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Dinner for...3?

von

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Nervös? Ich doch nicht!

Kapitel 1: Nervös? Ich doch nicht!
 

Washington D.C.

22:00 Uhr

bei Gibbs
 

Gut, ich glaube ich habe an alles gedacht, der Salat ist fertig und die Lasagne wartet nur darauf aus dem Ofen geholt zu werden. Der Esstisch ist ebenfalls fertig gedeckt, mit einer faltenfreien, blütenweißen Tischdecke, den teuren Kristallgläsern, dem feinen Silberbesteck und dem gute Porzellan. Ich habe sogar die Servietten gebügelt und ich kann euch sagen, das war kein Kinderspiel. Ich hab bestimmt 3 Stunden gebraucht, um 2 verdammte Servietten zu bügeln, warum ich das gemacht habe weiß ich selber nicht, aber ich will halt das alles perfekt ist. Das nächste Mal nehme ich trotzdem Papierservietten, so was tu ich mir nicht noch mal an. Kaum war eine Falte draußen, war da eine Neue, und kaum war die weg, war die alte wieder da. Aber ich, Leroy Jethro Gibbs lasse mich nicht von einer Serviette besiegen. Der hab ich’s gezeigt, haha, gegen 2 Bügeleisen gleichzeitig hatte sie keine Chance.

Schnell kontrolliere ich noch mal das Wohnzimmer aber auch hier ist alles in bester Ordnung. Die Käsewürfel als Appetitanreger und der gekühlte Sekt stehen auf dem Tisch, das Licht ist gedämpft und romantische Musik erklingt leise im Hintergrund. Zuerst war ich misstrauisch als ich Abby nach der richtigen Musik gefragt habe, ich weiß schließlich was sie sonst so hört, und hatte arge Bedenken ob sie die richtige Musik für einen gemütlichen Abend zu zweit findet, aber nachdem ich ihr gestanden habe, dass es für einen ganz besonderen Menschen sei, hat sie schnell das richtige gefunden.
 

Ich habe zwar schon alles tausendmal geprüft, und doch muss ich alles noch einmal inspizieren und nachsehen, ob ich auch wirklich an alles gedacht habe. Und nein, ich bin nicht nervös, ich werde nie nervös! Ich will lediglich sichergehen, das alles absolut perfekt ist, wenn Tony endlich da ist. Ja, wenn er denn dann mal da wäre.

Mein bester Agent ist schon eine halbe Stunde überfällig und ich werde von der ganzen Warterei noch wahnsinnig. Schafft er es denn nicht wenigstens heute Abend pünktlich zu kommen? Ist dass den zuviel verlangt? Es reicht doch schon, wenn er morgens nie rechtzeitig im HQ erscheint. Jedes Mal schleicht er sich aus dem Aufzug, in der Hoffung, ich sei gerade nicht da und bekäme nicht mit, dass er zu spät kommt. Aber selbstverständlich bin ich da, ich warte nur darauf, dass er endlich auf der Bildfläche erscheit. Wenn er mich dann sieht, setzt er in sekundenschnelle sein perfektioniertes „Ich – kann – nichts – dafür - Grinsen“ auf und begrüßt mich immer mit demselben Satz:

„Sorry Boss, dass ich zu spät bin, aber...“ und dann folgt irgendeine kuriose Ausrede. Tony weiß genau, dass ich sie ihm nicht abkaufen werde, aber er probiert es trotzdem immer wieder, da ist er wirklich sehr beharrlich und ausdauernd. Ich höre sie mir auch mittlerweile geduldig an, denn er hat wirklich eine blühende Fantasie, das muss ich ihm lassen. Ich bin gespannt, wann in seinen kuriosen Geschichten zum ersten Mal Elfen, Riesen oder Kobolde auftreten, es dauert bestimmt nicht mehr lange.

Wenn er dann am Ende seiner Geschichte angekommen ist, folgt trotzdem meine übliche Kopfnuss und ich scheuche ihn an die Arbeit. Es ist wie ein morgendliches Ritual, welches ich mit Sicherheit nicht missen möchte.

Früher war ich sauer, wenn er zu spät kam, aber heute kann ich ihm nicht mehr böse sein, schließlich bin ich nicht ganz unschuldig an seiner Verspätung. Müsste er nicht jeden morgen noch in seine Wohnung fahren, nachdem er die Nacht bei mir verbracht hat, um sich schnell umzuziehen und würde stattdessen gleich mit mir zur Arbeit fahren, wäre er vielleicht pünktlich. Vielleicht! Bei Tony bin ich mir da nicht so sicher, wahrscheinlich kämen wir dann beide zu spät.

Es wäre bestimmt einfacher, wenn er einfach zu mir ziehen würde, aber dass wollten ich bisher noch nicht. Ich wollte es langsam angehen lassen, erstmal sehen, wie sich die Dinge zwischen uns entwickeln, wir sind schließlich beide keine einfachen Menschen. Tony war zwar am Anfang nicht so begeistert, das ich es auch vor den anderen geheim halten wollte, aber er hat akzeptiert, dass ich noch etwas Zeit brauche, dass ich noch nicht soweit bin, um es allen zu erzählen.

Unser Team weiß also von unserer Beziehung nichts, obwohl ich mir sicher bin, dass sie etwas ahnen, und wahrscheinlich hat Abby schon ein professionelles Wettbüro eröffnet.

Lange will ich es sowieso nicht mehr geheim halten, denn schon nach dieser kurzen Zeit von knapp 2 Monaten, kann ich mir ein Leben ohne meinen Tony nicht mehr vorstellen. Es gibt für mich einfach nichts schöneres, als morgens neben ihm aufzuwachen und ihn beim Schlafen zu beobachten. Sein friedliches Gesicht, völlig entspannt, die kleinen Lachfältchen um seinen sinnlichen Mund, seine langen geschwungenen Wimpern, seine feinen Augenbrauen, die kräftigen Haare, die ihm wild vom Kopf abstehen, ihm in vereinzelten Strähnen in die Stirn fallen und ihn dort kitzeln. Ich liebe es ihn zu wecken, zu beobachten wie er verschlafen blinzelt, wie er langsam aus seinem Traum zurück in die Realität findet, wie er sich ausgiebig streckt um die Müdigkeit zu vertreiben, wie er mich verträumt anblickt, sich als allererste einen Guten- Morgen-Kuss stibitzt und mich dann strahlend anlächelt. Das möchte ich jeden morgen sehen, bis ans Ende meines Lebens. Dafür würde ich fast auf meine Kaffee verzichten. Wie gesagt, nur fast.
 

Das klingeln der Haustür reißt mich aus meinem Tagtraum.

Na endlich! Wurde aber auch Zeit. Bevor ich die Tür öffne, werfe ich einen letzten prüfenden Blick in den Garderobenspiegel, ich will schließlich auch perfekt aussehen. Meine dunkelblaue Anzugshose sitzt und auch mein weißes Hemd ist knitterfrei geblieben. Als letztes hauche ich in meine hohle Hand, um zu testen ob ich Mundgeruch habe, aber außer der üblichen Kaffeenote rieche ich nichts.

OK, OK, vielleicht bin ich doch nervös, aber höchstens ein klitze kleines bisschen.

Es klingelt erneut, und vielleicht sollte ich so langsam mal die Tür aufmachen, währe wohl keine schlechte Idee. Ich könnte Tony natürlich auch noch etwas draußen schmoren lassen, so als kleine Strafe dafür, dass er zu spät ist, allerdings ist mir das Risiko zu hoch, dann einen schmollenden DiNozzo im Haus zu haben oder gar, dass er einfach wieder nach Hause geht.

Also schnell die Tür geöffnet, und was ich da sehe, haut mich um.
 

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So, ich hoffe der Anfang gefällt und ihr habt Lust bekommen Weiter zu lesen, und herauszufinden, was Gibbs da umgehauen hat.

Also, bis dann *winke winke*

Ungebetener Gast

Kapitel 2: Ungebetener Gast
 

Vor mir steht das mit Abstand schönste Wesen auf dieser Erde. Tony sieht einfach fantastisch aus, in seiner lässigen schwarzen Jeans, die seine langen kräftigen Beine hervorragend betont, darauf trägt er ein Hemd, dass sich leicht über seine feste Brust spannt und eng an seiner schmalen Hüfte liegt, und dessen dunkelgrüne Farbe seine Augen zum leuchten bringt, mehr als sie es ohnehin schon tun. Seine kastanienbraunen Haare stehen ihm verstrubbelt von Kopf ab und lassen ihn wild und übermutig erscheinen, was ja auch zutrifft, er ist eben mein kleiner Rabauke. Dies alles zusammen fügt sich zu einem meisterhaften Bild zusammen, bei dem jeder Künstler froh wäre, wenn er es mit seinem Pinsel einfangen dürfte, obwohl ich glaube, dass es unmöglich ist, diese Göttlichkeit einzufangen.

So sehr mich sein Anblick auch verzaubert, das, was mich fast umhaut ist nicht sein Aussehen, sondern vielmehr das, was er auf seinen Armen hält.
 

„Halo Jeth!“ Seine leicht unsichere Stimme durchbricht die Stille die seit seinem Erscheinen entstanden ist. Ich habe es bisher noch nicht geschafft auch nur einen Ton herauszubringen, ich glaube, ich stehe schon seit gut 5 Minuten in der noch immer offenen Haustür und starre ihn an, während er noch immer draußen steht, und darauf wartet, dass ich irgendeine Reaktion zeige.

„W..w..was...was ist das denn?“ stottere ich mir schlussendlich dann doch noch zusammen. Ich bin wirklich stolz auf die sprachlichen Fähigkeiten die ich an den Tag lege.

„Eine Katze! Das sieht man doch, oder hast du so was etwa noch nie eine gesehen Boss?“ fragt er mich jetzt schelmisch grinsend, von seiner anfänglichen Unsicherheit keine Spur mehr, ihn scheint es zu amüsieren, dass ich etwas, sagen wir, überrascht bin. Und ich kann immer noch nichts anderes tun, als perplex auf das langhaarige weiße Pelzknäul in seinen Armen zu starren, welches genauso perplex mit seinen bernsteinfarbenen Augen zurück starrt.

„Ich weiß was eine Katze ist, aber was macht sie hier? Warum hast du sie mitgebracht?“

„Kann ich vielleicht erstmal reinkommen? Ich habe keine Lust mir hier die Beine in den Bauch zu stehen, und außerdem ist die Kleine hier ganz schön schwer.“ Bittet er mich erstmal und deutet dabei mit einem Nicken Richtung Katze, die zugegeben ein ganz schöner Brummer zu sein scheint.

Ohne zu antworten trete ich einen Schritt zur Seite und lasse meine beiden Gäste herein. Fassungslos sehe ich Tony hinterher, wie er samt Katze ins Wohnzimmer verschwindet. Was ist eigentlich los mit mir, warum bringt mich eine Katze nur so aus der Fassung? Ich habe schließlich nichts gegen diese Tiere, ich kann zwar nichts mit ihnen anfangen, aber irgendwie habe ich ein seltsames Gefühl, was dieses Exemplar angeht, und mein Instinkt hat mich noch nie getäuscht. Ich sollte auf der Hut sein.

Herrgott Jetroh, reiß dich zusammen, spinnst du jetzt total?! Das ist nur eine Katze und ich bin sicher es gibt eine plausible Erklärung dafür, dass Tony sie mitgebracht hat. Aber wenn ich hier stehen bleibe werde ich sie sicher nicht erfahren. Und endlich schaffe ich es die Haustür zu schließen und ebenfalls ins Wohnzimmer zu gehen.
 

Dort angekommen dreht sich mir ein vor Freude strahlender Halbitaliener zu und lächelt mich glücklich an. Die Katze, die er mittlerweile zum Glück abgesetzt hat, sitzt auf dem Fußboden und schaut sich etwas pikiert in meinem Wohnzimmer um. Ihr scheint es hier nicht zu gefallen und sie ist wohl nicht damit einverstanden, dass sie nicht mehr in Tonys Armen sein darf.

„Hast du das alles für mich vorbereitet Jetroh?“ fragt mich dieser und ich kann bei seinem Anblick nur lächeln, er sieht aus wie ein kleiner Junge am Weihnachtsmorgen, der die Geschenke unterm Baum entdeckt hat. Einfach nur süß und zum vor allem zum anbeißen. Bevor ich antworten kann, macht er einige Schritte auf mich zu und legt seine Arme um meinen Nacken.

„Das ist wundervoll, aber du hast was Wichtiges vergessen!“ wirft er mir mit todernster Miene vor. Verdammt, was könnt ich vergessen haben, ich habe doch alles tausendmal kontrolliert.

„Ähm...und was?“ Mein Wortschatz wird ja immer besser. Hoffentlich geht das nicht so weiter.

„Na, einen anständigen Begrüßungskuss! Deine Begrüßung war nicht gerade das was ich erwartet habe, ich könnte glatt auf den Gedanken kommen, du würdest dich nicht freuen mich zu sehen.“

Stimmt, da hat er Recht, ich habe vorhin nicht mal „Hallo“ gesagt. Das ist wirklich kein herzliches Willkommen, da lässt sich aber etwas gegen machen. Sanft lege ich meine Hände auf seine Taille wo sie hingehören und vereinige unsere Lippen in einem zärtlichen Kuss.

„Guten Abend mein Augenstern!“ flüstere ich heißer gegen seine zarten Lippen, als wir uns ein paar Zentimeter voneinander lösen.

In seinen Augen sehe ich, dass er mir meine unhöfliche Begrüßung schon verziehen hat, seine Seelenspiegel sehen mich so voller Liebe an, dass es in meinem Bauch anfängt zu kribbeln und meine Knie weich werden. Unglaublich, dass er mich mit nur einem Blick fast in die Knie zwingen kann. Beinahe beängstigend, welche Macht er über mich hat, aber ich verspüre keine Angst, ganz im Gegenteil, ich fühle Sicherheit und Geborgenheit in seinen Armen, denn ich weiß, das er mir niemals schaden würde.
 

Erneut will ich unsere Lippen vereinen, als mich ein jeher Schmerz im Oberschenkel davon abhält. Scheiße tut das weh! Als ich an meinem Bein heruntersehe ist der Grund für meine Pein schnell ausgemacht. Der Mieze hat es gar nicht gefallen, nicht weiter beachtet zu werden und in dem Versuch auf sich aufmerksam zu machen, wollte sie sich an meinem Bein hoch hangeln.

„Au, verdammt!“ Ja, ich weiß, meine Artikulation ist toll, das haben wir ja schon mehrfach festgestellt.

Um zu verhindern, dass sie mir meine Anzugshose, die wie ich bemerken möchte nicht billig war, zerfetzt, pflücke ich die Katze regelrecht von meinem Bein. Zumindest versuche ich es. Kaum habe ich meine Hände um sie gelegt, da krallt sie sich noch fester in mein Fleisch, was mich vor Schmerz leicht aufhissen lässt.

Gnädigerweise greift Tony als mein rettender Engel ein und siehe da, bei ihm hat die Mieze keine Probleme los zulassen. Nein, ihm springt sie regelrecht in die Arme und fängt wie wild an zu schnurren.
 

„Tut’s sehr weh?“ höre ich Tonys leicht besorgte Stimme.

„Nein, ist nur ein Kratzer.“ Ein Kratzer, der tierisch weh tut und brennt, als würden Feuerameisen auf meinem Bein eine Party feiern, aber das sage ich natürlich nicht, ich bin schließlich ein Mann und keine Heulsuse. Schon schlimm genug, dass ich mich nicht alleine von diesem „Untier“ befeien konnte, die Blöße des Schmerzes gebe ich mir nicht auch noch.

„Also, erklärst du mir jetzt endlich was die Katze, die mich anscheinend für einen Kratzbaum hält, hier zu suchen hat?“ will ich leicht angesäuert wissen.

„Naja, weißt du, ich bin heute Abend zu Fuß hierher gekommen, weil ich keine Lust hatte mit dem Auto zu fahren und Zuhause hatte ich auch schon ein Bier getrunken, und da soll man ja nicht mehr Auto fahren, außerdem war draußen die Luft so angenehm, und....“

„Tony!!! Was hat das mit der Katze zu tun?“ unterbreche ich ungeduldig seinen Redeschwall, da wir sonst noch Morgenfrüh hier stehen, und ich immer noch nicht weiß, was es mit meinem zusätzlichen Gast auf sich hat. Ich habe fast das Gefühl Abby vor mir zu haben, fehlt nur noch, dass Tony seine Harre rechts und links am kopf zu zwei Rattenschwänzen bindet und hibbelig auf und ab springt. Die beiden verbringen eindeutig zuviel Zeit miteinander, wenn die Goth weiter so einen negativen Einfluss auf mein Liebsten hat, werde ich da wohl oder übel etwas unternehmen müssen, aber dazu später.

„Ähm...Sorry Boss! Also, wie gesagt, war ich zu Fuß unterwegs und da ist mir die Katze halt über den Weg gelaufen. Sie hat schnurrend ihr Köpfchen an meinen Beinen gerieben, und...na ja...ich hab sie kurz hinter den Ohren gekrault und...“

„Mensch Tony, du kannst doch nicht einfach wildfremde Katzen streicheln. Wer weiß, was sie für Krankheiten hat, außerdem war doch klar, das sie dir dann nachläuft, in so einem Fall soll man einfach weiter gehen und sich nicht mal mehr nach dem Tier umdrehen!“

„Ich weiß, aber sie ist doch sooooo niedlich. Ich konnte einfach nicht anders, ich wollte dann ja auch gleich weiter gehen, aber sie ist mir dann kläglich maunzend hinterhergelaufen, und was hätte ich denn tun sollen, ich hab schließlich keine Ahnung zu wem sie gehört, oder ob sie überhaupt jemanden gehört, und ich konnte sie doch nicht so allein auf der Straße lassen. Sie könnte überfahren werden oder verhungern oder von Hunden zerfleischt werden. Das konnte ich doch nicht zulassen, also hab ich sie mit zu dir genommen.“

Während seiner Ausführung hast Tony zur Unterstreichung seiner Worte seinen preisgekrönten Hundeblick aufgesetzt und sieht mich mit einem derart herzerweichend Blick an, das ich glauben könnte, er wäre das arme Kätzchen, das man von der Straße aufgelesen hat, ohne Dach über dem Kopf, Regen und Schnee erbarmungslos ausgeliefert, völlig hilflos und vereinsamt. Gerade so, kann ich den Impuls unterdrücken ihn in eine schützende Umarmung zu ziehe, um alle Gefahren von meinem Katerchen abzuwenden.

Mein Blick schweift auch über die echte Katze in Tonys Armen, die ihr Schnurren unterbrochen hat und mich mit einem ebenso bemitleidenswerten Blick ansieht, mit dem kleinen Unterschied, dass mich das bei ihr völlig kalt lässt, bei ihr habeich nicht das Bedürfnis sie zu umarmen und zu beschützen.

„Du bist doch nicht sauer, dass ich sie mitgebracht habe? Oder?“ Bei dieser Frage zieht Tony wirklich alle Register. Der treuherzige Dackelblick bleibt zwar unverändert, aber dazu gesellen sich die süßesten Schmolllippen die mir je begegnet sind und das alles bei einem leicht seitlich geneigten Kopf.

Wie soll ich da bitte sauer sein?

„Es ist doch kein Problem für dich wenn sie bleibt?“ Folgt die nächste Frage, ohne dass ich auf die erste hätte antworten können. Wie soll ich ihm bitte sagen, dass das Vieh ein Problem ist, zumindest meiner Ansicht nach, es passt nämlich nicht in meine Planung eines gemütlichen Abends du zweit. Dafür brauch man wie der Wortlaut schon erahnen lässt Zwei und nicht Drei, auch wenn der dritte nur eine Katze ist.

„Sie kann doch bleiben? Oder Löwenmäulchen? Bitte! Nur solange bis sich ihr Besitzer meldet. Ich hab schon beim Tierheim und der örtlichen Fundstelle angerufen, um zu fragen ob jemand seine Katze vermisst, da wird sich bestimmt bald jemand melden.“

„Also gut, sie kann bleiben. Fürs erste!“ Gebe ich schließlich nicht wirklich glücklich nach, aber selbst wenn ich gesagt hätte dass sie nicht bleiben kann, wäre sie letztendlich doch geblieben. Tony ist verdammt stur wenn es darum geht seinen Willen durch zusetzten.
 

Freudig darüber, dass er mal wieder das bekommen hat, was er wollte, knuddelt Tony die Katze auf seinen Armen und fängt an, mit dem Tier zu reden.

„Hast du gehört meine Süße? Onkel Jeth hat gesagt, dass du bleiben kannst.“

Onkel Jeth?! Ich hab mich wohl verhört. Ich habe von Tony ja schon allerlei seltsame, teils absonderliche Kosenamen bekommen, wie: Purzelbär, Waschbärchen, oder Kaffeeböhnchen, in bestimmten Momenten auch Bezeichnungen wie: mein Sexgott, Kronjuwel, und Kamikazelover, wobei ich es am liebsten habe, wenn er mir italienischen Kosenamen gibt: tesoro*, amore mio*, volpe argentata* und mio eroe*.

Dabei kommt es nicht einmal auf die Bedeutung der Worte an, sondern auf den Klang seiner Stimme. Ich liebe es überhaupt, wenn er italienisch spricht, egal was, er könnte mir das Telefonbuch von Rom vorlesen und ich wäre begeistert. Seine Stimme wird dann immer ein paar Oktaven tiefer, wirkt insgesamt dunkler, verruchter. Auch der Klang ist ein ganz anderer, es ist eine andere Melodie, sie vibriert in meinen Venen, kribbelt auf meiner Haut und die Art wie er das R rollt, bringt mich jedes Mal um den Verstand.

