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Von singenden Weihnachtsbäumen und anderen Katastrophen

Sephiroth vers. Christbaumkugel Reno (Sephiroth x Reno)
von

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Reno, wo bist du nur

Reno, wo bist du nur
 

Mit samt meinem Kaffee versank ich im Sessel, genoss die Aussicht und die Ruhe. Ich überlegte mir eine Strategie, wie ich an Tsengs gelassener Fassade zerren konnte. Mrs. Singer servierte Kaffee für meinen erwarteten Besuch und mich. Ich legte mein Cap ab und polierte meine Brille. Einige Wasserflecken zierten sie, aber nach den Erlebnissen der letzten Stunden, kein Wunder. Ich hörte sein bedächtiges Klopfen an meiner Tür und ich bat ihn einzutreten, aber ich drehte mich noch nicht um. Ich wollte ihm direkt gegenübersitzend in die Augen sehen, bei der„Zur-Rede-Stellung“ . Diesen Genuss wollte ich mir nicht nehmen lassen. Meine Lippen umspielte ein gerissenes Lächeln, als ich ihn höflich Räuspern hörte. Der Wutainese war so ein Widerspruch in sich. Er war perfekt darin nach außen kühl und reserviert zu wirken. Eine Eigenschaft, die man mir auch öfters nachsagte.
 

Ich durchbrach die Stille: „Setz Dich doch bitte, Tseng.“
 

Der Turk kam dieser Aufforderung sofort nach.
 

„Bedien’ dich.“
 

„Danke.“
 

Ich hörte, wie er sich eingoss, es sich bequem machte und das Wort ergriff.
 

„Was kann ich für Dich tun, Seph...iroth.“ Mein Lächeln verstärkte sich. Er schien sich erst noch an die neue Anrede gewöhnen zu müssen und ganz wohl war ihm dabei allem Anschein nach nicht.
 

„Ich möchte, dass Du mir ein paar Fragen beantwortest. Mir kamen heute so einige sehr merkwürdige Sachen zu Ohren.“
 

„Die wären?“, fragte mein Gast kühl.
 

„Sachen, die mich schon sehr nachdenklich stimmen, weil ich nicht weiß, was ich davon wirklich halten soll.“
 

„Bist du sicher, dass ICH die richtige Person bin, die Dir Deine Fragen beantworten kann?“
 

„Ja, dessen bin ich mir ganz sicher!“, und um die Verwirrung meines Gegenübers noch zu verstärken, lachte ich nur kurz sarkastisch auf. Das Opfer war eingekreist. Ich brauchte nur noch zuzuschlagen. Ich legte meine Fingerspitzen aneinander und zog die sprichwörtliche Schlinge zu.
 

„Ja, weil mir diese „Sachen“ aus Deinem Munde persönlich an mein Ohr drangen.“, ich konnte hören, wie er mit seinem Schluck Kaffee zu kämpfen hatte.
 

„Ach, tatsächlich?“, wie zu erwarten stellte Tseng vorsichtshalber die Tasse wieder auf den Schreibtisch und ich wusste, dass er mich jetzt ganz genau taxierte.
 

„Ja, wie zum Beispiel ...“,
 

durch meine Pause, die ich nun machte merkte ich, wie der Turk sich leicht verspannte. Ich hörte die verräterische Gewichtsverlagerung. Wieder ein Vorteil des kaum zu bestechenden Gehörs,
 

„ ...., dass Du Reno den Auftrag erteilt hast, mich zu hacken.....So aus ganz privaten Gründen.“
 

Wieder legte ich eine Pause ein und die Stille arbeitete für mich. Ein erneutes Geräusch vom Stuhl.
 

„Dann noch so seltsame Dinge wie, dass Reno ein leidenschaftliches Interesse an mir hätte und Du mich deswegen als sein „Spatzischatzi“ bezeichnest. ... Das Silberhaar lassen wir mal außen vor, da gibt es schlimmere Kosenamen für mich.“
 

Und zu meinem Vergnügen konnte ich nun vernehmen, dass sich die Fingernägel des Turks, nach dem letzten Satz, tief in die Sessellehnen vergruben vor Anspannung. Ich wartete, überschlug meine Beine und fuhr zufrieden fort meine Brille zu polieren.
 

„Du brauchst jetzt auch keinen zu verdächtigen, der geplaudert haben könnte! Ich habe alles persönlich und mit eigenen Ohren direkt von DIR gehört. Sozusagen aus erster Hand!“
 

Nun kamen wir zu dem Teil, wo das Opfer planlos wurde, woher der Angriff kam oder besser gesagt, was ihn da im Visier hatte.
 

