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39 One- Shot

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Greif nach den Sternen

Keuchend renne ich durch die dunklen, verschneiten Straßen. Nur die Sterne erhellen meinen Weg. Das ist aber nur ein kleiner Trost. Denn sie sind hinter mir. Ich drehe meinen Kopf nach hinten um zu sehen, wie nah meine Verfolger mir schon sind. Ich schau wieder nach vorn und muss mich verbessern. Nicht SIE sind hinter mir, ER ist hinter mir. Und er sitzt mir im Nacken. Während mein Blut panisch durch meinen Körper rast, scheint er es nicht eilig zu haben. Nun schaue ich im Sekundentackt über meine Schulter. Er grinst hämisch. Auch er weiß, dass diese Verfolgung zwecklos ist. Doch ihm scheint unser Hetzjagd Spaß zu machen. Schon an seinem Blick weiß ich was er denkt. Plötzlich rutschte mein Bein weg, mein Knöchel knackt und ich falle auf den harten Boden. Ich spüre wie mein Knie aufplatzte und mein warmes Blut auf den kalten Schnee fließt. Sofort springe ich wimmernd zurück auf meine zitternden Beine. Hastig renne ich weiter. So einfach würde ich nicht aufgeben. Ich werde um mein Leben laufen.
 

Mein Knie pocht doch ich darf nicht stehen bleiben. Ich bete zu Gott, dass die Zeit stoppt. Wenn auch nur für wenige Sekunden. Sie würden für eine kleine Pause reichen. "Na, komm schon Sherry! Wegrennen bringt dir nichts mehr!", höre ich ihn hinter mir rufen. Wie wild schüttel ich mit den Kopf. Vor mir sehe ich wie der Weg sich gabelt. Dort ist ein Schild, dass mir zwei Wegmöglichkeiten zeigt. Auch wenn ich weiß, dass mir das nur wenige weitere Minuten meines Leben sichern wird, nehme ich ohne nachzudenken den linken Weg. Ein erschöpftes Lachen legt sich auf mein Gesicht. Für wenige Meter schließe ich meine Augen. Meine Lugen fühlen sich an, als platzen sie jeden Moment. Doch ich laufe weiter. Ich öffne meine Augen und erschrecke. Ich habe den falschen Weg genommen und bin in eine Gasse gelaufen. Ein finsteres Lachen ertönt. Verzweifelt und wütend lasse ich mich in den nassen Schnee niedersinken. Ich muss es mir jetzt eingestehen. Ich habe verloren. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und Tränen beginnen mir über die Wange zu rinnen.
 

"Du hasst mich Gott! Du musst mich wirklich so hassen!", kreische ich gen Himmel. Den Sternen zu. "Du gibst Gott die Schuld? Das ist doch gar nicht deine Art, Sherry!", weist er mich zurecht. Er hat mich eingeholt. Ängstlich ziehe ich den Kopf ein. Er kommt auf mich zu und sieht zu mir herunter. Sein Blick brennt auf mir wie Feuer. Er streckt seine Hand nach mir aus und will mich vermutlich hochziehen. Genau das hatte ich auch erwartet. Doch bevor er mich berührt, stehe ich von selbst auf. "Herzlichen Glückwunsch, Sherry. Du bist als erste am Ziel angekommen. Doch trotzdem hast du verloren.", haucht Gin mir ins Ohr sobald ich wieder stand. Ich zucke mit den Schultern und sehe ihn in die Augen. "Wollen wir es nicht endlich beenden?", ich klinge erstaunlich stark. Aber er kennt mich viel zu gut, um zu wissen, dass es gelogen ist. In mir sieht es anders aus. Mein Herz rast noch immer. Ob es vom Laufen ist, oder vor Angst. Ich weiß es nicht...
 

"Beenden wir es.", murmel ich als leise Antwort. Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen. Ich muss einsehen, dass ich sterbe. Ich bin bereit meine Schwester wieder zu sehen. Auf mein Wort bringt Gin seine Waffe zum Vorschein. Der kalte Stahl berührt meinen Kopf. "Hast du noch etwas zu sagen? Dann tu es jetzt.", fordert er mich auf. "Weißt du was mich erwartet?", frage ich Gin und sehe ihn fragend an. Er scheint über meine Frage verwundert zu sein, denn er schielt ernst zu Boden. "Ich weiß nicht.", flüstert er zurück. Ich nicke. "Das war alles.", berichte ich ihm. Er soll es hinter uns bringen. So wär ich ihn ein für alle Mal los. Bei diesem Gedanken lächel ich. Gin bemerkt dies und legt die Finger um den Halft seiner Baretta. "Mach es gut, Sherry. Aber freu dich nicht zu früh. Wir werden uns in der Hölle wider sehen.", sagt er und streicht mir übe meine Wange. Seine Waffe wandert von meinem Kopf zu meiner Brust. Er will also doch mein Herz. Den kläglichen Rest meins Herzens, sollte man sagen. Ich schließe die Augen und warte auf den Schuss.
 

Die Sekunden ziehen sich endlos hin. Doch schließlich ertönt der gedämpfte Knall. Ich falle zu Boden. Ich sehe wie mein Blut auf Gins Gesicht spritzt. Ich höre Sirenen auf mich zukommen. Die Plozei? Anscheinend. Auch Gin hat sie bemerkt. Eilig hockt er sich neben mich. "Doch bevor wir uns wiedersehen, sollst du nach den Sternen greifen. Du hast es verdient." hauchte er mir ins Ohr und küsste meine Wange. Dann verschwindet er in der Dunkelheit. Mit viel Mühe sehe ich ihm nach. "Was meist du damit?", rufe ich mit letzter Kraft verwirrt hinterher. Natürlich antwortet er nicht... Traurig sinkt mein Rücken wieder zu Boden. Ich sehe zum Himmel. Die Sterne funkel so wunderschön. Plötzlich höre ich Akemis Stimme und verstehe, was Gin meinte. Auch wenn ich mit einem Herzschuss langsam und elendig verende, sehe ich das, was ich mit einem Kopfschuss nie gesehen hätte. Ein unbeschreibliche schönes Licht erscheint. Es lindert meine Schmerzen nicht. Es lässt sie verschwinden. Erlöst mich von ihnen. "Danke, Gin...", murmel ich und schließe meine Augen. Akemi wartet auf mich. Sie wird mich in den Arm nehmem. Wir werden wieder vereint sein.

Ich werde nach den Sternen greifen....

Siebzehn bis siebenundzwanzig

Ich sehe auf meine Armbanduhr. In wenigen Minuten wird Conan bereits 10 Jahre existieren. Unglaublich, dass jener Tag im Tropical Land schon so lange her ist. Jener Tag, an dem zwei Männer in schwarz mir ein Gift gaben, was mich schrumpfen ließ und ich zu Conan Edogawa wurde.Ein Donner zieht durch die Nacht. Ich höre wie der Regen auf die Straßen prescht. Ein Blitz folgt. Aber warum sollte ich meinen Erinnerungen hinterher jagen? Ich habe mit Shinichi Kudo abgeschlossen. Ich sehe zu dem Mädchen, was neben mir sitz. Haibara ist zu der schönen Frau geworden, die sie schon vor 10 Jahren war. Sie sitzt neben mir und ließt in einer Zeitschrift. "Warum starrst du so?", fragt sie mich ohne auf zu sehen, als sie meine Blicke bemerkt. "Nichts. Aber weißt du denn nicht, dass ich in wenigen Minuten 17 werde?", plappere ich aufgeregt. Jetzt sieht sie auf. "Warum bist du so nervös? Du bist doch schon einmal 17 geworden.", sagt sie tonlos und sieht wieder in ihre Lektüre. Ich zucke mit den Schultern und lache. Haibara hat sich kein bisschen verändert. Sie ist noch immer die selbe notorische, pessimistische, schlechtgelaunte Miesepeterin. Doch ohne sie hätte ich die letzten zwei Jahe nicht überlebt. Sie war der Mittelpunkt in meinem Leben geworden.
 

Damals hatte das FBI einen springende Information über die Organisation erhalten. Ich hatte nicht lange gezögert und zog mit den Agenten des FBI´s und Shiho zum finalen Schlag in den Kampf. Doch vorher sorgte ich für den Fall der Fälle vor. Ich hatte vor der Mission Ran angerufen und ihr gesagt, dass ich eine Andere habe und sie mich für immer in Frieden lassen sollte. Natürlich hatte mein Herz bei diesen Worten gebrannt. Doch ich musste Ran verletzten. Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sich für mich in große Gefahr gebracht hätte. Wäre ihr etwas geschehen, hätte ich mir das nie verzeihen können. Dann musste ich feststellen, dass ich sie doch nicht so gut kannte. 3 Monate nach meinem Anruf, hatte sie einen Anderen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in Kyoto. Und ich kann ihr es nicht einmal übel nehmen. Schließlich habe ich sie verlassen. Allgemein hatte ich in den letzten Jahren großes Pech gehabt.
 

Wir hatten die Organisation nicht zerschlagen können. Wir hatten sie unterschätzt. Das hatten wir uns mit vielen Verlusten eingestehen müssen. Jodie Saintemillion und André Camel waren Shuichi Akai ins Jenseits gefolgt. Für nichts. Während wir 2 unserer Besten Leute verloren haben, war die Organisation mit leichten Verletzungen davon gekommen.
 

Und auch mein Versprechen Ai gegenüber hatte ich nicht einhalten können. Die schwarze Organisation agierte noch immer mit ihren kriminellen Machenschaften. Und Gin suchte noch immer nach ihr. Wochen lang hatte sie sich in ihrem Keller eingesperrt und sich nicht blicken lassen. Doch ein Trost blieb mir. Ai hatte ihr Versprechen auch nicht halten können. Sie hatte kein Gegenmittel gegen das APTX gefunden.
 

Und nun sitzen wir hier. In Professor Agasas Haus. Mitten in der Nacht. Meine Uhr piept und reißt mich aus meine Gedanken. Es ist Mitternacht. Ai sieht wieder auf und setzte sich neben mich. Sie ist mir ganz nah. "Herzlichen Glückwunsch, Conan Edogawa...", haucht sie mir ins Ohr. Ich erröte. "Danke.", murmel ich schüchtern. "Wie fühlt man sich so alt?", flüstert sie mir zu. Ich zucke wieder mit den Schultern. Ihre plötzliche Offenheit irritiert mich. Doch habe ich mir das nicht nach der ganzen Sache nicht gewünscht? Ich beuge mich zu ihr und küsse sie. Erstaunt erwidert sie meinen Kuss. Ich fühle mich so gut und lasse meinen Gefühlen ihren Lauf. Auch sie gibt sich mir hin. Unserer Leidenschaft wird von dem düsteren Unwetter begleitet...
 

Plötzlich höre ich einen merkwürdigen Knall. Es ist nicht der Donner. Nein, es ist etwas anderes.
 

Mit einem Mal fällt Ais Oberkörper leblos auf den meinen. In ihrem Rücken prangt ein Loch. Ihr kostbarer, warmer Lebenssaft läuft über die Couch und färbt sie blutrot. Mein Herz setzt für einen Schlag aus. Was geschah gerade? Panisch sehe ich von ihrem Rücken auf und mein Atem erstarrt. Wenige Meter vor mir steht er. Gin. Er ist ganz nass. Und er sieht zornig aus. Die zehn Jahre scheinen an ihm nicht gnadenlos vorbei gezogen zu sein, denn er sieht alt aus. Ich bekomme kein Wort heraus. Ich bin unfähig etwas zu sagen. "Du hast sie also zu Schlampe gemacht. Dabei wollte ich so gerne noch mit ihr reden...", zischt Gin. Sein Anblick bereitet mir ein taubes Gefühl aus Trauer um Ai und blanke Angst. Auch Hass mischt sich in mein Herz. Wieder blicke ich zu Gin. Verwirrt schüttel ich mit dem Kopf. "Das sehe ich anders.", abwegig deutet er auf Ai. Voller Abscheu blickt er sie an. Dann sieht er wieder zu mir. "Und das war dein Todesurteil...", sagt er furchtbar leise. Er richtet seine Waffe auf mich. Seine Worte werden die letzten sein, die ich in meinen 27 Lebensjahren gehört habe...

Wer bin ich?

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Titel: Wer bin ich?

Gerne: Romantik, Gefühle, Drama

Hauptcharakter: Shiho Miyano

Pairing: ShinichiXShiho
 

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Müde sitze ich vor dem Fernseher. Auch wenn mich der laufende Film kaum interessiert, sehe ich zu. Alles würde ich tun um nicht einzuschlafen. Ich darf jetzt nicht einschlafen. Ich muss warten. Der Tag versprach viel zu viel um ihn jetzt mit Schlaf zu beenden. Heute hatte ich das bekommen, wovon ich schon so lange geträumt habe. Shinichi Kudo hatte Ran Mori verlassen. Er hatte ihr gesagt, dass Schluss ist. Ein für alle Male. Danach kam er zu mir. Er hatte mir gesagt, dass er mich heute Abend besuchen käme. Er wollte mit mir reden. Jedoch sollte ich mir etwas schönes anziehen und auf ihn warten...
 

Genau das tat ich auch. Ich zog mir, auch wenn es große Ironie ist, ein schwarzes, knielanges Kleid an. Ich hatte es vor ein paar Wochen aus tiefstem Frust gekauft. Ich hatte ein Gegenmittel gegen das APTX gefunden. Auch wenn ich erst zögerte, hatte ich Shinichi das Gegengift gegeben. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, fühle ich mich mies. Ich hätte nie auch nur in Erwägung ziehen dürfen, ihm das Mittel vorzubehalten. Das hat er nicht verdient. Er hatte gestrahlt als er die kleine Kapsel in den Händen hielt. Fröhlich hatte er sie eingenommen. Wohlwissend, dass unsere Probleme noch nicht beseitigt sind. Die Organisation gibt es noch immer. Und genau das ist nach wie vor mein Problem. Ich wollte das Anti- APTX nicht nehmen, solange die schwarze Organisation noch existierte. Das hatte ich mir eigentlich vorgenommen. Doch Shinichis Mut hatte mich schwach werden lassen. Ich nahm es auch ein und wurde wieder ich. Angst und Kummer hatten meinen Alltag bestimmt. Ich hatte so große Angst. Und das habe ich eigentlich auch jetzt noch. Jetzt und in diesem Moment fürchtete ich mich. Es war zwar nicht mehr so schlimm, aber das Alleinsein macht mir noch immer zu schaffen. Eine Angst neben der Organisation war die Befürchtung, dass Shinichi etwas zustieße. Auch wenn er jetzt wieder er selbst war, würde er sich an der Organisation für die verlorene Zeit rächen wollen. Naja, das stimmt nicht ganz. Er würde sie auch so zerschlagen wollen, da er das notorische Bedürfnis hat, Verbrechen zu vereiteln. Aber am meisten tat mir weh, dass ich dachte, Shinichi nun wirklich chancenlos an Ran verloren zu haben.
 

Heute sitzt also nicht Ai Haibara im Wohnzimmer des Professors, sondern Shiho Miyano. Und ich warte. Warte auf die Person, die ich liebe. Doch was ist, wenn er nicht über unsere Beziehung reden will? Was wenn es um etwas ganz anderes geht? Ich weiß es nicht...
 

Ich stehe auf und gehe in die Küche. Ich muss an die Detective Boys denken. Ob sie Ai und Conan sehr vermissen? Wir haben ihnen gesagt, dass die beiden nach Amerika, zu ihren Eltern zurückgezogen sind. Wir hatten keine Zeit mehr gehabt uns von ihnen zu verabschieden. Ich weiß genau, dass die Kleinen uns vermissen. Und ich tu es auch. Die Zeit mit ihnen hat mir, auch wenn es nie so rüber kam, große Freude bereitet.
 

Plötzlich klingelt das Telefon. Ich wundere mich. Wer ruft so spät noch an? Ich eile zum Hörer und nimm ab. "Hallo?", grüße ich unsicher. "Wer bin ich?", meldet sich eine warme Stimme. Ein beruhigtes Lächeln legt sich auf meine Lippen. "Wo bleibst du, Shinichi?", frage ich ihn fröhlich. "Das ist es ja...", sagt Shinichi entschuldigend. "Ich kann heute nicht mehr kommen... Kaum bin ich wieder ich, will jeder was von mir. Ohne mich ist die Polizei eben hoffnungslos am Ende.", beichtet er mir. Endtäuscht antworte ich. Mir kommt das alles so bekannt vor :"Das kenne ich Shinichi. So ging es auch mit Ran...". Er schweigt kurz. "Ai... Nein, Shiho. Weißt du wo ich gerade bin?", fragt er mich aufgeregt. "Nein...", murmel ich. Auf seine Ausrede bin ich doch sehr gespannt. "Ich bin auf dem Polizeipräsidium und mache meine Aussage. Möchtest du mit Inspektor Megure sprechen um mir zu glauben?", bietet Shinichi mir an. "Nein. Ist schon gut. Ich glaube dir. Aber wenn du schon nicht kommst, sag mir wenigstens was du mir sagen wolltest.", stelle ich als Bedingung. "Willst du das wirklich wissen?", fragt er mich vorsichtig. "Bitte...", forder ich ihn auf. "Ich wollte dir heute Abend sagen, dass ich dich liebe.", eröffnet Shinichi mir flüsternd. Ich ringe bei den Worten um meinen Atem. "Wirklich?", stottere ich unbeholfen. "Ja.", antwortet er mir nun äußerst sicher. Ich misstraue seinen Worten. So bin ich nun einmal. "Wie kommst du zu dem plötzlichen Meinungsumschwung? Und was ist bitte mit Ran? Warum hast du mit ihr Schluss gemacht?", will ich von ihm wissen. "Ich sagte ich werde dich immer beschützen. Und wenn ich mit dir zusammen bin, kann ich mein Versprechen locker einhalten. Ich muss mir so keine Sorgen mehr machen! Ich habe ja versucht neu mit Ran anzufangen. Aber als Conan weiß ich so viel über sie, was ich gar nicht wissen brauche! Wir haben uns auseinander gelebt. Ihr ging es ebenso wie mir! Wie konnten wir nur glauben, dass eine Sandkastenliebe ewig weilt? Jetzt liebe ich dich! Glaub mir. Du kannst mir vertrauen.", erklärt Shinichi mir. Dieses Mal schweige ich für einige Sekunden. "Ich vertraue dir.", versicher ich ihm schließlich überzeugt von seinen Worten. Würde er Ran noch lieben, hätte er gerade nie so über sie geredet. "Das freut mich sehr. Wenn du mir trotzdem nicht glaubst, sag ich es eben so oft bis du es tust.", schlägt Shinichi mir begeistert vor. "Ich glaube dir auch so. Aber wenn du magst, kannst du es noch einmal sagen.", antworte ich lächelnd. "Ich liebe dich Shiho Miyano.", haucht er in den Hörer. Seine Worte lösen in mir ein warmes Gefühl der Geborgenheit aus. Ich fühle mich so wohl. "Kommst du morgen?", frage ich ihn im zuckersüßem Ton. "Das fragst du noch? Ich bin da wenn du aufwachst.", bestätigt er mir lachend. "Ich kann es kaum erwarten. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Shinichi...", hauche ich ihm zu. "Ich zähle die Minuten bis ich dich sehe.", sagt er und legt auf...
 

