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Ich darf dich nicht lieben

verbotene liebe - brüder
von

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Erster Chat

Susanna Julia. Meine Lieblingsheldin aus einem Buch, dem einzigen, das ich jemals zu Ende und obendrein, sogar mehrmals gelesen hatte. Auch Julia, die Weiße genannt. Und da gab es tatsächlich jemanden, der auch so hieß. Nein warte. Das war ja nur ein ausgedachter Name, wie bei meinem. Schließlich hieß ich auch nicht Gipsbein, wenn sie mich im Chat auch so nannten, und später, aus Schreibfaulheit zu Gips übergegangen waren. Aber ich war trotzdem neugierig. Auf, auf zum Profil.

Haarfarbe schwarz, Augenfarbe schwarz – aha – langweilig. Julia hatte weiße Haare und blaue Augen.

Alter 15.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. Entweder das Mädchen war krank, oder hatte zwei Stunden früher Schulschluss gehabt.

Interessanter war dann wieder, dass sie die gleiche Musik bevorzugte wie ich, die selben Filme mochte, und dann kam eine echte Überraschung. In ihrem Profil stand, ihr Lieblingsname sei Naruto. Ich hatte überhaupt nicht gewusst, dass man auch Lieblingsnamen angeben konnte, oder es einfach tat. Aber wieso auch nicht? Schließlich hatte Sasuke mich auch nach einem Lieblingsnamen gefragt. Bestimmt wollte er ihn ins Profil schreiben und hatte es dann vergessen. Aber – man sucht sich seine Freundin ja nicht nach dem Namen aus.

Gerade als ich weiter lesen wollte, wurde ein Fenster im Privatchat-Modus geöffnet.

Von Susanna Julia.
 

In den letzten beiden Stunden waren wir im Computerraum, um Informationen über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf den Lebensraum der Pflanzen – und Tierwelt im Internet zu suchen und darüber später ein Referat zu halten. Wir waren in Gruppen eingeteilt worden oder besser in Paare. Mein Partner war Hidan. Ausgerechnet. Das bedeutete, dass ich das Referat auch gleich alleine schreiben konnte.

Auf der anderen Seite, seine Idiotie kam mir in diesem Fall ganz gelegen. Die Infos hatte ich gestern Abend schon am hauseigenen PC herausgesucht, ausgedruckt und mitgenommen. Mit anderen Worten, ich konnte mich ganz auf eine erste Kontaktaufnahme mit diesem unfreiwilligen Herzensbrecher konzentrieren. Ich konnte nur hoffen, dass er auch online ging. Immerhin hatte ich ihm alles sozusagen schon auf dem Silbertablett präsentiert.

Damit mir keiner aus Versehen oder mit Absicht über die Schulter sehen konnte, setzte ich mich in die hinterste Ecke am Fenster. Das Sonnenlicht blendete zwar und ich fluchte innerlich, aber für den Anfang würde es irgendwie gehen. Das nächste Mal, sofern es ein nächstes Mal gab, würde ich mich besser vorbereiten und eine Sonnenbrille mitnehmen oder etwas in dieser Art.
 

Nachdem der Lehrer zu jedem kam, um zu sehen, ob er helfen konnte und ob wir zurecht kamen, bequemte er sich nach einer Weile endlich zum Pult zu gehen, sich dort auf dem Stuhl niederzulassen, und seine Zeitung aus der Aktentasche zu holen. Nicht ohne uns vorher wissen zu lassen, das wir uns bei Schwierigkeiten ohne falsche Scheu an ihn wenden könnten.

Mal ehrlich – wer hatte noch Probleme mit einem Computer?
 

Ich wollte keine Zeit verschwenden und hatte mich auch gestern schon bei der Singlebörse angemeldet, samt ausgefülltem Profil.

Er war da.

Es überraschte mich, das ich - kaum online - mit privaten Chats zu bombardiert wurde, ohne überhaupt einen Buchstaben geschrieben zu haben. Irritiert sah ich mich im Saal um. War ich aufgeflogen?

Die Köpfe vor mir waren nah am Bildschirm, und teilten ihren Partnern wohl mit, was sie herausgefunden hatten, denn ihre Nebenmänner oder Nebenfrauen kritzelten eifrig Stichpunkte auf einen Notizblock.

