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Die Liebe eines Niemands

Roxas x Sora
von

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Verzweifelte Hoffnung

So delle und schon ist wieder Freitag ^.^ Wie schnell doch eine Woche umgehen kann, was? Für mich ist sie zumindest schneller umgegangen, als sonst.

Als Vorwarnung möchte ich schon mal sagen, da man mich wegen dieses Kapitels köpfen wollte ^.^° Warum? Seht ihr wohl gleich selber.

Noch mal geht ein herzlichstes Danke an all meine lieben Kommischreiber :

Sohi,

Nami,

Yami,

Moon_Child,

anako-chan,

MizuYasha,

Schnurrer,

isis,

und Demyx-chan (sorry ich glaub bei dir hab ich mich noch gar nicht für dein letztes Kommi bedankt *in Schämecke stellt* werd aber noch darauf antworten. *knuddelt*)

Ich dank euch wirklich für die super schöne Unterstützung und eurer Feedback! DANKE!!!!

Aber nun geht es endlich mit Kapitel 3 weiter...

Ach ja *Taschentücherbox aufstellt* Bedient euch nur ^.^
 

Disclaimer:

Mir gehört selbstredend nichts aus dem Kingdom Hearts Universum, die Rechte liegen bei Disney und Square Enix. Ich verdiene damit kein Geld und mache das rein zum Spaß an der Freude...
 

Kapitel 3

Verzweifelte Hoffnung
 

Schwerelos.

Anders.

Neugeburt.

Ein leichter Wind wehte ihm um die Nase. Sanftes Licht hüllte ihn ein. Er öffnete die Augen und sah in den Sternenhimmel.

>Sterne, Licht der Hoffnung, erfüllt mir einen Wunsch<

Ein stechender Schmerz machte sich in seiner Brust breit. Er keuchte, hielt sich die Hand auf sein Herz.

Schmerz, er fühlte Schmerzen, aber nicht seine.

„Sora!“

Abrupt verschwand das Licht und die Schwerelosigkeit. Unbeholfen fiel er auf den Boden. Der Schmerz des Aufpralles pulsierte in seinem Nervennetzwerks.

Verwundert blickte er an sich hinunter. Er hatte einen Körper! Seinen Eigenen. Freudig strich der Blonde mit seinen Händen an sich herunter. Es stimmte. Roxas konnte seinen Körper fühlen, er war kein Geist mehr, keine durscheinende Gestallt.

„Ich bin kein Niemand mehr!“

Seine Freude wurde jäh unterbrochen, als er erneut einen Stich ins Herz bekam.

Die blauen Augen wurden ernst und strotzen voller Entschlossenheit. Ohne lange nachzudenken, rannte er los.

Das letzte Tor war offen. Der Weg zu Xemnas frei. Sein Weg führte ihn durch pure Verwüstung.

Er musste sich zusammenreißen, um sich nicht auszumalen, was hier stattgefunden hatte. Sora litt, er konnte es spüren. Der Braunhaarige war in Gefahr und brauchte ihn.

Der Blonde rannte und rannte. Immer nur ein Ziel vor Augen.

>Ich hab es dir versprochen, ich hab es ihm versprochen, wir werden uns sehen!<

Als es kein Weiterkommen mehr gab, blieb er stehen und konzentrierte sich auf Sora. Verzweifelt rief Roxas’ Geist nach dem des Braunhaarigen. Eine kleine schwache Empfindung antwortete ihm kurz.

Sofort öffnete der Blonde ein Portal und sprang hindurch.

Er landete in einem seltsamen, immer wieder verschwimmenden Raum. Doch weder Sora noch Xemnas waren zu sehen. Dafür aber Riku.

Schnell ließ er sich neben dem liegenden Kämpfer nieder. Vorsichtig legte er einen Arm um den Nacken des Silberhaarigen und drehte dessen Gesicht zu sich. Der Türkisäugige blutete aus zahlreichen Wunden. Roxas konnte fühlen, wie schwach er war.

„Was ist passiert?“, fragte er sanft.

Endlich sah der Liegenden ihn an. In seinen Augen spiegelte sich großes Leid.

„Sora … du musst … Sora … retten …“

„Wo ist er?“

Riku hustete gequält und spukte Blut aus.

„Xemnas … hat ... ihn geschnappt. Wir dachten er sei tot, …aber das war nur ein Trick … Er hat ihn entführt…“

Trotz Rikus großer Schwäche schaffte er es die Handgelenke des Blonden zu fassen und zuzudrücken.

„Bitte … du musst ihn … retten … , Roxas.“

Entschlossen nickte der Blauäugige.