Unbeschreiblich glücklich lasse ich mich in den Sessel vor dem Fernsehen sinken. Ich schließe meine Augen und entspanne mich. Er liebt mich? Das ist unglaublich... Ich kann es kaum glauben. Plötzlich spüre ich zwei Hände auf über meinen Augen. Erschreckt zucke ich zusammen. Doch dann lächel ich. Shinichi will mich überraschen! Ich lass es glücklich zu. Bei den Gedanken an ihn lassen mein Herz höher schlagen.
 

"Wer bin ich?", haucht eine Stimme in mein Ohr. Mein Herz setzte aus und ich reiße meine Augen auf. Jeder meiner eben noch entspannten Muskeln ist mit einem Mal angespannt. Das ist unmöglich! Das ist nicht Shinichis Stimme. Es ist Gins...
 

Er hat mich gefunden und ich werde Shinichi nicht wieder sehen. Warum musste es gerade jetzt enden? "Wer bin ich, Sherry?", fragt er mich ein zweites Mal. Ich spüre seinen Atem ganz nah an meinem Ohr. Ich bekomme eine Gänsehaut. Er hatte wohl alles mit angehört. Ich kann mir vorstellen, dass er nicht erfreut über Shinichis und meine Worte ist...

Watson und Holmes?

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Titel: Watson und Holmes?

Gerne: Romantik

Hauptcharakter: Shinichi Kudo

Pairing: ShinichiX Shiho
 

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Nervös liege ich wach. An schlaf kann ich nicht denken! Neben mir liegt die schönste Frau der Welt. Meine Frau. Ganz richtig. Stolz liege ich neben der Frau, die ich letztes Jahr geheiratet habe. Sie schläft schon seit Stunden ruhig. Eigentlich tut sie das, nun schon, seit drei Jahren. Und es freut mich sehr. Zusammen haben wir die schwarze Organisation zerschlagen. Gemeinsam haben wir gesiegt. Wir haben den schönen Schein den die Organisation über unsere Gesellschaft warf, in den Schatten gestellt. Das Ende der Organisation brachte mir einem Neuanfang. Ai hatte alle Informationen über das APTX bekommen und ein Gegenmittel hergestellt. Freudestrahlend hatte ich es eingenommen. Danach war ich sofort zu Ran gelaufen und hatte ihr meine Liebe gestanden. Natürlich waren wir kurz darauf ein Paar geworden. Ich hatte ihr nicht gestanden, dass ich Conan war. Sie hätte sich viel zu sehr aufgeregt. Doch irgendetwas hatte mir gefehlt. Ich hatte alles bekommen was ich wollte, aber dennoch fühlte ich mich leer und einsam. Bald mussten Ran und ich feststellen, dass wir beide uns sehr geändert haben. Ich wusste viel zu viel über sie. In der Zeit als Conan hatte ich so viel über sie herausbekommen, was mir hinterher schrecklich peinlich war. Auch Ran sagte, dass wir uns auseinander gelebt haben und so machten wir schließlich Schluss.
 

Auch nach unser Trennung wusste ich nicht was mir so schrecklich fehlte. Oft war ich wieder beim Professor zu Besuch gewesen. Ai, die das Gegenmittel des APTX auch eingenommen hatte, wohnte noch immer bei ihm. Auch wenn die Organisation verloren hatte, schloss sie sich noch immer ein. Manchmal ließ sie sich tagelang nicht blicken. Der Professor war besorgt um sie und befürchtete, dass Ai in Depressionen verfallen würde. So bat er mich mit ihr unter Leute zu gehen. Ich tat ihm den Gefallen und lud sie zum Essen ein. Misstrauisch nahm Ai an.
 

Wir wollten uns um 8 in einem schönen Restaurant treffen. Ich war viel zu früh da gewesen und musste einige Zeit auf sie warten. Als sie um halb neun noch nicht da war, machte ich mir große Sorgen um sie. Ich fürchtete, dass sie sich anders entschieden hatte und nun wieder in ihrem Keller saß. Ich wollte gerade aufstehen und nach ihr sehen, als ich sie sah. In dem langen lila Abendkleid und dem hochgestecktem Haar sah sie so anders aus. Zögerlich kam sie zu unserem Tisch und setzte sich zu mir. "Du bist ja doch gekommen.", grüßte ich sie leicht gekrängt über ihre Verspätung. "Besser spät als gar nicht, oder?", murmelte sie und sah mich an. Ich musste über ihre Worte lachen. "Da wirst du recht haben, Ai.", lachte ich weiter. "Du weißt doch, ich bin nicht mehr Ai. Ich bin Shiho.", tadelte sie mich. "Tut mir leid. Aber ich kann mir Ai einfach nicht abgewöhnen.", erklärte ich ihr entschuldigend. Herausfordernd sah sie mich an. "Wenn du dir Sherry besser merken kannst, darfst du mich auch so nennen...", schlug sie mir provokant grinsend vor. Wieder musste ich lachen. Mit Ran hätte ich nie soviel Spaß gehabt. In dieser Sekunde fiel mir mit einem Mal ein was mir die ganze Zeit über gefehlt hatte. Es war Ai gewesen. Verzeihung. Shiho.
 

Ich hatte ihren pessimismus und ihre miese Laune vermisst. Auch ihr dunkler Humor hatte mir so gefehlt. Sie konnte das, was Ran seltend geschafft hatte. Shiho konnte mich zum Lachen bringen! Mir wurde bewusst, dass Shiho und ich uns so... Ähnlich waren. Sie verstand meine Interessen. Sie unterstützte meine Arbeit als Detektiv. Sie konnte mir sogar bei ihr helfen. Sie war nicht meine Freundin. Shiho war meine Partnerin. So wie es immer gewesen war. Sie war Watson und ich war Holmes. Dem war ich mir jetzt sicher.
 

Doch auch war sie nicht nur Watson. Shiho war auch Irene Adler. Die einzigste Frau die Holmes geliebt hatte. Sie war die einzige die mir je eine Herausforderung für meinen hunrigen Geist schenken konnte. Vielleicht gab es da noch Ausnahmen. Doch diese Ausnahmen waren nicht sehr zahlreich. Ich musste über meine Vergleiche mit der Welt meines lieblings Detektiv schmunzeln. Den ganzen Abend sprachen wir über irgendwelche Themen. Doch auch an diesen unbedeutenden Gesprächen wurde mir klar, dass Ran viel zu naiv war um mit mir einer meiner lieblings Beschäftigung nach zu gehen. Das Diskutieren. Aber Shiho konnte dies sehr gut.
 

An diesem Abend musste ich mir etwas eingestehen. Ich hatte mich in Shiho verliebt.
 

Wochenlang trafen wir uns noch. Jeden Tag. Unsere Beziehung wuchs und wuchs. Schließlich wollten wir es miteinander versuchen. Der Professor und meine Eltern waren unheimlich erleichtert. Meine Mutter hatte gesagt, dass sie schon seenlichts darauf gewartet hat, uns beide zusammen zu sehen.
 

Und nun liege ich hier. Nur zwei Jahre nach diesen Ereignissen . Und ich bin überglücklich. Shiho und ich haben auch Kontakt zu Ran. Sie war auch bei unserer Hochzeit unter den Gästen gewesen. Auch sie scheint heute glücklich zu sein. Sie hat jemanden gefunden, der sie auf Händen trägt. Jemanden der sie verdient hat. Jemand der sie nicht anlügt...
 

Plötzlich schreckt Shiho aus ihrem Schlaf. Ruckartig sehe ich zu ihr. "Was ist?", frage ich sie sofort aufgeregt. Sie schiebt ihre Decke weg und sieht auf ihren dicken Bauch. Sie lächelt mich liebevoll an. "Ich glaube es geht los..."...

Leben für den einen Augenblick

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Tilte: Leben für den einen Augenblick

Gerne: ?

Hauptcharakter: Gin
 

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Bald habe ich dich. Noch wenige Meter muss ich gehen. Dann stehe ich vor dem Ende meiner langen Suche. Meiner Suche nach dir, Sherry. Ich habe dich so sehr vermisst. Denkst du nicht manchmal auch an die guten, alten Zeiten zurück? Ich jedenfalls, tu es. Und zwar Tag für Tag. In jeder Stunde. Jeder Minute. In jeder einzelnen, verdammten Sekunde, jedes einzelnen verdammten Tages, drehen sich meine Gedanken nur um dich. Ich muss daran denken, wie sehr mein Körper nach dir verlangt. Seit so langer Zeit schon brenne ich vor durst. Doch weiß ich, dass diese Gier durch nichts anderes, als durch dich, liebste Sherry, gestillt werden kann. Aber du bist nicht da. Du bist weggelaufen. Hast alles mit einem unüberlegtem, dummen Gedanken beendet. Das war ein Fehler. Der größte in deinem Leben. Das hättest du nicht tun sollen. Ich muss zugeben, ich war sehr erstaunt, als ich die Tür zu deinem Verlies öffnete. Denn du warst nicht mehr da. Nut langsam habe ich begriffen, dass du tatsächlich so dumm bist und die Organisation verrätst. Ich hatte dich sonst immer für ein sehr kluges Mädchen gehalten. Aber ich habe wohl geirrt. Leider. Und dennoch bist so so intelligent, dass du dich so lange verstecken konntest. Doch nun muss ich nur noch Sekunden zählen und ich kann dich sehen. Ich werde hinter der nächsten Ecke auftauchen und in dein verschrecktes, vor Angst verzerrtes Gesicht blicken. Ich werde mich daran erfreuen, Sherry. Ich werde nicht anders können. Wie sehr es mir auch leid tut dich so zu demütigen. Aber ich schätze das muss sein. Anders scheinst du es nicht verstehen zu wollen. Man legt sich nicht mit jemandem an, der größer und stärker ist. Man legt sich nicht mit jemandem an, wenn du weißt, dass du chancenlos bist. Das tut man einfach nicht! Ich kann das Ende des Weges schon sehen. Gleich bin ich da...
 

Aber ist dir eines aufgefallen? Es ist Winter. Der Schnee liegt hoch und bedeckt diese große Stadt unter seinem wunderschönem Mantel aus weißen Flocken. Damals hatte es im Winter begonnen, weißt du noch? Sicher tust du das. So etwas vergißt man nicht einfach so. Aber eines solltest du noch wissen: An dem Tag deines Verschwinden, habe ich mir geschworen es auch im Winter zu beenden.
 

Ich freue mich so auf die nächsten Sekunden. Ich frage mich, was du jetzt und in diesem Moment denkst. Wie fühlst du dich? Hast du Angst? Fürchtest du deine Bestrafung? Oder fürchtest du mich? Das alles werde ich dich gleich fragen können.
 

Ich ziehe meine Barette, trete um die Ecke und sehe dich. Doch scheinst mich nicht zu sehen. Denn du liegst auf dem Boden. Du atmest schwer und hastig. Erschöpft siehst du zum dunklem Himmel. Was erhoffst du dir zu sehen? Ich trete näher an dich heran und sehe auf deinen kraftlosen Körper. Dein hübsches Gesicht ist besudelt von Blut und Schweiß. Doch was ist das? Was mischt sich mit deinem Blut? Sind es Tränen? Erst jetzt siehst du auch mich an. Dein Blick verrät mir nichts. Meine Mordlust schwindet bei deinem Anblick. So soll ich dich töten? Du bist zu schwach um dich zu erheben und um mir in die Augen zu sehen. Ich lasse meine Waffe sinken. Stumm sehen wir uns an.
 

Dein Brustkorb hebt sich jetzt regelmäßiger. Ich reiche dir meine Hand um dir auf zu helfen. Natürlich bist du zu stolz um meine Hilfe anzunehmen. Stattdessen kriechst du in eine Ecke und kauerst dich schutzsuchend in sie. Dir ist alles lieber als meine Gegenwart. Das spüre ich deutlich.
 

Vorsichtig setze ich mich in die Ecke, die deiner gegenüber liegt. Von hier aus kann ich dich am besten sehen. Ich warte einige Zeit auf eine Reaktion von dir. "Was willst du noch von mir?", bringst du dann doch mühevoll hervor. War unsere kleine Jagt wirklich so anstrengend für dich?
 

Auch ich lasse mir diesmal Zeit mit meiner Antwort. Ich will dich warten lassen. Du sollst wie ich damals im Ungewissen verrotten. Zu mindestens für einige Zeit. Meine Lust nach einer Zigarette steigt und ich steck mir eine an. Genüsslich ziehe ich an ihr. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und puste den bläulichen Rauch gen Himmel. "Bekomm ich auch mal eine Antwort?", höre ich plötzlich aus deiner Ecke. In Geduld warst du noch nie geübt. Ich kann mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. "Du fragst was ich von dir will? Denk mal nach, Sherry.", fordere ich dich lachend auf. Ich beobachte wie du deinen Kopf zur Seite drehst und nachdenkst. "Du willst meinen Tod.", antwortest du mir fest entschlossen.
 

Ich werfe die Zigarette weg und stehe auf. Langsam gehe ich auf dich zu und hocke mich vor dich. Ich senke meinen Kopf ein wenig um mit dir auf einer Höhe zu sein. Ist dir das so unangenehm wie mir? Ich denke schon. "Ich will nicht deinen Tod...", flüster ich leise. Ich stutze. Das wollte ich nicht sagen! Genau das will ich doch. Deinen Tod, Sherry! Wieso schreien meine Gedanken so? Genauso verwundert wie ich selbst es bin, siehst du mich an. "Nicht?", fragt du mich ungläubig. Verwirrt stehe ich auf und drehe dir den Rücken zu. Moment. Was tue ich hier? Seinem Feind dreht man nicht den Rücken zu. Doch, bist du mein Feind, Sherry? Ich weiß es nicht...
 

Wieso tu ich nicht, was ich tun will? Ich darf mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Das ist mein Prinzip! Doch wieso tue ich dann das? Wieso lebst du noch? Schon vor Minuten hätte dein Körper leblos am Boden liegen sollen. Ich verstehe nicht. Hinter mir ertönen schleppende Geräusche. Bist das du, Sherry? Ich drehe mich wieder zu dir. Ja. Du warst die Quelle dieser Töne. Du hast dich an der Wand hoch gezogen. Du willst auf mich zu kommen. Doch deine Beine versagen ihren Dienst. Kaum hast du einen Schritt getan fällst du zurück auf den Boden. "Wieso?", keuchst du wütend. Ja. Deine Wut. Sie verbreitet sich um uns herum und nimmt den Platz deiner Hoffnungslosigkeit ein. Ich antworte dir nicht. Denn ich finde keine passenden Worte...
 

"Wieso. Tust. Du. Das?", energisch sein steht dir gut, kleine Sherry.
 

Langsam und wie ein Lauffeuer erreicht deine Wut auch mich. Kann man diese Empfindung überhaupt Wut nennen? Auch dies weiß ich nicht...
 

"Wieso!!!", drängst du mich. Deine Worte sind schon lange keine Fragen mehr. Ich fühle mich unter Druck gesetzt. Von dir Sherry. Gerade willst du noch etwas sagen, als ich zu dir auf den Boden falle und dich fest an mich drücke. Deine Wut weicht Verwunderung. Habe ich dich überrascht? Mach dir nichts daraus. Ich bin es auch. Ich kann mein Verlangen nicht mehr halten. Ich gehe mit mir durch. Ich will dich küssen. Jetzt. Soll ich das tun? Darf ich das tun? Gib mir ein Zeichen.
 

Kurz noch halte ich inne. Noch immer warte ich auf deine Erlaubnis. Du legst deine Arme um meinen Hals. Mein Denken setzt aus. Meine Welt wird still. Ich vergesse alles wenn meine Lippen die deinen berühren. Ich küsse dich. Bist du mit der Situation genauso überfordert wie ich? Ist dir das egal? Wieso habe ich so viele Fragen? Du erwiderst meinen Kuss. Nein. Es ist nicht mehr mein Kuss. Es ist unsere Wiedervereinigung...
 

Sacht drückst du mich von dir weg. "Wieso?", hauchst du in mein Ohr und lässt deinen Kopf auf meine Schulter fallen. Ich genieße es...
 

Du wartest noch immer auf eine Antwort, oder? Ich will dich nicht warten lassen. Doch ich bin sprachlos. Wie im Rausch verberge ich mein Gesicht in deinem Haar. "Wieso? Bitte sag es mir...", du stellst diese Frage wirklich immer und immer wieder. Ich muss lächeln. Du bist so stur...
 

Langsam kehrt mein Verstand zurück. Ich kann dir bald antworten, Sherry. Ich lasse deinen warmen Körper nicht los. "Wieso, willst du wissen?", meine Worte sind sinnlos. Dennoch muss ich sie aussprechen. Du nickst langsam. "Ich tat es nicht, weil mir ein Leben ohne dich so schrecklich schwer fällt...", hauche ich dir zu. Du regst dich nicht. Nur deine Wärme und dein Atem lassen mich nicht an deiner Anwesenheit zweifeln. Ich bin so unglaublich gespannt auf deine nächste Reaktion.
 