Aber Onkel Jeth ist mir ganz neu und will mir irgendwie nicht so recht gefallen. Naja wenigstens hat er mich nicht Opa Jeth genannt, wenn er sich das getraut hätte, wäre er samt Katze achtkantig aus meinem Haus geflogen, Liebe hin Liebe her, irgendwo hört sich alles auf. Ok, ich hätte ihn auch wieder rein gelassen, irgendwann jedenfalls.
 

Tony hat sich in der Zwischenzeit von mir weggedreht und steuert, immer noch die Katze auf dem Arm das Sofa an. Hat er nicht vorhin gesagt die wäre so schwer? Scheinbar nicht mehr, ist aber auch egal, mich scheint er jedenfalls total vergessen zu haben über diese Katze. Diese sieht mich übrigens über seine Schulter hinweg an, irgendwie seltsam, so triumphierend und verachtend. Ich schüttele meinen Kopf und blinzele, um diesen hirnrissigen Gedanken loszuwerden. Das ist doch Schwachsinn, das ist schließlich nur eine Katze. Ich glaube ich bin einfach überarbeitet, ja genau das ist es, schließlich ist das das erste freie Wochenende nach 4 Wochen Dauereinsatz, da geht schon mal die Fantasie mit einem durch. Auch mit einem hartgesottenem ehemaligem Marine.
 

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*Tesoro (Schatz/Liebling)

*Amore mio (nee, das muss ich jetzt aber nicht wirklich übersetzen, oder?)

*Volpe argentata (Silberfuchs)

*Mio eroe (mein Held)
 


 

Ist Gibbs wirklich derart überarbeitet, dass er seinem untrüglichen Instinkt nicht mehr vertrauen kann, oder wird er noch sein blaues wunder erleben?

Alles Käse!

Kapitel 3: Alles Käse?
 

In der Zwischenzeit hat Tony auf dem Sofa Platz genommen und angefangen die Mieze mit den bereitgestellten Käsewürfeln zu füttern. Eigentlich waren die ja für uns bestimmt, und sollten nicht als Katzenfutter enden. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich für heute Abend extra teuren Käse gekauft habe, oder? Normalerweise ist mir so was egal, ich kaufe meistens den billigsten und fertig,der schmeckt genauso gut wie alle anderen, aber für heute Abend habe ich keine Kosten und Mühen gescheut, und was habe ich davon? Alles wird von einem ungeladenen Vierbeiner aufgefressen. Na schönen Dank auch!

Aber davon werde ich mir nicht den Abend verderben lassen! Soll sie doch den ganzen Käse fressen und dran ersticken, mir egal, Hauptsache ich kriege nachher eine gebührende Entschädigung. Und die werde ich bekommen, nachher im Schlafzimmer. Immerhin ist die Nacht noch jung, und wir haben das ganze Wochenende Zeit. Wenn ich nur daran denke, was wir noch alles tun werden beschleunigt sich nicht nur mein Herzschlag, nein, nicht nur, auch meine Laune hebt sich gleich um ein vielfaches und mit einem vorfreudigen Grinsen setze ich mich neben das Objekt meiner Begierde aufs Sofa.
 

„Ist sie nicht unheimlich süß Jetroh?“ Ja, unheimlich trifft es ziemlich gut, dass sage ich aber besser nicht laut, am besten sage ich gar nichts, weil es sowieso nichts Nettes wäre, aber Tony erwartet sowieso keine Antwort von mir, er plappert einfach munter weiter.

„Schau nur, wie sie mit ihren putzigen kleinen Pfötchen meine Hand festhält, wenn ich ihr ein Stück Käse hinhalte!“

„Ja, entzückend!“ knurre ich meine Meinung schlechtgelaunt in seine Richtung aber er merkt von meinem Gemütszustand nichts, denn die Vorfreude die ich gerade noch gespürt habe, ist verpufft, die schlechte Laune ist wieder da.

Ich fange allmählich an diese Katze zu hassen. Wenn ich sehe mit welcher Begeisterung Tony ihr den Bauch krault, während es sich dieses Fellknäul auf seinem Schoß gemütlich macht, sich schnurrend räkelt und ihm schöne Augen macht, steigt ein fressendes Gefühl in mir auf.

Das ist mein Platz! Schießt es mir wie ein spitzer Pfeil durch den Kopf und trifft mich schließlich schmerzhaft mitten ins Herz.

Auch wenn ich es nicht wahr haben will, weil es ein ganz und gar irrationales Gefühl ist, aber ich bin tatsächlich eifersüchtig auf dieses Katzenvieh. Wenn ich dabei zusehe, wie sich dieses Luder an meinen Tony ran macht, ihren Kopf in seine Handflächen schmiegt, sich von seinen feingliedrigen Fingern kraulen lässt, sich wie verrückt herum rollt und ihm damit dieses verzückte Lächeln aufs Gesicht zaubert, da könnte ich an die Decke gehen. Ich müsste es sein, den Tony mit Käsestückchen füttert, ich müsste es sein, den er krault, ich müsste es sein, den er verliebt anlächelt, und ich müsste es verdammt noch mal sein, den er in seinem Schoß willkommen heißt. Ich könnte platzen, wenn ich höre wie Tony ihr immer wieder neue Komplimente macht, wie hübsch sie sei, wie süß und sooooo knuddelig. Würg! Das nagende Gefühl der Eifersucht wird immer stärker und ballt sich in meinem Magen zu einem festen kalten Klumpen zusammen, der meinen ganzen Körper dazu bringt sich zu verkrampfen.
 

„Ist mit dir alle in Ordnung Boss? Du kuckst so komisch?“ Aha, hat der werte Herr gemerkt, dass es mich auch noch gibt?

„Ja Schatz, alles Bestens. Ich war nur so fasziniert von der süßen kleinen Miezekatze.“ Wow, ich muss mir selbst gratulieren. Für diese gespielte Entzücktheit habe ich glatt einen Oscar verdient, das war härter als jeder Undercovereinsatz. Aber ich kann nicht riskieren, dass Tony etwas von meiner Eifersucht bemerkt. Wer weiß, was er dann von mir halten würde, wenn er wüsste, dass ich wegen einem Tier fast durchdrehe.

„Ich hab Sekt gekühlt, willst du ein Glas?“ Nur schnell ablenken, Tony von meinen absurden Gefühlen und mich von der Katze, die den Lautstärkeregler ihres Schnurrens immer höher dreht, so dass mir bald das Trommelfell platzt.

„Gerne“ erhalte ich als schlichte Antwort, während er ein weites Stück Käse in den Schlund des Mistviehs stopft. Vielleicht habe ich ja Glück, und sie platzt wirklich, aber darauf sollte ich mich nicht verlassen.

Während ich die Sektflasche öffne, kommt mir noch ein anderer schöner Gedanke, ich könnte sie mit dem Sektkorken abknallen! Rein zufällig versteht sich, wäre doch furchtbar, wenn dem süßen Kätzchen was passieren würde. Ich tue es aber dann doch nicht, die Folge wäre nur, dass wir noch zum Tierarzt fahren müssten, und dann wäre der Abend endgültig im Arsch. Der Gedanke an sich war aber schön, und man wird jawohl noch träumen dürfen.
 

Als ich Tony das volle Glas reiche, und sich dieser zu mir drehen will, muss er feststellen, dass das mit einem Glas in der einen Hand, Käse in der anderen und einer fetten Katze auf dem Schoß nicht so leicht zu bewerkstelligen ist. Aber was wäre ich denn für ein Vorgesetzter, wenn ich meinen Agenten in dieser misslichen Situation im Stich lassen würde?

„Warte kurz, ich helfe dir!“ und schon schnappe ich mir die Mieze und setzte sie, zugegeben nicht gerade sanft auf den Boden ab. Diese Aktion wird ihrerseits mit einem ärgerlichen Knurren und feindselig zusammengekniffenen Augen quittiert, was ich mit einer unverhohlenen Genugtuung registriere.

Freudig über meinen kleinen Triumph, widme ich Tony jetzt meine volle Aufmerksamkeit und nehme mein eigenes Glas in die Hand, um mit ihm anzustoßen.

„Auf uns zwei mein Liebling und auf einen wundervollen Abend!“

„Ja, auf uns!“

Sachte klirren unsere Gläser aneinander, ehe wir uns die ersten Schlucke des prickelnden Getränkes genehmigen. Nachdem ich mein Glas zurück auf den Tisch gestellt habe, nehme ich mir auch mal ein Stück von dem Käse, aber nicht um es selbst zu essen, sondern um Tony damit zu füttern, schließlich soll die Katze nicht die einzige sein, die nachher einen vollen Bauch hat, und zufrieden schnurrt. Langsam nähere ich mich mit meiner Hand seinem Mund, den er auch sogleich einen Spalt breit öffnet und das Stückchen zwischen die Lippen nimmt. Aber er schluckt es nicht wie erwartet, sondern hält es mit seinen Zähnen fest und nähert sich nun wiederum meinem Mund. Ich erahne was er vorhat, und gehe nur zu gerne darauf ein. Ich beiße von dem dargebotenen Würfel ab, wobei sich unsere Lippen kaum merklich streifen und ein angenehmes Schaudern durch unsere Körper sendet. Meine Hand lege ich auf seinen Hinterkopf und vergräbt sie in seinen Haaren. Schmunzelnd muss ich feststellen, wie Tony dabei leicht zusammenzuckt, immer auf der Hut, vor einer etwaigen Kopfnuss. Diesen Reflex wird er wahrscheinlich nie mehr loswerden, voran allein ich Schuld bin und ich muss sagen, das gefällt mir.

Meine Lippen kommen nun gänzlich auf seinen zum liegen und wir versinken in einem leidenschaftlichen Kuss. Vorsichtig teile ich seine Lippen und dringe in seine heiße Mundhöhle ein. Der Geschmack von Käse und Sekt, gemischt mit Tonys unverkennbarem ureigenem Aroma heißt mich Willkommen und entlockt mir je ein zufriedenes Seufzen.

Suchend taste ich nach seiner Zunge, die mir neckisch entgegen schnippt und mich zum tanzen auffordert. Schon nach viel zu kurzer Zeit für meinen Geschmack lösen wir uns voneinander, aber lediglich soweit, wie es nötig ist um Luft zu hohlen, so dass sich unsere Nasenspitzen gegenseitig berühren und ich jeden seiner Atemzüge auf meiner erhitzten Haut fühlen kann.
 

Als ich seinen Mund erneut erobern möchte, fahren wir von einem lauten Scheppern und Klirren erschrocken auseinander. Entsetzt starre ich auf das Chaos, das in meinem Wohnzimmer Einzug gehalten hat. Diese blöde Katze hat es geschafft auf der Suche nach weiterem Käse auf den Tisch zu springen, dabei die Sektflasche umzustoßen, welche daraufhin vom Tisch kullert, und nun ihren gesamten Inhalt auf meinen Teppich verteilt. Davon aufgeschreckt rempelt das Mistvieh auch noch beide Gläser an, die ebenfalls klirrend umfallen und zu guter Letzt, tritt die Katze im perfekten Winkel mit ihren Hinterpfoten auf den Rand der Käseplatte, so dass diese zu einem 1 A Katapult umfunktioniert wird, und die verbliebenen Käsewürfel durch den gesamten Raum fliegen und sich gleichmäßig verteilen.

„Gott Kleine, was machst du denn? Du musst vorsichtiger sein! Sonst tust du dir noch weh!“ belehrt Tony das Katzenvieh allen Ernstes, wobei er sie auch noch tröstend in den Arm nimmt, als wäre sie das Opfer und nicht der Täter. Mein Agent ist wirklich ein toller Ermittler!

Während er das Biest auf dem Sofa absetzt, entschuldigt er sich bei mir und sagt er würde schnell in der Küche einen Lappen hohlen gehen, um die Sauerei aufzuwischen. Ich beginne derweil schon mal damit die Käsewürfel aufzusammeln und sie zurück auf die Platte zu legen, wobei ich verschiedene Szenarien durchspiele, um diese Katze möglichst langsam und qualvoll umzubringen. Rattengift soll ja bekanntlich sehr effektiv sein, ich glaube ich hab da noch was von im Keller, oder ich nehme die altmodische Variante und ertränke sie im Fluss. Ich werde in diesen Gedanken noch dadurch bestärkt, da ich hier die Unordnung weg machen darf, während es sich der Teufel, der sie fabriziert hat auf dem Sofa gemütlich macht, und mich schadenfroh von oben herab dabei beobachtet.

„Na warte du Mistvieh! Tony kannst du vielleicht mit deiner „Ich – bin – das – ach – so – hilflose – Kätzchen“ Masche täuschen, aber mich nicht. Ich hab dich durchschaut Mieze, aber glaub ja nicht, du hättest schon gewonnen. Das ist mein Tony, nicht deiner, verstanden?!“

Für diese geknurrte Drohung werde ich lediglich mit einem herablassenden Blick aus ihren hinterhältigen gelben Augen und einem unschuldigen „Maunz?“ belohnt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich tatsächlich glauben, diese Katze macht sich über mich lustig.

„Hör zu du wandelnde Puderquaste, ich meine es Ernst, dass hier ist mein Revier und das gebe ich sicher nicht kampflos auf!“ um diese Warnung noch deutlicher rüber zu bringen, versuche ich sie mit meinem tödlichen Eisblick zu erdolchen, aber das lässt sie völlig kalt, sie starrt einfach nur genauso eisig zurück. Pha, wenn sie glaubt, mich in meiner eigenen Königsdisziplin besiegen zu können, hat sie sich gewaltig geschnitten. Ich habe das Starren zwar nicht erfunden, aber es bis zur absoluten Perfektion verbessert und neue Maßstäbe gesetzt. Gegen mich kommt keiner an. Mal sehen, wie lange du das durchhältst Mieze.
 

„Ähm Boss? Was machst du da?“ erschrocken fahre ich herum und sehe Tony mit dem Lappen in der Hand an in der Tür stehen. Mich trifft ein musternder Blick, als würde er an meinem Verstand zweifeln. Kann ich ihm nicht wirklich verübeln, ich knie hier auf allen Vieren inmitten von kleinen gelben Würfelchen auf dem Boden meines Wohnzimmers vor dem Sofa und starre die darauf liegende Katze an, wobei meine Hose zusätzlich von dem verschütteten Sekt durchtränkt wird.

Zu sehr war ich in meinen kleinen Machtkampf vertieft, um noch irgendetwas um mich herum wahr zu nehmen, erst Tonys Stimme hat mich zurück in die Realität gerissen. Wie soll ich ihm das hier bitte logisch erklären, es gibt dafür einfach keine logische Erklärung.

„Nichts, ich hab nur mit der Katze gespielt.“ Ich weiß, ich habe gesagt, es gibt keine Erklärung, aber ich kann es ja trotzdem mal versuchen und was Besseres fällt mir jetzt auf die schnelle nicht ein. Um die Chance, dass Tony nicht nachhackt zu erhöhen, richte ich mich schnell auf, gehe auf ihn zu, und nehme ihm den Lappen aus der Hand.

„Da sich die Sache mit dem Sekt erledigt hat, würde ich sagen, wir setzten uns an den Tisch und ich serviere dir die Hauptspeise. Das Chaos hier kann ich auch morgen noch weg machen.“

„Hunger hätte ich ja eigentlich schon.“ Wie zur Bestätigung meldet sich sein Magen mit einem lauten Grummeln zu Wort, woraufhin mein immer hungriger Agent verlegen zu mir schaut und sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legt, der sich bis zu den Spitzen seiner Ohren ausbreitet. Wenn er wüsste wie süß er ist wenn ihm etwas peinlich ist. Ich kann einfach nicht anders und ziehe ihn in eine Besitz ergreifende Umarmung, wohl wissend, dass wir von einer mehr als angefressenen Katze beobachtet werden, deren giftigen Blick ich mit einem hämischen Grinsen kurz erwidere, bevor ich mich von Tony löse und ihn zum Esstisch führe. Tja Mieze, ich hab dir doch gesagt, dass du gegen mich keine Chance hast.
 

Na, das war ein ganz schönes Chaos was? Aber das war erst der Anfang, wie Gibbs oben schon festgestellt hat, der Abend ist noch jung. *grins*
 

Bis zum nächsten Kappi *winke winke*

Zu Tisch!

Juhu, ein Kommi!!! *freu* Jetzt weiß ich wenigstens, das das hier jemand liest.

viel spaß!!!
 

Kapitel 4: Zu Tisch!
 

Ganz der Gentleman ziehe ich Tonys Stuhl zurück und lasse ihn darauf Platz nehmen, woraufhin er mir einen scheues Lächeln schenkt und leicht nervös auf den Unterlippen herumkaut. Er hat sich noch nicht so recht daran gewöhnt, dass ich derart fürsorglich sein kann. Als ich ihm das erste Mal die Tür aufgehalten habe, als wir in einem kleinen Restaurant am Rand der Stadt essen waren, hat er mich angesehen, als hätte ich plötzlich pinkfarbene Haare mit lila Sprenkeln bekommen. Als ich ihm dann noch die Jacke abgenommen habe und ihn zu unserem Tisch geführt habe, war er erstmal für die nächsten 10 Minuten sprachlos, und dass will bei ihm etwas heißen. Ich gebe zu, ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich das noch kann. Bei keiner meiner Ex-Frauen war ich so zuvorkommend, natürlich hab ich mich an den guten alten Knigge gehalten, aber nur wenn wie irgendwo in der Öffentlichkeit waren und dann auch nur gezwungener Maßen, aber bei Tony ist das was anderes, da mache ich diese Sachen gerne. Wobei ich verwundert bin, dass er sich das einfach so gefallen lässt, ich hätte erwartet, dass er protestiert und mir vorhält, dass er ein Mann und keine Frau sei. Aber er hat kein Wort in dieser Richtung verloren. Ich habe das Gefühl, dass es ihm zwar manchmal etwas unangenehm ist, vor allem wenn die Leute uns verwunderte Blicke zuwerfen, aber ich glaube insgeheim genießt er diese Art der Zuneigung.
 

„Mhm, ich freu mich schon auf dein Meisterwerk. Was gibt’s den feines?“ Erneut knurrt Tonys Magen bei der Erwähnung von etwas Essbarem und bringt mich wieder einmal zum schmunzeln.

„Dein Lieblingsgericht, Lasagne!“ Bei diesem einen Wort, das mit L anfängt, breitet sich ein gigantisches Strahlen auf seinem Gesicht aus und ich weiß, dass ich mit der Wahl des Essens ins Schwarze getroffen habe. Woran ich erhrlich gesagt nie wirklich gezweifelt habe.

„Warte einen Moment, ich geh sie nur schnell hohlen.“ Mit diesen Worten verschwinde ich kurz in der Küche und komme schon gleich darauf mit der dampfenden Auflaufform an den Tisch zurück.

Begierig zieht Tony den Duft der Lasagne in seine Nase und schleißt genießerisch die Augen.

„Also wenn es so gut schmeckt, wie es riecht, dann hast du dich mal wieder selbst übertroffen.“

Das ist noch so eine Sache die Tony nie für möglich gehalten hat, dass ich kochen kann. Als er mich das erste Mal in der Küche hat stehen sehen, schaute er mir mehr als skeptisch über die Schulter und meinte, ob er nicht doch lieber den Pizzaservice anrufen solle. Nach einer Kopfnuss meinerseits, hat er sich dann ins Wohnzimmer verzogen und der Dinge geharrt, die da kommen würden. Nachdem er mein Essen damals probiert hatte, hat er beschlossen, dass die Küche in mein Zuständigkeitsbereich sei, was nicht heißt, das er selbst nicht kochen kann. Ich weiß dass er es kann, auch wenn er es immer wieder vehement abstreitet. Woher ich das weiß? Abby hat es mir erzählt, er muss einmal für sie gekocht haben und sie war hin und weg von seinen Kochkünsten. Ich habe den Verdacht er ist einfach nur zu faul um sich in die Küche zu stellen, irgendwie finde ich das schade, aber wenn ihm das kochen keinen Spaß macht will ich ihn nicht dazu zwingen. Dafür genieße ich es umso mehr, wenn er bei mir in der Küche sitzt, sein Bier trinkt und mir den Inhalt einer seiner unzähligen Filme erzählt, er mir bis ins kleinste Detail berichtet, welche Streiche er für McGee du Ziva geplant hat oder wenn er einfach nur schweigend da sitzt und mir zusieht.
 

„Ich habe mir ja auch Mühe gegeben und mit Liebe gekocht.“ Versichere ich Tony während ich die Lasagne anschneide und zuerst ihm und anschließend mir eine Portion auf die Teller gebe.

„Miauuuuuuu!“ ertönt es plötzlich neben dem Tisch. Ach ja, da war ja noch was! Natürlich ist dieses Vieh nicht im Wohnzimmer sitzen geblieben sondern ist uns ins Esszimmer gefolgt und wartet nur auf eine Gelegenheit, um mir wieder in die Parade zu fahren.

Lauernd sitzt sie auf dem Boden und tut so als könne sie kein Wässerchen trüben, aber ich weiß es besser, ich kann hören wie es in ihrem kleinen Köpfchen arbeitet, und sie dabei ist etwas auszuhecken.

„Jetzt nicht du kleiner Teufel. Mach nen Abgang! Schsch...“ versuche ich sie zu verscheuchen. Ich muss wohl nicht erwähnen, das sie das in kleinster Weise einschüchtert, oder?

„Jetzt sei doch nicht so. Sie will nur nicht allein sein! Nicht war meine Süße?“ Gurrt Tony der kleinen Katze zu und schaut mich nur vorwurfsvoll an. Was hab ich denn bitte gemacht? ICH hab vorhin das Wohnzimmer nicht verwüstet! Wer weiß was sie mit meinem Esszimmer anstellt, wenn ich einmal nicht hinkucke.

