha tun, um mich zu retten.

Aber ich könnte mir mehrere Punkte aussuchen, es muss dann noch keine Liebe sein. Es kann auch Freundschaft sein und er rettet mich deswegen ständig.
 

*
 

Ich starre weiterhin zur Decke. Plötzlich fühle ich mich anders. Auf einmal ist mein Kopf völlig leer, als würden meine Gedanken aufgehört haben zu existieren.

Denn alles was ich nun spüre, ist ein heftiger Stich in der Herzgegend. Zuerst ganz schwach, dann immer deutlicher und schließlich so schmerzhaft, dass ich mich aufsetzen muss und mich ans Herz fassen muss.

Was ist das?

Verkrampft verziehe ich die Augen und die Gesichtsmuskeln. Mein Herz klopft so laut, es tut so weh. Einen Moment habe ich das schreckliche Gefühl, dass etwas passiert sein muss.

Ich kann in dieser Sekunde nicht sprechen, ich fühle es einfach. Etwas ganz schlimmes.

Etwas was mir so sehr zusetzt, dass ich es bis hierhin spüren kann.

Mein Magen krampft sich zusammen, als würde er sich ständig zu einer kleinen Faust zusammenballen und gegen meine Bauchhöhle boxen.

Mir wird richtig schlecht, von einer Minute zur anderen.

Mein Blick fegt zur gegenüberliegenden Wand, bleibt an dem Heft hängen.
 

"INUYASHA!", schreie ich auf, ich kann nicht mehr ruhig sitzen. Ich weiß, dass ihm etwas passiert sein muss, ich kann es regelrecht spüren, fast sehen - als würde er neben mir stehen.

Was mache ich? Vielleicht war das nur Einbildung, und es ist ihm gar nichts geschehen?

Aber wenn ich das denke, kann ich mir nie sicher sein, wenn ich nicht nachsehe.
 

Wieder ist dieses Gefühl da. Das Gefühl des Verlustes. Nein, nein, nein, rede ich mir ein. Er darf mich nicht verlassen. Es darf ihm nichts passiert sein.

Ich stehe auf, meine Knie brechen fast zusammen, mein Herz klopft so stark, als würde es für zwei schlagen.

Ich renne mit dem Rucksack zum Brunnen - ich vergesse die Zeit, ich vergesse den Streit mit ihm. Ich fühle mich so allein, soooo allein.

Ich fühle, dass er Schmerzen hat. Kann das sein? Ich bin so weit entfernt von ihm. Kann man da so was spüren? Nur Einbildung?
 

Ich springe...mit Panik im Nacken.

Auf der anderen Seite krieche ich heraus und erstarre zu einer ganzen Bergkette.

Denn meine Augen manifestieren sich auf einen Dämon, der kein Halbdämon mehr zu sein scheint.
 

Was?
 

Überall Blutlachen, tote Menschen....Kinder?

Ich lege geschockt meine Hände vor den Mund, um nicht los zu schreien. Meine Augen sind geweitet, kurz vor einen Tränenanfall.
 

Was ist geschehen? Gott, wieso tust du ihm das an?
 

"KAAAAAGOOOOOOOMMMMEEE!"
 

Ich höre Sango und Miroku weit entfernt. Ich schaue hoch und sie sehen mich fast panisch an.

"Komm, spring auf Kirara. Inuyasha ist ein Dämon, er ist nicht aufzuhalten!"

Was?

Wieder schaue ich zurück und Inuyashas blutrote Augen treffen mich.

"Als du weg warst, hat Naraku angegriffen, ein riesiger Dämon hat einfach so Tessaiga zerbrochen."
 

Sango reicht mir ihre Hand, diese Nachrichten schmerzen mir noch mehr, als noch eben zu Hause, als ich nur einen Teil des Ausmaßes gespürt haben muss.

Erstarrt schaue ich Sangos Hand an, nein, ich kann nicht. Meine Gedanken überschlagen sich. Inuyasha braucht mich, er würde sich immer Vorwürfe machen, was er getan hat.

"Er hat schon fast alle Leute getötet, wir konnten ihn nicht aufhalten. Kagome, das schaffst du auch nicht!"

Ich schüttle den Kopf, laufe los, in die falsche Richtung....zu ihm.
 

"KAAAAAAAGOOOMMMEE.....komm zurück. Bist du wahnsinnig?"

Nein, bin ich nicht. Ich muss zu ihm, ihn zur Vernunft bringen. Ich laufe fast durch ein Leichenfeld. Überall Dorfbewohner, die Sango und ich erst vor kurzen verarztet haben, lagen nun tot vor mir.

Ich darf das einfach nicht an mich heranlassen.
 

Endlich. Ich sehe ihn. Er steht da, und eine rote Aura geht von ihm aus, etwas blutrünstiges, auf der Suche nach neuen Opfern.

Narakus giftige Insekten liegen wie tot zu Boden, ebenso ein riesiger Dämon. Das zerbrochene Tessaiga liegt zu Boden und kann den Halbdämon wohl nicht mehr beschützen.
 

"INUYASHA!", ich versuche ihn auf mich aufmerksam zu machen, kann sehen, wie sich noch etwa drei Frauen und zwei Kinder hinter einer Hütte vor ihn zu verstecken versuchen.

Sind etwa nur noch diese Menschen am leben?

"Wir kümmern uns um die....", höre ich Sango rufen, doch ich kann den Rest im Rauschen des Windes nicht mehr verstehen, sehe nur noch, wie sie versuchen zu den Überlebenden zu fliegen.
 

Endlich scheint Inuyasha mich bemerkt zu haben.

Er macht merkwürdige, fast schmerzhafte Laute.

Ich bleibe stehen. Todesangst hat mich gepackt.

Noch vor kurzen hab ich mich mit ihm gestritten und nun stehe ich einen blutrünstigen Dämon gegenüber, der nichts mehr an sich hat, das mich an einen liebevollen Halbdämon erinnert.

Ich greife ins Leere, in seine Richtung.

Er fletscht die Zähne und zeigt mir die Krallen --- und kommt zu allem Überfluss auf mich zu.

Aber das wollte ich ja, ich wollte ihn ja wenigstens vor den geringen Überlebenden weglotsen.

Er wird sich das nie verzeihen können.

Was hast du nur getan?

Wie soll ich ihm dann helfen können, wenn er sieht, was er angerichtet hat?

Er wird mich nie töten können, das glaube ich zumindest.

Er steht vor mir, sieht mich an, mit einem leeren Blick. Ich kann sehen, wie seine Nase läuft, er zieht sie zwar ständig hoch, doch eigentlich ist das ihm zweitrangig geworden. Es geht ihm nur noch ums töten.
 

"KAGOME! Pass auf, er wird dich töten - lauf weg!", höre ich den Mönch rufen.

Respektvoll, wollen sie ihre Waffen nicht gegen ihn verwenden, Sango hatte es wohl versucht, denn ihr Bumerang liegt zerschmettert in den Bäumen. Mit nur einem Hieb hat Inuyasha ihren starken Bumerang in zwei gerissen.
 

Ich schüttle den Kopf, sehe, wie Inuyasha bereits ausholt.

"ICH.....TÖÖÖÖÖÖÖTEE......diiiiiiiiiiiiich", höre ich ihn grausamerweise zischen.

"Nein, wirst du nicht", meine ich ruhig und versuche seinen blutleeren Blick standzuhalten.

Wenn er schon mit Blicken töten konnte, wäre ich bereits tot.

Ich habe noch nie so einen Blick gesehen, so voller Kälte. Erinnert er sich nicht mehr an mich?

"Ich bin es, Kagome....Kagome....weißt du noch? Kagome...", ich wiederhole meinen Namen, so oft es geht, mit einem Seitenblick immer wieder auf Inuyashas ausschweifende Hand, die Krallen blitzen mir bereits entgegen.

"Halt....dein Maul", faucht er und seine Faust kommt näher. Ich will noch ausweichen, doch mit der anderen Hand packt er mich an die Hüfte ----

"KAGOME!"

Ich höre meine Freunde...sie konnten nichts tun. Inuyasha war zu stark.

Ich spüre es erst gar nicht, keinen Schmerz, erst langsam, spüre ich wie seine Krallen durch meinen Stoff fetzten...langsam hindurch treten und schließlich meine Haut aufreißen, über meiner Brust. Ein heftiger Stich, dann quellt Übelkeit in mir hoch. Meine Beine werden schwach.

Erschrocken schaue ich zu ihm hoch. Ein fieses, breites Grinsen sieht mir entgegen.

Er hat es getan - er hat...mich....verletzt!

Ich versuche den Gedanken zu verscheuchen.

"Inuyasha", krächze ich, "tu es nicht, ich bin es doch. Deine Kagome...komm zur Besinnung!"

"Ich muss mein schwarzes Loch einsetzen", höre ich Miroku rufen, doch ich schaffe es noch, meinen Kopf zu schütteln.

"Nein", hauche ich.

Inuyasha holt erneut aus, lässt mich zu Boden fallen. Hart knalle ich auf, spüre spitze Steine im Rücken, sehe Blut aus meiner Bluse tropfen, eine riesige Blutlache hat nun das schöne Weiß, wie weggewischt.
 

Er kniet vor mir nieder, knurrt und fletscht die Zähne, die so spitz aussehen, wie die eines Vampirs.

Werde ich durch seine Hand etwa sterben? Bringt er das fertig? Heute? Hier? Er wird sich das nie verzeihen, wenn er das fertig bringt...er wird nie wieder derselbe sein.

"Tu es nicht...erinnere dich an mich!", dränge ich ihn. Doch seine Hand kommt wieder näher. Erstarrt kann ich nur noch zusehen.

Mein Blut rauscht in den Ohren, im Kopf und überall im Körper ist es zu hören.

Ich kann das nicht mit ansehen. Ich schließe die Augen, mache mich bereit.

Doch plötzlich...nichts passiert. Zuerst blinzle ich, dann sehe ich Inuyasha, der inne hält. ER

sieht mich an und dann...

Erinnert er sich wieder?

Wohl nicht...er muss husten.

Ich kann mich kaum bewegen, sehe mein Blut, wie es zu kleinen Tropfen zu Boden rinnt.

Ob mein Fluch noch was nützt?

"Mach Platz", schreie ich, doch außer dass er mich kurz verwirrt ansieht, passiert nichts?

Wieso nicht? Wieso kann ich ihn nicht zu Boden schicken? Ist er stärker?

Er packt mich mit beiden Händen, sitzt nun regelrecht auf meinen Beinen. Seine Hände legen sich fest um meinen Hals.
 

"Willst...willst....", ich fange an zu husten, als er zudrückt. Ich schaue hoch, will wissen, wo Sango und Miroku sind. Und zu allem Überfluss sehe ich wieder Insekten. Ein neuer Angriff?

Meine Freunde können mir nicht helfen, ich bin nun wirklich auf mich gestellt.

"Willst du...mich wirklich töten? Das willst.....", ich muss ächzen. Er sieht mich an, nur Tod sehe ich hinter seinen Augen.

Nein, das will ich nicht sehen, ich will in seine Augen sehen, in seine goldenen Augen, wenn das nun wirklich mein letzter Tag sein soll.

Ein erneutes, lautes Knurren dringt aus seinen Lippen, er beugt sich tiefer, zu mir herab.

Seine Hände werden etwas lockerer, ich kann seine spitzen Krallen nicht mehr fühlen, die sich fast durch meine Haut gebohrt hätten.
 

"Kagome?"

Ich hätte ihn fast nicht gehört, so ein leises Flüstern. Unsere Augen begegnen sich, für einen kurzen Moment, sehe ich es golden Aufblitzen in seinen Pupillen. Ich schluchze auf, mein Atem geht heftig, meine Lungen sind fast wie zugedrückt.

"Inuyasha", stammle ich und zeige ihm ein Lächeln, "erinnere dich....bitte...erinnere dich!"

Er schaut zu seinen Händen hinab, er sieht Blut. Seine Hände sind regelrecht voll davon. Fremdes Blut und auch meins...

"Kagome...", wieder murmelt er meinen Namen, indem er auf seine Hände sieht.

Unsere Gesichter sind nur Millimeter voneinander getrennt. Ich kann seinen heißen Atem spüren, diesen verfaulten Geruch. Er hat wohl auch seine Zähne bei den Toten benutzt.
 

Ich hebe meine Hände, wie unter Schmerzen oder als ob meine Arme nicht mehr zu mir gehörten. Der tiefe Schnitt oberhalb der Brust fängt an nun richtig weh zu tun.

Dann umarme ich ihn, drücke ihn zu mir hinunter.

Seine roten Augen sehen mich an, sein Knurren wird wieder lauter.

"Ich kann nicht mehr ohne dich sein", murmle ich, "bleib bei mir....bitte...kämpfe dagegen an!"

"Ich...kann nicht...., es ist stärker als ich", höre ich ihn stammeln, es fällt ihm schwer zu reden., immer wieder will er seine Krallen einsetzen.
 

"Ich halte dich solange fest, spürst du mich nicht mehr? Komm zu mir zurück!"

Inuyasha krümmt sich vor Schmerz und schaut mich wieder geistesabwesend an.

Ich höre im Hintergrund das Summen der Insekten. Doch das ist mir alles egal...

"Kagome...", wieder schreit er nach mir und seine Hand wird dieses mal stärker und kann sich gegen ihn durchsetzen. Sie kommt meinem Gesicht näher.

Dieses Mal tropft etwas auf meine Wange.
 

Regnet es?

Nein! Kein Regen. Sondern Tränen fallen herab. Seine Tränen!
 

"Ich will dich nie mehr verletzen. Es tut mir so leid...so leid...verzeih mir. Kagome!"

Ich sehe auf, bin überrascht. Seine Augen sind wieder golden.

Er hat es geschafft, er hat Widerstand geleistet. Er ist wieder zurück.

Mein Inuyasha.

Ich will mich erheben, ihn in meine Arme nehmen, doch Inuyasha ist schneller. Er hebt mich hoch und nimmt mich in seine Arme. Lange sitzen wir so da.

Das Blut tropft nun zu Boden und Inuyasha schaut mich an. Sein Blick ist so voller Trauer.

"Was hab ich getan?"

Diese einfache Frage und doch fällt es mir schwer zu antworten. Soll ich ihm sagen, dass er fast alle Menschen im Dorf getötet hat, dass Tessaiga zerbrochen ist, wie eine Möhre?

Das er mich fast getötet hat? Das er mich angegriffen hat? Und weiß Gott, wie er wieder zu seinem Alten Ich gefunden hat?
 

Ich antworte nicht, und das ist wohl auch besser.

Er schaut zu meiner Wunde.

In seinen Augen spiegelt sich Unglauben und eine Wut, die er nur auf sich selbst hat.

Langsam streicht er mit einer Hand über die zerrissene Bluse und begutachtet die Wunde.

"Kagome...ich....", er fängt an zu schniefen.

Dann hustet er wieder. "Dieser Husten hat mich davon abgehalten, dich zu töten!"

"Es ist in Ordnung!"

Was sage ich da??? In Ordnung? Hallo? Er hat mich töten wollen....

"Wer weiß wie lange ich dagegen ankämpfen kann. Tessaiga ist zerbrochen, wenn wir es nicht schleunigst reparieren lassen, kann ich immer wieder zu einen Dämon werden, der dich töten kann...."

"Inuyasha, solange ich da bin, werde ich dir dabei helfen!"

"Nein...du bist verletzt - wegen mir!" Er zieht leicht den Stoff über meine Schulter - ich halte die Luft an. Obwohl er sich nur die Wunde ansehen will, fühle ich ein Kribbeln, was nun sicherlich fehl am Platze ist.

"Die Wunde ist zum Glück nicht tief", er schüttelt über sich selbst den Kopf. "Wieso bist du nur zurückgekommen? Wieso? Kagome?"

Ich denke nach. Wieso eigentlich? Weil ich es gespürt habe? Habe ich es wirklich gefühlt? Bin ich ihm so sehr verbunden?
 

"Ich habe es gefühlt."

Wir schauen uns an, er streicht mir über die Wange. "Wie kann ich das nur gut machen...wie...ich...", stammelt er und schaut über sein eigenes Schlachtfeld.

Und dann bleiben seine Augen an den Überlebenden hängen, die ihn ängstlich und panisch anschauen.

Ihm stockt wohl der Atem, will sich von mir losreißen und einfach nur davonlaufen, doch ich halte ihn noch fester an mich gedrückt.
 

"Du kannst davor nicht weglaufen!", sage ich ihm.

"Ich...kann das...nicht...ich hab sie alle getötet!"

Ich muss schlucken, weil es wahr ist. Der Kloß im Hals wird immer breiter und ich kann schon nicht mehr über das Thema sprechen, weil ich es nicht so nah an mich heranlassen will.

"Wie soll ich das denn Menschen hier erklären? Wie soll ich ihnen sagen, warum ich ihre Kinder getötet habe...wie soll...."

"Shhhhh", ich unterbreche ihn, lege ihm einen Finger auf die Lippen.

Er sieht mich nur an.

"Du warst nicht mehr du selbst...du würdest so was nie vollbringen können - das wissen die Menschen!"
 

"Nein", sagt er nur und schüttelt den Kopf. "Ich wollte dich töten, Kagome. Das kann ich mir nicht verzeihen...gar nichts hiervon!" Er deutet über das Schlachtfeld.

Der Totengeruch steigt nun auch mir in die Nase.

"Wir müssen Tessaiga reparieren lassen!" Miroku und Sango landen neben uns. Sie sehen zu mir und zu Inuyasha, der wie in sich gekehrt ist.

"Wir sollten verschwinden! Die Menschen hier sind nicht gerade mehr freundlich auf Inuyasha zu sprechen und ich denke Naraku wird den nächsten Angriff noch nicht starten wollen.", fängt Sango an.

"Ich muss mich entschuldigen", murmelt Inuyasha plötzlich und muss wieder husten.
 

"Das wäre jetzt keine gute Idee", mischt sich der Mönch ein.

"Wie soll ich mir sonst verzeihen können? - ich kann nicht so einfach abhauen...."

"Inuyasha...wir müssen so schnell es geht Tessaiga reparieren lassen. Und zwar sofort, oder willst du dich wieder verwandeln? Wer weiß, wie lang das anhält!"

Der Mönch stierte den Hanyou regelrecht mit seinen Blicken auf.

"Komm, Inuyasha!" Ich reiche ihm die Hand.

Er schaut mich wieder an, sein Blick auf meine Wunde geheftet.

"Warum hältst du noch immer zu mir, nach allem, was....", fängt er an.

"Das würdest du nicht verstehen", beende ich seine Frage. Ich tue das alles, weil ich dich liebe. So einfach ist das...das wäre die Antwort auf seine Frage.
 


 

******

Teil 9.: ...bleib wie du bist! Verändere dich nicht!

Teil 9.: ...bleib wie du bist! Verändere dich nicht!
 

Inuyasha geht voraus, schweigsam und immer wieder einem Husten unterlegen.

Er ist in Gedanken versunken und Ich folge ihm - ebenso in Gedanken. Was wäre, wenn er sich wieder verwandeln würde? Das könnte schneller passieren, als mir lieb ist.

Sango, Miroku, Shippou und selbst Kirara halten ziemlichen Abstand. Wahrscheinlich denken sie das gleiche, wie ich.

"Inuyasha", rufe ich ihn, doch er bleibt nicht stehen, ich spüre die überraschten Blicke meiner und Inuyashas Freunde im Rücken.

Ich beschleunige die Schritte, um zu ihm aufzuholen.

Neben ihm, schweige ich noch immer, ich sehe, wie es hinter seiner Stirn arbeitet. Er versucht das alles zu verarbeiten.
 

Immer wieder presst er die Lippen zusammen, schaut mit glasklaren Augen Richtung Ferne.

Die Wunde, die er mir zugesetzt hatte, konnte ich noch selbst ganz gut verbinden. Womöglich würde nun dort bald eine lange Narbe zu sehen sein, die mich immer wieder an diesen Tag erinnern werden wird.

"Rede mit mir...oder rede mit uns. Sag etwas!"

Er schüttelt den Kopf, verschränkt seine Arme, als würde er sich vor mir schützen wollen.

"Inuyasha, du musst darüber reden, wenn du das alles in dich hineinfrisst, wird es dich irgendwann vernichten!"

"Wo hast du denn den schlauen Spruch her? --- Lass mich in Ruhe. Es wäre besser, wenn ihr alle verschwindet!" Er dreht sich um und sieht uns jeden einzeln an.
 

Nicht glauben wollend schaue ich zu Sango, selbst Miroku ist nun stehen geblieben und schüttelt den Kopf.

"Warum? Inuyasha? Wir haben schon soviel zusammen durch gestanden, du warst nicht nur einmal ein Dämon gewesen - wir sind nie deswegen weggelaufen!"

Inuyasha blickt den Mönch mit einem argwöhnischen Blick an.

"Und was werdet ihr machen, wenn ich euch töten will? Jetzt gleich? Wenn ich mich in ein paar Sekunden verwandle...?"

"...dann werde ich das verhindern!" ich trete vor ihm und sehe ihn herausfordernd an.

"Damit ich dich dann richtig töten kann?" Seine Stimme wird schrill, er schüttelt wie engstirnig den Kopf.

"Inuyasha...bitte lass dir helfen!", füge ich hinzu und bettle ihn ja schon fast an.

"Wie wollt IHR mir helfen? IHR könnt mir nicht helfen! NIEMAND kann das! Ich kann mir ja nicht mal SELBST helfen..."
 

Stampfend geht er weiter, mit gesenktem Kopf. Ist für ihn etwa dieser mitreißende Ausruf bereits abgeschlossen?

"Bleib stehen, wir sollten nun darüber reden!", betone ich und warte. Noch geht er weiter, ich kann höchstens meinen Blick in seinen Rücken bohren.

"Verschwindet. Ich weiß nicht, wie lange ich meinem Dämonen-Ich standhalten kann - ich will EUCH nicht verletzen...", er bleibt stehen, dreht sich langsam um, sucht nach meinen Blick, "...ich will DICH nicht verletzen!"

Ich muss hart schlucken, obwohl ich bereits einen trockenen Mund habe.

"Inuyasha, das warst nicht du....du würdest so etwas nie tun...!"

Ich distanziere den Abstand zu ihm, vergesse alles um uns herum.

"ICH HAB ES ABER GETAN", schreit er fast, blickt auf meine zerrissene Bluse, "ich wollte...wollte....DICH TÖTEN!"

Er blinzelt mehrmals und holt sich wieder ein Taschentuch hervor, schnaubt kurz die Nase und sieht mich wieder resigniert an.

"Du hast es aber nicht getan", erinnere ich ihn und bleibe genau vor ihm stehen.

"Ich war aber KURZ davor...so kurz davor...Kagome, verschwinde, bevor ich es....bevor...!" Er kann nicht weiter sprechen. Noch nie habe ich ihn so sprechen gehört.

Ich will das alles widerlegen, aber womit? Ich weiß selbst nicht, was ich sagen soll.

"Aber Inuy....-!"
 

"Still!", zischt er plötzlich und seine Ohren zucken auf.

Ich sehe mich um. Nichts zu sehen.

"Dämonen?", frage ich.

"Ja - na wunderbar, auch das noch!", meint Miroku und sucht den Himmel ab.

"Das passt uns ja gerade Recht! Inuyasha hat nicht mal mehr Tessaiga zum kämpfen. Wir können uns gleich selbst köpfen!", bringt Shippou mit ein.

"Shippou", sage ich scharf und blicke ihn an, als ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

"Was? Ist doch wahr...wenn er sich wieder verwandelt..."

"Wenn ich mich wieder verwandle, Shippou, kann ich sie besiegen, aber dann bin ich nicht mehr in der Lage, euch von Dämonen zu unterscheiden!", meint der Hanyou und blickt in die Ferne.

Shippou sieht mich nun ängstlich an und springt auf meine Schulter.

"Ist schon gut, Shippou. Das wird nicht passieren. Ich werde ihn zurückhalten!" ich sage das so, dass Inuyasha mich hören kann. Er sieht mich nur erstaunt an und doch ist etwas in seinen Blick, der mir nicht trauen will.
 

*
 

"Es sind Narakus Dämonen! Na klasse! Ich kann sie auch so besiegen!", ruft er, um sich wohl selbst zu motivieren.

Eine ganze Schar von fliegenden Insekten und Schlangenähnlichen Dämonen fliegt genau in unsere Richtung.

Das widerliche Summen ist schon vom weiten zu hören. Ich habe Angst und schaue zu Inuyasha, der merkwürdigerweise noch genau auf dem gleichen Platz steht und sich kein bisschen bewegt hat.

Argwöhnisch betrachte ich ihn.

"Kagome, komm weg hier!", Sango fasst mich am Ärmel und will mich wegziehen, auf Kirara setzen, doch ich widerstehe ihr.

"Etwas stimmt nicht...", schreie ich, doch mein Schrei geht unter dem lauten Summen der Insekten unter.

Sie sind über uns und Sango versucht gerade ihren zerbrochenen Bumerang, den sie notdürftig mit mehreren Bändern wieder zusammengeflickt hatte, zu werfen.

Miroku schlägt bereits mit seinem Stab auf die Insekten ein, während ich immer wieder zu Inuyasha schielen muss.

Etwas stimmt nicht. Er bewegt sich kein bisschen. Er wird doch nicht...?
 

Und schließlich. Es ist, als würde die Zeit anhalten. Und Schließlich um das vielfache weiterlaufen.

Inuyasha steht plötzlich gekrümmt da und ich habe die böse Vorausahnung, dass er sich im Moment verwandelt.

Er hebt den Kopf und ich kann trotz der vielen Insekten, die mich wohl noch nicht bemerkt haben, sein lautes, undurchdringendes Knurren hören.

Ein Knurren, was mir Angst macht. Todespanik in mir auflodern lässt!

"INUYASHA!", schreie ich, ich will ihn noch aufhalten, doch er hört mich nicht.

Ich kann es regelrecht spüren, diese rote, gefährliche Aura, die aus ihm herausflutet.

Oh nein, das darf nicht geschehen!

Meine Füße setzen sich in Bewegung, so schnell ich kann, reiße ich ihn in meine Arme.

Stehe starr da....kann seine Verwandlung spüren, sein Körper, der sich verändert, wie seine Krallen heraus sprießen.

Wie er seinen Kopf wie wild um sich schmeißt. NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNN.

Das lasse ich nicht zu.

"Komm zurück zu mir...komm zurück!", tobe ich und boxe mit meinen Fäusten auf ihn ein, als ich aufsehe, blicken mich bereits wieder rote, teuflische Augen an. Meine Panik wird unermesslich, mein Magen schlägt Revolte.
 

Ich kann spüren, wie die Dämonen auf uns aufmerksam werden.

"Du hast mir versprochen, wieder du selbst zu werden!" Ich flehe ihn an, doch das alles nützt nichts, seine Krallen packen mich in den Oberarmen, halten mich gierig fest, als würden sie nun versuchen wollen, mich wegzudrücken.

Inuyasha jedoch wirft sein Gesicht hin und her, als ob er gerade mit sich selbst einen Kampf ausfechten muss.

"Bitte! Inuyasha. Ich bin es doch. Kagome, du willst mir nichts tun!", rufe ich und schaue ihn so liebevoll an, wie ich kann.

Doch er kämpft vor mir mit seinem inneren Selbst, immer wieder bohren sich seine Krallen schmerzvoll in meine Arme. Ich verzerre die Mundwinkel. Er tut mir weh! Merkt er das nicht?
 

In meinen Augen sammeln sich Tränen.

Ich höre plötzlich ein Insekt genau hinter mir summen. Als ich mich kurz umwende, sehe ich, dass das Insekt mich angreifen will.

Na wunderbar, ich kann Inuyasha nicht loslassen und mich verdrücken, kann ich auch nicht.

"Inuyasha...beschütze mich - du hast es mir versprochen! Du wirst mich immer beschützen!", erinnere ich ihn traurig. Doch er denkt nicht mal im Geringsten daran, dieses Insekt zu töten, viel lieber will er wohl mich töten, denn knurrend und fletschend lässt er mich zu Boden knallen.

Hart komme ich auf und denke, dass er nun nicht mehr aufzuhalten ist. Doch statt mich nun anzugreifen, holt er mit seiner Hand aus und trifft das Insekt tödlich in die Seite.
 

Ungläubig schaue ich mit zu, wie das Insekt zu Boden fällt und seinen letzten Atemzug genießt.

Hat er mir nun das Leben gerettet? Oder war das nur sein Durst auf Tod, den er gestillt hat?

"Inuyasha?", frage ich skeptisch, doch ich habe mich wohl schon zu früh gefreut, denn nun blickt er mich wieder an und krümmt die Finger.

Ich will versuchen wegzurobben, doch er ist schneller. Er schmeißt sich auf mich und er versucht immer wieder mit seinen Händen meinen Hals zu umfassen, doch ich kann mich wehren. Ich stoße meine Fäuste in seinen Bauch, will ihn davon abhalten.

"Nein, tu das nicht, du willst das nicht, du weißt das...Inuyasha. Wer bin ich?"

Doch ich spüre nur Inuyashas Gewicht auf meinen Körper. So habe ich mir das alles nicht vorgestellt. Es wird immer schwerer ihn zur Vernunft zu bringen.

Ich strecke mich und versuche mehr Luft zu bekommen, als seine Hände plötzlich mein Gesicht umfassen.

Er dreht mein Gesicht zu sich und ich kann nur noch strampeln, immer wieder mit meinen Beinen irgendwo hinschlagen, doch ich scheine ihn nicht mal weh zu tun. Er merkt es nicht mal, wenn ich ihn treffe.
 

Er verzieht die Mundwinkel. Fast scheint es mir, als würde er grinsen.

"Inuyasha...bitte nicht...nein...tu...das...nicht", stammle ich unter Protest.

"Halt dein Maul, Weibstück!", seine aggressive Stimme macht mir noch mehr Todespanik.

"Inuyasha....ich bin es doch", ich werde unterbrochen von meinem Schluchzen. Das darf nicht sein, er darf mich nicht vergessen haben.

Meine Tränen rollen über meine Wangen und treffen auf seine Hände, die nun eher zu Waffen geworden sind und die noch immer um meine Wangen liegen.

Er blickt mich an, etwa erschrocken? Ich weiß es nicht. Es ist fast so, als würde er den Lauf meiner Tränen verfolgen.
 

Mit seinem Gesicht kommt er meinen näher und grinst noch immer.

Kurz - etwa ein paar Millimeter, ich kann seine Nasespitze schon auf meiner spüren.

"HÖR AUF, MICH AUFHALTEN ZU WOLLEN!", fegt er mir hingegen.

Mein Kloß im Hals ist wieder da, ebenso mein leeres Gehirn, ich bin zu keinen klaren Gedanken mehr fähig.

Wie könnte ich ihn denn noch aufhalten?

Ich starre ihn entgegen, in diese kalten Augen.

Mein Blick ist verschwommen, ich kann ihn nicht richtig erkennen. Es ist, als würde ich durch milchiges Glas schauen oder durch einen weißen Schleier, der sich nicht verziehen will.

Wenn das ein Traum ist, dann will ich aufwachen.

Das Getöse um uns herum wird lauter, doch niemand scheint uns noch angreifen zu wollen. Merkwürdig.

"Ich werde dich aufhalten, egal wie. Inuyasha...du wirst wieder du selbst werden!", entgegne ich ihm kühl und selbstsicher.

Seine Hände drücken gegen meine Wangen, als würde er sie zusammenquetschen wollen. Meine Zähne schmerzen bereits.

Er sitzt auf mir und drückt mich so zu Boden, dass ich mich nicht mal aufsetzen könnte - wenn ich wollte.

Dann murmelt meine klimme Stimme im Ohr, ich solle ihn ablenken. Irgendetwas tun, womit er nicht rechnet.
 

Aber was?

Was wohl? - Ich kann das aber nicht tun. Das würde nichts bringen.

Ich kann mein Gesicht gerade mal ein wenig anheben, sodass er keinen Verdacht schöpft, was ich vorhabe.

Ich schließe die Augen, noch die letzten Tränen rollen aus meinen Augenwinkeln, al sich mich nach oben stütze und meine Lippen auf seinen Mund drücke.

Ein Kuss ist das auf keinen Fall - zumindest habe ich mir diesen Kuss nie so vorgestellt. Und bestimmt nicht, während er mich umbringen will.

Ich kann gar nichts fühlen, nicht mal, ob es mir gefällt, oder ob seine Lippen einen bestimmten Geschmack haben. Ich will nur, dass ER zurückkommt.

Er ist total regungslos, er bewegt sich nicht mehr, seine Hände drücken nicht mehr auf meine Wangen ein. Er küsst mich auch nicht zurück, womöglich ist er nur überrascht. Wenigstens etwas. Aber ob ich ihn so zurückholen kann?

Wieder sammeln sich Tränen in meinen Augen, die sich durch meine geschlossenen Wimpern lösen.

Ich fühle auf einmal seinen Daumen, der kurz über meine Wange fährt und die rollende Träne fortwischt.

Und dann...spüre ich, wie er diesen Kuss erwidern will.

Er hebt mich etwas höher und umfasst wieder gänzlich mein Gesicht.

Was hat er vor?

Ich fühle den Druck seiner Lippen, irgendetwas nasses, salziges, was auf meine Lippen tropft. Doch das sind nicht meine Tränen. Kann das etwa sein, dass er....?

Ich öffne die Augen und sehe, dass er mich fassungslos anstarrt, seine Augen glänzen und immer wieder flackern sie golden auf.
 

Er scheint vollkommen durcheinander zu sein. Immer wieder versucht er sich nun von mir zu lösen, doch ich kann nun wieder meine Hände frei bewegen, ich lege sie um seinen Hals und halte ihn an mich gedrückt. Ganz fest! Ich will ihn nicht verlieren -

Mein Kuss wird bestimmter, flehentlicher, dieses Mal stärker. Ich habe es bald geschafft.

Nur noch ein wenig und dann ist er wieder er selbst.

Ich schließe wieder die Augen. Habe ich mir so den Kuss zwischen Ihm und mir vorgestellt? Eher nicht, aber er hat auch wenig damit zu tun, ob ich ihn liebe oder nicht. Es ist das einzige, was im Moment noch helfen kann.

Gefühle. Denn Dämonen haben keine Gefühle mehr, nur noch Hass und Gier. Doch die Empfindungen sind wie ausgeschaltet.
 

"Kagome...", flüstert er meinen Namen betont. Ich öffne wieder meine Augen und ich sehe in zwei goldene, sprachlose Augen.

"Was tust du da?" Er drückt mich etwas weg und sieht mich perplex an. Er ist wieder normal...

Ich atme tief aus und bin zuerst erleichtert.

"Erinnerst du dich nicht mehr?" Ich fahre mit einer Hand durch seine silbrigen Haare.

Stille. Wir blicken uns nur wieder an.

"Doch - nur ich--- ich will mich...nicht erinnern. ---Äh, und....äh, was war das gerade? Wie hast du mich zurückgeholt?"

Als ob er es nicht wüsste, doch es scheint, als ob er die Antwort lieber von mir hören will.

"Ich habe dich geküsst!", sage ich einfach.
 

Seine Augen sehen mich entgeistert an und schließlich nickt er nur. "Oh! Okay...na dann...also...tatsächlich? Ich...äh...", er blickt wieder über meinen Körper und findet keine Worte, die genau seine jetzige Lage schildern könnten. Doch dann...

"Hab ich dir wehgetan?", wechselt er das Thema und sondiert mich wieder mit diesen beschützenden Blicken.

"Es geht....", winke ich ab, "ich kenn das ja schon", und versuche zu lächeln.

Er streicht mir über den Arm. Ein Kribbeln fährt durch meine Haut.

"Es tut mir so Leid Kagome...ich..."

"Schon gut! Du musst dich nicht entschuldigen. Komm Inuyasha. Alles wird gut!"

Ich reiche ihm meine Hand. Lange sieht er auf meine Finger, auf diese Geste, die ihm irgendwie soviel zu sagen hat, doch er weiß wohl nicht damit umzugehen.

"Komm Inuyasha. Wir müssen weiter!", sage ich weiter und sehe ihn aufmunternd an.

Dann umfasst er meine Hand, seine Finger falten sich mit meinen eigenen. Der warme Händedruck tut mir gut und ebenso wohl auch ihm.

Seine Augen richten sich zu mir, wir sehen uns tief in die Augen. Wir müssen nichts mehr sagen, denn in unseren Augen kann man alles lesen, was uns soeben durch den Kopf geschwirrt ist.

Ich versuche auch nicht seinen festen Blick auszuweichen, ich will ihn ansehen.

Ich drücke seine Hand ganz fest und muss ihn anlächeln.
 

"Hey...ihr macht gar nichts, was?... Wir töten hier alle Dämonen und ihr seht euch nur lächelnd an."

Wir beide werden aus unseren Blicken, die wir uns gegenseitig schenken, gerissen.

Der gutgelaunte Mönch steht neben uns und schaut uns fast verblüfft an.

"Ist doch ne gute Übung für dich, Miroku. Immerhin mache ich sonst die meiste Arbeit", meint Inuyasha und wir beide erheben uns, immer noch sehen wir uns an. Wir können einfach nicht unsere Blicke voneinander lösen.

"Äh...hallo? Was ist denn los mit euch?" Miroku wedelt mit seiner Hand vor unseren Gesichtern.

Doch noch immer können wir unsere Blicke nicht lösen, seine Hand drückt noch immer die meinige.

"Lass uns schon mal voran gehen...Sie werden sicher noch nachkommen. Wir müssen los," Sango ist nun diejenige die Miroku mit sich schleift.

Dieser jedoch versucht sich herauszureden.

"Immerhin haben die beiden was am Laufen....siehst du das nicht, Sango? Das sollten wir genauer beobachten!"

"Du Lustmolch...da läuft gar nichts. Und nun beweg dich", entgegnet sie schnippisch und zieht ihm am Halskragen hinter sich her.

Selbst Shippou bleibt etwas unschlüssig vor uns sitzen, doch schließlich wird es ihm wohl zu langweilig und rennt Sango und Miroku hinterher.
 

"Kagome?" Erst Inuyashas Stimme lässt mich aufschrecken, ich hab mich wie in eine Art Trance gefühlt.

"Inuyasha?"

"Wir sollten gehen!" Er nickt mir zu und steht auf, hält meine Hand und hilft mir somit hoch.

"Wo sind die anderen?", frage ich verwirrt.

"Die sind schon weg", meint Inuyasha und muss mich kurz verblüfft mustern. "Hast du das nicht mitgekriegt?"

Ich fasse mich an die Stirn, streife durch meinen Pony.

"Eigentlich nicht, was war das gerade mit uns?"

"...Mit uns..? Äh...gar nichts. Was soll da gewesen sein?" Sofort lässt er meine Hand los und schaut kurz an mir vorbei.
 

"Wir haben uns angesehen!", erinnere ich ihn und beobachte seine Mimik, die eindeutig nichts zeigt.

"Ja, das tun manche Leute. Sie sehen sich an! Na und?", fragt er gleichgültig.

"Das war aber gerade anders", fange ich an. Ist er wirklich so ein unsensibler Klotz? Nicht auszudenken.

Er hebt die Schultern und zieht auch noch die Nase hoch.

"Ich hasse Schnupfen...wann geht das endlich weg?", mault er stattdessen und schlendert an mir vorbei.

Ich sehe ihm kurz verwirrt nach.

Hab ich mir das etwa nur eingebildet? Hat er etwa nichts gespürt?

Teil 10.: Die Unwahrheit in deinen Augen

Teil 10.: Die Unwahrheit in deinen Augen
 

Immer wieder streifen meine Augen Inuyashas Schwertscheide. Das zerbrochene Tessaiga hält er nun in seinen Händen und schaut immer wieder mit einem ungeklärten Blick auf sein Beschützerschwert, welches ihm nun endgültig den Dienst quittiert hat.

"Ich muss zu Toutousai. Und zwar sofort. Ich nehme Kirara. Ist das in Ordnung?"

Ich bleibe erstaunt stehen, darüber hat er also die ganze Zeit nachgegrübelt? Er will es so schnell wie möglich reparieren lassen?

"Ja, das ist in Ordnung. Ich werde mit Miroku ins nächste Dorf gehen und meine Waffe reparieren. Kagome-chan kann dich doch begleiten, oder?"

Sango schaut demonstrativ zu Miroku, der sich ein wenig abseits gestellt hat und versucht verräterisch zu grinsen.

Haben die beiden irgendetwas ausgeheckt?
 

Verwirrt blicke ich zu dem Hanyou, der sich mal wieder vor Sango aufbaut.

"Keh! Kagome bleibt hier, das wäre zu gefährlich mit mir allein. Wer weiß, ob ich mich noch mal verwandle!"

"Nun ja, wo er Recht hat...", fange ich an und werde sofort von dem kleinen Fuchsdämon unterbrochen: "Nein, das ist eine gute Idee. Kagome kann Inuyasha immer nur zurückholen, deswegen wäre es doch besser, wenn..."

"Halt deine Klappe...!", zischt Inuyasha und gibt ihm eine Kopfnuss, die sich gewaschen hat, denn Shippou kullert bis vor meinen Füßen und hat bereits üble Tränen in den Augen.

"Was hab ich denn wieder falsch gemacht?", ruft er gequält und schaut Inuyasha bissig an.

"Pah. Ich werde alleine fliegen. Ende der Diskussion!"

"Was für eine Diskussion? Nennst du das etwa Diskussion?", entgegnet Sango sauer. "Kagome wird dich begleiten." Ihre Stimme wird scharf und ihre Augen funkeln mit einem Willen, den selbst Inuyasha überrascht.
 

"Kann ich auch mal ein Wort dazu sagen?", kommt es von mir und ich stehe fast wie angewurzelt da, als beide gleichzeitig: "Nein!" schreien.

"So hab ich Sango noch nie erlebt", grinst Miroku und stupst mich an.

"Meinetwegen...Feh, aber denk nicht, ich würde das wegen deinem Geschrei tun!"

kontert der Hanyou und blickt heimlich zu mir. Sein Blick ist getrübt, als würde er bereits an die Konsequenzen seiner Antwort denken.

"Sehr schön, dann kannst du auch Kirara nehmen, sonst hätte ich sie dir nicht überlassen!", meint sie entgegenkommend und tritt zu Miroku zurück. Shippou springt auf die Schulter des Mönchs.
 

"Waaaaaaaaaaaaaaaaas?", rufe ich wie vom Blitz getroffen. "Und ich kann nicht meinen Senf dazu geben?"

"Kagome, es ist wirklich besser, wenn du auf Inuyasha ein Auge hast", erklärt mir Sango und sieht mich fast inständig an. Habe ich da nicht ein Augenzwinkern wahrgenommen?

"Das hört sich ja schon fast so an, als müsste sie mich beschützen...Keh....!"

Inuyasha dreht seinen Kopf zu Kirara, die kleine Katze die alles mit großen Augen mustert.

"Äh....na...also...", fange ich an, blicke heimlich zu Inuyasha hinüber. Allein mit ihm, und er kann sich jederzeit in einen Youkai verwandeln. Will ich das wirklich? Und wenn er sich nicht mehr an mich erinnern kann und mich tötet?

Niemand würde es wissen. Ich würde hier sterben....meine Familie, sie würde es nie erfahren?!