"Ich will kein Leben was auf einer Lüge aufgebaut ist.", flüsterst du. Ich bin geschockt. Ich habe es nicht anders verdient. Ich bin unfähig etwas zu erwidern. Auch bringe ich es nicht übers Herz dich los zu lassen. Ich sitze stumm wie eine Puppe da. Wieder setzt du an: "Ich will kein Leben, wo ich nicht die sein kann wie die bin. Ich kann nicht unter einer Lüge leben. Ich will kein Leben ohne dich...". Diese wenigen Worte werden mich mein Leben lang verfolgen. Ich liebe diese Worte. Ich liebe diese Worte, die aus deinem Munde stammen. Dennoch verstehe ich sie nicht. "Ich verstehe nicht...", beichte ich dir wie ein kleines Kind. "Nur du kannst mich nehmen wie ich bin...", antwortest du mir mit zarter Stimme.
 

Ich verstehe deine Worte jetzt. Ich liebe dich. Verstecken sich diese Worte nicht dahinter? Habe ich Recht damit? Du siehst von meiner Schulter auf und küsst mich. Ich schätze ich hatte Recht. Wieder dürfen meine Lippen sich nach deinen süßem, blutrotem Mund verzehren. In diesem Augenblick lebe ich. Ich lebe mit dem Schnee um uns herum. Lebe mit der Stille die sich über uns gelegt hat. Lebe mit dir, die du in meinen Armen liegst. Ich bete, dass dieser Moment nie ein Ende findet...
 


 

Hi ich hoffe es hat euch gefallen...

Ähmmm, ja es ist etwas kitschik geworden. Aber das musste sein.

Wir lesen in der Schule gerade Romeo und Julia, deshalb die merkwürdige Wortwahl. (Von dem Buch wird man echt blödXD)

Was ich leicht beunruhigend finde ist, dass es schon wieder ein Happy End ist....* schrei*

Über Reviews jeder Art freue ich mich sehr!

Shiro<3

Denn ich bin nicht wie sie....

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Titel: Denn ich bin nicht wie sie....

Gerne:?

Hauptpersonen: Shiho und Shinichi

Pairings: ShinichiXShiho
 

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Sie erhob sich aus ihrem Bett. Seit einigen Monaten taten sie das nun schon. Shinichi hatte ihr schon mehr als einmal gesagt, dass er sie liebte. Doch der Zweifel blieb. Sie fühlte benutzt. Benutzt wie man es schon damals mit ihr getan hatte. Shiho wickelte sich in die dünne Decke und spazierte zum Fenster ihres Schlafzimmers. "Alles in Ordnung, Ai?", fragte Shinichi sie als er ihren leeren Blick bemerkte. Auch er war erwacht. Erst nach einigen Sekunden antwortete sie: "Was tun wir hier, Shinichi?". Er war verwundert über ihre Worte. "Was? Wie meinst du das?", wollte er von Shiho wissen. "Ich sehe wenig Sinn in unserer kleinen Affäre. Wieso belügen wir uns so?", murmelte sie verständlich. Shinichi stand ebenfalls auf und stellte sich neben sie. "Woher kommt der plötzliche Sinneswandel, Ai?", fragte Shinichi sie an die Wand gelehnt. "Seit Wochen kommst du jeden Freitag vorbei. Und aus deinem Besuch folgt immer das selbe Resultat. Wir verbringen die Nacht zusammen und dann am Samstag Morgen gehst du wieder. Doch du hast mir gesagt vor zehn Jahren gesagt, dass du immer bei mir bleiben wirst. Sei ehrlich du kannst sie nicht vergessen.", versuchte sie ihm zu erklären. Shinichi schnaubte. "Was soll das den heißen?", wollte er von ihr wissen. Sie lief um ihn herum und setzte sich wieder auf das große Bett. "Du liebst sie noch immer. Nach all den Jahren die euch nun trennen.", hauchte Shiho zittrig. Shinichi senkte seinen Blick. "Shiho... Nun, wie soll ich das sagen?", stotterte er. "Ich weiß wie du es sagen kannst. Sag einfach, dass du um sie weiter kämpfen willst.", rief Shiho erzürnt und sprang auf. "Ich habe ihr gesagt, dass sie sich einen Anderen suchen soll! Was kann ich dafür, dass sie nicht auf mich hört?!", schrie Shinichi zurück. "Und? Ich wette du hast kein Problem, dass du, trotz eures Alters, eine Affäre mit Ran eingehen würdest.", säuselte Shiho bedrohlich. "Ich weiß nicht was das jetzt soll!", motzte Shinichi und schüttelte dabei seinen Kopf. "Ich will Klarheit!", kreischte Shiho. Erst jetzt kam sie richtig in Fahrt. "Über was?!?", fragte er verwirrt. "Über unsere Beziehung! Darüber will ich Klarheit!", warf sie ihm an den Kopf. "Unsere Beziehung? Du bist doch meine Freundin! Was gibt es da noch zu bereden?", wollte Shinichi wissen. Shiho ließ sich auf einem Stuhl fallen. "Deine Freundin? Das glaube ich nicht. Ich halte mich nur für einen billigen, zweitrangigen Ersatz für eine zehn Jahre ältere Frau.", murmelte sie. "Ein Ersatz für was?", hakte Shinichi nach. "Für Ran. Frag doch nicht so blöd! Shinichi ich weiß, dass du meinetwegen in dieser Situation bist. Und es tut mir wirklich leid. Ich hätte ein Gegengift finden sollen. Aber das ist noch lange kein Grund, dass du ihr dein Leben lang nach hängst. Lass sie los. Sie wird es irgendwann verstehen...", erklärte Shiho. Shinichi sah sie sauer an. "Ich weiß selbst, dass sie es irgendwann verstehen wird!", rief er. Shiho nickte: "Siehst du? Was zweifelst du dann?". "Ich vermisse sie.", beichtete Shinichi ihr. "Also doch nur eine kleine, feine Affäre...", stellte Shiho bedrückt fest. Shinichi hockte sich vor sie. "Shiho bitte... Lass mir etwas Zeit.", bat Shinichi sie. "Zeit wofür? Shinichi es ist sinnlos!", zischte sie. "Du könntest doch weitere Prototypen vom Anti- APTX herstellen...", schlug Shinichi vor. "Und wofür? Was dann? Willst du es ihr persönlich sagen?", fragte Shiho. Shinichi nickte. Shiho stand wieder auf. "Shinichi, ich habe meine Arbeit an dem Anti- Gift bereits vor sieben Jahren eingestellt.", beichtete sie ihm. Erschrocken sah Shinichi sie an. "Was?", rief er ungläubig. Shiho nickte und zuckte ihre Schultern. Shiho ging wieder zum Fenster und sah hinaus. Einige Minuten herrschte eiserne Stille. "Na gut. Ich gebe dir Zeit. Erklär ihr die Situation und endscheide dich dann für sie oder mich.", sagte Shiho. Shinichi sprang auf und stellte sich hinter sie. "Danke...", hauchte er und wollte ihre Wange küssen. Shiho zog ihren Kopf weg. "Ich gebe dir Zeit. Aber bedenke eines.", flüsterte Shiho und sah weiter starr aus dem Fenster. "Ich werde nicht ewig auf dich warten, denn ich bin nicht wie sie..."...

Meine Seele

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Tiltel: Meine Seele

Gerne:Drama

Hauptpersonen: Shiho

Pairing: keines
 

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Hier bin ich nun. Sie haben mich gefunden und es ist das Ende meiner langen Flucht. Jetzt muss ich nur noch auf sie warten. Wieder bin ich eingesperrt und sitze mitten im dunkelsten Nirgendwo. Aussichtslos... Hoffnungslos. Ermüdet lasse ich meinen Kopf auf meine Knie fallen. Mein Leben wir hier ein Ende finden. Mein Herz schmerzt. Ich kann mich kaum bewegen. Das sind wohl die folgen meiner Strapazen. Wie immer zum richtigem Zeitpunkt, muss man sagen. In den wenigen Minuten, die ich noch habe, bleibt mir wohl nur das Nachdenken, was mich beruhigen kann. Ich habe es nicht anders verdient. Ich habe alles Recht auf Leben verloren. Schon seit diesem einen Tag. Der Tag an dem ich meine Seele an den Teufel gab. Freiwillig und ohne jeden Preis. Ein hilfloses Lächeln umspielt meine Lippen. Wie dumm ich doch war! Ich hätte mich nie, nie auf meine Gefühle einlassen sollen. Hätte meinen Kopf nicht verdrängen dürfen. Hätte schon damals um mein Leben laufen sollen. Mir fällt es in diesem Moment nicht schwer mich über meinen Fehler bewusst zu werden. Wie ich damals meinen Verstand verdrängt hatte, so hatte ich in der Zeit meiner sinnlosen Flucht auch meine Fehler verdrängt. Ich hatte mich auf ihn eingelassen und mit dieser Entscheidung mein Schicksal besiegelt. Für immer und alle Zeit. Ich bin ja wirklich so dumm! Ich konnte mir noch nichteinmal das eigene Leben nehmen! Mein Gift hatte an seiner Schöpferin versagt. An mir...
 

Dummheit tut eben weh. Wie recht dieses Sprichwort doch hat. Plötzlich kullern mir warme Tränen über die Wangen. Ich mache mir doch das alles nur vor. Ich würde nie etwas an meiner Vergangenheit ändern, selbst wenn ich es könnte... Alles im Leben ist so. Die Einsicht folgt nach dem Erlebten. Auch wenn es dann zu spät ist. Ich wünsche mir nie geboren zu sein. Wie vielen Menschen wär damit geholfen worden? Meinen Eltern, die nicht mit der Gewissheit sterben hätten müssen, zwei Kinder allein auf der Welt zu lassen. Meiner Schwester, die ohne mich so viel weniger Kummer gehabt hätte. Sie war sogar meinetwegen gestorben. Und auch Gin hätte ohne mich weniger Ärger gehabt. Hätte er sich nicht in mich verliebt, wär für ihn noch heute alles so, als wäre ich auch nie in sein Leben getreten. Shinichi wäre auch ohne mich besser dran, ohne mich wäre er nie zu Conan geworden. Und natürlich alle die zum Opfer meines APTX geworden waren. Wäre ich nie gewesen, wären sie noch heute am leben...
 

"Wenn ich jetzt sterbe, ist eigentlich alles gut.", stelle ich zu meiner großen Freude fest. Die schwarze Organisation weiß noch nicht von Conan und ich werde dieses Geheimnis auch mit ins Grab nehmen. Plötzlich muss ich intensiv an Gin denken. Ich schätze er wird nicht sonderlich zimperlich mit mir sein. Er hat schon meine Seele, doch er ist nun einmal Gin. Er wird meinen Körper auch noch besitzen wollen. Und zwar tot und kalt. Er will alles. Dem bin ich mir sicher. Ein Klos steckt in meinem Hals und ich schluchze. Das ist so unfair! "Aber es ist das Beste.", rede ich mir zu. Conan wird es schaffen...
 

Mit einem Mal fällt ein greller Lichtschein ins Dunkel. Ich schließe meine Augen automatisch. Dieses Licht blendet mich so sehr. Die Tür meines Verließs wurde gerade geöffnet. Ich springe auf meine Beine. Ich will sehen ob es wirklich Er ist. Sacht öffne ich meine Augen und blinzel in zur Tür. Tatsächlich. Dort steht Gin. Doch anstatt seines blöden Grinsend, das ich früher so sehr geliebt hatte, ist sein Gesicht vollkommen ernst. Er starrt mich nur an. "Na komm... Bringen wir es hinter uns.", sagt er nach einigen Sekunden. Ich nicke und gehe auf ihn zu. Wir treten auf einen düsteren Flur, der von flackernden Lampen erhellt werden. Ich weiß noch immer nicht wo ich bin. "Kein Angst, Shiho. Der Tod den du so lange begerst, wird gleich kommen. Conan ist in Sicherheit und du bist bald bei Akemi.", rede ich mir leicht lächelnd zu. Plötzlich kommt uns ein Mann entgegen. Ich sehe ihn im Vorbeigehen an und erschrecke zu tiefst. Er trägt einen kleinen Körper mit sich. Eine Kinderleiche! Und ich erkenne sie sofort. Meine Knie genen nach und ich lasse mich auf den Boden fallen. Nein! Das ist unmöglich. Nicht Conan! Wie konnte das sein? Das dufte nicht sein! Wie hatten sie ihn gefunden? Und waren alle anderen auch tot? Ich beginne zu weinen. Nun reißt auch mein Herz. "Na Sherry, hast du es doch nicht eilig zu sterben?", höre ich Gin kalt sagen. Ich sehe auf. Da ist es...

Das so heiß geliebte Grinsen...

Zerbrochen

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Titel: Zerbrochen

Gerne: Drama<3

Hauptpersonen: Shinichi Kudo

Pairing: eigendlich keines...
 

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Traurig muss ich zusehen wie Shiho langsam zerbricht.
 

Erneut.
 

Langsam senke ich meinen Blick.
 

All die Jahre in denen ich sie mit Mühe und Not aus ihrem lebendhassendem, lieblosen Schlaf wach gerüttelt hatte, waren mit ein paar wenigen Zeilen zu Nichte gemacht worden.
 

Wenige Zeilen, die alles zerstören und doch alles verändern werden.
 

Wenige Zeilen, die so unglaublich viel aussagen.
 

Jedenfalls für sie, so schätze ich...
 


 


 


 

Ich sehe zurück zu ihr.
 

Seit bereits einer Stunde sitzt sie auf ihrem Stuhl am Küchentisch und starrt leer und stumm auf den Höllenbrief.
 

Sie leidet.
 

Leidet wieder so wie früher.
 

Ich sehe es ihr deutlich an.
 

Und ihr Schmerz verletzt auch mich zu tiefst.
 

Ihr Herz wird zerspringen.
 

Wird in die tausende Teile zurück versetzt werden, die ich mühevoll zusammengeklebt habe.
 

Sie weiß wie ich, dass es jetzt keinen Ausweg mehr gibt.
 

Und auch das schmerzt mich sehr.
 

Noch ist nur sie allein in dieser Situation, doch ich habe ihr mehr wie einmal gesagt, dass ich immer auf sie aufpassen werde.
 

Ich habe es ihr versprochen.
 

Und wenn sie in dieser Lage ist, so werde auch ich in dieser Lage sein.
 

Es wird auch für mich ein Spiel auf Leben und Tod.
 

Ein Spiel, dessen grausames Ende mir schon jetzt bewusst ist.
 

Aber ich halte meine Versprechen.
 

Ich halte sie immer...
 


 


 


 

Ich stehe auf und gehe auf Shiho zu.
 

Ich will sie trösten, doch auch mir fehlen alle Worte.
 

Wie gerne will ich ihr Mut machen?
 

Aber das kann ich nicht.
 

Denn auch mein Mut verfließt langsam.
 

Bereits nach einer kurzen, einfachen Stunde reicht mein Mut nicht mehr für zwei.
 

Er reicht kaum noch für mich allein...
 


 


 


 

Ich suche nach Worten...
 

Worten, die dir helfen können.
 

Doch die gibt es nicht.
 

Das wissen wir leider beide.
 

Sie hatte recht.
 

Sie hatte verdammt noch mal mit jedem einzelnen ihrer Worte recht.
 

Ich hätte mich nie, niemals mit ihnen anlegen dürfen.
 

Und sie hätte es ebenfalls nie tun dürfen.
 

Sie steht schon vor dem Resultat...
 

Doch ich nicht.
 

Wieso?
 

Wieso haben sie nicht auch mich schon jetzt gefunden?
 

Und warum erst nach so vielen Jahren?
 

Auch wenn ich nicht betroffen bin, weiß ich jetzt wie sie sich fühlt.
 

Auch ich habe jetzt große Angst.
 

Denn ich stecke mitten drin, das weiß ich...
 

Wir zwei wissen es.
 

Nur unser Feind noch nicht...
 


 


 


 

Langsam spüre ich wieder Worte in mir aufsteigen.
 

Ich werde die dir mitteilen.
 

Aber sein bitte nicht traurig, wenn sie auch kein Ausweg sind.
 

"Shiho wir... Wir werden das schaffen!", rufe ich.
 

Wie jämmerlich.
 

Noch nicht einmal mich selbst kann ich damit überzeugen...
 

Langsam sieht sie mich an.
 

Ihr jetziger Blick sagt mehr als tausend Worte.
 

"Du Idiot! Ich werde krepieren! Seh´ es ein! Ich bin des Todes! Das war ich schon immer!", schreit er.
 

Ihr Blick schreit mich an...
 

Ich wende mich wieder von ihr ab und setzte mich auf das Sofa.
 

Doch lange kann ich mich nicht dort halten.
 

Ich stehe wieder auf und setzte mich zu ihr an den Tisch.
 

Sie hat ihre blauen Augen fest geschlossen.
 

Erwartet sie jeden Moment eine Kugel in den Kopf gejagt zu bekommen?
 


 


 


 

Ich sehe auf den Brief, der vor ihr auf dem Tisch liegt.
 

Ihre Todesbotschaft...
 

Ich lese sie zum hundertsten Mal:
 


 

"Sherry, endlich habe ich dich.
 

Nach so vielen Jahren die ins Land gezogen sind, habe ich dich doch noch gefunden.
 

Ich muss sagen, dass ich fast aufgegeben habe.
 

Aber meine Erinnerungen an dich haben mich weiter getrieben.
 

Meine Erinnerungen an dich haben mich so zu sagen direkt zu dir getrieben, meine kleine Sherry.
 

Hätte ich geahnt, wie recht ich mit dem >Klein< hatte, hätte ich dich schon viel früher gehabt...
 

Aber nach zehn Jahren müsstest du wieder du sein...
 

So schön wie Eh und Je, hoffe ich.
 

An mir sind zehn Jahre jedoch nicht spurlos vorbei gegangen.
 

Denn Menschen werden normalerweise nämlich nicht jünger.
 

Es war unglaublich clever dein eigenes Gift zu schlucken und sich somit ins Kindesalter zurückversetzten lassen, Sherry.
 

Nein...
 

Ich sollte besser Ai Haibara zu dir sagen...
 

Ich finde der Name passt gut zu dir, wenn ich so an damals zurück denke...
 

Aber ich sollte nicht allzuviel schreiben, denn all das was ich dir sagen will, werde ich dir schon bald persönlich in dein hübsches Gesicht sagen können.
 

Bald...
 

Sehr bald, schon...
 

Ich hoffe du kannst unser Wiedersehen ,genauso wie ich, kaum erwarten.
 