Hidan, wie erwartet hatte er sich vor gedrängt und sich den ersten PC geschnappt, vielleicht dachte er, der erste wäre der beste, das würde mich nicht überraschen bei dem, hatte sich mit hilfesuchenden Augen nach mir umgedreht. Na warte, das wirst du noch bereuen, was du da mit Naruto gemacht hast und zwar hundertprozentig.

Mühsam zwang ich mich zu einem Grinsen und hob den Daumen hoch, er verstand, überlass nur alles mir, und ich konnte richtig sehen wie sich seine Brustkorb vor Erleichterung hob und wieder senkte. Er drehte sich um.

Ich sah wieder auf meinen Bildschirm. Vielleicht mochten noch mehr Leute diesen Namen, wie auch immer, mit dem Schließen der privaten Chatanfragen wollte ich mich erst gar nicht aufhalten und beobachtete daher das Chatgeschehen.

Offenbar war Naruto schon länger da, denn es wurde immer wieder „Hey Gips, was meinst du?“ oder „Noch da, Gips?“ geschrieben.

Typisch. Er konnte den Mund nicht halten, selbst im Chat, egal wie ungern er lesen und schreiben mochte, dem war alles lieber als ruhig in der Ecke zu sitzen. Bestimmt hatte er den Chat auf gemischt, und es war ihm total egal, wie viele Rechtschreibfehler er dabei machte. Im Augenblick aber gab er keine Antwort und das wiederum konnte nur bedeuten – er las mein Profil.

Um dem langsamen Leser Zeit zu geben fing ich an, die Privatchats die mich nicht die Bohne interessierten zu schließen, ich konnte ja auch nur schätzen, wie lange er dazu brauchen würde.

Als nach über fünf Minuten immer noch nichts von ihm kam, ob er noch da war? Vielleicht auf der Toilette, aber die war im selben Stock, solange konnte er doch gar nicht brauchen selbst mit seinem Gipsbein. Als nach über fünf Minuten immer noch nichts kam von Naruto beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Eigentlich hatte ich warten wollen, bis er den ersten Schritt macht, ich hatte immerhin ein Mädchen zu spielen.
 

„Hallo Gips“, schrieb sie.

„Hallo“, schrieb ich zurück. Zu gerne hätte ich den Namen noch dazugeschrieben, aber ich war zu überrascht, außerdem war das doch besser. Ich war viel zu langsam beim Tippen, sie hätte sicher gedacht, ich würde keine Antwort geben und wäre auf und davon. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter. Na ja. Zumindest hätte sie einen anderen an gechattet. Moment mal. Vielleicht war das ja eine alte Frau? Sasuke hatte mich immerhin gewarnt.

Trotzdem.

„Ich tippe langsam, nicht wundern, wenn Antwort lang dauert“, tippte ich so schnell wie möglich.

Ein lachendes Smilie erschien.

Okay, das Mädel schien nett zu sein.

„Finde deinen Namen cool.“ Das musste einfach sein.

Eine Weile kam nichts. Irgendwie war ich enttäuscht. Und das obwohl ich sie doch gar nicht kannte.

„Eigentlich soll man das ja nicht, es ist ein Geheimnis. Versprich mir, dass du es niemanden verrätst.“

Ich versprach es natürlich. Wenn auch ziemlich verwundert. Wer erzählt einem Fremden ein Geheimnis?

„Das ist mein echter Name, kein Ausgedachter.“

Wow, cool. Ob das vielleicht Schicksal war? Im Stillen dankte ich Sasuke, das war bestimmt Schicksal.

Gerade wollte ich sagen, dass mein wirklicher Name Naruto war, als mir einfiel, dass sie mir das wahrscheinlich nicht glauben würde.

„Und? Wie ist dein Name?“ kam es dann auch prompt.

So ein Scheiß, ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Was nun?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-10-04T16:21:56+00:00 04.10.2012 18:21
Sorry hab erst heute wieder Zeit gefunden deine Geschichten zu lesen,und bin total happy über den verlauf der Geschichten im allgemeinen,und speziell dieser hier.Sie nimmt einen ganz anderen verlauf als es auf den ersten Blick scheint,das ist super wie sich Sasuke darein hängt um an Naruto heran zukommen.Bin neugierig was da noch alles so abgeht.
Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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