Aber, was denke ich da. Ich will bei ihm bleiben, ich muss bei ihm bleiben. Ich habe Angst um ihn. Aber er will wohl keinen Rückzieher machen, er ist total stur in solchen Dingen und beruft sich ständig auf seine Stärke und das er alles allein hinkriegt. Doch genau das ist doch sein Schwachpunkt, er braucht mich - wann merkt er das endlich?

"Ach was soll's. Beeil dich, Kagome. Kirara!", ruft der Hanyou nur und wartet, bis sie sich verwandelt hat, springt auf Kiraras Rücken und schaut mich abwartend an.
 

"Warum blickst du so versonnen? Kagome...ich warte nicht den ganzen Tag...!"

Wenn wir in den Lüften sind und er sich gerade dann verwandelt? Ich habe keinen Fluchtweg, nicht mal mein Bogen. Ich könnte mich nicht mal verteidigen, aber würde ich das tun wollen? Mich gegen Inuyasha auflehnen, auch wenn er nicht mehr derselbe ist?

"KAGOME!!!!!! Beweg dich endlich...sonst gehe ich ALLEIN!"

Doch seine Stimme erreicht mich nicht, ich sehe wie im Rausch zu ihm. Plötzlich wird mir eines klar: ich muss bei ihm bleiben. Ich könnte nicht damit leben, einfach hier zu bleiben, während er sich womöglich verwandeln könnte. Sango hat Recht.
 

Plötzlich sehe ich Inuyasha nicht mehr auf Abstand, er steht genau vor mir?

Ich zucke zurück, er hat sich vor mir aufgebaut und seine Hände zu Fäusten geballt. Seine goldenen Augen wetteifern mit der Sonne.
 

Abwechselnd schaue ich zu Sango und zu Miroku, die mir einen komischen Blick zuwerfen.

"Äh...hihi....es...ich...hab nur an etwas gedacht!"

"Ach und an was?", bohrt er nach und studiert meine Mimik, die mich mal wieder verrät.

"Du hast an mich gedacht?", kommt er mir auf die Spur.

Wie er das fragt...so...heiß wird mir auf einmal.

Langsam bewege ich den Kopf, meine dunklen Haare werden nach vorne geweht und für mehrere Sekunden starren wir uns gegenseitig an.

"Ich bin ein Hanyou, so was schreckt mich nicht und wirft mich nicht gleich aus der Bahn, Kagome...also komm endlich!"

Er versucht mich doch tatsächlich zu besänftigen.
 

"In Ordnung!", fasse ich mich kurz, mein Mund wird ganz trocken. Habe ich etwa Angst mit ihm allein zu sein? Na ja, mit dem Wissen, einen möglichen Youkai vor sich zu haben, vereinfacht nicht gerade die Reise zu zweit.
 

Wir setzen uns auf Kirara und erheben uns in die Lüfte, sehen noch wie die beiden uns nachwinken. Sie haben ernste Gesichter, das ist das einzige, was ich noch erkennen kann.

Miroku, Sango und Shippou werden immer kleiner, zu fast schwarzen Punkten.

Meine Hände schwitzen und graben sich ohne mein Zutun fest in Kiraras Fell hinein.

Inuyasha sitzt wie stocksteif da und lenkt die Dämonenkatze nach Süden.

"Ich wollte nicht, dass du mitkommst!", höre ich ihn sagen, fast schreien, denn sonst würde ich ihn gar nicht verstehen.

Ich runzle die Stirn. Typisch.

"Tja, nun bin ich aber dabei. Du hättest doch durchgreifen können und eben sagen können..."

"...und was? War doch klar ersichtlich, dass die beiden allein sein wollen!"
 

Heh? Seit wann bemerkt Inuyasha solche Nebensächlichkeiten? Und ob das wirklich so stimmt? Bei Sango weiß ich das nie so genau. Sie mag zwar Miroku und der junge Mönch mag auch die Dämonenjägerin - doch die beiden würden sich das nie eingestehen....

"Willst du...denn nicht...dass ich auf dich Acht gebe, Inuyasha?"

Meine Stimme...was ist mit meiner Stimme los? Sie klingt ja total missgestimmt und traurig.

Plötzlich schaut er über seine Schulter zu mir und seine Augen blicken mich total bestürzt an.

"Was faselst du da? - du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich bin stark. Ich komme schon damit zurecht! Das hab ich dir doch schon gesagt!"

Ja, aber sagen und denken sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Doch ich fixiere ihn nur verständnislos und schüttle naiv wie ich bin den Kopf, obwohl ich nun genau weiß, dass Inuyasha sicherlich wieder einen Streit beginnen wird. Obwohl er da sicher wieder den Kürzeren ziehen wird - wie immer.

"Das sehe ich nicht so, du bist noch immer erkältet und willst nicht, dass das einer mitkriegt. Schön und gut, aber nun wirst du zu einer Gefahr für jeden von uns und für dich selbst", fange ich säuerlich an.

Er richtet wieder sein Gesicht nach vorne, ich wusste es, er kann mich nie lange anschauen, wenn wir uns streiten.
 

"Keh...gar nicht wahr. Ich krieg das schon hin!"

Ich tippe ihn auf die Schulter, worauf er nur ein Knurren von sich gibt.

"Was denn noch, Kagome?"

"Es geht dir sehr nahe. Hab ich recht?"

Er hebt die Schultern.

"Du denkst daran, wie viele Unschuldige du getötet hast...richtig?"

Erneut hebt er die Schultern.

"Und ich weiß auch, womit du dich nun die ganze Zeit beschäftigst..."

Ich lasse eine Pause einfließen, beobachte seine Rückenpartie, die fast erhärtet vor mir sitzt.

"...du hast Schuldgefühle, weil du mich angegriffen hast, richtig?"

Ich sehe, wie er seine Schultern heben will, doch dann merke ich, wie er tief einatmet.

"Gar nicht wahr, daran hab ich SICHER nicht gedacht. Wer würde schon einen Gedanken an dich verschwenden?"
 

Ich muss schmunzeln, obwohl mich seine Worte doch hart treffen, als wäre seine Faust in mein Herz gerammt, doch ich weiß, dass dieser sture Hanyou es nicht so meint. Eher im Gegenteil. Er hat an mich gedacht.
 

Ich fühle, wie die Hitze wieder meine Arme hinauffährt und meine Haut zu glühen beginnt.

"Mach dir deswegen keine Sorgen, ich werde dich immer wieder zurückholen, egal, was kommen wird....", beginne ich leise und beiße mir auf die Unterlippe.

"Was redest du da? - Mir doch völlig egal...feh..."

"Ist es dir nicht, sonst würdest du dich nicht so aufregen", ziehe ich ihn dran hoch.

"Doch. Mir ist das egal, ob ich dich...", er schaut wieder über seine Schulter zu mir, ich weiß wie er seinen Satz beenden wollte. Und ich weiß auch, dass er mir damit wehtun wollte.

Doch plötzlich starrt er mich in seiner gedrehten Körperhaltung an, seine Augen ruhen auf meinen, "...ach, vergiss es!"

Dann schaut er wieder nach vorne und Kirara verliert etwas an Höhe.

"Was soll ich vergessen? Dass du mich so GERNE tot sehen willst? Durch deine eigene Hand?" Ich schreie ihn an, direkt in seine empfindlichen Hundeohren, die nur mehrmals aufzucken.
 

"Das, meine ich nicht so...", versucht er mich zu besänftigen.

"Du hast doch gerade noch gesagt, dass es dir egal ist!", erinnere ich ihn wütend.

"Keh, du verdrehst einem auch alle Worte", antwortet er resigniert und versucht was nach vorne zu robben, als ob er so mehr Abstand schaffen würde...

"Dann sag mir doch mal deine RICHTIGEN Worte", treibe ich ihn in die Enge.

"Was willst du denn hören?", ruft er genervt, "dass ich dich nicht tot sehen will? Dass ich das nicht...überleben würde, wenn dir was passiert und ich daran auch noch schuld sein würde? - Ich habe dir versprochen, dich immer zu beschützen. Von Töten war nie die Rede und unterlass es demnächst dieses Wort zu benutzen!"

Ich bin zuerst geschockt, dann gerührt und schließlich durcheinander.

Er würde es nicht überleben, wenn mir was passiert?

Oh mein Gott....hat er das wirklich zu mir gesagt?

"Inuyasha, du....", beginne ich langsam und suche nach Worten, die auf einmal nicht mehr da zu sein scheinen.

"Wir sind da", unterbricht er meinen stockenden Anfang und Kirara setzt in diesen Moment zur Landung an.
 

"Hey....repariere Tessaiga!" Inuyasha knallt das zerbrochene Schwert vor Toutousai's Füßen.

"Geht's auch freundlicher?", meint der Ältere und seine riesigen Augen fixieren erstmals mich.

"Oh Kagome. Du begleitest Inuyasha bis hierher?...er hat es auch nötig. So ungehobelt er immer ist!"
 

"WAAAAAAAAAAAAAAAAAS?", knurrt der Hanyou und stemmt seine Hände in die Hüften.

Ich grinse nur.

"Mach schon, alter Mann. Ich will Tessaiga bald wieder einsetzen können. Wenn Naraku auftaucht...dann..."

"Schon gut, Inuyasha. Was hast du denn wieder gemacht?" Mitten im Satz nimmt er das zerbrochene Tessaiga und beäugt es zielsicher.

"Es ist ein einfacher Bruch, der wird schnell beseitigt sein. Doch du weißt doch, was mit dir passiert, wenn dein Beschützerwert...."

"JA", schreit Inuyasha und sieht an sich mit seinen Händen herab.

"Das haben schon alle spüren können..."

"Hat er sich etwa verwandelt?" Die Frage richtet Toutousai wohl an mich.

"Ja...er hat viele Menschen auf dem Gewissen", beginne ich und merke noch, wie Inuyasha seine Mundwinkel verzieht. Warum hab ich das auch gesagt?

"UND DANN KOMMST DU ERST JETZT HIERHER?"

Der Waffenschmied schüttelt den Kopf und macht sich daran das Schwert du behämmern und pustet mehrmals Feuer.

Ich schaue ihm aufmerksam zu, während Inuyasha wohl nicht abwarten kann und ständig mit dem Fuß auf dem Boden tippt.

Das erinnert mich doch glatt daran, als ich Sotas Hausaufgabe gelesen habe - da hat er das auch gemacht.

Ob er noch daran denkt?
 

"Lasst mich nun arbeiten...Inuyasha...Kagome...!"

Ich hab bereits verstanden, der alte Lehrmeister will nun allein sein und sich vollkommen auf Tessaiga einlassen.

"Wenn du das Schwert nicht in Ordnung bringst, alter Mann...kannst du mal spüren, wie stark ich bereits geworden bin!"

"Jajajaja...", lallt der Waffenschmied.
 

"Pah....das ich mir überhaupt noch was von ihm sagen lasse...keh", meckert der Hanyou und geht vor mir auf und ab, starrt immer wieder in die Höhle zurück.

"Inuyasha, bleib doch mal stehen...!", bitte ich ihn, denn es macht mich echt launisch, ihn dabei zu beobachten.

Er hört wirklich auf mich und schaut mich an.
 

"Sag mal...", fange ich an, "was du meinen Bruder gesagt hast...hat das eine Bedeutung?"

"Eine...Be-Bedeutung?" Er knirscht mit den Zähnen und schielt nach oben.

"Über die Liebe. Du hast noch nie darüber gesprochen....warum jetzt? Warum zu meinen Bruder? Und wieso warst du so ausgerastet?"

"Ist doch egal...", würgt er mich ab und verschränkt wieder die Arme. Wieder eine bekannte Schutzmauer, die er vor sich aufbaut.

"Wir haben Zeit und es sieht nicht so aus, als würdest du dich in der nächsten Sekunde verwandeln."
 

Dieses Mal bleibe ich hartnäckig. Ich will es wissen, aus ihn herauspressen, wenn es sein muss.

Ich kann regelrecht sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitet und er bereits nach einen Fluchtweg sucht, nur um nicht weiter auf dieses Thema herumzureiten.

Ich gehe einen Schritt vor, sehe grinsend, wie seine Ohren wackeln.

"Inuyasha...hast du...hast du...da...an jemanden besonderen gedacht?" Ich muss schlucken, als ich es schaffe, auszusprechen. Oh Gott, was wird er nun sagen? Was wird er nur sagen?

Beben etwa seine Lippen? Schwerfällig fällt sein Blick wieder auf mich, seine Haare fallen nach vorne, seine langen Ponysträhnen umranden sein Gesicht.

"An jemanden besonderen?", wiederholt er.

Ich hasse das, wenn er aus meinen Fragen Gegenfragen macht, kann er nicht einmal richtig antworten? Ich will doch nur wissen, wen er damit gemeint haben könnte. Etwa mich? Das könnte ich mir in den kühnsten Träumen zwar nicht vorstellen, aber es könnte doch....

"Ich hab einfach nur das gesagt, was mir eingefallen ist und was Miroku ständig vor sich hin faselt...das hab ich halt behalten....und eben gesagt...", entgegnet er mir schnell.

Wieder blickt er fort, zur Seite, nach unten, kratzt sich kurz an der Stirn und hustet wieder los.
 

Ich hatte schon fast vergessen, dass er noch krank ist.

Ich glaube ihm nicht. Das was er zu Sota gesagt hat, hat er auf keinen Fall von Miroku. Der könnte so was natürlich auch sagen, aber das....kann ich mir nicht vorstellen.

Ich verenge meine Augen zu Schlitzen und beäuge ihn kritisch.

Im Hintergrund sind die Hammerschläge zu hören und immer wieder das Rauschen des Feuers.

"Das glaube ich nicht", sage ich standhaft und seine Augen verraten sich. Verwundert mustert er mich und dreht sich wieder zur Höhle.

Meine Hand legt sich auf seinen Oberarm, der Suikan fühlt sich so warm an und am liebsten würde ich die Hand nie wieder wegnehmen.

Und doch habe ich den seltsamen Eindruck, dass er zusammengezuckt ist.

"Auch wenn es so wäre...ich würde IMMER nur Kikyo meinen!"
 

Ich fühle mich, als wäre ich einen riesigen Berg hinunter gefallen. Und mehrmals über Steine geprallt, die mir in die Haut drücken und alles zerfetzen.

"Ohh....na...Kikyo....", ich murmle ihren Namen vor mich hin, merke wie er mich anguckt.

Jetzt fühle ich mich so, als müsste ich wegschauen.

"Ich schaue jetzt mal nach Tessaiga", sagt er etwas verlegen. Er kommt wohl nun nicht mehr mit dieser Situation klar.

Noch einmal ist sein Blick fest auf mich geheftet, zu gern hätte ICH nun hoch geschaut. Doch plötzlich fühle ich mich total leer und allein. Ich bin mir nun sicher, dass er niemals die gleichen Gefühle haben wird - und das schmerzt sehr in meinem Herzen. Habe das Gefühl, dass meine linke Brusthälfte wie eingedrückt ist, total weh tut, als wäre mein Herz in zwei Hälften geschnitten worden, und zwar durch sein Tessaiga.

Was natürlich nicht sein kann, denn sein Schwert wird gerade wieder zusammen geflickt, dennoch habe ich das Gefühl, als hätte er mir nun den größten Schmerz meines Lebens bereitet - nur weil er diesen Satz so lautstark erwähnt hat.
 

Ich gehe auf dem felsigen Untergrund in die Hocke, sehe, wie der Hanyou in dem schwarzen Höhleneingang verschwindet.

Zum Glück hat er sich bisher noch unter Kontrolle und verwandelt sich nicht. Ein wenig Angst, nein, riesige Angst begleitet mich, sogar in meinen forschenden Blicken ist Angst zu sehen. Am Liebsten würde ich ihm hintergehen, nachspionieren.

Ich höre wie er Toutousai wieder anbrüllt.

Doch schließlich, etwa 5 Minuten später, kommt der Hanyou heraus, auf mich zu. Hat zwar seine Augenbraue hoch gezogen, als er mich zu Boden sieht - sagt jedoch nichts dazu.

Doch sein Beschützerschwert steckt nun wieder in seiner Schwertscheide - dort wo es hingehört-

"Hast du dich auch bedankt?", wollte ich wissen.

"Pah....der hat nichts besseres zu tun, als mir zu sagen, dass heute Abend Neumond ist."

Inuyasha tritt um mich herum, hinter den Hügel und holt die kleine Kirara hervor, die sich wieder zurückverwandelt hatte und wohl ein Schläfchen gebraucht hatte.

Die müden Augen blicken uns freundlich an und sie streicht um meine angewinkelten Beine herum.
 

"Das heißt, dass du diese Nacht zu einen Menschen....", fange ich an.

"ICH WEIß", unterbricht er mich scharf und zieht die Nase hoch.

"Dann sollten wir schnell zu Sango und Miroku zurückkehren."

Er hebt die Schultern.

"Nur weil ich ein Mensch werde, bin ich noch lange nicht schwach genug, um dich zu beschützen!"

"Ja, das habe ich ja schon mitbekommen, wie schwach du bist", ich sehe an meine zerrissene Bluse hinab.

Zu spät bemerke ich, wie mein Satz ihn wohl getroffen haben muss.

Er sinkt vor mir ebenso auf die Füße, schaut mich an, dann wandert sein Blick über meine Bluse.

Plötzlich fühle ich mich total nackt, obwohl meine Bluse nicht gerade viel preisgibt.

Ich lehne mich etwas zurück, sein Blick ist so durchdringend, ganz anders, als sonst.
 

"Verzeih mir Kagome, ich wollte dich nicht....", er blickt wieder zu Boden, "....verletzen!"

"Schon gut...wir sollten nun wirklich gehen, es dämmert schon!", erinnere ich ihn und er schreckt hoch.

"Schon? Wie lange waren wir denn hier?", fragt er verwirrt und Kirara verwandelt sich sofort in ihre angst einflößende Größe zurück.

"Ziemlich lang, aber Tessaiga ist ja nicht nur irgendein Schwert", beginne ich.

"Ja, ohne dieses Schwert...", er umfasst den Griff, "...wäre ich nicht mehr aufzuhalten...und würde jeden töten", sein Blick begegnet wieder meinen, "den ich mag!"

Wo ist meine Sprache, wenn ich sie mal brauche? Mein Mund ist so trocken wie eine ganze Wüste.

Meine Beine sind plötzlich wie Wackelpudding und ich muss mich auch noch an den Felsen abstützen.

Er steigt bereits auf Kirara, merkt gar nicht, wie sein Satz in mir, das Feuer zum auflodern gebracht hat.

"Im Übrigen...ich habe NICHT über Kikyo geredet!"
 

Nun bin ich total verwirrt. Was meint er? Meint er diese Sache mit der Hausaufgabe? Oder meint er seinen eben gesagten Satz, mit demjenigen den er gern hat?

Ohne zu fragen - was ich hätte tun sollen - steige ich hinter ihm.

Toutousai kommt gerade aus der Höhle hinaus und schaut uns nach. Freundlich winke ich den alten Schwertmeister, doch Inuyasha sieht nur noch einmal grimmig zurück.

Schließlich hadere ich nun mit mir, was der gute, sturköpfige Hanyou wohl gemeint haben könnte.

Teil 11.: Zuerst kommt der Schmerz...und dann der Verlust

Anmerkung: Hallo @ all!!! Vielen,v ielen Dank für eure Kommis. N aja hab mich echt etwsa mit der Verwandlungssache aufgehalten, aber ich mag das immer, wenn Inu unberechenbar wird. So nun wieder ein neues Kappie. Ich hoffe ich hab es ganz gut rübergebracht, habe mir mal wieder passende Musik dazu angehört.

Puuuhhh....ich hoffe ihr mögt das Kap.

Bis bald, sehen uns wieder in Teil 12 *gg*

hab dich lieb Phoebe-chani....danke für dieses riesen kommi ^^

*riesigmegadollefreu*
 

***
 

Teil 11.: Zuerst kommt der Schmerz...und dann der Verlust
 

***

**

*
 

Ich kauere mich zusammen, meine Beine sind eingeschlafen und kribbeln bereits, als würden sie unter einen Stromschlag stehen. Ich verziehe die Mundwinkel. Und versuche eine andere Sitzhaltung einzunehmen. Immer wieder rutsche ich hin und her.

"Was ist denn, Kagome?"

"Meine Beine sind eingeschlafen...", erkläre ich leise. Es ist mir peinlich, es gerade einem Hanyou erklären zu müssen. Denn so jemand wie Inuyasha wird mit solchen banalen Dingen sicher nie gequält.

"Es ist nicht mehr weit, aber...wir können eine kurze Pause machen!", sagt er und ich bin ein wenig überrascht, dass er auf dieses Problem, was ich habe, eingeht.

"Bist du sicher? Du weißt, was diese Nacht passiert...und es wird schon langsam Abend!"

"Ich komme zu recht, los Kirara, wir landen da unten am Fluss!"

Ich schweige, bis wir wieder den Boden erreichen und Inuyasha bereits von Kiraras Rücken springt.

"Was ist?", fragt er und schaut mich stutzig an.
 

Ich starre auf meine Oberschenkel. Sie kommen mir wie fremde Klumpen vor, die mir nicht gehören.

Dieser Schmerz und dieses unerklärliche Pochen darin, als würden sie zwar wieder zum Leben erweckt werden, sind aber dennoch noch vollkommen leblos. Aber dieser Schmerz ist eindeutig schlimmer, als ich mal versuchen will, den Fuß über Kirara zu schwingen, stöhne ich bereits auf.

"Das kribbelt so schrecklich...", gebe ich schmerzvoll von mir.

Inuyasha sieht mich skeptisch an.

"Also so was ist mir echt neu...Weiber! Feh...nun komm schon von Kirara runter!", zwingt er mich fast. Seine Stimme ist mir ein wenig zu aggressiv. Ich wollte ja nicht landen, das wollte er doch...also wieso ist er nun so voreilig?

"Ich kann nicht. Das tut so weh! Ich habe dir doch gesagt, dass meine Beine eingeschlafen sind", entgegne ich ihm scharf.

Der Hanyou schüttelt nur darüber den Kopf, kommt auf mich zu.

"Na dann hole ich dich da runter...und sei nicht so zimperlich. Keh..."
 

Seine Hand legt sich um meine Hüfte und die andere um meine Schultern herum. Er hebt mich hoch und trägt mich ein paar Meter bis zu einem hohen Baum, wo er mich absetzt. Ich lehne meinen Kopf an den rauen Baumstamm und versuche die Beine auszustrecken.

Immer wieder verziehe ich das Gesicht, bis das Kribbeln endlich nachlässt und dieses einschlafende Gefühl verschwindet.

Erfreut puste ich die Luft aus.

Inuyasha beobachtet mich, indem er vor mir hockt und sich meine Beine anschaut.

"Also so was hab ich noch nie gehabt", meint er nur.

"Tut mir leid, dass wir deswegen anhalten mussten", entschuldige ich mich.

"Schon gut, mach dir keine Gedanken!", antwortet er knapp. "Ich hab das ja gewollt", er sieht sich um.

"Was ist? Spürst du etwas?", will ich wissen. Plötzlich kommt es mir erstaunlich still vor...

Zu still.

Er hebt die Schultern, doch an seinem wachsamen Blick erkenne ich bereits, dass er die Umgebung prüft.

"Dämonen?", flüstere ich. Wieso flüstere ich? Habe ich etwa Angst, dass in der nächsten Sekunde ein Dämon aus dem Gebüsch neben mir heraus springt?
 

Auch wenn ich flüstere, der Hanyou neben mir ist ein Blickfang - gar keine Frage. Der rote Suikan erkennt man ja schon von weitem. Da bringt mein Flüstern auch nichts, schalt ich mich selbst.

"Weiß nicht", meint er kurz angebunden.

"Wir sollten verschwinden, Inuyasha!", sage ich und merke, wie die Angst mich von hinten umpacken will.

"Unsinn. Ich werde doch keinem Kampf ausweichen!" Er blickt mich fast verdüstert an und steht auf.

"Das glaube ich auch", hören wir beide plötzlich eine bekannte Stimme.
 

Inuyasha umfasst sofort Tessaiga und will es aus der Schwertscheide ziehen.

"Na, na, na....Inuyasha. Nicht so voreilig. Hör mich erstmal an!"

Inuyasha jedoch wirbelt um die eigene Achse, selbst ich schaue nach rechts.
 

Naraku!

Er ist wieder erschienen-

Heute! Hier! Jetzt!

"Halt deine Klappe....du verdammter...."

"Aber Inuyasha...ich möchte heute mal nicht mit dir kämpfen. Außerdem würdest du eh verlieren..."

"Halt deine Klappe!", zischt Inuyasha und zieht Tessaiga, es verwandelt sich sofort und der Hanyou rennt unüberlegt auf Naraku zu.

"Inuyasha", schreie ich gequält auf, als mich jemand fremdes von hinten packt.
 

Mitten im Sprint hält Inuyasha inne, dreht sich herum, seine Augen werden größer.

"Kagooooommmmmmeeeeeeee!", er ruft nach mir, hadert mit den Gedanken, was er machen soll.

Doch schon werde ich vom Boden hochgehoben.

Ich will mich winden, will mich von den Pranken befreien.

"Naraku...lass sie frei...sonst...", fängt Inuyasha an zu drohen. Mein Blickfeld wird trüber, als die Kralle des Dämons sich fester um meinen Hals legt.

"Was sonst? Was willst du machen? Wenn du mich angreifst, wird Kagome sterben und wenn du sie retten willst, wirst du sterben....also..." Naraku lacht hämisch auf, zeigt mit dem Finger hinter sich. Ein dunkler Punkt...der immer schneller näher kommt.
 

"Inu....yasha...", murmle ich und spüre plötzlich das lästige Kribbeln, was mich allzeit verfolgt hatte in meinen Beinen gar nicht mehr. Solch eine Bagatelle, war nun total entschwunden.

Ich hatte Angst um mein Leben.

"So leicht bin ich nicht zu töten....", erwidert Inuyasha und sein Blick ruht auf meinen Augen. Etwas in seinen Blick will mir etwas sagen, etwas zuflüstern. Nur was? ich kann es nicht erkennen.

"Ich werde dieses Mädchen so oder so mit mir nehmen, da kannst du nichts gegen tun."

"Kagome...", er will mit mir reden, versucht Naraku zu überhören.

"Es tut mir...so leid....", fange ich an und muss fast keuchen, als der Dämon meinen Hals fast zudrückt, für einige Sekunden bleibt mir die Luft im Halse stecken. Inuyasha schaut mich an. Ich kann den Schmerz fühlen, als ob er ihn auch spüren würde.

"Verdammt ---- ", höre ich ihn fluchen, "hab keine Angst - ich werde dich beschützen...! Was willst du von ihr, Naraku?"

"Was ich von ihr will? Sie kann die Juwelensplitter sehen...ganz einfach. Gebe sie mir freiwillig und du wirst leben..."
 

Für einen Moment glaube ich doch tatsächlich, dass der Hanyou zustimmt.-

"Eher würde ich sterben...", schreit er und rennt auf Narakus Abbild zu, Tessaiga schwingt durch die Luft. "Lass sie sofort los...ich werde dich töten...wenn du sie nicht loslässt! ----ich werde sie dir nie überlassen...du Scheusal....lass.....meine...Kagome...los!-------------

Kaze no Kizu!"
 

Wa----wa.....waaaaaaaassssssss? Hat er da gerade "meine Kagome" gesagt? Hat er das gerade wirklich gesagt? Meine Wangen fangen an zu glühen und ich vergesse doch für eine Sekunde lang, in welche Gefahr ich stecke.

Ich schließe die Augen, der Boden unter mir wird immer tiefer....er zieht sich in die Länge.

Oh nein...wohin bringt mich der Dämon? Meine Lungen fühlen sich an, als hätte man sie stundenlang zusammengepresst. Ein Schleier legt sich kurzerhand vor meinen Augen, bleibt jedoch nicht lange genug, als das er gefährlich werden könnte.
 

"Inuyasha...", schreie ich verzweifelt und balle meine Hände zu Fäusten. Ich will hier weg, ich will zu ihm. Doch dann erhasche ich im Norden eine ganze Flugarmee von Insekten und Dämonen, die genau auf uns zufliegen. Selbst Inuyasha hat sie gesehen. Doch er achtet nicht darauf, die Windnarbe hat nun ihre gesamte Kraft entfaltet. Schwer atmend wartet Inuyasha.

Nachdem die Staubwolke verschwunden ist, ist Naraku noch immer da. "Die Windnarbe hat er einfach so abgeblockt?"

Inuyasha wendet sich herum, schaut empor, sucht mich...sein Blick irrt erst umher.

"NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNNN....Kagome...Kagome.....komm zurück...", Seine Stimme ist schrill und er schaut mir nach, seine Gedanken scheinen sich zu überschlagen. Er will ganz deutlich hinter mir her, er will mich retten...

Und doch....ich sehe es erst zu spät, doch Naraku greift Inuyasha an, als der Hanyou ihm den Rücken zugedreht hat. Als seine sonnigen Augen angsterfüllt zu mir aufblicken will ich ihn warnen, doch dann bin ich dem Schauplatz schon entschwunden.

Ich kann nichts mehr sehen, nur noch dichte Baumwipfel. Ich weiß nicht, was mit Inuyasha passiert ist.

Er ist stark, rufe ich mir in Erinnerung. Er wird mich suchen, er wird mich finden, mich hier weg holen.
 

Doch er wird heute zu einem Menschen, sobald die Sonne untergegangen ist...so kann er mich nicht holen. Warum muss immer alles auf einmal passieren? Alle Situationen aufeinander prallen. Wieso musste Naraku jetzt erscheinen? Gerade jetzt, wo wir eine Pause eingelegt haben - gerade wo wieder alles friedlich geworden war, nach allem...

"Lass mich los", schreie ich und sehe nun endlich in ein grässlich grün, schleimiges Gesicht eines Flugdämons. Ich höre ferne Schreie....einen harten Aufprall, ein Donnern und ein Blitzen über den Bäumen.

Das musste noch einmal die Windnarbe gewesen sein -... das hoffte ich zumindest. Verbissen schaute ich noch auf den Punkt, wo ich den hellen Blitz aufgeschlagen gesehen habe.

Doch dann werde ich schwerfällig, falle fast nach hinten. Irgendetwas stimmt nicht mit mir.

Ich sehe nur noch wie die Dämonenschar näher an Inuyasha herankommt.
 

Meine Beine versuche ich nach hinten zu schlagen, den Dämon zu treffen, doch vergebens.

"INUYASHA", schallt meine Stimme über die Ebene. "HILF MIR!"

Doch meine Hilferufe sind ebenso vergebens. Denn nun haben die Dämonen Inuyasha erreicht.

Es ist als würde die Zeit kurz stehen bleiben, ich blinzle. Ich höre ein Geräusch, als würde die Erde beben. Dann sehe ich eine Art Explosion, von der ich mich bereits weit genug entfernt habe.

Nein, nein, nein.....Inuyasha....bitte nicht...sei am Leben....bitte sei am Leben. Ich muss dir noch soviel beichten, dir soviel sagen.....bitte nicht....ihm darf nichts geschehen sein. Was soll ich dann machen? Ohne ihn?....Mein Herz schlägt plötzlich schneller. Ich will ihn nicht verlieren - nicht so. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe....er würde es nie erfahren...wenn...nein....Moment...ich darf nicht so denken. Er lebt!!!!!
 

Zu aller Not sehe ich nun auch noch, wie die Sonne untergeht und sich immer mehr Dämonen an dem Kampfplatz einfinden.

Dann wendet der Dämon mit mir die Richtung und ich kann nichts mehr sehen.

Nichts mehr erkennen, ich weiß nicht, was mit ihm passieren wird und das ist der härteste Schmerz, den mir nicht mal ein Dämon hätte verabreichen können.
 

Er wird überschwänglich, der Schmerz breitet sich in meinen gesamten Körper aus, lässt mich eine kurze Zeit wie gelähmt aussehen. Ich habe ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Etwas schlimmes....es ist etwas schlimmes passiert....? Nein...das kann nicht sein, mein Körper muss sich irren, mein Herz muss sich irren.

Ich greife mit meinen Händen in die Luft.

Ich muss zurück, zurück.....verdammt....

"Lass.mich.los.", schreie ich jedes Wort betont und schmerzvoll aus meinen Lippen und boxe dieses mal härter gegen den harten Panzer des Dämons.

Ich höre ihn tatsächlich aufkeuchen, doch schließlich legt sich seine Krallenhand wieder um meinen Hals und will mich zum schweigen bringen. Er würgt mich fast.

Meine Augen reißen auf.

Ich versuche meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, aus seiner Armbeuge, die wie ein Messer an meiner Kehle setzt und wartet, losgelassen zu werden. Er hätte mich doch schon längst töten können.
 

Als ich plötzlich merke, wie der Dämon wieder tiefer fliegt und zu aller Überraschung sehe ich etwas, was mir bekannt vorkommt und ihm inneren wünsche ich mir so sehr, dass er

Es auch ist.

Eine Windwolke, fast einem Tornado ähnlich kommt immer näher.

Das muss Kouga sein.

Ob er wegen mir gekommen ist? Ob er mich retten kann?

Der Dämon muss ihn auch gesehen haben....denn er flattert unwirsch ein wenig über der Erde herum.

Wenn Inuyasha das wüsste....aber mir ist das im Moment egal....Hauptsache, ich werde gerettet, und könnte zu ihm zurück. Ich muss wissen, was passiert ist.
 

"Kagome-chan", hallte Kouga-kun's Stimme zu mir. Seine Schnelligkeit ist fantastisch, in bereits Sekundenschnelle steht er vor uns.

"Lass Kagome sofort los...", fordert er und springt an mir vorbei.

Sein harter Fußtritt geht haarscharf an mir vorbei und trifft den Dämon in die Flanke.

Seine Kralle lockert sich und ich kann hindurchschlüpfen.

Hart lande ich zu Boden und schaue zu, wie Kouga den Zweikampf mit dem Dämon zu gewinnen scheint.

"Wo ist denn der Hundejunge?", höre ich ihn während des Kampfes rufen.

"Hat er dich doch nicht beschützen können....dieser Idiot...der wird was zu hören bekommen..."

Ich keuche auf, endlich kann ich wieder richtig viel Luft einatmen. Doch mein Körper fühlt sich noch immer komisch an. Etwas fehlt in mir....ein wichtiger Teil. Als würde er fehlen....Inuyasha. Verwirrt über meine konfusen Gedanken halte ich mir die Stirn fest mit meiner zittrigen, fahrigen Hand. Es ist noch alles gut gegangen. Ich werde nicht sterben. Ich wurde gerettet. Mir geht es gut.

Doch anstatt, dass ich aufatmen kann, froh darüber sein kann, heil aus diesem Schlamassel raus zu sein, habe ich eine regelrechte, tiefe, kaum fühlbare Leere in mir. Vor meinen Augen verschwimmt wieder alles und alles was ich noch sehen kann ist ein verschwommenes Gesicht. Kouga-kun-

Ich falle fast zu Boden, hätte fest und hart auf meine Knochen prallen können, doch Kouga hat mich bereits aufgefangen.

"Kagome-chan...was hat dieser Hunde-junge wieder angerichtet? --- Verdammt...Kagome komm wieder zu dir!"

Mein Gehirn fühlt sich an, als würde es erst jetzt wieder benutzt, alles ist wirr, alle Gedanken zielen nur auf den Hanyou, all meine Gedanken befassen sich mit Sorge und Todespanik.

Obwohl ich fast meinen Tod entwichen bin und den Fesseln des Todfeindes, habe ich mehr Angst um Inuyashas Leben, als um meines.

Als wäre meine ganze Energie verschwunden, kann ich mich kaum aufrichten. Kouga scheint mich bereits auf seinen Armen zu tragen.

"Ich bringe dich hier weg...."

Nein, ich will ihn aufhalten. Er soll mich zu Inuyasha bringen. Er soll mich zurückbringen.

Ich habe Angst um ihn.

"Nein....", hauche ich verzweifelt, meine Lippen sind trocken geworden und mein Hals kratzt, als wäre die Kralle noch immer um meinen Hals gelegt.

"Du willst, dass ich dich wieder zu diesem Verlierer zurück bringe? Er kann dich ja nicht mal beschützen....du hättest tot sein können."

"Bitte...", meine Lippen formen hoffentlich die Worte, denn ich kann mich selbst nicht sprechen hören.

"Meinetwegen - Kagome-chan." Er sprintet los. Der kalte Wind faucht um meine Ohren und zum ersten Mal fährt ein eiskalter Schauer aus tausend zittrigen Kristallen, die sich in meine Haut drücken wollen, durch mich hindurch. Es ist fast, als würde ich die gesamte Körperwärme auf einmal verlieren.
 

Mich fröstelt es. Mir ist so kalt.

Plötzlich rieche ich den Geruch des Todes. Wir sind dem Schlachtfeld nahe.

Als wäre ein dicker Kloß im Hals, habe ich Angst auf zu sehen. Ich habe mein Gesicht gesenkt, als Kouga mich behutsam absetzt. Meine Füße sind wackelig.

Ich sehe nur verwüsteten Boden, wo eben noch zuvor das blühende Leben war.

Eine schiere Panik erfasst mein kräftig, schlagendes Herz. Ich will nicht aufsehen, ich habe solche schreckliche Angst. Ich will es nicht sehen, will ihn nicht dort liegen sehen.

"Was ist denn mit dem Hunde-jungen los?"

Ich höre, wie Kouga an mir vorbei geht, seine Schritte hallen gefährlich, wie ein Echo, über die kahle Ebene.

Ich muss hoch schauen, ich muss meinen Blick zu Inuyasha lenken.

"Äh---Kagome, schau lieber nicht her!"
 

Was sagt er da? Was ist geschehen? Mein Kopf will sich heben, doch meine Angst lässt es nicht zu.

Nein, nein. Nein. Meine Gedanken überschlagen sich. Was kann geschehen sein?

Mein Körper verliert fast das Gleichgewicht, als die Gewissheit noch immer nicht klarer wird.

Mit flatternden Knien und einer kaum beschreibbaren Gänsehaut auf den Armen gehe ich vorwärts.

Die Kralle ist noch immer imaginär um meinen Hals zu spüren, als würde er noch meine Luft abdrücken wollen, kann ich mein Kinn etwas anheben.

Dort...tausend tote Dämonen....unzählige liegen verstreut. Riesige Risse in der Erde zieren den verfrosteten Boden.

"Naraku war hier", schlussfolgert der Wolfsjunge.

Warum spricht Inuyasha nicht? Er ist doch nicht...

Ich schluchze auf, obwohl ich keine Gewissheit habe. Mein Kloß im Hals wird immer breiter, die Melancholie immer schwerer, die auf mir lastet.

Meine Augen werden wässrig, als ich mein Kinn noch weiter anhebe.

"Wo...ist...er?" Ich spreche es aus...ich sehe nur Dämonen...einen Berg von Dämonen, der sich auftürmt, tote Leichen, die bestialisch riechen.

Meine Stimme...kalt...niedergedrückt....kaum hörbar...flüsternd.

"Keine Ahnung, ich kann ihn nicht riechen. Er ist wohl tot."

Ich zucke zurück. Nein....nein...

Ich schüttle ungläubig den Kopf.

"Nein...das....kann nicht sein...", erwidere ich verletzt.

"Inuyasha....", murmle ich, meine Stimme klingt hoffnungslos. Meine Augen mustern alles. Doch ich kann ihn nicht sehen. Wo ist Kirara? Wo Ist Inuyasha?
 

Ich trete dem Leichenberg entgegen. Der Geruch nimmt mir bereits den Atem. Mehrmals muss ich nach links sehen.

"Was hast du vor?" Kouga steht erstaunt neben mir.

"ER ist noch hier....ich weiß es...einfach!"

Was ich vorhabe weiß nicht mal ich...ich lasse mich schwerfällig in die Knie fallen. Meine Hände graben sich in den Leichenberg. Ich versuche ohne hinzusehen, die Leichenteile aus dem Weg zu Räumen.

Meine Finger grabschen immer wieder in ekelige, weiche, klebrige Dinge. Ich blinzle mehrmals, blicke weg, um nicht zu sehen, wo ich hineingreife. Mir wird so übel...

Er muss hier sein...ich kann ihn nur nicht sehen. Er ist noch hier. Naraku kann ihn nicht haben.

"Kagome...hör auf damit", Kouga will immer wieder nach meiner Hand greifen - mich aufhalten.

Doch vehement grabe ich weiter....ich will ihn nicht aufgeben. Er darf nicht tot sein, das kann nicht sein. Das würde mich nicht überzeugen. Er ist stark, er wird es geschafft haben. Doch die tiefe Nacht sagt mir bereits, dass er sich schon längst verwandelt haben muss.

Als Mensch war er genauso schwach, wie ich. Vielleicht konnte er sich nicht mehr rächen.

Er ist nur wegen mir gestorben. Nur weil ich dieses dumme Kribbeln in meinen Beinen hatte. Er wollte mir nur helfen und hat nur wegen mir diese Pause eingelegt. Wären wir doch bloß nie gelandet....nur nie....

"Kagome", ich höre wie er ernsthaft versucht meine Handgelenke zu fassen, doch trotz seiner Hand, die mich versucht aufzuhalten, strenge ich mich noch mehr an.

"INUYASHAAAAAA", schreie ich...

Mit heißen Tränen, die über meine Augenwinkel hinauslaufen, meine Wimpern verklebend richte ich meine gesamte Stärke auf den Leichenberg.

Dieses abstoßende Gefühl...Dämonenleichen anzufassen...dieser ekelige Geruch von Tod und Friedhofserde....buddle ich weiter, meine Finger fassen immer wieder in klitschige, schleimige Dinge.

"Er ist tot...Kagome...hör auf damit. Deine Hände sind schon voller Blut...."
 

Total in mich gekehrt schüttle ich fast animalisch den Kopf. Nein.....er ist nicht tot.

Er ist nicht tot.

HÖR SOFORT AUF SOWAS ZU SAGEN!

Ich fühle mich so allein, so einsam...oh Gott, bin ich etwa zu spät gekommen? Ich wollte ihn nicht zurück lassen....nein...soll das etwa das Ende gewesen sein?

Ich weiß so vieles nicht über ihn, weiß nicht, wie er fühlt...ich weiß gar nichts.
 

Eher würde ich sterben....
 

Das hat er gesagt....hat er sein Leben für mich geopfert? NEEEEEEIIIIIIIIIIIINNNNNNN

Das werde ich nicht zulassen, ich werde dich finden. Ich weiß, du bist noch hier.

Ich spüre es einfach.

Mein Herz ist wie ein Eisklotz, die Kälte ist in mir gefangen.

Plötzlich packt mich Kouga fester. Will mich wegziehen. Doch ich versuche ihn abzuschütteln, verziehe mein Gesicht zu Schmerzen.

"Lass mich los....bitte....ich...ich....muss....", ich zeige mit funkelnd, nassen Augen auf den Leichenberg, der ziemlich verwühlt aussieht.

"Denkst du etwa, dass er da irgendwo vergraben ist?---- Kagome...sieh es ein. Er ist nicht mehr hier. Vielleicht ist er tot, vielleicht auch nicht. Wir müssen hier weg!"

Meine Augen sind groß, wollen nicht begreifen. Nein, ich werde erst gehen, wenn ich mich überall vergewissert habe.

"Dann geh doch....ich werde ihn suchen, egal...was mit mir geschieht...ich werde ihn finden. Er hätte das gleiche getan..."