„Hast Du wirklich das Gefühl, dass ICH ein Orientierungsproblem hätte? Dass ICH mich ständig verlaufe?..“
 

Der Stuhl knarrte jetzt lauter als die Male zuvor.
 

„Ich kann es ja nachvollziehen, wenn es denn so wäre, wie du beschrieben hast und Reno tatsächlich hoffnungslos in mich verliebt wäre, dass er dann meine Privathandynummer haben möchte. SEINE privaten Gründe sind mehr als einleuchtend, aber DEINE sind es für mich NICHT!“
 

Zeit zum Erlegen! Ich drehte mich nun um und sah wie sich Tsengs Augen immer und immer mehr weiteten, je mehr er verstand, wen er da vor sich hatte und sein Gehirn alles andere schlussfolgerte.
 

Genüsslich besah ich mir das Schauspiel, in dem der Turk um seine Fassung rang, an. Es gelang ihm auch sie zu wahren, aber es war eine Genugtuung für mich, dass ich es geschafft hatte, an seiner kühlen und künstlichen Fassade gekratzt zu haben. Er schwieg, denn ein Leugnen war sinnlos, das wusste er genauso gut wie ich. Er musterte mich allerdings noch mal nachdenklich, dann sah er mich anerkennend an.
 

„Nun gut...“
 

Mittlerweile lächelte ich ihn an,
 

„... irgendwie beruhigt es mich, dass Ihr Turks mich noch nicht mal erkannt habt, in meiner privaten Kleidung.“
 

Tseng stutzte.
 

„Ja, ich laufe öfter so herum. Aber eigentlich nur außerhalb des Gebäudes...Egal, wie dem auch sei, ich möchte dennoch wissen, warum Du unbedingt meine Handynummer haben wolltest und warum Du mich nicht einfach gefragt hast, ob ich sie dir gebe, sondern Reno beauftragt hast, mich zu hacken. Eigentlich hätte ich ja jetzt einen Grund sauer auf Dich zu sein...“
 

Der Turk wusste erst nicht was er sagen sollte, sah auf seine Hände und sah mir dann ernst und direkt in die Augen.
 

„Ich bin ganz ehrlich, ... für den Fall der Fälle, falls Dir etwas...“, er zögerte.
 

„Falls mir WAS?“, er wandte den Blick ab und meinte:
 

„Falls Dir mal etwas passieren sollte, dann könnte ich Dein Signal anpeilen....“
 

Betreten sah er zu Boden und ich wusste erst nicht, was ich darauf entgegnen sollte, denn mit so einer Antwort hatte ich wirklich nicht gerechnet. Dass er, ein Turk, sich um mich Sorgen machte. Er nahm das Freundschaftsangebot wirklich ernst. Ich war ihm nicht egal und das wurde mir nun klar. Unbewusst konnte ich noch einen seltenen Blick in das Innere dieses rätselhaften Wutainesen erhaschen, dessen Handy jetzt klingelte. Ich sah, wie Tseng die Mitteilung las und es dann niedergeschlagen anstarrte. Was auch immer in der Botschaft stand, es war offensichtlich nichts Gutes.
 

„Ist das Dein Privates?“, fragte ich ihn.
 

„Entschuldigung, ja, das ist es.“
 

„Darf ich mal?“, bat ich ihn, als er Anstalten machte es wieder verschwinden zulassen.
 

Irritiert reichte er es mir. Ich tippte ihm meine Handynummer in sein Gerät und gab es ihm wieder. Er sah mich nur fragend an.
 

„Meine Handynummer, aber wehe Du missbrauchst sie, um mir nachzuspionieren!“, ich musste lachen, weil seine Augen immer größer wurden.
 

Ich reichte ihm nur den Plätzchenteller, goss mir danach auch einen Kaffee ein und lehnte mich wieder zurück.
 

„Versprochen! Ich gebe Dir mein Ehrenwort, dass ich die Nummer nicht zum Nachspionieren benutze.“ Jetzt begann auch er zu lächeln, entspannte sich und machte es sich wieder bequem.
 

„Gut, dann wäre DAS ja geklärt.“ Ich lehnte mich zurück und musste amüsiert feststellen, dass der Turk vermutlich eine ziemliche Schwäche für Schokolade hatte. So, wie er sich über die Schokoplätzchen hermachte. Natürlich merkte er das und sah mich entschuldigend an. Ich schüttelte nur den Kopf und musste grinsen: „Bitte, die sind doch zum Essen da.“ Das ließ sich Tseng nicht zweimal sagen und mampfte weiter drauf los.
 