 

Ich größter Liebe und Vorfreude auf dich
 

Gin"


 


 


 

Wie sehr mich diese Zeilen erzürnen...
 

Ich will sie verbrennen...
 

Brennen sehen, wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen...
 

Will sehen wie aus roter und gelber Flamme langsam schwarze Asche wird.
 

Doch das bringt uns nichts...
 

Ich müsste dich brennen sehen, Gin.
 

Ohne dich würde es etwas bringen...
 

Wieder sehe ich Shiho an.
 

Sie hat ihre Leere überwunden...
 

Doch ihre Stummheit bleibt...
 

Denn sie weint stumm.
 

Auch mir ist danach...
 

Wieso kann ich dir bloß nicht helfen?
 

Auch ich zerbreche langsam!
 

Wieso kann ich sie nicht weinen sehen?
 

Wieso fällt mir das so schwer?
 

Das ist nicht fair!
 

Geht mir diese Lage so sehr zu Herzen, oder ist es etwas anderes?
 

Ist es vielleicht Liebe?
 


 


 


 

Plötzlich springt sie auf und wirft sich mir an den Hals...
 

Sie weint so bitterlich...
 

Hör bitte auf damit, Shiho!
 

Ich versuche stark zu bleiben!
 

Ich drücke sie fest an mich...
 

Eine erste Träne läuft mir über meine Wangen und landet auf ihrer Schulter...
 

"Wieso hasst man mich so?", wimmert sie leise...
 

Das sind ihre ersten Worte nachdem sie Gins Brief gelesen hat...
 

Ich weiß es doch auch nicht!
 

Was soll ich ihr antworten?
 

Ich sage ihr was ich meine...
 

Ich sage es ihr erst jetzt, weil mein Stolz es nie zuließ...
 

Aber heute zählt das nicht.
 

Ich weine...
 

Mein Stolz ist gebrochen.
 

Gebrochen von dir, Shiho Miyano!
 

"Ich hasse dich nicht, denn ich liebe dich!", hauche ich dir zu...
 

Sie erwidert nichts...
 

Ich weine noch mehr...
 

Ich zerbreche an deiner verständlichen Antwort, die doch nicht existiert...
 

Dieses Mal habe ich, der Detektiv, die Wahrheit zu spät hervor geracht.

Mal sehen...

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Titel: Mal sehen...

Gerne: Drama

Hauptpersonen: Shiho Miyano

Pairing:Diesmal wirklich niemand ;)
 

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Ich sehe mich ziellos in der Gegend um.
 

Mein Blick streift das Antlitz zahlreicher Leichen.
 

Und doch lächel ich aus tiefstem Herzen.
 

Es sind nämlich die Leichen meiner Feinde.
 

Die Leichen der Personen, die ich so sehr hassen gelernt habe.
 


 


 

Sie sind vernichtet.
 

Die schwarze Organisation ist tot.
 

Endlich.
 

Ich sehe zu ihm.
 

Meinem Retter.
 

Meinem Erlöser.
 


 


 

Shinichi lacht triumphvoll.
 

Er hat gesiegt.
 

Ich bin stolz auf ihn.
 

Damit hätte ich nie gerechnet.
 

Ich gehe vorsichtig auf ihn zu.
 

Plötzlich stolpere ich und falle zu Boden.
 


 


 

Erst jetzt merke ich wie schwach ich doch bin.
 

Zitternd stelle ich mich wieder auf die Beine.
 

Doch ich stürze sofort zurück auf den harten Stein.
 

Shinichi sieht plötzlich ernst aus.
 

Stocksteif sieht er mich an.
 

Ich runzel meine Stirn.
 

Was er wohl hat?
 


 


 

Ich wende meinen Kopf nach hinten.
 

Ich will sehen was er sieht.
 

Ich reiße meine Augen auf.
 

Das ist unmöglich!
 

Er sollte tot sein!
 


 


 

Gin sieht zu mir herunter.
 

Er blutet stark.
 

Sehr stark...
 

Gin scheint es schlimm getroffen zu haben.
 

Doch er ist noch nicht tot.
 

Er steht schließlich vor mir.
 

Seine Züge verraten nichts.
 

Doch das müssen sie auch nicht.
 

Ich weiß schon was jetzt kommen wird...
 


 


 

"Hast du wirklich gedacht ich würde ohne dich zur Hölle gehen?", fragt er mich grinsend.
 

Ich springe so schnell ich kann auf.
 

Ich renne und vergesse den Schmerz dabei .
 

Jetzt, so kurz vor dem Ziel kann ich nicht mehr aufgeben!
 

Ich sehe hinter mich zu Shinichi.
 

Warum tut er nichts?
 

Aber moment!
 

Shinichi hatte Gin eben erschossen...
 

Und Gin lebt noch...
 

Kann es sein...?
 


 


 

Ich schüttel wie wild meinen Kopf.
 

Das würde er nie tun!
 

Panisch laufe ich zu ihm und sehe ängstlich über seine Schultern.
 

Er regt sich nicht.
 

Er sagt nichts.
 

Er sieht nur auf Gin.
 


 


 

"Shinichi! Mach doch was!", schreie ich.
 

Plötzlich nickte Shinichi.
 

Doch er nickt nicht mich an.
 

Er nickt Gin zu.
 

Automatisch schubse ich ihn von mir fort und taumel einige Schritte nach hinten.
 

"Was soll das?", kreische ich panisch.
 


 


 

Gin lacht fies.
 

"Oh, Sherry. Ich schätze er wird dir jetzt sehr, sehr weh tun...", ruft er mir zu.
 

"Woher willst du das bitte wissen?", schreie ich und drücke mich an eine kalte Wand.
 

Gin kommt auf mich zu.
 

Ich will am liebsten mit der Wand verschmelzen.
 

"Shinichi würde mich nie töten!", rufe ich Gin laut zu.
 

Wieder lacht er sein Höllenlachen.
 

"Töten wird er dich nicht. Denn das ist nur mir erlaubt, kleine Sherry!", antwortet er mir.
 

Panik steigt in mir auf.
 

Langsam macht Shinichi mir große Angst.
 


 


 

Shinichi steht noch immer stumm da und sieht zu Boden.
 

"Shinichi! Was soll das? Du machst mir Angst.", rufe ich ihm zu.
 

Nichts...
 

"Shinichi, hör auf damit!", bettel ich ihn kreischend an.
 

"Es tut mir leid...", murmelt er.
 


 


 

Mein Herz reißt.
 

Dann kann er nicht ernsthaft gesagt haben.
 

Das kann nicht sein...
 

"Was? Shinichi wie meinst du das, verdammt noch mal!", frage ich ihn, während mir eine Träne über die Wange läuft.
 

"Shiho, bitte... Nimm es nicht persönlich...", bettelt Shinichi mich verzweifelt an.
 

Ich starre ihn an und schüttel meinen Kopf.
 

"Nimm es nicht persönlich...", macht Gin ihm lachend nach.
 

Mein Kopf schmerzt.
 

"Nein, nein , nein! Was soll ich bitte nicht persönlich nehmen? Shinichi antworte mir gefälligst!", schreie ich weiter.
 

Ich will es hören...
 


 


 

Gin kommt mir näher und näher.
 

"Er hat dich verkauft, Sherry.", erzählt Gin mir grinsend.
 

Ich reiße meinen Kopf zu Shinichi.
 

"Sag, dass das nicht wahr ist!", fordere ich ihn auf.
 

Shinichi antwortet mir wieder nicht.
 

Gin steht jetzt ganz dicht vor mir.
 

"Er hat dich verkauft. An mich. Für einen so billigen Preis...", haucht er mir in mein Ohr.
 

"Nein...", murmel ich und sehe Gin genau an.
 

Er grinst teuflisch weiter.
 

Ich kann es ihm ansehen.
 

Gin lügt nicht...
 


 


 

Ich schubse Gin weg und stürme auf Shinichi zu.
 

Ich packe ihn am Kragen und schüttel ihn.
 

"Bist du verrückt? Warum?", kreische ich ihn sauer an.
 

Er antwortet mir noch immer nicht, dieser Feigling!
 

Plötzlich zieht Gin mich an meinen Hüften zurück.
 

Unter seiner Berührung bekomme ich eine Gänsehaut.
 

Gin drückt mich an sich.
 

Sein Blut frisst sich wie Säure in meine Kleidung und tränkt sie in ein dunkles Rot.
 

Es sollte eigentlich schwarz sein wie die Nacht...
 

Ich finde es so abstoßend!
 


 


 

Aber ich will eine Antwort...
 

Ich will eine Erklärung.
 

"Wenn er mir nicht antwortet, dann erklär du es mir, Gin!", stimme ich an.
 

Wieder lacht er.
 

"Ich habe nur seine Freundin besuchen müssen... Ich habe sie mitgenommen und mich ein kleinwenig mit ihr unterhalten. Plötzlich wollte er ganz schnell tauschen...", erklärte er mir.
 


 


 

"Du Schwein!", schreie ich.
 

Nur weiß ich nicht einmal wen ich meine...
 

"Aber, aber... Für dich würde ich doch alles tun...", hauchte Gin und küsste meine Wange.
 

Plötzlich wirft Gin Shinichi einen Schlüssel zu.
 

Shinichi fängt ihn auf und nickt.
 

"Es tut mir so leid, Shiho...", sagt er und wartet auf eine Antwort.
 

Ich glaube mich verhört zu haben.
 

"Du kannst mich mal, du Penner!", kreische ich und spucke ihm vor die Füße.
 

Er sagt nichts weiter und läuft einfach weg...
 


 


 

Leer blicke ich ihm nach.
 

Dieser Verräter...
 

Ich muss grinsen.
 

Jetzt weiß ich wie Gin sich gefühlt haben muss...
 

"Mieses Gefühl, oder?", frag er mich leise.
 

Ich nicke stumm.
 

"Jetzt sind wir allein... Endlich... Sherry...", haucht Gin mir ins Ohr.
 

Verdammt, ich kann dich jetzt so gut verstehen, Gin.
 

Ich schließe meine Augen.
 

Mal sehen was mich jetzt noch retten kann...

Chloroform

Hihi, hier bin ich wieder!

Wer sich wundert, dieser Stil gefällt mir i-wie... Und die Protagonistenrolle finde ich plötzlich auch ganz toll... XD

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Titel: Chloroform

Gerne: unsicher

Hauptcharakter: Sherry und Gin
 


 

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Mein Kopf...

Er schmerzt so unglaublich doll.

Was ist passiert?

Schlafe ich noch?

Ich schätze schon.

Wo ich wohl bin?

Wenn ich mich doch bloß erinnern könnte!
 

Plötzlich kommt es mir in den Sinn.

Chloroform!

Es war Chloroform!

Jemand hat mir ein, mit Chloroform getränktes, Tuch vor den Mund gedrückt!

Ich habe diesen Chloroform- Geruch unmissverständlich erkannt.

Ich kam gerade vom Einkaufen und bin an einer Gasse vorbeigelaufen, als mich jemand in den dunklen Gang gezogen hat.

Ich muss innerhalb weniger Sekunden das Bewusstsein verloren haben...
 

Oh, nein!

Was wenn es jemand aus der Organisation war?

Gott, bitte nicht!
 

Mein Kopf pocht vor Aufregung und Angst.

Ich sollte ersteinmal sehen wo ich mich überhaupt befinde...

Doch ich traue mich nicht meine Augen zu öffnen.

Zu groß ist die Angst vor der Gewissheit...
 

Ich kann spüren, dass ich nicht auf einem hartem Boden liege, wie ich es mir eigentlich gedacht habe...

Ganz im Gegenteil...

Ich liege auf einer weichen, warmen Matratze...

Vielleicht sogar in einem Bett.

Ich bin mir nicht ganz sicher.
 

Ich drehe mich vorsichtig auf die Seite.

Erst jetzt nehme ich den Geruch meiner Decke, meins Kissens und den des ganzen Bettes überhaupt war.

Und ich kenne diesen Geruch.

Ich kenne ihn sehr gut.

Zu gut...
 

Mein Atem geht schneller.

Das darf nicht wahr sein!

Bitte...

Bitte nicht!
 

Ich bekomme Angst.

Große Angst!

Doch ich muss etwas tun.

Ich ziehe meine Arme und Beine an meinen Körper.

Zu meiner großen Verwunderung bin ich nichteinmal gefesselt....
 

Ich öffne langsam meine Augen.

Ganz vorsichtig zeichnen sich Möbel und ein Fenster vor meinen Augen ab.

Wie vermutet, liege ich tatsächlich in einem Bett...

Dämmriges Licht tritt durch das Fenster.

Die ohnehin schon vom Winter geschwächten Strahlen der Sonne fressen sich durch den schweren Stoff der zugezogenen Vorhänge und erhellen den Raum nur spärlich...

Sonst ist es vollkommen dunkel...
 

Langsam setze ich mich auf.

Die winterliche Kälte von Draußen ist nicht bis in dieses Zimmer vorgedrungen.

Mir ist angenehm warm.
 

"Schön, dass du auf bist. Sherry...", bei diesen Worten zucke ich zusammen.

Natürlich erkenne ich auch diese Stimme sofort.

Ich würde sie unter Tausenden erkennen.

Wie könnte ich auch anders?

Ich habe sie schon so unglaublich oft und lange gehört.

Ich habe ihr zugehört.

Mit ihr gesprochen...
 

Er kommt um das Bett herum und setzt sich dann auf einen Stuhl, der vermutlich neben dem Bett stand.

Er sieht mich froh an.

"Wie schön du doch bist wenn du schläfst.", schwärmt Gin mir vor.

"Oh, und sonst natürlich auch, Sherry.", fügt er seinem Kompliment eilig dazu.

Ich bringe kein Wort hervor.

Was soll ich auch sagen?

Ich bin wie gelähmt vor Angst.
 

"Fehlen dir die Worte?", fragt Gin mir tonlos.

Ich nicke.

"Wie schade.", murmelt er.

War das etwas wie Bedauern in seinem Ton?

"Wie habt ihr mich gefunden?", frage ich atemlos.
 

Gin beugt sich näher zu mir.

"Wir haben dich nicht gefunden.", sagt er.

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben.

"Achja? Aber ich bin doch hier.", stelle ich verwirrt fest.

"Nicht wir haben dich gefunden, Sherry. Ich habe dich gefunden.", berichtet Gin mir stolz.
 

"Gut dann anders. Wie hast du mich gefunden?", stelle ich meine Frage erneut.

Gin lacht kurz auf.

"Durch Suchen. So habe ich dich gefunden. Ich musste nur unglaublich lange nach dir suchen.", erläutert er mir.

Ich nicke nur.
 

Gin setzt sich auf die Bettkante.

"Ich habe dich heute aber nur durch Zufall gefunden.", beichtet er mir.

"Aha. Wie schön.", bringe ich zittrig hervor.

"Finde ich auch. Du hättest mein Gesicht sehen sollen als ich dich plötzlich über die Straße gehen sah. In deiner angemessenen Form...", erzählt Gin und sieht an mir herunter.

Jetzt bin ich erschrocken!

Sagte er gerade >In deiner angemessenen Form< ?
 

"W... Was? In meiner wahren Form?", frage ich heiser.

Er nickt.

"Ja. In diesem wunderschönen, weiblichem Körper. Und nicht als Kind.", flüstert Gin grinsend.

"Du weißt es?", rufe ich laut.

"Natürlich. Nachdem Vermouth es mir erzählte.", meint er.

"Sie hat es dir erzählt?", wiederhole ich.

Ich will dass ich mich verhört habe.
 

"Ja das hatt sie...", bestätigt Gin mir.

Ich schlucke.

"Und wieso hast du mich erst jetzt gefunden?", will ich wissen.

"Sie hat es mir erst gestern verraten. Und deshalb habe ich nach einem Kind gesucht. Jedenfalls den letzten Tag.", sagt er nachdenklich.

Ich antworte nicht.

"Und dann habe ich dich gesehen. So schön wie immer. So erwachsen... Da konnte ich doch nicht anders.", berichtet er mir.

"Natürlich nicht.", stimme ich ihm zu.

Gin nickt.

"Wieso hat Vermouth es dir gesagt?", will ich von ihm wissen.
 

Gin lacht kurz.

"Ich habe mir schon immer gedacht, dass sie mir etwas verheimlicht.", erklärt Gin mir.

"Und dann?", frage ich nervös weiter.

"Habe ich mich ein wenig mit ihr unterhalten und schon hatt sie alles ausgeplaudert.", erzählt er mir.

"Ich hoffe die Unterhaltung war nett?", bringe ich zittrig hervor.

Gin seufzt.

"Anfangs schon.", bestätigt er mir.

"Und am Ende eurer netten Unterhaltung?", hake ich nach.

"Oh, sie hat unsere Unterhaltung leider nicht überlebt.", seufzt er erneut.
 

Ich reiße meine Augen auf.

"Du hast sie getötet! Wieso?", kreische ich laut.

Auch wenn ich Vermouth nicht mag und sie meine Feindin war, Gin kann sie doch nicht einfach umbringen!

Soviel Moral habe selbst ich noch.

"Das kannst du dir gleich selbst beantworten...", murmelt Gin.

Ich sehe ihn fragend an.
 

Plötzlich kommt er mir noch näher.

Es beunruhigt mich.

Gin streicht mir eine meiner rotblonden Strähnen aus dem Gesicht.

Ich weiche nicht zurück.

"Ich habe dich so vermisst...", haucht er.
 

Mit einem Mal fasst er mir an den Hinterkopf und drückt seine Lippen auf meine.

Ich sehe ihn verwundert an.

Und ich erwidere seinen Kuss...
 

Ich kann es mir nicht erklären...

Plötzlich zieht er seinen Kopf zurück und zieht mich auf die Beine.

"Zieh dir deine Schuhe an.", weist er mir an.

"Wieso?", frage ich ihn leise.

"Wir nehmen den nächsten Flieger.", sagt Gin knapp.

"Warum das?", will ich wissen.

Dieses Mal ist meine Stimme lauter.

"Wir hauen ab. Nur du und ich.", sagt er und zieht mich aus seinem Schlafzimmer nach draußen.

In die Kälte des Winters...
 

Jetzt habe ich verstanden....