„Ist ja gut, dann bleibt sie eben. Aber sie bleibt schön da unten auf dem Boden und kriegt auch nichts vom Tisch ab!“ Erkläre ich mit bestimmter Miene, zumindest einmal an diesem Abend muss ich demonstrieren, dass ich es bin der in unserer Beziehung die Hosen an hat. Ich lasse schließlich nicht alles mit mir machen.
 

Die Katze aus den Augen misstrauisch beobachtend entkorke ich die Weinflasche und fülle unsere Gläser.

„Prost! Auf den wundervollsten Mann den ich mir an meiner Seite wünschen kann.“ Diesmal ist es Tony, der mir mit diesem Trinkspruch zuprostet bevor wir den Rotwein verkosten.

„Mhmm, der Wein schmeckt großartig!“ Das will ich auch schwer hoffen, das ist immerhin ein "Lo Zoccolaio", ein Barolo des Jahrgangs 2003, dessen stolzer Preis immerhin 25,- € pro Flasche beträgt.

„Für dich nur das Beste. Aber jetzt lass uns essen, sonst wird die Lasagne kalt.“

Gespannt beobachte ich wie Tony die volle Gabel zu seinem Mund führt und den ersten Bissen bedächtig kaut.

„Boss, die schmeckt großartig. Genau wie die Lasagne, die meine Nonna früher immer für mich gemacht hat.“ Ein verträumtes aber auch wehmütiges Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht als auf seine Großmutter zu sprechen kommt. Tony hat mir nicht viel von seiner Kindheit erzählt, noch nicht, aber von dem, was er mir erzählt hat, weiß ich, das er seine „Nonna“ abgöttisch geliebt hat, ebenso wie seinen „Nonno“. Er hat mir von den Sommerferien erzählt, die er jedes Jahr bei ihnen in Italien verbracht hat, wie glücklich er in der Zeit war und wie sehr er sie vermisst. Beide sind leider gestorben als Tony gerade 12 Jahre alt war und seither ist er nicht mehr in Italien gewesen. Irgendwann, dass habe ich mir fest vorgenommen, werden wir dort zusammen Urlaub machen und dann will ich das Tony mir all die Plätze zeigt, von denen er mir so begeistert vorgeschwärmt hat, ich will das er mir sein Italien zeigt, so wie er es sieht und wie er es erlebt hat. Ich will es mit seinen Augen sehen!
 

Ein erneutes ohrenbetäubendes „Miauuuuuuuuuuu!!!“ reißt mich zum wiederholten male an diesem Abend aus meinen Gedanken. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich diese Katze nicht ausstehen kann? Ja? Gut.

„Ich glaube sie Hunger!“ Wie kommt Tony bitte auf die Idee. Bei der enormen Menge an Käse, die das Monster verschlungen hat, kann das gar nicht sein.

„Dann soll sie sich eine Maus fangen, ist schließlich ne Katze!“

„Mensch Jetroh, was hast du eigentlich gegen die Kleine? Sie tut dir doch nichts.“

Nein, sie ist ganz lieb. Sie versucht ja nur mir meinen Freund auszuspannen, aber nicht mit mir!

„Ich habe nichts gegen die Katze, aber man soll Tieren frühzeitig in ihre Schranken weisen, außerdem sind Katzen am Tisch unhygienisch.“ Versuche ich mich mit logischen Argumenten zu rechtfertigen.

„So ein Quatsch, Katzen sind sehr reinliche Tiere. Es ist viel unhygienischer wenn du einem andern Menschen die Hand gibst, als wenn du eine Katze streichelst. Und so ein kleiner Happen schadet doch nun wirklich...“

„Nein Tony! Keine Katzen an meinem Tisch!“

„Och mein Löwenmäulchen, sei doch nicht so hartherzig. Biiiiitte!“ Oh nein, nicht schon wieder der Dackelblick, ist so was süßes überhaupt zulässig? Tony weiß genau, dass er damit beinahe alles kriegen kann, aber eben nur beinahe. Mein Entschluss steht endgültig fest, als ich erneut zu der Mieze runter schaue und ihre verschlagenen Augen sehe. Nein, dieses Mistvieh kommt mir nicht auf den Tisch.

„Nein, sie bleibt unten, das ist mein letztes Wort.“ Mit eiserner Miene halte ich Tonys Dackelblick stand, ich werde nicht Kleinbei geben, da kann er betteln bis er schwarz wird. Ich bleibe standhaft. Jawohl, das wäre ja auch noch schöner.

„Da te cuore un colpo mi tesoro! Per favore!!!”(1)

Raunt mir Tony mit seiner sexy Italiano – Stimme entgegen.

„Argh! Nein, aber wenn dir dieses Tier so wichtig ist, gebe ich ihr in der Küche noch was zu fressen. Wärst du damit einverstanden?“

„Ich wusste doch, das du nicht so gemein bist wie du allen weiß machen willst, mi amor.“

Seufzend und meine Niederlage akzeptierend ziehe ich mit der Katze im Schlepptau in die Küche ab, danach hört sie hoffentlich auf zu nerven und ich habe endlich meine Ruhe.
 


 

(1)*(„Gib deinem Herzen einen Stoß mein Liebling! Bitte!!!“ Ich hoffe zumindest, dass es das heißt. Mein ehemaliger Italienischlehrer würde mich wahrscheinlich erschießen^^*)
 

Na, das glaubt jawohl keiner, das er dann seine Ruhe hat, oder? Währe ja langweilig. Nein nein lieber Gibbs, da kommt noch so einiges auf dich zu.
 

Bis zum nächsten mal. *winke winke*

Bist du krank?

WOW, jetzt sind es schon 2 Favos.*freu* Ich wünsch euch beiden viel Spaß beim nächsten Kappi, und allen anderen natürlich auch. *kuchen hin stell* soll keine Bestechung sein, echt nicht! ~.^
 

Kapitel 5: Bist du krank?
 

Erstaunlicherweise folgt mir die Flohschleuder bereitwillig in die Küche. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, sie an ihrem buschigen Schwanz hinter mir herziehen zu müssen. Worauf ich mich insgeheim schon gefreut habe.

In der Küche angekommen werfe ich einen suchenden Blick in den Kühlschrank.

„Mal sehen was wir feines für dich haben.“ Flöte ich ihr mit vorgetäuscht süßer Stimme zu, nur für den Fall, dass Tony uns hören kann. Schnell mache ich eine Bestandsaufnahme des Inhalts meines Kühlschranks, da ich für dieses Wochenende perfekt vorbereitet sein wollte, ist er ausnahmsweise mehr als gut bestückt. Also mal sehen, da hätten wir Nordseekrabben..., nein, die kriegt dieses Vieh bestimmt nicht,...Leberpastete..., nein die kriegt sie auch nicht, die war teuer,...Steak..., na die kriegt sie erst recht nicht,...AHHH, was haben wir den da!? Hirschgulasch, tief gefrorenes Hirschgulasch um genau zu sein. Daran hat sie erstmal eine ganze Weile zu kauen. Daraus wollte ich zwar das morgige Mittagessen machen, aber im Krieg muss man Opfer bringen.

Gefroren wie es ist, werfe ich es auf den Küchenboden, direkt vor ihre Pfoten.

„Bitte sehr, wünsche guten Appetit!“ Wie sagt man so schön? Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude? Wie wahr, wie wahr. Mit mir selbst überaus zufrieden, schlendere ich unschuldig pfeifend zurück an den Tisch und lasse die Mieze mit ihrem Abendessen alleine zurück, welche den gefrorenen Klumpen vor sich missmutig beäugt und prüfend mit der Pfote drauf haut. Tja, davon wird es sicher auch nicht schneller auftauen.
 

„So, da bin ich wieder.“

„Was hast du der Süßen gegeben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Katzenfutter im Haus hast.“

„Nein, sie hat was viiiiiiiel Besseres gekriegt, vertrau mir.“ Zwinkere ich Tony zu. Sie hat nämlich genau das gekriegt, was sie verdient hat. Hehe!

„Na dann ist ja gut.“ Er wirkt leicht misstrauisch, fragt aber nicht weiter nach, sondern lenkt das Gespräch in eine andere Richtung.

„Womit habe ich eigentlich diesen wundervollen Abend verdient? Du hast dich ganz schön ins Zeug gelegt. Der Sekt, der teure Wein, das Kristallgeschirr, das feine Porzellan, du hast sogar die Servietten gebügelt...wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du hast ein schlechtes Gewissen. Hast du was angestellt, oder hast du vor noch etwas anzustellen?“

„Oh, ich habe noch einiges vor, aber nichts, was dir nicht gefallen würde!“ antworte ich ihm mit einem viel sagenden Grinsen, wobei ich verführerisch mit den Augenbrauen wackele. Schnell werde ich aber wieder ernster.

„Das ist aber nicht der Hauptgrund.“ Gebe ich nach einem nervösen Räuspern zu.

„Es ist vielmehr eine kleine Entschuldigung.“

Hustend, da Tony sich vor Schreck am Rotwein verschluckt hat, sieht er mich ungläubig an.

„Jetroh, fühlst du dich nicht wohl? Hast du Fieber? Soll ich Ducky anrufen?“ sprudelt es aus ihm hervor, nachdem er wieder halbwegs zu Atem gekommen ist.

„Nein Tony, mir geht es besten.“ Grummele ich leicht gekränkt zurück. Als wäre es so abwegig, dass ich mich entschuldige. Ok, ich gebe es ja zu, ich entschuldige mich selten, ok ok, ich entschuldige mich nie, egal um was es geht, aber man wird jawohl mal eine Ausnahme machen dürfen, ohne das man gleich in die nächste Psychiatrie eingewiesen wird.

„Jetzt hör auf mich anzustarren, als währe ich das achte Weltwunder.“ Fahre ich meinen Freund ärgerlich an.

„Sorry, aber du hast dich noch nie für irgendetwas entschuldigt. Ich bin einfach...na ja, ich weiß auch nicht,...schockiert,... verblüfft,... überrascht?“ gesteht er mir stotternd, wobei sich wieder ein sanfter Rotschimmer über seine Nase zieht, und er verlegen auf seiner Unterlippe herumkaut, was ungemein sexy aussieht.

„Aber wofür willst du dich eigentlich entschuldigen?“ hackt er nun doch neugierig geworden weiter nach.

„Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich die letzten Wochen so mies gelaunt war und alles an dir ausgelassen habe. Und das wir sowenig Zeit füreinander hatten.“ Gestehe ich im beschämt und atme tief durch, ehe ich fortfahre. „Die letzten 4 Wochen hatten wir so gut, wie keine freie Minute. Wir waren die meiste Zeit im Hauptquartier und haben pausenlos gearbeitet. Dazu kam, dass wir keine neuen Indizien gefunden haben, und wir nicht vorankamen. Dadurch war ich eben schlecht gelaunt, was ich ziemlich deutlich gezeigt habe. Ich glaube ich habe einen neuen Rekord an Kopfnüssen aufgestellt.“ Prüfend sehe ich kurz auf, und bemerke wie sich Tony geistesabwesend über den Hinterkopf reibt. Scheint so, als könne er sich erinnern. „Außerdem habe ich jeden angemotzt der mir irgendwie in die Quere kam, lauthals geflucht, wenn etwas nicht schnell genug ging, habe so ziemlich jeden beim NCIS auf irgendeine Art gekränkt, und mich kurz gesagt, aufgeführt, wie das letzt Arschloch. Vor allem dir gegenüber habe ich mich unfair verhalten, du hast glaube ich das meiste abgekriegt, und dass tut mir ehrlich leid.“

So, jetzt ist es raus. Es ist schon ein befeiendes Gefühl, wenn man sich alles von der Seele geredet hat. Vielleicht sollte ich mich öfter entschuldigen, das tut richtig gut. Ich könnte bei Ziva und McGee anfangen, Morgen, oder Übermorgen, oder nächste Woche, oder irgendwann halt, oder auch nicht. Mal sehen, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben.
 

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich weiß doch das dich der Fall gestresst hat, und daran, dass ich das meiste abbekommen habe, bin ich irgendwie auch selbst Schuld, ich habe eben deine Nähe gesucht und wollte dir nahe sein, und dafür nehme ich alle Kopfnüsse der Welt in kauf. Wenn es mir zuviel geworden wäre, wäre ich schon auf Abstand gegangen, keine Sorge. Wir wissen schließlich alle wie du drauf bist, wenn es nicht läuft wie du es gerne hättest. Leute anzuschreien ist halt deine Art, mit solchen Situationen umzugehen. Ich für meinen Teil, fange dann an Witze zu reißen und Streiche zu spielen.“

„Tony, du reißt immer Witze und spielst Streiche, ganz egal ob wir einen Fall haben, oder ob wir nur Akten bearbeiten.“

„Was soll ich machen, McGee ist wie eine wandelnde Zielscheibe, da kann ich einfach nicht anders.“

Erwidert er mit gespielter Unschuldsmine auf meinen kleinen Einwurf.

„Wie fandest du eigentlich den Kugelschreiber mit Elektroschockfunktion den ich ihm untergejubelt habe?“

„Kindskopf!“ Schmunzelnd schüttele ich den Kopf, sage aber sonst nichts dazu.
 

Die Aktion war wirklich gut gewesen, McGee der gerade dabei war mit einem Zeugen zu telefonieren, suchte auf seinem Schreibtisch nach einem Stift, um sich schnell eine Telefonnummer zu notieren, fand aber keinen. Seltsamerweise war auf seinem gesamten Tisch nicht ein Stift zu finden, die waren alle wie von Zauberhand verschwunden. Wessen Hand da am Werk war, konnte ich mir sofort denken, es war die gleiche, die McGee hilfreich einen Kuli rüber warf. Tony hatte in diesem Moment ein derart gespanntes und freudiges Funkeln in den Augen, dass ich noch bevor etwas passierte wusste, dass er darauf wartete, dass seine Falle zuschnappt. Was auch gleich darauf passierte, Tim hat auf den Kugelschreiber gedrückt und einen saftigen Stromschlag abgekriegt, vor Schreck hat er den Kuli weit von sich geschmissen. Besagter Kugelschreiber traf daraufhin Ziva am Hinterkopf, die dafür McGee böse anfunkelte und im Gegenzug mit dem Tucker auf ihn losgegangen ist. Der eigentliche Drahtzieher musste sich vor Lachen den Bauch halten und konnte seine Lachtränen kaum unterdrücken, während Ziva den armen Tim quer durch das Großraumbüro jagte. Dieses Lachen ist ihm aber ziemlich schnell vergangen, als sich McGee ebenfalls mit einem Tucker bewaffnet, mit Ziva verbündet hat, und beide auf Tony losgegangen sind. Natürlich habe ich meinen Freund vor diese Meute gerettet, um den Schein zu wahren habe ich allen dreien eine Kopfnuss verpasst und eine Predigt von wegen Kindergarten gehalten.
 

„Ach komm schon, dir hat es auch gefallen. Deine Mundwinkel haben gezuckt, das hab ich ganz genau gesehen. Streite es nicht ab!“ wissend grinsend siehst Tony mich an.

„Ja, ich gebe es zu, aber das war nicht unbedingt das Verhalten eines erwachsenen Agenten.“ Versuche ich ihn zu tadeln, aber das perlt, wie üblich wie Wasser an ihm ab.

„Vielleicht nicht das eines erwachsenen Agenten, aber das eines glücklichen! Und du musst zustimmen, die Atmosphäre war anschließend wesentlich lockerer.“ Rechtfertigt er sein Benehmen.

„Ja, die Stimmung die ich in den Keller gebracht habe, hast du zweifelfrei wieder gehoben.“ Augenblicklich habe ich wieder ein schlechtes Gewissen.

„Noch mal, es tut mir leid, wie ich mich verhalten habe.“ Setzte ich erneut an.

„Nun hör aber auf. Ich habe dir gesagt, dass das kein Problem ist. Die Sache ist vergeben und vergessen, und du musst jetzt nicht jedes Mal das perfekte Dinner auffahren, wenn du eine schlechte Woche hattest. Oder 4.“

„Ich weiß, aber du hast es verdient, alleine schon dafür, dass du es bereits 2 Monate mit mir ausgehalten hat, denn ich weiß, dass ich alles andere als einfach bin.“

„Das kannst du laut sagen. Aber anders wollte ich dich gar nicht haben, abgesehen davon, bin ich mindestens doppelt so anstrengend.“

„Stimmt auffallen.“ Stimme ich ihm todernst zu.

„Hey! Das wäre die Stelle gewesen, an der du mir widersprechen müsstest.“ Gespielt entrüstet sieht er mich an, bevor wir beide in freudiges Gelächter ausbrechen.
 

Ich weiß nicht wie lange wir da gesessen haben, und einfach nur lachten, aber ich weiß, dass es sehr befreiend war nach den letzten Wochen, in denen wir ständig unter Strom standen und uns konzentrieren mussten. Tonys Streiche haben zwar wirklich geholfen, aber wir waren trotzdem alle froh als wir endlich den Mörder eines jungen Petty Officers geschnappt hatten.

Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, und auch Tony sich wieder beruhigt hat, wollte ich endlich mein zweites Anliegen für diesen Abend vorbringen.
 

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OK, das wars auch schon wieder für heute. Für alle, die die „Puderquaste“ vermisst haben und finden, das sie zu kurz gekommen ist, denen lass gesagt sein, das sie im nächsten Kapitel noch mal voll reinhaut. Und was will Gibbs eigentlich noch sagen? Fies hier aufzuhören, gell?

*winke winke*

Was hast du gegen rosa?

Kapitel 6: Was hast du gegen Rosa?
 

„Tony, was ich noch sagen wollte...*räusper*...Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass ich unsere Beziehung langsam angehen lassen will, aber in den letzten 2 Monaten ist mir klar geworden, dass du für mich der wichtigste Mensch auf Erden bist. Die letzten Monate waren die schönsten seit langer Zeit, um genau zu sein, die schönsten seid Shannon und Kellys Tod...*räusper*... Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal so glücklich werden könnte, aber mit dir kann ich es. Du bist der Grund, warum ich morgens aufwache, und mich wieder auf den Tag freuen kann und ihn nicht nur so schnell wie möglich hinter mich bringen will. Du bist mein Licht, mein Sonnenschein, mein Ein und Alles. Und deshalb wollte ich dich fragen,...*räusper*...ob wir nicht doch jetzt schon zusammenziehen wollen, zusammen leben wollen und alle wissen lassen sollen, das wir zusammen gehören. Wenn du noch willst?“

Oh Gott, das hat sich beinahe angehört wie ein Heiratsantrag und nicht nur, wie die Frage, ob er zu mir ziehen will. Wobei ich gestehen muss, dass die Heiratsanträge die ich meinen letzten Ex-Frauen gemacht habe, nicht halb so gefühlvoll waren, wie diese Frage und sie gingen mir auch viel leichter über die Lippen, weil mir die Antwort darauf ehrlich gesagt gleichgültig war, aber das hier ist mir verdammt wichtig.

Ich bin gespannt wie er reagierst, schließlich war ich es, der ständig geblockt hat, wenn Tony die Beziehung weiter festigen wolltest, wenn er einen großen Schritt in Richtung Lebensgefährten machen wolltest, um von einer bloßen Affäre oder Beziehung, egal wie man es nennen will, weg zu kommen. Ich gebe zu, dass ich ein mulmiges Gefühl im Magen habe, was ist, wenn ich zu lange gewartet habe, und Tony sich nicht an mich binden will? Verdammt, was soll ich dann machen? Ehrlich, ich weiß es nicht. Für mich würde eine Welt zusammenbrechen.

Ich traue mich nicht ihm direkt ins Gesicht zusehen und starre schon die ganze Zeit auf meine nervösen Hände, die unablässig die Serviette erwürgen. Warum habe ich die scheiß Dinger überhaupt gebügelt? Das hätte ich mir echt sparen können.
 

Plötzlich taucht Tonys Hand in meinem Blickfeld auf und legt sich beruhigend auf meine. Zögernd schaue ich dann doch auf, direkt in ein liebevoll lächelndes Gesicht, das Gesicht, das ich sosehr liebe.

„Ich fand die letzten 2 Monate auch sehr schön, aber auch wenn ich gleich mit dir zusammen ziehen wollte, so habe ich doch die ganze Zeit gezweifelt. Ich bin bekanntlich noch nie ein Mensch für feste Beziehungen gewesen.“

Ich wusste es! Er will mich nicht! Er ist es leid meine schlechte Laune ertragen zu müssen. Er ist es leid mit einem mürrischen alten Mann zusammen zu sein. Er könnte jeden haben, wie konnte ich mir nur einbilden, das er mich so sehr liebt, dass er bei mir leben will? Ich war so ein Idiot, ich hätte es wissen müssen, verdammt! Gleich wird er aufstehen und gehen. Ich weiß es, jetzt ist alles aus. Ich glaub ich geb mir die Kugel!

„Jetroh? Hörst du mir überhaupt zu?“ Was? Was hat er gesagt? Ich bin so verzweifelt, dass ich gar nicht mehr zugehört habe, meine Gedanken fahren Karussell, und ich bin der Passagier, dem schlecht wird.

„Was?“ Krächze ich mit rauer Stimme. Gibt er mir jetzt den Gnadenstoß?

„Ich habe gesagt, das ich die letzen 2 Monate viel nachgedacht habe, meine Zweifel beiseite räumen konnte, und zu der festen Überzeugung gekommen bin, dass wenn ich überhaupt mit jemanden zusammen leben möchte, dieser jemand nur du sein kannst. Jetroh, mit dir will ich den Rest meines Lebens verbringen.“

Was? Hab ich mich jetzt verhört, oder hat er?

„Sollte das ein JA sein?“

„Ja mio eroe, lass uns zusammenziehen und in die Welt hinausschreien, dass wir uns lieben.“

Ich kann es nicht glauben, er will zu mir ziehen, er will mich nicht verlassen, er hat Ja gesagt. Ein unheimlich befreiendes Gefühl breitet sich in mir aus, und mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen. Verträumt lächele ich Tony an, und sehe dabei wahrscheinlich so bescheuert aus, wie ein frisch verknallter Teenager bei seinem ersten Date, aber das ist mir egal, ich bin einfach nur glücklich. Außerdem schaut Tony nicht viel besser aus der Wäsche, sein Gesicht ziert ebenfalls ein dämliches Grinsen. Aber ich finde dieses Grinsen schön, denn es ist ein dämliches Grinsen, das nur mir gehört.