Kouga schaut mich perplex an.

"Aber Kagome...", er will was sagen, doch er bleibt stumm.

Sein Griff wird lockerer und ich ziehe meine Hand engstirnig und mit festen Glauben weg, drehe mich wieder zu den Leichen. Der Boden unter meinen Füßen ist schlammig, meine Kniescheiben graben sich bereits selbst in den Schmutz.

Meine Hände wühlen weiter...wieso kann ich ihn nicht sehen...keinen Zipfel seines Suikans, kein Aufblitzen seiner Gestalt...nichts...er kann doch nicht wirklich verschwunden sein.

Ich werde sogar den Fluss neben uns durchsuchen, wenn es sein muss.

Ich werde alles durchwühlen....

Keine Ahnung, ob Kouga gegangen ist, doch mir ist das alles egal. Er weiß, dass ich ihn für die Rettung danke, doch Inuyasha ist nun das wichtigste.

"Bitte....Inuyasha....das kann nicht sein, nicht...nicht so...!"

Meine Augen brennen, immer mehr Tränen tropfen zu Boden. Meine Seele will aufschreien, alles in mir will aufschreien. Das kann nur ein Alptraum sein.

Ich schaue ab und zu hinter mich. Kouga ist weg....oh nein. Was hab ich getan?

Er ist eingeschnappt, ich hab ihn verärgert, ihn verletzt mit meinen Worten.

Was hab ich getan? Er hat mich gerettet und ich hab ihn zum dank...sooo mit Worten angegriffen...

"Inuyasha...", ich rufe nach ihm, meiner Liebe. "Wo bist du? --- Lass mich nicht allein."
 

"Kagome...was machst du da?"

Zuerst achte ich nicht darauf, höre auch nicht, dass es nicht Kougas Stimme ist.

"Bitte...Inuyasha...", ich stürze zu Boden, meine Kräfte haben mich gänzlich verlassen, meine Hände voller Blut. Dämonenblut.

"Du darfst nicht tot sein....bitte nicht...ich brauche dich...ich brauche dich so sehr....", hauche ich verzweifelt auf den klitschigen Boden. Ich bin so verzweifelt.

Plötzlich umfassen mich zwei starke Hände von hinten.

Kouga?

Nein, diese Umarmung ist anders.

"Kagome...komm zu dir...was redest du denn da?" Abrupt wende ich mein Gesicht, drehe meinen Körper seitwärts. Liege schief in den Armen von....Inuyasha?

Ich bin geschockt...Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, mein Blut rauscht wirr durch meine Adern, meine Hände zittern unstet.

Oh mein Gott....oh mein Gott.

Seine Haare sind blutverklebt und einige dicke Haarsträhnen sind wie zusammengeknotet. Sein Gesicht ist voller tiefer Schrammen, sein Suikan ist an vielen Stellen gerissen und er hat tiefe Blutwunden, die noch immer nicht geschlossen sind. Das Blut von ihm klebt an meiner Bluse.

Aber darauf fixiere ich mich gar nicht. Seine dunklen Haare, sein Gesicht so voller Verletzbarkeit. Seine braunen Augen schauen mich starr und direkt an. Er hat Schmerzen, doch die Wärme in seinen Augen ist noch immer da. Er versucht seine Schmerzen zu überspielen.

"Was hat der Wolfsjunge hier zu suchen?", fragt er mich und deutet nach rechts.

Kouga lehnt an einem Baumstamm.

"Ich verschwinde lieber...aber wenn du Kagome noch mal so einen Schrecken einjagst, kriegst du es mit mir zu tun!" Dann nickt er mir zu und läuft in die entgegen gesetzter Richtung davon.

"Du...du lebst", entfährt es mich und bin sprachlos, meine Hände fassen überglücklich an seine Schultern. Er ist real...

"Warum hast du diese ganzen Dämonen durchwühlt...was hast du denn da gesucht? Kagome...?"

Ich muss schlucken, ich kann keine Worte finden, die das beschreiben, was ich zu eben durchlebt habe.

"Ich...habe...gedacht...tot....bist!" ich wimmere und lasse den Kopf sinken.
 

"Kagome...", presst er durchwühlt durch seine halbgeöffneten Lippen. "Ich habe dir doch immer gesagt, dass ich nicht leicht zu töten bin!"

Seine leichten Worte, die mich besänftigen sollen, lassen meine Trauer noch weiter steigern.

Ich schluchze auf.

"Ich hatte eher Angst um dich, Kagome...ich wollte dich retten..."
 

Ich blinzle überrascht.

"Ich habe gedacht, du hast....mich allein gelassen, ich habe...solch eine Angst gehabt! Kagome...", wieder meinen Namen, diese sanfte Stimme.

Er reißt mich in die Arme und ich höre ihn husten.

"Du bist schwer verletzt...Inuyasha...ich muss deine Wunden versorgen!"

Ich spüre seine Wange, die meine berührt. Ich bin ihm so nah, spüre seinen Atem ganz heiß an meinem Kinn.

"Mir...mir geht es gut. Naraku ist geflohen...ich konnte mich ganz gut schlagen...die Wunden sind nicht schlimm!---- Ich hatte solche Angst, als dich der Dämon gepackt hat....", fährt er fort.

"Kouga hat mich gerettet!"

"Dieses Mal danke ich ihn sogar dafür..." Er streicht mit seiner Hand über meinen Rücken.

"Kagome...wieso hast du nur diese ganzen Dämonen durchwühlt?"

"Ich habe gedacht...", presse ich atemlos hervor, "dass du....da...liegen würdest, begraben von....", ich stoppe, kann kaum nach Luft schnappen, "ich habe gedacht du wärst....tot!"

Ich schmeiße mich gegen seine Brust, kann sein Herz unschuldig schlagen hören.

"Ich werde dich nie allein lassen...verstehst du das? Hab keine Angst um mich!"

Ich schniefe auf. Die Last weicht von mir ab...

"Kirara wartet auf uns...wir sollten zu Sango und Miroku zurück!"

Inuyasha hilft mir aufzustehen. Ich halte mich an seinen Armen fest. Unsere Blicke verfestigen sich. Ich schaue ihn lange an.

"Wasch das Blut von deinen Händen, Kagome!", sagt er plötzlich.

Ich erwidere nichts, nicke nur und lasse mich vor dem Fluss nieder. Das kalte, sprudelnde Wasser reinigt meine Hände wie von selbst. Auch Inuyashas Hände lässt das Wasser seine reinigen.

"Wie sehen deine Wunden aus?", entfährt es mir. Inuyasha schaut mich an.

Kurz verlegen, doch dann zieht er seinen Suikan aus und öffnet sein weißes Gewand darunter, das bereits rot gefärbt ist.

Seine Mundwinkel verziehen sich, als der Stoff an seinen Wunden haften bleibt.

Er fällt ein wenig nach hinten, tiefer ins Gras, als ich mich über ihn beuge.

Seine nackte Brust ziert eine tiefe Schramme, die sich zu vielen anderen hinzugesellen wird.

Kurz unter seinem Brustansatz jedoch ist eine tiefere Wunde. Er muss viel Blut verloren haben.

Sorgend suche ich nach seinen braunen, offenen Augen, die mich auf einmal peinlich berührt anschauen.

"Oh Inuyasha....und du sagst, das ist nichts?", frage ich ironischerweise und fahre über seine verkrustete Schramme, die sich bereits geschlossen hat. Er zieht die Luft ein.

"Lass gut sein, das wird schon wieder!"

"Unsinn...das sieht nicht gut aus. Doch ich habe nichts dabei um deine Wunden zu desinfizieren...."

"Na dann können wir auch aufbrechen. Mir geht es gut", sagt er schnell und will sich wieder aufsetzen.

"Du bist den Tod fast entkommen, wie es aussieht."

Ich schaue auf seine Bauchwunde.

"Feh...ich hatte schon schlimmere Wunden!"

Wir schauen uns wieder länger an.

"Na wie du meinst....dann lass uns erst zurückfliegen. Vielleicht krieg ich in dem Dorf ein paar Sachen zusammen, um deine Wunden zu säubern..."

Inuyasha nickt kaum merklich, schaut mich noch immer an. Er sieht nicht weg?

"Wenn du meinst", sagt er knapp und will aufstehen...sofort fällt er zurück und ihm entfällt ein schweres Seufzen.

"Was...was ist?" Ich beuge mich sofort über ihn.

"Weiß nicht...ich..." Er will sich wieder aufsetzen und hält sich dazu noch an der Hüfte.

"Ich hätte mich nicht hinsetzen sollen", entfährt es ihm leicht hämisch.

Ich verdrehe die Augen.

"Kirara!", rufe ich nach der Dämonenkatze und bin erstaunt dass sie noch gesund und ohne Wunden zu uns kommt.

Sie schaut mich an und ich versuche ihr klar zu machen, dass sie sich zu Boden legen soll, damit ich Inuyasha auf sie legen kann.

"Was soll das werden?", fragt Inuyasha mich und blickt mich wieder mit einem störrischen Blick an.

"Ich bringe dich heil ins Dorf zurück...du wirst schon sehen!"

"Kagome...", plötzlich umfasst er mein Handgelenk. Seine hand ist noch feucht vom Wasser, ein unbeschreibliches Kribbeln kann ich nun auf meinen Fingern spüren.

Ich begegne seinem Blick. Verfalle in eine Art Trance, während ich ihn beobachte.

"Inuyasha....", sage ich nur leise, als er mich plötzlich zu sich zu Boden zieht.

Kirara zischt überrascht auf und geht zwei Schritte zurück, als ich wie eine Feder auf seinen Körper lande.

Ich bin seinem Gesicht so nah...Er schaut mich wieder an, seine braunen Augen kommen mir so verschlossen vor - für einen Moment.

Dann legt er seine Arme fest um mich und hält mich einfach so.

Er drückt mich ganz nah an sich heran.

Erstaunt entweicht mir die Luft.

"Ich darf dich nie verlieren - versprich mir das, Kagome!"

Seine Worte sind so....ehrlich gemeint, so gutmütig und sanft.

Ich nicke.

"Dann verspreche mir dasselbe", antworte ich. Unsere Blicke haften wie Magnete aufeinander

Er nickt nicht, er antwortet nicht.

"Ich kann es dir nicht versprechen....ich werde dich immer beschützen", erklärt er mir.

Seine dunklen Ponysträhnen liegen feucht auf seiner Stirn.

Mein Blick verfestigt sich auf seine Lippen.

Langsam tausche ich wieder einen Blick mit ihm. Es fällt mir schwer.

"Ich hatte Angst um dich...", fange ich an.

Meine Hand legt sich wie von allein um seine Wange.

Doch schließlich dreht er sein Gesicht weg von mir.

"So leicht bin ich nicht zu töten - merk dir das endlich, Kagome!" Dann schiebt er mich von ihm runter.

Und hievt sich allein auf Kiraras Rücken.

Sprachlos schaue ich zu.

"Wir sollten nun los...", spricht er mich an.

Ich verflüchtige meine Gedanken, ich sollte das alles nicht so ernst nehmen. Auch wenn er manchmal solche Andeutungen macht, mich so umarmt, das hat nie was zu bedeuten.

Ich nicke ihm zu und setze mich hinter ihm.

Er liegt fast, als das er sitzt und ich versuche seine Hüften zu umfassen, lasse ihn ein wenig Spielraum, sich zu mir nach hinten zu lehnen, wenn er das auch will.
 

Dann steigt Kirara in die Lüfte und wir netfernen uns von diesem schrecklichen Ort.

Teil 12.: ~Manchmal sollte man doch auf sein Herz hören...~

Teil 12.: ~Manchmal sollte man doch auf sein Herz hören...~
 

"Ach Inuyasha....halt doch mal still. Wie soll ich dich denn bandagieren, wenn du dich dagegen auflehnst?"

"Heh...mir geht es gut, verdammt noch mal!", entgegnet er mir maulend.

Miroku und Sango, die uns schweigend beobachten, versuchten sich nicht einzumischen, dennoch schauten sie sich unentwegt an und selbst bei Sango entging mir das schiefe Lächeln nicht.

"Es geht dir nicht gut", antworte ich und ziehe den weißen Verband extra fest zusammen.

Der Hanyou lehnt sich mürrisch etwas vor und hält sich die Hand vor die Brust.

"Willst du mich töten? Ersticken kann ich mich auch selbst....", knurrt er.

"Ich will dir nur helfen...", kontere ich und verknote die Enden des weißen Verbandes.

Er verschränkt die Arme, blickt schnell zur Seite.

"ER ist dir dankbar", erkennt Sango und nickt mir zielsicher zu, "sonst würde er sich nicht so benehmen!"
 

"Ich BIN niemanden dankbar. Und besonders nicht KAGOME!", knurrt er leise und mit zusammen gebissenen Zähnen, hüpft auf die Füße - so elegant, dass man glauben könnte, er hätte nie eine Wunde davon getragen.

Ich schaue zu ihm hoch, meine Hände lege ich zittrig nebeneinander auf meinem Schoß. Eine Sekunde lang, blitzen meine Augen gefährlich auf.

Selbst Inuyasha beobachtet mich kurz, hebt jedoch die Schultern und tritt aus der Hütte, die uns die Dorfbewohner bereitwillig überlassen haben.
 

"Es ist doch immer dasselbe mit ihm", sagt der junge Mönch und lehnt seinen dunklen Haarschopf gegen die Wand hinter sich.

"Da sagst du was...Miroku. Inuyasha ist und bleibt ein Sturkopf!", entgegnet Sango und beide nicken synchron.

Ich schaue sie nur nachdenklich an, mein Gesicht dreht sich zum Ausgang. Mir hat es wehgetan...seine Worte...haben mich genau tief ins Herz getroffen.

Er ist mir nicht dankbar?!

Ich würde alles für ihn tun, hat er das denn noch nicht begriffen? Ich habe sogar in Leichen rumgewühlt, weil ich es nicht ertragen hätte, ihn verlieren zu können. Wieso merkt er solche Kleinigkeiten nicht? Denkt er noch immer an Kikyo? Etwas Merkwürdiges muss aber doch zwischen den beiden geschehen sein. Bisher hat er nicht mal mehr ihren Namen genannt. Aber bei all den Zwischenfällen ist das ja auch verständlich.

"Aber warum sollte er wütend auf mich sein? --- ich verstehe ihn nicht!", meine ich.

"Vielleicht weil er diese Nacht ein hilfebedürftiger Mensch ist? ... Das ist für ihn nicht gerade leicht, das weißt du doch, Kagome", grübelt Sango und zieht ein Bein an ihren Oberkörper.

"Aber er weiß doch, dass mir das nichts ausmacht. Wieso benimmt er sich dann immer so komisch?"

"Frag ihn doch", gähnte Shippou, der sich neben mich gelegt hat und versucht die Augen zu schließen.

Ihm wieder hinterher laufen? Wie oft hab ich das schon getan? Würde er dasselbe für mich tun?

Würde er immer zu mir kommen....ich glaube das eher nicht.

Aber trotz allem halte ich Shippous Idee für eine sehr gute und eile aus der Hütte.

Inuyasha sitzt einige Meter von mir entfernt zu Boden. Vor ihm schlängelt sich ein kleiner Fluss durch das Dorf. Es ist bereits tiefenschwarze Nacht, als wäre ein Tintenfass ausgelaufen.

Kaum Sterne sind zu erspähen, nur dicke Wolken, die sich über das Firmament ziehen. Nur der helle Mond leuchtet spärlich durch die Wolkenfetzen.

Schleichend trete ich näher.

Will kein Geräusch machen, ihn nicht auf mich aufmerksam machen.

Doch seine Ohren zucken mehrmals auf.

"Ich weiß, dass du das bist. Ich habe dich bereits gerochen!"
 

Toll! Diesen Satz hört man doch als Mädchen gern. Aber er ist bei Inuyasha auf jeden Fall entschuldbar und entlockt mir sogar ein Lächeln.

Ich hocke mich neben ihm.

"Ist alles okay?", frage ich sofort und lausche eine zeitlang der Stille, die zwischen uns herrscht. Er antwortet nicht, schaut nur gebannt auf den Fluss und das Wasser das vor uns kleine Wellen schlägt.

"Ich muss nachdenken", sagt er plötzlich scharf.

Ich schaue ihn perplex an, mein Herz schlägt einen Takt schneller.

"Wenn...ich dich störe, dann....gehe...ich...", beginne ich langsam. Ich weiß, dass er stur ist und lieber für sich ist, doch ich habe doch wirklich langsam angenommen - nach allem, was passiert ist - dass er meine Nähe schätzt. Dass er mich schätzt?!

Ich will gerade aufstehen, als er mein Handgelenk umfasst und mich wieder zu Boden zieht, ohne mich dabei anzusehen.

Mit angehaltenem Atem und ein kribbelndes Gefühl im Magen schaue ich ihn von der Seite aus an. Mein Körper ist total in sich verkrampft.

"...Das hab ich nicht gesagt!", erklärt er leise und schaut zum Himmel empor. Seine Hand liegt noch immer um mein Handgelenk - ganz fest...

Meine Augen schauen immer wieder scheu zu dieser seltsamen Berührung von ihm. Er lässt mich nicht los?

Ich suche wieder seinen Blick, doch da kann ich lange warten, er will wohl gerade nicht zu mir sehen.

Ein eisiger Wind weht um uns herum und mir wird augenblicklich kalt. Auf meinem Unterarm bildet sich bereits eine Gänsehaut.

Ich presse die Lippen zusammen um nicht laut zu bibbern. Das hätte mir nun gerade noch gefehlt. Inuyasha, ist gerade sehr ablehnend und wenn er wüsste, dass mir kalt ist....dann...ja was? Was dann?

Seine dunklen Haare zersausen sich im spielenden, fröstelnden Wind, seine Ponypartie wird mehrmals über seine Augen gestrichen.

Doch er streicht sie nicht weg, im Gegenteil!

Er scheint total in Gedanken versunken.

Ich ziehe meine Beine an meinen Oberkörper. Vielleicht war es doch keine gute Idee zu ihm hinaus zu gehen. Er hält dem Wetter besser stand als ich, auch wenn er ein Mensch für diese Nacht ist.

"Wie...geht es deiner Erkältung?", unterbreche ich die Stille. Wenn jemand nicht redet, kann ich das nicht leiden. Ich fühle mich dann immer so abgestempelt, als würde ich stören.

Aber er hat ja selbst gesagt, dass ich nicht störe.

"Sie ist fast weg", antwortet er und senkt den Kopf zu Boden. Ich schaue ihn wieder an.

Noch knapper ging die Antwort wohl nicht.

Wieder blicke ich zu seiner Hand, die noch immer mein Handgelenk berührt.

Der Schauer über meinen Rücken geht nicht weg, er bleibt wahrhaftig dort sitzen und will sich dort wohl noch sesshaft machen.

"Dir ist kalt!"

Ich horche auf. Überrascht mustere ich ihn, als er nun zum ersten Mal mich ansieht. Seine braunen Augen funkeln beträchtlich in dieser Nacht. Sie sind sooo anders, als seine Dämonenaugen. Vielleicht liebe ich auch diese Augen an ihm, weil sie menschlicher wirken.

Weil er mir nun, in dieser Nacht, ähnlicher ist, als je zuvor. Er ist genau wie ich ein Mensch.

Er hat das gemerkt? Er hat bemerkt, dass ich friere?

Ich blicke ihn wieder so lange an, dass ich mich frage, ob ich das bereits als Anstarren bezeichnen soll.

Seine Hand fährt meinen Unterarm hinauf. Ein dazugehöriges Kribbeln macht sich nun auch noch breit. Mein Arm fröstelt jetzt nicht nur, er kribbelt unter seiner Berührung.

Ich muss schlucken, mein Herz schlägt so laut gegen meine Brust, dass ich es schon laut in meinen Ohren rauscht.

Dann legt sich seine Hand um meinen Oberarm und schließlich zieht er mich unverhofft an sich. Ein feiner Wind, als würde er diese Umarmung unterstützen wollen, heult auf, als er mich in die Arme nimmt.

Ich lege mein Gesicht an seine Brust, meine Wange streicht den roten Kimono.

Seine langen Ärmel liegen nun wie ein ausgebreiteter Fächer um meinen Rücken. Seine Hände auf meinen Rücken, unterhalb meines Nackens.

Ich atme hörbar ein, seufze leise, als die Kälte langsam in meinen Körper zurückweicht. Doch mein Herz tut mir nicht den Gefallen. Es schlägt mit jedem Takt wild und hart, als hätte es sich nun in meiner Wange verpflanzt. Ich höre es ganz deutlich. Ein unkontrolliertes Pochen, welches sich nun nicht mehr einsam zu fühlen braucht. Ich fühle mich auch so beschützt, dass mir gar nicht auffällt...dass das nicht mein Herz ist, welches so betonte Töne von sich gibt.
 

....sondern seins?
 

"Kagome...", murmelt er meinen Namen, in die Nähe meines Halses. Ich spüre sein Gesicht, welches auf meine Schulter ruht.

"Ich BIN dir dankbar...für alles, was du getan hast!", sagt er dazu.

Ich schlage die Augenlider hoch, will etwas erwidern, doch ich finde in genau dieser Sekunde keine Worte.

Ich versuche nur ein. "Hmm!", aus meinen Lippen zu pressen, die sich vehement sträuben sich zu öffnen.

"Ich will, dass du das weißt!", fährt er fort und seine Umarmung wird fester, er zieht mich noch näher an sich heran, so dass kaum Luft bleibt zwischen seinen Kimono und mir. Ich drücke nun mein Gesicht ganz nah gegen seine Brust. Seine eine Hand, ich kann nicht mal mehr auseinander halten, ob es die rechte oder die linke ist, liegt nun in meinen offenen, dunklen Haaren.

Seine Wange reibt plötzlich - wohl eher unbeabsichtigt gegen meine eigene. Ich kann seine Wange genau neben meiner fühlen?

Ich atme heftiger, doch so leise, dass er das nicht wahrnehmen kann, trotz seiner gewaltig guten Ohren - die er doch als Mensch gar nicht mehr haben dürfte. Aber womöglich kann er das selbst als Mensch nicht abtrainieren.

Sein Gesicht ist nah an meinem....seine Wange reibt meine. Seine Hände in meinen Haaren vergraben. Mein Herz flattert unwirsch auf und hüpft, als würde es einen Marathon laufen.

Der Wind faucht auf, doch mir ist nicht mehr kalt, sondern heiß. Richtig heiß, als würde das gesamte Blut in meinen Kopf schießen.

Oh du meine Güte...ich liebe ihn so sehr. Und ich habe doch wirklich gedacht, ich könnte diese Liebe unterdrücken, das hat doch in den letzten Stunden ganz gut geklappt.

Obwohl ich das wohl eher als Lüge strafen könnte.
 

"Kagome...?!"

Will er, dass ich ihm antworte? Nur gerade kann ich nicht sprechen, ich bin in dem Moment so überglücklich, dass ein Kloß in meinem Halse steckt.

Ich erschaudere nicht durch Kälte, eher durch Überraschung, als seine Finger durch meine Haare fahren.

"Ich muss dir etwas sagen...ich habe lange...überlegt, ob ich es sagen soll!"

Der Kloß in meinem Hals wird breiter und nun wird es mir wohl gänzlich untersagt - durch meinen Körper - irgendetwas zu sagen.

Meine Gedanken überschlagen sich für einen Bruchteil von Sekunden.
 

Was will er mir sagen...?...Etwas über unsere Beziehung, falls dieses Wort für uns überhaupt zutrifft? ... Etwas über Kikyo? ... Über Naraku?
 

Stille, ich bewege mich nicht, ich kann es nicht, weil er es tut. Er lehnt sich etwas zurück, um mir ins Gesicht zu sehen.

Wir blicken uns an, nachdem auch ich mich von seiner Brust und seinem seltsam, klopfenden Herzen getrennt habe.

"Ich möchte dass....du....", fängt er an, hält inne. Ich schaue ihn verwundert an, in seinem Blick ist etwas, was ich nicht erklären kann.

"...geh nach Hause!"

Die Luft ist plötzlich zum zerreißen gespannt.

WAS?

"...!", ich schaue ihn verdattert an.

"Ich will nicht, dass Naraku noch mal die Möglichkeit hat, dich zu entführen...ich will nicht...!", murmelt er schuldbewusst und senkt das Kinn etwas zu Boden.
 

"Inu...yasha!", meine Stimme klingt total verdattert und verlegen auf einmal.

Desto überraschter bin ich, als er mich wieder zu sich zieht.

Weich drückt mein Gesicht wieder gegen seine Brust - zurück an seinem Herz.

"Ich könnte mir das nie verzeihen, wenn dir...", fängt er an. Doch so gern ich ihn auch unterbrechen würde...kann ich es nicht.

Ich bin merkwürdigerweise stumm, in genau solchen Momenten. Entweder bin ich nur verblüfft über seine Offenheit...oder weil ich ihn so nah spüren kann.

Selbst ihm fällt es schwer weiter zu sprechen.

Ihm fällt nicht auf, dass sich ein leichter, rötlicher Schimmer auf meine Nase festgesetzt hat.

"Ich darf dich nicht auch verlieren", sein Gesicht drückt sich plötzlich gegen meine Schulter und seine letzten Worte presst er regelrecht in den Blusenstoff hinein.

Erstarrt berührt mein Gesicht noch seinen Kimono.
 

Er darf mich nicht auch verlieren?...
 

Mein Herz schlägt wie verrückt.

"Ich werde dich nie...NIE...NIEMALS alleine lassen!" Meine Stimme durchdringt diese Stille zwischen uns. Dieses Gefühl, welches uns diese Umarmung schenkt, will ich nicht mehr missen.

Seine Finger fahren durch einzelne, meiner Haarsträhnen.

Ich fange an heftig zu atmen, so sehr habe ich das gewollt...diese Berührung von ihm, ihm so nah sein zu können. Ich weiß zwar, dass er nichts für mich empfindet, doch so langsam hege ich den Verdacht, dass er es möglicherweise doch tut und es sich nicht eingestehen kann. Und genau dieser Gedanke bringt mich dazu, so überglücklich zu sein.

Ich fühle mich, als würde ich schweben.

"Geh nach Hause- da bist du sicher!"

Ich weiß, dass ihm genau das schwer fällt zu sagen. Denn ich kenne ihn, er würde mir das nie freiwillig vorschlagen, wenn nicht eine wirkliche Gefahr droht.

Na ja meistens jedenfalls --- ich lasse mal Streitereien außer Acht - die zählen ja nicht!
 

"Und dich allein lassen...? Nein...!" Ich schüttle kaum merkbar den Kopf, doch meine Stimme klingt wie ein Gesetz, an dem er nicht mehr zu rütteln hat.

"Warum nicht? - Du bist so dumm, Kagome...so dumm. Geh...GEH!"

Er umfasst auf einmal meine beiden Wangen mit seinen Händen, zieht mein Gesicht höher, sodass er mich ansehen kann.

Mir bleibt beinahe die Luft im Halse stecken, als hätte kurz mein Herz eine Pause eingelegt.

"Nein...", erwidere ich standhaft. Ich muss mehrmals blinzeln, habe Angst ihn länger anzusehen als nötig. Denn solange hat er mich noch nie angesehen und mich so berührt....

"DOCH. Bitte hör einmal auf mich und sei nicht so stur!" Er streift kurz mit seinen Fingern über meine Wangen.

Er nickt mir zu.

Meine Augen schauen nach oben, nach unten und zu den Seiten, bis ich den Mut fasse ihn wieder genau anzublicken.

"Ich kann dich so nicht beschützen!"

"Aber sobald die Sonne aufgeht...kannst du es!", sage ich gewissenhaft und nicke ihm nun zu.

"Selbst da könnte ich es nicht, du hast doch gesehen...was passiert ist!"

Er gibt sich wirklich noch die Schuld.

Ich schüttle den Kopf, meine wilde Mähne weht mit meinem Ärger.

"Schwachsinn. Ich stehe doch vor dir...ich lebe noch. Ich wurde gerettet!", erinnere ich ihn.

Kurz schließt er die Augen und als er mich ansieht, schaue ich in fast zwei glänzende Augen?

"...aber nicht....von mir!" Plötzlich spüre ich, wie schwer ihm das fällt, er atmet auch schwerer.

"Inuyasha...du kannst mich nicht immer beschützen!", ich will ihn irgendwie berühren, doch meine Hände bewegen sich nicht. Ich kann nicht...

Er mustert mich. Sein Blick sagt gerade gar nichts, genauso verschlossen wie eh und je.

"Doch. Und das werde ich. Wenn du gehst...dann...."

"Dann hast du nichts zu befürchten, was?", bebt meine Stimme und meine Stirn legt sich in Zornesfalten.

Verblüfft neigt er seinen Kopf zur Seite.

"Ich mache mir nur Sorgen um dich!", entgegnet er mir.
 

Er sorgt sich um mich?
 

Mir bleibt eine Sekunde lang die Luft weg.

"Du sorgst dich um mich?" Habe ich das richtig verstanden....erneut drückt mein Herz gegen meinen Brustkorb.

Inuyashas Augenbrauen ziehen sich zusammen.

"Feh...", er schaut zur Seite.

Nachdenklich schaue ich ihn mir genauer an.

"Geh einfach."

"Nein, ich gehe nicht!"

"DU gehst!"

"Nein!"

"Dann schleife ich dich zum Brunnen!"

"Das wagst du nicht!"

"Und ob ich das tue!"

Und kurz danach packt er mich an die Schulter, zieht mich auf die Füße.

"Was hast du vor?", rufe ich verwirrt, als er mich auf seinen Rücken setzt.

"Ich bringe dich eigenhändig nach Hause!"

"Nein...", ich strample mit meinen Beinen, um wieder zu Boden zu kommen, doch selbst als Mensch war er noch stark genug, mich zu tragen.

"OSUWARI!"
 

"Ich wusste es", höre ich ihn fluchen, als die Kette ihren Auftrag erfüllte und Inuyasha zu Boden knallt.

Ich lande weich auf seinen Rücken, während er nicht so ein Glück hat.

Der harte Steinboden unter ihm hat ihn wohl mächtig zu schaffen gemacht.

"Kagome...du dummes Mädchen. Lass mich dich nach Hause bringen!"

Ich rolle von ihm runter und klopfe mir den aufgewirbelten Sand von meinem Rock.

Bestürzt blicke ich zu ihm hinab, der sich nun knurrend in eine Art Sitzhaltung gebracht hatte.

"Ich habe doch schon gesagt, dass ich NICHT gehen werde!".

"Du wirst gehen. BASTA!"

"Nein!", schreie ich ihm entgegen.

"WARUM NICHT?"

"Weil...ich...weil...", fange ich an zu stottern.
 

...weil ich ihn liebe?

Er zieht seine Augenbrauen hinauf und wartet wohl auf eine einleuchtende Erklärung.

"Weil ich eine Klausur schreiben muss, sobald ich zurückgehe", fange ich an zu lügen.

"Deswegen willst du also bleiben?", fragt er nach und studiert mein Gesicht.

"Natürlich. Mir wird schon nichts passieren. Miroku und Sango sind doch auch da!"

"Pah...was solls. Wenn du unbedingt sterben willst...!" Er mustert nun demonstrativ das Gebüsch neben sich

"Ich werde nicht sterben...!"

Sein Kopf schnellt zu mir zurück.

"Du bist doch immer für mich da...du wirst mich nie streben lassen!"

Ich drehe mich herum und gehe langsam zur Hütte zurück.

Merke, wie er nach einiger Zeit selbst aufsteht und mir langsam folgt.

Ich werde langsamer, damit er mich einholen kann.

Ich kann seinen Blick in meinen Rücken spüren. Entweder ist er eingeschnappt, weil ich mal wieder die Oberhand in diesen kleinen Ministreit gewonnen habe oder er grübelt über meinen letzten Satz nach.
 

"Wie hast du denn das gemeint?", höre ich ihn rufen.

Ich wusste es.

Ich grinse in mich hinein.

"Wie ich es gesagt habe!"
 

"Mir ist es doch völlig egal, ob du verletzt wirst....", entweicht es von ihm.
 

Ja, na klar Inuyasha....

Wieder grinse ich.

"Meinst du etwa, ich würde mein Leben für dich opfern?", hakt er nach.
 

Nun bleibe ich stehen, lange stehe ich so. Dann wende ich mich zu ihm herum. Erschrocken schaut er mich an, etwas in meinem Blick muss ihn gehörig aus der Fassung gebracht haben.

"Ja, das glaube ich!"
 

(to be continued...)
 

****
 

Anmerkung: Danke für die lieben Kommis ^^

Hab euch alle lieb

Widmung: alle kommischreiber meiner FF *zwinker*

Teil 13.: ~Wundersames Benehmen?~

Teil 13.: ~Wundersames Benehmen?~
 

"Sag mal, Kagome--- woher weißt du denn so was?" Inuyasha schaut mich direkt an und in seinen Augen kann ich nur eine einzige riesige Verwirrung erkennen.

Ich muss schmunzeln und lache auf.

"Was ist so lustig?" Er lehnt sich etwas herrisch nach vorne, seine dunklen Haarsträhnen fallen ihm nervend ins Gesicht.

Ich halte schnell meine Hand vor dem Mund und versuche mich selbst zu beruhigen. Mit Inuyasha ist es nicht immer leicht, ein wenig Humor in die ganze angespannte Sache zu bringen.

Weiß er es denn wirklich nicht? Wie verbohrt kann er denn sein?

"Du hast es doch gesagt, weißt du nicht mehr?"

Abwartend schaue ich zu ihm hinüber, doch der Mensch, den er für diese Nacht ist, scheint wohl auch seine Intelligenz verloren zu haben, oder zumindest sein Kurzzeitgedächtnis, denn er schüttelt wild den Kopf.

"So was habe ich gesagt? ...Wann soll das gewesen sein?" Er kratzt sich am Hinterkopf und schielt abstrus nach oben.
 

"Eher würde ich sterben, hast du gesagt....", wiederhole ich ihn.

"Äh...das hab ich nicht gesagt!", meint er standhaft und bleibt verklemmt stehen, will mir näher kommen, doch nun hat ihn wohl die Lähmung gepackt.

"Und du hast gesagt "Meine Kagome"...ich will nur gerne wissen, wie du es dann sonst gemeint haben kannst?"

"Ist das jetzt ne Frage?" Er schaut mich nur eine Sekunde lang, bevor er den Blickkontakt abbricht und extrem lange zu Boden schaut.

Als er nichts mehr sagt und eine Stille zwischen uns hervorspringt, trete ich auf ihn zu.

"Bin ich....", ich fange an zu stoppen, plötzlich fällt es mir schwer zu reden, "...deine Kagome?"

Meine Stimme ist fast stückchenweise hervorgekommen.

Mein Herz pumpt plötzlich erstaunlich schnell.

Ich schiele auf ihn hinunter. Er hat sein Gesicht tief gesenkt, und ich höre ihn plötzlich laut einatmen.

"Ja...das bist du ....", er schaut zu mir auf und mir bleibt die Luft im Hals stecken. Für einen Moment vergesse ich völlig die Welt um mich herum, "...für mich schon. Und das wird immer so sein!"

Mein Blick verharrt einen Moment auf sein Gesicht, welches mir direkt zugewandt ist.

Ich starre ihn fast eine Minute wortlos an. Und Inuyasha hält meinen Blick völlig ruhig stand.

Er beugt sich etwas weiter vor, greift nach meinen Fingern und umschließt sie fest mit beiden Händen.
 

Leicht verunsichert blicke ich ihn wieder an.

"W-Wirklich?", ich fasse kaum den Mut ihn noch mal danach zu fragen. Er weiß gar nicht was er wieder in mir anrichtet.

"Ja es stimmt, ich würde mein Leben opfern, denn ich habe dir etwas versprochen. Ich habe dir versprochen dich zu beschützen!", wiederholt Inuyasha.

Ich spüre seine Finger, die meine Hand umschlossen halten, ein so warmes, schützendes Gefühl.

"In Ordnung."

"Wie?"

"Ich gehe nach Hause. Das willst du doch!", meine ich nun.
 

Seine Augenbrauen zucken hoch.

Er überlegt einen Moment, was wohl die angemessene Antwort auf meine Frage ist, dann deutet er ein Achselzucken an und zwingt sich zu einem Kopfschütteln.

"Nein....", sagt er sanft.

Schaut mir wieder in die Augen, mit einem Blick, der sehr viel beherzigt, doch ich kann die Gefühle die darin schlummern, nicht genau entziffern, denn schon ist es vorbei, schon schaut er wieder zu unseren Händen, die eins sind.

"Ich will nicht, dass du noch mal auf die Idee kommst, dein Leben für mich zu opfern, damit wäre niemanden geholfen", meine ich bitter.

"Aber Kagome...was willst du dann, was ich tue?" Ich spüre den sanften Druck seiner Hände, die meine noch fester drücken.

"Ich gehe nach Hause, dann musst du dir darüber keine Gedanken machen. Da bin ich sicher! - das hast du doch gesagt!"

Ich mustere ihn.
 

"Ja, das habe ich gesagt...ich...", er zwingt sich kurz inne zu halten, sein Blick ist auf einmal ganz anders. Für eine Sekunde lang habe ich das erschreckende Gefühl, dass er überlegt hat, sich mir für eine Minute lang zu öffnen...

"Geh! Ja...das...das ist besser...ja ich denke...das solltest du wirklich tun....ja....", er versucht sich doch nicht gerade selbst einzureden, dass das besser ist?

Nun bin ich diejenige die ihn nicht versteht. Er wollte das doch so....noch vor einigen Minuten hat er mich doch erst dazu aufgefordert und nun plötzlich...

"Ähm...okay. Na dann. Ich hole nur meinen Rucksack!", sage ich widerwillig, ich will seine Hände nicht loslassen.

Inuyasha antwortet nicht darauf, aber sein Blick, macht eine Antwort auch überflüssig

"Wie lange willst du weg bleiben?", sagt er leise.

Selbst wenn ich es wüsste, was soll ich ihm antworten?

Am Besten würde es sein, nur für eine Sekunde zu verschwinden - zum ersten Mal, will ich absolut nicht gehen, ihn nicht aus den Augen verlieren. Ich weiß nicht, was auf einmal mit mir los ist. So melancholisch war ja schon lange nicht mehr. Ich will gar nicht gehen. Wieso hält er mich nicht auf?

Dumme Frage...es war ja seine Idee!
 

"Bis die Gefahr gebannt ist", sage ich gepresst und weiß selbst, wie dumm diese Antwort ist. Die Gefahr namens Naraku wird so schnell nicht gebannt sein, da muss ich schon ewiglich weg bleiben und das weiß auch Inuyasha, dass diese Idee total verrückt und haltlos ist.

"Also für immer?", fragt er rasch und schüttelt widerwillig den Kopf.

"Das ist Unsinn", setzt er hinzu.

"Dann kann ich auch hier bleiben...was bringt es denn, wenn ich für einen Tag weg bin...?"

Diese Frage enthält eine Anspielung, die außer mir nur Inuyasha erkennen kann, und sie zeigt auch durchaus Wirkung.

Inuyasha zieht die Unterlippe zwischen die Zähne und beißt so kräftig darauf, dass ich fast erwartet habe, einen Blutstropfen an seinem Kinn hinab laufen zu sehen - und selbst jetzt braucht er noch ein paar Atemzüge, bis er antworten kann.

"Dann bin ich wieder ein Dämon und hab meine Kräfte zurück."

Ich schüttle hilflos den Kopf und fixiere seine braunen Augen weiter mit Blicken.

"Ganz gleich was geschieht, egal was du sagst oder ob wir wieder streiten...ich BLEIBE!"

Er hebt nur die Schultern, doch ich kann nicht sagen, ob es eine gleichgültige Geste ist oder eine überraschte....beziehungsweise geschockte?

"Ich fange nie den Streit an - das tust du, Kagome. -Keh... wir sollten uns noch etwas ausruhen. Morgen ist alles vorbei, da werde ich Naraku den Erdboden gleichmachen."

Wie?

Er weicht mir aus?

Seit wann tut er denn so was?

Dann lässt er meine Hände los, die noch ein paar Sekunden wie erstarrt in dieser Haltung bleiben, wie in einer Bittstellung, bis ich registriere, dass er bereits an mir vorbei geht.

Ich senke die Hände.

Schließlich muss ich gähnen und mir wird klar, dass ich lieber schlafen und mich mit diesen ganzen merkwürdigen Situationen lieber erst morgen befassen sollte.

Ich folge ihm.
 

In der Hütte schlafen bereits alle. Und ich kuschle mich neben Shippou in den Schlafsack hinein. Inuyasha setzt sich mir gegenüber, sein Hinterkopf an der Wand gelehnt und seine Augen ruhen auf mir. Das kleine Feuer in der quadratischen Fläche der Hütte züngelt warme Lichtfunken nach oben.

Ich schließe die Augen, obwohl mir bewusst ist, dass er mich beobachtet. Er wird wohl nicht schlafen. Wohl aus Angst, dass Naraku ein Angriff startet und er womöglich nicht vorbereitet ist.

Ein merkwürdiges Gefühl beobachtet zu werden, als würde er mich mit seinen Blicken absondern. Eine Gänsehaut fährt über meinen Rücken. Ich weiß ganz genau, dass er mich anschaut.

Ich kneife die Augen fester zusammen. Kann er nicht woanders hinsehen?

"Warum schläfst du nicht", nuschle ich an Inuyasha gewandt, mit geschlossenen Augenlidern und schon bald ins Traumland fallend.

"Weil ich nachdenken muss", antwortet er mit einiger Verspätung auf meiner Frage.

Er hatte leise gesprochen und in ganz bewusst beiläufigen Ton; der Tag war nicht nur für ihn Kräfte zehrend gewesen, sondern auch für mich. Die Sorge und die beständig wachsende Angst um unsere Gruppe, um Naraku und den Juwelensplittern mussten ihn mindestens ebenso zugesetzt haben wie mir die körperliche Anstrengung. Und ihm war wohl auch nicht wirklich zum reden zumute. Er scheint es wohl schon bedauert zu haben, geantwortet zu haben.
 

Aber es ist zu spät. Ich setze mich leicht auf.

Dann öffne ich blinzelnd die Augen und schaue zu ihm hoch. Die Flammen spiegeln sich unnatürlich hell in Inuyashas Augen, als leuchten diese nun von innen heraus.

"Nachdenken? Worüber?"

Inuyasha jedoch scheint einen Moment lang irgendetwas zu überlegen....eine Ausflucht vielleicht?

"Kikyo!"

Ich blinzele noch zwei oder drei Sekunden lang, dann stemme ich mich mit einen Ruck auf die Hände hoch und messe ihn mit einem Blick, in dem deutlicher Schrecken und Verwirrung liegt, aber noch etwas anderes, was er wohl nie erkennen wird.

Inuyasha fällt es schwer meinen Blick standzuhalten.

Er denkt an Kikyo, während er mich mit seinen Blicken absondert?

Muss das einer verstehen? So langsam verstehe ich ihn nicht mehr.

"Was ist an dem Tag passiert?", entfährt es mir.

Inuyashas Blick verdüstert sich und mir wird klar, dass diese Frage nicht besonders konstruktiv war.

"Ich habe ihr wehgetan!", sagt er leise

Er? Kikyo?

Wie?

"Warum?"

"Ich wollte...es ihr sagen", beginnt er und schaut mich an. "Du willst das doch gar nicht hören...", erkennt er. Hat er meinen verletzten Blick etwa bemerkt? Den Sprung in meiner Seele?