Schneekönigin

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Titel: Schneekönigin

Gerne: Drama

Hauptpersonen: Gin

Pairing: No pairing
 

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Der kalte Februarschnee tanzt in der Dunkelheit.
 

Was für eine wunderschöne Nacht.
 

Das Weiß des Schnees sticht aus dem schwarzen Dunkel hervor.
 

So weiß... Und gleichzeitig so dunkel...
 

Ein Bildnis was man ein Leben nicht vergisst.
 

Und doch machst nur du es perfekt...
 


 


 

Dein Antlitz thront im Vordergrund.
 

Deine Schönheit stellt alles andere in den Schatten...
 

Es ist so betörend zu zusehen, wie die winzigen Schneeflocken sich in deinem rot- blondem Haar betten.
 

Ich geh auf dich zu.
 

Mich zieht es zu dir.
 


 


 

Dein blau gefrorenes Gesicht sieht zu mir auf.
 

Dir muss ja so kalt sein...
 

Dein ganzer Leib zittert wie Espenlaub.
 

Du starrst mich stumm an.
 

Deine azurblauen Augen verraten mir nicht was du denkst.
 

Schade...
 


 


 

Ich sehe dich ebenfalls an.
 

Dein Körper sieht so zerbrechlich aus, doch dein Blick trotzt vor Stärke...
 

Wie schön...
 

Genauso wollte ich dir entgegentreten...
 

Wann hast du deine Angst vor mir verloren?
 


 


 

"Wie hast du mich gefunden?", hauchst du.
 

Dein Atem steigt in kleinen, nebeligen Silhouetten in den Himmel.
 

"Tut das den zur Sache?", frage ich dich.
 

Du lachst ein wenig.
 

Wie ich das vermisst habe...
 

"Nein... Das tut es nicht, Gin. Ich sollte mich glücklich schätzen hier zu sein, was?", sagst du mit klappernden Zähnen.
 

Ich muss grinsen.
 

"Du kannst meine Gedanken lesen...", stelle ich erfreut fest.
 


 


 

"Dann können wir uns dieses Gespräch ja sparen.", murmelst du.
 

Ich sehe dich enttäuscht an.
 

"Oh, Sherry. Dies Gespräch werde ich dir sicher nicht ersparen. Zu lange warte ich schon darauf.", erkläre ich dir.
 

Du seufzt.
 

"Wie konnte ich das nur denken? Als ob du mich so einfach davon kommen lassen würdest...", lachst du über dich selbst.
 


 


 

Ich reiche dir meine Hand.
 

Du solltest nicht auf dem eiskalten Boden sitzen.
 

Sonst erfrierst du mir noch ohne dass ich mit dir reden konnte.
 

Du ergreifst meine Hand und lasst dich von mir auf die Beine helfen.
 

Kaum stehst du, ziehe ich dich näher zu mir.
 

Ich will dir nah sein...
 


 


 

"Ich habe dich vermisst.", sage ich knapp zu dir.
 

"Ich weiß...", murmelst du.
 

"Hast du wirklich gedacht, dass du eine Chance gehabt hattest?", will ich wissen.
 

"Nein.".
 


 


 

"Ist es das was du gewollt hattest?", frage ich dich und deute auf die Umgebung um uns herum.
 

"Wenn ich ehrlich bin... Ja... Genau das wollte ich. Jetzt kann ich wenigstes sterben ohne jemanden mitzureißen.".
 

Ich ignoriere ihre letzten Worte.
 

"Wieso? Wieso bist du fort gelaufen?".
 

"Du hast meine Schwester getötet. Du bist das Letzte. Ich hasse dich!", schreist du mich beinahe hysterisch an.
 

Darauf weiß ich nun nichts zu erwidern.
 

Stille herrscht...
 


 


 

"Haben wir jetzt fertig geredet?", brichst du unser Schweigen ruhiger als zuvor.
 

Ich nicke.
 

Mehr will ich nicht mehr wissen.
 

"Dann bring es hinter uns.", forderst du mich auf.
 


 


 

Ich nehme meine Baretta in die Hand.
 

Ich hallte sie dir an deinen hübschen Kopf.
 

Du zuckst leicht zusammen, als der kalte Stahl meiner Waffe deine Schläfe berührt.
 

Ich sehe dich erwartungsvoll an.
 

"Ich habe nichts mehr zu sagen.", bestätigst du mir.
 

Ich sehe dir in die Augen.
 

"Ich liebe dich..."...
 

Du erwiderst nichts...
 

Wie kann ich das auch nur erwarten.
 

Aber ich musste es dir einfach noch einmal sagen...
 


 


 

Mein Finger zuckt am Abzug und ein lauter Knall ertönt.
 

Es tut mir leid, Sherry.
 

Ich habe mir meine Zukunft auch anders vorgestellt.
 

Ich hatte mir gewünscht, dass du meine Frau geworden wärst.
 

Ich hatte mir eine lange Zukunft mit dir gewünscht...
 

Aber wir haben es vermasselt...
 

Wir beide...
 


 


 

Ich sehe auf deinen, nun leblosen, Körper.
 

Dein Blut rinnt aus der tödlichen Schusswunde in deinem Kopf.
 

Wunderschöne Muster zeichnet dein Blut in den Schnee.
 

Dein Brustkorb hebt sich nicht mehr...
 

Er wird es auch nie mehr tun...
 


 


 

Dein Blut auf dem weißem Schnee...
 

Ein Bild, das ich nie mehr vergessen werde.
 

Du herrschst über diese Nacht...
 

Über den Schnee...
 

Über meine Gedanken...
 

Ein Leben lang werde ich das Bildnis deins toten, kaltgefrohrenes Körpers nicht mehr aus meinem Kopf bekommen...
 


 


 

Verzeih mir, meine Schneekönigin...

Erlöser

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Titel:Erlöser

Gerne:Drama

Hauptperson: Shiho Miyano

Pairing:Keines
 

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Nun stehen wir hier.
 

So viele Leute beweinen dich...
 

Deine Familie...
 

Deine Freunde...
 

Deine Verbündeten...
 

Alle weinen außer mir...
 


 


 

Wir sind alle samt in schwarz gekleidet...
 

Eigentlich ist es Ironie.
 

Die Farbe der Leute, die du so sehr verabscheut hast, ist schwarz.
 


 


 

Dein weißer Sarg wird in den Boden gelassen.
 

Ich wende meinen Blick von deinen Eltern...
 

Mein Herz würde bei dem Anblick reißen...
 

Wäre es nicht schon längst geschehen...
 


 


 

Und auch Rans Anblick lässt mich nicht kalt.
 

Heute hat sie jeder als deine Freundin kennen gelernt.
 

Als deine trauernde Freundin...
 

Aber ich bin nicht sauer deswegen...
 

Es war schließlich mein Vorschlag gewesen...
 

Auch wenn es nur ein winziger Trozt ist...
 

Du hättest es sicher so gewollt...
 


 


 


 

Ich wette du fragst dich jetzt wie ich mich heute vorgestellt habe...
 

Ich habe mir die Freiheit genommen und gesagt, ich sei deine Assistentin...
 

Ich hoffe es stört dich nicht sehr...
 


 


 

Mein Blick zieht durch die Mengen.
 

Das der Tod eines einzigen Menschen so viele Trauernde hinterlässt...
 

Ich kann es kaum glauben...
 

Du, der große Detektiv, bist tatsächlich tot!
 


 


 

Warum sterben die besten Menschen immer so unglaublich früh?
 

Und warum so sinnlos?
 

Du wolltest so vielen Menschen helfen...
 

Und bist gestorben...
 

Durch seinen Schuss...
 

Durch Gins Schuss...
 


 


 

Ich habe es eingesehen...
 

Ich war dabei...
 

Du bist wegen mir gestorben...
 

Wärst du nicht vor mich gesprungen, so wärst du noch am Leben...
 

Du solltest eigentlich hier vor meinem Grabe stehen und auf meinen Sarg sehen!
 

Nicht umgekehrt...
 


 


 

Ich fühle mich so schuldig...
 

Es tut weh...
 

Ich will bei dir sein...
 

Ich will, dass du mir sagst, dass ich keine Angst haben soll!
 

Ich vermisse dich jetzt schon...
 


 


 

Meine Gedanken bringen mich zurück...
 

Zurück an deinen Todestag...
 

Ich verfluche diesen Tag...
 

Dort war diese Halle...
 

Und Gin...
 

Ich hatte nicht mit ihm gerechnet...
 


 


 

Er hatte mich freudig begrüßt...
 

Er sprach mit mir...
 

Ich hörte ihm zu...
 

Dann wollte er meinem verdammtem Dasein endlich ein Ende bereiten und plötzlich kamst du...
 

Du warfst dich in diese Kugel und...
 

Starbst...
 

Einfach so...
 


 


 

Mich wundert es so sehr, dass Gin verschwunden ist...
 

Doch weiß ich, dass er wieder kommen wird.
 

Er wird nicht aufgeben...
 

Niemals...
 

Er würde niemals sein Eigentum freiwillig vergessen...
 

Ich gehöre ihm...
 

Demnach wird er mich nicht vergessen...
 

Das weißt du jetzt sicherlich...
 


 


 

Und ich muss dir noch etwas sagen...
 

Auch wenn es dir nicht gefallen wird...
 

Ich werde mich ihm stellen...
 

Ich will dir folgen...
 

Ich kann nicht anders...
 

Verzeih mir...
 


 


 

Ich sehe zu dem kleinem Trupp weinender Menschen hin.
 

Ich fühle mich schlecht...
 

All ihre Gesichter sind mit Tränen gezeichnet.
 

Nur meines bleibt trocken...
 

All meine Tränen sind mit dir gegangen...
 


 


 

Ich fühle mich so taub ohne dich...
 

Taub und leer...
 

Doch ein Gedanke kann meinen Kummer stillen...
 

Der Gedanke daran, dass ich schon bald neben dir liegen darf...
 

In meinem Grab...
 

Neben dir...
 

Ich werde Gin danken...
 

Denn in einer Welt ohne dich kann ich nicht lange meinen Atem steuern und meine Herz zum schlagen bewegen...
 

Ich werde dich bald wiedersehen...
 

Vielleicht warst du nicht der Retter Vieler...
 

Aber mein Erlöser warst du sicher, Shinichi Kudo....

In der Zukunft lauert der Tod

Huhu^_^

Woah! Es gibt mal wieder ein Vorwort! oÔ

Ja, aber es ist alles ok XD

*hust* jetzt aber mal ernsthaft hier zu meinem 13. OS.

Dies ist ein kleiner "Neueinstieg", da ihr vielleicht mitbekommen habt, dass ich in letzter Zeit nicht besonders aktiv war, was das Schreiben angeht.

Jedenfalls ist dieser "Einstieg" für mich persönlich auch eine kleine Primere, da dies das erste Mal ist, dass ich teilweise aus der Sicht von Elena [*Eruna,höhö x)*] Miyano schreibe.

Aber ich sollte noch sagen, dass dieser OS echt etwas wenig Logik inne hat. Dafür entschuldige ich mich. Noch dazu gibt es ein paar kurze Texstellen bei denen ich selber nicht weiß, was mich dazu gebracht hat... Ich bitte deshalb um Nachsicht xD! <.<

Ja, dann kann ich noch mal kurz sagen, damit ich möglichen Fragen schon einmal vorbeugen kann, dieses LapisPhilos1413 , welches ich erwähne ist das Gift an dem die Miyanos arbeitetn bevor Shiho mit dem APTX begann. Und wie ist Shiro auf LapiPhilos1413 gekommen? Ganz einfach:
 

LapisPhilos-----> lat. Lapis philosophorum ----> Stein der Weisen

1413---> Nicolas Flamels Todesjahr (wehe ihr kennt Nicholas Flamel nicht!! )
 

Nun aber viel Spaß beim Lesen ;)

xxx

Shiro<3

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Sanft erwärmte die Vormittagssonne ihre Haut. Für Anfang April war es schon sehr warm und die Kirschblüten die man zurzeit überall in ihrer ganzen Pracht bewundern konnte, zeigten schon auf den ersten Blick, dass der Frühling bereits ins Land gezogen war. Wo man auch nur hinsah, man sah Kirschblüten. Das zarte Rosa und Weiß bedeckte ganze Landstriche. Für sie als Ausländerin war dies ein wahres und atemberaubendes Erlebnis. Noch immer konnte sie gar nicht glauben, dass sie dies jetzt schon das sechste Mal sah. Elena Miyano freute sich immer auf den Frühling. Sie mochte es zu sehen wie alles aufblühte, wissend, dass die bald errungene Schönheit der Blumen wieder ersterben würde. So war wohl auch das Leben. Erblühen und Vergehen. Geben und Nehmen. Sein und nicht mehr sein. Ein deprimierender Gedanke, dachte die junge Britin und seufzte. Sie wohnte nun schon einige Zeit mit ihrem Mann und ihren Kindern hier in Japan. Sie mochte dieses Land sehr, wenn auch der Grund für ihr Dasein weniger in ihrem Interesse lag.

Die Organisation für die Elena und Atsushi tätig waren, wollte, dass sie ein Gift für sie herstellten, welches zu ewigen Leben verhilft. Schwachsinn, so dachten die Miyanos anfangs. Doch als ihr Arbeitgeber ihnen etliches an Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt hatte, willigten sie ein und taten es. Natürlich war es unmoralisch, denn das Gift war überaus gefährlich. Doch die Organisation bat ihnen etwas, das sie kaum an einer anderen Stelle finden könnten. Einen mehr als faszinierenden Auftrag und den Traum aller Chemiker und Forscher noch dazu. Mächtige Forschungsgelder.

Seit knapp vier Jahren waren sie nun in Japan und forschten beinahe jeden Tag an dem Gift, welches sie LapisPhilos1413, kurz LP1413, nannten. Eigentlich war alles gut gewesen. Bis Atsushi und ihr bewusst geworden war, dass die Organisation sie nicht mehr gehen lassen würden...
 

Elena sah in die Sonne und schloss langsam die Augen. Die warmen Sonnenstrahlen streichelten ihr Gesicht. Sie wollte nicht an das LP1413 denken. Nicht an die Organisation. Nicht jetzt. Heute war einer ihrer wenigen freien Tage, und den wollte sie genießen. Elena mochte diese Tage an denen sie Rumsitzen konnte. Sie freute sich wenn sie wirklich den ganzen Tag bei ihren beiden Töchtern sein konnte. Natürlich wusste sie, dass sie Akemi und der kleine Shiho viel zu wenig Zeit schenkte. Doch was sollte sie auch anderes machen? Sie konnte doch gar nicht anders. So weh es ihr auch tat...

"Hey! Hör auf damit! Das... autsch... das tut weh!", rief eine hohe, etwas piepsige Stimme plötzlich. Elena senkte den Kopf, öffnete ihre Augen und sah aus der Richtung, aus der die Kinderstimme gekommen war. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen als sie sah wie Shiho, ihre jüngere Tochter, den blonden, für sein Alter recht großen Jungen mit Kiessteinchen aus dem Blumenbeet abwarf. " Shiho! Lass das! Das tut Jin doch weh!", wurde sie sich ihrer elterlichen Autorität rasch wieder bewusst. Ertappt ließ Shiho die restlichen Steinchen aus ihrer kleinen Hand fallen und sah dann unschuldig zu ihrer Mutter. "Er hat angefangen!", verteidigte sich die Kleine schnell. "Stimmt doch gar nicht!", rief der Junge eben so schnell. Elena seufzte und ging zu den beiden Kindern. Jin, der Sohn von Bekannten aus der Organisation, war ein wenig älter als Shiho, doch die beiden verbrachten oft ein wenig Zeit zusammen. Atsushi und Jins Vater spaßten schon das eine oder andere Mal rum, dass Shiho und Jin einmal heiraten sollten. Auch wenn dies nur ein Spaß gewesen war, Elena tat dieser Gedanke in irgendeiner Weise weh. Einfach zu wieder. Vielleicht war es mütterlicher Instinkt, eine Vorahnung, dass dabei irgendetwas geschehen würde. Oder war es weil sie den Jungen nicht wirklich mochte? Aber vielleicht war es auch einfach eine Art Angst. Elena verbrachte so wenig Zeit mit ihren Kindern. Wieso sprach ihr Mann dann schon vom Heiraten? Hatte sie jetzt schon Angst vorm Älterwerden? Shiho war doch noch so klein. Ja, Elena wollte nicht an die Zukunft denken. Sie lebte schließlich im Jetzt.
 

Elena kniete sich zu den beiden Kindern. "Shiho, du entschuldigst dich bei ihm.", sagte sie streng zu ihrer Tochter. "Und du hörst auf gleich rumzuflennen. Du bist doch kein kleines Waschweib!", diese Worte galten Jin. Die Kinder taten was sie gewollt hatte und spielten dann weiter. Elena seufzte und ging zurück zu ihrem Gartenstuhl, der gleichzeitig ihr Beobachtungspunkt war. Viele glaubten es von ihr vielleicht nicht gerade, ihr Name in der Organisation war schließlich nicht umsonst >Hell Angel<, doch Elena liebte Kinder. Am liebsten hätte sie eine ganze Mannschaft von ihnen. Doch sie hatte ja nichteinmal Zeit für "nur" zwei Kinder...
 

Akemi, ihre ältere Tochter, war gerade in der Schule. Auch das stimmte Elena etwas traurig. Akemi war jetzt schon elf Jahre alt. Wie sehr wünschte Elena sich die Zeit einfach stoppen zu können?

Beinahe machte sie sich schon über sich selber lustig. Sie, die ernst aussehende, noch dazu für eine gefährliche Organisation arbeitende Frau, machte sich über so etwas Lächerliches wie Zeit Gedanken. Aber was war es dann? Wieso fürchtete sie sich beinahe vor dem Zeitfluss? Und dann kam noch etwas dazu. Die Organisation, die sie und ihren Mann nimmer mehr austreten lassen würden, zwang sie beinahe zur Arbeit an dem Gift. Elena wollte nicht mehr! Langsam ging es einfach zu weit mit den Forschungen. Sie testeten zu oft an Menschen! Sie wollte den kriminellen Fängen, in die sie geraten waren, entkommen! Das wusste sie genau. Doch ebenso wusste sie, was die Organisation unternehmen würde, sollten sie und ihr Mann sich weigern an dem Gift zu forschen, oder gar einfach abzuhauen. Dann gab es für sie nur noch den Tod. Und das wollte sie natürlich nicht. Was wenn sie ihre ganze Familie auslöschen würden? Ihre Töchter? Und was für sie am aller schlimmsten war: Was war, wenn sie ihre Töchter nicht aufwachsen sehen würde?
 