In seinen Augen spiegelt sich die unendliche Liebe wieder und ich drohe mich, wie so oft, in diesen unergründlichen grünen Seelenspiegeln zu verlieren. Wie kann ein Mensch nur so grüne Augen habe? Es ist ein Grün, das so unergründlich ist, wie der tiefste Dschungel. Ein Wechselspiel aus allen Schattierungen die diese Farbe zu bieten hat. Von tiefstem Dunkel, beinahe Schwarz, bis hin zu leuchtend Hell. Doch am meisten faszinieren mich die kleinen goldfarbenen Punkte die hier und da in seiner Iris versteckt sind. Je nachdem wie Tony gelaunt ist können sie, wenn er glücklich ist, blitzen wie Sterne, wenn er wütend ist, brennen wie kleine Höllenfeuer, oder wenn er traurig ist, schimmern wie flüssiges Gold.

„Ich liebe dich Tony.“

„Ich weiß. Ich dich auch!“

Wie gebannt beuge ich mich zu Tony nach vorne, und auch er kommt mir ein Stück entgegen, wir beide wollen diesen Moment mit einem Kuss besiegeln. Unsere Lippen sind nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt, ich kann schon das schwere Aroma des Rotweins schmecken den er getrunken hat und der auf seinen Lippen noch verführerischer schmeckt, als ich aus den Augenwinkeln etwas weißes aufblitzen sehe. Verdammt! Angriff der Killerkatze! Das Imperium schlägt zurück! Gott, was denke ich da, ich sollte nicht mehr so viele Filme mit Tony kucken.
 

Um ein erneutes Chaos zu verhindern, versuche ich die Mieze zu fangen, die gerade dabei ist, auf den Tisch zu springen, was ich aber nicht mehr schaffe, sie ist einfach zu schnell. Abgesehen davon kommt sie nie auf dem Tisch an, nein, das blöde Vieh hat ihre Flugbahn nicht richtig berechnet und kann sich gerade noch an der Tischkante festkrallen. Dumm nur, dass die Tischdecke diesem Gewicht nicht standhält, und samt der sich auf dem Tisch befindlichen Dinge in Richtung Boden segelt. In dem verzweifelten Versuch, zu retten was zu retten ist, greift Tony blitzschnell nach der Rotweinflasche, bekommt sie leider nicht richtig zu fassen, und schüttet den Inhalt der Flasche über meinen Kopf, während ich versucht habe, die Lasagne zu fangen, was keine Gut Idee war.

„Scheiße ist das heiß!“ fluche ich als ich mir an der Auflaufform ordentlich die Finger verbrenne und die Lasagne reflexartig von mir schleudere, und nur knapp die Katze verfehle, die starr vor Schreck auf dem Boden sitzt. Mist, nur ein paar Zentimeter und das Problem währe erledigt!

Ich ignoriere den pochenden Schmerz auf meinen Handflächen, genauso wie ich dem Rotwein keine Beachtung schenke, der langsam meinen gesamten Oberkörper herunter fließt und auf den Boden trippst. Alles was ich wahrnehme ist die Katze auf dem Fußboden, nein, ich verbessere mich, das ist keine Katze, das ist ein Dämon, der direkt aus der Hölle zu mir geschickt wurde, um mich für meine Sünden bezahlen zu lassen. Ich frage mich nur, was ich so furchtbares angestellt haben könnte, um das hier zu verdienen, ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern. Als dieses Monster auch noch die Frechheit besitzt, sich an der Lasagne gütlich zu tun, platzt mir der Kragen.
 

„Arghhhhh... wenn ich dich in die Finger kriege, ich bring dich um.“ Mit einem lauten Aufschrei stürze ich mich auf mein Zielobjekt, aber bevor ich auch nur ein Haar von ihr zu fassen kriege und ihr langsam und genüsslich den Hals umdrehen kann, ist mir Tony zuvorgekommen und hat sie aus meiner Reichweite gebracht.

„Beruhige dich Jetroh, das hat sie doch nicht mit Absicht gemacht.“

Und ob sie das hat, dieses Biest versucht alles, um sich zwischen uns zu drängen und mich von meinem Tony fern zu halten, und das schlimmste an allem ist, es gelingt ihr auch noch.

„Da wäre ich mir nicht so sicher!“ knurre ich bedrohlich und versuche das Biest in seinen Armen mit meinem Blick zum krepieren zu bringen.

„Jetzt hör aber auf! Das ist nur eine Katze.“

„Eine Katze die ein halbes Kilo gefrorenes Hirschgulasch verdrückt hat!“ Wie ich feststellen muss, als ich in der Küche ankomme, um meine Hände unter kaltes Wasser zu halten. Alles weg, Ratzeputz aufgefressen.

„Sie hat was? Du hast ihr gefrorenes Fleisch gegeben?“

Upps! Habe ich das gerade laut gesagt? Scheint so, denn Tony wirft mir einen mehr als bösen Blick zu, und da sind sie auch schon, die Höllenfeuer von denen ich vorhin noch geschwärmt habe.

„Jetroh, du benimmst dich wirklich albern, man könnte fast den Eindruck bekommen, du wärst auf die Kleine eifersüchtig!“ wirft er mir gegen den Kopf, und das war noch längst nicht alles.

„Ich hätte gedacht, dass du mehr Verstand hast. Zu mir sagst du immer ich würde mich wie im Kindergarten aufführen, aber selbst bist du keinen Deut besser.“ Während seiner Schimpftriade hat er wenigstens die Mieze abgesetzt, die sich aufgrund der dicken Luft die in der Küche herrscht, verzogen hat. Dumm ist sie auf jeden Fall nicht.
 

„Tony, ich bin nicht eifersüchtig, und ich benehme mich auch nicht wie ein kleines Kind!“ Bei dem Versuch mich zu verteidigen schlage ich einen etwas lauteren Ton an und mit der flachen Hand auf den Küchentresen. Nicht Gut!

„Au! Scheiße tut das weh.“ Fluchend und den Schmerz unterdrückend halte ich meine Hand endlich unter das Wasser. Ahhhh, das tut gut!

Tony ist derweil verschwunden, wahrscheinlich ist er wieder die Katze verhätscheln, während ich schwer verletzt in der Küche stehe. Er könnte sich ruhig ein bisschen um mich kümmern. Aber nein, das Fellknäul geht vor. Pha! Soll er doch machen was er will. Mir doch egal, von mir aus kann er sie heiraten. Das macht mir gar nichts aus. Verdammt, wem versuche ich hier eigentlich etwas vorzumachen, es macht mir etwas aus. Ich bin nicht nur eifersüchtig auf diese Katze, nein, ich bin tierisch eifersüchtig auf dieses Tier. Sie versaut mir den ganzen Abend. Erst die Sache mit dem Käse und dem Sekt, dann ruiniert sie die Lasagne und der Rotwein ist auch hin. Das könnte ich ja alles noch verkraften, wenn sie mir nicht meinen Tony wegnehmen würde. Ich war früher schon oft eifersüchtig, das gebe ich ganz offen zu, zumindest mir selbst gegenüber. Als wir noch nicht zusammen waren und Tony sich fast jeden Abend mit einer anderen Frau verabredet hat, oder ständig am flirten war, hat mir jedes Mal ein schmerzhaftes Ziehen den Brustkorb zugeschnürt, aber ich habe es gekonnt ignoriert. Jetzt, wo wir ein Paar sind, wenn auch noch nicht offentlich, hat er zwar mit der Flirterei aufgehört, aber das verhindert nicht, dass anderen sich an ihn ranmachen und ihm bewundernde Blicke zuwerfen, ihn fast damit ausziehen. Dann kocht in mir jedes Mal die Eifersucht hoch, aber ich habe sie im Griff, denn ich weiß, dass er mich nie betrügen würde, außerdem erfüllt es mich auch mit einem gewissen Stolz, wenn ich sehe wie er alle abblitzen läst, und ich genau weiß, dass ich der Grund dafür bin.

Aber warum zum Teufel kriege ich meine Eifersucht bei dieser Katze nicht in den Griff? Das ist doch nicht normal. Aber wenn ich an diese kleinen gehässigen Augen denke, und an dieses teuflische Grinsen. Ja, diese Katze grinst, sie verhöhnt mich, und lacht mich aus. Aber nicht mit mir, das könnte ihr so passen. Ich lasse mich von einer Katze nicht ins Boxhorn jagen, das hier ist mein Revier, mein Haus und verdammt noch mal mein Tony. Ich lasse mich nicht unterkriegen. Ich bin noch lange nicht besiegt, solange noch ein Funken Leben in mir ist, werde ich kämpfen.

Und ich benehme mich verflucht noch eins nicht wie ein kleines Kind. Vor Wut schäumend stampfe ich mit dem Fuß auf den Boden auf, um meinen Zorn nicht rauszubrüllen.
 

Ich höre leise Schritte auf mich zukommen, Tony ist wieder da. Super, kommt jetzt die nächste Standpauke?

„Zeig mal deine Hände!“ fordert er mich sanft auf, dreht das Wasser ab und legt meine Hände in seine.

„Sieht nicht all zu schlimm aus. Mit etwas Brandsalbe ist das morgen so gut wie verheilt.“ Murmelt er mir, beziehungsweise meinen Händen entgegen, während er die Tube mit der Salbe öffnet, etwas davon auf meiner Haut verteilt und vorsichtig beginnt es einzumassieren. Er war also gar nicht bei der Katze, er ist nach oben gegangen um die Salbe zu hohlen. Da hab ich ihm wohl Unrecht getan. Aber ich war halt sauer.

Sanft fahren seine kühlen Finger über meine Handflächen und allein diese Berührung lässt mich den Schmerz vergessen. Als er die Salbe komplett verteilt hat und sie eingezogen ist, drückt er mir in jede Handfläche einen kleinen Schmetterlingskuss.

„Besser?“ fragt er mich mit ehrlicher Besorgnis in seiner Stimme, während er meine Hände noch immer nicht loslässt und mich verlegen anlächelt.

„Ja, viel besser!“

„Tut mir leid. Was ich vorhin gesagt habe war nicht so gemeint“ beginnt er sich nuschelnd zu entschuldigen. „Du hast alles so schön vorbereitet, und dich ins Zeug gelegt, da ist es normal, dass du ausflippst, weil die Kleine alles kaputt macht. Und dann werfe ich dir auch noch vor dich kindisch zu verhalten, tut mir leid. Verzeihst du mir?“

Reumütige Augen sehen mich abwartend an. Wie könnt ich ihm da nicht verzeihen.

„Natürlich verzeihe ich dir. Lass es uns einfach vergessen und den Rest des Abends genießen.“ Mein Zorn ist restlos verraucht und versöhnlich lege ich meine Lippen auf seine. Küsse zur Versöhnung sind immer noch die schönsten, auch wenn dieser hier nicht leidenschaftlich ist, sondern vorsichtig, ja beinahe scheu, genieße ich ihn doch sehr.
 

Als wir uns wieder voneinander trennen, muss ich blinzeln, weil mir etwas von dem Rotwein aus meinen Haaren ins Auge gelaufen ist. Das hatte ich ganz vergessen, ich hatte ja eine Weindusche.

„Du solltest dich vielleicht waschen gehen. Du klebst!“ Bemerkt Mr. Oberschlau.

„Nur an dir.“ Necke ich zurück.

„Das will ich auch schwer hoffen.“ Erwidert er und gibt mir einen kleinen Klaps mit seinem Handrücken vor die Brust. „ Aber jetzt ernsthaft, geh nach oben, zieh dich um und wasch dir den Wein aus den Haaren, du weißt doch wie schwer Rotweinflecken wieder rausgehen. Bei dem Hemd ist mir das im Grunde herzlich egal, aber ich will nicht, das mein Mann mit rosa Haaren herumläuft.“ Tadelt er mich.

„Was hast du gegen Rosa, ist doch eine schöbe Farbe.“

„Ja, ist ne gaaaanz tolle Farbe! Zumindest, wenn du Barbie heißt! Ich will aber nicht mit Barbie zusammen ziehen, sondern mit meinem Chefermittler und der hat gefälligst silberweißes Haar zu haben. Verstanden! Abgesehen davon, beißt sich Rosa mit deinen schönen blauen Augen.“ Beteuert er und haucht mir ein kleines Küsschen auf die Wange, wobei er mit seiner Zunge einige Tropfen des Weines ableckt.

„Wirklich ein köstlicher Jahrgang!“ flüstert er mir ins Ohr, wobei sich meine Nachenhärchen leicht aufstellen.

„War ja auch nicht billig, ist ein edler Barolo von...“

„Ich meinte nicht den Wein, sondern den Mann!“ unterbricht er mich kichernd, während er mich ein Stück von sich wegschiebt.

„Jetzt geh aber nach oben und mach dich sauber, ich mach in der Zwischenzeit hier unten die Sauerei weg. Immerhin hab ich die Katze angeschleppt, da ist es nur fair, wenn ich das Chaos beseitige.“

Also damit kann ich leben und ich muss wirklich aus diesen Sachen raus, ich fange an zu stinken wie ein Weinfass.

„Bin schon weg.“ Mit einem letzten Küsschen auf die Nasenspitze lasse ich von meinem Freund ab, und gehe ins obere Stockwerk. Jedoch nicht ohne zu bemerken, dass kaum bin ich aus der Küche verschwunden, sich Lady Puderquaste in die Küche schleicht. Ich kann sie bis hierher schnurren hören. Mistvieh!
 

Im Badezimmer angekommen streife ich mir als erstes das Hemd über den Kopf und schmeiße es in die Wäschetonne. Ich könnte es auch gleich in die Mülltonne treten, die Flecken kriege ich nie wieder raus. Scheiß Katze!

Danach beginne ich meinen Oberkörper von den Rotweinspuren zu beseitigen. Mann, wenn das Zeug nicht noch so teuer gewesen wäre, da tut einem der Geldbeutel weh, wenn man nur daran denkt. Je mehr ich von der roten Flüssigkeit wegwische, desto größer wird meine Wut auf die Flohschleuder. Ich könnte sie...und dann könnte ich noch... und...

Nein Jetroh, beruhige dich! Ganz ruhig! Du bist der Mann, du stehst in der Evolution weit über der Katze, du bist ein vernünftig denkender Mensch, und sie nur eine dumme, miese, hinterhältige, verschlagenen, bösartige, gemeine,...

Gott, mir würden noch tausend Beschreibungen einfallen, aber das währe jetzt nicht sehr produktiv. Ich muss ruhiger werden, wie gesagt, ich bin ihr weit überlegen, schon alleine weil ich zwei Daumen habe und Dosen auf machen kann, aber das hilft mit momentan auch nicht wirklich weiter.

Um mich abzuregen und keine rosa Haare zu bekommen halte ich meinen Kopf unter den Wasserhahn und lasse eiskaltes Wasser darüber laufen. Ich muss einen kühlen Kopf bewahren, wenn ich gewinnen will. Und ich werde gewinnen, das steht außer Frage. Und da kommt mir die rettende Idee, jetzt weiß ich, wie ich Tony von der Mieze loseisen kann und er wird sie sicherlich nicht vermissen, nicht bei dem was ich mit ihm vorhabe. Zufrieden damit einen dermaßen genialen Plan entwickelt zu haben, wasche ich mich zu Ende.
 

Tbc...
 

Na? Was Gibbs wohl vorhat? Wollt ihrs wissen? Gut, dann wartet auf das nächste Kapitel. *hehehehe* ich bin gemein, ich weiß, aber wenn ich nicht so fies währe, könnte ich wohl nie so eine FF schreiben. Da muss die Gemeinheit irgendwo verankert sein.

*winke winke*

In sicheren Gefilden?

hey, hier ist das nächste Kappi! Ich hab leider keine Ahnung, ob das schon als adult einzustufen ist, aber ich mach es mal! ^^
 

Kapitel 7: In sicheren Gefilden?
 

Nachdem ich alle Reste beseitigt habe und ich halbwegs trocken bin, mache ich mich wider auf den Weg nach unten. Ein neues Hemd habe ich nicht angezogen, wir werden, wenn es nach mir geht nicht mehr lange bekleidet sein, also kann ich mir das sparen.

Unten angekommen finde ich Tony in der Küche, er ist gerade dabei die Überreste meiner köstlichen Lasagne zu entsorgen.

Puderquaste ist natürlich auch anwesend, wie sollte es anders sein. Sie streicht ihm wild schnurrend um die Beine. Warum noch mal knalle ich das Vieh nicht einfach ab? Ah ja, weil ich der Überlegener bin, und ihr zeigen werde, wer hier der Boss ist!
 

Leise schleiche ich mich an meinen Liebsten an, der leise eines seiner neuen Lieblingslieder vor sich hin summt und mich noch nicht bemerkt hat. Behutsam lege ich meine Arme um seine schmale Taille, woraufhin er im ersten Moment leicht zusammenzuckt, sich aber sogleich wieder entspannt und sich vertrauensvoll nach hinten an mich schmiegt. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter, inhaliere mit einem tiefen Atemzug seinen unnachahmlichen Duft, der mich an einen sonnigen Morgen nach einer schweren Gewitternacht erinnert und bringe meinen Mund ganz nahe an sein Ohr.

„Was hältst du davon,...“ beginne ich ihm mit rauer Stimme zuzuflüstern und streife dabei mit meinen Lippen seine empfindliche Ohrmuschel „...wenn wir den Abend im Schlafzimmer ausklingen lassen? Ich hätte da Lust auf ein ganz bestimmtes Dessert.“ Ich kann spüren wie bereits diese kleine Berührung und der Klang meiner Stimme seinen Körper flüchtig zum Erzittern bringen. Während ich anfange an seinem Ohrläppchen zu knabbern, streiche ich mit einer meine Hände bedächtig über seinen muskulösen Oberkörper. Für diese Aktion werde ich mit einem unterdrückten Keuchen belohnt, bevor er sich langsam zu mir umdreht, ohne sich aus meiner Umarmung zu lösen. Er legt seine Hände in meinen Nacken und beginnt dort mit meinen noch leicht feuchten Haaren zu spielen.

„Mit dem Gedanken könnte ich mich glatt anfreunden.“ Haucht er gegen meine Lippen, versiegelt sie mit seinen und schließt zeitgleich genüsslich seine Augen.
 

Ich hingegen behalte das Katzenvieh im Auge, welches zu unseren Füßen sitzt und mich feindselig angiftet, denn eines habe ich heute Abend schmerzlich gelernt, unterschätze nie, niemals eine Katze, und noch wichtiger, lass niemals eine Katze aus den Augen. Immer wenn ich absolut nicht damit gerechnet habe, hat sie zum Gegenschlag angesetzt, aber diesmal nicht. Diesmal werde ich jeden ihrer Schritte beobachten, zumindest solange, bis ich Tony in sichere Gefilde, sprich: das Schlafzimmer, verfrachtet habe. Dort werde ich ihn ganz für mich alleine haben und ihn nach strich und faden verwöhnen, bis er nicht mehr weiß, das so etwas wie das Tier Katze auch nur existiert, denn ich habe eindeutig Qualitäten, die diese Katze nicht aufzuweisen hat, und ich spreche jetzt nicht von meinen Daumen, wenn ihr versteht was ich meine.

„Lass uns nach oben verschwinden, da ist es gemütlicher. Auch wenn ich prinzipiell nichts gegen einen Quicki auf dem Küchentisch einzuwenden hätte.“ Keuche ich gegen Tonys Wangen, kaum dass wir unseren Kuss gelöst haben. Eine Antwort warte ich gar nicht erst ab, sondern bugsiere ihn gleich, begleitet von heißen Küssen und erwartungsvollen Keuchen, Richtung Treppe und diese hinauf.

Noch ehe wir an der Schlafzimmertür ankommen, höre ich das getrappelt von 4 Katzenpfoten hinter uns, die eilig die Treppe hochfliegen. Hehe, da kann sie sich noch sosehr beeilen, sie wird es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Schnell verwickele ich Tony wieder in einen heißen Zungenkampf, damit er nichts von unserer tierischen Verfolgerin mitbekommt, und dirigiere ihn durch die offene Tür ins Schlafzimmer. Ein letztes Mal schaue ich auf den Flur und sehe einen weißen Wattebausch im Affenzahn auf uns zustürmen. Ich warte noch solange, bis ich das nichtvorhandene weiß in ihren Augen sehen kann, bevor ich mit einem eleganten Fußtritt die Tür ins Schloss fallen lasse. Alles was ich jetzt noch höre ist ein dumpfer Aufprall an der Außenseite.

Oh! Da konnte wohl jemand nicht mehr rechtzeitig bremsen. Das tut mir aber so...gar nicht leid. Hehe!

Da sieht man es mal wider, niemand sollte sich einem Leroy Jetroh Gibbs in den Weg stellen, das ist allgemein nicht besonders bekömmlich.

Mit einem Hochgefühl größter Genugtuung wende ich mich jetzt voll und ganz meinem Liebling zu, der mich bereits aus halb zugeschlagenen Augen lasziv ansieht und sich herausfordernd über seine Lippen leckt.

Mhmm, ich denke, es wird Zeit mir meine Belohnung abzuholen.
 

Mit der Gewissheit endlich ungestört zu sein, plündere ich hungrig Tonys Mundhöhle, während er sich in meinen Haaren festkrallt und ich beginne sein Hemd aufzuknöpfen. Zeitgleich bewegen wir uns immer weiter auf das Bett zu. Und da sage noch mal jemand, Männer seinen nicht multi-tasking fähig. HA! Da lach ich aber.