Aber doch nick eich ihn zu: "Ich will es wissen!"

Er hebt eine Augenbraue. "Du siehst mich so merkwürdig an...was ist mit dir?"

Will er nun vom Thema ablenken?

Äh...er hat dich was gefragt, also antworte einfach. Überleg dir einen altklugen Satz.

"Ich bin nur so verwundert, dass du so plötzlich über dich selbst sprichst!"

"Hä? - Was ist denn daran verwunderlich? ...Was habt ihr eigentlich alle für ein Bild von mir?"

"Du bist sonst solchen Dingen immer ausgewichen..."

Nun runzelt er die Stirn.

"Gar nicht wahr...und wenn, hatte ich meine Gründe. Ich binde nicht allen meine Gedanken auf!"

Das stimmt allerdings. Höchstens verpasst er einem bekannten, kleinen Freund eine Kopfnuss.

"Nun sag schon...bitte...", dränge ich, obwohl ich bereits spüre, was das in mir auflodert.

"....Feh...ich...äh...also ich wollte...ihr wirklich sagen, dass wir für immer zusammen sein sollen,...", es scheint mir fast, als hätte er sofort die Luft angehalten und schaut mich abwartend an. Wartet er auf eine Reaktion meinerseits?

Doch als ich nichts tue, noch sage....fährt er fort.
 

"Egal...was sie nun ist...kein Mensch, nur aus Erde und Lehm...es wäre egal gewesen....", er starrt dabei ins Leere.

"Was ist passiert?" Ich bleibe ernst, obwohl wir schon so oft über Kikyo und ihn gesprochen haben.

"Ich...!", beginnt er und schaut mich wieder verwundert an, "...konnte es nicht...konnte es einfach nicht sagen."

Wieder dieser Blick von ihm, diese dunklen Augen die in dem hellen Feuer so golden leuchteten wie seine Dämonenaugen.

"Als ich sie gesehen habe...sie hat mir gesagt, dass sie mich noch immer....nein...aber...ich konnte es nicht sagen!"

Ich antworte einen Moment lang nicht. Ich kann es nicht. Mein Gedächtnis weigert sich noch immer. Wie gefangen bin ich von seiner Stimme. Möchte alles mögliche reininterpretieren.

Er hebt sein Gesicht etwas höher und starrt zur Decke. Der gleichmäßige Atem unserer Freunde ist zu hören, ein leises Schnurren von Kirara.

"Als ich ihr in die Augen gesehen habe...", murmelt er erschüttert und sondiert die Decke ab, als würden dort gleich mehrere tödliche Insekten hindurch brettern, "habe ich nichts gefühlt...NICHTS....gar nichts. Sie war für mich...wie eine leblose Erinnerung. Eine Vergangenheit...ein Bild...nichts weiter...."
 

Ich wollte ja antworten, aber weder wusste ich, was, noch, konnte ich es.

Meine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt.

Inuyasha sieht mich noch einen Herzschlag lang aus seinen unergründlichen, menschlichen Augen an.

"Schlaf jetzt, Kagome...!"

Ich sehe ihn wortlos und traurig an.

"Ich...", fange ich an.

Er schüttelt heftig den Kopf, als ich etwas sagen will.

"Wirst du jetzt endlich schlafen, du dummes Mädchen?"

Dummes Mädchen? So hat er mich schon lange nicht mehr genannt.

Ich lasse mich nach hinten in den Schlafsack fallen. Doch jetzt, kann ich nicht mehr einschlafen. Mein Herz schlägt wie verrückt, wie ein tobender Sandsturm durch meinen Körper hindurch.

Wird ihm nun etwa klar, dass er Kikyo nicht mehr liebt?

Es ist nicht gut, wenn er nachdenkt...nun ja, gut schon, aber für wen von uns beiden?
 

*
 

Was war das nur für ein Traum? Muss mir dieser schreckliche Moment selbst in meinen Träumen nachlaufen? Inuyasha lebt und selbst mein Traum kann mir da keine Angst mehr einjagen.

In meinem Traum habe ich ihn nicht mehr gefunden, ich habe meine Hände in die blutenden Leichen gegraben und ich habe ihn dort unter tausend toter Dämonen liegen sehen....tot....sein Herz war still, seine Augen leer und ausdruckstark, weit aufgerissen, als hätte er seinen Todesfeind als letztes gesehen und nicht mich...

Blut an meinen Fingern, sein Blut....seine Wunden waren einfach zu groß. Oh mein Gott...es war nur ein Traum. Er wird immer leben, mich immer beschützen, ich kann ihm immer in die Augen sehen. Es wird nie was passieren. Das ist nur meine Angst davor...nichts weiter.

Schweißgebadet setze ich mich auf.

Es ist noch dunkel in der Hütte. Wie lange habe ich denn nur geschlafen? Meine Augen richten sich automatisch zu Inuyasha.

Sein menschliches Aussehen hat mir beim ersten Mal, als ich ihn so gesehen habe, einen richtigen Schock versetzt. Ich hatte da noch nicht geahnt, dass ein Hanyou in einer Neumondsnacht seine Kräfte verliert und ihm war es so peinlich gewesen, dass er vor mir flüchten wollte.
 

Doch jetzt wissen wir es alle. Miroku, Sango und Shippou - und Inuyasha vertraut uns nun völlig.

Warum kann ich ihm also nicht vertrauen? Ich muss ihm doch vertrauen können, dass er nicht so leicht zu töten ist. Wir haben schon viele schwere Kämpfe erlebt und er hat sie immer wieder gewonnen. Wieso sollte es bald anders sein? Unbemerkt fallen mir Tränen die Wangen hinab.

"Was ist los mit mir Kagome? Ich habe doch gesagt, du sollst schlafen?"

Ich zische die Luft überrascht ein und mache einen erschrockenen Laut.

Er ist wach? Und hat mich beobachtet?
 

"Ich...ich muss mal schnell frische Luft schnappen", sage ich eilig, stehe auf, und laufe aus der Hütte, obwohl meine Muskeln nun eher müder wirken, als noch am helllichten Tag.

Was hätte ich antworten sollen? Das ich seinen Tod geträumt habe? Und ich in meinem Traum seinen Namen geschrieen habe und Gott regelrecht angebrüllt habe, wie er mir Inuyasha nehmen konnte?

Ich war so verzweifelt, noch jetzt kann ich diese Gefühle spüren, die ich auch noch gestern erfahren habe, als ich wirklich gedacht habe, zu spät gekommen zu sein.

Es ist stockfinster.

Der Neumond ist verdeckt, nur ein oder zwei einsame Sterne sind zu erkennen, die aber an Leuchtkraft verloren haben und einen Wettkampf gegen die dunklen Wolken ausfechten.
 

Wie spät es wohl ist? Ich habe mein Gesicht angehoben und habe die Augen geschlossen.

Tief atme ich ein. Ich sollte mich beruhigen, doch mein Blut rauscht so schnell, und dieses Klopfen in meiner Brust wird noch zu meinem Verrat werden.
 

"Was ist los?"

Ich zucke zusammen. Wieso ist er mir gefolgt?

Inuyasha legt mir von hinten, beide Hände auf meine Schultern und dreht mich willenlos zu ihm herum. Ich weiche seinen Blicken aus. Noch gerade war dieses Gefühl in meinen Traum so real, als hätte ich ihn verloren und nun...nun steht er doch lebendig vor mir, also was will ich eigentlich?

"Kagome...sieh mich an...was ist passiert? Hast du was geträumt?"

Jeder träumt doch, wenn er schläft. Oder? Was für eine Frage.

Meine Lippen sind trocken und die letzte und auch einzige Träne, die mir in der Hütte über die Wange gelaufen ist, hat nun einen salzigen Film auf meiner Haut hinterlassen.

"Einen Alptraum", sage ich stockend.

Sein Händedruck auf meinen Schultern wird etwas fester und ich schaffe es seinen Blickkontakt zu halten. Sorgend mustert er mich?

"Und was ist passiert?", wiederholt er die Frage und schaut mich an, als ob seine Blicke durch meine Haut dringen könnten und er die Antwort schon längst weiß.

"Ich habe...dich....verloren", murmle ich kräftelos und meine Hände die noch bisweilen wie Fremdkörper herunter hängen, fangen an zu zittern.

Er verzieht nur den Mundwinkel. Lacht er mich aus?

Memo an mich: Inuyasha lacht so gut wie nie...eigentlich nie? Er grinst nur hin und wieder, aber auch nur dann, wenn er es entweder verächtlich meint oder einfach nur dann, wenn er glaubt, dass es niemand sieht.
 

"Wie oft soll ich es dir noch sagen? - Dummes Mädchen...So leicht kann man mich nicht töten!"

Seine Stimme klingt so verführerisch und ich will ihn so gerne glauben.

Ich fühle die Müdigkeit in meinem Körper, doch ich habe Angst dieser wieder nachzugehen. Will nicht wieder diesen Traum träumen.

"Ich war so froh...so froh...", murmle ich plötzlich los und lasse gerade meinen jetzigen Gefühlen freien Lauf, doch mein Blick ist wieder gesenkt. Ich kann ihn dabei nicht ansehen - wie immer eigentlich.

"Ach Kagome", er sagt wieder meinen Namen so sonderbar und streicht mir über die Wange.

Ich stocke in meiner Gefühlsachterbahn und schaue ihn zerstreut an.

"Du sollst schlafen, morgen wird ein harter Tag. Du musst noch ein paar Stunden schlafen", fordert er mich auf und seine Finger tätscheln mich wieder an der Wange. Gerade habe ich das Gefühl, dass auch er diese Berührung genießt und mich nicht loslassen will.

"Ich will nicht", schüttle ich den Kopf, "ich kann nicht wieder schlafen...ich will das nicht sehen. Es verfolgt mich!" Ich nicke ihm zu, als ob ich bereits unter Verfolgungswahn leiden würde. Geht's mir eigentlich noch gut?
 

"Ich beschütze dich...auch in deinen Träumen...Komm....du kannst....du...", fängt er an und hört immer wieder auf zu sprechen, als er meine perplexe Musterung sieht.

"...leg dich zu mir...nur...wenn...wenn...du willst!" beendet er den Satz gedämpft und schaut zur Seite.

Meine Zunge ist wie angeklebt und ich bin wirklich erstaunt...erstaunt über ihn.

Er bietet mir an, neben ihn zu schlafen? Inuyasha? Ist alles in Ordnung mit ihm oder ist das noch die Nachwirkung der Erkältung? Aber egal was es ist...wenn ich dieses Angebot ausschlage, muss ich doch wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.

"Ja sehr gerne", zum ersten Mal kann ich wieder lächeln.

Er nimmt mich an der Hand und führt mich zurück in die Hütte. Schweigsam setze ich mich neben ihn und lehne mein Gesicht seitwärts auf seiner Schulter ab.

Schläft er im Sitzen? Gerade bequem ist das nicht.

Ich schließe die Augen und kuschle mich in seinen Suikan-Ärmel, als er mir von hinten einen Arm um den Rücken legt und mich nach unten schiebt.

Mein Kopf liegt nun auf seinen Schoß, was auch viel bequemer ist--- denn ich liege und sitze nicht mehr so erstarrt neben ihn.

Mein Herz klopft wieder wie in einem 100m-Marathon.

Wie kann ich nun schlafen, wenn ich Inuyasha als Kissen benutze? Wenn mein Gesicht auf seinen Beinen ruht, nahe seiner Lendengegend?

Mir wird auf einmal so heiß...

Und ich erhasche mich, fast auf zu stöhnen, als er seine Finger durch meine Haare gleiten lässt und sie immer wieder über meinen Hinterkopf streicht.

"Schlaf jetzt...ich passe auf dich auf!", haucht er leise an mein ihm zugewandtes Ohr.

Sein breiter Suikan Ärmel liegt nun halb über meinen Rücken, wie eine Art Decke. Im Schlafsack wäre es natürlich wärmer gewesen, doch Inuyasha neben mir zu wissen, bringt in mir ein Glücksgefühl hoch, als würde es mich pushen - wie eine Droge.

Ich seufze und sage ihm nichts mehr. Ich fühle mich sicher, ja, das tue ich.

Kann mir nun nicht vorstellen, dass ich noch einmal so etwas Schlimmes träume.

Seine Hand ruht auf meinem Rücken. Ein Kribbeln fährt über meine Haut.

Endlich wird mein pulsierendes Herz ruhiger, als es bemerkt hat, dass das andere Herz in der Nähe ist.

Friedlich schlafe ich doch wirklich ein.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Anmerkung der Lilychani: sooo, ich hoffe euch hat das kap gefallen, auch wenn es nur so eine Art Lückenkappie ist. Viel ist ja nicht passiert, nur das mit kikyo ist etwas geklärt, aber noch längst nicht alles. inuyasha ist ja nun mal recht stur und wenn er mal sein Herz öffnet, dann auch nicht für lang. -.-

nun ja noch etwas romantisches musste ich mit reinbringen, deswegen das Ende...*schwärm* ich hoffe euch gefällt es.

hab euch alle und dnake für die lieben Kommis

^^

hab mich sehr gefreut.

Teil 14.: ~Ich muss bei dir sein...sonst fehlt mir ein Teil meines Herzens~

Teil 14.: ~Ich muss bei dir sein...sonst fehlt mir ein Teil meines Herzens~
 

Was ist das, was mich so kitzelt? Ein Tier? Ein Insekt...oder noch besser ein Mückenstich?

Hey Moment mal, ich muss nicht gleich an das Schlimmste denken.

Ich ziehe mein Gesicht etwas zurück, irgendetwas ist auf meiner Wange. Doch keine Spinne? ...das muss nun echt nicht sein. Aber dieses Kribbeln ist auf keinen Fall Ekel erregend, was mich erstaunt, ist, dass ich es schön finde. Ich seufze zufrieden auf, als ich meine Augen mit einem Schlag öffne. Wo bin ich? Was?...Wo?...Wie?

Mein Gesicht zuckt zur Seite. Inuyasha liegt dicht neben mir? Sein Gesicht ist in meinen dunklen Haaren vergraben und das was mich kitzelt, ist keine Spinne, nicht mal ein Insekt oder sonst etwas...es ist seine Hand, flach liegt sie auf meiner Wange und ab und zu spüre ich seine Finger, die einen leichten Druck auf meiner Haut ausüben.

Ich liege halb quer über seinen Schoß, also eher mein Rucken, denn mein Gesicht liegt auf Inuyashas Unterarm. Wir beide sind regelrecht ineinander verkeilt oder verwachsen.

Oh du meine Güte!

Ich schaue scheu in sein Gesicht, sein feiner Atem kommt mir zwar nahe, wird aber von meinen Haaren aufgefangen, einige meiner Strähnen sind sogar in seinen Wimpern verfangen und wenn ich genauer hinsehe, erhasche ich doch nicht wirklich ein zufriedenes Grinsen auf seinen Lippen?

Ein überraschtes Geräusch fährt aus meinem Mund. Es muss schon der Tag angebrochen sein, denn ich erspähe silbrig-weiße Haare. Er muss sich zurückverwandelt haben.

Ich kann nur eine Hälfte seines Gesichtes sehen, doch selbst das lässt meine Fantasien freien Lauf.

Wie kann es soweit gekommen sein? Er hat doch noch gesessen, als ich eingeschlafen bin. Wie können wir uns beide dann so verkettet haben?

Meine freie Hand hebt sich etwas hoch, fährt ein wenig bebend zu seinem Gesicht hinab. Meine Finger bewegen sich ganz leicht schon in der Luft, als würden sie bereits seine Haare kraulen. Er schläft noch seelenruhig. Ich sehe ihn nie oft schlafend. Meistens ist er bereits wach oder er bewacht uns.

Wieder ist mein Blutdruck erstaunlicherweise erhöht und er rauscht hinter meiner Stirn, das Pochen wird bereits unerträglich und ein Kloß in meinem Hals, der zuvor noch nicht da gewesen war, hält sich nun dort wie ein Parasit auf, während ich versuche, mich im Stillen zu beruhigen.

Das hat gar nichts zu bedeuten - rein gar Nichts. Nur weil er gestern etwas über Kikyo gesagt hat, was mich ehrlicherweise ziemlich überrannt hat, muss doch dieses dichte Zusammenliegen nichts zu bedeuten haben und überhaupt ich verschwende bereits viel zu viele Gedanken daran.

Wie wäre es, wenn ich mich einfach beruhigen würde, ausatmen und meine Hand wieder zurückziehe, bevor ich damit einen kompletten Unfug anstelle und ihn noch berühre.

Er wird sofort erwachen und dann wäre alles aus - ich müsste ihm mein dummes Verhalten erklären.
 

Und nun - als Dämon - hat er viel wachsamere Reflexe. Er würde es vielleicht schon hören, wenn meine hand ihm noch näher kommt.

Fast wie unter einem Stromschlag, der natürlich nicht von ihm ausgeht, hält sich meine Hand Zentimeter weise von seinem Gesicht fern.

Wenn ich sie noch etwas senke, könnte ich seine Wange streicheln, sie berühren, seine Wärme in mich aufnehmen... doch das will er doch gar nicht. So wie wir liegen, ist das doch nur zufällig geschehen - da steckt doch keine Absicht dahinter.

Wie würde er sich verhalten, wenn ich mein Kinn noch weiter zu ihm führe und ihm einen Kuss auf die Stirn hauche?

Oh meine Güte...was denke ich da schon wieder? Meine Gedanken überschlagen sich bereits und ich habe Panik einen Schritt weiter zu gehen. Doch er hat mir doch gesagt, dass er Kikyo nicht mehr so sieht, wie er sie mal angesehen hat? Also liebt er sie doch...nicht mehr?

Sind meine Gedanken da etwa falsch?

Meinte er das vielleicht ganz anders?

Ich kneife meine Augen zusammen. Okay, ich versuch es einfach und warte auf eine Reaktion von ihm. Dann kann ich mir immer noch eine Notlüge überlegen, wieso ich es getan habe -

Ich presse meine Lippen zusammen und versuche gerade mal wieder meine Hand die letzten Millimeter hinab zu lassen.

Als...

Er öffnet so blitzschnell die Augen, dass meine Hand so erstarrt in dieser leichten Armbeugung von mir bleibt. Ich kann schon diese Spannung zwischen seiner Wange und meiner Handfläche spüren...wie kleine Elektroschocks die sich in dieser kleinen Distanz bekriegen. Die mich jedoch indirekt sogar zwingen, endlich meine Handfläche auf sein Gesicht zu legen.

Doch nun wo er mich ansieht, wird mir gerade bewusst, was ich getan hätte...

Er blinzelt, eine meiner Haarsträhnen hat sich in seinen Augen verhaftet. Er sagt nichts, erhebt sich auch nicht.
 

Endlich bewegt sich wieder meine Hand, doch ich tue nicht mehr das, was ich eigentlich vor hatte - nein - langsam und fast erzitternd tasten meine Fingerkuppen nach meiner eigenen Strähne, umfassen diese und befreien sein Auge davon.

Er blinzelt noch einmal mehrmals und mustert mich wieder.

"Ich...spüre mein Arm nicht mehr...", registriert er auf einmal und ich muss auflachen.

Denn mein Kopf liegt auf seinen Unterarm, hab ich etwa die Blutzufuhr abgequetscht?

Ich schmunzle, während ich mein Gesicht leicht erhebe und er sein Arm wegzieht.

Seine andere Hand, die mich eigentlich erst geweckt hat und auf meiner Wange gelegen hat...muss er ohne mein Wissen sofort zurückgezogen haben. Schade!

Er hebt leicht sein Gesicht hoch, ein paar meiner dunklen Haare sind wie elektrisiert an seiner rechten Gesichtshälfte am kleben.

Wieder schmunzle ich, als er versucht sich davon zu befreien. Nun sind es meine Haare die leicht voneinander abstehen.

Mehrmals fahre ich mit meinen Fingern hindurch, während wir versuchen gänzlich auf die Füße zu kommen. Ich erhebe mich als erstes und rutsche mit meinen Rücken von seinem Schoß hinab.

"Meine Beine sind fast taub....", erkennt er als er wackelig aufsteht.

Ich unterdrücke ein grinsen, als ich ihn dabei beobachte, wie er sich einige Sekunden an der Wand abstützen muss.
 

"Ich habe ganz gut geschlafen", antworte ich nur, während ich meine Schuluniform gerade rücke, denn mein Rock ist gefährlich nach oben gerutscht.

Upps...

"Kein Wunder - du hast mich ja auch als Matratze missbraucht!", erwidert er brummig und streckt sich.

Ich mustere ihn etwas länger. Er hat es mir doch angeboten...?

"Es ist gut, wieder ein Dämon zu sein...ich fühle mich doch gleich wieder viel kampfeslustiger. Wenn heute Naraku kommt, kriegt er mein Kaze no Kizu zu spüren!"

Ich hebe eine Augenbraue. Er sagt gar nichts dazu, wie wir beide erwacht sind, dass wir so nah zusammen gelegen haben...
 

"Ihr habt wirklich süß zusammen ausgesehen", begrüßt uns der Mönch, als Inuyasha und ich aus der Hütte kommen.

Miroku und Sango sitzen im Schneidesitz vor der Hütte auf ein ausgebreitetes Tuch. Aus meinen Rucksack haben sie wohl selbstständig bereits das Frühstück herausgeholt, was meine Mutter eingepackt hat.

Ich spüre, wie der rote Schimmer wieder auf meinen Wangen einen Weg sucht, um sich zu zeigen.

Selbst Inuyasha ist erstaunlich ruhig für seine Art - er zuckt nur die Schultern.

"Wir haben nur geschlafen...", sagt er dazu und setzt sich neben Shippou, der beide Augenbrauen hochhebt.

Ich setze mich schweigsam neben Sango, die mich ebenfalls absondert.

"Ach so nennt man das heute", setzt Miroku hinzu und seine Augen funkeln mit einem Wissen, welches mir und ebenso Inuyasha verborgen bleibt.

"Habt ihr wirklich zusammen geschlafen?", stottert der kleine Fuchsdämon und blickt zwischen mir und Inuyasha hin und her.
 

Oh mein Gott - was glauben denn unsere Freunde von uns? Doch nicht etwa das, was der kleine Shippou glaubt?

"Halt deine Klappe...", Inuyasha gibt dem Kitsune eine schmerzhafte Kopfnuss. Dieser hält sich nur angesäuert den Schädel.

"Wurde ja auch Zeit, dass ihr euch endlich gesteht....", fängt Shippou an.

Inuyasha jedoch ballt seine Hand zu einer Faust und droht dem Kitsunen damit vor den Augen.

"Wenn du jetzt nicht deine vorlaute Klappe hältst, wirst du nicht mehr mit einer Kopfnuss davon kommen", ärgert er sich.
 

Mein Kopf ist sicherlich schon so rot wie eine Feuersäule geworden und macht mit den überreifen Tomaten Konkurrenz.

Oh nein....oh nein...ich kann gerade absolut nichts sagen. Das ist mir sooo peinlich.

"Sie lag nur neben mir...in Ordnung?", knurrte der Hanyou

Inuyasha klingt nicht einmal so, als wäre er von seinen eigenen Worten überzeugt.

Sango jedoch grinste nur zweideutig und stupst mich an die Schulter an.

"Wir haben ja nur deine Version bisher gehört - also Kagome - was sagst du dazu?"
 

Waaaaaaaaaaaas? Sango...wieso tust du das?

Mit einem verletzten, hoffnungslosen Blick zügle ich meine Wut, als ich sango kurz danach mit meinem Blicken aussteche, diese hebt aber nur amüsiert die Schultern und selbst Miroku sieht mich nun interessiert an. Alle Augenpaare sehen plötzlich auf mich. Selbst der Hanyou tut es....oh nein...

"Ihr benimmt euch total kindisch", gab ich zurück und mein Blick verdüstert sich.

Inuyasha nickt drauf los. "Genau...also lasst diesen Unsinn!"

Er verschränkt die Arme und ließ sich wieder etwas zurücksinken. Stattdessen packt er sich ein Brot, welches meine Mutter mit Käse belegt hat.

Ich beobachte ihn.

Alles um mich herum verliert an Bedeutung, als ich sein Verhalten erneut registriere und mal wieder in meinen Fantasien versinke.

Zuerst schnüffelt er an dem Käse, hebt die Augenbrauen, seine Ohren zucken auf.

"Kann man das wirklich essen?", fragt er einfach.

Er beobachtet es kritisch.

"Ihr wollt nur vom Thema ablenken", mischt sich wieder Miroku lächelnd ein.
 

Ich und auch Inuyasha schauen uns nun fragend an, heben gleichzeitig die Schultern und schütteln auch noch synchron die Köpfe.

"Wollen wir gar nicht", sagen wir gemeinsam und ich beschaue ihn wieder überrascht.

Wir haben gerade genau das gleiche gesagt und getan...war das nur Zufall?

Selbst Inuyasha mustert mich verwundert.

"Was solls...im übrigen, wollen wir uns heute wieder auf die Suche begeben?", lenkt nun Sango ein, als sie meinen bittenden Blick bemerkt hat.

Inuyasha kaut auf dem Brot herum, schluckt mehrmals und blickt mich an.

"Ja werden wir machen...ich muss mit Naraku noch einen Kampf ausfechten!", schmatzt er und seine silbrigen Haare wehen in einer leichten Windböe nach oben.

"Ich glaube nicht, dass wir ihn so schnell wieder sehen", überlegt der Mönch und trinkt aus einer Plastikflasche selbst ausgedrückten Orangensaft. Meine Mutter gibt sich aber auch Mühe. Besonders weil die Menschen hier nie eine Plastikflasche gesehen haben...aber meine freunde sind bereits an dem ganzen "modernen Sachen" gewöhnt und Inuyasha nennt man Fahrrad nicht mehr Eisenteil, sondern wirklich Fahrrad. Dieses hätte ich lieber mitnehmen sollen...es wird sicher wieder ein weiter Weg werden und meine Füße tun jetzt schon weh, wenn ich daran denke.
 

"Seid ihr jetzt fertig?" Inuyashas Stimme dröhnt zu mir, während ich ihn nur mit einem brodelnden Gesicht ansehen kann.

"Ich habe nicht mal angefangen zu essen", antworte ich zynisch und schnappe mir das letzte Brot vor Shippous gierigen Fingern weg. Obwohl mich dieser flehend anschaut, schüttle ich nur das Gesicht.

"Du hattest schon fünf Brote!", erinnere ich ihn.

"Gar nicht wahr...Inuyasha hat mir zwei weggenommen!", meint dieser fast heulend und mit riesigen Kulleraugen. Darauf falle ich nicht rein.

Inuyasha jedoch schaut Shippou mit tötenden Blicken an. "Noch eine Kopfnuss?", fragt er ihn flunkernd.

Während ich langsam ein Stück vom Brot abbeiße, und mir dessen völlig bewusst bin, dass mich Inuyasha mit seinen Blicken genau verfolgt, bleibe ich ganz ruhig sitzen und will meine Mahlzeit genießen.

"Geht's auch schneller?", fragt er mich kampeslustig und schaut mich mit zuckenden Augenbrauen an.
 

Doch mein Blick verdüstert sich. "Kannst du mal warten....meine Güte. Naraku wird uns nicht weglaufen!", sage ich mampfend.

"Mach schon...stopf es dir in den Mund und schluck es runter. Ich WILL jetzt los!"

"Osuwari", sage ich, nachdem ich geschluckt habe. Inuyashas knurrendes Gesicht macht nun einen überraschten Ausdruck, dann knallt er zu Boden. Maulend und irgendetwas vor sich hin murmelnd setzt er sich wieder in einen Schneidesitz auf.

"Das hätte nicht sein müssen....aber was ich sag ich...es macht dir ja wohl Spaß mich zu quälen. Mein Rücken tut schon weh deswegen!", mault er.

"Pech Inuyasha, ich esse erstmal zu Ende", lächle ich.

Ich höre nur, wie Sango und Miroku sich etwas zuflüstern, aufstehen und sich von uns beiden entfernen, selbst Shippou folgt ihnen.

Merkwürdig. Was ist denn los?

Inuyasha blickt mich an.

"Na toll...sie denken jetzt wieder, dass wir anfangen zu streiten!", murrt er.

"Du fängst doch immer an...und du sagst noch zu mir, dass DU nie Streit anfängst, würdest du nicht so dermaßen überheblich sein, könnten wir das auch unterlassen", schreie ich und beiße wieder ab, kaue extra lange, während er mich mit seinen Blicken fast irgendwo annageln will.

"Pah...das sagt die richtige. Kannst du auch mal schneller essen? Ich wäre schon in 5 Sekunden damit fertig gewesen!" er deutet verärgert auf mein Brot, das noch fast zur Hälfte vollständig war. Aber das macht mir nichts, ich wollte ihn noch weiter reizen.
 

"Nein, ich genieße auch mein Essen und schling es nicht hinunter, so wie du es tust. Du hast gar keine Manieren, weißt du das?", ärgere ich ihn weiter und muss unterdrückt schmunzeln, als er mich nur anknurrt.

Er verschränkt die Arme fest vor seiner Brust und wippt gelangweilt in seinem Schneidesitz nach vorne und wieder nach hinten.

"Mach bitte schnell, Kagome...ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"

Er beobachtet mich, wie ich langsam und in Zeitlupe immer wieder kleinere Bissen abbeiße.

"Du machst das extra", erkennt er nun endlich, lehnt sich nach vorne und mir nichts dir nichts reißt er mir doch tatsächlich das Brot aus der Hand.

"Hey......", fange ich wütend an und will es mir zurück holen.

Ich fasse jedoch nur in die Luft und muss mit ansehen, wie er es selbst in den Mund stopft und es hinunter schluckt.

"So macht man das", sagt er und reibt sich die Handflächen.

"Jetzt können wir", meint er und steht auf.

"Osuwari!"

Plumps.

"Ka-go-me...", dreht mit einem Ruck den Kopf zu mir und starrt mich wütend an.

"Das hast du nun davon...und ich muss jetzt hungern, nur weil du nicht warten kannst!" Ich stehe auf und schaue ihn streitlustig an.

"Feh...wärst du schneller gewesen, hätte ich das gar nicht tun müssen!"

Er rappelt sich hoch und sucht nach Miroku und Sango.

Während ich wie dumm daneben stehe und meinen Ärger zügeln muss.

"Das ist doch nicht wahr...immer das gleiche....immer...", fange ich an zu nuscheln.

Er dreht sein Gesicht zu mir.

"Sei jetzt nicht auf mich wütend...du hast es schließlich erst dazu gebracht...", erinnert er mich.

Ich runzle die Stirn.

Gar nicht wahr....denke ich nur und sehe bereits wie die verwandelte Kirara mit Sango, Miroku und Shippou auf dem Rücken zu uns trotten.
 

(to be continued)
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Danköööööööööö für die liebe Unterstützung von euch. @__@ *wortefehl*

ja dieses kap hat mr doch echt mal wieder spaß bereitet. öhm...ja....eigentlich auch mal wieder ein lückenkappie, es ist nicht gerade viel passiert, aber das musst eich alles mit einbringen, um das nächste kap wieder schreibsen zu können. Ja,a uch Autoren haben manchmal so eine Art Vorahnung, wie die Story weiter gehen wird. ^^

also hat euch sicher viel Spaß bereitet *hoff*

hab euch alle lieb.

Teil 15.: ~Zu Hause ist es doch am Schönsten, oder?~

Teil 15.:
 


 

Fest werde ich an meinem Oberarm gepackt. Zögernd mustere ich den Hanyou, der mich lange und mit gezieltem Blick anschaut.

"Komm!...Ich werde das tun, was getan werden muss!"

Fragezeichen entstehen auf meiner Stirn und bei jedem erneuten Kopfschütteln möchte ich nur noch etwas erwidern, doch ich kann es nicht. Zu sehr, bin ich von seiner Aussage betroffen. Was hat er nur vor? Soll ich abwarten...soll ich mich vielleicht wehren? Soll ich ihm mit meinen Osuwari-Sprüchen ärgern, bis er mir sagt, was er vor hat?

Verharrend bleibe ich vor Kirara stehen. Selbst Miroku und Sango haben einen undefinierbaren Gesichtsausdruck, den ich einfach nicht zu entziffern vermag.

"Was habt ihr vor?" Ich reiße mich aus Inuyashas Händegriff, als dieser sanfter wird und der Druck nachlässt.

"Inuyasha hat nicht Unrecht, Kagome. Du solltest nach Hause gehen...", fängt der Mönch an und sein Blick hängt zielsicher auf meinen.

Wie bitte?
 

Ich dachte, das wäre geklärt?

"Was soll das denn bedeuten?" Schnaubend richte ich mein Antlitz zu dem Hanyou, doch sein Blick funkelt mich nur unbeirrt an.

"Willst du jetzt etwa, dass ich dir das noch einmal erkläre?", fragt er mich und hebt eine Augenbraue. Seine Mimik verdüstert sich und für kurze Zeit erkenne ich eine tiefe Sorge in seinen sonnengelben Pupillen.

Ich hebe verstimmt meine Schultern und versuche meine auflodernden und wütenden Gedanken loszuwerden.

"Wahrscheinlich!", betone ich und stemme heftig meine Hände in die Hüften. Ein kurzer Schmerz begleitet diese hastige Bewegung.

Aggressiv recke ich mein Kinn etwas hervor und blinzle mehrfach, um meinen Ärger noch mehr Standhaftigkeit zu verleihen.

Inuyasha jedoch lehnt sein Gesicht auch zu mir hervor und in seinen Augen ist die Wut zehnfach mehr am auflodern.

Verunsichert, aber doch noch mit meiner eigenen Wut soweit es geht beharrlich, blicke ich ihn unstet an.

"DU GEHST NACH HAUSE! ICH HABE ENTSCHIEDEN!...."

Seine aufgebrachte, laute und doch mit einem sorgenden Ton unterlegenden Stimme, scheint diese Spannung zwischen uns wie eine bei einer züngelnden Feuersäule anzufachen.

"...oder besser gesagt, WIR haben entschieden...", seine Hand deutet zu unseren Freunden herüber.

Wie in die Enge getrieben studiere ich jedes Gesicht mehrere Sekunden lang. Sango nickt mir zu. Selbst Miroku schaut mich an, als würde er nur noch Inuyashas Worten trauen. Shippou ist der einzige, der seinen Kopf gesenkt und auf Mirokus Schoß sitzt.

"Ihr wollt mich also loshaben...ist es das? Habt ihr wirklich SO Angst vor Naraku? Ich fasse es einfach nicht...", beginne ich meine Wut in meine Stimme zu legen.

"GENUG JETZT!" Inuyashas Stimme ist wie ein Schnitt durch einen harten Gegenstand. Ich verstumme und mustere ihn nur kühl.

"Du hast doch gesagt, dass..." Meine Stimme klingt nun machtlos, ich glaube nicht, was ich höre. Ich will nicht gehen...

"Was ich gesagt habe, hab ich auch so gemeint, doch nun hab ich es mir halt anders überlegt...", seine Hand legt sich um meinen Rucken, leicht bückt er sich und schließlich werde ich in die Luft gehoben.

Er hat mich auf seinen Armen emporgehoben, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.

Ich lehne nun gegen seinen Körper, während er lossprintet. Kirara und meine Freunde fliegen neben uns, fast ist es, als wären sie der Geleitschutz. Als würde Inuyasha Angst bekommen, dass ich ihn wieder den Boden küssen lasse.

Eine Palette an Emotionen dringt in mir ein. Ich versuche irgendwie Herr über meine Gefühle zu werden. Ich verstehe das alles nicht. Noch eben war er doch dafür gewesen, dass ich bleibe, wann hat er das mit Miroku und Sango abgesprochen?
 

Hat das schon die ganze Zeit festgestanden? War das nur so eine Art Spaß für ihn mir die Möglichkeit zum Bleiben anzubieten?

Ich senke den Blick, will ihn nicht anschauen. Zu sehr nage ich an meinen Ärger, der sich nun in mir drinnen ausbreitet. Nur noch ein Wort, egal welches, ich würde ihn nur noch anschreien.

Meine Laune ist auf den Nullpunkt oder besser gesagt auf den Gefrierpunkt gefallen.

Ich bin ja so wütend auf Inuyasha...ich spüre, wie er immer wieder einen Blick auf mich wirft, höre das Unterholz brechen, während er elegante Sprünge macht und den Wald hinter sich lässt.

Ich presse die Lippen zusammen, möchte für einige Minuten sogar die Luft anhalten, um nur nicht dieser Wut nachzugehen. Habe doch wirklich gedacht, dass Inuyasha mein Bleiben verstehen würde...wieso will er noch immer, dass ich gehe?

Wird er mir wirklich noch die Juwelensplitter wegnehmen?

Wenn er das wagt, werde ich ihn nie wieder unter die Augen treten...Selbst der Streit heute Morgen beim Frühstück ist vergessen, dagegen ist das, was er jetzt vorhat, die reinste Horrorfahrt.

Pessimistisch blicke ich nach vorne, während der Fahrtwind sein übriges tut und der Wind nur noch nervt, anstelle der Erfrischung bringt er meine Laune nur noch mehr auf einen gefährlichen Minusgrad, den der Hanyou lieber nicht live miterleben sollte.

Seine Hände halten mich so fest an ihn gedrückt, dass ich mich kein bisschen bewegen kann, meine Ponysträhnen haben sich schon längst in meinen Wimpern verfangen und ich habe keine Lust mehr dazu, diese davon zu lösen, obwohl aus meinen Augenwinkeln schon heiße, brennende Tränen laufen.

Ich weiß nicht mal, ob die Tränen von meinen störrischen Strähnen stammen, oder weil mich Inuyasha nach Hause schickt.
 

Das muss man sich mal vorstellen...sonst ist er immer akut dagegen, dass ich nur für einen Tag nach Hause will und nun...ist es ihm so wichtig?

Ich weiß, dass Inuyasha meine Tränen bemerkt hat, zumindest den leichten, kaum riechbaren Salzgehalt dessen hat er wahrgenommen.

Seine Blicke richten sich nun mehrfach auf mein gesenktes Gesicht, doch weder bleibt er stehen, noch sagt er etwas.

Er muss wirklich überzeugt sein, vom dem, was er tut.
 

Sein Sprint wird langsamer und ich bin mir sicher, dass der Brunnen nun vor uns liegt.

Ich will nicht... für einen unüberlegten Moment versteift sich meine Haltung, selbst meine Ginger krallen sich hoffnungslos in seinen Suikan fest. Ich will nicht, dass er mich gehen lässt.

Meine Augen schließen sich...nein...lass mich nicht gehen.

Inuyasha bleibt stehen, noch immer liege ich auf seinen starken Armen.

"Kagome...", seine Stimme holt mich zurück und ich erschrecke darüber, was ich getan habe. Wie kann ich auch glauben, dass er irgendetwas versteht? Selbst diese Geste hat er nicht verstanden...

Meine Hände fallen willenlos wieder neben mich und ich schaue zur Seite, der Brunnen offenbart sich mir. Er soll mich einfach nur loslassen...ich werde sofort verschwinden und nicht einmal mehr Auf Wiedersehen sagen.

Deswegen wollte er so früh los...deswegen hat er mich beim Frühstück so absondiert.
 

Langsam und sachte lässt er mich zu Boden gleiten. Schon als meine Fußspitzen das Gras berühren, geht er einen Schritt zurück und wartet...auf eine Reaktion?

Mit anhaltendem Atem und zusammengebissenen Zähnen verharre ich kurz, versuche meine aufschäumenden Emotionen im Einklang zu bringen. Wenn ich nun etwas sage, werde ich einen Streit beginnen, der sich gewaschen hat.

Vielleicht wartet er auch nur darauf, dass ich "Osuwari" schreie.
 

"Kagome...", sagt er, will er mich etwa zurückhalten? Zu spät...ich gehe langsam zum Brunnen, ohne mich umzudrehen. Wieso auch? Mein Kopf ist völlig leer, das einzige was ich will, ist nach Hause zu gehen. Nun will ich gehen.

Warum noch hier bleiben, wenn ich eh nur eine unnötige Last bin?

Ich darf nur nicht aufschluchzen...nur nicht so tun, als würde es mir nahe gehen.

Nicht mal das verdient er.

Ich verstehe das nicht. Noch immer versuche ich eine Antwort zu finden. Naraku war schon immer unser Feind und nur weil er mich kriegen möchte...heißt e sdoch nicht, dass es ihm gelingt. Wovor hat Inuyasha Angst?

Pah! Angst hat er sicher nicht.

Warum auch?

Kurz vor dem Brunnen bleibe ich wieder stehen. Eine leise Stimme in mir drängt mich dazu, mich doch noch mal umzuschauen.

Wer weiß, wann ich sie wieder sehe.

Ich schließe noch einmal die Augen, atme tief durch.

"Kagome...", ich zucke zusammen, als ich seine Hand auf meine Schulter spüre.

Mein Herz schlägt einen Rekord nach dem nächsten. Will er mich doch aufhalten? Will er doch nicht, dass ich gehe?

Ein Lächeln, dass kaum sichtbar ist, will sich auf meinen Lippen festsetzen, als...
 

"Du hast dein Rucksack vergessen..."

Ich schiele neben mir und sehe den gelben Koloss, den er nach vorne richtet. Ich sehe nur seine Hand, die die gelben Riemen halten.

Schnell und mit einer Wut in dem Händegriff grabsche ich mir den Rucksack und gehe die letzten Schritte zum Brunnen.

Mein Blick geht tiefer ins dunkle Loch hinein.

Ich wusste es...er würde es sich nicht noch einmal überlegen. NEIN, warum auch? Der Rucksack...oh ja...der ist wichtig.

Pah.

Ein leichter Druck auf meinen Rücken und ich erstarre erneut.

Meine Mimik verdüstert sich und ich bin kurz davor los zu schreien.

"Die Juwelensplitter...", sagt er.

Okay, ganz ruhig. Ich muss nur ruhig bleiben.

Nicht aufregen. Ich weiß nicht, was plötzlich mit allen los ist und ich weiß auch nicht, was Inuyasha so dazu anspornt mich gehen zu sehen.

Doch ich werde sie ihm sicher nicht überlassen.

"Du kannst mich mal...", erwidere ich scharf und meine Finger umfassen bereits die Backsteinbrüstung des Brunnens.

Ich höre einen überraschten Ton seinerseits aus.

Und dann...zieht er mich zurück, indem er meine Bluse zwischen zwei Fingern spannt und mich ohne viel Kraftaufwand von meinem Springen abhält.

"Gib sie mir...Kagome. Das ist nur zu deinem Besten!"

WAAAAAAAAAAS?
 

Nun reißt mir der Geduldfaden. Mit einem bösen Blick richte ich mein Gesicht über meine Schulter zurück und strafe ihn dadurch, dass ich ihn lange mustern kann, ohne weg zu sehen.

"Ich weiß echt nicht, was das soll...ich...", ich atme hörbar ein, meine Stimme klingt fahrig. Na prima, "...doch die Juwelensplitter werde ich behalten...wenn du ein Problem damit hast...ach was rede ich?-...lass mich los!"

Inuyashas Augen blicken prüfend über mein gesamtes Gesicht.

"Du wirst dann aber zurück kommen...", sagt er, ohne seine Stimme anders klingen zu lassen. Sie klingt tonlos ohne irgendein Gefühl.

Nicht glauben wollend reiße ich meine Augen anklagend auf.