„Das werde ich! Aber vorher bringen wir dich hier raus.“

Verhemmt schüttelte der Größere den Kopf. In seinen Augen zeigte sich pure Entschlossenheit.

„Sora … ist wichtiger …“

„Sora würde es mir nie verzeihen, wenn ich seinen besten Freund einfach so zurücklasse. Wo sind die anderen?“, wiegelte Roxas ab.

„Im Reich des … Lichtes, … Destiny Islands.“

„Gut. Erinnere dich an deine Heimat. Versuch dir den Ort ganz genau vorzustellen. Konzentrier dich.“

Der Langhaarige schloss die Augen.

„Sag mir, was du siehst.“

„…Strand, Meer, … Palmen … Hütte …“

„Wer wartet dort auf dich?“

„…Der König … Kairi … Freunde …“

Auch der Blonde schloss die Augen und in seinem Geist entstand die beschriebene Umgebung. Die Bilder wurden klarer, schärfer. Der Nebel lichtete sich vollends und er konnte den wunderschönen, hellen, warmen Strand sehen. Jemand stand dort und schien regungslos aufs Meer zu starren, ein Mädchen.

Langsam hob er seinen Arm und vor ihm öffnete sich ein Portal. Als er der Windzug an seinen Fingern spürte, öffnete er wieder die Augen. Ohne weitere Reden stand er auf und zog den Langhaarigen zu sich hoch. Vorsichtig umfasste er den geschundenen Körper. Doch als er mit dem Türkisäugigen durch das Portal zu gehen, schob dieser ihn etwas von sich.

„Nein … Sora … braucht dich … ich schaff das … schon.“

„Aber?“

Wohl war dem Kleineren wirklich nicht dabei. Er wusste nicht genau, wo Riku landen würde und ob jemand da war, der sich um seine Verletzungen kümmerte.

Bestimmt richtete sich der Ältere auf und demonstrierte das er es alleine schaffen würde.

„Ich werd’s über…leben … Sora …“, beharrte er.

Endlich nickte der Blauäugige und wirbelte endlich herum.

„Rette ihn … Roxas … ich vertau ihn dir … an.“

Mit letzter Kraft ließ sich Riku in das Portal fallen.
 

Er lief und lief. Doch er schien nicht einen Meter voranzukommen. Als würde ihn eine unsichtbare Macht festhalten. Dieser Raum war durch ein Wesen geschaffen worden, welches es gar nicht geben durfte. Ein Niemand hatte diesen bizarren Ort hervorgerufen. Es war die Welt der Niemande. Nur Wesen ohne ein richtiges ‚Sein’ konnten sich hier unbeirrt bewegen. Doch er, Roxas, war kein Niemand mehr. Durch das helle Licht, welches von der zerstörten Maschine Ansems ausgegangen war, hatte er diesen neuen, eignen Körper bekommen. Roxas war real, nicht mehr zerrissen. Doch diese Welt in der sich befand war es.

So froh er auch darüber war, nun behinderte sein neues ‚Ich’ ihn.

Sein Atmen ging keuchend. Jedes Luftholen tat weh. Ein ‚richtiger’ menschlicher Körper war wesentlich anfälliger auf Schmerzen. Niemande verspürten diese nur sehr selten und dann auch nicht so extrem. Es würde also dauern, bis er sich an sein neues Leben gewöhnen würde.

Aber all diese Erkenntnisse brachten ihn nicht weiter. Sora brauchte ihn und das dringend.

>Sora<

Noch einmal mobilisierte er seine Kraft.

„Ich werde mein Versprechen halten!“

Mit einem Mal schien seine Fessel verschwunden zu sein. Er machte einen riesigen Satz nach vorne und sprang durch die verschwimmende Wand vor ihm.

Doch was er am anderen Ende sah, ließ ihn aufkeuchen.

Xemnas hatte sich seinen braunhaarigen Freund geschnappt und war gerade dabei ihm sein Herz zu rauben.

„Sora!“

Ein wimmerndes Keuchen, gefolgt mit einem Schrei des Schmerzes hallte Roxas entgegen.

Etwas braute sich in der Brust des Blonden zusammen. Er spürte eine wilde Entschlossenheit und große Kraft in sich aufbäumen. Ohne sich dessen Gefühl bewusst zu sein, rannte er auch schon auf Xemnas zu.

In seinen Händen hielt er seine beiden Schwerter. Roxas sprang vor und holte mit seinem rechten Arm aus. Das linke Schwert benutzt er als Abwehr vor seinem Oberkörper. Sein Angriff kam frontal und traf … Xemnas’ Spiegelbild.

Er blockte dessen Angriffe ab und versucht den richtigen Xemnas zu erreichen. Er prallte gegen ein Schutzschild und wurde immer wieder einige Meter zurückgeschleudert. Roxas landete unsanft auf dem Boden.