Endlich habe ich auch den letzten Knopf bewältigt und lasse das Hemd langsam über seine Schulten gleiten, bis es der Schwerkraft nachgibt und zu Boden fällt. Jeden Zentimeter Haut, den ich auf diese Art freilege, wird von meinen Lippen sofort in Beschlag genommen. Ich beginne an seinem sehnigen Hals, wandere über die breiten Schultern, immer weiter Richtung Süden.

Durch meine Mundarbeit entlocke ich ihm einen wohligen Seufzer nach dem anderen, bei denen er seinen Kopf in den Nacken legt und seine Hände unablässig über meinen Rücken gleiten lässt.

Begierig drängt er sich mir entgegen und drückt seinen Unterleib gegen meinen und macht mich dadurch auf seine bereits beachtliche Erregung aufmerksam, die meiner in nichts nachsteht.

„Uhhh, Jeth...du machst mich wahnsinnig!“ höre ich ihn atemlos aufstöhne, als meine Zunge damit beginnt seine Brustwarze zu umkreise und meine Hände seinen stramme Kehrseite umfassen und ihn genüsslich massieren.

„Was genau macht dich wahnsinnig? Das hier?“ Sinnlich beiße ich ihn in seine rechte Brustwarze, wodurch er einen lustgequälten Schrei ausstößt. „Oder das hier?“ frage ich, als ich mein Knie langsam zwischen seine Beine schiebe und an seinem Schritt reibe. „Oder vielleicht das hier?“ Meine Hände gleiten über seine Hinterbacken, teilen sie andeutungsweise, so weit, wie es der feste Stoff seiner Jeans zulässt. Als nächstes drücken zwei meiner Finger gegen die eine Stelle seines Körpers, die unser beider Gedanken mit eindeutigen Bildern von Eindringen, Vorstoßen und in Besitznahme überfluten.

„Was genau macht dich wahnsinnig?“ keuche ich unter Zusammennahme all meiner Konzentration. Fragt mich nicht, wie ich es überhaupt zustande bringe noch einen klaren Gedanken zu fassen, ich weiß es nämlich nicht.

„Alles!“ vernehme ich Tonys flatternde Stimme. „Einfach alles an dir macht mich wahnsinnig.“ Bei diesen Worten umfassen seine Hände mein Gesicht und heben meinen Kopf, sodass ich von seiner Brust ablassen muss, bis ich ihm direkt in die Augen sehe, die sich vor Erregung dunkel verfärbt haben. „Ich liebe alles an dir Boss!“ wispert er mir mit unanständiger Betonung des letzten Wortes zu.

Das er mich in diese Situation „Boss“ nennt, ganz egal wie er es betont, törnt mich wahnsinnig an, nie wieder werde ich dieses Wort hören können, ohne an diese Situation denken zu müssen. Na das kann ja lustig werden, wenn ich daran denke, wie oft er mich im Hauptquartier so nennt.

Unsere Lippen verschmelzen erneut, und lassen alles andere in den Hintergrund treten. Ich spüre nur noch seine heißen Lippen auf meinem Mund, seine hungrigen Hände auf meinem gesamten Körper, und seine glühende Haut unter meinen Fingern, die sich wie heißer Samt über seinen muskulösen Körper spannt.
 

Nach einer halben Ewigkeit wie es mir scheint, stoßen wir an den Rand des Bettes, auf welches wir uns vorsichtig nieder lassen.

Behutsam drücke ich meinen Partner in die Kissen, krabbele halb über ihn und mache mich an seiner Hose zu schaffen. Dabei streife ich wie unbeabsichtigt über seine Erektion, infolgedessen er sich aufbäumt und sich mir entgegendrängt.

„Mach endlich!“ fordert er mich auf, das lasse ich mir sicher nicht zwei Mal sagen, und schon ist diese lästige Hose geöffnet. Ich ziehe sie mitsamt der Unterwäsche über seine Hüfte, streife sie von seinen langen Beinen und werfe sie achtlos in die unendlichen Weiten des Zimmers.

Kniend sitze ich vor Tony auf der Matratze und betrachte mein Meisterwerk. Seine leicht gebräunte Haut schimmert golden auf der blutroten Bettwäsche, seine Haare umrahmen sein Gesicht in einem erotischen Wirrwarr, seine Lippen sind von unseren Küssen geschwollen, seine Brustwarzen sind hart und empfindlich, unterhalb seines Baunabels beginnt eine hauchzarte einladende Linie feiner Härchen, die sich weiter nach unten zieht, wo sie in einem Nest aus dunklen Locken mündet. Auf seinem erregtem Glied haben sich die ersten Lusttropfen gebildet und das Beste an allem, alles was ich hier sehe gehört mir.

„Gefällt dir was du siehst?“ fragt mich das Objekt meiner Begierde, während er sich verführerisch auf die Lippen beißt und dich unter meinem Blick räkelt.

„Gefallen ist gar kein Ausdruck. Du bist wunderschön.“ Krächze ich, da mein Mund von einer auf die andere Minute staubtrocken geworden ist. Ich kann beobachten wie ihm vor Verlegenheit das Blut ins Gesicht schießt und sich ein Rotschimmer auf seine Wangen legt. Oh Gott, weiß er denn nicht, wie verdammt sexy er damit aussieht? Ich möchte auf der Stelle über ihn herfallen und dieses Zimmer am liebsten nie wider verlassen, ihn nie wieder hergeben müssen, nicht mal für eine Sekunde.

„Das ist aber nicht fair Agent Gibbs!“ beschwert er sich und stützt sich auf seinen Ellbogen nach hinten ab, um mit seinem Fuß meinen Oberschenkel hinaufzufahren und mir seinen Zehen an meinem Hosenbund zu zupfen. „Sie haben eindeutig zuviel an.“

„Gut beobachtet Agent DiNozzo. Aber dagegen lässt sich etwas tun.“ Eilig entledige ich mich meiner Hose, froh aus diesem engen Gefängnis entkommen zu sein.

Nun ebenfalls nackt pirsche ich mich auf allen Vieren an Tony heran, wie ein Raubtier an seine Beute. Endlich mit ihm auf Augenhöhe, will ich mich gänzlich auf ihn legen, um soviel Hautkontakt wie möglich herzustellen, als wir plötzlich einen markerschütternden Schrei hören. Was war das? Alarmiert halten wir inne, sehen uns in die Augen und lauschen, um den Verursacher dieser Laute auszumachen, vielleicht wird jemand angegriffen und braucht unsere Hilfe, wir als Bundesagenten wäre dazu verpflichtet, sofort einzugreifen.

Nach kurzer Zeit folgt ein weitere Schrei, beziehungsweise ein Maunzen, wie man bei genauem hinhören ganz klar erkennen kann. Natürlich, was sollte es auch anderes sein. Die Katze!

„Jetroh, vielleicht sollten wir...?“ bevor Tony diesen Satz auch nur zu Ende denken kann, lege ich meine Finger auf seinen süßen, wenn auch manchmal nervigen Schnabel.

„Schsch, lass sie nur schreien. Sie hat nichts, ihr gefällt es nur nicht, alleine im Flur zu sein.“

„Aber...“

„Nichts aber! Sie bleibt draußen, du willst sie jawohl jetzt nicht zu uns ins Bett hohlen, oder?“ Kaum habe ich diese Frage gestellt, bereue ich sie auch schon, bei Tony weiß man schließlich nie, er ist für manche Überraschung, angenehme sowie unangenehme bekannt.

„Nein, natürlich nicht, aber...!“ Puh, Glück gehabt.

„Kein Aber Tony, sie hört bestimmt gleich auf, wenn sie merkt, dass wir uns nicht darum scheren, dass sie schreit.“ Ob ich das jetzt gesagt habe, um Tony zu beruhigen, oder um mich selbst von meinen Worten zu überzeugen kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
 

Noch bevor ich Tony einen weiteren Kuss stehlen kann, ertönt ein erneuter Schrei hinter der Tür. Mein Gott, das hört sich an, als würde da ein Schwein abgestochen.

„Jetroh...!“

„Schon gut!“ seufze ich. „Ich geh nachsehen.“

Selbstverständlich nicht aus Angst, dass der Mieze etwas passiert sein könnte, sondern vielmehr aus dem Grund, das MANN bei dem Geschrei unmöglich einen hochkriegt.

Brummend erhebe ich mich und öffne die Tür. Das erste was ich entdecke sind zwei gelbe Augen die mich wild und boshaft anfunkeln. Als die Mieze in der nächsten Minute realisiert hat, dass die Tür offen ist, setzt sie sofort dazu an, an mir vorbei ins Schlafzimmer zu witschen. Das könnte ihr so passen! Noch ehe sie auch nur das Innere des Zimmers sehen kann, schließe ich mit einem Ruck die Tür, und wiederum vernehme ich einen dumpfen Aufprall, als sie gegen die Tür rennt. Die lernt es auch nicht mehr, wenn sie so weiter macht, sieht sie bald aus, wie eine dieser Perserkatzen.

Hämisch grinsend beobachte ich das Wollknäul zu meinen Füßen, das perplex ob des plötzlichen Hindernisses oder vielleicht aus Schmerz, der Grund ist mir so ziemlich egal, den Kopf schüttelt.

„So nicht! Das kannst du dir gleich abschminken!“ Ich nutzte ihren momentan konfusen Zustand, packe sie mit einer Hand im Genick und gehe mit ihr die Treppe hinunter. Auf dem ganzen Weg nach unten versucht sie sich aus meinem Griff zu befreien, schlägt um sich, faucht und grummelt was das Zeug hält, aber das hilft ihr jetzt auch nicht mehr. Ich halte sie mit ausgestrecktem Arm auf Distanz, um nicht noch mehr Schrammen von ihren Krallen abzubekommen, der Kratzer von vorhin reicht mir, danke!

„Hör mal gut zu Flohschleuder.“ Beginne ich „Ich sage es ein letztes Mal, das ist mein Tony, MEINER. Und den lässt du gefälligst in Ruhe. Du hast es zwar in mein Haus geschafft, aber mein Schlafzimmer ist eine absolute Tabuzone für dich, kapiert?!“ Wie nicht anders zu erwarten, erhalte ich nur ein wütendes Fauchen als Antwort.

Unten angekommen öffne ich im Flur die Tür zu Wandschrank, der ist zwar nicht groß, und zugestellt mit allem möglichen Gerümpel, aber für diesen Flohteppich ist er gerade gut genug.

„Hier kannst du soviel schreien wie du willst, es wird dich keiner hören!“ mit einem finsteren Lachen, um das mich jeder Filmbösewicht beneiden würde, setzte ich die protestierende Katze unsanft ab, schließe die Tür und höre erneut das bereits vertraute Geräusch eines Katzenkopfes, der gegen eine Tür schlägt. Das ist wie Musik in meinen Ohren. Immer noch leise vor mich hinlachend eile ich zurück ins Schlafzimmer, schließlich habe ich heute Nacht noch etwas vor und es gibt niemanden mehr, der mich daran hindern könnte. Hahaha!
 

Tbc...
 

Ok, das war die Rache des Gibbs. Aber ob er jetzt wirklich ungestört ist?

Wird er endlich sein Dessert bekommen? Wie lange bleibt Puderquaste im Schrank? Kommt sie da von alleine wieder raus, oder wird sie Hilfe bekommen?

Fragen über Fragen. Na? Neugierig?

Gut. Dann bis zum nächsten Kapitel.
 

*winke winke*

Klingeling!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kann ich ihnen irgenewie helfen?!

Kapitel 9: Kann ich ihnen irgendwie helfen?
 

Riiiiiiiiiiiiiiiiiiing!!!

Meine Laune hat sich auf dem Weg nach unten nicht um einen Deut verbessert, nein, eher im Gegenteil, mit jedem verdammten Klingeln sinkt mein Gemütszustand gegen Null, wohingegen mein Blutdruck rapide ansteigt. Wer auch immer da draußen steht, er sollte sich auf ein Donnerwetter gefasst machen...

Riiiiiiiiiiiiiiiiiing!!!

„WAS!“ blaffe ich im selben Zug, mit dem ich schwungvoll die Tür aufreiße. Was ich jetzt vor mir sehe trägt auch nicht im Entferntesten zu einer Erheiterung meines Zustandes bei. Vor mir steht ein mir völlig unbekannter junger Mann, der seinen Finger immer noch auf der Klingel liegen hat, und wahrscheinlich gerade im Begriff war, mich erneut mit diesem schrillen Geräusch zu drangsalieren. Aufgrund meines stilvollen Auftritts, hält er jedoch in seiner Bewegung inne und schaut mich aus vor Schreck geweiteten Augen an. Er sagt nichts. Hat wohl vor Angst das Sprechen verlernt, tja, sowas passiert, wenn man zu so später Stunde an meiner Pforte klingelt und mich nervt. Da sind schon ganz andere Dinge passiert!

Bevor wir noch an Weihnachten hier stehen, sollte ich meine Frage vielleicht wiederholen, und am besten gleich noch anders formulieren, der Typ vor mir sieht nicht gerade wie ein Einstein aus.

„Kann ich ihnen irgendwie helfen?“ frage ich deshalb noch Mal in einem wie ich hoffe nicht ganz so gereiztem Ton. Aber auch dass hilft nicht, Mister Anti-Einstein ist immer noch sprachlos, ich beschließe ihm ein bisschen Zeit zu geben, um über eine Antwort nachzudenken. Ich hab eh nichts Besseres zu tun, ist ja nicht so, als würde oben in meinem Schlafzimmer ein mehr als williger DiNozzo auf mich warten. Nein, wirklich, ich hab Zeit! Ist doch schön hier draußen. Ich kann mir nichts Besseres um diese Zeit vorstellen als an der Tür zu stehen und darauf zu warten, dass dieses Früchtchen vor mir das Sprechen gelernt hat.
 

Da das noch eine ganze Weile dauern kann, betrachte ich den Typ vor mir mal etwas genauer. Er ist etwa einen halben Kopf größer als ich, und sein Alter schätze ich so auf 35. Er hat breite Schultern und extrem muskulöse Oberarme, sieht aus, als hätte er sie mit ner Luftpumpe bearbeitet. Ich mag Muskeln, DiNozzos Muskeln um genau zu sein, aber das hier vor mir sieht aus, wie ein Gugelhupf im Armanianzug. Sein Hemd hat er bis zur Mitte aufgeknöpft, so dass ich mehr von seiner unbehaarten Brust sehe, als ich jemals sehen wollte. Hoffentlich werde ich nicht blind! Um seinen ebenfalls aufgepumpten Hals hängen schwere Goldketten, an so gut wie jedem seiner Finger prangt ein fetter Klunker und an seinem Handgelenk blitzt eine Rolex. Erinnert ein bisschen an einen Weihnachtsbaum, mit dem man es zu gut gemeint hat. Das Aussehen dieses aufgeblasenen Hammels wird von langen schwarzen Haaren komplettiert, die er in einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hat, und die zu allem Überfluss mit einer beträchtlichen Menge Gel an seinen Kopf gekleistert sind. Erweckt bei mir irgendwie den Eindruck, als wäre er in einer Friteuse gefallen, und riechen tut er auch nicht besser. Widerlich! Sein Gesicht wird von einer gewaltigen Hakennase dominiert, dicht gefolgt, von dicken Augenbrauen, die er wenn ich tippen müsste auch gegelt hat. Seine Augen hingegen sind klein und liegen eindeutig zu dicht beieinander, um einen Vertrauenserweckenden Eindruck zu hinterlassen.

Müsste ich den Typ vor mir kurz und knapp beschreiben, würde ich sagen, er ist ein als Zuhälter arbeitender Fitnesszenterfanatiker auf Dope mit nem schlechtem Friseur und zuviel Kohle. Eine reiche Schmalzlocke, die glaubt der König der Welt zu sein, aber mit Sicherheit nicht mal weiß, wie König buchstabiert wird.
 

„Verzeihung, wenn ich sie zu so später Stunde noch störe mein Herr.“ Ach kuck mal da, es kann ja doch sprechen. Und ich muss feststellen, er sieht nicht nur wie ein überkandidelter Lackaffe aus, nein, er redet auch so. Na das kann ja heiter werden.

„Mir tut es auch leid, denn sie stören tatsächlich gewaltig!“ Wie werde ich den bloß schnell wieder los? Ob ihn jemand vermissen würde?

„Ähm ja...Weshalb ich hier bin, ist folgendes, ich spreche doch mit Mister Gibbs hoffe ich?“

„Ja, der bin ich. Und wer sind sie?“ Nicht das mich das wirklich interessieren würde, aber ich mag keine anonymen Beerdigungen.

„Oh, Verzeihung, ich habe mich ja noch überhaupt nicht vorgestellt. Mein Name ist Teage Ramos, es freut mich Sie kennen zu lernen Sir.“ Mit einem schmierigen Grinsen, bei dem er seine gebleichten Zähne entblößt, hält er mir seine Hand entgegen, welche ich geflissentlich übersehe. Ich werde dieses Individuum ganz bestimmt nicht anfassen, wer weiß wo der überall war, oder was er für Krankheiten hat und ich bin nicht im geringsten erfreut, ihn kennen zu lernen, das Einzige, was er von mir noch großartig kennen lernen wird, ist mein Fuß, und zwar in seinem Arsch, wenn er mir nicht ganz schnell sagt, was er eigentlich von mir will.

„Ja, ja, also was wollen sie Ramos?“ von meiner geknurrten Frage scheint er nicht im Mindesten eingeschüchtert zu sein, nein, er lächelt. Der Typ lächelt, und zwar ehrlich und höchst erfreut. Hat der nicht mehr alle Blümchen auf der Tapete? Ich versuche ihn hier zur Schnecke zu machen, und der lächelt. Bin ich so aus der Übung? Ich werde doch nicht etwa alt? Aber Moment Mal, Schmalzlöckchen beachtet mich gar nicht mehr, sondern starrt an mir vorbei.

Als ich mich umdrehe wird mir klar, warum er auf einmal so abgelenkt ist.

„Jetroh, sei nicht so unhöflich!“ werde ich von Tony getadelt, der gerade die Treppe runter getapst kommt.

„Ich hab doch gesagt, dass du oben bleiben sollst!“ knurre ich zur Abwechslung in Tonys Richtung. Mist, muss er jetzt so verdammt anbetungswürdig aussehen? Seine Harre immer noch verwuschelt von unserem Liebesspiel, Oben ohne, sodass man freie Sicht auf seinen wohlgeformten Oberkörper hat und dann noch diese enge Jeans, die ihm knapp über der Hüfte sitzt, und wirklich so gar nichts verbirgt.

Ich will nicht das Schmalzlocke ihn so ausgiebig mustern kann, den scheint Tonys Anblick nämlich ebenfalls umzuhauen, gleich fallen ihm die Augen aus dem Kopf, wenn er so weiter macht. Wehe der sabbert mir den Teppich voll!
 

„Ich wollte sehen wo du so lange bleibst und da ich eine mir unbekannte Stimme gehört habe, dachte ich, es wäre gefahrlos, wenn ich runter komme.“ Erklärt mir mein Freund mit einem liebreizenden Augenaufschlag. „Also, wer ist der Mann?“

„Verzeihung, wenn ich mich ihnen vorstellen dürfte, mein Name ist Ramos, Teage Ramos, aber sie dürfen mich T. nennen, so nennen mich alle meine Freunde. Und wie ist ihr Name, wenn ich fragen darf?“

Wer hat dich denn gefragt du Lackaffe? Und wer hat dir bitteschön erlaubt mein Haus zu betreten? Und wer zum Teufel hat dir erlaubt, die Hand meines Freundes abzuknutschen!?

Fassungslos sehe ich zu, wie der Typ Tonys Hand mit einer wie er glaubt eleganten Verbeugung ergreift, nachdem er sich selbst ins Haus gelassen hat und ihm einen Handkuss aufdrückt, wobei seine Lippen länger auf Tonys Haut liegen, als sie müssten. Na warte, den kastriere ich, und zwar mit einem stumpfen Brotmesser! Aber noch bevor ich einschreiten muss, hat Tony ihm rasch seine Hand entzogen und sie außerhalb der Rechweite seiner Schwulstlippen gebracht. Guter Junge!

„Ich bin Anthony...!“

„Ahh, Anthony, Tony, ich darf sie doch Tony nennen, ja? Was für ein bezaubernder Name, für so einen bezaubernden jungen Mann.“ Unterbricht Schmalzi meinen Freund einfach und kommt ihm immer näher, während er ihn unverhohlen von oben bis unten mit seinen Augen auszieht. Gut, da hat er auch nicht mehr viel zu tun, ist ja nur noch die Hose. Ich wünschte wirklich, Tony hätte mehr an, vorzugsweise einen Schutzanzug der Seuchenschutzbehörde, die verdecken wirklich alles.

„Ja, ähm...danke.“ stottert mein Schatz sich zu Recht, offensichtlich überrumpelt, von dieser plumpen Anmache, aber er wäre nicht mein bester Agent und meine rechte Hand, wenn er sich nicht schnell wieder fangen würde.

„Wie genau können mein FREUND und ich ihnen denn helfen Mr. Ramos?“ Gut gekontert Tony, das Wort Freund schön deutlich betonen.

„Ihr F...F...Freund?“ Ja, da kuckt er der werte Herr Ramos, was? Hast schon richtig gehört , ich bin sein Freund, also mach nen Abgang. Plötzlich fängt T. an zu lachen. Ok, jetzt ist es amtlich, er ist definitiv bekloppt! Wie war noch gleich die Nummer vom Irrenhaus? Ich hätte da eine dringende Lieferung.

„Der da ist ihr Freund?“ prustet es aus ihm her raus und zeigt mit seinem Finger in meine Richtung. „Oh Gott, ich hätte drauf gewettet, dass das ihr Vater ist, oder eher ihr Großvater! Was will den ein steiler Zahn wie Sie, mit so einem alten Knochen?“

VATER? GROßVATER? ALTER KNOCHEN? Hab ich mich gerade verhört? Jetzt reicht es Freundschen, jetzt ist Ende Fahnenstange, du bist so was von tot, toter geht’s gar nicht mehr.