"Oh keine Sorge. Ich werde nicht kommen. NIE MEHR! HÖRST DU DAS? BAKA...BAKA....BAKA!", schreie ich ihm mit einem gewaltigen Luftstoß entgegen, meine Brust hebt und senkt sich schnell und mein Herz pulsiert so dermaßen schnell, dass meine Wut sich gerade erst auf ein längeres Gespräch eingestellt hat.

Ich kann sehen, wie meine Worte in ihn dringen, ihn vielleicht sogar auf sonderbarer Weise innerlich verletzen, doch er zeigt es nicht, seine Augen sind noch immer verschlossen.

"Kagome...gib mir die Splitter!"

Engstirnig schüttle ich den Kopf.
 

"Niemals... - du verdammter Mistkerl. Erst sagst du mir, dass ich bei dir bleiben kann und nun...",

ER unterbricht mich auf sonderbarer Art und Weise. Meine Augen sind so groß, wie die eines Vollmondes, als er seinen Daumen auf meinen noch halbgeöffneten Mund drückt.

"Ich möchte dich beschützen...vertraue mir. Kagome...bitte geh...lass mich das erledigen. Ich werde dich holen...kommen!"

Seine Stimme...seine Augen....zum ersten Mal ist es so, als würde ich bis in seine Seele sehen können, als hätte er vergessen, diesen undurchdringbaren Schleier vor seinem Herzen zu schieben.

Ewig mustere ich ihn, kann mich für einen Moment nicht rühren.

"Du vertraust mir doch auch nicht...sonst würdest du die Splitter kaum haben wollen...wieso soll ich dir dann vertrauen?" Mein Ärger ist noch nicht besänftigt, eher wird es schlimmer durch seine Worte.

Sein Daumen fährt über meine Oberlippe dann zieht er ihn hinunter bis zu meinen Kinn. Leicht hebt er mein Gesicht an.

"Keh...du dummes Mädchen. Du verstehst gar nichts...", sein Atem trifft auf mein Gesicht.

"NEIN, DU verstehst nicht...", antworte ich keifend.

Und mit funkelnden Augen will ich ihm das auch beweisen, doch seine sonnengelben Augen schauen mich auf einmal so friedlich an, dass ich verblüfft dieses Funkeln unterlasse und ihn nur mehrmals und doch mit recht nachdenklichen Blick fixieren kann.

"Wir werden uns finden...Kagome!"

Irritiert und mit gerunzelter Stirn kann ich nur seinen Blick erwidern, der mir nichts mehr zu sagen hat, ausser noch mehr offene Fragen und dazu die offen liegenden Antworten.
 

Ich verstehe ihn nicht, was will er denn damit sagen?

"Gib mir die Splitter oder ich werde sie mir nehmen...!", sagt er kräftig.

"Ja Inuyasha, du hast Recht...."

Dieses Mal ist er es, der mich verwirrt beobachtet.

"Wir werden uns IMMER finden. Doch ich will das nicht mehr...", eröffne ich und balle meine Hand zur Faust, mit einer herrischen Geste greife ich in die Rocktasche und hole das kleine Glas mit den Splittern heraus.

"Hier...WERDE damit doch glücklich!" Ich werfe sie ihm vor die Füße. Mit einem letzten Blick, meiniger ist voller Wut erhasche ich kurz seinen gekränkten Blick, der nur mir gilt.

Was hat er denn bitte erwartet?

"Und komm nicht auf die Idee mich zurückzuholen...", füge ich hinzu und klettere auf den Brunnensims.

"Kagome...ich muss dir noch etwas sagen...", höre ich gedämpft.

"Was willst DU mir noch sagen? Du vertraust mir nicht, glaubst nicht, dass ich eine Hilfe sein kann...du lügst mich an und sagst ich kann bleiben...doch du hast etwas ganz anderes vor...was also willst du mir sagen? - Hm?..." Aggressiver kann meine Stimme nun nicht mehr klingen, ein Kloß sitzt in meinem Hals und es fällt mir immer schwerer zu sprechen. Selbst die Tränen können nun nicht mehr kommen...
 

Mein Blick fällt auf die neben mir liegende Seite. Am Waldrand sitzen Miroku, Sango und Shippou.

"Du bist wütend, Kagome...das kann ich verstehen...doch ich tue das für...dich!"

Für mich? Na klar...

"Uui...toll. Dann mach es doch. Lass mich nur gehen. Dann hast du ja wieder freie Bahn", murre ich.

"Was willst du damit sagen?" Seine Stimme dröhnt wie unter einem Stromnetz.

"Kikyo!" Noch zum allerletzten Mal schaue ich über meine Schulter zurück. Seine Haltung ist angespannt, sein Gesicht voller Schmerz?

"Ich habe dir doch gesagt, dass..." meint er verstimmt.

"Ende der Diskussion", beende ich dieses Gespräch. Was solls...er wird es nie begreifen, er wird nie meine Liebe sehen, die nur ihm gilt.

"Kagome! WARTE....noch eine Minute."
 

Was? Nun stellt er noch Forderungen? Er treibt mich doch dazu zu gehen...

"Was noch?", meine Nerven liegen blank, mein Mund ist trocken.

"Ich HABE über dich gesprochen!"

Versteinert erstarre ich in meiner Haltung, kann meinen Blick nun nicht mehr lösen. Meine Beine schmerzen bereits in der knienden Stellung.

Was? Was meint er?

Meine Gedanken überschlagen sich, doch dann holt er mit seiner Hand aus und schubst mich in den Brunnen hinab.

Dunkelheit umfängt mich, mein Herz schlägt laut, da es nun weiß, dass es sein Gegenstück verloren hat.
 

Etwa für ewig?

Was wollte er nur damit sagen?

,Ich habe über dich gesprochen?'

Was meint er damit? Wann? Wo? Wie?

Ich werde ihn nicht mehr fragen können...wann werde ich ihm das fragen können? Nie?
 

[to be continued)
 

Widmung: an alle kommischreiber

besondere widmung: carochani ^^ @__@ *knuddelz* und lunachan ^^

Teil 16.: ~Klärendes Gespräch & Gefühle~

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Teil 16.: ~Klärendes Gespräch & Gefühle~
 

"Sag mal, Kagome...du bist so abwesend, seit du wieder gesund bist. Ist alles in Ordnung?", richtet sich die Frage an mich. Doch noch immer blicke ich geistesabwesend und völlig in Gedanken versunken zu einem imaginären Punkt, den ich mir auf der Wand ausgesucht habe.

"Kagome?"

Wieder mein Name und zum ersten Mal, hebe ich die Schultern hoch, ohne wirklich zugehört zu haben.

"Geht es etwa um diesen Jungen?"

Überrascht muss ich blinzeln, als mir bewusst wird, wo ich bin.

Ayumi, Eri und Yuka sitzen in Schneidersitzen vor meinem Bett und schauen mich besorgt an.

"Um diesen Jungen?", wiederhole ich langsam und höre mir selbst zu, wie meine Stimme verwundert klingt.

"Na ja dein Freund", meint Yuka.

Dieses Mal seufze ich auf, schüttle den Kopf. Sofort wird meine Stirn kraus und meine unterdrückte Wut zeigt sich nun in ihrer vollkommenen Schönheit.

"Dieser Idiot...er kann mich mal...er ist ja so...", ich balle, ohne es bemerkt zu haben, die Hände zu Fäusten.

Ich beobachte die Augen meiner Freundinnen. Ayumi ist die Erste, die ihre Augenbrauen hochzieht.

"Was hat er getan?"

Ich seufze genervt auf.

"Wo soll ich anfangen? ...Er hat da so etwas gesagt...", sage ich stockend.

"Etwa die drei magischen Worte?" Eris Augen glänzen auf und sofort verfällt sie in eine Art Tagtraum, während ich sie nur schief mustern kann.

"Quatsch...die würde er NIE sagen!" Gekränkt deswegen verschränke ich wütend die Hände auf meinem Schoß.

"Er hat gesagt, ,Ich habe über dich gesprochen' --- und ich habe keine Ahnung was er damit meinen könnte!"

Grübelnd fasse ich mir an die Stirn, dahinter wird schon auf Hochtouren gearbeitet.

"Geht es auch genauer? Wir wollen Details...", hängt sich Yuka ins Gespräch mit rein und beugt sich vor.
 

"Na ja...es gibt da etwas, was er meinem Bruder gesagt hat, Sota hatte so eine Hausaufgabe zu erledigen...über...ÜBER...", ich halte inne, als ich bemerke, wie meine drei Freundinnen einen innerlichen Freudentanz aufführen, weil sie es kaum erwarten können, zu hören, was ich verheimliche und rücken näher.

"Über was?", fragt Ayumi und klatscht sogar in ihre Hände.

"Definition der Liebe...er hat da so Dinge gesagt..."

"Hast du es hier?"

"Was meinst du Yuka?"

"Na Sota hat es sicher aufgeschrieben!", drängt sie und ich sehe wie drei Gesichter mein Zimmer absondieren.

"Ja schon", sage ich leise, "aber das ist privat!"
 

"Aber wenn es doch eine Hausaufgabe ist...kann sie doch nicht privat sein. Du willst nur nicht, dass wir das lesen!", mutmaßte Yuka.

Ich schüttle schnell den Kopf.

"Nein, nein, nur...er war schon so wütend gewesen, als ich es gelesen habe."

"Hä? Wie jetzt? Ich dachte er hat über dich geredet...wieso soll er dann sauer gewesen sein?", fragt Ayumi verdutzt und wippt nach vorne und wieder nach hinten.

"Ich weiß ja nicht mal, ob er mich gemeint hat...er hat es nie deutlich gesagt...!", versuche ich.

"Ja, aber du hast doch eben gesagt, dass er gesagt hat ,Ich habe über dich gesprochen'...dann ist doch völlig klar, dass er das auf diese Hausaufgabe bezieht!", vermutet Ayumi.
 

Zum ersten Mal, horche ich auf, nachdenklich schaue ich in Ayumis Augen, die mich wissend anzunicken scheinen.

Kann das sein? Wirklich?...Ist dieser Satz von ihm so leicht zu durchschauen? Hat er wirklich das Schriftstück gemeint?

Dann würde das ja heißen...

Erschrocken fahre ich hoch, atme hörbar aus.

"Das kann nicht sein...", versuche ich mir einzureden und gehe vor meinen Freundinnen, die mich nun eindeutig für verrückt erklären, auf und ab.

Ich bleibe wie eine Fremde vor meinem Schreibtisch stehen und versuche meine Hefte die sich unordentlich darauf stapeln zu fixieren. Schließlich ziehe ich das vorletzte von unten aus der Sammlung hervor.

"Das ist es...", sage ich überflüssig, als mir schon eine Hand das Heft aus den Fingern reißt.

Langsam drehe ich mich herum. Schaue zu Boden, während meine Freundinnen ihre Gesichter tief in das Heft gesteckt haben und fleißig Inuyashas innere Gedankengänge verfolgen.

Das war nicht richtig, ich hätte es ihnen nicht geben sollen!
 

"DAS ist ja total romantisch...", fängt Eri an und schaut über den Heftrand zu mir hoch. Ich hebe nur die Schultern und grüble über Ayumis Vermutung nach.

"Wir werden uns finden!", murmle ich, als müsse ich es mir noch einmal aus meinen Erinnerungen hervorrufen.

"Hat...HAT...das dieser Kerl zu dir gesagt?...Oh Kagome, du hast so ein Glück!"

"Hm?... Wieso? Was meint er denn damit?"

Ich bin nun ziemlich konfus, weiß einfach nicht, wieso meine Freundinnen Inuyashas Sätze schneller interpretieren können, als ich. Wieso merke ich nicht in solchen Momenten, was er damit meinen könnte und halte mich lieber zurück? Wollte er mich damit aufhalten, mir etwas sagen?

"Kagome, sag mal, verstehst du denn gar nichts? Das ist doch sonnenklar!" Eri steht auf und tippt sich an die Stirn. "Das ist total kristallklar...", sagt sie kräftig.

"Ach ja? Und wieso wisst ihr immer alles was er meinen könnte? Vielleicht irrt ihr euch ja auch...", weiche ich aus.

"Ach ja? Was er da über die Liebe und über die Person gesagt hat, die neben ihm geht ohne es zu bemerken, kannst ja nur du sein...denn du scheinst gerade wirklich auf der Leitung zu stehen. Anderenfalls...meint er mit dieser Wir-werden-uns-finden-Sache noch etwas viel romantischeres..."
 

Stehe ich wirklich auf der Leitung? Verstehe ich ihn einfach nur nicht? Diese Blicke von ihm, die er mir manchmal schenkt? Wie er meinen Namen des öfteren ausspricht? So anders...wie er mir zu erklären versucht, wie er noch zu Kikyo steht? Seine Berührungen?

Vielleicht sind genau das die Dinge mit denen er mir etwas ganz bestimmtes sagen möchte. Ich weiß, dass er nicht gerne über seine Gefühle redet, desto überraschter war ich ja stets, als er damit angefangen hatte.

Aber kann es wirklich sein, dass er die gleichen Gefühle für mich hat?

"Etwas...Romantisches?", hauche ich verblüfft und krause erneut die Stirn.

Meine Freundinnen sehen zu mir auf.

"Das ist doch nur eine andere Beschreibung für Ich-liebe-dich...", folgert Ayumi.
 

Wir-werden-uns-finden soll nur ein anderes Synonym sein?

Unsinn, niemals würde Inuyasha das so offen vor mir gestehen und bestimmt nicht kurz bevor ich aus seinem Leben verschwinde.

Nein, da muss sich Ayumi gewaltig irren.

"Nein, so ist er nicht, er würde das nie sagen...nie...!", antworte ich mit einer herrischen Handbewegung.

"Und wenn er es doch theoretisch gemeint hat? Dann hast du nur nicht reagiert!"

"DOCH. Ich habe ihm gesagt Wir-werden-uns-immer-finden!"
 

Meine drei Freundinnen halten gebannt die Luft an. Ich kann regelrecht sehen, wie sie mich entgeistert anstarren und nur den Kopf schütteln.

"Das hast du wirklich gesagt?" Auf Yukas Gesicht stiehlt sich ein breites Grinsen.

"Ja hab ich, und was interpretiert ihr jetzt hinein?"

"NA DAS GLEICHE", rufen alle synchron.
 

Hä?

Verblüfft lasse ich mich auf meinem Schreibtischstuhl fallen.

"Also hab ich ihm damit gesagt, dass ich ihn auch liebe?", wiederhole ich skeptisch.

"Ja, natürlich."

"Das ist doch Unsinn. Das hat er mir doch nur gesagt, weil wir uns nun eine lange Zeit nicht mehr sehen. Sonst hat das absolut keine Bedeutung!"

"Ja, das denkst du Kagome. - Er wollte dir damit zugestehen, dass du nicht gehen sollst, weil er dich liebt...ganz klar. Guckst du keine Liebesfilme?"

Ayumi steht nun auf und kommt auf mich zu.

Ich ziehe mein Gesicht etwas zurück und verziehe die Mundwinkel.

"Äh...schon...ja...aber glaubt mir...Inuyasha guckt so was nicht und er hat sicher auch keine Ahnung, was der Begriff "Liebesfilm" bedeutet. Er hat sich sicher keine Gedanken gemacht, was dieser Satz wohl zu bedeuten mag!"

"Ja und wie ich sehe, hast du dir auch keine Gedanken gemacht. Wo ist er denn jetzt? Geh zu ihm und sag es ihm!", versucht Eri.

"...obwohl Hojo-kun sicher sehr traurig sein wird...", fügt Yuka mit ein.

"Ich kann nicht mehr zu ihm gehen!", sage ich fest und schließe kurz die Augen.

"WAS?", fragen meine drei Freundinnen im gleichen Takt. Ihre Stimmen klingen baff. Stille.

Nur meine Wanduhr hört man nun leise ticken.

"Er ist nicht hier!"

"Nicht HIER? Wo ist er dann?"

"Weg...in...einem----äh...anderen Land!"

"Weggezogen? Wirklich?...und du wirst ihn nie wieder sehen?"

"Ich weiß es nicht", ich öffne die Augen und schaue traurig zu Ayumi.

"Oh mein Gott, du liebst ihn wirklich. Kagome...du...!"

Ich nicke schuldbewusst.
 

"Wir dachten ja immer, dass dich dieser Kerl nur ausnutzt, aber wenn er auch so etwas Romantisches sagen kann...dann er ist er wohl doch der richtige. Und was wird aus Hojo-kun?"

Ich sehe, wie Ayumi mich fragend und zugleich sorgend anschaut.

"Hojo-kun ist ein Freund...doch ich habe mein Herz schon an Inuyasha verloren. Ich liebe ihn..."

"Na dann musst du ihm nachreisen, ihn anrufen...oder ein Brief schreiben..."
 

Nachreisen kann ich nicht, denke ich absurder weise, ein Telefon gibt es in seiner Zeit nicht und er kann nicht lesen. Also drei Optionen, die nicht in Frage kommen.

Wieder schüttle ich resigniert den Kopf.
 

"Das kann ich nicht!"

"Ja aber, wenn er nicht mehr zurück kommt, dann...", fängt Yuka an und wedelt mit Sotas Heft vor mir herum.

Niedergeschlagen schaue ich auf das Hausaufgabenheft.

"...dann werde ich nie erfahren, ob er mich auch liebt", beende ich den Satz und lasse das Gesicht nach unten sinken.

"Doch, er hat es dir schon gesagt, zwar sehr unmissverständlich, aber wir drei glauben schon, dass er dir das damit sagen wollte!"

Ein Lächeln, fast ein imaginäres zeigt sich auf meinen Wangen.

"Glauben ist aber nicht Wissen. Ihr kennt ihn eben nicht so gut wie ich. Er würde mir nie sagen "Ich liebe dich!"...er würde eher Taten sprechen lassen und er hat mich nach Hause geschickt. Das sagt doch schon, dass er mich nicht lieben kann."

Sanft legt sich Ayumis Hand auf meine Schulter ab.
 

"Kagome...denk doch mal optimistisch. Du musst warten, dass er zurückkommt. Und er wird es sicher bald tun. Wenn er dich liebt wird er dich bald besuchen kommen und wenn er es nicht tut, dann vergiss den Kerl. Hojo ist doch auch ein richtig toller Junge und er wollte schon immer ein Date mit dir...sei froh, dass die Jungs auf dich stehen!"

Ich lache kurz auf. Wenn Ayumi wüsste...

"Ja", nicke ich langsam. "Ihr solltet lieber nach Hause gehen, es ist schon spät. Und morgen ist Wochenende!"

Meine drei Freundinnen nicken und ich kriege nicht mal mehr richtig mit, wie sie das Haus verlassen.

Ich bin in meinen Gedanken versunken. Mein Herz schlägt kräftig, obwohl ich mich nicht angestrengt habe. Ich sitze nur so da, auf meinem Bett und starre auf meinem Schoß hinab.

Ich werde ihn nie wieder sehen, wenn Inuyasha nicht den ersten Schritt wagt. Nie würde ich mehr in seine Zeit reisen können.
 

Wenn er dich liebt, wird er bald zu dir kommen.
 

Er könnte aber auch aus einem ganz anderen Grund kommen. Womöglich hat er dann erkannt, dass er mich doch braucht, um Naraku zu finden.

Oder weil er von den anderen gezwungen wurde - so wie er es mir immer weismachen will.

Aber wenn meine Freundinnen recht haben?

Und er mir damit seine Liebe gestehen wollte?

Nein, unmöglich. Niemals. Das würde in meinen kühnsten Träumen nie geschehen. Er würde doch nicht darüber nachdenken, wie er das in seinen Worten ummanteln könnte, damit ich nicht gleich weiß, wovon er da spricht.

Nein, ich kenne diesen Hanyou. Lieber würde er sich die Zunge raus schneiden, als mir zu sagen, dass er mich liebt. Nein, dann würde Kikyo wieder dazwischen kommen und das alles ist für die Katz-

Er wird mich zwar immer beschützen, aber lieben?

Nein, seine Sicht ist noch immer wegen Kikyo getrübt. Er würde einfach nicht verstehen, dass er mich auch lieben kann, vielleicht sogar mehr lieben könnte, wie Kikyo.
 

Nein, das waren nur Worte von ihm...einfache Worte.
 

***
 

Ich kneife die Augen zusammen, als ich etwas Weiches auf meiner Haut fühle. Dann etwas festes. Es streicht über meine Stirn, hinab auf die Nasenspitze und wieder über meine Wange. In endlosen Zyklen...doch endlich versuche ich meine Augen zu öffnen. Wahrscheinlich nur eine störrische und lästige Fliege oder mein Bettdeckenzipfel oder eine Haarsträhne...

Ich gähne auf und höre ein kleinen Mucks, der nichts Tierisches an sich hat. Moment mal...

Schlagartig erhebe ich mich und schaue zu einer weißen Feder, die vor meinen Augen noch eine Sekunde lang herumwedelt und schließlich auf die Bettdecke fällt.

Dann rieche ich einen vertrauten Geruch. Es riecht etwas nach Wald und nach Gras...einfach nach freier Natur. Das kann nur eins bedeuten!

Mein Blick wandert nach rechts, und ich sehe sofort einen roten Suikanärmel...als ich mein Gesicht ganz nach links wende, schaue ich in Inuyashas Gesicht.
 

Er ist da? Schon heute? Er ist wirklich gekommen. Nun fällt mir Ayumis Satz ein.

Seine sonnengelben Augen blicken mich leicht verunsichert und doch mit einem Selbstbewusstsein an, dass ich für einen Moment die Augen fest schließen muss und ein Stoßgebet zum Himmel sende, dass es kein Traum ist.

"Kagome!"

Er ist es...er ist noch da.

Freude sprintet durch mein Herz und mein Magen schlägt Revolte.

Ich will lächeln. Er ist hier, nur einen Tag später. Hat er mich so sehr vermisst? Ist er deswegen hier?

"Inuyasha...du bist hier!", schlussfolgere ich aus meinem Gesehenen.

"Feh...", zischt er durch die Lippen, "natürlich bin ich das. Du hast es doch nicht ernst genommen, was ich gesagt habe..."

Hä?

Kurz ziehe ich die Augenbrauen zusammen, meine Finger packen ein wenig zu schlagartig die Bettdecke und massieren diese wie Knetmasse.

"Hast du etwa gedacht, ich würde dich erst nach einigen Jahren zurückholen?"

Er sieht mich forschend an, sein Blick geht tief, für einige Sekunden verengen sich meine Pupillen.
 

Dann nicke ich jedoch. Ich habe es gedacht, soll er das nur wissen.

"Wirklich?...Kagome, solange würde ich es nicht aush-...ich meine...die anderen wollten, dass du...", fängt er an, als seine Stimme schließlich abblockt und er nicht mehr weiter spricht. Er wendet sein Gesicht von mir ab, sein Blick haftet auf meinen Fingern, die noch immer die Bettdecke durcharbeiten.

"Typisch", entgegne ich und sehe ihn trotzig an, als er mir einen verdutzten Blick schenkt.

"Die anderen haben dich gar nicht geschickt...sei doch mal ehrlich zu dir selbst", kontere ich und auf einmal höre ich mein Herz hinter der Stirn laut aufschlagen, als hätte es sich dort ansässig gemacht.

Ich bemerke, wie er sich verstohlen auf die Unterlippe beißt, er knirscht mit den Zähnen und ein altbekanntes "Keh!" ist zu hören.

"Na und? - Ich wollte dich eben zurückholen...was ist schon dabei?"

"Das hättest du doch eben auch schon sagen können", meine Stimme klingt missgelaunt.

Inuyashas Ohren zucken mehrmals.

"Wollte ich aber nicht", greift er mich barsch an.

"Weil du mich vermisst hast?", bohre ich weiter und erkenne, wie er sich damit quält, seine wahren Gedanken auszusprechen.

Er geht in seiner Hocke vor meinem Bett etwas tiefer und mustert nun meinen Fußboden. Sein Blick muss auf etwas gefallen sein, dem er nun mehr Aufmerksamkeit schenkt.

Leicht lehne ich mich näher zu ihm und schaue neben mein Bett.

Meine Augen werden größer.

Na toll...Sotas Heft.
 

"DU...hast...es noch?", höre ich ihn murmeln, während seine Finger das Heft zu fassen kriegen.

"Ähm...ja. Natürlich!", sage ich leise. Wieso flüstern wir plötzlich?

Inuyasha legt das Heft vor mir auf die Matratze.

"Les es mir noch mal vor", bittet er mich plötzlich.

Ich schaue zusammengefahren auf, meine Zunge klebt an meinem Gaumen.

"W-Wieso?" Doch schon blättere ich die Seite auf.

"Weil du dann die Antwort auf deine Frage kennst", sagt seine Stimme gedämpft. Starr beäuge ich ihn erneut. Seine glänzenden, sonnen-ähnlichen Augen durchdringen mich, mein Herz klopft so laut, dass es bereits hinter meinen Ohren dröhnt.

Meine Augen überfliegen wieder Sotas Handschrift. Die Worte, die ich noch zu gut kenne, die meine Freundinnen erst gestern durchgelesen haben.

Die Antwort auf meine Frage?

Definition der Liebe?

Versucht er mich auf die richtige Bahn zu lenken? Hat Ayumi womöglich Recht? Will er mir so sagen, dass er mich liebt?

Argwöhnisch schaue ich wieder hoch. Sein Blick geht an mir vorbei, er nimmt meine Finger wahr, die nur das Heft ungeschickt umfasst haben.

Meine Stimme klingt sanft, als ich vorlese. Das Zittern darin ist kaum hörbar, doch in meinem Inneren herrscht totale Unruhe.
 

Als ich geendet habe, schlucke ich mehrmals, befeuchte meine Lippen unentwegt und schiele über den Heftrand zu ihm hoch.

Ich sehe seine Ponypartie und als ich das Heft absinke, schaue ich wieder in seine Augen, die auf einmal so voller Gefühl dreinschauen.

"Kagome...", spricht er mich an und ich zucke etwas zusammen, als ob mir plötzlich total kalt ist.

Doch mir ist nicht kalt, ich bin nur in dieser Sekunde so baff und verstehe so gut wie keine Andeutung - wenn es denn eine sein soll?

"Ja", hauche ich wie vom Blitz getroffen.

"Und wie ist nun die Antwort auf deine Frage?"

Fahrig streiche ich mir durch das Haar, wiederhole das zweimal, dann presse ich wieder die Lippen zusammen.

"Ich...ich...", fange ich immer wieder vom Neuen an, doch sein Blick macht mich wahnsinnig, er sieht mich so direkt an und er scheut sich überhaupt nicht mich länger anzusehen.

"DU hast mich vermisst", sage ich drauf los und erwarte eine Antwort.

Endlich nickt er.

"Ich habe es nicht länger ausgehalten...wenn du nicht da bist....dann", er zischt die Luft durch die Zähne und sein Blick wandert unsicher über den Boden.

"Was?", will ich ihn sanft herausfordern.

"Ist doch egal", lenkt er kurzatmig ab und räuspert sich.

Unsere Blicke treffen sich erneut.

"Hast...hast du mich auch...äh...vermisst?"

Diese Frage, wieso fragt er das?

Mein Herz gibt bereits die Antwort mit einem schnellen Doppelschlag, es drückt heftig gegen meine Brust.
 

Ohne zu überlegen falle ich nach vorne, meine Hände legen sich um seinen Hals, als ich ihn an mich ziehe und fest umarme.

"Natürlich...mit jeder Faser meines Herzens", bestätige ich und ein rötlicher Schimmer legt sich auf meinen Wangen, als mir klar wird, was ich da geantwortet habe.

Seine Hand streicht über meinen Rücken, ganz langsam, meine Augen schließen sich, als er mich noch näher an sich ziehen will.

Er hat wohl vergessen, dass ich noch halb auf dem Bett gesessen habe, denn somit schiebt er mich nun gänzlich zu sich zu Boden.

Etwas schwerfällig lande ich auf seinen Beinen und kann mein Gewicht an seinem Körper lehnen, doch Inuyasha fällt mit einer deutlichen Wucht und mit mir als Gegengewicht nach hinten.

Lächelnd verkneife ich mir einen Kommentar, als meine Füße noch schmerzlich über den Bettrand streifen.

"Verdammt...", flucht er lautstark und sieht mich mit einer Grimasse an. Bewegungsunfähig bleibe ich auf ihn liegen.

"Hast du dir wehgetan?", frage ich und fahre mit meiner Handfläche über seine Wange.

Eine Sekunde später spüre ich bereits seinen feinen Atem, der über mein Kinn hinwegpinselt.

"N-Nein...und ich dachte deine Osuwari Sprüche sind die Schlimmsten für meinen Rücken, doch du bist genau so eine Folter!"
 

"Soll ich etwa zu schwer zu sein? Du hast mich doch aus dem Bett ziehen wollen!"

"Pah! - Das hat sich eben so ergeben...und außerdem hast du dich doch in meine Arme geschmissen!"

"Das hat sich eben so ergeben", wiederhole ich ihn und zeige ihm ein langes Grinsen.

Doch der Hanyou, der unter mir liegt, antwortet plötzlich gar nicht mehr.

"Was ist?", frage ich nach einer Weile, als er mich nur noch anstarrt.

"Mein Herz...es schlägt so schnell", stellt er fest.

Ich halte die Luft gebannt an.

"Das ist normal denke ich...", erwidere ich schnell und atemlos.

Auf einmal legt er seine Hand auf mein Herz. Fassungslos und wie versteinert mustere ich diese Handbewegung. Wieder will sich meine Gesichtsfarbe verändern...nein...nur nicht jetzt.

"Deins schlägt auch sehr kräftig. Geht's dir gut?", fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen.

Nun muss ich wieder grinsen.

"Das fragst du mich? Deins klingt doch auch so." Ich beuge mich tiefer und lege mein Gesicht auf seine Brust.
 

poch...pooch...poch
 

"Dummes Weib. Natürlich, ich bin ja auch ein Halbdämon!"

Als ob das eine Erklärung ist.

"Und ich bin diese Hausfassade hochgesprungen...!", fügt er hinzu.

Oh na klar und ne viertel Stunde später schlägt es noch immer solche Rekorde.

Außerdem ist er doch dieses Springen gewöhnt.

"Tja, unsere Herzen haben wohl schon etwas anderes vor", erwidere ich und lächele, damit sich erst überhaupt kein roter Schimmer festsetzen kann.

"Kagome?"

"Ja?" Erwartungsvoll schaue ich ihn an. Unsere Gesichter sind sehr nah.

"Kannst du auch wieder von mir runter gehen?"

"...!"

"Sonst weiß ich nicht, was ich tue...wenn...du...geh einfach von mir runter!", faselt er schnell, packt meine Hüften und will mich wegschieben, doch im gleichen Moment, befeuchte ich meine Lippen, eher unterbewusst, und in genau den Moment ist sein Augenmerk wieder auf mich gerichtet. Seine Augen gehen tiefer, blicken genau auf meine Lippen.

Zögernd schaue ich ihn nun auch an. Sein Händedruck um meine Hüften wird etwas stärker.

Was?

Was passiert jetzt? Will er mich...?
 

Die Zeit geht wie in einem gedehnten Schneckentempo voran und selbst das ist noch zu schnell...es ist fast, als würde die Zeit nicht mehr zu existieren zu scheinen. Für einen Moment überschlagen sich die Ereignisse. Ich fühle mich geborgen, so beschützt und ich weiß, dass es richtig ist. Ich will ihn küssen, ich will es. Und zwar sofort. Ich möchte am liebsten meine Lippen nie wieder von seinen lösen, und doch ist dieser Punkt da. Der Punkt, der einem sagt, ob es wirklich so gut ist einen Schritt weiter zu gehen.
 

Ich habe plötzlich einen Gedanken in mir, der mir schwer zu schaffen macht und das alles in Millisekunden. Wenn ich ihn küsse, woher soll ich wissen, ob er sich wirklich nur für mich entscheiden würde - wenn Kikyo ihm auch ein Ultimatum stellt? Ist er sich sicher?

Ich wollte es immer, ich war doch immer diejenige die diesen Kuss herbei gesehnt hat. Und doch, kriege ich es gerade einfach nicht hin, mein Gesicht zu ihm herunter zu senken und ihm einen Kuss zu schenken. Stattdessen beobachten wir uns nur und unsere Blicke haften wie Kleber auf unsere Lippen- Ich habe das Gefühl, dass er es gerade auch fühlt. Diese Spannung zwischen uns, die sich gerade wieder ins Unermessliche auftürmt.
 

Ich will es tun, will ihn spüren, so richtig. Nicht nur dann, wenn ich ihn aus seinem Dämonen-Ich befreien muss.

Als er sein Gesicht vom Boden anhebt und meinem näher rückt, halte ich die Luft an. Ich kann in diesen Moment nichts mehr fühlen, geschweige denn hören.

Mein Herz ist nun eher zum stillen Zuschauer geworden und schlägt nun sehr langsam. Langsamer, als ich es mir in dieser Sekunde vorgestellt hätte.

Aber was habe ich denn erwartet? Einen Herzstillstand?

Einen Rekord im Herzrhythmus?

Ich muss die Augen schließen, so sehr schiebe ich eine unegwollte Panik vor mich her. Was ist, wenn der Kuss nicht so ist, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe?

Nun wird er ohne Zwang geschehen, einfach so. Inuyasha wird mich küssen...er wird es wirklich tun. Hegt er keine Zweifel? Er muss sich sehr sicher sein.

Wieso denke ich darüber soviel nach, ich sollte mich einfach entspannen und ruhig sein und das alles völlig auskosten - falls nötig.

Ich liebe ihn, mehr muss mein Herz gar nicht wissen. Es ist das richtige. Er hat sich entschieden?

Sein Händegriff wird fester und er drückt mich tiefer auf seinen Körper hinab, als ob wir eins werden sollen. Mein Gesicht wendet sich automatisch zu ihm und es ist, als ob wir es schon immer getan hätten.

Nichts passiert in dieser Sekunde. Es ist mucksmäuschenstill in meinem Zimmer, nur das leise Ticken der Wanduhr ist zu hören, als es passiert.

Ich fühle zuerst nichts, als ob er sich kurz zuvor noch einmal anders entschieden hätte.

Vielleicht war es auch so, doch schließlich weigere ich mich in dieser Stille, die Augen wieder zu öffnen und eine peinliche Rechtfertigung von ihm zu hören. Doch stattdessen, spüre ich es plötzlich, ein Gefühl, welches in mir zur Ekstase ansteigen will.
 

Ganz weich, sanft, wie diese Feder, die mich geweckt hat. Ich bin zuerst bewegungslos, kann meine Lippen unter meiner totalen Anspannung gar nicht bewegen. Ich koste nur seinen Geschmack, was hat er denn zuvor nur gegessen, dass seine Lippen so süßlich schmecken?

Ich genieße es völlig, während seine Lippen meine nur ganz sachte berühren, so besinnlich, wie ein Schmetterlingskuss.

Ich spüre einen regen Zweifel, er weiß nicht, ob es das Richtige war, dies zu tun.

Denn immer wieder unterbricht er diesen feinen, unbeschreiblichen Kuss, der zwischen uns erwacht ist.

Ich atme ganz langsam, wobei er mich weiterhin mit luftigen, kaum spürbaren Küssen bedeckt.

Und dann, scheint diese Angespanntheit in meinem Körper völlig dahin zu schmelzen.

Ich habe endlich wieder das Gefühl Kontrolle über meinen Mund zu bekommen, der nun völlig ausgedörrt zu sein scheint. Als er einen sanften Kuss kurz abklingen lässt öffne ich bereits die Lippen einen spaltbreit und hoffe nun auf ein Zeichen von ihm, ein Indiz dass er den Kuss intensivieren möchte.
 

Ich gebe ihm Zeit, und lasse mich nun völlig fallen, spüre seinen muskulösen, weichen Körper unter mir, der Suikan ist auf einmal so flaumig, als würde er meinen Bauch wärmen.

Es ist, als würden zwei Magnete aufeinander treffen. Meine Gedanken rasen wie bei einer Achterbahn und völlig außer Kontrolle durch mich hindurch.

Ich liebe ihn...

Ganz langsam erfühle ich seine Zunge, die meine sucht. Es ist ein komisches Gefühl, mich kribbelt es unter der Haut, als seine Zungenspitze über meine Zähne fährt.

Seine Hände erfühle ich erst jetzt wieder, seine rechte Hand fährt gerade durch meine Haare, die andere umfasst meine linke Gesichtshälfte...der Kuss wird immer stärker.

Immer wieder treffen unsere Münder aufeinander, mein Atem kommt nur noch Stückchen- weise. Ich bin wie gelähmt.

Es ist genau so, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Und wenn ich daran denke, dass es Inuyasha ist, der mich als erstes küsst, kann ich doch wirklich und wahrhaftig von einem Wunder sprechen.

Dann hört der Kuss auf, so schnell....und so plötzlich endet er.

Ich versuche mein aufgebrachten Atem zu beruhigen, erst jetzt schlägt mein Herz wieder schneller und meine Muskeln oberhalb des Brustansatzes schmerzen.

Ich öffne verträumt die Augen. Inuyasha hat sein Gesicht von mir abgewendet, sein Atem kommt stockend...immer wieder blinzelt er und er versucht mit einer freien Hand mehrmals durch sein Pony zu fahren, ohne mich dabei anzufassen.

"Es ist...", fängt er leise an, "...nicht so...wie du denkst....es....tut mir leid!"
 


 


 


 


 

:::::Anmerkung:::::

Ich konnte einfach nicht anders und musste an dieser Stelle aufhören *zwinker*

*weglol*

Ihr müsst euch einfach gedulden. Eine Dreamer-Lily macht immer solche abrupten Enden.... ^^

Ich wollte es jetzt mal so langsam in diese gewisse Bahn lenken. *hust*

Und Inu musste deswegen schon zurückkommen. Dass sie sich jahrelang nicht sehen, fand ich für diese Story eher unpassend. Und ich wollte nicht so etwas Ähnliches wie in Engel blicken nie zurück schreiben @__@

Also hoffe ich ja, dass ihr euch auch damit zufrieden gibt. Ich habe echt versucht Inu nicht vollkommen Charaktermäßig zu verändern. Bitte sagt mir, ob es mir gelungen ist. Ich wollte so eine Waage halten. Denn er soll schon etwas offen aber auch verschlossen rüberkommen.

Wahhhh

Na dann

hdl
 

Inspirations Musik - Mazzy Star Into Dust

hab ich schon lange nicht mehr gehört, erst Samstag wieder in O.C und da ist mir eingefallen, wie lieb ich dieses Lied doch habe ^^ und es zu meinen Favs gehört...schon langsam und gefühlsvoll...genau richtig für dieses Kap. <_<

Teil 17.: ~Dich zu fühlen...bedeutet mir mehr, als alles andere!~

Teil 17.: ~Dich zu fühlen...bedeutet mehr, als alles andere!~
 

Inuyasha weicht ein wenig von mir zurück und schiebt mich gänzlich und straff von sich fort.

Meine Hände wirken blass, als ich sie zu Fäusten balle.

Plötzlich ist mir so, als würde sich ein Ring um meine Brust legen, der mir langsam die Luft abschnürt.

Gütiger Gott, lass es nicht wahr sein, bete ich inständig und blicke kurzerhand flehend zur Decke hinauf.

"Nicht...wie ich...denke?", presse ich mit leiser Stimme hervor und weiß selbst, wie überflüssig diese Frage ist. Seine Augen geben mir bereits die Antwort.

Er senkt den Blick und nickt stumm.

Ein heftiger Schmerz wütet in meiner Brust, vollzieht sich bis zu meinem Herzen, das sich zusammenkrampft.

"Ich verschwinde..." Als er aufsteht bleibt er noch mal kurz vor dem Fenster stehen. Als ich ihm still nachblicke und die wehenden, langen Haare mustere, sehe ich auch, wie er mein Gläschen mit den Juwelensplittern auf die Fensterbank legt.

"Komm, wann du willst", sagt er knapp und schwingt sich durch das geöffnete Fenster.

Einen kalten Lufthauch hinterlässt er in mir.

Ich hebe erstaunt den Blick. Das ist alles? Keine Erklärung für den Kuss? Es tut ihm leid?
 

Seine Gefühle für das gleiche Erlebnis sind schwer für mich nachzuvollziehen. Wie konnte er mich anfangen zu küssen und dann sagen, es ist nicht so wie du denkst?
 

Ich schließe entsetzt die Augen, um den verzweifelten Gedanken loszuwerden.

Er ist gekommen, er hat mich geküsst.

Mit meiner rechten Hand befühle ich meine Lippen.
 

Komm, wann du willst?
 

Wie hat sich das denn angehört? Als ob es ihm egal ist?

Ich beiße mir auf die Unterlippe und schweige vor mich hin, stehe auf und nehme die kühle Glasdose mit den Splittern in die Handfläche.

Er hat sie zurückgelassen, wohl mit der Hoffnung, dass ich nachkomme?
 

Nun wird nichts mehr so sein, wie zuvor. Denn dieser Kuss hat alles verändert Die Gefühle sind für ihn noch stärker geworden in diesen Sekunden und ich bin nun völlig überzeugt davon, dass auch in ihm Gefühle für mich vorhanden sind.
 

Es sollte mich glücklich machen - denn er hat den ersten Schritt gewagt.

Soll ich zu ihm gehen, nun, wo ich die Möglichkeit habe. Er hat mir diese Option offen gelegt, er will, dass ich komme.
 

Bestärkt renne ich aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter, zwei Stufen auf einmal nehmend. Aus der Puste schlage ich die Haustür auf und erlebe einen Schock.

Meine Augen weiten sich, als ich meinen kleinen Bruder Sota sehe und ihm genau gegenüber basierend, steht kein anderer als Inuyasha?
 

Hat ihn mein Bruder aufgehalten?

Ich rolle mit den Augen.
 

"Hast du es ihr denn gesagt?", höre ich Sota, mein kleiner Bruder, der so winzig neben dem Halbdämon aussieht.

Sie haben mich nicht gesehen, nicht mal Inuyashas feiner Geruchssinn oder sein Gehör hat mich wahrgenommen - erstaunlich!

Ich verschränke neugierig die Hände vor die Brust und lehne mich lautlos gegen den Türrahmen, mit einem Fuß halte ich die Tür auf, die mir von hinten gegen den Rücken fallen will.

Mir wird kalt. Mein Schlafanzug liegt knittrig und in Falten schlagend eng an meinem Körper.
 

Was soll er mir gesagt haben?
 

Inuyasha zieht sein Kopf etwas zurück und ihm entgleisen die Gesichtszüge. Nur die Augenbrauen zucken mehrmals in die Höhe.

"Was gesagt?", fragt er knapp und sein Ton hört sich ertappt an, als wäre er aufgeflogen.

"Na was wohl?" Sotas unbekümmerte, naive Art scheint Inuyasha noch mehr zu irritieren, denn er wackelt nur mit dem Kopf.

"Äh...nein....wie kommst....du darauf? So was Schmalziges sage ich nicht!", meint er ungehalten und rümpft die Nase.

"Was? Aber du hast mir doch eben noch gesagt, dass du sie deshalb besuchen willst!"
 

Ich höre nun gebannt zu, meine Ohren sind zwar nicht so fein, wie die eines Hundedämons, trotzdem kann ich so einiges verstehen und das versetzt mich in Überraschung oder eher gesagt Erstaunen.