Elena atmete einmal tief durch. Sobald Atsushi am Abend zu Hause war, würde sie ein weiteres Mal darauf zu Sprechen kommen. Genau wie Elena es wusste, so wusste auch Atsushi, dass es kein Entkommen gab. Doch er nahm die Sache, Elenas Meinung nach, viel zu locker hin. Aber sie würde ihn so lange drängen bis er ihre Angst genau so ernst nahm wie er es sollte.

Plötzlich begann Elena zu zittern. Diese Gedanken... es tat so... schrecklich weh. Akemi und Shiho... Sie wollte nicht mehr an diesem gottverdammten Gift arbeiten. Sie wollte nicht mehr das Falsche tun. Akemi und Shiho sollten doch stolz auf ihre Eltern sein. Und diesen Stolz konnten sie sich nur durch ehrliche Arbeit verdienen...!
 

"Shiho!", rief Elena, ohne wirklich zu merken, dass sie es getan hatte. Shiho, die gerade noch mit ihrem Spielkameraden beschäftigt war, sah zu ihrer Mutter. Dann begann sie zu lächeln und rannte auf Elena zu. Ihr kurzes rotblondes Haar wippte lustig bei jedem Schritt nach oben. "Was denn, Okâsan?", fragte die Kleine uns schaute fragend drein. Elena lächelte nun auch. Dabei sah sie Shiho liebevoll an. "Ach nichts, mein Schatz... Schon gut.", sagte sie und umarmte ihre Tochter. "Okâsan hat dich lieb...". "Ich dich auch...".
 

"Akemi!", schrie Shiho vor lauter Freude über das Kommen ihrer älteren Schwester. Elena sah wie die beiden sich umarmten. Shiho hatte Jin einfach stehen gelassen... Akemi und Shiho hatten sich lieb. Vielleicht hatten die beiden einmal nur noch sich allein... Wieder gab Elena sich diesen Gedanken hin.
 

Die Kinder waren schon lange im Bett. Sie hatten gar nicht mehr mitbekommen wie Atsushi Heim gekommen war. Und wenn sie am Morgen erwachen würden, dann wäre er wieder weg. Genau wie Elena. Auch sie musste wieder ins Labor. Die einzige Person die die Kinder am Morgen sehen würden, würde die alte Nachbarin sein, die immer auf die sie achtete.

"Atsushi? Was sollen wir tun?", flüsterte Elena in die Dunkelheit. Sie waren auch zu Bett gegangen. "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht...". Kurz herrschte eiserne Stille. "Würdest du es wagen? Diesen einen Schritt?". "Ja.". "Was ist mit den Kindern?". "Sie würden überleben.". "Wie kannst du das so einfach sagen?". "Ich weiß es. Vertrau mir. Shiho ist sehr schlau.". "Wir haben noch eine Tochter, Atsushi. Und du weißt was sie mit Shiho anstellen würden.". "Akemi wird gut für sie sorgen. Außerdem würde die Organisation Shiho auch bekommen, sollten wir noch leben.".“ Akemi ist auch noch ein Kind! Es ist egoistisch.", auf die Letzen Worte von Atsushi Satz ignorierte sie einfach. Das war etwas was sie nicht hören wollte. "Nein, das ist der Notfallplan. Ich habe nicht vor es so weit kommen zu lassen. Wir sollten jetzt schlafen." Atsushi wollte das Thema so schnell wie möglich hinter sich bringen. Elena nickte und küsste ihren Mann kurz zur Nacht. Dann knipste das Licht aus und wandte sich auf die Seite.
 

"Nein... Atsushi...", dachte Elena, "Ich werde sicher vorsorgen. Ich sehe ein, dass es uns töten wird. Dem bin ich mir sicher. Doch ich werde alles tun um Akemi und Shiho etwas von ihren Eltern haben.". Kassetten, kam es ihr in den Sinn. Sie würde welche für Akemi uns Shiho aufnehmen. Dann schloss sie die Augen. Dachte an die Zukunft. An die Zeiten die kommen würden. Und schließlich schlief sie unter einem Gedanken ein.
 

Eines war schon immer sicher gewesen. In jeder Epoche der Zeit. Alles was in der Zukunft lauerte, war der sichere Tod...

Dein Leben gegen meins

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

When the fire dies

When the fire dies…
 

Ich drehte den Schlüssel einmal im Zündloch herum und ließ so den unverkennbar schnurrenden Motor verstummen. Jetzt war nur noch das unnachgiebige monotone Geräusch des Regens zu hören, der auf die Scheiben des alten Wagens traf.

Ein kurzer Blick zum Fester hinaus genügte, um zu sehen, dass sie sich hier versuchte zu verstecken. Wie töricht von ihr.

Ich lehnte mich in den Sitz zurück und steckte mir noch eine Zigarette an. Es eilte nicht. Ich hatte Zeit. In diesem Leben würde sie den Rohbau, in dem sie Zuflucht suchte, sowieso nicht mehr verlassen. Ich kannte sie gut, sehr gut, und wusste, dass sie wahrscheinlich keinen Fuß mehr vor den anderen setzen konnte. Nicht nachdem ich sie fast die ganze Nacht quer durch die Stadt gejagt hatte. Irgendwann erreichte auch sie ihre Grenzen, und wo die Grenzen ihrer Ausdauer lagen, wusste ich wohlmöglich am besten.

Ein Blitz erhellte die Nacht für ein paar Sekunden, und ich musste grinsen. Ob sie sich in irgendeine Ecke verkrochen hatte, während sie um ihr wertloses Leben zitterte? Vorfreude überkam mich. Ja, heute würde das ganze lächerliche Spielchen, welches wir schon viel zu lange spielten, endlich ein, zugegeben, bitteres Ende nehmen. Der Regen wurde stärker und auch das Gewitter schien näher zu kommen.

Ich war gerade dabei auszusteigen, als ich im Rückspiegel die Straßenlaterne hinter mir flackerte sah, bald würde sie sicher erlischen. Ohne weiter Notiz davon zu nehmen stieg ich gänzlich aus dem Wagen aus. Noch einmal zog ich an meiner Kippe, bevor ich sie in irgendeine Himmelsrichtung wegschnippte. Auch wenn hier am Morgen alles voller Bullen sein würde, machte ich mir keine Sorge um den ausgerauchten Filter. Dank des Regens würden Fingerabdrücke und DNA weggewischt werden, sodass der Spurensicherung bloß die nutzlosen Überreste eines Zigarettenstummels blieben.
 

Ich betrat das unfertige Haus. Hier war es fast schon kälter als draußen. Es zog aus den leeren Fenstern und ich musste aufpassen wo ich hintrat. Sherry hatte ganze Arbeit geleistet indem sie beinahe alles umgeworfen hatte, was die Bauarbeiter vom Vortag stehen gelassen hatten. Dachte sie tatsächlich, dass mich das hinderte zu ihr zu gelangen? Nein, es war ganz im Gegenteil. Das Chaos zeigte mir sogar noch wo sie genau war. Ich musste wieder grinsen. Das machte mir einfach zu viel Spaß. Ich steig die Treppen in den ersten Stock hoch, dort war sie sicherlich. Der Geruch von Angst lag in der Luft, Verzweiflung…

„Sherry…“. Amüsiert kam mir ihr Name über die Lippen.

„Na los, komm raus spielen.“

Diesmal klang ich härter. Zugegeben, es war hier sehr ruhig, fast schon zu ruhig. Doch ich fühlte, sie war hier. Es konnte nicht anders sein, auch wenn es schon sehr, sehr dumm war in eine obere Etage zu flüchten.

Ich ging ein paar Schritte weiter in den kahlen Raum, blieb dann etwa in der Mitte stehen und lauschte. Und da war es. Mein Grinsen wurde breiter, als ich ihren erstickten Atem hörte. Wahrscheinlich hatte sie die Luft angehalten, um mich zu täuschen. Um mir weis zu machen, dass sie nicht hier, nicht so nah, war.

Aber natürlich hatte sie nicht ewig die Luft anhalten können. Ich spazierte zu einem umgekippten Tisch, auf dem die Arbeiter anscheinend ihr Werkzeug und sonstigen Krempel ablegten. Langsam blickte ich hinter die Tischplatte, die mir zu Füßen lag, und dort saß sie zusammengekauert, einem Tier gleich, das sich unter allen Umständen vor seinem Gegner verstecken wollte. Unsichtbar sein wollte. Einfach verschwand…
 

Als sie erkannte, dass ich ihr schlechtes Versteck durchschaut hatte, zog sie scharf die Luft ein. Ihr Blick glitt zu mir nach oben, senkte sich jedoch beinahe augenblicklich wieder. Als hätte mein bloßer Anblick ihr die Sprache verschlagen, hockte sie einfach weiter auf dem kalten Betonboden herum. Obwohl es dunkel war, erkannte ich, dass ihr gesamtes Gesicht gerötet war, auch ihre Brust hob sich etwas zu oft als normal. Aber es sollte mir doch egal sein. Doch allein der Gedanke, dass ihr hoher Blutdruck sie vor mir auf die andere Seite schicken würde, missfiel mir sehr. Aber das war ja wohl sehr unwahrscheinlich.
 

Vielleicht war ich etwas zu weit in Gedanken versunken, als sie plötzlich aufsprang und über den umgestoßenen Holztisch hechtete, doch es hinderte mich nicht daran, nach ihrem Arm zu greifen und sie ruckartig zurückzuziehen. Unsanft, für sie sicherlich schmerzhaft, landete sie vor meinen Füßen und rang keuchend nach Luft.

„Steh auf und wag es nicht auch nur daran zu denken abzuhauen. Weit kommst du sowieso nicht.“, zischte ich in einem bedrohlichem Ton.

Sie regte sich nicht, was ich auch nicht erwartet hatte. Sie wollte es also unbedingt auf die Tour. Gut, das konnte sie haben.

Ich griff ihr ins rotblonde Haar und zwang sie durch mein kraftvolles Ziehen aufzustehen. Ihre unterkühlten Fingerspitzen berührten meine Hand zaghaft, als sie sich kraftlos gegen meinen Griff zur Wehr setzte, jedoch tat sie jetzt endlich was ich wollte. Kaum stand sie auf ihren wackligen Beinen, stieß ich sie gegen die nächste Wand, an die sie mit dem Kopf aufschlug.

Ich wusste nicht wieso, aber plötzlich überkam mich eine brennende Wut, oder war es einfach die Lust danach sie leiden zu sehen? Eigentlich auch egal. Mir war einfach nur danach ihr weh zu tun. Sie sagte nichts, sie tat so gut wie nichts, sie heulte nicht einmal. Auch wenn Letzteres ganz gut so war. Wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann war es das Geflenne der Leute, die sowieso wussten, dass sie in wenigen Minuten sterben würden. Trotzdem war meine innerliche Ruhe dabei zu verfliegen.
 

Sie rang nach Luft, versuchte jedoch zur gleichen Zeit ruhig zu atmen. Ihr Blick galt weiterhin dem Boden, und auch dies widerte mich an. Sie sollte mir gefälligst in die Augen sehen, wenn sie starb. Sie sollte den Spaß, den ich empfinden würde, sehen und sie sollte langsam verzweifeln an der Gewissheit versagt zu haben. Sie hatte ihre Schwester nicht beschützen können und auch an einer Flucht war sie jämmerlich gescheitert. Und wenn ich sie so ansah, hatte sie nicht einmal mehr richtig Kontrolle über sich. Würde ich die Angelegenheit nicht so verflucht persönlich nehmen, hätte ich vielleicht so etwas wie… nein. Hätte sie die ganze Scheiße nicht abgezogen, wäre es nie so weit gekommen, dass ich auch nur an Mitleid dachte. Ich empfand kein Mitleid. Für niemanden. Und schon gar nicht für sie. Nichts desto trotz war es schade um die Kleine.
 

Ich wandte mich ihr nun vollkommen zu. „Hast du Angst?“, fragte ich sie flüsternd. Zu meiner Verwunderung nickte sie kurz. Ich musste leise lachen. War sie in den letzten Minuten ihres Lebens doch tatsächlich ehrlich.

„Aber weißt du“, begann sie. Langsam schien sie also die Sprache wiedererlangt zu haben, sehr schön.

„Ich habe gewusst, dass es so enden wird. Du und ich- gemeinsam. Das stand von Anfang an unter keinem guten Stern, Gin.“

Ich nickte zustimmend. Der Satz ließ mich sehr an früher denken. Nicht der Inhalt, eher die Art, wie sie es sagte. Dieser typische besserwisserische Unterton, den ich sehr an ihr geachtet hatte, das trotzige Etwas, welches immer in ihrer Stimme mitschwang. Es wagte kaum jemand mich zu verbessern, mir zu sagen was man wirklich dachte oder mir gar widersprach. Sie war da ganz anders.
 

„Wie bist du aus dem Keller entkommen?“, fragte ich sie. Eine der wenigen Sachen, die noch zwischen uns zu klären war. Diesmal grinste sie, statt mir. Sherry schüttelte den Kopf.

„Das wüsstest du wohl gerne. Aber das werde ich mit ins Grab nehmen, glaub es mir.“

Abschätzend wurde sie von mir betrachtet. „Gute Antwort.“, sagte ich, bevor ich ihr ins Gesicht schlug. Ein dumpfes Geräusch erklang, als meine Faust ihre Schläfe traf. „Nur leider die Falsche, Miststück.“

Sie fiel zurück auf den Boden und schaute ein paar Sekunden nur fassungslos zu mir hoch. Dann verfinsterte sich ihr Blick. „Wer ist hier wohl das größere Miststück?“

Mutig. Das musste ich ihr lassen. Mühevoll erhob sich die Verräterin erneut. Wollte sie jetzt etwa noch ihren Stolz aufrechterhalten? Das hingegen war dumm.

Sie stand jetzt wieder vor mir. Ein dünner Faden aus Blut lief über ihren rechten Wangenknochen, während sie es wagte mich anzugrinsen. Am liebsten hätte ich gleich noch einmal zugeschlagen, aber das war wahrscheinlich genau das, was diese dumme Frau von mir wollte. Es machte ihr wohlmöglichen Spaß mich aufzubringen. Natürlich, das hatte sie damals schon gerne getan. Noch vor ein paar Monaten hätte mir das auch sicherlich gefallen, doch jetzt machte mich die Arroganz in ihrem Blick wütend. Fühlte sie sich mir etwa überlegen?!

Langsam verging mir der Spaß an der ganzen Sache. Alles lief ein wenig anders, als ich es mir gedacht hatte. Ich hatte mir schon oft ausgemalt, wie es mit ihr enden würde, doch die jetzige Situation traf nur wenige meiner Vorstellungen. Ärgerlich. Ich sollte zusehen, dass ich es bald hinter mir hatte.
 

„Willst du sterben?“, fragte ich sie emotionslos.

„Ich bin lieber im Tod für ein paar Jahre, hoffentlich, vor dir sicher, als in einer Welt zu leben, in der ich vor dir wegrennen muss.“

„Dann bereite dich darauf vor in der Hölle mehr Qualen zu leiden als hier…“

Sie lachte kurz auf.

„Gin, du glaubst nicht an so etwas Dummes wie die Hölle.“

„Kluges Mädchen.“, lobte ich sie. Dabei fuhr ich ihr mit der Hand über die linke Wange. Ihre Haut war noch immer kalt. Wieder ein Datei, das so nicht hätte sein sollen. Ich hatte fühlen wollen, wie ihr toter Körper immer kälter wurde. Doch jetzt war sie schon kalt, trotz des schlagenden Herzen.

Ich atmete einmal durch. Seufzte ironisch. Dann drückte ich sie auf den Boden, es war ein Leichtes, denn ihre Beine gaben dem Druck sofort nach.

„Ich denke wir können das hier jetzt abbrechen und zum nächsten Teil übergehen.“

Sie sah mich kühl an, als ich ein paar Schritte Spielraum zwischen uns brachte. Je weiter ich von ihr wegging, um später zu schießen, desto schwerer würde es der Polizei sein meine Größe zu schätzen.

Ich zog eine Baretta aus der Tasche meines Mantels und zielte auf Sherry. Ruhig saß sie da, atmete regelmäßige, tiefe Züge der eisigen Luft ein. Es würden ihre Letzten sein. Sie war soweit, hatte abgeschlossen, das sah und spürte ich. Etwas anderes hingegen nicht, und dies erschreckte mich beinahe.
 

Sie war bereit, aber war ich es auch?
 

Schon längst hätte ich sie einfach töten sollen, hatte viel zu lange mit ihr gespielt. Ich stand vor ihr, es war mir möglich jeden Augenblick einfach abzudrücken, jeden Moment hätte ich ihr Blut an die Wand hinter ihr spritzen lassen können.

Und nur ein einziger melancholischer Gedanke hielt mich davon ab.
 

Nichts, rein gar nichts war so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Seit sie in mein Leben getreten war, war alles anders verlaufen, als ich es gewollt hatte. Absolut alles.
 

„Du zögerst.“, durchbrach sie meine schlechten Gedanken, „Wieso?“
 

Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. Noch einmal, ein einziges Mal sah ich unmittelbar in ihre eisblauen Augen. „Nein. Ich überlege.“, sagte ich ruhig. Ich wusste nicht wieso ich es tat, ich verstand die nächsten Minuten nicht, und doch schoss ich bewusst bloß durch ihre Schulter, sodass die Kugel wieder austrat und an der Betonwand abprallte. Der erschrockenen Aufschrei Sherrys war nur ein Nebengeräusch gewesen. Geschockt starrte sie auf das Einschussloch hinter sich, dann zu mir. Wahrscheinlich hatte sie sogar schneller verstanden als ich selbst, denn sie versuchte sofort aufzustehen.

Ich ließ die Waffe zurück in die Tasche meines Mantels gleiten und drehte Sherry den Rücken zu.