„Tseng, ich hab da noch ein Anliegen....“, schlagartig hörte der Wutai auf zu kauen und starrte mich groß an. „... viel mehr, ich bräuchte Deine Hilfe. ....Bitte, es ist wirklich nichts Schlimmes.“ Da wurde ihm wohl erst bewusst, dass er mich anstarrte. Er kaute dann weiter und blickte mich aufmerksam an. „Du als Turk, weißt besser bescheid in diesem Gebäude als manch anderer. Deswegen glaube ich, dass Du mir bei meinem Weihnachtsbaumproblem weiterhelfen kannst.“ Tsengs Augen weiteten sich und ich erzählte ihm das, was ich vor hatte und weswegen. „So, Du willst also im Foyer ein Baum aufstellen und ich soll Dir dabei helfen?“, er schlürfte nachdenklich von seinem Kaffee.
 

„Ja, ich weiß nur nicht, wie sie sonst den Baum da reinbekommen haben.“
 

„Mit einem Heli.“
 

Ich stutzte nicht schlecht.
 

„Mit einem Transporthelikopter. Extra für große Lasten ausgelegt. So ein Vieh kann aber nicht jeder fliegen“, gab er zur Erklärung auf mein Stutzen.
 

„Dann stellt sich wohl die Frage, ob wir so einen Heli da haben und vor allem auch so einen Piloten.“
 

„Korrekt. Wir haben zwar einen Osprey da, aber der einzige, der den fliegen kann, der heute noch Dienst hat, ist .... verschwunden.“
 

„Was soll das heißen, verschwunden? Ich vermisse keinen von meinen Leuten, soweit ich weiß und abgemeldet hat sich auch niemand.“ Ich warf zur Sicherheit noch einen Blick auf meine Notizen und auf den Bildschirm. Da war nichts.
 

„Ist ja auch ein Turk, der vermisst wird.“ Er holte wieder sein Handy raus und schüttelte nur den Kopf. „Mir wird eigentlich jetzt erst klar, wie wenig ich von ihm weiß ...“, er starrte in seine Kaffeetasse.
 

„Dann ist es das Beste, dass ich Dich so schnell wie möglich hier entlassen kann und Du Deinen Kollegen suchen kannst.“ Ich überlegte kurz und sah im Rechner nach, wer noch alles da war an Piloten, die möglicherweise fähig wären und einer stach sofort heraus. „Was ist mit Reno, der scheint mir auch ziemlich qualifiziert zu sein? Würde er das hinbekommen?“ Innerlich hoffte ich auf ein „Ja“, weil ich ihn gern wiedersehen wollte, doch Tseng seufzte nur auf.
 

„Das ist es ja, RENO ist verschwunden und niemand weiß, wo er ist...“
 

Ich konnte im letzten Augenblick meine Tasse abstellen und somit ein größeres Unheil verhindern. Dennoch verursachte ich ein ziemlich lautes Geräusch. Tseng sah mich nur entgeistert an. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, das einzige was ich rausbrachte war:
 

„Was??“
 

„Reno ist weg.“ Der Turk verkrallte sich in sein Handy.
 

„Warum? Was ist passiert?“ Ich konnte meine Gefühle nicht mehr ordnen, denn alle meine Gedanken kreisten nun um den Rotschopf.
 

Der Turk schluckte: „Ich glaub, ich hab ziemliche Scheiße gebaut.“
 

„Wieso das? Nun sag schon!“ Ich stand auf und kam um den Tisch rum. In mir machten sich Befürchtungen breit, dass ihm etwas passiert sein konnte, in einem Ausmaß, das ich SO nicht kannte. Der Wutai sprang auf und sah mich entsetzt an. Ich legte ihm aber beruhigend die Hände auf die Schultern. Ich wollte ihn jetzt nicht in Panik zu versetzen.
 

„Sag schon, was ist passiert. Was meinst Du damit, dass Du Scheiße gebaut hast?“, fragte ich betont ruhig, was im totalen Gegensatz zu meinem Inneren stand.
 

„Kurz bevor ich hier her kam, hab ich ihn wieder aufgezogen......“, er schluckte erneut „ .... mit Dir. Dass ich jetzt zu Dir gehen würde und so...weißt schon. ...Danach ist er einfach kommentarlos gegangen. So kenne ich ihn gar nicht......und jetzt weiß keiner, wo er ist, denn da wo er normal ist und sich besäuft, ist er nicht!“
 

Ich ließ den Schwarzhaarigen los und ging mehrmals auf und ab, bis mir dann etwas einfiel.
 

„Möglicherweise ist er in MEINEM Stammlokal. Denn da ist er ja häufig....“
 

„Du hast bitte WAS? Davon wusste ich ja gar nichts. Ich dachte immer, dass du nie ausgehst.“
 

Ich schüttelte nur den Kopf.
 