Er hat also heute Morgen schon Sota gesehen, bevor er mich besucht hat?

"Äh....da hast du was missverstanden", erklärt er aufgebracht in einem Tonfall, der jedoch etwas anderes vermuten lässt.

Sota jedoch schaut zu ihm hoch und lächelt plötzlich mysteriös.

"Also hat sie es dir zuerst gesagt?"
 

Inuyasha weicht einen Schritt zurück. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er ist doch sonst immer einer von den Starken und nun kommt er mir so schüchtern vor.

Irgendwie süß.

Ich schmunzle und werde wieder ernst, als ich sie weiterhin heimlich beobachte.
 

"Äh...äh...wie?....Keh....wie kommst du denn auf so was?", Starr vor Schrecken beobachtet der Hanyou meinen kleinen Bruder, der ihn nun wohl völlig durchschaut hat.

"Ja aber was ist dann passiert?", fragt Sota hoffnungsfreudig.

Mit der Fassung ringend wuchtet der Hanyou mit seinen Händen wild und mit keinem klaren Geschick durch die Luft.

"Wir oder besser gesagt ich...", Inuyasha hält inne, er rümpft seine Nase und atmet tief ein, dann wackeln seine Ohren.
 

Ohne Vorwarnung wendet er sein Gesicht zu mir, ich stehe wie gelähmt an derselben Stelle Seine sonnen-glühenden Augen schauen mich direkt an.

"Ich muss gehen", sagt er leise zu Sota gerichtet, obwohl seine Augen auf mir ruhen bleiben.
 

*
 

Ich will irgendwas tun oder sagen, doch mir fehlen ehrlich gesagt die Worte oder besser die Stimme - bin nicht mal sicher, ob ich gerade irgendetwas sagen kann, was sich nicht sofort als Stottern demaskiert.
 

Inuyasha geht los zum Tempel, und will zurückgehen in seine Welt.

Ist das alles? Er spricht mit Sota über solche komischen Dinge? Weiß mein Bruder etwas, was ich nicht weiß?
 

Irgendwie setzen sich meine Füße aus einem schleierhaften Grund in Bewegung -

Ich werde schneller, meine lange Schlafanzugshose schlägt Falten, während ich laufe. Es ist nicht weit zum Tempel, dennoch bleibe ich hechelnd in der Tür stehen.
 

"Inu...yasha...", halte ich ihn auf mit meiner Stimme, die wieder vorhanden ist.

Der junge Hanyou schaut über seine Schulter zu mir.

"Du kannst...nicht gehen", fahre ich fort.

Mit raschen Schritten durchquert er die Distanz zu mir.

"Kagome, ich...", beginnt er. Doch ich lege ihm sanft den Finger auf die Lippen und ermahne ihn zu schweigen.

"Schon gut. Du musst mir nichts erklären. Und entschuldigen musst du auch nichts. Es ist in Ordnung....wirklich!", bemühe ich mich mit fester Stimme und schaffe es sogar zu lächeln.

Der Ausdruck in Inuyashas Augen bricht mir fast das Herz.

Warum schaut er so getroffen?
 

Ich lasse mich in einer plötzlichen Anwandlung von Zärtlichkeit dazu hinreißen, Inuyasha in die Arme zu schließen.

"Es ist gut so....wie es ist. Ich danke dir für diesen einen Kuss - wenigstens mir...hat er viel....sehr viel...bedeutet", sage ich leise und meine Stimme bebt.

"Kagome, warte!", stößt er hervor.

"Schluss jetzt, vergessen wir, was geschehen ist!", sage ich bestimmt.

"Wie praktisch", bemerkt Inuyasha höhnisch und streift mit einer Hand über meinen Hinterkopf, dann entzieht er sich meiner Umarmung. "...ich...äh...Dann lass uns gehen!"

Geheimnisse scheinen ihm zu umgeben, wie ein Mantel, und auch wenn er es nicht in Worte fassen kann, spüre ich, dass er etwas anderes sagen wollte.
 

Es ist besser wenn wir dieses Erlebnis vergessen, egal wie schön es auch für mich gewesen ist, es hat ihm nicht gleichviel bedeutet und das schmerzt noch mehr, als hätte er mir eine Abfuhr erteilt.

Aber ob ich diesen Kuss so einfach vergessen kann?

Muss ich nicht ständig daran denken, wenn ich ihn ansehe?

Als er sich umdreht, formen meine Lippen lautlos drei Worte...geknickt folge ich ihm zum Brunnen -
 

*
 

Auf der anderen Seite wartet Inuyasha nicht mal auf, sondern ist bereits vorgegangen.

Mit zusammen gezogenen Brauen und stampfenden, fast ärgerlichen Schritten folge ich ihm kurzerhand.

"Sag mal....willst du jetzt nicht mehr mit mir sprechen?", frage ich ihn und feuere ihm meine Worte in seinem Rücken.

Doch Inuyasha läuft nun los, der Wind zischt an seinen ausgebreiteten Händen vorbei.

Ich seufze verstimmt auf. Wie typisch.

Langsam folge ich ihm, denn ich kenn zum Glück den Weg. Wen er nun so tun will, als ob er mich nicht kennt....dann bitte!

Wenn er denkt, dass er somit diesen Kuss zwischen uns vergessen kann...dann bitte!
 

Aber eigentlich wollte ich das Thema ja irgendwie in eine Kiste verschließen und diese tief in irgendein Meer werfen.

Hm...nun verhält sich Inuyasha ziemlich merkwürdig.

Im Dorf angekommen - kann ich den Halbdämon nirgendwo entdecken.

Nur Sango und Miroku, die draußen vor Kaedes Hütte sitzen und miteinander flüstern.

Verwirrt stehe ich da, beobachte die Szenerie.

Endlich bemerkt mich Sango.

"Inuyasha ist einfach so wortlos an uns vorbei gegangen. Habt ihr euch gestritten?"
 

Äh....das eigentlich eher nicht, denke ich spitz. Eher das Gegenteil.

Ein Missverständnis oder wie soll ich das erklären?

Ich hebe die Schultern.

"Also ist das ein ,Ja' ?" Miroku schaut mich an und wartet auf meine Reaktion, die ich ihm trotziger weise nicht liefern will.

"Sag mal Kagome, wieso trägst du so was?"
 

Ich schaue unverwandt an mir herab. DER SCHLAFANZUG!

Auch das noch, den hab ich total vergessen.

Ich schaue wieder hoch und sehe Kaede vor der Hüttenfront stehen. Die freundliche alte Miko schaut mich belustigt an.

"Komm in die Hütte, Kind. Ich werde dir ein Gewand geben!"
 

Ich kann die Blicke meiner Freunde im Rücken fühlen, als ich an ihnen vorbei gehe.

Irgendwie scheint es mir, als würden heute Miroku und Sango näher zusammen sitzen.

Wenigstens die beiden scheinen gute Laune zu haben, denn sie lachen über irgendetwas.
 

In der Hütte ist es hell und Kaede ist bereits an einer Kiste herangetreten und kramt lautstark darin herum.

"Hier muss noch das Priesterinnen-Gewand von Kikyo sein...du kannst es solange tragen!"
 

Ich halte schon die Hand abwehrend hoch, doch die alte Miko kann das natürlich nicht sehen - außer sie hat Augen am Hinterkopf, aber das ist leider nicht so.

Ich kann doch nichts von Kikyo anziehen?

Was würde Inuyasha dazu sagen?
 

"Nein! Nein, das geht doch nicht. Ich kann ja auch....wieder nach Hause gehen-", meine ich bestimmt und mustere sie verzweifelt, als sie ein langes Gewand herausnimmt und es mir überreicht.

"Unsinn! Es ist doch nur für diesen Tag. Es liegt hier eh nur rum und wird nicht mehr getragen...", entgegnet Kaede und mir fällt ihr Blick auf, der zugleich keine Widerwille duldet und doch auch ein Blick der Erinnerungen ist.

"Aber das ist Kikyos Gewand", zögere ich und berühre es fast mit Schrecken. Der Stoff ist weich, die Farben kenne ich.
 

Das sind Kikyos Farben.

"Ich weiß das", meint Kaede mit überraschtem Aufseufzen. "aber sie wird nicht mehr kommen, Kagome, und sich dieses Gewand überstreifen! ...Bitte nimm es! Es würde mir viel bedeuten!"

Ich atme nachdenklich ein, trotz all meines Unbehagens nehme ich es mir entgegen und trete in die Ecke.

"Dann zieh ich es an!", sage ich. Auf einer Weise will ich Kaede nicht wehtun, da es ihr doch soviel bedeutet?
 

"In Ordnung, dann geh ich jetzt zu den Feldern, du kannst ja nachkommen. Es gibt noch einiges zu tun. Miroku, Sango und Shippou hab ich auch dazu angestiftet!", sagt sie lächelnd und geht mit schweren Schritten zur Tür

"Ja meinetwegen", antworte ich mit nickender Geste.

Wenn Inuyasha für heute eh die Schnauze von mir voll hat und sich mal wieder nicht einkriegt, warum soll ich dann nicht auch mit auf den Feldern helfen?

Ich denke nicht, dass Naraku schon wieder einen Angriff plant. Und deshalb mach ich mir auch keine Sorgen. Im Moment bin ich auch froh, dass Inuyasha nicht hier ist. Es ist auch egal, wo er nun jetzt.

Doch ich habe Angst ihm in seine Augen zu sehen.

Er hat auf dasselbe Erlebnis ganz anders reagiert und es tut mir noch immer so weh, wenn ich daran denke.
 

*
 

Als Kaede aus der Tür schlürft, beginne ich meine Schlafanzugshose runter zu ziehen.

Meine nackten Beine frösteln, doch ich entscheide auch schnell mich von meinen Schlafpulli

zu befreien. Als ich ihn mir hektisch über den Kopf ziehen will, verhakt sich kurz der Stoff unter meinen Ohren.

Ich höre gedämpft ein paar Stimmen vor der Hütte.

Kaede hat also tatsächlich Sango und Miroku für die Feldarbeit motiviert.

Ich muss lächeln, während meine Arme immer wieder wie fuchsteufelswild selbst Haken schlagen und ich versuche diesen dummen Pulli über den Kopf zu ziehen.
 

Mir wird schon ganz heiß und kalt, meine nackten Oberschenkel sind bereits zwei Eisklotze.

Ich brumme unmissverständliche Dinge und verfluche mehrmals diesen Stoff.

"Verdammt!", brülle ich und versuche meine Bewegungen zu verlangsamen. Mit Gewalt löst man das auch nicht.

Einige meiner Haarsträhnen sind zwischen die Halsknöpfe gekommen und haben sich da festgezogen.
 

Ich hab es schon fast aufgeben, mein Puls rast vor Eifer davon und mein Herz ist bereits in meinen Füßen gerutscht und will dort wohl die Kälte vertreiben.
 

Als...
 

Ein Kribbeln fährt über meine bereits nackte Taille. Zwei Hände haben mich umfasst.

"Oh Danke, Kaede. Dass du mir hilfst. Ich klemme fest. Bitte Hilf mir!"

Mein Ton ist verzweifelt.

Zaghaft liegen sie auf meinen Hüften auf, oberhalb meiner Unterhose.

Ihre Hände sind warm, als sie nach oben fahren. Für einen Moment habe ich ein seltsames Gefühl! Moment. Wieso prickelt meine Haut, nachdem ihre Hände über meine freie Haut gefahren sind?

Sie antwortet auch gar nicht. Was tut die alte Miko da? Ich will mich etwas umwenden doch dieser enge Overall ist zu fest um mein Gesicht gestrafft, dass ich nicht hindurch sehen kann und die Bewegung ist schwerer, als gedacht.
 

Moment mal....ist das überhaupt...?
 

Diese starken Hände gehören nicht einer alten Miko!

Sie ziehen mich zurück, nah zu sich heran. und ich kann Stoff am Hinterkopf und an meinen freien, unbedeckten Stellen spüren.

Ganz sacht und sanft spüre ich nun Finger, die langsam meine störrischen Strähnen aus den Knöpfen drehen.
 

Das ist nicht Kaede!!!!
 

Ich muss unterhalb des Overalls fast meine Augen verloren haben, so weit sind sie nun aufgerissen.

Aber wenn es Kaede nicht ist und wohl auch nicht Miroku und Sango, denn die sind ja zum Feld gegangen, dann würde es ja heißen, dass...?
 

Ich kann nicht sprechen, so aufgeschreckt stehe ich da. Nun sind mir meine nackten Beine, mein bereits bis zum Ansatz der Brust, sehender Bauch unangenehm....sogar peinlich!
 

Meine Hautfarbe wird rot.

Oh du meine Güte! Ich will mir schon imaginär die Hände vors Gesicht schlagen und laut aufschreien.

Doch diese Berührungen sind so zart, als würden sie zerbrechliches, zierliches Glas berühren.

Einige Sekunden lang versuche ich mich von diesen Händen verwöhnen zu lassen und zu vergessen, wer das womöglich hinter mir ist.

Seine Hände liegen fast minutenlang ganz warm auf meinen nun freien Schultern. Der Overall ist nun so nach oben geschoben, das nun selbst mein BH völlig zu sehen sein muss.
 

Mein Herz schlägt gegen meine Rippen und will fast zerspringen vor Aufregung und Erregtheit.

Ich atme zwar ruhig, doch innerlich kommt es mir bereits stoßweise vor.

Sie streichen über meine Schultern hinab über meine Arme und dann folgt dieses unbeschreibliche Kribbeln.

Ich erfahre gerade eine Gänsehaut, die nicht aus Kälte ist.

Die Finger wandern über meinen Rücken, hinauf zu meinen Nacken und fahren sogar kurz über den BH Verschluss - doch sie streifen nur herüber - nichts weiter.
 

Ein Kloß, der sich regelrecht in meinem Hals ausdehnt vor Schock und doch ein unbekanntes Verlangen, dass diese Hände nicht aufhören sollen, begleitet mein ständiges Herzschlagen.

Mein Puls schlägt doppelschnell an meiner Halsschlagader.
 

ER ist es!!!!
 

Ich schlucke, meine Lippen berühren fast den Stoff des Pullis, sie sind spröde und trocken.

Er hilft mir nur, man soll das nicht falsch verstehen oder besser gesagt missverstehen, denke ich.
 

Dann fassen die Finger wieder nach dem störrischen Pulli, der bereits tiefe Falten schlägt. Dann zieht er ihn mit einem Ruck über meinen Kopf.
 

Mit lautem Einatmen bleibe ich wie versteinert stehen, meine Augen sind geschlossen. Meine Blöße ist nun vollkommen sichtbar!

Nur meine Unterwäsche hält ihn weiter davon ab, ganz bestimmte Regionen vollkommen zu erkennen.

Meine Hände fallen wie fremde Gegenstände neben mich.
 

OH mein Gott. Meine kleine Stimme wiederholt diesen Ausruf und diese Gedanken überschlagen sich, als sich von hinten wieder seine Hände um meine Hüften legen.

Ganz flach liegen seine Handflächen auf meiner Taille.

Ich schiele nach unten.

Nun ist es Gewissheit!
 

ES ist INUYASHA - der mir die ganze Zeit geholfen hat....und mich SO berührt hat!
 

Ich schlucke, will irgendwie Speichel finden, doch ich kann es nicht.

Er berührt mich, wieso? Wieso ist er zurückgekommen? Jetzt? Gerade jetzt, wo ich mich umziehe?

Wieso gibt's hier auch keine Türschlösser?
 

Vorsichtig fahren nun die Hände wieder über meinen Rücken und dann spüre ich einen feinen Druck in meinen Nacken.
 

Ein erstauntes Aufstöhnen folgt von meiner Seite.

Ich reiße die Augen auf, will mich um die eigene Achse drehen, doch seine Hände umfassen mich so heftig, dass ich es nicht kann.

Seine Finger tupfen langsam über meine Halslinie, doch ich bleibe ganz starr stehen.

Mir wird heiß im Nacken, ich spüre seinen Atem auf meinem Rücken und dann wieder diesen Druck, der sich über meine Halslinie ausbreitet, hinab auf meine Schulter. Als ob nun alles zusammentrifft spüre ich gleichzeitig auch seine Haare die über meine Haut hinterher fahren.
 

Es trifft mich wie ein Donnerschlag. Er bedeckt mich gerade mit Küssen?????

Ich atme heftig ein und aus, mein Puls regt sich nicht mehr ab, im Gegenteil, er pocht schon lautstark hinter der Stirn.
 

Dann hört er auf, seine Hände lassen mich los, ich höre Schritte.

Endlich kann ich mich bewegen, noch total geschockt, was da geschehen ist.

Was ER getan hat?

Ich wende mein Gesicht.

Er steht hinter mir, er ist etwa zwei Schritte zurückgegangen.

Er sieht mich mit demselben fassungslosen, stummen, bebenden und funkelnden Blick an, wie ich ihn.

Ist er selbst überrascht von seinem Handeln?
 

"D-Da....Danke...." Was sage ich da? Bin ich noch von allen guten Geistern verlassen?
 

Du stehst so gut wie nackt vor ihm, schreit meine große Stimme. Doch meine kleine Stimme stimmt dieser nicht wirklich zu. Immerhin hat er mich schon öfter nackt gesehen. Nicht dass ich da schon solche Hintergedanken hatte, oder meinen Gefühlen sicher war, doch wenn ich hier mal baden war oder so etwas....? Also was ist dabei?

DA hat er dich auch noch nicht geküsst, dröhnt meine große Stimme.

Schluckend mustere ich ihn.

Was hat das zu bedeuten?
 

Seine Blicke fesseln mich, denn er schaut mich ganz an. Und wenn ich ,ganz' sage, dann meine ich das auch. Er blickt über meinen gesamten Körper.

Unwirsch versuche ich schnell mit meinen Händen meine Brust zu verdecken, was nun auch schon egal ist.

"K-kein Problem", stottert er langsam und räuspert sich.

"Na dann...", fängt er an, "ich...ich warte dann...äh...draußen!"

Er deutet fast zittrig mit einer Hand zur Tür. Er sieht meinen fragenden und bohrenden Blick, doch er sagt nichts mehr, sondern trottet mit gesenktem Blick vor die Hütte.
 

Was mache ich denn jetzt? Meine kleine Stimme überschlägt sich mit Fragen und dummen Antworten.

Ich hafte meinen Blick auf seinen Rücken und dann bücke ich mich schließlich und ziehe schnell Kikyos altes Gewand über.

Einfach vergessen - ganz einfach!, meint meine große, vernünftige Stimme und versucht mich wieder aufzumuntern hinauszugehen und so zu tun, als ob nichts gewesen ist.

Aber er hat mich so leidenschaftlich berührt...mich sogar geküsst

Ich ermahne mich selbst darüber keine weiteren Gedanken zu verlieren. Ich hole mir meinen Bogen und meinen Köcher und versuche soviel Zeit zu nehmen, wie möglich. Nur um nicht eher zu ihm zu gehen.
 

Dann schließlich, bleibt mir nichts anderes übrig.

Ich gehe hinaus.
 


 

~~~~+++++~~~~

Anmerkung: KAWAIIIIII

Sorry Leutz ich hab mir gestern haben nen Bollywood KKHH Film angesehen und die sprühen ja vor Leidenschaft. Heute sind irgendwie Nachwirkungen entstanden. Woah....

*klatschindieHände* hoffe es gefällt euch *fg*

Danke für die Kommis. ^___^
 

Besondere Widmung: Carochani XDD *knuff*

eure lily @_@

Teil 18.: ~Ich verspreche dir mein Herz...auch wenn es gestohlen wird~

Teil 18.: ~Ich verspreche dir mein Herz...auch wenn es gestohlen wird~
 

Die warmen Sonnenstrahlen stechen mir in die Augen, als ich die Hütte verlasse.

Ich will meinen Blick gar nicht erheben. Wenn Inuyasha nun direkt hier steht, wie soll ich ihm entgegen gehen und was dazu sagen?

Das war ein so unbeschreibliches Gefühl, welches ich mir nie von einem so bonierten Hanyou vorgestellt habe. Natürlich habe ich Fantasien gehabt, wie er wohl ist, wenn er mein Freund wäre.

Doch so wirklich nah an mich heran gelassen habe ich das nie. Doch das er so leidenschaftlich werden kann...

Pure Röte schießt mir ins Gesicht.

Und ich erhebe gleichzeitig den Kopf, meine dunklen Haare streiche ich hinter die Ohren.
 

Ich habe seinen Blick bereits gespürt.

Er sieht mich mit aufgerissenen Augen an.

"Da...dat....das....äh....du...", fängt er an zu stammeln und deutet mit dem Zeigefinger auf mein Gewand.

Es war klar, dass er ein Wort dazu verlieren würde, aber die Handlung seinerseits von eben, lässt er nun mal ganz schon ins Dunkle verschwinden.

Ich zeige mit meinen Händen an mir hinunter.

"Was ist?", frage ich spielerisch erstaunt.

"Ki....Kik.....yo....s...Gewand", stottert er weiter und tritt ein wenig auf Distanz.

"Nun, ich musste mir ja was anziehen...du hast DAS doch mitbekommen", antworte ich zweideutig und erhebe eine Augenbraue.

Dieses Mal schaudert er zurück.

"Äh...äh...ja...das hab...ich bemerkt!", sagt er nun im belegten Ton.
 

"Inuyasha....was bedeutet das? Und weich mir nicht aus!" Mit jedem Wort trete ich näher zu ihm. Nur das Geräusch meiner Füße ist im Gras zu hören.

Anklagend deute ich mit meinem Finger auf sein Gesicht, doch seine sonnen-gelben Augen sehen mich nur wieder verschlossen an. Was hat er denn jetzt schon wieder.

"So kann ich nicht...mit dir reden!" Er deutet mit seinen Blicken auf meinen Priesterinnen Gewand.

"W-Wieso nicht?"

"Weil du wie Kikyo aussiehst!", betont er kräftig und seine Stimme zischt durch seine Zähne.

"DAS ist nicht der GRUND! Nur eine AUSREDE!", fluche ich und recke ihm mein Kinn entgegen.

"Pah...ich verschwinde!"

Er dreht sich in dem Moment um die eigene Achse, nur um mich nicht weiter zu sehen, oder eine Begründung abzugeben. Darin ist er ja besonders gut.

Doch ich bin schneller, meine Hand ergreift wie in Windeseile seinen Ärmel.

"Du verschwindest JETZT nicht", unterstreiche ich und versuche meinen beschleunigten Atem zu beruhigen -

Ich beäuge seine silbrig-weißen Haare, die wie eine lange Mähne über seinen Rücken fallen.

"Was willst du wissen?"
 

Hä? Wissen?

"Du weißt doch ganz genau, was ich wissen will", entgegne ich ihm scharf.

"Kagome, ich weiß ja nicht, was du dir da eingebildet hast...ich habe dir nur geholfen. Also deute da nichts rein...Keh", zwingt er sich zu einer Antwort und streift beiläufig meinen Arm hinunter.
 

Einbildung? Das war sicherlich keine gewesen und das weiß er genauso gut. Will er nun auch den Kuss als eine Einbildung festmachen, oder was?

"Ich glaube das einfach nicht", antworte ich verstört und versuche mich zu sammeln.

Meine Lippen beben und klappern aufeinander.

"Ich will jetzt Naraku suchen, mit oder ohne Miroku und Sango...wird auch nicht lange dauern. Wenn ich diesen Kerl gefunden habe, ist er schon so gut wie tot. Ich verschwinde...", wechselt er plötzlich das Thema, schaut über seine Schulter zu mir.

Einen Augenblick lang sehe ich in seinen Augen Wut, die er auf sich selbst hat.

Erstaunt halte ich die Luft kurz an.

"Ich werde dich begleiten", beschließe ich.

"Äh...darum hab ich nicht gebeten. Ich will alleine sein!"

"Osuwari!"
 

*plumps*
 

"Kagome...", faucht er und ich höre mal wieder ein ärgerliches "Keh!", als er aufsteht.

Nachdenklich schaue ich den sturen Hanyou an. Er hat doch Gefühle für mich, wieso will er sich das nicht eingestehen, er hat mich doch so berührt und sogar auf den Nacken geküsst?
 

"Na, wenn du nichts besseres zu tun hast", knurrt er und geht los.

Ich runzle die Stirn, starre kurz zum Himmel hinauf.

Wieso tust du das, Gott?
 

Ich beschleunige meine Schritte und bleibe hinter ihm.
 

*
 

Wir durchqueren den Wald.

"Inuyasha...", beginne ich ein Gespräch, doch es kommt mir bereits seit Minuten so vor, als würde er wirklich seine Ruhe haben wollen.

"Was ist?", fragt er genervt und schaut mich mit funkelnden Augen an. Seine Nerven liegen wohl blank.

Woran das wohl liegen kann, denke ich verschmitzt.

"Nun wo soll ich denn anfangen?", beginne ich langsam und hebe dazu die Hand, mit den Fingern zähle ich ab, "Erstens, du hast mir beim ankleiden geholfen, zweitens, du hast mich...berührt, drittens, du hast...hast du mich wirklich geküsst?"

Inuyashas Mundwinkel ziehen sich zur Seite, eine Grimasse wie es im Buche steht. Dann zieht er seine Augenbrauen zusammen.

"Äh...Keh...", er weicht meinem Blick aus, der ihn fordernd durchlöchert.

Ich will nun endlich ein Geständnis oder eine Entschuldigung - irgendetwas! Egal was!

Doch gar nichts und den Dummen spielen, finde ich langsam nicht mehr amüsant. Er verletzt mich damit.

"Das hat sich so ergeben...was kann ich auch davor, wenn du so mit deiner Blöße spielst", geifert er zurück.
 

Fassungslos starre ich zurück, zu keinem Gegenargument fähig. WAAAAAAAAAAAS?

"Was hast du da gesagt?", stammle ich und knete die Finger ineinander.

Ein paar Vögel zwitschern über uns in den Baumkronen und ein paar Sonnenstrahlen brechen zu uns hindurch.

"Äh....", ertappt blickt er in meine aufgerissenen Pupillen.

Ich lege den Kopf schief und mustere ihn argwöhnisch.

"Du bist so ein BAKA....", wiederhole ich mehrmals verbittert und stampfe mit einem Fuß in den weichen Boden auf.

Doch der Hanyou beobachtet das nur mit einem perplexen, fast halb offen stehenden Mund.

"Was willst du denn hören?", fragt er mich scheinheilig. Ist er so dumm oder stellt er sich nur so naiv?

Wohl eher das letztere!!!!, erläutert mir meine kleine Stimme.

Ich kaue auf meine Unterlippe, wie weit soll ich noch gehen? Er wird es wohl nie über die Lippen bringen und sich immer wieder rausreden.

"Inuyasha...du kannst mich nicht so benutzen, wie es dir passt - das....das", ich atme mit einem Aufschluchzen auf, "...das tut mir weh!", ende ich und senke den Blick, schließe die Augen.

"Aber Kagome?", kommt es von ihm, als würde er wirklich nicht wissen, um was es geht.

Ich höre seine Schritte.

Seine Hand umfasst meine linke Wange und sein Daumen drückt mein Kinn nach oben.

"Sieh mich bitte an", verlangt er.
 

Doch ich weigere mich. Er wird mir sowieso wieder irgendeine Erklärung abliefern und womöglich noch Kikyo in seine Begründung einfädeln. Obwohl diese Sache absolut gar nichts mit ihr zu tun hat.

Ich könnte mich ja so ärgern und ihn tausendmal zu Boden schicken. Aber wem wäre damit geholfen? Meinem bereits geschundenen Herz sicher nicht.

Das Inuyasha so sein kann und mich auf übelste nur ausnützt...mich so berührt und mich so küsst...hat er denn wirklich keine Gefühle für mich und hat sich wirklich alles so ergeben?
 

Das kann ich und das will ich nicht glauben!
 

"Meinetwegen, dann hörst du eben nur zu", fordert er, "ich weiß nicht, was du dir da für Gedanken machst. Das ist eben nur zwischen uns passiert! Du hast mich schließlich auch mal geküsst...als ich zu einem Youkai wurde...solch ein Kuss muss doch gar nichts bedeuten. - ER ist halt passiert und das eben, das...hat sich halt ergeben. DU bedeutest mir nichts!"
 

Ich spüre, wie sich mein Herz zuschnürt bei jedem einzelnen Wort, als würden diese Worte Scherben sein, die sich tief in meine Haut schlitzen.

Meine Adern gefrieren, denn ich will es nicht wahrhaben. Den Schmerz, den er wieder in mir verursacht, wird schlimmer und schlimmer und in meiner Kehle setzt sich ein Schrei fest, der sofort herausgelassen werden will.
 

<Du bedeutest mir nichts?>...
 

Dieser Satz wiederholt sich wie in eine Endlosschleife in meinem Gehirn und immer wieder kommt das Gefühl in mir hoch, wie es war, als er mich geküsst hat.

Ich bedeute ihm nichts?

Verletzt und mit einem Schmerz in den Augen, der kaum in Worte zu fassen ist, schlage ich die Augen auf.

Dicke, große Kullertränen treten aus meinen Augenwinkeln empor.
 

Ich kann sehen, wie er mich erschrocken und verwirrt mustert, es fehlt ihm nun schwer mich weiter anzusehen und lässt mich los.

"Du wolltest DOCH, dass ich dir antworte!", sagt er daraufhin giftig, als wäre es eine harmlose Entschuldigung für seine falschen Worte.

"Hör auf zu weinen", sagt er kräftig und befehlend.

Ich schüttle schnell und traurig den Kopf. Mein Aufschluchzen wird heftiger, mein Atem rasender. Ein Druck hinter meiner Brust baut sich auf, als würden sich meine Rippen zusammenquetschen. Das Einatmen fällt mir immer schwerer, denn der Schmerz übernimmt meine ganze Motorik und nur das Zittern lässt erahnen, was dies für ein Leid in mir erweckt hat.

Seine Augen sind verschlossen, ich kann kein einziges Gefühl erkennen. Hat er mich etwa nicht angelogen, waren seine Worte der pure Ernst?

Welch eine Ironie!
 

Mich erreichen seine Blicke nicht mehr, denn ich drehe mich mit dem Rücken zu ihm, schlage die Hände vor dem Mund, um nicht aufzuschreien. Meine Wut ist bereits da und kriecht wie eine Besessene, durch meine Seele, schlägt mir vor, ihm eine Ohrfeige zu verpassen oder ihn zu Boden zu schicken.

Ich schüttle mich, als wäre mir kalt.

Dieser Satz hat gesessen. Er hat mich total aus der Bahn geworfen. Mit allem habe ich gerechnet, aber nicht mit so einem vernichtenden Urteil.

"Bitte weine doch nicht...ich wollte dir doch nicht weh tun. Ich...mach auch immer alles falsch...", sagt er leise und verzweifelt zu sich selbst, als würde nur noch er auf dieser Lichtung stehen.
 

Wie Recht er hat, doch das ändert nichts.

Diese unterdrückten Tränen brechen nun an die Oberfläche. Ich bedeute ihm nichts....nichts...das kann doch nicht wahr sein!!!

Mein Aufschluchzen wird immer wieder durch mehrmalige Zitterpartien unterbrochen, meine Hände beben unter einer Last, die nicht vorhanden ist.

Gott, ich mach mich total zum Affen, vor ihm....vor einem Hanyou, der nichts von Gefühlen versteht - Dem ich nichts zu bedeuten scheine...

"Kagome...beruhige dich doch", höre ich selbstquälerisch von seiner Seite aus und er schlingt mir von hinten seine Arme um meinen Bauch, zieht mich etwas nach hinten , sodass mein Hinterkopf erneut an seiner Brust lehnt.
 

Ich will, dass er mich loslässt-

Ich hab es ja verstanden!

Sein Herz klopft laut gegen meinen Kopf -
 

Wütend und mit einer erstaunlichen, übrig gebliebenen Kraft in den Händen will ich seine Hände verdrängen - doch es gelingt mir nicht, meine Sicht ist schon so vernebelt, dass ich bereits all meine Körperkraft darin verschwendet habe, zu weinen und zu zittern.

"Kagome, bitte...", flüstert er und senkt sein Gesicht tief in die Fülle meines Haars.

Immer wieder kneife ich meine Augen zusammen, sie brennen bereits unter den Tränen und meine Lippen klappern aufeinander, als hätte ich Schüttelfrost.

"Verzeih mir...bitte....ich bin ja...so dumm...ich will nicht, dass du wegen mir weinen musst!" Seine Lippen sind nah an meinem Ohr, sein Atem kitzelt an meiner Halslinie.

Ich stocke, doch wieder bebt mein Körper unter Anspannung und erneut fallen Tränen über meine Augen.
 

"Ich bedeute dir...nichts", krächze ich, "Verschwinde. Dich muss das doch nicht stören! Ich bin dir...doch egal. LASS MICH SOFORT LOS!", entgegne ich mit einem Ton der Verzweiflung und ziehe eine Grimasse des Schmerzes und des Erkennens.

"Ich hab...es nicht so gemeint. Ich war nur so...ich wollte dich verletzen...ich wollte das nicht sagen. Du bedeutest mir sehr viel, Kagome...mehr als du solltest!"
 

Bei den letzten vier Worten dreht er mich nachgiebig und langsam zu sich herum.

Er lächelt mich an?

Er lächelt....das hat er noch nie getan....?!

Mein Mund wird trocken und doch treten weiter Tränen aus meinen Augen.

Der Wind hat aufgefrischt, einige Haarsträhnen hängen nun in meinen Wimpern, mein Atem ist heftig, als hätte ich mich zu sehr angestrengt nicht völlig aus der Haut zu fahren.

"Das ist ganz neu für mich....Kagome. ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...", beginnt er wieder und streift die störrischen Haarsträhnen aus meinem Gesicht, schließlich streift er letztendlich über meine Wangen und vertreibt noch die letzten paar, sesshaften Tränen.

Ich nicke nur unmerklich und kann es doch nicht fassen, was ich höre. Meine Gedanken sind vernebelt, als wären sie in einem dichten Dunst getaucht.

"Keh....du sagst nichts?"

Langsam ziehen sich meine Mundwinkel nach oben.

"Inuyasha, du...", stammle ich und mir bleibt schließlich der Ton weg.

"Ich bin es...der schweigsam neben dir gehen kann, ohne das du etwas bemerkst!"

Ich horche abrupt auf.
 

Mir bleibt der Atem im Halse stecken.

"Das wolltest du doch wissen...nun weißt du es. Kagome, es warst du, über die ich gesprochen habe...was ich zu Sota gesagt habe..." Er sieht mich abwartend an.

"...das alles habe ich über dich gesagt!" Er sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht genau entziffern vermag, denn nun ist es wieder so, als wäre das Schloss zu seinem Herzen aufgebrochen worden. Es ist also wirklich wahr!!!! Wahrhaftig!

"...Jetzt sag doch mal was", drängt er mich und schüttelt mich leicht an den Schultern, "oder bist du stumm geworden? Hast du das auch gerade alles verstanden? -Äh? Taub bist du doch nicht?"

Er wedelt kurz mit seiner Hand vor meinen Augen herum und überprüft meinen Blick, der noch immer starr auf ihn gerichtet ist.

Ich kann gar nicht reagieren.
 

"Kagome? Ist alles in Ordnung?" sorgend mustert er mich.

"Ja", entgegne ich ihm endlich mit einem Piepsen in der Stimme, "jetzt schon!"

"Oh Kagome...du bedeutest mir mehr, als mein eigenes Leben!"

Dann drückt er mich an sich und er hält mich fest, ganz fest, bis mir doch wirklich das Herz fast auf dem Boden rutscht.

Ich weiß nicht, was ich als erstes denken soll, denn ein breites Grinsen will sich auf mein Gesicht festsetzen.

Irgendjemand sollte verhindern, das dein Herz überläuft..., erkennt meine kleine Stimme, die immer leiser wird und bald schon ins Verstummen gerät.
 

Ein Ansturm von Freude fliegt durch meinen Magen, und als wären nun wieder kleine Schmetterlinge darin geboren wurden, fliegen sie durch meinen gesamten Körper, der nun völlig gelähmt zu sein scheint. Ich liege einfach so in seinen Armen.

Es war doch ein Liebesgeständnis von ihm?

Oder etwa nicht?
 

*
 

Auf einmal reißt er sich von mir los. Sein Gesicht wird ausdruckslos, seine Wahrnehmung richtet sich nun auf die Umgebung.

Mit einer Handbewegung gibt er mir zu verstehen, ganz still zu bleiben.

Verharrend bleibe ich so stehen und traue mich nicht mal zu atmen.

Als ich noch sehe, wie er sein Schwert aus der Scheide zieht, sehe ich immer wieder aus den Augenwinkeln um mich. Ich traue mich nicht mal richtig zu atmen.

Mit einem wachsamen Blick beäugt er mich schließlich und ich lese in seinen Augen, dass Gefahr droht.
 

Dämonen? Jetzt?
 

Todespanik setzt sich in meinem Nacken fest, als ist es ein übler Verfolger.
 

Inuyasha geht mehrere Schritte vor und sein Schwert zielt in eine dunkle, fast schwarze Nische zwischen zwei Bäumen.

Naraku?

Hier?

Nur Inuyasha ist hier...wieso hab ich auch nicht Bescheid gegeben, dass ich mit ihm nun unterwegs bin? Vielleicht spüren es unsere Freunde, dass Gefahr droht und kommen uns zur Hilfe?

Ich fühle mich sicher, weil Inuyasha in der Nähe ist. Ich spüre erst jetzt wieder den festen Köcher auf meinem Rücken und erinnere mich, dass ich auch bewaffnet bin.

Mit einer lautlosen Bewegung ziehe ich meinen Bogen hervor und einen Pfeil.

Meine Augen sondieren die Gegend.

Kein Geräusch, doch Inuyasha hat sich noch nie geirrt.
 

Da....ein Donnern. Fast ein Erdbeben gleich.

Inuyasha jedoch verzieht nur den Mund.

"Komm raus...ich weiß, dass du da bist", schreit er und dreht sich um die eigene Achse, mit Tessaiga im Anschlag.

Ein erschrockener Seufzer entkommt meiner Kehle, als sich ein riesiger Dämon durch die Bäume zwingt.

Inuyasha jedoch hat mich bereits in seinen Gedanken nach hinten verbannt, nun geht es ihm nur noch um den Kampf und um den Sieg... "Dir wird nichts passieren", sagt er mir.

Dicke Klumpenfüße stampfen wütend auf.

"Wer hat dich geschickt?", brüllt der Hanyou und wedelt mit Tessaiga ehrfurchtsvoll vor dem grässlich, grün-schleimenden Dämon herum.

Riesige, schlitzartige Dämonenaugen schauen den Hanyou verächtlich an, hebt in sekundenschnelle die Hand und...
 

Tobende Blitze fauchen um uns herum. So schnell, dass nicht mal Inuyasha rechtzeitig reagieren kann.

Einige rote, stechende und helle Blitze treffen ihn und er knallt mit schmerzhaftem Brüllen zu Boden, fegt noch ein paar Meter über den Boden und bleibt schließlich reglos liegen.
 

"INUYASHA!", schreie ich und lenke stattdessen die Aufmerksamkeit des Dämons auf mich. Meine Sorge tritt in den Hintergrund und ich spanne den Bogen.

"Das tust du nicht noch mal", gifte ich und schieße den heiligen Pfeil in Richtung des Übeltäters.
 

"WAAAAAAAAS?"

Wer ist er und wieso kann er meinen Pfeil so leicht in zwei hauen?

Ich schrecke auf, als der Dämon stampfend zu mir tritt.

Ängstlich schaue ich zu Inuyasha, doch er bewegt sich nicht.

Oh nein....was?

"INUYASHA! Helf mir", schreie ich aus Leibeskräften, als der Dämon knurrend meine Hüften umpackt und mich in die Höhe schmeißt.

Kalter, eisiger Lufthauch schnaubt um mich herum.

"KA...GOOOO...MEEEEEE", zischt die Dämonenstimme, "diiiiiiiiiiiichhhhhh...gefundeeeeeeeennnnnnnnn!"

Dann packt er mich mit einer festen Pranke und läuft los, während ich wie verrückt um mich schlage.

"Was hast du mit Inuyasha gemacht?", schreie ich wie eine Furie und wiederhole immer dasselbe.

"EEEEEEERRRRRRR issssssssccccccccchhhhhhhhhhht toooooooot!", faucht er kühl.

Harte, spitze Äste treffen mich ins Gesicht und ritzen meine Gesichtshaut auf, feine Blutstriemen bilden sich und ich schmecke Blut, als feine Rinnsäle über meine Lippen fallen.
 

Tot?

Das Wort schneidet sich tief in mein Herz. Ich fühle in dieser Sekunde rein gar nichts, kann mich nicht mal auf mein Gefühl verlassen. Ich spüre nichts, ich kann ihn nicht fühlen.

Moment mal, schreit meine große Stimme, nur weil du einmal etwas gefühlt zu haben scheinst, als etwas mit ihm passiert ist, heißt es ja nicht, dass es dir wieder gelingt?

Niemals. Er hat mir selbst immer gesagt, dass er nicht so leicht zu töten ist...ihm darf nichts geschehen sein.

...Und wenn doch? Jetzt kann er dich nicht beschützen...wer weiß, was nun mit dir passiert?

Übelkeit überkommt mich, mein Unterleib zieht sich wie ein Ballon immer wieder zusammen.

Er ist nicht tot, nicht durch einen einfachen Blitz!

Kein Dämon kann plötzlich so eine starke Kraft haben! Außer er kommt von Naraku?
 

Er hatte ja nicht einmal die Möglichkeit sich zu verteidigen oder einen Angriff zu starten.

Zuvor war doch alles noch so friedlich gewesen - er hat mir seine <Liebe> gestanden...das hoffe ich zumindest, dass es eine Art Geständnis war. Wie könnte er jetzt sterben?

Nach allem...

Wieder versuche ich mich zu befreien, doch je mehr ich es versuche, desto stärker drückt er mich gegen sein stinkendes Fell.

Er riecht nach Tot und Friedhof....nach Leichen und Moder.

Ich habe Angst. Angst um mein Leben. Niemand weiß, wo ich bin. Nicht mal Sango oder Miroku wissen, was passiert ist.

Niemand, außer Inuyasha....er darf nicht tot sein...

"Wohin bringst du mich?", sage ich atemlos.

"NAAAAAAAARRRRRRRAAAAAAAAAAKKKKKKUUUUUUUUUU!"
 

Das ist Antwort genug, die zischende Dämonenstimme vollbringt in mir noch mehr Grausen, meine Gedanken sind wirr und mich gruselt es.

Er packt mich so hart in den Nacken, das mir ganz schummrig wird....auf einmal....werden meine Lider schwer und alles wird dunkel um mich herum.

.
 

(to be continued)
 

++++****++++
 

Anmerkung: ^____^ Hoffe ihr mögt diese Fortsetzung - weiß zwar nicht ob Inu so handeln würde, wenn er in die Enge getrieben wird, aber wer weiß, wer weiß *grins* ich denke mal schon. Hab mir wirklich Gedanken gemacht, wer wohl von beiden den ersten Schritt macht. Ans ich wollte ich Kago nehmen, doch ich finde, dass es viel romantischer rüberkommt, wenn Inu beginnt. *klatschindiehände* Das hat dann so was gefühlvolles, so vertrauensvoll. *schwääääääärm* Ich schweife wieder ab, aber eigentlich bin ich zufrieden mit dem Kappie.

Danke für die lieben Kommis ^^ *sichmegadollefreut*

Teil 19.: ~In den Schatten...Augen voller Dunkelheit~

Teil 19.: ~In den Schatten...Augen voller Dunkelheit~
 

Fröstelnd schlage ich meine Hände um meinen Körper, mein Rücken schmerzt, als würden mehrere Klingen über die Haut wetzen, als ich langsam aus meiner Bewusstlosigkeit erwache.

Es ist dunkel, tiefschwarz, nicht mal die Hand kann ich vor Augen sehen. Ich lehne an einer kalten Mauerwand, in irgendein Gewölbe. Kalter Wind bläst immer wieder in mein Gesicht, doch ich sehe nirgendwo ein Fenster.

Meine Kehle ist wie durch einen Gürtel zugeschnürt, meine Unterlippe scheint aufgerissen und auch so scheint mein Körper in einer schlechten Verfassung zu sein. Meine Oberschenkel fühlen sich taub an, als wären sie durch die Kälte eingefroren.

Ich bin nicht gefesselt, das heißt also dass ich in einem verschlossenen Keller sein muss. Ich blinzle, meine Augen fangen an zu brennen und bilden Tränen, als mein Gedanke sofort zu Inuyasha wandert.
 

Wo ist er?...Was ist geschehen?...

Ein stechender Schmerz in der Magengegend macht sich bemerkbar, als ich versuche mich an die Wand hoch zu kriechen.

Mein Rücken scharrt über abgewetzten Stein und schmerzt wie die Hölle, als ich wackelig und um das Gleichgewicht kämpfend zum Stehen komme.
 

Ebenso mein Atem hat sich langsam etwas beruhigt, doch mein Herz pumpt kräftig und pocht lautstark in meinem gesamten Körper - ich kann den Puls in jeder Faser meiner Muskeln wahrnehmen.

Angst hat sich nun in meinen Blicken festgesetzt, als ich versuche den Blick etwas zu schärfen. Doch ich erkenne nichts.

Was hat Naraku mit mir vor?
 

Ich stoße mich mit beiden Händen von der kühlen Wand ab und torkle wie eine Betrunkene zwei Schritte vor, wäre fast wieder zu Boden gefallen, doch wankend schaffe ich es auf den Beinen zu bleiben.

Tastend versuche ich irgendetwas zu fassen, ein Gegenstand...oder irgendein Indiz dafür, wo ich nun bin.

Der einzige Gedanke der mich antreibt, ist Inuyasha. Ich muss zu ihm zurück.

Er braucht mich...meine Hilfe...Noch immer will ich die Worte des Dämons nicht ernst nehmen, noch immer überschlagen sich die vergangenen Ereignisse in meinem Kopf.

Plötzlich höre ich ein Poltern. Jemand kommt....

Schritte, feste Schritte.
 

Ich bleibe wie versteinert stehen, mein Herz drückt erneut ängstlich gegen meine Brust und will fast vor Panik zerspringen.

Immerhin schaffe ich es, meine Hand vor meine Augen zu halten, um das grelle Licht abzuschirmen, welches nun auf mich fällt, als die Tür aufgestoßen wird.

Zum Osten wendet sich nun mein Gesicht und ich erkenne eine Silhouette.

Ist das Naraku?

Ich versuche etwas mehr in den Schatten diesen Fremden zu sehen, doch meine Augen spielen mir Streiche.

Denn ich sehe lange Haare, die dieser Person bis über den Rücken fallen. Und es sind keine dunklen Haare, die normalerweise Naraku hat.

Meine Augen vergrößern sich, schließen sich mehrmals.

D-das kann nicht sein.....wiederhole ich in endlosen Zyklen und murmle es leise, schockiert vor mich hin.

Als diese Silhouette in den Raum tritt, scheint ihm auch das Licht zu folgen. Hinter ihm sind noch zwei weitere Schatten mit Fackeln.
 

Ich ziehe die Luft durch die Zähne, als mich rot glühende Augen anschauen.

NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNN, schreie ich still aus Leibeskräften.

Seine Schritte sind schwer und treten lautstark über den Boden, ein erschaudertes Geräusch folgt bei jedem Schritt.

Ich gehe zurück, versuche zu fliehen, weg davon, was ich da sehe.

Was hat Naraku ihm angetan? Meine Stimme schreit in meinen Ohren und ich schüttle wie wild den Kopf.
 

Ich höre ein Knacken, als würden seine einzelnen Knochen diese Geräusche erzeugen. Todespanik kriecht in jeden Winkel meines Körpers, die Kälte ist nun überall.

Immer näher kommt er mir.

Immer noch bleibe ich wie versteinert nun stehen, ich kann nicht weglaufen.

Obwohl mich meine innere Stimme dazu zwingt. Sie will sich um mein Leben kümmern...denn sie hat Angst, dass mir etwas zustößt.
 

Was hat dieser Mistkerl ihm angetan? -

Dann sehe ich in einem Lichtreflex, wie sich seine Arme durch die Luft auf mich zubewegen, spitze Krallen erkenne ich in einem Anflug des Fackellichts.

Ein abruptes beginnen eines Aufschreis reißt durch das Zimmer.

Er drängt mich absichtlich zur Wand zurück.

Es ist beängstigend, denn in seinem Blick lese ich nicht nur Todesgier...sondern absolute Kälte und Hass.
 

Ich winde mich wie unter Schmerz, meine Hände fassen erschaudernd die Wand hinter mich. Mein Fluchtweg ist nun nicht mehr vorhanden, falls es je einen gegeben haben sollte, habe ich ihn mir gründlich verspielt.

Dann höre ich ein Schnaufen seinerseits, sein Atem rasselt, er bleibt genau vor mir stehen und auf einmal höre ich ein Auflachen.

So habe ich ihn noch nie gesehen...

Mein Mund ist trocken, meine Lippen zusammen gepresst. Ich kann nichts sagen, nichts.

Ich habe nackte Angst, die mich ummantelt.

Seine festen Krallen packen mich an den Oberarmen und drücken mich hart und verletzend noch fester an die Wand, als würde es ihm ein leichtes sein, mich zu zerdrücken.

Ich ziehe eine Grimasse. Es schmerzt so sehr, es tut so weh....merkst du es nicht?

Hat Naraku ihn unter Kontrolle? Es ist ganz anders als sonst...es ist als würde es ihm noch mehr Spaß machen...als würde kein Funken mehr in ihm sein, der ihn erkennen lässt, wer ich bin.
 

Wütende Tränen trennen sich von meinen Augenwinkeln. Es ist so dunkel, nur seine stechenden, leeren Augen, die noch zuvor so friedlich waren, sind nun wie besessen.

Er keift unmerkliche Laute, als er mit der Hand meine Kehle umfasst.

Ich schreie auf, strample, als er mich vom Boden hochhebt und fester zudrückt.

Meine Lungen scheinen sich zusammen zu pressen, immer enger, wie auch die Luft, die nun nicht mehr in meinen Körper fließen kann.

Ich huste auf, krächze und schlage mit letzter Kraft um mich.

"Nein....N---ne----nein....nicht....", stammle ich unter Schmerz und eine Qual, die nicht beschreibbar ist, brennt in meinen tränenverschleierten Augen.

Spitze Krallen kratzen über meine Halslinie, die daraufhin aufbricht und warmes Blut sickert hinunter.

Ein weiterer Schockmoment, ein weiterer Angstruf.

Doch sein Gebrüll ist nicht mehr menschlich.

Seine Kraft so viel stärker als ich es sonst aus seiner Transformation kenne.

"STIRB....!!!!"
 

Nur dieses Wort, nur dieses fast zerrende Wortgeflecht aus seinen beißenden Lippen.

"Stirb KIKYO......!"
 

Waaaaaaaaaas?

Kikyo? Ich bin nicht Kikyo! Ist er blind? Was passiert da?

"Ka----", ich versuche mein Namen zu sagen, doch er drückt meine Luft ab, mein Blick wird trüber, ich huste, der Schmerz verstärkt sich, mein Hals ist wie zusammengeschnürt

"...go....", meine Augen quellen fast hervor, als er mein Gesicht in den Nacken schlägt.

Als wären irgendwo Knochen gebrochen, kann ich mein Gesicht nicht mehr anheben...es ist wie taub, wie gelähmt...doch meine Knochen sind nicht gebrochen.

Ich kann mein Gesicht wieder erheben. Es tut nur bestialisch weh---

"...me...", stammle ich und huste, als er seine Krallen fortzieht. Mit einem letzten, schmerzhaften Angriff trifft er mich in die Bauchhöhle.

Panisch und heulend vor Schmerz gehe ich in die Knie. Das lange Priesterinnengewand hüllt mich ein.

Ich schaue auf, halte meine Hand um meinen Hals. Alles noch da...ich lebe noch...

Meine Lungen sind schwer, als würden sie nicht glauben, dass sie wieder richtig atmen können.

Meine Kehle schmerzt, meine Luftröhre ist wie ein Strohhalm, habe das Gefühl nicht besser atmen zu können, immer wieder muss ich husten.
 

Doch ER grinst nur hämisch, geht in die Hocke.

Seine spitzen Krallen legen sich auf meine Wangen, sie berühren die leichten Kratzer, die die Äste verursacht haben.

Er sieht mich an.

"Kago....me....", hauche ich leise, will dass er sich wieder an mich erinnert.

Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben und in gleicher Sekunde zieht er mit seinen Krallen über meine Wangen.

Ein Geräusch, als würde meine gesamte Haut auseinanderfetzen.

Die verkrusteten Striemen öffnen sich wieder, heißes Blut, als würde es

kochen, tropft wieder aus den Wunden. Blutstropfen zieren den Weg auch über seine Handfläche.
 

"Was...ist geschehen?" Der Schock in meiner stimme klingt krächzend, ich fühle mich wie gelähmt.

"DU wirst BALD sterben....KIKYO...", betont er in einem markerschütternden Ton.

Meine Zähne klappern, meine Hände zittern, mein Herz schlägt, als würde es für zwei pochen.

Warum denkt er, dass ich Kikyo bin?
 

Meine Augen werden müde, was ist los mit ihm?

Plötzlich rahmen seine Hände mein Gesicht, für eine zeitlang sieht er mich hasserfüllt an.

Mit aufgerissenen Augen blicke ich ihm entgegen.

Dann drückt er meine Wangen zusammen, als wären sie ein Schwamm. Meine Zähne knirschen, es schmerzt wie die Hölle, ich versuche etwas zu stammeln.

Doch ich kann nicht, blendend vor Qualen schließe ich die Augen.

"Inu....yasha....", kann ich nur noch hervorbringen, bevor ich wieder das Bewusstsein verliere.
 

(to be continued)
 