Gerade als ich mich auf ihn stürzen will, hält Tony mich zurück. „Lass mich los Tony, ich habe hier einen Mord zu begehen!“ grolle ich aus tiefster Kehle. „Ganz ruhig mein wilder Stier! Wie haben gar keine Platz mehr im Keller für eine weitere Leiche, da liegen noch die 3 anderen Kerle, die du kalt gemacht hast, weil sie mir auf den Arsch geschaut haben!“ plaudert Tony wie beiläufig drauf los, und schenkt Ramos ein entwaffnendes Lächeln. „Außerdem willst du deine kostbare Zeit doch nicht mit diesem Arnold – Schwarzenegger – Verschnitt vergeuden, wo wir soviel besseres machen können.“ Raunt mir mein Schatz gut hörbar entgegen, schmiegt sich an mich und greift mir mit seiner Hand in den Schritt. „Wissen sie Ramos?“ säuselt Tony wieder in Ramos Richtung, ohne sich von mir zu lösen. „Dieser alte Knochen hier, wie sie es nennen, kann steinhart und verdammt groß werden, er ist ein wahrer Sexgott! Er hat Stellungen und Praktiken drauf, davon können sie nur träumen und garantiert hat er mehr Ausdauer und Saft, als so ein aufgepumpter Dudelsack wie Sie. Und sollten sie es noch einmal wagen, ihn in meiner Gegenwart zu beleidigen, dann schneide ich ihnen die Eier ab und stopfe ihnen damit ihr riesiges Maul.“
 

Wow, bei Tonys kleiner Rede musste sogar ich kurz schlucken. Ich wusste, dass er wütend werden kann und ich wusste auch, dass man sich dann als Normalsterblicher nicht mit ihm anlegen sollte, aber das eben, das war...wow. Zumal ich es nicht gewöhnt bin, verteidigt zu werden, im Normalfall bin ich es, der andere zusammenstaucht, und Drohungen ausspricht, aber Tony macht seine Sache auch nicht schlecht. Er hat eben in den letzten Jahren, doch einiges von mir gelernt. Wenn er so weiter macht, habe ich ernsthafte Konkurrenz!

Seine Tonlage war nicht laut, nein, seine Stimme war ruhig aber gefährlich, zum Ende hin wurde er immer leiser, sodass der letzte Satz dem Zischen einer hochgiftigen Schlange ähnelt und einem eine Gänsehaut beschert. Ich kann von Glück reden, dass er mich verteidigt, und nicht angreift. Ich möchte ihn nicht als Gegner haben, so kindisch er sich auch oftmals benehmen mag, und so unschuldig er aussieht, Tony wird zu einer hochexplosiven Mischung, wenn man ihn reizt, Nitro und Glyzerin sind dagegen die reinste Hühnerbrühe.

Aber wenn ich schon von seiner Drohgebärde beeindruckt bin, wie muss sich dann erst Ramos fühlen? Besagter ist Leichenblass geworden, hat vor Schreck den Mund offen stehen und sagt keinen Piep mehr. Sieht so aus, als wären Tonys Worte bei ihm angekommen.

„Haben wir uns verstanden T.?“ Setzt Tony mit zuckersüßer Stimme hinterher.

„Ähm...ähm... ja.“ Stammelt der liebe T. vor sich hin. „Ich ähm, wollte ihren Freund nicht beleidigen. Ich bitte vielmals um Verzeihung Mister Gibbs, ich hatte es nicht so gemeint. Es sollte doch nur ein Scherz sein. Hehe! Verstehen sie, nur ein kleiner Scherz.“ Nervös lächelnd reibt er sich mit der Hand im Nacken und versucht durch dieses jämmerliche Gestotter seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Feige Sau, jetzt zieht er den Schwanz ein. Pah, Weichei!
 

„Nun, der eigentliche Grund für meinen Besuch, ich glaube sie haben meine süße Felicitas bei sich.“ wechselt Ramos mit einigermaßen fester Stimme das Thema und versucht sich ans sichere Ufer zu retten.

„Felicitas? Nie gehört!“ mehr sage ich dazu nicht, löse mich von Tony und versuche Ramos aus der Tür zu schieben. Wird Zeit, dass dieser Muskelprotz endlich verschwindet, ich habe besseres zu tun, und nach Tonys kleiner Showeinlage drängt dieses Vorhaben mehr den je. Was hat er mir aber auch in den Schritt greifen müssen? Dieser verdammte Bengel! Fast hätte ich die Beherrschung verloren und ihn hier an Ort und Stelle vernascht, Ramos hin oder her, dem hätte ich mal gezeigt, wozu der alte Knochen in der Lage ist.

Mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft, stemme ich mich gegen Sachmalzlocke und schiebe ihn durch die Tür. Nicht, dass ihr denkt ich sei schwächlich, aber versucht ihr mal Arnold Schwarzenegger für Arme durch den Flur zu schieben, wenn ihr nen morts Ständer habt. Das ist nicht leicht kann ich euch flüstern.

Ramos verhält sich aber auch in keinster Weise kooperativ, hat ihm etwa eine Abreibung nicht gereicht? Noch mal wird Tony mich sicher nicht zurückhalten können. Noch ein falsches Wort von T. und sein letztes Stündlein hat geschlagen.

„Moment!“ startet Ramos einen letzen Versuch, als ich ihn gerade über die Türschwelle befördert habe. „Das Tierheim hat mir ihre Adresse gegeben und mir gesagt, sie hätten meine Katze gefunden!“

„Was?!“
 

tbc...

Felicitas

Kapitel 10: Felicitas!
 

Noch mal, was hat Schmalzi gesagt? Tierheim? Adresse? Katze? Abholen?

Zugegeben, es dauert einen Augenblick, bis bei mir der Groschen fällt, aber mein Blut kursiert zurzeit nun mal nicht unbedingt in Höhe meines Hirnes. Aber Fakt ist, er will Katzilla abholen. Jiipie! Warum hat er das denn nicht gleich gesagt? Das macht ihn in gewisser Hinsicht zu meinem besten Freund. Und wenn er das blöde Vieh haben will, bitte sehr, ich bin mit Sicherheit der Letzte der sich seinem Glück in den Weg stellt. Tschüss Fellknäul! Vielleicht gibt es ja doch noch so etwas wie einen Gott.
 

„Ja, die haben wir tatsächlich gefunden. Moment, ich geh sie sofort hohlen!“ und schneller als die zwei Männer im Flur kucken können, reiße ich den Wandschrank auf, nur damit mir im nächsten Moment unter wildem Fauchen etwas weißes, plüschiges Mitten ins Gesicht springt.

„Uhhhm!“ Mein Schrei wird effektiv von der Fellpackung in meinem Mund gedämpft, da Felicitas ihre Pfoten um meinen Kopf schlingt und ihre Krallen in die Haut meines Hinterkopfes schlägt, um Halt zu finden und sich ihre gesamte Masse auf mein Gesicht presst, sodass ich weder atmen, geschweige denn etwas sehen kann. Verzweifelt und blind tastend versuche ich das blöde Mistvieh von meinem Gesicht zu bekommen, bevor ich ersticke, habe aber leider kein Glück, Felicitas sitzt bombenfest, rührt sich keinen Millimeter, knurrt unentwegt und schlägt wütend mit dem Schwanz.

„Oh Gott, Felicitas meine Süße! Warte, Papi rettet dich!“ höre ich Ramos hysterische Stimme von irgendwo her trällern, und kurz darauf spüre ich auch schon, wie diese wandelnde Intelligenzbestie wie bekloppt anfängt an seiner Katze zu ziehen, welche sich daraufhin nur noch fester krallt.

„Auören! ie erdammter idiod!“ Soll soviel heißen wie „Aufhören! Sie verdammter Idiot!“ Aber Aufgrund meines momentanen kleinen Sprachproblems, versteht Ramos mich natürlich nicht, und zerrt immer heftiger. Aber ich bezweifele ernsthaft, dass er aufgehört hätte, hätte er mich denn verstanden. Und damit wären meine aufsteigenden freundschaftlichen Gefühle und jede Sympathie, die ich eventuell einmal für diesen Volltrottel empfunden haben könnte, im Keim erstickt. Der Typ ist fast noch schlimmer als seine Katze selbst.

„Sind sie bescheuert, hören sie sofort auf an der Katze zu ziehen, sie tun beiden weh!“ Das war jetzt Tonys aufgebrachte Stimme, der endlich beschlossen hat einzugreifen, wurde aber auch Zeit, was hat der denn so lange gemacht? Fenster geputzt? Das Wohnzimmer tapeziert? Seine Memoarien geschrieben? Oder was?

„Lassen Sie mich mal, sie machen ja alles nur noch schlimmer!“ herrscht er jetzt Ramos an, und dieser lässt augenblicklich von seiner Tätigkeit ab. Stattdessen nehme ich Tonys, jetzt sanftere Stimme war, wie er beruhigend auf das Drecksvieh einredet. Und wer hätte es für möglich gehalten, sie hört augenblicklich auf zu knurren und lässt sofort von mir ab, springt in seine Arme und schnurrt mal wieder was die Katzenkehle hergibt. Ich würde sie auf der Stelle erschießen, aber erstmal spucke ich etliche Fellkugeln aus und sauge begierig den kostbaren Sauerstoff in meine Lungen. Etwas länger, und ich wäre wirklich verreckt. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir: „Spezial Agent Leroy Jetroh Gibbs vom NCIS durch Miezekatze zu Tode gekommen!“ Nein, so will ich nicht sterben.
 

„Alles in Ordnung Jeth?“ fragt Tony sichtlich besorgt, drückt Ramos die protestierende Mieze in den Arm, um sich mir zuzuwenden und mit seine kühlen Finger die letzten Pelzflusen aus meinem Gesicht zu streichen. „Lass mich mal sehen!“ meint er, bevor er meinen Kopf sanft aber bestimmt nach vorne beugt, um besseren Zugang zu haben und um vorsichtig meinen Hinterkopf nach ernsthafteren Verletzungen abzusuchen. Mhmm, dabei fahren seine Finger in kreisenden Bewegungen langsam durch meine Haare und massieren meine geschundene Kopfhaut.

„Tut’s sehr weh mein tapferer Löwenbändiger?“ fragt er mich voller Mitgefühl.

„Ja, das sind furchtbare Schmerzen!“ Lüge! Schäm dich Jetroh, tadle ich mich in Gedanken selbst, denn die Kratzer von Felicitas sind überhaupt nicht schlimm, ich merke sie nicht einmal, aber ich genieße Tonys Fürsorge viel zu sehr, um ihm die Wahrheit zu sagen. Vertrauensvoll schließe ich meine Augen und koste diesen Moment voll aus, bis...
 

„Felicitas! Meine arme kleine Samtpfote, mein Zuckerschnäuzchen, mein wuscheliges Wollknäul, meine Prinzessin, wie geht`s dir, bist du verletzt, was hat diese Grobian dir nur angetan?“ Gestört durch dieses nervtötende Süßholzgeraspel, umfasse ich Tonys Hände, woraufhin er mir nur fragend in die Augen sieht. Mit einem Kopfschütteln und einem beruhigendem Lächeln gebe ich ihm zu verstehen, das alles in Ordnung ist.

Daraufhin drehen wir uns beide zu Ramos um und hören seinem Gesabbel eine Zeitlang zu. Ich fange dabei ernsthaft an zu zweifeln, ob ich tatsächlich einen erwachsenen Mann vor mir habe. Was er hier abzieht ist eine Schande für die gesamte männliche Bevölkerung. Kein Wunder, dass die Emanzipation immer weiter voran schreitet!

„Papi hat dich schrecklich vermisst mein kleines Baby, hast du Papi auch vermisst? Ja, das hast du, nicht wahr?“ Nein, hat sie nicht! Hätte sie, würde sie jetzt nicht unter Knurren und Fauchen darum kämpfen von ihm weg zu kommen.

„Au, was hast du den mein Liebling?“ Mit einem gezielten Prankenhieb auf seine Nase hat sie es tatsächlich geschafft, sich aus seinem Würgegriff zu befreien. Kompliment, das war eine ordentliche Rechte und mit Genugtuung sehe ich, wie Ramos sich entsetzt seine Nase hält, die aus mehreren Kratzern leicht blutet. Dennoch, bin ein bisschen enttäuscht, ich hätte meinen morgendlichen Kaffee darauf verwettet, dass dieser aufgepumpte Firlefanz wie ein Luftballon platz, wenn er einem Spitzer Gegenstand, wie beispielsweise einer Katzenkralle zu nahe kommt, oder ihm zumindest ganz langsam und zischen die Luft entweicht, bis nur noch eine leere Hülle übrig bleibt, die man bequem zusammenrollen und in der untersten Ecke der Mülltonne verstauen kann. Stattdessen sind es meine Träume, ihn auf diese Art schnell und sauber los zu werden, die mit einem lauten Knall zerplatzen.

Ich habe heute aber auch überhaupt kein Glück!
 

Was Felicitas angeht, dreimal dürft ihr raten was sie macht, nachdem sie auf dem Fußboden gelandet ist. RICHTIG! Sie läuft zu Tony und streicht ihm schnurrend um die Beine. Wollt ihr auch noch raten, was Tony macht? GENAU! Er hebt sie hoch und krault sie. Die Welt ist so ungerecht!

„Na meine Kleine, was machst du denn für einen Aufstand?“ Sabbelt Tony jetzt auch noch drauf los, aber wesentlich männlicher als Ramos wie ich bemerken möchte. „Das ist doch dein Herrchen, gleich geht’s nach Hause.“

Das interessiert Flohschleuder aber nicht die Bohne. Gut, kann ich ihr, wenn ich ehrlich bin nicht verdenken, wenn ich die Wahl zwischen Ramos und Tony hätte, würde ich auch nicht lange überlegen und in Tonys Arme flüchten. Zumindest Geschmack hat Felicitas, das muss ich ihr als Pluspunkt anrechnen, mit dem Punkt für den rechten Haken wären das dann schon zwei. Das sind mehr, als T. jemals erreichen wird, der liegt momentan irgendwo bei minus zwanzig.
 

„Mein Schnuffelpuffel, mein Miezemäuschen, ich hab mir ja solche Sorgen gemacht!“ flötet Ramos in schmalziger Tonlage weiter und nähert sich dabei immer weiter meinem Tony. Minus einundzwanzig!

„Sie scheint sich bei ihnen schrecklich wohl zu fühlen Tony. Aber wer kann ihr das verübeln? Ich würde in ihren Armen auch anfangen zu schnurren und noch ganz andere Sachen machen.“ Wieder lässt dieser notgeile Bodybuilder seinen Blick musternd über Tonys Körper wandern, überschreitet das letzte bisschen Distanz und beginnt Felicitas in Tonys Armen zu kraulen. Minus zweiundzwanzig! Mein Freund unternimmt indes keine Anstalten, sich irgendwie zu verteidigen, dafür ist er mit Schnuffelpuffel viel zu beschäftigt. Diese schaut Ramos genauso böse an wie ich und steigert die Lautstärke ihres Schnurrens noch um ein paar Dezibel. Damit versucht sie wohl seine nervtötende Stimme zu überdecken, was ihr sehr zu meinem Bedauern, nicht ganz gelingt. Diese Aktion zeigt mir jedoch umso deutlicher, dass sie Tony ebenfalls für sich alleine haben will. Noch eine Gemeinsamkeit, jedoch keine die ich begrüße.

Toll, warum habe ich mir eigentlich einen so verdammt anbetungswürdigen, extrem anziehenden, puren Sex ausstrahlenden Freund gesucht? Blöde Frage, ich weiß! Aber damit hat man nichts als Ärger. Tony ist wie süßer Honig, während Ramos und Felicitas nervige kleine Ameisen darstellen, die ich zertreten möchte, die aber einfach nicht tot zu kriegen sind. Es sind ja nicht nur die beiden, Tony hat haufenweise Verehrer und kaum habe ich einen erledigt, kommen mindestens drei nach. Wie eine Ameisenkolonie, die über ein Picknick herfallen und ich habe natürlich das Insektenspray vergessen. Andererseits was soll ich machen, ich bin doch im Grunde auch nur eine dieser armen kleinen Ameisen, die Tonys Charme und Sexappeal auf den Leim gegangen sind, mit dem kleinen aber bedeutenden unterschied, dass ich hier die Oberameise bin, und auf diesem Glas Honig dick und fett mein Name steht. Leider Gottes scheinen alle andern Ameisen Analphabeten zu sein.
 

„Falls sie eventuell irgendwann genug von ihrem Freund haben, könnten wir uns ja mal treffen. Was würden sie dazu sagen?“ säuselt Ramos in Tonys Ohr und streift wie zufällig mit seiner Hand über sein Schlüsselbein.

BRZZZZZZZZZ!!!! Das war gerade die letzte Sicherung, die bei mir durchgebrannt ist. Aktueller Punktestand: Minus Unendlich! „Er sagt dazu nein Danke und ich sage dazu RAUS AUS MEINEM HAUS!“ Jetzt ist aber wirklich Schicht im Schacht. Wie kann er es wagen, meinen Tony zu begrabschen? Der wird sein blaues Wunder erleben. Und schon habe ich ihn mit einem kräftigen Stoß von meinem Tony vertrieben, sodass ich jetzt zwischen den beiden stehe und mich beschützend vor meinen Freund stellen kann. Mit kalter Wut in den Augen traktiere ich mein Gegenüber, überkreuze die Arme vor der Brust und gebe einen knurrähnlichen bedrohlichen Laut von mir, bevor ich anfange diesen Heini genüsslich zu zermalmen.

„Ich habe mir das jetzt lange genug angesehen, es reicht! Wissen sie eigentlich, was ich heute für einen beschissenen Tag hatte? Nein? Dann hören sie mir jetzt mal ganz genau zu Sie aufgeblasener Saftsack. Ich habe mich hier krumm geackert, um für mich und meinen Schatz einen gemütlichen Abend vorzubereiten, ich bin zur Traumhausfrau des Jahres mutiert, habe das Haus geputzt, gekocht, ich habe sogar die scheiß Servietten gebügelt! Und wozu? Damit ihre scheiß Katze alles zunichte macht. Meine Beine wurden zerfleischt, meine Hose zerfetzt, mein Wohnzimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld, mein Esszimmer wurde mit einem Lasagneteppich ausgelegt, meine Handflächen wurden verbrannt, der sauteuren Rotwein musste als Duschwasser herhalten, mein Hemd ist ebenfalls ruiniert, meine intime Zweisamkeit mit Tony wurde aufs empfindlichste gestört, und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, tauchen Sie hier auf und rauben mir den letzten Nerv! Sie haben mich beleidiget, mich als alten Knochen beschimpft, Sie haben meinen Hinterkopf beinahe zu Frikassee verarbeitet, außerdem haben Sie es gewagt, meinen Freund vor meinen Augen schamlos anzubaggern und ihn zu begrabschen. Und als Krönung des Abends, habe ich schon die ganze verfluchte Zeit einen Ständer in der Hose, der größer ist als der Eifelturm. Ich will nichts weiter, als zusammen mit meinem Freund in unserem Schlafzimmer zu verschwinden und erst am Sankt-Nimmerleins-Tag wieder raus zukommen. Wenn sie also nicht wollen, das ich sie aufschlitzte, und ihre Eingeweide dekorativ in meine Einfahrt verteile, sollten sie zusehen, dass sie schnellstmöglich von hier verschwinden!“

Mit jedem meiner Worte, weicht Ramos bibbernd vor Schreck einen Schritt nach dem anderen zurück und steht praktischerweise wieder genau im Türrahmen. Aber da fehlt doch noch was...

Ah ja, das Drecksvieh, tschuldigung, ich meine natürlich Felicitas! Die pflücke ich kurzerhand aus Tonys Armen, der zu meiner Verwunderung nicht anfängt zu protestieren und schmeiße sie Ramos entgegen.

„Und nehmen sie ihre verdammte Katze mit!!!“

Brülle ich ihm hinterher, ehe er im Versuch seine Prinzessin in einer ungelenken Drehung um die eigene Achse zu fangen, das Gleichgewicht verliert und auf seinen Allerwertesten jede Stufe meines Hauses einzeln hinunter brettert. Bei jeder Stufe vernehme ich ein schmerzvolles „Au!“, bevor er unten ankommt und sich gepeinigt seinen aufgepumpten Arsch reibt. Ich hoffe das hat so richtig schön wehgetan!

„Und wagen Sie es nicht, sich hier jemals wieder blicken zu lassen!!!“ Energisch knalle ich die Tür zu, und atme tief durch. Das tat gut, warum habe ich die beiden eigentlich nicht von Anfang an rausgeschmissen?
 

Tbc...

Was gibt es da zu Lachen?!

hallo, endlich geht es weiter. Viel spaß!!!
 

Kapitel 11: Was gibt es da zu Lachen?!
 

Noch immer stehe ich im Flur und starre die geschlossenen Tür angriffslustig an, fast schon wünsche ich mir, Ramos würde nochmals klingeln und mir damit einen Grund liefern, ihn doch noch abzuknallen und die Katze gleich mit. Aber Nichts dergleichen geschieht, es ist mucksmäuschenstill und so langsam normalisiert sich mein Blutdruck wieder.

Hah, die Zwei haben scheinbar endlich kapiert, wer hier der Boss ist. Nämlich ICH! Jawohl, ich bin der Beste, der Größte, der Obermacker, der Herr über Leben und Tod, über Gedeih und Verderben, ich bin unbesiegbar.

Das soll euch allen eine Lehre sein, legt euch nicht mit mir an, ihr würdet es ja doch nur bereuen.