„Du hast zwei Minuten, dann bist du hier raus, außer du bevorzugst es zu verbrennen.“, murmelte ich und schaute aus dem glasscheibenlosen Fenster. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu sehen, wie sie sich aufrappelte und mühevoll aus ihrer Ecke taumelte. „Wieso?“, keuchte sie, als sie an mir vorbei kam. Sie brauchte ein paar Sekunden ehe sie begriff, dass sie keine Antwort auf diese Frage bekommen würde. „Lass deine Verletzungen ansehen und verschwinde besser aus Japan und dann tu was du willst.“, war mein einziger Rat. Ich hörte wieder ein paar schlurfende Schritte, dann spürte ich ihre Hand auf meinem Rücken. Sie sagte nichts, und es war auch gut so. Ich schloss die Augen, bis sie nicht mehr da war. Mir war nach Lachen zu Mute, doch ich ließ es, denn ich wusste nicht, ob die Situation so lustig war, wie irgendetwas in meinem Kopf dachte. Ich hatte sie gehen lassen. Sie nicht getötet zu haben bereute ich nicht einmal, sie gehen gelassen zu haben hingegen schon. Die Chance, dass jemand aus der Organisation sie finden würde, war hoch und ab dieser Nacht schlief ich mit diesem Gedanken ein und wachte mit eben diesem wieder auf. Dass sie geschafft hatte zu verschwinden, glaubte ich. In den nächsten Tagen war keine Leiche gefunden worden, die sie hätte sein können.
 

Dreißig Minuten später fuhr ich meinem Porsche eine der endlosen Straßen Tokyos entlang. Der Rohbau, der eigentlich Sherrys Grabstelle hatte werden sollen, brannte schon eine Weile lichterloh und vor wenigen Minuten waren die Feuerwehrautos an mir in die Richtung, aus der ich kam, vorbeigefahren. Je länger sie brauchten desto besser, dachte ich. Alles was man in dem ausgebrannten Bau finden würde, wären zwei Kugeln und die unerkenntlich verbrannte Leiche irgendeines Penners, den ich auf die Schnelle aufgetrieben und erschossen hatte. Die Kugel, die durch Sherrys Schulter gegangen war, wog in meiner Tasche. Man würde merken, dass etwas mit dem Tatort nicht stimmte, wenn man drei Kugeln dort finden würde, wo das Opfer hatte nur zwei erleiden müssen.

Bald würde die Sonne aufgehen und ich beschleunigte den Wagen. Die Organisation würde denken sie sei tot. Machte mich das glücklich? Ein wenig vielleicht…
 

Ich bog in eine Straße ab und dachte nach. Ja, über uns war nie ein guter Stern gestanden. Über Sherry und mir. Es war mir ebenso klar wie ihr gewesen. Doch Sterne leuchteten in der Nacht und ja, vielleicht würden wir uns eines Tages wieder sehen. Eines Tages, wenn man die Sterne nicht sah. Ich grinste bei dem Gedanken und schüttelte über meine eigene Dummheit den Kopf. Ich Narr…
 

… a new day is born…

Herausforderung

Obwohl sie die Vorhänge nicht geschlossen hatte, war es dunkel in dem kleinen Zimmer. Einzig der sachte Schein des abnehmenden Mondes erhellte den Raum spärlich und verlieh ihm somit etwas Gespenstisches.

Er war verwundert, dass sie den alten Tisch so nahe am Fenster hatte haben wollen. Noch dazu saß sie so mit dem Rücken zur Tür.

Er kannte sie nun schon eine ganze Weile und wusste, dass sie die Art von Mensch war, die es vermieden nah an Türen oder Fenstern sitzen. Es lag einfach nicht in ihrer vorsichtigen, beinahe schon paranoiden Art, sich dieser vermeintlichen Gefahr auszusetzen.

Doch vielleicht war dies genau das, was ihn zum Umdenken zwang. Sie hatte sich in den drei Jahren, welche nach dem Zerschlag der Organisation vergangen waren, verändert.

Er konnte sie nicht allzu oft sehen, nicht nachdem das FBI sie ihn Gewahrsam genommen hatte.

Shinichi verzog das Gesicht. Anfänglich hatte das FBI von Schutzhaft gesprochen, solange, bis die Gerichtsverhandlungen gegen die Mitglieder der Organisation abgeschlossen waren, doch dem Detektiv war nun mehr als klar, dass man den „Schutz“ vor der „Haft“ genauso gut hätte streichen können. Über drei Jahre war sie mittlerweile in dem kleinen Raum von der Außenwelt abgeschnitten. Über drei Jahre zogen sich die Verhandlungen nun schon hin, und immer und immer wieder wurden sie durch irgendetwas unterbrochen. Und so kam es, dass Shiho als Kronzeugin nicht ein einziges Mal bis ins Gericht gekommen war, um ihre Aussage zu machen. Es machte Shinichi schlichtweg wütend. Wütend und traurig, wo er es doch gewesen war, der ihr Mut zugesprochen hatte, sie dazu aufgefordert hatte stark zu bleiben.

Doch wie lange würde sie dies noch schaffen? Shinichi wusste, wenn sie noch länger allein sein würde, konnte man sie gleich in eine Anstalt einweisen lassen. Und dann wäre alles verloren.
 

I'll keep going on…
 

Shinichi trat einen Schritt in den Raum. Wie lange war das letzte Treffen nun her? Ein halbes Jahr? Er erinnerte sich eigentlich ungern daran.

Als er etwa in der Mitte des Zimmers war, konnte er sehen, dass Shiho über ein Buch gebeugt saß. Sie hatte immer gelesen, wenn er sie besuchen kam.

Ihr letztes Treffen war merkwürdig verlaufen. Schweigsam und doch hatten sie sich mehr gesagt, als sonst. Es waren wenige Worte gefallen, doch die meisten der ihren hätten ihn nicht zum Gehen bringen sollen. Er hatte nicht mehr hören wollen, hatte ihr gezeigt, dass er sich ihren Gefühlen nicht stellen konnte und es auch nicht wollte.

Erst viel später hatte er daran gedacht, was dies angerichtet haben könnte. Die unerwiderte Liebe einer Frau war eine große Herausforderung…

Wants to be the only one for you…


 

Shinichi räusperte sich und ließ Shiho somit etwas aufschrecken. Sie sah über ihre Schulter. Überraschung war in ihrem Gesicht zu erkennen. „Kudo?“

Ihre Stimme war leise und dünn. Irgendwie schien sie sich ihre Umgebung angepasst zu haben.

Der Detektiv lächelte schief.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte er schließlich und deutete auf einen zweiten Stuhl am Tisch.

Shiho nickte und klappte ihr Buch zu. Während Shinichi sich setzte, ließ sie ihn nicht aus den Augen. War sie das, die ihm vertraute Aufmerksamkeit Shihos?

„Was liest du da gerade?“, begann Shinichi das Gespräch.

Einen Augenblick herrschte Stille, ehe das ehemalige Organisationsmitglied antwortete.

„Der Hund von Baskerville. Jodie hat es mir vor ein paar Tagen vorbeigebracht.“

Erneute Stille kehrte ein, als Shinichi ihre Worte mit einem Nicken quittierte. Holmes also.

„Wieso bist du hier, Kudo?“ Es schien, als würde sie flüstern, als würde sie wollen, dass nur sie selbst sich hören konnte.

„Ich will mich entschuldigen. Dafür, dass ich damals einfach ging.“

Diesmal nickte Shiho, sah dann aus dem Fenster hinaus. Dies war eine schlechte Entschuldigung dafür, dass er sie und ihr verstoßenes Herz hatte sitzen gelassen.

„Es gab eine Zeit, da wollte ich die einzige für dich sein, das weißt du.“

Shinichi hätte vielleicht perplex reagieren sollen, erschrocken, als hätte man ihn in kaltes Wasser gestoßen, doch überrascht war er nicht im Geringsten über diesen kleinen Satz. Viel eher hatte er mit diesen Worten gerechnet. Und um ehrlich zu sein, tat diese direkte Konfrontation gut. Sie bot ihm keine weitere Chance ihr aus dem Weg zu gehen, denn das wollte er auf keinen Fall mehr tun.
 

Just a lonely heart…
 

„Ich weiß.“, antwortete der Detektiv ebenso ruhig. Wie sollte er mit ihr reden? Man musste äußerst vorbereitet an eine Sache herangehen, wenn man sich des genauen Ausmaßes des Schadens nicht bewusst war. Was bereitete ihr wohl den größten Schmerz? Die Tatsache, dass sie mehr den je auf der Flucht vor der Organisation war, oder, dass sie nichts dagegen tun konnte?

„Nein, du weißt nichts. Ich habe viel Zeit zum Nachdenken und du solltest dich nicht entschuldigen. Es gehört wohl zu meiner Strafe, in jeder Hinsicht allein zu sein.“

Jetzt war Shinichi sich sicher. Der größte Teil des Schmerzes lag in ihrem Herzen. Vor ihm saß ein einsames, verletztes Herz, in das er selbst noch viele Male hineingestochert hatte.
 

I will not pretend…

That I'm just a friend…

„Red’ nicht so einen Unsinn, Haibara. Niemand hat es verdient allein zu sein.“

Wie gerne hätte er hinzugefügt, dass sie doch auch gar nicht allein sei. Doch Shinichi selbst wusste, dass dies eine Lüge wäre. Was war sie denn sonst, außer allein? Tag um Tag verging, in dem sie wie eine Gefangene in diesem kahlen Raum hockte.

„Und wieso bin ich es dann?“, erwiderte Shiho seine Aussage, „Man hat mir gesagt, nachdem sie verhaftet sind, wäre ich frei. Ich war auf der Flucht freier, als ich es jetzt bin. Wieso? Wieso haben sie mich jetzt mehr unter Kontrolle als jemals zuvor?“

Shinichi dachte einen Augenblick über ihre Worte nach, nur um schließlich festzustellen, dass er keine Antwort auf ihre Frage hatte und, dass es auch keine Antwort auf diese Frage gab.

Es war ungerecht. Furchtbar ungerecht.

„Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich dich hier fort bringen. Ich würde dir nicht einen Moment das Gefühl geben allein zu sein.“

Shiho sah nach langen Minuten endlich wieder zu ihm. Ihr Kopf lag leicht schief, während sie ihn betrachtete.

„Wieso bist du tatsächlich hier, Shinichi Kudo?“

Erneute Stille.

„Ich wollte dich sehen.“, gestand der junge Detektiv und errötete leicht, was in dem schwachen Licht schwer zu erkennen war. Trotzdem entlockte dies der Ex-Wissenschaftlerin ein schmales Lächeln.

„So? Das freut mich. Wirklich.“

Dieses Mal war es Shinichi, der den Blick abwandte. Er war noch für etwas anderes gekommen. Doch wie sollte er ihr dies sagen? Wie konnte er in Worte fassen, was ihn so sehr beschäftigte?

In den letzten Monaten war viel geschehen. Er hatte viel über Shiho nachgedacht, seine Gefühle neu geordnet. Konnte er ihr nun, nach allem, so einfach offenbaren, was er erkannt hatte? Dass er keine zwei Frauen zur gleichen Zeit lieben konnte?

Was würde es ändern, wenn sie es wüsste? Was würde besser werden, was schlechter? Würde überhaupt irgendetwas geschehen?

„Ich wollte nie wahr haben, dass ich für dich nur eine Freundin war.“, unterbrach Shiho Shinichis Gedanken, „Es liegt wohl in meiner Natur, zu wollen, was man nicht haben kann.“
 

Let me sleep in your arms…

Der junge Mann schüttelte den Kopf.

„Du bist ein Idiot, Shiho. Hör auf, dich selbst zu bemitleiden.“, entfuhr es ihm scharf.

Seine Gegenüber sah ihn ausdruckslos an.

„Bist du hier, um mir das zu sagen?“

„Nein.“, antwortete Shinichi nachdem einige Minuten vergangen waren. „Weißt du, dass ich auch viel nachgedacht habe, seitdem wir uns das letzte Mal sahen?“, begann er dann zögerlich.

Shiho schüttelte den Kopf.

„Ich hab über Holmes nachgedacht.“

„Wann tust du das nicht?“

Shinichi lachte leise. „Ja… Aber dieses Mal dachte ich nicht über Sherlock oder Watson oder Moriaty nach.“, eine kurze Pause folgte, in der er Shiho ausdrücklich musterte. „Meine Gedanken jagten Irene Adler hinterher…“

Irrte er sich, oder schien Shihos Interesse geweckt?

„Wieso Irene?“

„Ich weiß nicht recht. Sie war immerhin die Frau für Holmes. Ich bin verwundert, dass ich sie eigentlich nie in ihrer richtigen Rolle erkannt habe. Ich glaube ich weiß was er an ihr fand.“

„Achja? Und was hat er an ihr gefunden?“

Shinichi grinste. Es war das Grinsen, welches immer dann erschien, wenn er von seinem Idol Sherlock Holmes sprach.

„Eine verdammte Herausforderung. Ich meine, was wäre wohl geschehen, wenn die Geschichte der beiden anderes ausgegangen wäre?“

Shiho grübelte einen Moment über seine Worte, zuckte dann die Schultern.

„Wer weiß das schon? Die Geschichte ist geendet, wie sie geendet ist.“

„Das stimmt schon. Ich habe wirklich viel darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Antwort nicht annehmen möchte. Es reicht mir nicht mehr, nach Doyles erdachtes Ende zu leben. Ich möchte die Alternative kennen.“

Shiho legte die Stirn kraus. Schließlich stand sie auf, ging um den Tisch herum und blieb hinter Shinichi stehen.

„Was machen Sie dann hier bei mir, Mister Holmes? Sollten Sie nicht hinaus in die weite Welt und Ihre Irene suchen?“, wieder war ihre Stimme ein Flüstern, jedoch hatte es dieses Mal eine andere Tonlage angenommen. Was spielte dort in ihrer Stimme mit?

„Nun, vielleicht habe ich sie ja endlich gefunden?“

Nun war es Shinichi, der sich von seinem Stuhl erhob. Shiho und er standen sich gegenüber. Eben noch hatte sie einen schutzlosen und angreifbaren Eindruck gemacht, nun war der stolze Charakter in ihr zu erkennen.

„Ich glaube ich hab sie längst gefunden. Sie war lange Zeit genau vor meiner Nase, doch beinahe hätte ich sie aus den Augen verloren, denn ich war dumm. Jetzt ist sie aber wieder da, und ich hoffe, dass sie mir nicht böse ist.“

Shiho zuckte die Schultern. „Du solltest sie fragen. Hoffnung kann auf Dauer schmerzen.“

„Dann sagen Sie mir doch bitte, ob Sie mir böse sind, Miss Adler...“

Das Ex-Organisationsmitglied sah Shinichi in die Augen, schüttelte dann den Kopf.

Sie wollte es nicht zeigen, doch seine Worte berührten sie. Die Wärme, die in ihr aufkam, die neue Hoffnung, die sich bildete. War es ein Traum, dass er hier war? Hier bei ihr?

„Wie könnte ich dir denn böse sein? Ich habe mich in den letzten Monaten viel zu sehr danach gesehnt, dass du hier bist.“ Shinichi glaubte, nie offenere Worte aus ihrem Munde gehört zu haben.

Sie sahen sich noch eine Weile an, ehe Shinichi seine Arme um sie schloss. Es musste ein merkwürdiges Gefühl gewesen sein, nach so langer Zeit die ersehnte Geborgenheit zu fühlen. Es war, als würde es keinen wärmeren Ort geben, als in beider Arme.

Für Außenstehende wäre es sicher merkwürdig anzusehen gewesen. Zwei recht gefühlsneutrale Menschen, die in einer einfachen Umarmung viel ausdrücken konnten.
 

My deliverance…
 

„Du kommst tatsächlich immer zur rechten Zeit, um mich zu retten…“, murmelte Shiho und schmiegte sich etwas enger an den jungen Mann, der sie so schnell nicht mehr los lassen würde.

Er spürte ihren gleichmäßigen Herzschlag an seiner Brust. Es war ungewohnt. Fremd.

Doch es fühlte sich zum ersten Mal seit langem richtig an. Er wünschte, dass Shiho irgendwann einmal zur Ruhe kam. Das Gefühl, dass seine Arme die Stelle ihrer Ruhe sein könnten, belebte ihn ungemein.
 

When I call again…

Ein weiteres Mal musste Shinichi etwas grinsen.

„Du bist halt meine verdammte Herausforderung…“

Das Unmögliche

Oh, Gott...

Ran und Shinichi... NUR Ran und Shinichi... in einem OS... von mir... o.o

Naja, es war ein Wichtel-OS und, ja. Ich bin etwas sprachlos über mich selbst. Nicht, weil der OS toll ist und ich den super episch finde. Nein. Eben weils DIESE Charaktere sind...

Aber der OS ist für diese beiden Charakter... wie ich erwartet hatte kurz und etwas ins Geschehen geworfen.

Vielleicht mögt ihr ihn ja mehr leiden als ich :)

Viel Spaß beim Lesen! ♥
 


 

Ich sehe nicht zurück, während ich den langen Flur entlang laufe. Auch nicht, als der pulsierende Schmerz mir ein weiteres Mal, kräftiger als zuvor noch, durch Mark und Bein geht. Ich kenne diese Art von Schmerz. Schleichend kommt er, wie ein Raubtier, nur um dann mit voller Wucht anzugreifen.

Gerne würde ich einen Augenblick stoppen, mich an der grauen Wand abstützen und die nächste Schmerzenswelle unterdrücken, doch dies ist schier unmöglich. Zu nahe ist sie, und mit ihr ist die Sicherheit um mein Geheimnis in großer Gefahr. Zeit bleibt mir nicht.
 

Ich keuche, als ich mich weiter voran schleppe. Wie hatte ich es nur so weit kommen lassen können? Nichts läuft auch nur ansatzweise nach Plan!

Ein weiterer Schmerzensschrei bleibt in meiner Kehle hängen.

Schweiß rinnt meine Stirn herunter.

„Conan?!“, höre ich sie vorsichtig rufen, doch ihre Stimme schallt kraftvoll von den Wänden her zu mir.

Ich kann ihr nicht antworten. Ich darf es nicht, so leid es mir auch tut. Mir bleibt einzig, mich noch einmal nach hinten umzusehen.
 

Ich beschleunige meine Schritte, meine Beine sind noch kurz, und ich muss meinen Vorsprung völlig ausschöpfen.
 

Lange werde ich das nicht mehr aushalten. Reflexartig schnellt mein Arm an meine Brust.