~~~~~~~~~~~*****************
 

Anmerkung meiner Wenigkeit:
 

Hey bevor ihr mich schlägt, ich weiß auch dass das kap ziemlich kurz ist oO *verwundertist* kam mir beim Schreiben irgendwi elänger vor.

Aber irgendwie hat mich am Ende des kaps die bekanntliche Muse verlassen und ich musste es erst mal beenden.

XDD

So, ich dénke mal schon am Anfang konnte man wissen,wer da reingekommen ist. Eigentlich wollte ich jemand ganz anderen nehmen und die FF in zwei weiteren Kaps abschließen *gg*

Doch ich hab mich kurzerhand anders entschieden und die Person ersetzt...na ihr wisst ja wen *zwinker*

ich finde das gibt noch einmal so ein Spannungsbogen. Und ich möchte echt wissen, ob ich weiterschreiben soll? denn so wie es jetzt voranschreitet, könnte ich trotzdem auch in zwei kaps aufhören.

Das müsst ihr mir sagen. also bitte um Antwort ^___^
 

Nun ja, wsa im kap passiert ist? oO njo...*klatschindiehände* hab gestern Main hoon na gesehen, hat absolut nichts mit dem kap zu tun *verwirrtist* aber irgendwie hats schon zur Inspiration beigetragen.

Die nächsten kappies werden eindeutig wieder länger. Also schiebt keine Panik *euchknuddelz*

hab euch alle lieb

danke für die tollen Kommis *sich sehr geehrt fühlt*

bye die Lily

Teil 20.: ~Werden wir uns finden?~

Teil 20.: ~Werden wir uns finden?~
 

Wieder erwache ich, doch dieses Mal mit einem pelzigen, rauen Geschmack im Mund. Tastend erhebe ich meine Finger zu meinem Gesicht, als ich über meine Wangen streife, verziehe ich die Mundwinkel und ein leises "Aua!" stößt durch meine zusammen gebissenen Lippen.

Der Raum wirkt nun heller. Wie spät ist es? Ich schaue um mich, jede Bewegung meines Halses piekt, als würden im Sekundentakt Nadeln hinein stechen.

Doch viel ist nicht zu erkennen. Der Raum ist nicht viel größer als eine Nische, es gibt doch hier tatsächlich eine Zellentür. Mit richtigen Gittern?

Ich fühle mich wie in einem Gefängnis. Mein Schädel brummt und mein Bauch schmerzt noch immer.

Erst jetzt prasselt alles wieder auf mich ein. Der kräftige Faustschlag hat von ihm gesessen, mein Hals fühlt sich rau an, als würde er nicht mehr mir gehören, sondern jemand fremdes.
 

Ich kann es noch immer nicht fassen. Das war bestimmt nur eine Halluznation, vielleicht hab ich nur wirres Zeug geträumt und das alles ist gar nicht wirklich passiert. Als ob Inuyasha mir das antun würde....hier....jetzt...plötzlich?

Nein, nein, nein. Das war er sicherlich nicht gewesen, bestimmt nur irgendeine bösartige Mischung aus ihm...der...Moment mal...

Bösartige Mischung? Meine ich damit einen bestimmten Hanyou, der sich ohne Tessaiga verwandelt? Also muss er es doch wahrlich gewesen sein.
 

Meinen Hinterkopf pfeffere ich gegen die Wand, die Wucht soll den Schmerz in meinem Herzen übertünchen. Doch das funktioniert natürlich nicht. Das einzige, was bleibt, ist der doppelte Schmerz. Mein Herz und nun auch das Brummen werden stärker. Ich befeuchte meine Lippen mit meiner rauen Zunge, sie ist aufgerissen und noch etwas verkrustetes Blut nagt auf meiner Oberlippe.

Ich fühle mich modrig und verletzt, doch ich finde noch die letzt, bewegende Kraft mich aufzusetzen, mich an der Wand anzulehnen und zur Gittertür zu humpeln. Mein Bein muss wohl auch was abbekommen haben. Als würden spitze, heiße Nadeln ganz langsam, wie in einer Folter über die Haut streifen und sie dann langsam und mit sichtlichen Spaß zerhacken.

Ich verziehe mein Gesicht zu einer Grimasse, als ich zittrig meine Finger um die kühlen, silbrigen Stangen falte. Ich versuche etwas in dem Gang zu erkennen.

Vor mir ist rein gar nichts, nur noch eine trostlose Wand.

Was will Naraku mit mir machen? Wieso hat er mich eingesperrt? Was soll das alles?

Als ich ein Geräusch höre, was ich nicht eindeutig entziffern kann, zucke ich zuerst zusammen, sehe dann aber nach links oder versuche es zumindest. Ich quetsche mein Gesicht so nah an die Stangen heran, dass sie bereits meine Haut küssen können. Die Stangen sind kalt, eisig kalt, wie all das hier, wo ich mich befinde.

"Inu...yasha?", stammele ich wie von Sinnen. Er steht rechts an der Mauer gelehnt, in der Nähe meiner Zelle, oder soll ich vielleicht doch Gefängnis sagen?

Er hat seinen Blick so weit gesenkt, dass seine weißen Haare vor seinem Gesicht hängen und es somit verdecken.

"Inuyasha...rede mit mir. Was hat er getan?", meine Stimme überschlägt sich, denn meine Fragen häufen sich, ich will das er mir antwortet.

Doch er reagiert nicht, er bewegt sich nicht mal. Atmet er überhaupt noch? Ich kann gar keine Brusthebungen erkennen? Und was mich total stutzig macht, ist, dass er seinen roten Schutzanzug nicht anhat.

Er trägt stattdessen einen langen Umhang, so eine Art weinrote Robe, der seinem Suikan im Entferntesten zwar ähnlich sieht, sie es dennoch aber nicht ist.

Ich runzle verwirrt die Stirn. Fragen, die mir Angst machen, schießen durch meine Gedankengänge.

Mein Herz klopft gegen das Gitter.

Ich manifestiere meinen Blick auf ihn. Was ist los mit ihm?

Dann...?
 

Sein Blick ist wie pures Feuer, welches mich zu verschlingen versucht, als er den Kopf anhebt.

In sekundenschnelle ist er vor meinem Gitter angekommen und packt meine Hand, die noch an dem Gitter hängt. Kräftig umschlingt er mein Handgelenk. Ich schreie auf.

"Kiiiiikyooooo....", Sein Ton ist so verletzend, angreifend und voller Hassgefühl.

"Ich bin KAGOME", stauche ich ihn an. Meine Stimme klingt leise, fast eingeschüchtert durch diese aufbrausenden Augen

"Kagome....", wiederholt er begriffsstutzig und zieht die Augenwinkeln zusammen.

"Noch nie von diesem Weibstück gehört....wer soll das sein?" Sein Handgriff wird fester.
 

Er erkennt mich wieder nicht?

Meine Augen zerreißen vor Ungläubigkeit, sie werden glasig, mein Herz pumpt noch schneller.

Immer wieder echoen seine Worte in meinem Kopf. Widerwillig schüttle ich den Kopf, während er meine Hand aus dem Gitter zieht und mich fest an die Stäbe drückt.

Meine Wange quetscht sich an die kühlen Gitter.
 

"ICH werde...dich TÖTEN! Endgültig...!", keift er und ich kann nicht erahnen, ob er noch etwas weiß aus seinen Erinnerungen, ich weiß auch nicht, warum er auf einmal Kikyo töten will.

"Ich bin aber nicht Kikyo....du Mistkerl. Was hat Naraku mit dir gemacht? Leidest du unter Verfolgungswahn?...Sieh doch mal genau hin...ich bin Kagome!"

Meine Stimme schafft es aus meinen wirren, schnellen Gedanken einen fast vollständigen Satz zu erschaffen.
 

Er zuckt etwas zurück, doch seine Krallen reißen sich schon fast in mein Handgelenk hinein.

Es tut abscheulich weh...

"Kagome...", wiederholt er wieder und senkt kurz den Blick. Seine roten Augen wirken auf einmal funkelnder.

"Wo ist diese Kagome?" Er packt nach meiner anderen Hand und schlägt mit einer Kraft zu, die ich nicht erwartet habe. An meinem Unterarm läuft Blut hinab und schlägt nun in kleinen Tropfen zu Boden.

Ich knirsche mit den Zähnen, abrupt atme ich aus und wieder ein. Mein kleiner Aufschrei hat gereicht, dass er meine Handgelenke nicht mehr so hart umfasst.

"Sie steht vor dir, du BAKA! Erinnere dich!....", schreie ich und versuche seinen teuflischen Augen standzuhalten.

"Du kleines, dummes Weib...nur weil du eine Priesterin bist, werde ich dich nicht verschonen. Lass diese.....Spielchen", schnaubt er.

"OSUWARI!"

Ich bete inständig, dass dieser Fluch noch hilft. Es hat schon einmal bei der Transformation nicht geklappt. Doch jetzt ist es anders - diese scheint wohl gezwungenermaßen zustande gekommen zu sein. Denn Tessaiga ist noch in seiner Schwertscheide.

Was mich auch überrascht.
 

Zuerst schaue ich verwundert zu, wie er auch den Blick überrascht auf mich richtet und dann...

Du hast wohl mein Gebet erhört?

Rücklings fällt er zu Boden und landet mit einem Knurren zu Boden.

"DU HEXE", funkelt er mit wütenden Blicken.

"OSUWARI! OSUWARI! OSUWARI! OSUWARI! OSUWARI! OSUWARI! OSUWARI!....", wiederhole ich, bis ich keine Luft mehr bekomme und mich stockend an dem Gitter festklammere.

Inuyasha knallt mehrmals nach hinten, und schließlich bleibt er regungslos auf den kahlen Boden vor meiner Zelle liegen.
 

"Inuyasha?", sofort kündigt sich meine sorgende Stimme an und ich versuche meine Hand aus der Gitteröffnung zu schieben, um ihn irgendwie zu erreichen, ihn anzufassen.

Ich erfühle nur diesen weinroten Umhang.

Doch meine Fingerkuppen können ihn nicht berühren, dafür liegt er nun zu sehr auf Abstand.
 

Dann höre ich ein Brummen.

"Inuyasha?", sage ich wieder, "komm zu dir." Ich will ihn wieder holen, egal, wie Naraku das geschafft hat, es muss doch rückgängig gemacht werden können.

"Keh....!"

Zum ersten Mal muss ich lächeln, als ich diesen Ausdruck wahrnehme, vergesse sogar meine Schmerzen, das Blut, das noch immer meine Hände hinab läuft.

Er erhebt sich und hält sich quälend den Kopf mit einer Hand, sieht dann besonnen auf seinen weinroten Umhang, dann nochmals auf seine Hand und schließlich schaut er auf. Sein Blick bleibt auf mich liegen.

"Kagome?"
 

Die Zeit scheint wie still zu stehen. Oh mein GOTT, ich strahle über das ganze Gesicht, doch meine Gesichtsmuskeln sind wohl damit nicht einverstanden und zeigen mir deutlich, wie sehr sie noch immer wehtun.

Er rappelt sich hoch, blinzelt des Öfteren und steht vor meinem Gitter.

Bebend umfasst er meine ebenfalls zittrigen Finger, die nun klappernd um den Stangen lehnen.

"Was...wie bist du hierher gekommen?", kommt es von ihm.

Erinnert er sich gar nicht? Das sollte ich eher ihn fragen.

"Ich...", langsam atme ich heftiger, mein Schluchzen dringt durch die Kehle und ich muss meine Lippen zusammenschließen um nicht zu schreien.

"Was hat er dir angetan?", ächze ich.

Inuyasha jedoch sieht mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Wer?"

"Naraku....", erwidere ich verblüfft.

"Ich...ich weiß nicht. Verdammt.... Was hab ich denn getan?" Zögernd umfasst er meine Finger und sondiert sorgend mein Gesicht.

"Du hast ja Wunden...Kagome...wer hat DIR das angetan?"

Ich schlucke mehrfach, als wären dicke Klöße in meinem Hals.

Meine Augen werden erneut wässrig.

"...", ich versuche zu antworten, doch je mehr ich seine kühlen Finger drücke, desto trauriger werde ich.

"Kagome? Was ist los? Ich hol dich erstmal hier raus!"

"Inuyasha...", ich halte ihn zurück und drücke seine Hand fester.

Er hebt eine Augenbraue.

"DU....hast das getan! Du warst ein YOUKAI!", wispere ich mit unterdrückten Aufschluchzen.
 

Sein geblätterter Gesichtsausdruck, dieses Erstaunen in seinen Augen, als hätte er keine Ahnung, wovon ich da rede.

"Das kann nicht sein....", sagt er und schaut auf sein Tessaiga.

"Glaubst du etwa ich lüge?" gekränkt lasse ich seine Hand fallen.
 

Er schüttelt den Kopf.

"Darum kümmern wir uns später. Du musst hier erstmal raus."

Als er sein Tessaiga zieht, scheint auch die Zeit für Sekunden nicht weiter zu laufen.
 

Ein lautes Auflachen folgt.

Inuyasha und ich starren uns entgeistert an und schauen nach rechts.

Naraku.

"Ich habe nie an deinem Talent Zweifel gehegt. Gut gemacht, Kagome. Du hast ihn dir wohl zurückgeholt. Schade eigentlich, er wäre so ein guter Sklave geworden!"
 

"Ich glaube ich höre nicht recht?", kontert Inuyasha und zielt mit Tessaiga auf ihn.

"Nun, du hättest diese Gitter sowieso nicht mit deinem Tessaiga zerschlagen können. Sie können nicht zerstört werden."

Der fassungslose Ausdruck in Inuyashas und meinen Augen folgt kurzum.

"Das glaub ich dir nicht", meint der Hanyou stur.

"Dann versuch es doch!" Naraku deutet auf das Gitter.

Inuyasha schaut immer wieder mit den Augenwinkeln zu mir.

Dann lässt er sein Tessaiga sinken.

"Schön Inuyasha. Ich denke wir verstehen uns. Ich habe bereits Kagomes Juwelensplitter in meinem Besitz genommen....", fängt er an und wird durch: "Du Mistkerl", von Inuyasha unterbrochen.

"Leg dein Schwert nieder und ich werde dich verschonen!"

"Spinnst du? Du hässlicher Freak....lass Kagome frei. Oder du hast kein langes Leben mehr."

"Wenn du mich angreifst, wird Kagome sterben!"

"Was? Ist das ein Scherz? Wie willst du das anstellen, von da aus?" Inuyasha sieht seinen Erzfeind genau in die Augen.

"Ich scherze nicht, Inuyasha. Aber das solltest du doch langsam wissen", schmunzelt er.

"Pah...." Inuyasha läuft die letzten paar Schritte und will bereits seine Windnarbe benutzen, doch dann....

Meine Augen reißen auf, als Inuyasha wie ein hilfloser Klotz gegen mein Gitter prallt. Die Stäbe erschüttern.

Wie hat das Naraku gemacht?

Woher hat er diese Kraft?

"Hab ich vergessen zu sagen, dass ich die Juwelensplitter habe?", fragt Naraku in einem bösartigen Ton

Inuyasha versucht wieder aufzustehen.

"Inuyasha gebe es auf." Lange, spinnenartige Finger Narakus kommen aus seinem Körper heraus und schlingen sich um den wild um sich schlagenden Hanyou.

"Verdammt", höre ich ihn fluchen.

"Du wirst deiner Kagome Gesellschaft leisten. Ich brauche sie nicht mehr. Meinetwegen könnt ihr hier verrotten. Das macht mehr Spaß als euch einzuverleiben. So kann ich euch dabei zusehen, wie ihr stirbt!"

Naraku kommt näher an meine Zelle heran. Inuyasha wirbelt derweil in der Luft herum und wird ständig mit diesen Spinnenfingern gegen die wand gewälzt. "Inuyasha", schreie ich

Ein schmerzender Schrei folgt immer wieder aus Inuyashas Lippen.

Mit einer Wucht werde auch ich durch die kleine Nische geschleudert...
 

Sprachlos und nicht mehr bewegungsfähig bleibe ich in einer sitzenden Haltung liegen. Erneutes Blut läuft über meine Mundwinkel hinab. Dann höre ich ein erneutes Poltern.

Einen starken Aufschrei.

Dann sehe ich noch Inuyasha, der sich versucht abzurollen um sofort wieder auf die Beine zu kommen. Doch im gleichen Moment wird das Gitter zugehauen und Inuyasha kann nur noch kläglich dagegen hämmern.

"Verdammt....", fluchend versucht er bereits mit all seiner Kraft die noch nicht verloren ist, die Stäbe auseinander zu brechen.

Doch es funktioniert nicht.

Müde und mit einem Durst auf den Lippen schaue ich ihm zu, mein Körper ist matt vor lauter Anstrengung.

"Er....hat...wohl nicht gelogen", erkenne ich leise.

Endlich lässt Inuyasha von den widerspenstigen Gittern ab.

"Verdammt....", knurrt er und stampft mit dem Fuß auf.

Erst jetzt sieht er das Blut an seinen Händen, was eindeutig von ihm ist.

Erstarrt geht er in die Hocke.
 

Dann mustert er mich.

"Kagome ist bei dir alles in Ordnung?" Er kriecht zu mir herüber. Sanft legt er seine Hand um meine Wange.

"Was ich auch dir angetan habe, das wollte ich nicht....glaube mir....bitte....es tut mir so leid"; flüstert er benommen.

"Es...muss dir nicht leid tun", sage ich ernst, mit müden Blick.

Doch wieder nickt er: "Doch, ich habe dich wieder angegriffen. Naraku, dieser...- er wollte das, er hat mich....", er schüttelt sich, "dass er mich kontrolliert hat...da wird mir ja so schlecht von", er bricht ab und schürzt die Lippen.
 

"Shhhhh", bete ich und lege ihm meinen Daumen auf seinen spalt-breit offenen Mund.

"Nun bist du hier bei mir, du hast mal etwas gesagt Inuyasha.....Wir werden uns finden. Weißt du noch? Ich habe dich gefunden, ich habe dein altes Selbst gefunden, während du nicht mehr du selbst warst...." Mit zärtlichen Blicken mustere ich seine sonnen-gelben Augen.

"Oh Kagome, ich...", beginnt er.
 

Dann fallen wir uns schwerfällig in die Arme. Erschöpft lasse ich mich an ihm nieder.

"Dein neuer Suikan ist anders, aber er gefällt mir auch!", murmle ich in den weinroten Stoff.

"Feh....,"zischt er, "warum hab ich so einen Schrott überhaupt an?"

Leise streichelt er über meinen Hinterkopf.

"Bitte vergebe mir", flüstert er mir ins Ohr und drückt mich an sich.

"Hmmm", murmle ich, ich werde immer müder. Höre sein Herz wie verrückt schlagen.

Vergesse die lebensgefährliche Situation und die Gefahr um uns herum und schlafe doch wirklich in seinen Armen ein.

"Wir....werden uns....immer....finden!"

Inuyashas murmelnde Stimme dringt in meine Haare, während er immer weiter durch einzelne Strähnen streicht.

Doch davon bekomme ich nichts mehr mit...!
 

(to be continued)
 

++++++~~~~~~~~~++++++
 

Anmerkung der liebsten Autorin ^^: So ich lasse ja nicht lange auf die Fortsetzung warten und sitze bereits seit heute Mittag dran oO und es hätte meines Erachtens auch wieder mehr sein können *flenn* wahhhh was ist nur los mit mir? meine kappies werden immer kürzer :-(

na guuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut, ich mag das kappie trotzdem XD *zwinker*

na ja ich denke mal Naraku hab ich etwas bescheuert dargestellt. aber an sich mag ich ihn so gar net und hab mich nie sonderlich mit ihm befasst. ich hoffe ich hab ihn nicht zuuuuuuuuu "anders" gemacht XDDD

löl

nun gut, wie ihr seht ist ja mal wieder was geschehen *lechz* da ich ja nun doch nicht nach diesem kap aufhören werde....eigentlich wäre hier nach nur noch ein epilog gekommen...aber um es klar zu sagen, dann wäre dieses kap auch anders gewesen *lach*

also so hätte ich die story sicher nicht enden lassen.

an sich überlege ich mir ein Sad-end zu schreiben oder lieber doch ein offenes Ende? wofür könnt ihr euch mehr begeistern?

oO

also trotzdem vielen dank für die hinterlassenen Kommis. hab euch sehr lieb

bis zum nächsten Kap

ich warte bis die Muse mich küsst XDD ^_____________^
 

Teil 21.: ~In Nächten, wie diesen...~

Teil 21.: ~In Nächten, wie diesen...~
 

Der nächste Morgen beginnt mit einem Gefühl in der Magengegend wie ich es keinem wünsche. Mir ist übel, aber so richtig übel. Übel, weil mein Magen leer ist und nach irgendwelchen Lebensmitteln ausharrt.

Ich kneife die Augen zusammen und versuche diese Übelkeit zu verdrängen. Dann spüre ich einen sanften Druck.

Er hält mich in seinen Armen und ich vergesse Zeit und Raum um uns herum. Kein Laut dringt an mein Ohr, nur das Rauschen meines eigenen Blutes.

Inuyasha beginnt zu zittern.

Ich ziehe die Brauen zusammen: "Dir ist doch kalt. Das sehe ich, also brauchst du dich nicht rausreden. Komm, ich will nicht, dass du frierst." Er will sich irgendwie von mir lösen doch ich lasse es nicht zu, schließlich nickt er zerknirscht, "Ja mir ist kalt, aber wenn du mich jetzt los lässt, erfriere ich. Ob hier oder draußen, das spielt keine Rolle." Ich streiche ihm über die Wange und lächele ihn an. "Na dann bleib ich lieber noch ganz nah bei dir und versuche dich warm zu halten."

"So kalt ist mir auch nicht....", beginnt er und sucht meinen Blick.

"Ach nein?", schalt ich ihm und muss grinsen.

"Das du in solch einer Zeit lächeln kannst, Kagome. Ist dir mal aufgefallen, dass wir hier festsitzen?"
 

Natürlich habe ich das bemerkt, auch die mehreren Male, wo er die Windnarbe einsetzen wollte, um die Mauern um uns herum zu sprengen. Doch alles was passiert ist, und was übrig geblieben ist, sind lange tiefe Risse im Boden. Doch die Wände haben nichts davon getragen, ebenso das Gitter.

Es vergehen unzählige Atemzüge in denen wir uns einfach nur ansehen.

"Ja....das ist mir natürlich aufgefallen...", entgegne ich mit einem warmen Lächeln. "Aber wenn ich nun auch noch die Hoffnung verliere, wie du es gerade tust, wer kann dich dann wieder aufbauen?"

"Pah! Ich verliere nicht die Hoffnung, nur dieser dumme Naraku hat an alles gedacht, dieser Mistkäfer, wenn der mir noch einmal in die Finger gerät, werde ich ihn vernichten", Seine Hand ballt sich zur Faust und sein Blick ist gefestigt und mit einem Willen, den ich berauschend finde in solch einer Lage.
 

"Ich habe solch einen schrecklichen Durst", flüstere ich stattdessen und spüre meine trockene Kehle. Ich wollte es eigentlich für mich behalten, es ihm nicht sagen, doch mein Körper fühlt sich ausgetrocknet an, als hätte er seit Tagen oder einer ganzen Woche nichts mehr Flüssiges bekommen.

Eine Zeitlang sitzen wir einfach nur da. Keiner von uns rührt sich, bis Inuyasha seine Hand auf die meine legt und sie drückt. Seine Hand ist eiskalt als wären tausend, kalte Nadelstiche in seine Haut gefahren.

Ich sehe ihm ins Gesicht, doch er weicht meinem Blick plötzlich aus. Langsam nehme ich ihn wieder in den Arm.

Er lässt es zu und legt seinen Kopf an meine Brust. Ich streiche ihm über das silbrig-weiße Haar.

Er weint leise?

Tränen? Von ihm?...Er hat noch nie so offensichtlich vor mir Tränen vergossen, außer in dieser einen Nacht! Doch diese Tränen sind nun anders. Es sind Tränen der Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung, die ihn im Inneren aufzufressen drohen.
 

Ich höre es zwar nicht, doch das muss ich auch nicht. Das Zittern, welches seinen Körper immer wieder durchzuckt, sagt mehr als Worte es hätten tun können. Immer wieder streicht er mit einer Hand über meinen Rücken. Ich lege meine andere Hand auf seinen Rücken und streiche leicht über diesen. Der weinrote Umhang scheint ihn nun langsam wieder zu wärmen, denn er seufzt nach einiger Zeit auf.

"Es tut mir leid", höre ich immer wieder seine gedämpfte Stimme nuscheln.

Ich beuge mich zu ihm hinunter und küsse ihn auf den Hinterkopf. Langsam fährt in ihn ein neues Leben und er hebt seinen Kopf schwerfällig von meinem Brustansatz. Ich streiche ihm zaghaft die Tränen aus dem Gesicht. "Es tut mir so leid, ich habe dich nicht beschützen können...."

Ich nicke verbissen.

"Es ist egal....was nun passiert. Du bist bei mir!" Meine trockenen Lippen formen diese Worte, doch sie können meinen Durst und meinen Hunger nicht stillen. Will uns Naraku etwa verhungern lassen? Will er uns so töten? Durch solche lebensnotwendigen Dinge, die jeder braucht? Ich habe immer gedacht, dass Naraku uns foltern würde. Doch nun, erkenne ich, dass das schon Folter genug ist.
 

"Wie fühlst du dich sonst?", kommt stattdessen eine Frage von ihm.

"Ich fühle...mich", ich überlege und scheine selbst kurz mit meinen Augen meinen Körper abzusondieren, "müde...ausgepowert, kraftlos und ich habe großen Hunger und Durst...außerdem ist mir kalt und...irgendwie ist mir schlecht", ich habe gerade mal angefangen, alles Üble aufzuzählen, als er mir seinen Daumen auf den Mund drückt.

"Keh", sagt er nur, "so ausführlich wollte ich es auch nicht. Ein Begriff hätte mir auch gereicht, Kagome! Du musst nicht gleich alles aufzählen..."

Mit sanfter Gewalt zieht er mich wieder in seine Arme. Mein Kopf liegt wieder auf seine Brust. Unsere Finger verhaken sich ineinander.

"Wenn ich dich doch nur beschützt hätte...", jammert er leise.

"JETZT ist aber gut", verliere ich die Beherrschung, "gib dir nicht IMMER für ALLES die Schuld, Inuyasha. Wir beide sitzen hier fest und das vielleicht für eine sehr lange Zeit, falls das unsere Körper überhaupt solange aushalten. DAS willst du doch hören..."

Verwundert blickt er mich an.

"Äh...nein...die verschönernde Version hätte mir auch gereicht."

"Hä?" Nun bin ich diejenige, die ihn wohl ziemlich verpeilt angesehen haben muss, denn er schaut mich nur mit belustigten Blicken an.

"Nun du bist doch immer so positiv gestimmt. Selbst in solch einer Lage...aber wenn du nun auch noch die Geduld verlierst, werden wir es beide - miteinander nicht so leicht haben!"

Meine Hände fahren langsam zu ihm hoch und rahmen dann sein Gesicht.

Seine warmen Augen mustern mich lange.

"Danke!"

Verwirrt sieht er mich an. "Wofür?"

"Das du immer für eine Überraschung gut bist."

"Muss ich das verstehen?"

Ich fange an zu schmunzeln.

"Nein, musst du nicht...Inuyasha!" Ich lehne mich zu ihm vor und drücke sanft meine Lippen auf seine Stirn.

Seine Stirn schlägt Falten, sein Körper zuckt zusammen, meine Hände umfassen seine Oberarme.

"Ich bin froh, dass du da bist....ich hatte solch eine Angst gehabt!", erkläre ich mit unsicheren Tönen in der Stimme. Hoffentlich versteht er das nicht falsch.

"Ich verspreche dir, dir nie wieder etwas anzutun, egal, wer oder was mich dazu zwingen wird. Ich werde eher mein Leben für dich geben, als zu sehen, wie du leidest...du bist meine Kagome!"

Zärtlich fährt er mit seinen Fingern über meine Wange, eine zeitlang berühren seine Fingerkuppen die schmalen verkrusteten Blutstriemen auf meiner warmen Haut, die unter seiner Berührung anfängt zu kribbeln und noch heißer wird.

"Inuyasha....", murmle ich besonnen und schaue ihn mit einen Blick an, der mehr inne besitzt, als ich geglaubt habe. Ich bin nun total in seinen Blick gefangen, ebenso in seinen Worten, die so wunderbar klingen in meinen Ohren.
 

"Ich weiß, dass du dich mies fühlst und am liebsten nicht aufstehen willst, doch ich kann hier nicht einfach so rum sitzen und warten, dass wir verhungern!" Inuyasha lässt mich los und steht auf.

Nachdenklich erhebe ich auch mein Gesicht zu ihm.

"Und was gedenkst du zu tun?"

Sein erhellender Blick wird wieder dunkler, als er erkennt, dass die Fluchtversuche bereits alle in den Sand verlaufen sind.

"Irgendetwas!", sagt er scharf, "irgendetwas muss doch funktionieren. Ich kann es einfach nicht glauben - hier muss doch etwas sein...was Naraku nicht bedacht hat!"

Mit wachsamen Blicken schaut er sich um. Doch noch immer ist die Nische unverändert, das Gitter ist stabil wie eh und macht auch keine Anzeichen, durch einen überraschenden Händegriff zu zerspringen.

"Vielleicht sucht man schon nach uns!", sage ich zuversichtlich.

Doch der Hanyou dreht sich nur um die eigene Achse.

"Ich könnte ja noch mal mein Sankontessou einsetzen oder meine Windnarbe....", stammelt er ohne mir zugehört zu haben.
 

"Du hast vergessen, dass du damit bereits den Boden aufgerissen hast und sich nichts geändert hat....", ich deute deprimiert auf den Boden.

"Grrrrrrrrrrrrr", erwidert er und zieht die Augenbrauen zusammen.

"Aber irgendetwas muss doch gehen...."

"Nein, er hat wohl an alles gedacht", erkenne ich entmutigt.

Der Hanyou geht vor mir in die Hocke.

"Was höre ich da? Du verlierst doch jetzt nicht den Mut. Kagome?" Er rüttelt an meinen Schultern. Doch leider nicke ich zu seinem Unverständnis.

"Es hilft doch alles nichts...."

Sein Händegriff wird stärker und er vergisst wohl, wie sehr meine Schultern noch von seinem damaligen Angriff schmerzen.

Ich stöhne unter Schmerz auf.

Erschrocken lässt er mich los.

"Tut...tut mir leid", entschuldigt er sich schnell und schaut mich mit panischen Musterungen an.

"Schon gut", sage ich und versuche ein Lächeln aufzusetzen, das jedoch kläglich scheitert.

"Wir werden wohl den Rest unseres Lebens hier verbringen...", erkenne ich traurig und rede weiter schwarzseherisches Zeug.

"Jetzt bist du EIN Baka...", funkelt er und seine goldenen Augen glänzen so hell, wie noch nie.

Ich ziehe eine Schnute.

"Dann sind wir beide welche. Was sollen wir machen? Wahrscheinlich werden wir verhungern, was ein tragischer Tod sein soll. So was hab ich mal gelesen", ich blicke auf und schaue ihn an, er hört mir zu, "das andere wäre, wir werden verdursten....das bedeutet wir trocknen von innen aus....was auch ziemlich schlimm ist. Ohne Essen kann ich es ein paar Tage aushalten, aber ohne Wasser?...", bekümmert senke ich den Blick, "dann gibt's noch die Version, dass wir erfrieren....es wird schon recht kühl, wenn ich mich nur kurz aus deinen Armen entferne. Aber wenn es so weiter geht...sind wir in ein paar Tagen eh tot. Also wie kann man da nicht doch den Mut verlieren?" Ich seufze auf und will meine Lippen befeuchten, doch mein Mund ist wie ausgetrocknet. Vehement weigere ich mich dennoch zu weinen. Das würde meinen letzten Vorrat an Wasser zu Nichte machen, der noch in meinem Körper vorhanden ist.

Was für eine Ironie.

"Feh....Das hört sich wirklich nicht gut an...", schlussfolgert er und drückt mit seinen Daumen mein Haupt wieder empor. Er sucht meinen Blick.

"Aber ich werde dich hier rausholen, egal wie...", er versucht mich aufzubauen. Gerade er...der auch in solchen Situationen doch der Erste ist, der pessimistisch denkt.

Er zaubert mir dadurch ein Grinsen auf die Lippen.

"Mein Magen knurrt, ich habe solchen Hunger, Inuyasha."

"Meinst du, ich etwa nicht?" langsam legt er seine Hand auf meinem Bauch und streicht darüber, "Du schaffst das. Halte durch, Kagome!"
 

Widerwillig schüttle ich den Kopf. "Nein, nein, nein", stammle ich entnervt.

"Doch...du schaffst das. Du bist sehr mutig und stark...!"

