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I eleniël orco

Die Sternentochter des Orks
von

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Rangeleien

Zwei Trolle saßen vor der Höhle um ein vom Regen abgeschirmtes Feuer. Anscheinend nutzten sie die dichte Wolkendecke, um auch einmal jetzt nach draußen zu kommen. Sie schienen sich in Sicherheit zu wiegen, zumal es ohnehin schon auf den Abend zuging.

Earenis lief das Wasser im Munde zusammen, als sie sah, was die beiden Trolle da an Spießen über dem Feuer brieten: Hammel. Sie wurde an ihren eigenen Hunger erinnert und auch Mistaroa schien der Zahn zu tropfen. Vielleicht blieb nach dem Kampf, wenn sie die Trolle getötet hatte, ja noch etwas für sie über.

Zwei Trolle also, große, kräftige Kerle, die sie um mehrere Köpfe überragten. Aber sie waren grobschlächtig und langsam, sie aber schnell und wendig. Ganz zu schweigen von Mistaroa…

Schwer, befand sie, herausfordernd, aber bei weitem nicht unmöglich. Sie lockerte ihr Bastardschwert in der Scheide und trat mit selbstbewusster Pose aus ihrem Versteck. Die Trolle hielten verwundert inne und sahen sie groß und auch recht dümmlich an. Waren wohl nicht die hellsten. Mistaroa trat neben sie, sein Fell war gesträubt, er bleckte die Zähne.

Einer der Trolle grunzte etwas und stieß seinen Kumpanen an. Dann deutete er auf die zierliche Elbin. Er grunzte noch etwas, legte seinen Hammelbraten zur Seite und griff zu einer Keule.

Earenis lächelte herausfordernd, sie würde sich nicht so einfach zu Sülze zerdrücken lassen.

Die beiden Trolle stapften auf sie zu. Earenis befahl ihrem Wolfshund, sich einem der beiden Trolle zu stellen und ihn von ihr abzulenken, denn nicht einmal sie konnte es mit zwei Trollen zugleich aufnehmen. Sie zog ihr schartiges Schwert, federte in den Knien und stürmte dann auf den anderen Troll zu.

Er sah sie aus kleinen Schweinsaugen verwundert an; anscheinend hatte er von so einem kleinen Geschöpf so viel Dreistigkeit nicht erwartet. Seinem Kumpan erging es nicht besser. Laut kläffend und Zähne fletschend stürzte sich Mistaroa auf ihn. Erst im letzten Moment trat der Troll nach dem grauen Blitz, doch der Rüde war erprobt in Kämpfen gegen übermächtige Gegner und wich flink aus. Schon im nächsten Moment hatte er sich in der dicken, ledrigen Haut am Arm des Trolls verbissen und hing dort wie eine Zecke. Der Troll brüllte auf und schüttelte wie wild seinen Arm, doch Mistaroa ließ nicht los.

Earenis Gegner derweil holte mit der Keule aus und wollte damit nach der Elbin schlagen. Doch sie hatte diesen Angriff schon kommen sehen. Im letzten Moment  warf sie sich zu Boden und schlitterte unter der Keule und zwischen den Beinen des Trolls hindurch. In derselben Bewegung schwang sie ihr Schwert und schlug damit nach einem der Beine der Kreatur. Das Biest jaulte auf; das Schwert hatte einen tiefen, blutenden Schnitt hinterlassen.

Flink sprang Earenis wieder auf die Beine und setzte dem Troll weiter zu. Ein Stoß gegen den Rücken ließ den Troll herumwirbeln. Seine Keule beschrieb einen weiten Bogen. In Anbetracht dessen, dass Trolle nicht gerade Intelligenzbestien waren, traf die Keule nicht das anvisierte Ziel sondernden den zweiten Troll, der noch immer mit Mistaroa zu kämpfen hatte, gegen den Schädel. Der Getroffene taumelte benommen zurück und stolperte dabei in das Feuer. Wieder hallte ein markerschütterndes und schmerzerfülltes Brüllen durch den Wald. Funken stoben auf und der Troll trug böse Verbrennungen an seinen Füßen davon. Wütend keifte er, Sabber flog ihm aus dem Maul.

Von den Schmerzen angestachelt und ungeachtet des Faktes, dass sich Mistaroa noch immer in seinen Arm verbissen hatte, griff er sich einen brennenden Holzscheit und stürmte mit der Wucht einer Steinlawine auf seinen Kumpanen los.

Na toll. Erst war ihr Essen ruiniert worden und jetzt keilten sich die beiden Trolle auch noch gegenseitig. Earenis sah zu, dass sie aus der Schusslinie kam und hielt Mistaroa ebenfalls zur Vorsicht an.

In blinder Wut hieben die Trolle nun aufeinander ein, der eine mit seiner Keule, der andere mit dem Holzscheit. Funken stoben auf, als das Holzscheit sein Ziel im Gesicht des Trolls fand. Es roch nach verbranntem Fleisch.

Der Getroffene jaulte schmererfüllt auf, sank zu Boden und hielt sich das schlimm verbrannte Gesicht. Dies war ihre Gelegenheit. Sogleich stürmten Earenis und Mistaroa wieder voran. Mit einem furchterregenden Knurren ging der Wolfshund den zweiten Troll mit dem Holzscheit an und sprang ihm mitten ins Gesicht. Er verbiss sich in der hässlichen Fratze, kratzte und biss so lange, bis der Troll mit übel zugerichtetem Gesicht hinten über fiel. Dann ging Mistaroa ihm an die Kehle.

Den anderen Troll nahm sich Earenis vor. Zuerst schnitt sie ihm mit einem kräftigen Hieb ihres Schwertes die Kniekehlen durch. Dann klettere sie flink seinen breiten Rücken hinauf. Der Troll bockte und wehrte sich, doch die Elbin war geschickt genug, um sich dennoch auf ihm halten zu können. Sie holte mit ihrem Schwert aus und schlug zu. Mit einem Knirschen gab das Genick des Trolles nach.

Mit einem Male kehrte Ruhe ein auf der Lichtung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-05-25T16:27:59+00:00 25.05.2016 18:27
Huhu,
was Teamarbeit nicht alles leisten kann. Aber zum Glück ist den beiden nichts passiert.

LG Pellenor


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