„Verdammt!“, presse ich es schwach durch meine Zähne hindurch. Jetzt muss ich stehen bleiben, muss mich an der kühlen Wand abstützen.

Um weiter zu rennen ist der Schmerz zu groß.

Das Gegenmittel wirkt einfach viel zu schnell!
 

Ein letztes Mal sehe ich über meine Schulter. Dann wendet sich mein Kopf nach vorne. Beinahe panisch sehe ich nach allen Seiten. Wenn ich noch ein paar Meter weiter käme…

Noch bevor ich den Gedanken beenden kann, stöhne ich vor Schmerz auf. Mir ist, als würde jeder einzelne meiner Knochen brennen, brechen, knacken, oder sonst etwas schmerzhaftes.

Dann sehe ich sie. Als schicke sie der Himmel! Dort ist eine Tür, wohlmöglich zu einem Hausmeisterraum oder sonstigem, nicht weit von mir. Und sie ist bloß angelehnt, wie ich es gerade noch wahrnehmen kann. Dort könnte ich mich verstecken!

Ich höre, wie die Nähte meiner Kleidung langsam reißen, und auch ihre Stimme taucht erneut irgendwo weiter hinter mir auf. Schritte hallen den Gang hinauf. Ihre Schritte…

Wenn ich es schaffen will, muss ich mich beeilen.
 

Die Anstrengung ist groß, doch die letzten paar Schritte sind so gut wie getan. Mit letzter Kraft greife ich nach der Klinke der Türe. Ich spüre den kalten Stahl an meinen Fingerspitzen. Ich bin erleichtert. Doch dann…
 

Ich spüre es nur schleierhaft. Es ist, als würde ich neben meinem Körper stehen. Einzig der Schmerz, der durch meine Eingeweide zieht, erlaubt mir den Gedanken, am leben zu sein.

Schreie dringen an meine Ohren. Sind es meine eigenen?

Ich hoffe es. So darf sie mich nicht sehen.

Unter meinen Knien ist der ebene Boden zu spüren. So vermute ich doch, dass es der Boden ist.

Nein… bitte nicht…

Hitze und Kälte wechseln sich ab. Verbrennen und erfrieren mich gleichermaßen.

Jetzt kann ich nicht länger dagegen ankämpfen.

Obwohl ich schon oft das Gegenmittel zum APTX4869 eingenommen habe, mir der damit verbundene Schmerz bekannt ist, diese Rückverwandlung ist schmerzhafter als alle anderen zusammen.

Spürt sich so ein brutaler Mord an?

Ist das etwa Sterben?

Kann man diese Art von Schmerz überhaupt mit einer anderen Art von Pein vergleichen?

Hätte ich Kontrolle über mich, würden mir Tränen in die Augen steigen? Oder war es schon längst passiert…?

Eine letzte starke Wallung aus Schmerz und Qual überkommt mich. Ich höre meine Knochen knacken. Ich will schreien, doch bleibe ich stumm…
 

Dann höre ich sie. Ihre Stimme. Klar und deutlich. Sie schreit. Was soll ich tun?!

Mein Kopf scheint zu explodieren. Zu viele Gedanken dringen auf einmal durch mich hindurch.

„Geh!“, höre ich mich selbst rufen. „Ran! Geh! Bitte, geh!“

Sie verstummt. Ich brauche nur den Bruchteil einer Sekunde, um zu verstehen, wieso.

Es ist nicht die erwartete Stimme, die ihr anweist zu gehen, nicht der rechte Körper, den sie vorfinden sollte.

Es ist zu spät.

Ich bin wieder… Shinichi.
 

Es schweigt um mich herum. Nicht einmal mehr mein Herzschlag dröhnt in meinem Kopf.

„Ran ich-;“, beginne ich, den Kopf dem Boden zugewandt.

Einen Moment geschieht nichts. Was soll ich sagen?

Dann sehe ich aus den Augenwinkeln, wie sich das Mädchen neben mir langsam auf die Knie fallen lässt.

Es dauert nicht lange und ich spüre ihre Hände in meinem Gesicht.

Behutsam hebt sie meinen Kopf an, um mich anzusehen.

„Shinichi…“, flüstert Ran, „Du bist es wirklich.“

Ich nicke und schon kullern dicke Tränen aus den Augen des Mädchens, das ich lange belogen hatte.

„Ich… ich hab es die ganze Zeit über gewusst!“, schluchzt sie. „Ich habe es gespürt!“
 

Ran weint eine ganze Weile vor sich her. Ich sage nichts. Es gibt sicherlich nichts, was ich ihr jetzt sagen könnte. Ich lasse sie einfach weinen und es zerbricht mir das Herz.

Schließlich wischt sie ihre Tränen fort.

„Das ist unmöglich. Du kannst nicht Conan gewesen sein.“, stellt sie ihren Standpunkt weinerlich klar und schüttelt den Kopf.
 

Mein Körper zittert. Was soll ich ihr sagen…? Wie soll sie dies verstehen, ohne, dass ich sie in Gefahr bringen würde?

Würde sie die Wahrheit verkraften, es verstehen?

„Ran, es ist… ;“, ich verstummte und sah in ihre wässrigen Augen, die mich nach Antworten lechzend ansehen.

„Ja, ich bin Conan. Und ich bin ebenso Shinichi.“

„Wie kann das sein, Shinichi…? Das ist absolut unmöglich!“, nun weint sie wieder hinter vorgehaltenen Händen.

Ich warte noch einen Augenblick.

Schließlich setzte ich mich nach einer kurzen Anstrengung aufrecht hin und nehme sie in den Arm.

Gleich spüre ich ihre Arme um meinen Hals. Bitterlich weint sie.

Wieder lasse ich ihren Tränen freien Lauf.

„Es ist nicht unmöglich, Ran. Nichts ist unmöglich. Das Unmögliche ist manchmal einfach nur ein Geheimnis… Denn es gibt nichts schöneres, als das Geheimnisvolle in dieser Welt...“

Sieben Dornen

Die Sonne schien angenehm warm auf ihr Gesicht herab.

Der Sommer war ihr vielleicht nicht gerade die liebste Jahreszeit, dennoch fühlte es sich äußerst schön an, wenn die Sonnenstrahlen ihre Haut erwärmten oder ihr die ein oder andere sommerliche Briese durchs rot-braune Haar fuhr.

Ein Seufzen entrann Ai’s Kehle, als sie in den Himmel sah. Keine einzige Wolke war zu sehen. Nichts als ein helles Blau…
 

…Friedlichkeit.
 

Es vergingen einige Minuten, bis sie sich an der Farbe sattgesehen hatte, dann schaute sie auf das aufgeschlagene Buch vor sich. Die Seiten erstrahlten in hellem Weiß, denn noch waren sie unbeschrieben und völlig leer.

Ob sie es wirklich tun sollte…?

Haibara blickte noch einmal zum Himmel auf, lächelte schwach und ergriff letztendlich den Stift neben sich.
 

…Leere.
 

Sie schaute auf die erste leere Seite und legte den Kopf schief. Wie sollte sie anfangen? Und vor allem wo? In ihrem Leben war einiges passiert, das sie festhalten wollte. Es konnte immerhin sein, dass sie schon nächste Woche nicht mehr lebte. Oder gar morgen. Wann die Organisation sie fand, war lediglich eine Frage der Zeit.

Das Bedürfnis war schleichend gekommen. Sie wollte nicht, dass sie nach ihrem Tod in Vergessenheit geriet. Dies war doch ein ganz normaler Wunsch, oder?
 

…Wünsche.
 

Ja, man sollte wissen, wie sie gelebt hatte. Was für ein kurzes Leben es gewesen war. Man sollte sie kennen.

Dem war sie sich sicher. Und doch wollten ihr einfach keine Worte einfallen. War es denn so schwer sein eigenes Leben aufzuschreiben? Haibara verzog das Gesicht. Nein, schwer war es sicher nicht. Man musste sich nur an alles Erinnern. Ob man es konnte oder wollte erwies sich dabei nur als schwer.
 

…Worte.
 

Ai biss sich auf die Unterlippe. Kindheit. Genau, damit begann alles. Wie war ihre noch gleich gewesen…?

Das Mädchen grübelte. Sie war in Amerika gewesen, hatte dort studiert. Aber gehörte Lernen allein zu einer Kindheit? Durch Conan und die Detective Boys kannte sie die Antwort.

Nein, nichts außer Bildung war keine Kindheit. Keine wirklich Schöne, jedenfalls.
 

… Erinnerung.
 

Und was war dann passiert? Sie war schon längst kein Kind mehr gewesen, als sie zurück nach Japan gekommen war. Vieles hatte sich geändert, nun nahm man noch weniger Rücksicht auf sie.

Aber einen Trost gab es im Land der aufgehen Sonne. Ihre Schwester Akemi, die sie über alles liebte.

Akemi behandelte sie liebevoll und so, als sei sie noch ein Kind, welches sie nie war.
 

…Unschuld.
 

Doch dann war es vorbei mit der wenigen Unbeschwertheit.

Die erhielt ihren Decknamen, man kannte sie nun als „Sherry“, als jemanden, der für die Organisation unabkömmlich geworden war.

Ob sie es wollte oder nicht, sie wurde langsam in die Position gerückt, in der man sie sehen wollte.

In der, der Mörderin.
 

…Schmutz.
 

Schließlich lag ihr Leben in Scherben, ohne, dass sie es wirklich vorhersehen oder gar hätte ändern können. Der einzige Mensch, der von Wichtigkeit für sie war, war gestorben und nun war sie allein. Allein unter den schattenhaften Wesen, die nach ihr lechzten.

Eingesperrt und allein hegte sie den Wunsch nach dem Tode, den sie sich selbst zufügen wollte. Doch statt durch ihr Gift zu sterben, wurde sie zu einem Kind.
 

…Sünde.
 

Und schließlich war sie geflohen. Es war dumm gewesen, doch es fühlte sich richtig an, auch wenn es eine Flucht ins Ungewisse gewesen war.

Es war ein befreiendes Gefühl gewesen, alles hinter sich zu lassen.

Den kalten Regen aus jener Nacht spürte sie manchmal noch immer, doch es war nicht unangenehm. Schließlich wusste sie, dass der gute Professor sie gefunden und aufgenommen hatte. Dies war das Beste gewesen, das ihr je passiert war.
 

…Verrat.
 

Nun lebte sie ein Leben, welches wieder nicht ganz ihr gehörte. Das kleine Mädchen Ai Haibara gab es nicht wirklich, war nur von ihr und dem alten Mann erdacht worden. Und doch war dieses unwirkliche Leben ein gutes Leben. Sie konnte ganz Kind sein, und doch hielt sie sich zurück. Angst minderte den Drang nach Freude und Lebenslust. Das ausgelassene Lachen der Kinder strafte sie manchmal dennoch Lüge. Wie gern wäre sie wirklich eine von ihnen?
 

…Lüge.
 

Ai legte den Stift wieder zur Seite. Das war ihr Leben gewesen. Und dennoch stand kein einziges Wort auf dem Papier. Welch eine Schande.

Das Mädchen verdrehte entnervt von sich selbst die Augen. Sie war eine Närrin. Nicht einmal dies brachte sie fertig. Die geschrumpfte Wissenschaftlerin legte gerade den Kopf in den Nacken, als sie das Lachen der Kinder hörte, die auf sie zukamen.

Die Detective Boys.
 

…Freude.
 

„Ai!“, riefen die drei im Chor. Die Angesprochene erblickte die drei samt Conan auf sie zukommen.

„Ai, sieh mal!“, rief Ayumi, die sich nun vor Ai auf den Boden fallen ließ, freudig. In ihren Händen trug sie sicherlich ein Dutzend hellrote unsagbar schöne Rosen. „Sind die nicht wunderschön, Ai?“, fragte nun Genta. „Sie blühen dort hinten in einem Garten und der Besitzer hat uns erlaubt ein paar mitzunehmen.“
 

…Lachen.
 

„Ja, die sind wirklich wundervoll, Ayumi.“, lächelte Ai. Und es war die Wahrheit. Das Mädchen mit dem rot-braunen Haar liebte diese Blumen. „Und was habt ihr mit ihnen vor?“

Kaum hatte Ai dies gefragt, drückte Ayumi ihr schon eine der Rosen in die Hand. Ihre Knospe war schmal, doch die Blütenblätter hatten eine äußerst anschauliche Anordnung. „Danke schön.“, lächelte Ai, die die Blume in ihren Händen betrachtete.
 

…Vollkommenheit.
 

Später, es war schon am Abend, saß Ai allein in ihrem kleinen Kellerlabor. Das ungefüllte Buch lag vor ihr, sowie der Stift und die Rose. Ihr Blick galt Letztem.

Einige Minuten vergingen, doch dann ergriff das Mädchen die Blume. Die Dornen am Stiel der Rose waren abgeschnitten. Der Gärtner, von dem die Kinder die Blumen hatten, musste sie entfernt haben, damit Ayumi sich nicht verletzte. Ein paar hatte er jedoch vergessen.

.
 

…Vorsicht.
 

Ai lächelte. Rosen erinnerten sie an sich selbst. Sie waren hübsch. Aber gefährlich.

Und schließlich kam ihr ein Gedanke. Ja, vielleicht konnte man sie tatsächlich mit einer Rose vergleichen…

Das Mädchen schlug das Buch auf und legte die Rose in es. Rosen ließen sich nicht pressen, anders als andere Blumen. Ihre Knospe war im Ganzen schlichtweg zu dick und wässrig, um sie zu pressen. Sie würden das Buch zerstören.
 

…Grundverschiedenheit.
 

Dann begann Haibara die Blütenblätter abzuzupfen. Eines nach dem anderen legte sie zwischen jeweils eine Seite des Buches.

Bald war nur noch der grüne Stängel der Rose übrig. Sieben Dornen waren am oberen Teil des Stiels übrig geblieben. Sieben zu viel.

Ai warf den Stängel weg und schloss das Buch fest.

Die Rosenblätter würden viel mehr von ihr erzählen, als ein paar leblose Worte…
 

…Fülle.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wolkenkranich
2013-06-23T22:08:37+00:00 24.06.2013 00:08
Mein Gott ich wundere mich ehrlich warum du kaum Kommis bekommst!!! Du kannst das sau gut und dieses Kapitel hat mich mal wieder daran errinert, wie gut du schreiben kannst!! Lass dich nicht entmutigen, du machst das super!!!!!!!
Von:  Wolkenkranich
2013-06-23T21:49:18+00:00 23.06.2013 23:49
Ooohhh... du bist ja doch im Stande happy end zu schreiben!! Gratuliere!?! XD
Antwort von:  Wolkenkranich
23.06.2013 23:52
So ich glaube weil das hier so leer ist schreib ich hier jetzt mal irgendwas hin ... letzte Nacht hab ich ein glühwürmchen gefangen und dann ein Eis gegessen.!! BYE
Von:  Wolkenkranich
2013-06-23T21:39:12+00:00 23.06.2013 23:39
*Heil*! Da finden die beiden zueinander und dann das!!
Von:  Malerin
2012-03-14T13:47:01+00:00 14.03.2012 14:47
Die arme Shiho... das ist jetzt der dritte One-Shot, wo sie stirbt xD
Aber der One-Shot hier gefällt mir vom Schreibstil her bis jetzt am besten.

Ich finde du hast die Gefühlswelt von Shiho gut dargestellt. Auch wenn ich zwar nicht unbedingt ein Shiho x Shinichi Fan bin, mag ich es trotzdem wenn es so wie hier glaubhaft rübergebracht wird.

lg die Malerin
Von:  Malerin
2012-03-13T21:27:31+00:00 13.03.2012 22:27
hi!
hmm...
du schonst ja den armen Conan gar nicht. Nicht nur, dass alles schief gegangen war und Ran ein Leben völlig ohne ihn führt, sondern gibst dem Leser Hoffnung auf ein süßes Happy End ..und enttäuscht das im gleich drauf auch noch... das finde ich gelungen!

Weiter so!

lg die Malerin
Von:  Malerin
2012-03-13T21:20:09+00:00 13.03.2012 22:20
Hi!
Also an sich ist die Idee gut. Die traurige Atmosphäre ist dir gut gelungen.
Das Verhältnis von Gin und Ai ist dem Manga treu.

Deine Sprache ist gut, außer dass du einige Tippfehler hast wie z.B schreibst du: Plozei statt Polizei

Das Bild mit den Sternen ist eine gelungene Idee, wobei ich finde, dass du darauf etwas näher eingehen hättest können. Gin zeigt am Ende etwas wie eine sadistische menschliche Ader. Meiner Meinung nach ist es aber irgendwie unglaubwürdig, dass Gin überhaupt Gedanken über so etwas wie das Leben nach dem Tod oder über Akemi macht. Aber das kann ja auch nur meine interpretation seines Charakters sein.

Aber insgesamt ist das Kapitel klasse! Weiter so!

lg die Malerin
Von:  Zimtphilosophie
2012-03-12T10:41:47+00:00 12.03.2012 11:41
Ziemlich deprimierend, aber äußerst gelungen. Man kann sich wirklich sehr gut in Elena's Emotionen & Gedankengut hineinversetzen. Mein Fazit, alle Mal lesenswert.
Über ein Kommentar deinerseits würde ich mich auch sehr freuen!

Mfg
holmesthoughts

Von:  Veilchen
2010-08-31T11:45:24+00:00 31.08.2010 13:45
Hey :)
Das Kapitel finde ich ganz gut, ab und zu fehlen ein paar Buchstaben bei Wörtern (wie z.B. bei vorn, da fehlt das e oder einmal hast du auch gen geschrieben, wo ich eher ein gegen hingeschrieben hätte), aber ich finde, es fällt nicht wirklich auf.
Ansonsten gefällt mir dein Schreibstil sehr gut, auch wenn es für mich ungewohnt ist Geschichten zu lesen, die im Präsens geschrieben wurden ^^"
Aber, du hast alles gut gelöst.
Mach weiter so

lg
Veilchen

✖✐✖
Von:  GoldenLynx
2010-07-02T23:14:27+00:00 03.07.2010 01:14
Heyy,
Ich bins...
Super abgeändert, passenden Titel gefunden und so gut geschrieben wie immer.
*daumenhoch* Respekt!
LG,
DConan010


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