Wütend zog er seinen Augenbrauen zusammen, sprang auf und attackierte seinen Feind. Das Gefühl in seiner Brust nahm an Intensität zu. Es berauschte ihn. Immer und immer wieder schlug der Blauäugige zu.

„Ah vielleicht sollte ich mir dein Herz, statt seines nehmen. Deine Wut und dein Hass sind beachtlich, Roxas.“

Der Blonde blickte zu Sora. Dieser würde nicht mehr lange durchhalten. Sein Körper wurde schwächer. Er würde Xemnas nicht mehr lange standhalten können.

„Wie auch immer. Erst hol ich mir seins anschließend deines. Zwei sind immer noch besser, als eins, nicht wahr?“

Ein tiefes Grollen entwich Roxas Kehle, als er endlich das Spiegelbild von Xemnas zerstört hatte und weiter auf den Richtigen zusprang. Er holte mit seinem Schwert aus, weit aus. All seinen Zorn, seinen Hass legte er in diesen Angriff. Diesen Vergeltungsschlag würde der Anführer der Organisation nie vergessen.

„Zu spät!“

Ein strangulierter Schrei erfüllte diese verzerrte Wirklichkeit. Roxas Angriff kam und wurde von einem gleißenden Licht zurückgestoßen.

Geblendet musste er die Augen schließen.

Xemnas’ diabolisches Lachen hallte in seinen Ohren.

„Zu spät! Du bist zu spät, Roxas. Sein Herz gehört mir … MIR!“

>NEIN!<

Sein Herz setzte aus. Es war ihm als würde er einen Schlag in den Magen bekommen nur, um anschließend in ein dunkles Loch zu fallen.

Entsetzt sprang er auf. Sein Blick brannte sich auf Xemnas. In seiner rechten Hand hielt er Soras Herz. Das helle Licht, was eben erst noch alles geblendet hatte, war nun von flackender Schwärze umgeben.

Roxas Augen wurden vor Entsetzten groß.

Das durfte nicht sein, das konnte nicht sein.

„Sieh her, das ist das Herz des Schlüsselschwertträgers. Das mächtigste Herz, aller. Endlich ist es mein.“

Der Blonde riss seinen Blick von dem einst strahlenden Herzen ab und sah zu Xemnas’ Füßen. Dort lag der Besitzer dieses straken Herzens. Er lag auf dem Rücken, seine Arme von sich gestreckt. Sein Kopf lag zur Seite.

Ohne das es Roxas mitbekam füllten sich seine Augen mit Tränen.

>Nein … nein bitte nicht noch einmal …<

Genau so hatte Axel gelegen, als er gestorben war. Zu dieser Zeit war er zwar mit Sora wiedervereinigt gewesen, aber er hatte es dennoch miterlebt. Schmerzlich überkam ihn diese Erinnerung.

Schmerzen pulsierte in seiner Brust. Doch sofort keimte ungezügelter Hass auf.

„Du Bastard!“, schrie der Blonde.

Ohne Sinn und Verstand attackierte er den Anführer der Organisation. Tränen liefen immer noch seine Wangen hinunter, doch er kämpfte verbissen weiter. Schlug immer wieder auf den Größeren ein. Dieser taumelte bei den gewaltigen und kräftigen Schlägen zurück. Roxas holte mit rechts aus.

„Das ist für Axel!“

Sofort folgte ein Schlag mit links.

„Das ist für Sora!“

Wieder musste der Angegriffene einen Schritt nach hinten machen..

„Das ist für Riku!“

Eine doppelte Attacke mit beiden Schwertern, versetzte dem Anführer zwei schwere Streiche an den Schultern.

„Und das…“

Roxas wirbelte mit beiden Schwertern herum. Nahm sie anschließend beide ausgestreckt nach vorne. Energie sammelte sich in beiden Hiebwaffen. Weiße und schwarze Blitze züngelten um die Klingen.

„… ist für MICH!“

Er stieß zu. Die Schwerter durchbohrten seinen Gegner und die Energie löschten Selbigen aus.

Keuchend fiel der Blauäugige auf die Knie. Klirrend verlor er die beiden Schwerter aus den Händen. Sein ganzer Körper schmerzte. Anscheinend hatte er zu viel Energie eingesetzt. Er zitterte vor Erschöpfung.

Als plötzlich etwas sanft in seine Hände fiel, blickte er erschrocken auf. Es war Soras Herz. Eine angenehme Wärme ging von diesem aus. Die dunkle Aura war zwar verschwunden, doch es leuchtete nur noch sehr schwach.