Ich blinzle mehrmals und zerstreue ein paar aufkommende Tränen, die in meinen Wimpern hängen.

"Ich bin nicht mutig....und auch nicht stark", niedergedrückt und mit einer Stimmung im Körper, die nur noch an Melancholie angrenzt, starre ich ihm entgegen

"Doch", sagt er kräftig und legt seine Hand um meine Wange, zieht mein Gesicht überraschend zu sich.

Nah seinem Gesicht nickt er mir mehrmals zu.

"Ohne dich, hätte ich einiges nicht überstehen können...auch diese Situation schaffen wir...du darfst nur nicht deinen Mut verlieren!"

Meine Lippen beben, meine Augen wollen sich schließen, der Druck hinter meinen Lidern wird schwerer.

"Inuyasha...", wimmere ich flüsternd und werfe mich wieder in seine Arme. Lautlos formen meine Lippen, die drei magischen Worte, die in seiner Robe untergehen.
 

"Hab keine Angst, ich bin da..."

Wieder streicht er beruhigend über meinen zuckenden Körper hinüber, bis ich mich beruhigt habe. Langsam lege ich meine Hände auf seinen Schoß ab und erhebe meinen Blick zu ihm. Meine Augen sind gerötet und geschwollen. Ich weiß, dass er es hasst, wenn ich vor ihm weine.

Er greift langsam nach meiner Hand und führt sie zu seinem Herzen. Es schlägt gleichmäßig und kräftig. "Das hier", er legt seine Hand auf die meine, welche an seinem Herzen ruht, "Das hier, schlägt nur für dich."

Wie in Trance sehe ich ihm in die Augen. Ein plötzliches Zittern durchfährt ihn erneut und ich ziehe ihn näher an mich. Sanft berühren sich unsere Lippen und die Lawine beginnt sich von neuem unaufhaltsam in Bewegung zu setzten....
 

***********
 

anmerkung: *snieeef* glaub ich werde krank...sooo schreib heute weiter

ich lag schon halb im koma auf der couch...war voll müde gwesen, aber wen wunderts bei insgesamt 7 stunden schlaf in zwei nächten....aber heute wird getippt.

omg

ich hab nen totalen schuß....hab heute in der mensa meine FF weiter geschrieben....war schön warm da, denn meine Finger sind darußen fast abgefroren und abgefallen....argh ---- so musste ich nicht die

roten wangen erklären, aber das gesabber und gegrinse schon...vom schreien mal ganz abgesehen...auweia XDDDD voll peinlich.
 

ja das neue ende wird anders, keine sorge... so ist mir jetzt egal, wie kurz das ist, das kommt jetzt ins netz... nicht das ende, die fortsetzung... ^____^

das kappie hat mal wieda richtig spaß gemacht

geil oder??? könnt mich selber küssen

manchmal hab ich halt richtige anflüge von romantik....*verträumt grins*
 

lööööööööööööl na gut es gibt besseres *zustimm*

und wems interessiert: hab schon schmerzen im rücken gehabt, weil ich so blöd dagesessen hab und jetzt tut mir mein nacken, aber frag ma nicht nach sonnenschein... ooo ohh aua.

^________^ nur wegen euch -.- und wiel ich noch ne Freude machen wollte

ist nicht viel passiert, wohl eher nen Lückenkappie würde ich sagen °°
 

okay das wars erstmal von mir
 

datlily
 

werde mich beeilen euch weiterhin zu beglücken *zwinker*

Teil 22.: ~Unerwartet ~

Teil 22.: ~Unerwartet ~
 

Die nächsten drei Tage ziehen ins Land. Jeder Tag, jede Sekunde, jede Minute und gar jede Stunde ist der Horror für uns.

Mein Körper zehrt an seinen letzten Reserven, doch das Zittern meiner Knochen nimmt stets zu. Die Kälte ist bereits zum Greifen da und lässt mein Herz unruhig schlagen. Die, lange, dunkle, geheimnisvolle Robe ist um uns geschlungen, wie ein weites Tuch, das uns Wärme spenden will. Doch selbst der feste Stoff schafft es nicht mehr unsere ausgelaugten Körper zu wärmen. In jedem Augenblick und in jedem Atemzug der vergeht, wird es schwerer für uns, die Augen offen zu halten. Unsere erschlafften Glieder sind wie Fremdkörper, wir können uns kaum mehr bewegen. Bereits die kleinste Bewegung ist Anstrengung pur.
 

Meine Kehle ist so trocken und der letzte Speichel, der in meinem Mund haftet, verliert an Konsistenz.

Selbst ein Schrei, ein lauter Hilfeschrei könnte ich so nicht mehr aus meinen Stimmbändern pressen, selbst dazu fehlt mir die Kraft. Unsere Energie ist bereits weit hinunter gefahren und obwohl ein Halbdämon langsamer an seinen Kraftreserven verliert, als ein normaler Mensch, wie ich es bin....ist auch Inuyasha schläfrig und sein Arm liegt bereits den ganzen Tag unbewegt um meinen Nacken. Er hat mich an sich heran geschoben, doch seine Körperwärme, die noch zu Anfang sehr stark war, scheint verloren und langsam in eine Sparflamme überzugehen.

Naraku hat sich nicht mehr blicken lassen, er lässt uns hier unten wirklich verrotten. Ich will es nicht in meinen wirren, konfusen Gedanken wahr haben. Überhaupt schmerzt es bereits weiter darüber nachzudenken.

Wenn das mein Tod sein soll...wieso habe ich das verdient? Ich denke bereits seit Stunden daran.

Wieso haben wir solch einen Tod verdient?
 

Selbst das Weinen hat aufgehört, Inuyasha bleibt stark und versucht immer wieder mich wach zu rütteln. Doch mein Körper ist müde. Sehr müde.

"Kagome...", seine Stimme ist leise, ich höre sie kaum.

Doch wieder öffne ich meine Lider zu ihm und recke mein Gesicht langsam und mit einem Willen, den ich seit Tagen vermisst habe hoch.

"Du darfst jetzt nicht einschlafen...Hörst du mich?" Langsam und auch mit viel Kräfteverbrauch streicht er mir über den Hinterkopf.

"Ich...", fange ich an zu sprechen, es ist so viel Energie zu reden, meine Lippen sind so trocken, mir fällt das reden sehr schwer, "ich bin aber so müde...!"
 

"Nein...bist du nicht...du darfst nicht schlafen, sonst wachst du nicht mehr auf!" In seiner Stimme höre ich tiefe Besorgnis und Verzweiflung und nackte Angst um mich.

"...Inuyasha...", stammle ich und huste ein Mal. Mein Hals schmerzt danach, als ist er zusammengequetscht.

"Bleib wach! Bitte höre dieses eine Mal auf mich!" Er schaut in meine Augen, diese Wärme in den sonnen-gelben Pupillen habe ich vermisst.

Ich versuche zaghaft und schwerfällig zu nicken, lasse mein Gesicht dann wieder sinken und schließe die Augen.
 

You think the world is gonna to stop

and fallen apart....it has to

.....but it doesn´t....
 

"KAGOME?....KAGOME?" Ich spüre, wie er an meinen Schultern rüttelt.

Doch meine Müdigkeit ist so viel stärker, dass ich seine Stimme nur noch durch einen Wattebausch höre.

"NEIN....KAGOME?....Wach auf...mach die Augen auf...!"

Ich spüre einen sanften Händedruck auf den Wangen, einen leichten Druck seiner Lippen auf meiner Stirn.
 

You think you won´t be able to to breath again

because it hurts so much

...but you breathe...
 

Mein Herz schlägt ruhelos, und der Druck hinter den Lidern wird gewaltiger und gigantischer, wie Treibsand.

"LASS MICH NICHT ALLEIN....Hörst du? Wach auf...Kagome...!"
 

Ich will seiner fordernden Stimme folgen, die weit weg auf einmal ist.

Doch ich kann nicht antworten...meine Lippen bewegen sich nicht mehr, die Mattigkeit ist in meinem Körper und hat meine letzte Energie wohl besiegt. Denn langsam wird es dunkeler und stiller um mich herum...
 

But it isn´t

Cuz you NOT here anymore

You left forever

No more kind words will I hear from you
 

*
 

"Inuyasha...?"
 

Was ist das für eine bekannte Stimme? Nur Wunschdenken? Höre ich bereits Stimmen im Kopf? Ich höre ein Rütteln, ein lautes Geräusch.
 

"Ich werde euch hier raus bringen...Kommt! Schnell!"
 

Doch schließlich, wird dieser Wattebausch in meinen Ohren fester und verschließt alles um mich herum.

Der Schatten wird weiter und schwärzer vor meinen Augen, als meine Gedanken langsam zur Ruhe kommen...

Mir wird alles schwarz vor Augen, mein Gesicht kippt zur Seite -
 

We talked, laughed and you were saying

"Take care see you next time"

But there were no next time

cuz you are gone now...

I never felt so alone ...so helpless before

I do not know how to deal with it

...But one thought of the many dear memories I´ve got on you

helps me to ease that huge pain I´m feeling a little...

I know up there you will still watching over me

like you always did,

cuz Angels like you simply belong there
 

*
 

"Kagome..."

Ich höre meinen Namen, weit, weit entfernt in den Tiefen meiner Gedankenwelt.

"Wach auch...!"

Ich quäle mich aus einem Treibsand von Müdigkeit...meine Lider sind so schwer, spüre eine sanfte Berührung an der Schulter.

"Ich weiß, dass du mich hörst...öffne die Augen!"

Meine Gedanken überschlagen sich, wollen meine Erinnerungen der vergangenen Tage hervorkramen, doch alles wirkt schwarz in meiner Gedankenwelt - alles scheint vergessen.

"Du schaffst das...ich habe etwas Wasser für dich!"
 

Wasser?

Da ist das einzige Wort, was mir sofort durch den Kopf schießt, wie ein heiliger Pfeil, den ich abgeschossen habe.

Ganz sachte und schwerfällig jedoch erhebe ich meine Lider. Schwer atmend und orientierungslos, versuche ich langsam den Schleier vor meinen Blicken zu verdrängen.

"Mach den Mund auf...ich lasse etwas Wasser einträufeln...ganz ruhig...es wird alles gut werden!"

Die Stimme...diese Stimme?

Doch ich höre auf diese fremde Präsenz, öffne meine Lippen einen Spalt breit und erwarte sehnsüchtig einen gütigen Tropfen Flüssigkeit.

Nun nimmt auch die Trockenheit in meiner Kehle wieder Präsenz an, ich fühle sie nun deutlicher und mein leerer Magen rumort in meinem Inneren.

Mein Blick ist noch immer wie in Nebeln getaucht und als Wasser in meine Kehle rinnt, springen Emotionen durch meinen Körper, die vor lauter Glück tanzen.

Ich schlucke gierig, mein Körper verlangt nach Wasser, als wäre er tatsächlich in den letzten Stunden ausgetrocknet.

"Sei nicht so begierig...du kriegst genug. Es ist alles überstanden...!"

Ich höre wieder diese sanfte Stimme, die versucht in harmonischen Tönen, mich zu beruhigen
 

Meine Augen schließen sich automatisch und die Todesangst, die mich in den letzten Tagen begleitet hat, scheint langsam zu verschwinden.

Wie lange? Wie lange bin ich schon hier?

"Ich werde mich solange um dich kümmern...Inuyasha hat keine Geduld dafür..."
 

Inuyasha? Wo? Wo ist er?

Ich werfe den Kopf hin und her und erhasche unter meinem Hinterkopf ein weiches Strohkissen.

"Keine Angst. Er ist auch in Sicherheit...ihm geht es viel besser und war nicht so ausgelaugt wie du...."
 

Daraufhin fühle ich ein kühles Tuch auf der Stirn. Flüssigkeit dringt in meine Haut ein und ich entspanne mich sichtlich.

Wieder öffne ich die Augen, dieses Mal ist das Licht deutlich greller und hinterlässt wehmütige Schmerzen

"Ich hätte nicht gedacht, dass ihr in solche Gefahren gerät. Ich dachte, ich kenne Inuyasha gut genug, dass er sich nicht auf so was einlässt!"

Ich höre dieser Stimme weiter zu, sie ist so sanft und ruhig. Ich kenne die Stimme, doch leider weiß ich im Moment nicht genau, zu wem sie gehört.

"Sei froh, dass ich euch gefunden habe. Ich war auf der Suche nach Naraku gewesen!"
 

Naraku!

Dieser Mistkerl....meine Palette an Emotionen erweitern sich, denn meine Wut ist so sehr af diesen Dämon begrenzt, dass meine Stirn schon Zornesfalten schlägt und meine Hände sich zu Fäusten ballen.

"Ich habe nicht geahnt, dass du bei ihm bist!"
 

Ich schlage wieder die Augen auf und versuche wieder durch den Schleier zu sehen, wie dichter Nebel oder weiße Quellwolken, die sich vor meinen Augen geschoben haben.

Eine Leere ist in mir, mein Herz schlägt schnell.

"Doch irgendwie ist mir klar geworden, dass du nie von seiner Seite weichen würdest...du bist da, wie ich!"
 

Weiter lausche ich dieser Stimme.

"Ich gebe dir noch etwas Wasser, du musst sehr durstig sein. Inuyasha hat dich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen - so kenne ich ihn gar nicht!"

Ich höre Schritte, ein paar Handbewegungen und Geräusche, die ich nicht demaskieren kann.

Wieder öffne ich den Mund und befeuchte meine Lippen. Mein Mund ist nicht mehr so trocken, als erneutes, kühles, fast eiskaltes Wasser in meinen Mund fließt.

"Er hat sich große Sorgen gemacht - das habe ich sogar bemerkt....auch wenn ich es nicht sehen wollte. Versteh das nicht falsch, Kagome..."

Das Wasser hört auf und ich streiche noch einmal mit meiner Zunge über meine Lippen.

Dann versuche ich wieder meinen Blick zu schärfen und dieses Mal schiebt sich der Schleier langsam zur Seite.
 

Der Nebel wird durchsichtiger, dann klarer und schließlich drängt er sich fort.

Ich atme tief ein, als mein Blick auf ein Gesicht fällt, welches ich sehr gut kenne.

Ebenso die Stimme, die mir doch die ganze Zeit so bekannt vorgekommen ist, erhält nun einen Körper.

"DU?", stammle ich verblüfft, mein Hals kratzt und meine Überraschung in den Augen ist selbst für sie sichtbar.

Sie nickt.

"Ja, ich...", betont sie leise. "Ich werde dir nichts tun...Kagome. Im Gegenteil!"

"Wo...wo bin ich hier?"

"Du bist in einem Dorf. Ich habe hier seit ein paar Wochen gelebt..."

"Du...du hast uns gerettet?", kommt es ungläubig aus meinem Mund ich versuche mich derweil aufzusetzen.

"Bleib liegen...Inuyasha kommt bald zurück!"

Ich sondiere ihre braunen Augen. Voller Unmissverständnis blicke ich sie an.

"Aber du...wieso hast du uns geholfen?"

"Euch?", betont sie langsam, "ich wollte DIR nicht helfen...doch Inuyasha wollte sich sonst nicht von mir helfen lassen, wenn ich mich nicht um dich sorge..."
 

Inuyasha?

Ich ziehe die Augenbrauen hoch.

"So etwas habe ich mir schon gedacht", murmle ich.

"Keine Angst, ich werde dir nichts tun. Wenn ich etwas versprochen habe, halte ich es auch und werde mich solange um dich kümmern, bis es dir besser geht!"

"Wo ist Inuyasha hin gegangen?", frage ich stattdessen und fahre mir zittrig und unbeholfen durch meine angeklatschten Haare

"Er ist hinter Naraku her", beantwortet sie lässig und erhebt sich von einem Holzstuhl, der vor meinem Bett ruht.

"Wie lange bin ich schon hier?"

"Seit vier Tagen...ich hatte schon Sorgen, dass du es nicht schaffst!"

"Wirklich?" Ich erhebe wieder die Augenbrauen.

"Nein, um ehrlich zu sein", lächelt sie leicht, "aber sag das nicht Inuyasha!"

"Aber warum? Ich dachte immer du hasst ihn?"

"Hassen ist ein schlimmes Wort, ich habe ihn vergeben, denn ich weiß, dass er es nicht gewesen ist, der mich damals betrogen hat...es ist schon lange her und ich will einfach nur noch mein Leben leben...."

"Kikyo...", beginne ich, "danke...vielen Dank, dass du uns gerettet hast!"

"Du wirst mir nichts schuldig sein...Kagome...Ich habe es getan, weil ich es tun musste."
 

Ich nicke langsam und sehe sie mir noch einmal von oben bis unten an.

"Du trägst mein Miko Gewand", sagt sie mit betonender Stimme.

"Ähm...ja...", entgegne ich schnell und streiche mit meinen Händen über den feinen Stoff.

Kikyo fängt an zu lächeln.

"Ich habe mich schon gewundert, ob Kaede es noch besitzt?..."

Sie schaut mich noch einmal an und dreht sich herum.

Verblüfft schaue ich ihr nach.

Der kleine Raum wirkt zierlich und die Decke ist sehr tief. An der Tür bleibt Kikyo stehen, ihre dunklen Haare rahmen ihr Gesicht, als sie noch mal zu mir sieht.

"Ich bringe dir etwas zu essen. Du musst sehr hungrig sein!"
 

Wieder nicke ich erstaunt.

Kikyo.

Sie hat uns gerettet???
 

****++++++++++********************
 

Anmerkung von dat Lilychan
 

so einen streich hab ich hier noch für euch und dann ist schluß für heute, bis ööööööööööööööööhhhhhhhhhhhmmmmmmmmm morgen *abzwinker* *hüstel*

Ihr könnt froh sein, das ich heute noch die Nachwirkungen vom Tief gestern spüre, sonst wäre alles heute schon vorbei gewesen...^____^ aber wie auch immer, hab mal wieder in der Mensa Zeit gefunden *collegeblockrausgekramt* *zigarettegeraucht* *stiftrauskram* *cappuchinotrink* *kritzel*
 

aber die muse die mich küsste, hat gestern ihre Tasche gepackt und ist mit wehenden Fahnen davon gerannt, @____@ mit anderen Worten mir fällt nix ein...außer das Ende...da sprüh ich nur so vor Ideen....

ICH HAB ECHT VERSUCHT MEINE MUSE AUFZUHALTEN und bin ihr hinterher gelaufen XDD

und tatsächlich hab ich das kappie vollenden können. ;-)
 

denn jetzt sind wir in der story so kurz vor dem Ende, das mir der Titel der nächsten INU Story schon ins Auge springt. ^____^ aber keine Panik ich verlängere diese FF ja noch etwas. XD *zwinker* *blush*
 

scheiße leutz mir ist grad was klar geworden, dass nach der rettungsaktion nicht mehr viel kommt. vielleicht ist es sogar schon morgen soweit... was mach ich nur? ich bin mir nicht mal sicher ob ich noch ohne die story kann... sch**ße, ich mach erstmal urlaub...bis dann....sch**ße, jetzt wo ich anfange die FF und die Ideen in meinem kopf zu mögen und zu schätzen, soll es aufhören. ach verdammt, was mach ich nur? :-( *heulz*
 

Aber vllt krieg ich noch voll die Ideen heute, ich muss nur mal wieda fernsehen, da kriegt man die meisten Inspirationen XDDD

~Der Ruf der Liebe~

~Teil 23.: Eifersucht & Liebe?~
 

Mein Kopf brummt, als würde er in einem Bienennest stecken und nicht mehr herauskommen.

Vielleicht ist dieses Dröhnen auch nur stärker geworden, weil ich nun weiß, wer uns befreit hat? Die allererste Frage, die ich mir nun gestellt habe, ist, wie sie das gemacht hat?

Warum war es ihr möglich gewesen uns zu retten und Inuyasha hatte keine Möglichkeit auch nur irgendwelche seiner enormen Kräfte auszunutzen?

Ich begreife es nicht. Mir brennen die Fragen auf den Lippen. Ich will sie beantwortet wissen, doch zunächst einmal versuche ich, trotz der Widerworte Kikyos aus dem Bett zu steigen.

Der Kopfschmerz hallt noch ein wenig nach und begleitet mein Aufstehen. Mürrisch halte ich mir den Kopf mit einer Hand, als würde so der Schmerz wie aus Zauberhand vergehen.

Doch er bleibt vorhanden.
 

Inuyasha ist hinter Naraku her und er lässt mich einfach allein bei Kikyo?

Hat er noch immer solch ein Vertrauen zu ihr? Er weiß doch, was ich über sie denke? Um ehrlich zu sein, sind meine Gedanken deshalb schon ziemlich konfus. Wie soll ich das bitte auffassen? Sie hat mir geholfen, auch wenn sie betont hat, es nicht gewollt zu haben. Doch sie pflegt mich und gibt mir zu Essen! Mir? Ihrer Widergeburt.

Ich weiß nicht...irgendwie verstehe ich sie nicht. Verfolgt sie einen hinterlistigen Plan? Wieso war sie auf einmal da gewesen?

Die Antwort kann ich mir bereits selbst geben. Sie war ja auf der Suche nach Naraku gewesen. Soll ich das dann Zufall nennen? Rein zufällig ist sie also in diese Kellergewölben geschritten und hat uns entdeckt?

Ich will es gerne glauben, doch irgendwie will meine kleine und große Stimme es nicht wahrhaben und malt sich bereits bunte, böse Szenarien aus, wie es wohl für mich enden wird.
 

Doch um ehrlich zu sein, ist mein Dank größer, als all meine Zweifel. In jetziger Lage kann ich nur froh sein, Naraku entkommen zu sein und dass Inuyasha sofort "Jagd" auf ihn macht, ist auch verständlich. Lieber hätte ich ihn an meiner Seite gesehen, als den ständigen Besorgten. Lieber hätte ich ihn als meinen "Pfleger" gehabt. Doch da gehen meine Gedanken in eine falsche und komische Richtung. Inuyasha war noch nie so besorgt, dass er mich pflegen würde und die Gefahr, die uns bedroht, vergisst - auch jetzt nicht, wo er mich "liebt"?
 

Er hat es nicht wiederholt, ich weiß nicht, ob er mich liebt. Wir haben uns zwar eng aneinander geschlungen und einmal geküsst. Doch das waren Tage kurz vor unserem Tod - dem wir uns sicher waren.

Wir waren überzeugt davon, zu sterben. Noch jetzt schüttelt es mich, nur daran zu denken. Diese Erfahrung, fast ausgetrocknet zu sein und dieser Hunger, der selbst schon nach zwei Tagen zur ständigen Last wurde.

Ich kenne Menschen in meiner Welt die fasten wochenlang und ich war in zwei Tagen schon so weit runtergeschraubt in meinen Energiereserven, dass ich nur noch den Tod als Ausweg gesehen hab. Es ist schlimm zu erkennen, wie leicht der Tod doch an Glanz gewinnt, wenn man in einer aussichtlosen Situation steckt.

Ich versuche ein paar Schritte zu gehen und wanke noch ein wenig umher, bis mein Gleichgewicht einen gewissen Punkt findet und es mir gelingt gerade stehen zu bleiben.

Ich gehe den Weg zur Tür und möchte nachsehen, was Kikyo macht. Ich bin mir ihrer immer noch nicht sicher.

Was hat sie nur vor?

Wenn sie mich töten wollte, hätte sie doch Möglichkeiten genug gehabt. Vielleicht hat sie wirklich mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen?

Aus meinem Zimmer, indem ich bereits so lange gelegen habe, fühle ich mich schon wie eine Kranke. Doch nun in dem angrenzenden Zimmer, leuchten die Sonnenstrahlen durch ein kleines Fenster genau in mein Gesicht.

Meine Lippen formen wieder ein fröhliches Grinsen, zum ersten Mal fühle ich mich richtig gut und gewinne wieder an Kraft. Ich bin ausgeruht und mein Magen wurde mit einem Laib Brot gefüllt.

Das Zimmer ist etwas größer, wie dieses, wo ich drin gelegen habe.

Ein Tisch, ein Regal, ein größeres Strohbett und vier Stühle sehe ich, als ich das Zimmer zum Eingang durchschreite.
 

Meine Schritte werden wieder eingestimmter und das lange Liegen hat mir nicht geschadet. Im Gegenteil, ich habe Lust zu laufen oder einfach nur in Bewegung zu sein.

Als ich gänzlich aus der Hütte schreite, wird die Sonnenkraft stärker und ich schirme mir die Augen mit der Handfläche ab, bevor ich lächelnd in den blauen Himmel sehe.

"Kagome? - Du bist ja schon auf den Beinen!"

Kikyo steht fast neben mir und ich zucke zusammen.

Sie trägt ihr Mikogewand und das feine Lächeln auf ihrem Gesicht bildet einen deutlichen Kontrast zu ihren kalten Blick, der sich jedoch immer wieder mit anderen Emotionen abwechselt.

"Ja...ich wollte mich umsehen. Mir geht's wieder gut!"

"Das sehe ich...ich habe Äpfel..."

Erst jetzt sehe ich die kleine Schale in ihren Händen, die sie mir entgegenstreckt.

"Das ist doch kein vergifteter Apfel wie in Schneewittchen?", frage ich spaßig und greife mir einen dunkelroten Apfel, während Kikyo nur eine Augenbraue hebt.

"Wer soll diese Schneewittchen sein?" Ihr fragendes Gesicht spricht Bände und ich muss schmunzeln, beiße mehrmals in das saftige Fruchtfleisch.

"Ach vergiss es...das war nur ein Witz!"

"Na dann...Inuyasha wird bald zurückkehren, ich kann es spüren!", wechselt sie das Thema.

Kikyo sieht wie abwesend an mir vorbei und ihr Blick ist wie in einer tiefen Trance gefangen.

"Du....Du kannst ihn spüren?", frage ich verwundert. Ist sie nicht ein einfacher Mensch? Na ja nun eher eine lebende Tote, aber wie kann sie ihn dann spüren?
 

"Kannst du ihn nicht spüren?", fragt sie mich stattdessen, ohne mich anzusehen.

Zweifelnd blicke ich sie an und schaue in die gleiche Richtung.

"Schließe die Augen, Kagome!", sagt sie, "wenn du dich auf ihn konzentrierst, kannst du ihn spüren...du spürst seine Nähe!"

Ich atme erstaunt ein und tue, was sie mir gesagt hat. Doch außer das Schwarz und einige braune Punkte die sich vor meinen geschlossenen Lidern bewegen, sehe ich nichts und spüre auch nichts.

"Ich fühle nichts", sage ich deprimiert. Vielleicht spürt Kikyo ihn, weil sie solange schon mit Inuyasha verbunden ist, in Liebe und Hass. Heißt es nicht, dass sich manchem Menschen auf weiter Entfernung einfach so spüren können?
 

Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter und ich schrecke abrupt auf und mir entweicht die Luft.

"Was tut ihr denn da?"

Ein nahes Gesicht eines Hanyous stiert mir entgegen.

"Inuyasha..."

Nachdem ich ungläubig seinen Namen aus meinen halb offenen Mund gedrückt habe, werfe ich mich ihm freudestrahlend in die weit geöffneten Arme.

Ich bin zum einen so froh, dem ganzen entkommen zu sein und zum anderen so erleichtert, ihn so munter zu sehen, als wäre ihm nie etwas zugestoßen.

Kikyo räuspert sich nur und ich merke, wie sich auch Inuyashas Körper etwas versteift

Soll ich ihn etwa nicht umarmen, wenn Kikyo in der Nähe ist?

Meine Gedanken überschlagen sich. Was hat das zu bedeuten, als er mich nun aus seinen Armen schiebt?
 

"Also geht es dir wieder gut?", fragt er und weicht dieser Umarmung komplett aus. Zu meiner Unsicherheit, sehe ich auch noch, wie er Kikyo einen Blick zuwirft.

Was?

Ich verstehe das nicht, ist etwas passiert? Hat er Gefühle für sie? Wieder? Hat er...nur mit mir gespielt?

Ein teuflischer Druck setzt sich in meinem Herzen fest und bombardiert es mit Fragen.

Ich nicke kaum merklich, denn meine Blicke wenden sich immer wieder zu Kikyo, die sich nun neben Inuyasha gestellt hat.

"Hast du ihn erwischt?", fragt sie ihn. Wieso verhalten sie sich so? Inuyasha wollte doch nichts mehr mit ihr zu tun haben?

Oder er will sich ihr gegenüber nicht anders oder wütend verhalten - sie hat uns immerhin gerettet"

"Nein, ich kann ihn nicht mal mehr riechen", sagt er ärgerlich und ballt die Hand zur Faust.

"Ich bin froh Inuyasha, dass ich dich gefunden habe...", murmelt Kikyo und streicht mit ihrer Hand über seinen Oberarm.

Mein Herz schlägt doppelt so laut, ein Stich, als wäre ein Messer hindurch gerast und hätte mich vergessen zu töten.

Ihn gefunden...? Was ist mit mir?

Hallo?
 

Inuyasha jedoch schaut mit einem tiefen Blick in Kikyos Augen.

"Ich bin auch froh, dass du uns gefunden hast", betont er und fasst auf einmal nach meiner Hand, mit einem Blick, der kurz auf mir haftet, nickt er mir zu.

Kikyo jedoch fährt mit ihrer Hand weiter hinauf und legt sie auf seiner Wange.

Ich könnte aufschreien....egal was sie getan hat, egal ob sie uns gerettet hat, wie kann sie ihn so berühren? Wieso weicht er nicht zurück? Er tut gar nichts? Es tut mir weh, es ist noch schlimmer, als zu verdursten. Noch schlimmer, zu sterben.

Mein Körper ist wie gelähmt, was soll ich tun? Ihr eine Ohrfeige verpassen?

Lass ihn sofort los. Meine Augen glühen vor Feuer. Was tut sie da? Und was tut er? Nichts?

"Ich danke dir Kikyo...doch ich muss nun gehen!" Er drückt meine Hand etwas fester. Was hat diese Geste zu bedeuten?

Kikyos braune Augen schauen grantig zu mir und wieder zurück zu Inuyasha.

"Mit ihr...?", sie deutet auf mich.

Inuyasha schluckt mehrmals.

Nun ist doch wirklich der Zeitpunkt gekommen. Nun würde er seine Entscheidung kundtun?

Was würde er sagen?

Was tun?

Mir fallen seine Worte ein, wie er nun Kikyo betrachtet...ist es noch immer so?

Inuyasha hält Kikyos Blick stand.

"Du hast gesagt, du willst dein Leben leben....Kikyo....dann lass mir auch dieses Recht zukommen!"

"Recht?", sagt sie laut, "du lebst...Inuyasha....sieh mich an. Ich bin eine lebende Tote. Ich habe kein Leben, das sich zu leben lohnt und als du mich abgewiesen hast...da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Denn nur deshalb wollte ich leben, ich wollte dich mit mir nehmen, in den Tod....nur dich! Weil ich dich liebe...", erwidert sie und ihre Stimme wird immer leiser, am Ende gleicht sie einem Flüstern, "ich habe dir ein Ultimatum für unsere Liebe an diesem Tag gestellt....doch du bist einfach davon gelaufen...!"

Inuyashas Finger sind mit meinen verhakt und ein wenig schiebt er mich zu ihm.

Ich beobachte alles mit einem wirren Blick.
 

"Was soll ich sagen?", fragt er die Miko, die dunklen Haare wehen ihr ins Gesicht.

"Du warst noch nie gut in Worten...du hasst es, deine Gefühle auszudrücken. Doch auch das habe ich an dir geliebt!" Ihr Blick huscht kurz zu mir, und ein eisiger Schauer überfährt mich. Wo ist ihre Freundlichkeit hin? Ihre Fürsorglichkeit?

"Ich werde Kagome nun mitnehmen. Ich werde dir immer zur Dank verpflichtet sein, Kikyo...", seine noch freie Hand legt sich auf Kikyos Herz, "doch meine Gefühle gehören jemand anders....!"
 

Ich spüre wie ich kurz die Luft anhalte, meine Augen vergrößern sich und ich starre den Hanyou regelrecht an, ebenso Kikyo.

"Meine Widergeburt, meine Seele, die nun in diesem Mädchen wohnt? Dieses Mädchen, welche ich unbedingt pflegen sollte? Ich habe es bemerkt....eher als du deine Gefühle bemerkt hast. Meinst du etwa, ich bin blind, Inuyasha? Ich habe es immer bemerkt, doch ich wollte es nicht wahrhaben, dass dieses Mädchen dir mehr bedeutet, dass du auf sie hörst und nicht mehr auf mich....ich...ich wollte...", sie hält inne, schaut mich an, "...ich wollte, sie nicht retten...sondern dich. Doch du...hast....mich darum gebeten....DU...und da habe ich es gesehen....deine Gefühle sind sehr stark für sie. Stärker als unsere Vergangenheit?", sagt und fragt sie ihn betroffen.

Inuyasha lässt seine Hand von ihrem Herzen los.

Er blinzelt, als er mich dann anschaut, fängt er an warm zu lächeln.

"Ja!"
 

Nur ein Wort, doch das ist Antwort genug, Kikyo schnaubt nur fassungslos und geht einen Schritt zurück. Er lächelt? Wieder lächelt er? Er lächelt so selten vor anderen Menschen, er lächelt kaum vor mir....wieso jetzt?

"Du liebst mich NICHT?", horcht sie nach und ihre Mimik entweicht allen Zügen.

Inuyasha nickt erneut.

"Unsere Vergangenheit ist ein Teil von uns beiden, doch unsere Zukunft gehört nur noch uns allein...Kikyo...", erklärt er tonlos.

"Ich habe sie für DICH gerettet!" Ihr Mund verzieht sich.

"Ich dachte, du würdest erkennen, dass wir....", sie bricht ab, wendet sich um, räuspert sich und geht.

Inuyashas Hand fängt an zu zittern, als er Kikyo nachschaut.

Dann schaut er zu mir.

"Lass uns gehen!"

Mehr sagt er nicht dazu? Das ist alles?

"Ist alles in Ordnung?", will ich wissen.

"Ich hoffe es!"

Seine zweideutige Antwort lässt mir wieder Spielraum in meinen Gedanken. Hofft er, dass mit Kikyo alles in Ordnung ist, oder mit uns? Oder beides?
 

Verstohlen schaue ich ihn an.

"Kikyo hat sich also um dich gekümmert?", meint er und lässt die ganze Zeit meine Hand nicht los.

"Ja, das wolltest du doch!"

"Hat sie dir das gesagt?"

"Äh...ja...", beantworte ich und ziehe eine Augenbraue höher.

"Sie hat gelogen...sie hat es nicht getan, weil ich sie dazu ermuntert habe, sie hat es einfach getan und sie wollte nicht nur mich retten, sondern auch dich. Sie hat sich sehr große Sorgen gemacht!"

Er bleibt stehen und seine Worte hallen in meinen Ohren nach.

"Aber sie hat mir gesagt, dass...", fange ich an und drücke auf meine Stirn, als wäre dort ein Schalter, der noch mal gedrückt werden könnte, um meine Vergangenheit abzurufen.

"Nun, du kennst sie eben nicht so gut wie ich."

"Und wenn das stimmt, was bedeutet das?"

"Hast du das denn nicht mitbekommen?" Er greift wieder nach meiner Hand und streicht federartig über meinen Handrücken.
 

Fragezeichen entstehen auf meiner Stirn.

"Sie hat es akzeptiert!"

Er senkt leicht das Gesicht und sein durchdringender Blick studiert meinen wachsamen, ungläubigen Blick.

"Inuyasha...", murmle ich erstaunt.

"Wir sollten nun wirklich gehen. Ich kann Naraku zwar nicht mehr riechen, aber glaub mir, er wird wieder kommen...irgendwann. Und die Juwelensplitter hat er nun auch!" Er schaut in die Ferne.

"Ich kann dann nicht mehr in deine Welt reisen, Inuyasha. Ohne die Splitter...!"

"Ich weiß, Kagome. Ich weiß..."

Seine Hand legt sich um meine Wange und ich schmiege mich an sie.

"Dann werden wir sie finden und sie zurück holen!", meine ich langsam.

"Ja...setz dich auf meinen Rücken, dann sind wir schneller. Wir sollten uns beeilen und unsere Freunde treffen!"
 

Er nickt mir zaghaft zu.

"In Ordnung." Ich will seine Hand von meiner Wange streifen, als er sagt: "Nicht so schnell und hastig...Ich habe da noch was vergessen", entgegnet er mir.

Mit großen Augen schaue ich wieder zu ihm, als er seine andere Hand in meinen Nacken legt und mein Gesicht näher zu sich schiebt.

Langsam spüre ich seine Lippen und wir verfallen erneut in einen langen Kuss.

"Ich liebe dich", höre ich mich flüstern, als er mich loslässt.

Inuyasha schaut mich an, seine Mundwinkel ziehen sich nach oben.

"Ich weiß. Das sehe ich!", antwortet er mir frech.

Was? Er sagt nicht auch "Ich liebe dich"?

"Feh...", zischt er, als er meinen getrübten Blick sieht, "so was Schmalziges sage ich nicht, auf keinen Fall. Reicht doch, wenn du das tust!"

Ich presse die Lippen zusammen.

"Das ist doch nicht Schmalzig, Inuyasha....", sage ich schnell, "wenn sich zwei Menschen lieben, dann sagen sie sich diese Worte!"

"Ja genau da ist das Problem", entgegnet er, "ich bin ein Hanyou!"

Er streicht durch meine Haare und lässt bedächtig einzelne Strähnen durch seine Finger gleiten.

"Heißt das, du wirst es nie sagen?", frage ich bestürzt.

Er hebt die Schultern und nickt: "Ja niemals."

"Ist das dein Ernst?", frage ich erzürnt

"Wer weiß!"

Mit einem zweideutigen Blick mustert er mich und nimmt mich Huckepack -

Ohne ein weiteres Wort im Fahrtwind zu verlieren, hastet er los und meine Finger krallen sich in seinen Schultern fest.....mein Mund formt erneut lautlos drei Worte und ich habe das Gefühl, als würde ich dasselbe hören. Hat er es gerade auch gesagt? Der Wind rauscht um mich herum, hab ich mir das eingebildet?
 

Open END
 


 


 

**********++++++++++***********
 

Anmerkung von dat Lilychan:
 

ich bin soooo gemein, aber was soll ich machen? das Ende ist mir so lieb geworden wie die ganze story, von daher... gehts leider nicht anders. Ich habe mich für ein Open End entschieden. So bleibt mehr Fantasie und jeder kann sich nun ein eigenes Ende denken. Finden sie die Juwelensplitter? Wird Inuyasha je "Ich liebe dich" sagen? Oder hat er es doch gesagt? *zwinker*
 

An sich wollte ich nach der rettungsaktion eh nur noch ein Kappie schreiben. Würde ich jetzt noch verlängern, würde die ganze FF aus den Rudern laufen und nie fertig werden.

Um ehrlich zu sein, fällt es mir echt schwer - doch ich denke, das ist ein sehr gutes offenes Ende. Ich hab noch nie ein Open End geschrieben. Ein Sad End hätte nun nicht mehr gepasst. -.-
 

diesmal muss das kap ja alles andere übertreffen und das ist schwer geworden.

ich denke auch, ich hab einiges offen gelassen und nicht mehr erklärt und erläutert und soweiter...

Doch da das alles die Fantsie des lesers anregt, denke ich, könnt ihr euch auch alles selbst erklären. Es ist einfach zu umständlich, nochmal auf alles einzugehen, was ich möglicherweise vergessen habe zu erklären.

Ich hoffe, ihr mögt diese Geschichte. Die Zeit ist gekommen. Hier ist nun also das Ende. *wahhhhhhhhhhhhh* sch..ße....*heulz*

es hat mir so Spaß gemacht ^^Und ich hoffe euch hat die Story auch gefallen?

das zerreist einem das herz.... -.-

will nicht....kann nicht...aaaahaaha nein diese furchtbare vorstellung ist wieder da...nein....aaaaaaah ich kann nicht ....die story ist wirklich zu ende *blush*
 

okay ich verabschiede mich mal und hoffe auf viele Kommis ^___^
 

HeAL dat Lily
 

p.s. nun sind erstmal meine YGO Storys dran....und dann eine neue INU FF *versprochen* XDDD



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Von:  Irrwisch
2008-01-27T01:59:42+00:00 27.01.2008 02:59
Hi^^
Das hast du toll gemacht! x3 'seit ein Uhr dranhockt' Und langweilig ist mir das Lesen trotzdem nicht geworden... was leider öfter der Fall ist, wenn ich abgeschlossenen FF's lese v.v Wirklich tolle FF >< Pack ich gleich zu meinen Favos^______^
Sayounara
Von:  dormir
2008-01-20T20:26:15+00:00 20.01.2008 21:26
Super story !!!

Hab sie mir heute aufeinmal durchgelesen, ich kann dazu nur sagen spitze !!!

Du hast alles so schön beschrieben, besondes die Gefühle der beiden !!!

Mach weiter so !!!

Deine dormir
Von: abgemeldet
2007-05-01T13:30:16+00:00 01.05.2007 15:30
Diese FF ist so wunderschön!!! Ich bin sprachlos, einfach toll. Du hast ein Drama mit einem Happy end gemacht. Super gelungen!!!
Deine Kagome33
Von: abgemeldet
2007-03-13T16:31:31+00:00 13.03.2007 17:31
boahhhhh...ich weiß echt nich mehr was ich sagen soll...ich bin baff xD ahh ich bin so aufgeregt..wies wohl weitergeht?^^
Von: abgemeldet
2007-03-13T16:08:18+00:00 13.03.2007 17:08
oh mann....ich muss unbedingt wissen wies weitergeht xD ich sitz hier grad voll gebannt xD
Von: abgemeldet
2007-03-13T15:43:05+00:00 13.03.2007 16:43
omg ich finde diese FF so toll :9 also bis jetzt hab ich keine kommis hinterlassen, weil ich mitllerweile nur noch hier dran sitze und mich nich von der der geschichte lösen konnte^^ deswegen konnte ich auch nichts zu den kapis schreiben, weil ich einfach nur weiterlesen wollte....aber jetzt....xD omg ich find das so spannend :D
gaaanz liebe grüße
niuscha-chan
Von: abgemeldet
2007-02-14T19:54:23+00:00 14.02.2007 20:54
Diese FF ist so wunderschön!!! Ich bin sprachlos... Als ich sie gelesen habe, dachte ich manchmal "NEIN!!! Warum muss so was passieren!!!"... Nicht weil ich es dumm fand, aber es hat mich emotional sehr bewegt... Ich LIEBE Dramas mit Happy-End!!! Wirklich wunderschön, wie alle deine FFs! *Autogrammkarte hinhalt* xD
Von:  Keikoo
2006-06-13T18:44:49+00:00 13.06.2006 20:44
ich liebe deine fanfic!!!!!! wie du die gefühle beschreibst ist der hammer, ich wünschte, ich könnte das auch!!!!
Von: abgemeldet
2006-04-14T21:28:04+00:00 14.04.2006 23:28
nicht das du jetzt denkst ich habe 3 tage gebraucht um das ende zu lesen!!!nene...ich hab 3 tage bebracht um die gesammte ff zu lesen!!!!nicht dass ich jetzt total blöd rüberkomme...^^'
Von: abgemeldet
2006-04-14T21:25:15+00:00 14.04.2006 23:25
ich hab jetzt3 tage gebracht um das alles durchzulesen!!!das ende ist echt wunderschön...hach..*träum*
hast du echt toll gemacht.....find ich voll schön....*applaus*


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