„Ich gehe durchaus weg, nur ziehe ich es vor, dort meine Ruhe zu haben. Darum habe ich immer versucht Euch abzuhängen. Bis auf einmal. Reno ist ganz schön hartnäckig und er hatte mich dann auch gefunden und wie ich sehe, hat er das für sich behalten.“
 

Ich konnte mir ein breites Grinsen dann doch nicht verkneifen. Kurzerhand griff ich zum Hörer und teilte Mrs. Singer mit, dass ich noch mal außer Haus sein würde. Das verwirrte sie zwar sehr, aber für mich gab es Wichtigeres. Reno.
 

Dann setzte ich mir wieder mein Cap und die Brille auf. Aus dem Schreibtisch holte ich noch ein Elixier hervor und drückte es dem Turk in die Hand, der es erst nicht annehmen wollte.
 

„Keine Widerworte! Ich weiß, dass heute etwas schief lief bei Deinem Training und Du dabei ziemlich stark verwundet wurdest. Du nimmst das jetzt!“ Ich sah in streng an, um meinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen. „Ich geh jetzt Reno suchen!“, dann öffnete ich das Fenster und sprang hinaus. „Finde ihn bitte.“, hörte ich den Wutai noch flüstern. Wenige Sekunden später landete ich etwas unsanft auf dem Asphalt. Tadelnd hörte ich schon Angeals Stimme im Hinterkopf hallen „Focus!!“ Das interessierte mich jetzt aber herzlich wenig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yun-Harla
2009-05-03T11:26:39+00:00 03.05.2009 13:26
Es ist zwar nicht Weihnachten, aber ich finde die FF trotzdem gut^^
Seph ist zwar ziemlich OOC, aber dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb ist er mir sehr symphatisch.

Der arme Reno >.<

Vielleicht schreibst du ja noch mal weiter ^.~

Liebe Grüße
Shizuka
Von:  sniper2931
2009-03-17T12:54:57+00:00 17.03.2009 13:54
Hoi!
So, nun auch von mir ein Kommi - spät, aber es kommt XD.
Wieder ein richtig tolles Kapi.
Man kann sich Sephiroths Freude, Tseng zu ärgern, richtig gut vorstellen XD. Diese harte Schale bröckeln zu lassen, würd mir sich auch Spaß machen.
Ich hoffe, dass Seph Reno auch wirklich in der Bar findet und ihm nix schlimmes passiert ist.
Schreib bitte ganz schnell weiter und bis zum nächsten Kapi!! GLG
Von: abgemeldet
2009-02-25T21:39:40+00:00 25.02.2009 22:39
Das glaube ich natürlich liebend gerne, dass Sephiroth die Situation in vollen Zügen genießt (wer würde das nicht?)
So ein wenig an des Turks Fassade zu kratzen, hätte mir bestimmt mit Sicherheit auch irre Spaß gemacht *sarkastisch grins* !!
Oh Mann, da wäre ich gern Mäuschen gewesen, während des Gesprächs und es hätte es nur allzu gerne aus nächster Nähe beobachtet.
Wie schön, dass die beiden jetzt so „dicke Freunde“ sind.
Wie schön, dass Schatzispatzi jetzt auch über die Fähigkeiten seines süßen Rotschopfes Bescheid weiß.
Bin ja schon auf Renos Reaktion gespannt, wenn er merkt, dass sein Herzchen alles weiß. *hach…schmelz*

Spann mich bitte nicht wieder solang auf die Folter!!!
Ich verspreche, ich halte dich auch nicht vom Schreiben ab. *lol*

Von:  SemSephiroth
2009-02-25T00:57:42+00:00 25.02.2009 01:57
Bevor ich es wieder vergesse ^^
Du machst es mir immer schwerer das alles in Worte zu fassen, es ist einfach ..., nein ich komm jetzt nicht wieder mit meinem Göttlich sonst hälste mich echt noch für bescheuert ^^
Ich mein du schreibst einfach briliant, es hat hand und fuß und ...
Ob ich jemals erleben werde das ich mal was zu kritisieren habe? Ich glaube nicht.
Aber jetzt plänkel ich wieder rum ^^

Hat jemals schon mal einer gesagt das du so gut schreibst das man alles bildlich vor sich sehen kann? Wenn nicht dann wurde es ja jetzt gesagt^^

Aber schäm dich was du da dem armen Reno antust, böse. muss dir wohl mal mit meiner Pann kommen.
Will ja mal hoffen das du das du das im nächsten kappi wieder gerade rückst, ansonsten *auf die Pann deut*

So und im großen und ganzen einfach wieder spitzen mäßig ^^

Und das war jetz viel Gerede mit wenig sinn ^^

Hdl Sem



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