Mit einem Mal, höre ich ein verhaltenes Räuspern hinter mir und als ich mich umdrehe, stehe ich vor einem breit grinsenden Tony. Den hatte ich in meinem Siegestaumel völlig vergessen. Er steht einfach nur da, die Arme vor der Brust verkreuzt, sagt keinen Ton, hat dafür aber ein wirklich bombastisches Grinsen im Gesicht und man sieht ihm an, dass er all seine Kraft aufwendet, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Woran ich das erkenne? Ganz einfach, er bekommt dann jedes Mal diese merkwürdigen Zuckungen rings um seinen Mund herum und kräuselt ganz leicht seine Lippen, kurz bevor er sich nicht mehr beherrschen kann, und er förmlich explodiert. Gleich ist es soweit...3...2...1...und... schon kann er sich vor Lachen nicht mehr halten. Er lacht sich kringelig, sein Oberkörper leicht nach vorne gebeugt, hält er sich vor lauter Lachen die Hände vor den Bauch. Ich frage mich, was hier so lustig ist!

Geduldig verschränke ich ebenfalls die Arme vor der Brust, warte ab und beäuge Tony mit skeptischen Blicken. Irgendwann wird er sich schon wieder einkriegen...
 

Falsch gedacht! Als Tony auch nach 10 Minuten immer noch prustet, kichert und vor Luftmangel schon zu japsen anfängt, platzt mir dann doch der Kragen.

„Was gibt es da zu Lachen!?“ Oh, so laut wollte ich nun auch wieder nicht werden, aber es hat wenigstens Wirkung gezeigt und Tonys Anfall auf ein Grinsen reduziert, zugegeben ein immer noch gigantisches Grinsen.

„Sorry Boss, aber...aber wie du Ramos gerade rund gemacht hast... sein Gesichtsausdruck als du ihm Felicitas zugeworfen hast...das war...das war der Wahnsinn, Hammer!!!...Oh man, ich kann nicht mehr!“ Schnauft er zwischen Gekicher und Gedruckst, während er sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln wischt und versucht wieder zu Atem zu kommen. „Dein Auftritt war wirklich sehenswert. Ich glaube, den lieben Ramos sehen wir so schnell nicht wieder.“

Bei seinem letzten Satz, hat sich seine Tonlage wieder normalisiert und ich muss ihm insgeheim Recht geben, wenn ich mir Ramos verblüfftes Gesicht ins Gedächtnis zurückrufe, schleicht sich mir ebenfalls ein seliges Grinsen ins Gesicht.

„Ja, ich glaube auch, dass der sich hier nicht mehr blicken lässt.“ Stelle ich herrisch nickend fest und bin ehrlich erleichtert. Hatte ich schon befürchtet, Tony würde mich auslachen, weil ich so ausgeflippt bin, aber wenn er nur über Ramos lacht, kann er lachen bis er schwarz wird. Andererseits habe ich heute noch andere Dinge vor, er wird seine Kräfte brauchen!

Langsamen Schrittes steuere ich auf ihn zu, lege ihm meine Hände auf die Taille und ziehe ihn nah an mich heran, damit er meine Erregung auch fühlen kann.

„Ich hoffe für ihn, dass er seine Lektion gelernt hat und jetzt weiß, dass er hier nichts verloren hat, denn wenn nicht, muss ich ihn wirklich erschießen!“ flüstere ich meinem kleinen Liebesagenten ins Ohr. „Und Schnuffelpuffel auch!“

„Warum den Felicitas?!“ verblüfft siehst er mir in die Augen. „Jeth? Du warst doch nicht etwa wirklich auf die Kleine eifersüchtig? Vorhin in der Küche hab ich das nur als Scherz gemeint und nicht geglaubt, dass du wirklich auf eine Katze eifersüchtig sein könntest. Ich meine, sie ist doch nur eine Katze! Bei Ramos verstehe ich dein Verhalten ja noch, aber...“ er verstummt und sieht mich forschend an, und ich wünschte mir, ich hätte die Puderquaste nicht mehr zur Sprache gebracht. Ich bin aber auch ein Vollidiot! Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als verlegen auf meiner Unterlippe zu kauen und zu hoffen, dass die Schamesröte die auf meine Wangen brennt nicht allzu deutlich hervortritt. Es ist mir doch ziemlich peinlich.

Aus den Augenwinkeln kann ich beobachten, wie in DiNozzos Augen Erkennen und Belustigung aufblitzen.

„Oh Gott, du wirst ja Rot! Du warst also tatsächlich eifersüchtig! Jetzt wird mir auch klar, warum du dich den ganzen Abend so komisch benommen hast. Mein großer silbergrauer Panther hat sein Revier verteidigt. Das ist unheimlich süß von dir, weißt du das?“

„Ich bin nicht SÜß!“ protestiere ich aufs Heftigste. Männer sind nicht süß, außer Tony, der ist einfach nur Zucker, mein Honigglas, mein Naschtöpfchen, mein...naja, süß halt, auf eine sehr männliche Art und Weise, aber ICH bin nicht süß!

„Oh doch, das bist du!“ wider fängt Tony an zu lachen. „Ich fass es nicht, mein großer, unerschrockener Boss ist eifersüchtig auf eine kleine harmlose Miezekatze!“

Na, so harmlos war sie nun auch wieder nicht, wo war Tony eigentlich die letzten paar Stunden? Hat er nicht mitgekriegt, was Katzilla alles angestellt hat? Von harmlos kann da kaum noch die Rede sein.

„Eine Frage hätte ich da noch.“ Meint er und sieht mich ernst an.

„Was denn?“ Mir schwant nichts Gutes bei dieser Tonlage.

„Was hatte Felicitas eigentlich im Wandschrank zu suchen?“ Streng mustert er mich. „Du hattest damit nicht rein zufällig was zu tun, oder Jetroh?“

„Was!!! Nein, wie kommst du den darauf! Ich bin die Unschuld in Person.“ Beteuere ich, sehe ihm aber nicht in die Augen, seit wann bin ich ein derart schlechter Lügner? Lass dir was einfallen. Mensch Jetroh, du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Mit Ausnahme des gesamten heutigen Abends, wie mir schmerzlich bewusst wird.

„Verstehe, lass mich raten, sie ist von ganz alleine da rein gelaufen, wollte von selbst nicht mehr rauskommen und die Tür hat mit Sicherheit der Wind zugeschlagen. Stimmt’s?“

„Ähmm...möglich.“ erwidere ich etwas kleinlaut.

„Und dein Super-Mega-Multi-Instinkt hat dich sofort zum Wandschrank geführt als Ramos seine Katze abholen wollte. Du wusstest augenblicklich wo du suchen musst. Reiner Instinkt. Ist es so?“

„Ja, genauso war’s!“ Hey, was soll ich ihm denn sonst sagen, außerdem hört sich das doch sehr glaubwürdig an, was Ausreden angeht, ist Tony unbestritten einsame Spitze.

„Und du glaubst allen ernstes das ich dir das abkaufe? Wenn du dir wenigstens die Mühe gemacht hättest, dir die Ausrede allein einfallen zu lassen.“ Schmollt er mich an, natürlich mit der obligatorischen Schmolllippe und dem patentierten Dackelblick. „Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du so schrecklich eifersüchtig bist? Wir hätten Felicitas von Anfang an wegsperren können. Nicht gerade in den Wandschrank, aber der Keller wäre eine ausreichende Unterbringung gewesen.“

„WAS!!! Diese Vieh kommt mir nicht in die Nähe meines Bootes!!!“ schreie ich empöre auf. „Wer weiß was sie alles damit gemacht hätte, ihre Krallen daran gewetzt und es zu Katzenstreu verarbeitet. Unser Keller hätte sich in ein riesiges Katzenklo verwandelt!!!“ Entrüstet sehe ich meinen Freund an, wie kann er so was auch nur in Erwägung ziehen. Wurde ich heute nicht schon genug misshandelt, habe ich nicht schon genug gelitten?

„Ganz ruhig! Wir hätten schon ein Plätzchen gefunden, hätte ja nicht gleich der Keller sein müssen.“ Hebt er abwehrend die Hände und lenkt ob meiner sichtlichen Fassungslosigkeit ein.

„Mhm, wäre ja auch noch schöner.“ brummele ich milde gestimmt. “Wir hätten sie also wirklich wegschließen können?“ frage ich zögernd nach. „Du wärst nicht ausgeflippt, wenn du deine süße Kleine hättest einsperren müssen.“

„Nein, wäre ich nicht, denn weißt du, ich fand Felicitas zwar süß, aber es gibt da jemanden, den finde ich viel süßer...“ schnurrt er knabbernd an meinem Ohr. „...vor allem, wenn er so tierisch eifersüchtig wird! Das macht mich ganz scharf! Du warst doch eifersüchtig, nicht war mein großer starker Panther???“ Raunt er wieder mit seiner sexy Italiano-Stimme und drückt seinen Schwanz aufreizend gegen meinen Schritt.

Himmel, erbarme dich meiner!

„Ja, ich war eifersüchtig! Schrecklich eifersüchtig, Eifersüchtig ist gar kein Ausdruck!“ krächze ich verlangend. Ich will ihn stöhnend und winselnd unter mir, jetzt sofort. Als ich seine Lippen Besitz ergreifend erobern will, bricht er erneut in Gekicher aus, wobei er seine Stirn an meiner Brust ablegt und leise vor sich hin gluckst.

„Tony? Was ist jetzt schon wieder?“ knurre ich sichtlich ungehalten, das Ganze ist doch wirklich frustrierend. Nicht mehr lange und ich hab einen Samenstau!!! Wenn er sich nicht gleich einkriegt, kann er sehen wo er bleibt und ich mach es mir mit der Hand. Do it yourself! Wenn’s denn sein muss!

„Sorry, aber das du wirklich so eifersüchtig warst, finde ich einfach zu niedlich. Das glaubt mir Keiner!“

„Wenn du das irgendwem erzählst, dann erschie...“ weiter komme ich mit meiner Drohung nicht. Tony hat wohl eingesehen, dass ich lange genug warten musste und er mich genug aufgezogen hat, die himmlischsten Lippen der ganzen Welt legen sich auf meine. Jeder rationale Gedanke wird mühelos weggeküsst. Was wollte ich noch mal sagen? Ach, ist ja auch egal, ich bin gerade gestorben, im Paradies angekommen und in den Armen eines Engels aufgewacht. Meines Engels!
 

„Was hält mein starker Panther davon, wenn wir da weiter machen, wo wir vorhin gestört wurden? Du dürftest mit deinem kleinen Wutausbruch von vorhin alle Feinde im Umkreis von gut 50 Meilen erfolgreich vertrieben haben.“ schnurrt er mir ins Ohr, nachdem wir unseren Kuss fürs erste beendet haben.

„Fantastische Idee!“ Hauche ich zurück, ehe ich ihn mit einem kräftigen Ruck an seinen Hüften hochziehe, worauf er vor Überraschung kurz erschrocken aufschreit, aber sogleich seine Beine hinter meinem Rücken verschränkt, und seine Arme um meinen Nacken legt, um einen sicheren Halt zu bekommen. Durch unsere jetzige Position reiben unsere Erektionen prall aufeinander und entfachen aufs Neue den unbändigen Drang, uns gegenseitig zu berühren, unsere heiße Haut aufeinander zu spüren und mit dem andern zu verschmelzen.

„Es wird Zeit, dass ich mein Schmusekaterchen verwöhne. Also, ab ins Körbchen!“ keuche ich scherzhaft und begebe mich mit Tony auf den Armen, atemlose Küsse austauschend und ungeduldig stöhnend die Treppe hinauf.
 

Am oberen Absatz angekommen bin ich, wie ich zugeben muss, leicht außer Puste, Tony ist zwar nicht schwer, aber ein Fliegengewicht ist er eben auch nicht, wenn dann noch die Luftzufuhr durch andere Lippenaktivitäten praktisch vollkommen abgeschnitten wird, darf auch so ein knallharter Kerl wie ich ins Schnaufen kommen.

„Lass mich runter Jetroh, ich will nicht, das du schlapp machst, bevor wir das Bett erreichen, dass wäre die reinste Energieverschwendung.“ Dieser freche Bengel, ich sollte ihn für seine große Klappe übers Knie legen.

Mhmm, im Grunde genommen keine schlechte Idee. Gedacht, getan und schon erhält er einen Klaps auf seinen göttlichen Hintern, zu dem ich Dank unserer momentanen Haltung besten Zugang habe.

„Hey, lass das!“ mokiert er empört auf.

„Strafe muss sein!“ und damit gebe ich ihm zur Sicherheit einen weiteren Klaps.

„Aua, wofür war das denn?“

„Das war eine rein vorbeugend Maßnahme!“

„Vorbeugend ja? Was hast du denn vor, dass du mir nachher keinen Klaps mehr geben könntest?“ will er schelmisch von mir wissen, während er sich an meinem Hals fest saugt.

„Mir schwebt da so Einiges vor und das Eine sag ich dir, so schnell lasse ich dich, jetzt wo ich dich endlich für mich alleine habe, nicht mehr gehen.“

„Wer sagt den, dass ich gehen will? Im Gegenteil, ich will endlich kommen!“ lüstern leckt er dabei über meine Ohrmuschel und verstärkt den Druck seiner Beine um meine Taille, sodass unsere Erregungen fest aufeinender gepresst werden.

„Uhhhm!“ Währen meine Beine nicht schon von dem Aufstieg weich wie Pudding, währen sie es spätestens jetzt, wohingegen etwas anders angestachelt durch diese gekonnte Stimulation, immer härter wird.

„Keine Sorge, du wirst kommen!“ Mit diesem verheißungsvollen Versprechen lasse ich meinen Liebsten langsam in die Kissen sinken, entkleide uns beide und bin bereit alles zu tun, um dieses Versprechen einzulösen.
 

Tbc...

Vive la France!

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Ende Gut, alles Gut?

Kapitel 14: Ende Gut, alles Gut?
 

Donnerstag 11:00 Uhr im Hauptquartier: (Gibbs Pov)
 

Genüsslich trinke ich den ersten Schluck meines heiß geliebten Kaffees an diesem mittlerweile schon späten Morgen. Da ich es in den letzten Tagen nie rechtzeitig geschafft habe, zur Arbeit zu erscheinen und momentan kein dringender Fall zu lösen ist, habe ich beschlossen, dass das gesamte Team heute erst um 11 Uhr antreten muss. Normalerweise ist das nicht meine Art, ich weiß! Aber die letzten Tage, genauso wie heute, musste ich Zuhause erst noch wichtigere Dinge erledigen, bevor ich mich auf den Weg machen konnte. Was das für wichtige Dinge waren? Na ja, diese überaus dringende Angelegenheit trägt den klangvollen Namen Anthony DiNozzo.

Hatte ich anfangs noch die Hoffnung, ihn nach seinem Einzug bei mir dazu zu bringen pünktlich im Büro zu erscheinen, so habe ich diese Hoffnung schon längst begraben. Der genau gegenteilige Fall ist eingetreten. Anstatt, dass ich dafür sorge, dass wir beide rechtzeitig zum Dienst antreten, bin ich der Grund, warum wir bisher jeden Tag zu spät waren. Aber was soll ich den machen? Wenn Tony nach einer aktiven Nacht schläfrig neben mir aufwacht und mich dermaßen süß aus seinen grünen Äuglein ansieht, sich neben mir genüsslich reckt, seinen Traumbody streckt, da kann ich nicht anders als ihn vom Fleck weg nochmals zu vernaschen. Oder wenn er unter der Dusche steht,...wenn er sich die Zähne putzt,... wenn er sich anzieht,... oder wenn er den Frühstückstisch deckt. Zu jeder Gelegenheit möchte ich ihm die Kleider vom Leib reisen und über ihn herfallen.

So auch heute morgen. Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, standhaft zu beleiben, und habe es tatsächlich geschafft, weder im Schlafzimmer noch im Bad über ihn herzufallen. In der Küche allerdings war es mit meiner Selbstbeherrschung endgültig vorbei. Was musste Tony mir auch seinen vollkommenen Knackarsch in dieser unglaublich engen Jeanshose präsentieren, während er die Milch im Kühlschrank gesucht hat? Da kann sich doch kein Mann der noch alle beisammen hat, beherrschen, und so habe ich kurzerhand beschlossen, den Frühstückstisch nicht wie üblich mit Brötchen und Marmelade einzudecken, sondern mit meiner neuen Lieblingsspeise. Tony sah einfach anbetungswürdig aus, wie er sich vor mir auf dem dunklen Holz aalte. Mhmmm, das war ein Frühstück der Extraklasse!!!

Da macht es mir auch nichts aus, erst im Büro an meinen Kaffee zu kommen. Kaffee kann ich immer und überall kosten, Tony aber leider nicht. Ich möchte gar nicht wissen, wie Jenny oder die andern Agenten vom NCIS reagieren würden, wenn ich statt hier am Schreibtisch zu sitzen und Kaffee zu trinken, Tony ran nehmen würde.

Eine lustige Vorstellung wie ich zugeben muss und schmunzelnd sehe ich zu meinem Geliebten rüber, der gerade dabei ist seine E-mails zu checken. Nach kurzer Zeit hebt er den Kopf und erwidert fragend meinen verträumten Blick. Ich grinse nur noch breiter, schüttele den Kopf und forme lautlos die Worte: “Später!“ Ich freue mich schon auf seine Reaktion, wenn ich ihm von meinen Fantasien erzähle, war er doch von der Idee eine Nummer im Fahrstuhl zu schieben mehr als begeistert.

Tony schaut mich zwar immer noch leicht skeptisch an, wendet aber letzten Endes seinen Blick wieder dem PC zu, natürlich nicht, ohne mir vorher eine Kusshand zuzuwerfen.
 

Gerade in diesem Moment öffnet sich die Fahrstuhltür und spukt Ziva und McGee aus.

„Morgen!“ grüßen sie gut gelaunt.

„Morgen ihr zwei.“ Grüßt Tony zurück, während ich ihnen lediglich durch ein Nicken zu versehene gebe, dass ich ihre Anwesenheit zur Kenntnis genommen habe.

Tim setzt sich ohne weiter Worte an seinen Tisch und fährt den Computer hoch, Ziva tut es ihm gleich, wirft jedoch immer wieder belustigte Blicke in Tonys Richtung.

„Ist was nicht in Ordnung Ziva?“ fragt dieser, als Ziva auch nach mehreren Minuten immer wieder verstohlen zu ihm hinüber sieht. Gleich fliegen hier wieder die Fetzten, ich sehe es schon kommen. Wie lange es wohl dieses mal dauert, bis ich eingreifen muss?

„Das sollte ich dich fragen. Dein Hals sieht aus, als hätte ein Blutegel drang gesaugt. Ein ziemlich großes Blutegel.“ Grinst sie ihn unschuldig an.

Verlegen zieht Tony den Kragen seines Rollkragenpullovers noch weiter nach oben, um den immensen Knutschfleck, den ich über die letzten Tage regelrecht gezüchtet habe, zu verdecken, jedoch ohne sichtlichen Erfolg.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht!“ versucht Tony das Gespräch schnellstmöglich zu beenden. Aber so leicht lässt die Israelin nicht locker, es ist ihre neuste Lieblingsbeschäftigung Tony mit intimen Fragen und Anspielungen über unser Liebesleben aufzuziehen.

„Ich wette, dass das ist nicht der einzige Kussklecks ist, oder? Wo hat er dich noch markiert? Brust, Bauch, oder in tiefern Regionen?“ folgt auch sogleich der nächste Schuss, den Tony aber gekonnt pariert.

„Erstens heißt das Knutschfleck und nicht Kussklecks, und Zweitens ist das allein meine Sache, wo und wie viele ich davon habe. Lass deine sexuelle Frustration nicht an mir aus. Wenn du neidisch bist, solltest du dir endlich einen Freund suchen liebste Zivaaaaa!“ Lächelt er zuckersüß und legt seine Kinn auf seinen Handflächen ab.

„Vorausgesetzt, du findest einen Mann, der lebensmüde genug ist, sich mit einer Schreckschraube wie dir einzulassen.“ Schiebt er mit einem spitzbübischen Glitzern in den Augen hinterher.

„Ich bin nicht sexuell Frustriert! Ich...“

„Habt ihr nichts zu tun?“ Belle ich in gewohnter Manier Richtung der Streithähne, woraufhin beide augenblicklich verstummen und mich anstarren. Ich bereite diesem Kindergarten lieber ein Ende, bevor Ziva am Ende noch handgreiflich wird, meinen Freund zu Hackfleisch verarbeitet und ich mir einen neuen Lover suchen muss. Außerdem geht es Ziva nun wirklich Nichts an, wo die übrigen fünf Knutschflecke auf Tonys Körper verteilt sind. Mit tiefern Regionen war sie schon gefährlich nahe dran.

„Noch ein Wort, und ihr könnt beide nur noch Vermutungen darüber anstellen, wo eure Schreibtische stehen, denn sie werden vor Akten nicht mehr zu sehen sein. Verstanden?“ bei den letzten Worten nehme ich vor allem Ziva ins Visier.

„Geht klar Boss!“ kommt es von beiden wie aus der Pistole geschossen und sie wenden sich brav ihren Akten zu. Geht doch!
 

Seitdem wir dem Team am Montag gesagt haben, dass wir ein Paar sind, geht es hier noch verrückter zu, als gewöhnlich. Ziva lässt keine Gelegenheit aus, um Tony zu provozieren, was regelmäßig in heftigen Wortgefechten endet. Das habt ihr ja gerade mit angehört.

Trotzdem bin ich froh, dass das Team mittlerweile Bescheid weiß. Sie haben es erstaunlich gelassen aufgenommen, ich hätte mit mehr Fassungslosigkeit gerechnet, wenn sich, die wohl potentesten, bindungsunfähigsten Frauenhelden von ganz Washington D.C. als Paar outen.

Ducky hat wie immer wissend gelächelt und gemeint: „Wurde auch Zeit, das ihr zwei Sturköpfe es endlich begreift!“. Er wusste also schon vorher, was Sache war. Vermutlich schon lange bevor wir es selbst überhaupt nur ahnten.

McGee hat erstmal erstaunt die Augen aufgerissen und noch lange geglaubt, wir wollen ihn auf den Arm nehmen. Aber wer kann es ihm verübeln? So oft wie Tony ihn schon reingelegt hat, da wäre ich auch skeptisch. Wobei diese Vorsicht bei McGee langsam aber sicher zu einer richtigen Paranoia ausartet. Letzten Endes konnten wir ihn aber überzeugen, dass er nicht wieder Opfer eines üblen Streiches wird und danach hatte er keinerlei Probleme mit unserer Beziehung. Abgesehen, von seinen plötzlichen auftretenden Farbwechseln ins Feuerrote, wenn Tony und ich kleine Zärtlichkeiten austauchen, sei es verbal oder körperlicher Natur. Palmer hingegen hat sich mehr für die Farbe weiß entschieden, als er von uns erfahren hat, passend zu seinem Kittel.
 

Abby war natürlich Feuer und Flamme, bei ihr habe ich auch nichts anders erwartet. Ihre erste Reaktion war es, mir euphorisch quietschend um den Hals zu fallen, bevor sie sich daran gemacht hat, Tony zu erwürgen. Während sie ihn in der Mangel hatte, hörte man zwischen ihren Entzückensschreien immer wieder Worte wie „zuckersüßes Paar“, „einfach niedlich“, „für einander bestimmt“, und ähnliches. Meinen Liebsten noch immer in einer Schwitzkastenartigen Umarmung, hat sie sich schließlich wieder beruhigt und mich warnend angefunkelt...

„Gibbsman?“ folgte ihre Frage mit Furcht einflößender Stimme.

„Was gibt’s Abbs?“ Bloß keine Angst zeigen, dachte ich, das riecht sie.

„Wenn du es wagst, meinen Tiger zu verletzten oder ihm das Herz zu brechen, dann werde ich dir einen schrecklichen Fluch auf den Hals hetzen und dich auf ewig Heim suchen. Nirgends wirst du dich vor mir verstecken können, ich werde dich finden und dann gnade dir Gott!“ Wie eine wütende Tigermutter die ihr Junges vor dem Urbösen beschützen will, drückte sie Tony noch fester an sich, wenn das möglich war und funkelte mich herausfordernd an. Irgendwie hatte ich in den Moment das ungute Gefühl, nicht einmal Gott könnte mir noch helfen, wenn ich unseren Racheengel erzürnen würde.

Nachdem ich ihr mindestens tausendmal versichert habe, dass das Letzte was mir in den Sinn kommen würde, wäre Tony in irgendeiner Weise weh zu tun, und es zusätzlich bei Berts Leben geschworen habe, war sie zufrieden gestellt und hat auch Tony endlich wieder in die Freiheit entlassen.

„Immer schön lieb zu mir sein Jetroh, sonst verpetze ich dich bei Abby!“ meinte Tony grinsend, als er wieder genug Sauerstoff in den Lungen hatte, um Frechheiten los zu werden.

„Werd ja nicht übermütig!“ ermahnte ich ihn, begleitet von einer Kopfnuss. Für diese hab ich mir dann sogleich einen Tritt gegen das Schienbein von Abbys Plateauschuhen eingefangen.

„Verdammt, Abbs was soll das?“ Fassungslos starrte ich sie an.

„Ich hab dich gewarnt, wag es nicht Tony weh zu tun!“ drohte sie erneut, mit erhobene Zeigefinger, in die Hüfte gestemmter rechter Faust und peitschenden Rattenschwänzen.

„Abby, ich hab ihm nicht weh getan, ich hab ihm eine Kopfnuss verpasst!“ Verteidigte ich mich. „Das habe ich schon immer so gemacht.“

„Früher war das was anderes! Jetzt ist Tony dein Freund, dein Partner, dein Seelenverwandter! Seinem Gefährten gibt man keine Kopfnüsse. Du kannst dich glücklich schätzen ihn zu haben! Verstanden?!“

Verstanden hab ich es, eingesehen auch, akzeptiert, ja, aber befolgen werde ich es nicht! Tony kriegt weiter seine Kopfnüsse, wenn Abby nicht in der Nähe ist, sonst hätte ja er absolute Narrenfreiheit und würde mir permanent auf der Nase rumtanzen. Als er das nächste mal meinte, er würde mich verpetzten, hab ich ihm schlicht und einfach mit Sexentzug gedroht. Daraufhin meinte er, ich könne ihm alle Kopfnüsse der Welt verpassen, auch die von Ziva und Timmy, solange ich es im Bett wieder gut mache und es für jede Kopfnuss im Gegenzug einen Orgasmus gäbe. Seitdem hat Tony damit angefangen Kopfnüsse zu sammeln, er führt sogar Buch, damit er ja keine vergisst. Wie gesagt, es ist alles noch verrückter als vorher.
 

Ziva hat damals lediglich auf hebräisch vor sich hin geflucht, wie ich später herausfand nicht wegen der Tatsache, dass wir zusammen sind, jedenfalls nicht direkt, sondern wegen der Wette, die sie verloren hatte. Wie sollte es anders sein, hat Abby natürlich schon seit Wochen eine Wette im ganz großen Stil am laufen.

Läuft was zwischen dem Boss und Tony. Oder nicht? So, oder so ähnlich der Wortlaut.

McGee und Palmer haben je 50 $ verloren, Ziva sogar 100$, dagegen haben Abby und Ducky ordentlich abgesahnt.

Aber der eigentliche Gewinner war Tony!!! Sehr zu meiner Überraschung hat er von allen abkassiert.

Wieso? Das habe ich ihn auch gefragt. Triumphierend grinsend hat er mir erzählt, dass er dabei war, als die eigentliche Wette vor 3 Monaten entstand. Ziva hätte damals entgegen ihrer Meinung, die Vorstellung wir wären zusammen weiter ausgeschmückt...

„Ich sehe es richtig vor mir, Tony als Betthäschen vom Boss!“ hätte sie bösartig grinsend gemeint.

„Selbst wenn Gibbs und ich ein Paar wären, wäre ich nicht sein Betthäschen! Ich würde genauso wie er eine aktive Rolle spielen.“ Hatte sich mein Damals-noch-nicht-Freund verteidigt.

„Ha! Das glaubst du doch selbst nicht. Du als gleichberechtigter Partner ist jawohl der Witz des Jahres. Ehe Gibbs sich von dir toppen lässt, lernen Schweine fahren.“

„Fliegen! Schweine lernen fliegen!!!“ hat er sie daraufhin angepflaumt. “Und ich wette, wir wären gleichberechtigte Partner, sowohl im Bett als auch sonst!!!“

„Wie du willst, nur für den Fall, das ihr ein Paar werden solltet, was völlig wahnwitzig ist, halte ich dagegen und sage, dass du den passiven Part einnimmst, und zwar ausnahmslos!“

„Gut, Hand drauf!“

Mit einem Handschlag entstand so eine zusätzliche Wette, in die schließlich alle anderen ebenfalls mit einstiegen. Alle Zivas Meinung teilend. Nachdem ich glaubwürdig bestätigt habe, das Tony nicht mein Betthäschen wäre, jedenfalls nicht so, wie sie es auffassen, hat der clevere kleine Bastard insgesamt 500$ abgesahnt.

„Davon können wir Unmengen an Gleitgel kaufen.“ hat er mir lüstern zugezwinkert.

Mich hat indes mehr der Umstand stutzig gemacht, dass die Wette vor 3 Monaten entstand. Da waren Tony und ich noch weit davon entfernt, ein Paar zu werden. Entweder hatte Tony die Wette nur als Spaß aufgebracht, oder um seine Ehre vor Ziva zu bewahren, oder aber er hat damals schon von meinen Gefühlen gewusst und diese gleichsam erwidert. Wenn dem so ist, hat er mich verdammt lange zappeln lassen. Tony zu erobern war alles andere als einfach kann ich euch sagen, zumal ich nicht wusste, wie er empfindet und unsere Freundschaft nicht riskieren wollte. Zu den genaueren Umständen werde ich ihn bei Gelegenheit noch aufs gründlichste ausfragen, ich habe da meine ganz eigene Verhörmethoden entwickelt, die ihn singen lässt wie ein Vögelchen.
 

Die Einzige, die negativ auf unsere Beziehung reagiert hat, war unsere geschätzte Direktorin Jenny! Das sie es nicht mit überschäumender Freude aufnehmen würde, damit habe ich gerechnet, aber das sie uns soviel Hass entgegenbringt, hätte ich dann doch nicht für möglich gehalten. Sie sagte kein Wort nach unserem Geständnis, sie stand einfach nur da. Blass geworden, als hätte sie einen Geist gesehen, die Lippen zu einem dünnen Strich aufeinander gepresst, bevor sie mich mit dem gezischten Befehl „Gibbs in mein Büro, SOFORT!“ zu einer Unterredung unter vier Augen bestellte hat.
 

Ich erinnere mich noch an jedes einzelne Wort unserer kleinen Unterhaltung:

„Jetroh, kannst du mir mal sagen, was das zu bedeuten Hat?!“ fuhr sie mich an, kaum dass die Türen ihres Büros hinter uns ins Schloss gefallen waren.

„Was soll was bedeuten Jen?“

„Tu nicht so unwissend, du weißt genau was ich meine. Du und DiNozzo, was soll das?“ keifte sie weiter, während sie ihren Schreibtisch umrundete und dahinter auf ihrem Stuhl platzt nahm. Sie bot mir mit einer Handbewegung an, mich ebenfalls zu setzten, aber ich ignorierte ihre Geste. Ich blieb lieber stehen, was sie mit zusammengekniffenen Augen ungehalten zur Kenntnis nahm.

„Was gibt es daran nicht zu verstehen? DiNozzo und ich lieben uns, ganz einfach!“ erklärte ich ihr mit ruhiger und sachlicher Stimme.

„Das ist doch lächerlich!“ ereifertt sie sich daraufhin.

„Ich wüsste nicht, was daran lächerlich sein soll!“

„Ich bitte dich Jetroh, wir wissen beide, das du ihn nicht wirklich liebst. Ihr seid beide Männer, du bist doch nicht schwul!“ Erklärte sie mir mit wild fuchtelnden Händen ihren Standpunkt.

„So? Ich liebe DiNozzo aber nun Mal, und da er, wie du richtig erkannt hast, ein Mann ist, genauso wie ich, muss ich zumindest eine homosexuelle Neigung haben. Obwohl ich es nicht als homosexuell bezeichnen würde, sondern tonysexuell, da mich andere Männer nicht im Geringsten interessieren.“

„Kannst du mir auch sagen, was du an ihm findest? Er ist ein Kindskopf, ein Pausenclown, ein Wichtigtuer, ein...“

„Es reicht Jen! Wag es nicht ihn in meiner Gegenwart zu beleidigen. Er ist alles was ich mir wünsche und mehr als du jemals warst, oder sein wirst!“ fiel ich ihr ins Wort und unterbrach ihre Schimpftriade, bevor sie noch etwas sagen konnte, wofür ich ihr an die Gurgel gegangen wäre.

„Pha, du willst ihn doch nicht ernsthaft mit mir vergleichen?“

„Nein, da hast du Recht. Ein Vergleich ist hier ohnehin überflüssig. Außerdem würde ich Tony damit beleidigen, wenn ich ihn mit dir auch nur ansatzweise in Verbindung bringen!“

„WIE KANNST DU ES WAGEN...!“ schrie sie, fuhr aus ihrem Stuhl auf um halbwegs mit mir auf Augenhöhe zu sein und mich wütend anzufunkeln.

„Nein Jenny, wie kannst du es wagen mich zu fragen, ob es mein Ernst ist, dass ich ihn liebe?“ Gab ich, in immer noch ruhiger Tonlage zurück, knallte allerdings meine zu Fäusten geballten Hände auf den Tisch zwischen uns und neigte mich zu ihr hinüber, damit sie auch ja jedes weitere Wort verstand. „Ich liebe ihn aus tiefstem Herzen, so sehr wie ich noch nie jemanden geliebt habe, entweder du akzeptierst das, oder nicht. Das ist mir im Grunde völlig egal, aber solltest du es wagen, mir und Tony Steine in den Weg zu legen, dann sei gewarnt. Du würdest dir damit einen mächtigen Feind machen, nämlich mich!“

„Drohst du mir etwa?“ fragte sie mich, mit zu einem Schutzschild verschränkten Armen vor der Brust.

„Gut erkannt! Denn ich verstehe in dieser Angelegenheit keinen Spaß. Wenn du meinem Glück mit Tony im Wege stehen willst, bitte! Aber glaub bloß nicht, das du irgendetwas tun kannst um uns auseinander zu bringen.“

„Glück? Ach komm schon, der Junge hat dir den Kopf verdreht, du kannst nicht ernsthaft von Glück reden. DiNozzo ist jung, attraktiv, gut aussehend, das gebe ich neidlos zu, aber mehr auch nicht. Er ist gut genug für eine Affäre, ein kleines Abenteuer, das du anscheinend dingend nötig hast, um dir selbst etwas zu beweisen, aber bald wirst du erkennen, dass du einen reiferen Partner brauchst. Jemanden auf den du dich verlassen kannst, der dir das Wasser reichen kann, der verantwortungsbewusst ist und in jeder Situation zu dir hält, der...“ zetert sie ohne Punkt und Komma.

„Haha, jemanden wie dich? Jetzt machst DU dich lächerlich Jenny.“ Lachte ich ihr höhnisch ins Gesicht. „Tony ist der Partner, nach dem ich all die Jahre gesucht habe. Er liebt mich so wie ich ihn, und er versucht nicht mich zu verändern. Er hält zu mir, auch wenn wir uns mal streiten, er tröstet mich, wenn es mir schlecht geht, und wenn ich über etwas nicht reden will, ist er einfach nur für mich da und drängt mich zu nicht. Er bringt mich zum Lachen und gibt meinem Leben einen Sinn, und das alle ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Außer das ich ihn aufrichtig liebe, auf meine Art. L I E B E, Jenny! Du weißt doch gar nicht was es heißt zu lieben, also erdreiste dich nicht, über unsere Liebe zu urteilen, denn das kannst du nicht!“

„JETROH!“

„Nein, kein einziges Wort mehr! Ich habe alles gesagt was gesagt werden muss. Guten Tag Miss Sherpard!“
 

Damit war für mich die Unterhaltung beendet und seither hat sie das Thema auch nicht mehr zur Sprache gebracht. Es ist allerdings auch erst einpaar Tage her, vermutlich herrscht gerade die bekannte Ruhe vor dem Sturm. Wie ich Jenny kenne, wird sie sich sicher nicht so schnell geschlagen geben, aber sie soll ruhig kommen. Ich wette, sie würde Tony am liebste feuern oder strafversetzten, aber sie weiß genau, das sie das ohne triftigen Grund nicht kann und solch einen Grund hat sie nun mal nicht und kann ihn sich auch nicht aus der Nase popeln. Außerdem kann sie es sich nicht leisten ihre kompetentesten Agents zu verliere, denn wenn sie Tony wirklich feuert, oder versetzten sollte, gehe ich in den Ruhestand, und dann kann sie den Laden hier genauso gut dicht machen. Sie ist machtlos und sie weiß es, genauso wie ich es weiß, und es macht mich glücklich das zu wissen.
 

Während ich meinen Gedanken an diesen ereignisreichen Tag nachhänge, beobachte ich verträumt meinen Engel, wie er seinen schlanken Fingern über die Tastatur fliegen lässt und mir von Zeit zu Zeit liebevolle Blicke zuwirft und mir sein umwerfendes Lächeln schenkt. In gewisser Weise hatte Jenny Recht. Tony hat mir den Kopf verdreht, mehr noch, er hat mir mein Herz gestohlen, aber darüber bin ich mehr als froh, denn wo wäre es besser aufgehoben als in seinen schützenden Händen? Verträumt lächele ich zurück, ich habe das Gefühl vor Glück zu platzen. Das Leben ist doch einfach herrlich!
 

Das laute PLING des Aufzuges schreckt mich aus meinen Gedanken auf, genau wie Tony, Ziva und McGee sehe ich in Richtung des Fahrstuhles.

Und was ich da sehe, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken, das Grauen höchst persönlich kommt aus den Tiefen der Aufzugskabine, oder besser gesagt, es wird heraus getragen.

„Morgen Leute!!! Schaut mal, was mir nachgelaufen ist!“ trällert eine überdimensional gut gelaunte Abby. „Ist die nicht Süß?“

Wie gelähmt starre ich auf das weiße Fellknäul, das unsere Forensikerin fest an ihre Brust drückt. Gelbe Augen sehen sich neugierig im Großraumbüro um, bleiben kurz an mir hängen und funkeln mich feindselig an, ehe der Blick weiter schweift und sein Ziel ins Visier nimmt. Kraftvoll strampelnd befreit sich das weiße Ungetüm aus dem Würgegriff der überraschten Abby, landet mit einem großen Satz vor Tony auf dem Schreibtisch, fängt inbrünstig an zu schnurrend und reibt sich an ihm wie, na ja, wie eine rollige Katze eben.

„Felicitas!“ stößt Tony verblüfft aus, und nennt meinem Alptraum somit beim Namen.

Hab ich vorhin noch gesagt, die Welt sein herrlich? Streicht das! Die Welt ist scheiße!!!
 

ENDE
 


 

Gut, wie gesagt, hier ist Schluss! Ende Gelände, Basta, Finito, Finish und aus!

Ich habe Gibbs lange genug leiden lassen und ich sage das jetzt nicht nur, weil er neben mir steht und mir ne Knarre an den Kopf hält. Nein *hehe*, dass hat damit rein gar nichts zu tun. *nervös rüber schau*

Und wer weiß, vielleicht schreib ich eines Tages eine Fortsetzung, bei dem Schluss bietet sich das ja an...

*Klick*

*Waffe entsichert*

*schluck*

Ähm, wohl eher nicht. *angst krieg*

Also, bis zu meinen nächsten verrückten Ideen. Und...ähm...wenn ihr Nix mehr von mir hört, dann haben Gibbs die Ideen ach nicht gefallen und ich betrachte mir die Radieschen von unten. Hoffentlich bis bald!

*Schild hochhalt: S.O.S.*



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  LittleHope
2015-05-11T16:57:15+00:00 11.05.2015 18:57
Richtig klasse und voll lustig geworden und ich mag den Namen Felicitas der passt richtig für die katze
Von:  Rose-de-Noire
2009-11-15T12:46:17+00:00 15.11.2009 13:46
Gott, diese Sprüche!
DIE, sind einfach nur der Hammer!
Und dann ist das ganze auch noch so endgeil (man verzeihe mir die passende Wortwahl)geschrieben...
Schade soll es das vorletzte Pitel sein...
Rose
Von:  Rose-de-Noire
2009-11-08T22:43:27+00:00 08.11.2009 23:43
'Türlich, wollen wir das wissen!
Ich zumindest.
Dieses Pitel, war ja dermassen was von HEISS... Ich glaub, ich brauch ne Kalte Dusche.
Greets
Rose
Von:  Rose-de-Noire
2009-11-08T22:30:34+00:00 08.11.2009 23:30
Hot, hot, hot!
Einfach genieal die Story!
Immer noch.
Greets Rose
Von:  Akisoldstuff
2009-11-01T16:33:17+00:00 01.11.2009 17:33
*hrrrhrrr*
hehe xD cool find ich gut^^
endlich bekommt der Gibbs-man dass was er will xD

LG AKl
Von:  Akisoldstuff
2009-10-24T16:00:18+00:00 24.10.2009 18:00
xD Richtig So !!!!
Gibbs hats geschafft^^ yeah^^ hoffen wir mald ass es so weiter geht und er nun noch sienen tony bekommt =)
Ich freu mich shcon wennd as nächste Kapi raus kommt^^

LG AKl
Von:  Akisoldstuff
2009-10-24T15:30:53+00:00 24.10.2009 17:30
HA ! Ich wusste doch dass es der besitzer ist der da so nervt xD
und gleich mal kriegt er eis von Tony rein gewürgt hehe weiter so
^^
Ohje jetzt sieht Tony vllt WO Gibbs das Katzentier hin hat >.<*duck*

^^
Von:  Azaloth
2009-10-24T15:20:49+00:00 24.10.2009 17:20
Huhu

nya.... *grrrr* nicht nur Gibbs wird den jenigen der da vor dr Tür steht langsam und qualvoll sterben lassen xD
der arme arme gibbs *sfz* ^^ ich hoff mal irgendwann kommt er zum ziel hehe

LG Azaloth & AKl
Von:  Akisoldstuff
2009-10-24T15:10:45+00:00 24.10.2009 17:10
Wahahahaha xD
Die Katze ist weeeeg und Tony liegt oben xD Gibbs hat freie bahn... oder? *mal hoff* xD
*gleich weiter renn*

Von:  Akisoldstuff
2009-10-23T16:29:28+00:00 23.10.2009 18:29
Ohhhhhhh *zerschmelz* wie süß Gibbs doch ist... *seufz**zerfließ*
und diese doofe katze xD wie gesagt eigentlcih mag ich katzen gern, aber die da geht mir gegen den strich *grrr* xD

hehe nya zu diener ENS =) Ich hab gesehen dass du noch keine kommis hast und ich schreib ja selbst FF und will manchmal gar net weiter shceiben, weil ich keine kommis bekomm xD
also hab ich mir gedacht ich schau mir mal die FF an und da sie mir, super gefällt MUSS ich doch einfach ein kommi hinterlassen xD
sooo genug gelabert^^ ich muss ne FF weiter lesen *zum näcshten Kapi husch*
Bis gleich xD LG AKl


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