Sofort stand Roxas auf und ließ sich neben Sora wieder nieder. Vorsichtig hielt er seine Hände über die Brust des Liegenden. Behutsam öffnete er seine Hände und das angeschlagene Herz verschwand wieder im Körper seines rechtmäßigen Besitzers.

Ein sehr leises Keuchen entfloh dem Braunhaarigen.

Angespannt und sehr besorgt musterte der Blonde den Liegenden.

„Sora? Bitte sag was.“

Ein weiterer dünner Laut entkam den trocknen und an einigen Stellen gerissenen Lippen.

Ängstlich schob Roxas einen Arm unter Soras Rücken und hob ihn etwas vom Boden auf.

Der Anblick des Kleineren war furchtbar. Er war sehr schwer verletzt, es gab wohl keine Stelle an dessen Körper, die unbeschadet davon gekommen war. Überall Schnitte, Schürfungen, Prellungen. Außerdem war sein Körper kalt, eiskalt.

Tränen liefen die Wangen des Sitzenden hinunter.

„Bitte mach die Augen auf.“

Nur sehr, sehr langsam öffnete der Braunhaarige die Augen einen Spalt.

„…Ro…xa…s…“

Angesprochener riss die Augen verwundert auf. Konnte es war sein und sein einstiger ‚Jemand’ konnte sich an ihn erinnern? Vielleicht sogar an ihren Traum, ihr Versprechen?

„Du, du erinnerst dich an mich?“

Schwach versuchte der andere zu nicken. Es gelang ihm nicht ganz.

„An … alles … Ich … bin … froh, … d…a…s…s …“

Die Stimme wurde immer heiserer. Auch Soras Augen fielen wieder zu.

„Pssst! Rede nicht, du…“

Er brach seinen Satz ab, als sich eine Hand des Braunhaarigen auf seine legte.

„… du hast … dein Ver…sprechen … ge…halten … da…nke … Schade, dass… uns … nicht mehr … Zeit … ge …gönnt … ist.“

Das Herz des Blonden zog sich schmerzend zusammen. Er wollte es nicht hören, nicht wahrhaben. Das durfte nicht sein!

Doch der Körper sacke in seinen Armen zusammen und die kleine Hand, die noch eben auf seiner gelegen hatte, fiel leblos nach unten.

Er riss die Augen auf und sah entsetzt auf den bleiernen Körper hinunter.

„Nein… nein … NEIN!!! SORA!!!“

Heiße Tränen flossen über sein Gesicht. Verzweifelt drückte er den Kleineren an sich. Versuchte ihm etwas von seiner Lebensenergie abzugeben.

„Bitte, du darfst nicht einfach sterben! Nicht hier, nicht jetzt! Wir wollten uns treffen, über alles reden … hast du das vergessen? Ich lass dich nicht gehen! Du, ich, wir gehören zusammen!“

Er löste sich etwas von dem Kleineren und sah verzweifelt in das liebliche Gesicht.

„Warum, warum nur dürfen wir uns finden? Nur damit wir wieder auseinandergerissen werden?“

Roxas warf den Kopf in den Nacken und schrie schmerzhaft auf. All seinen Schmerz und Hilflosigkeit hallten verzerrt im Nichts.

„WARUM?!“

Sein Körper begann zu zittern. Noch immer flossen Tränen über seine Wangen. Noch einmal ließ er seinen Blick über den Körper in seinen Armen gleiten. Dessen Herz schlug nicht mehr und auch seine Atmung hatte aufgehört. Anschließend legte er Sora sanft ab.

„Ich werde nicht erlauben, dass du hier stirbst. Lebe für uns beide …“

Vorsichtig beugte er sich zu den rosigen Lippen hinunter. In ihrem Traum hatte er sie berührt, ob es sich nun anders anfühlen würde? Schließlich war es nur ein Traum gewesen, dieses Mal war es real.

„Kuss des Abschieds …“

Der Blonde schloss die Augen und seine Lippen verschmolzen mit denen seines Engels.

Süß, es schmeckte so unendlich süß. Doch waren die Lippen kalt, tot.

Er löste sich wieder von dem Kleineren.

„Ich werd wohl nie erfahren, wie sich ein richtiger Kuss anfühlt.“

Roxas lächelte traurig.

„Sei’s drum. Du bist wichtiger. Leb wohl, Sora.“

Seine Hände hielt er mit den Handflächen nach unten auf die Brust des gefallenden Freundes. Er konzentrierte all seine Kraft auf seine Hände. Die Energie pulsierte in seinen Fingerspitzen. Es tat weh, als sich jedes Fünkchen Lebenskraft in seinen Händen ansammelte. Doch es reichte noch nicht.

Weiter und weiter lenkte er seine Energie aus seinem gesamten Körper in seine Hände.

Sein Atmen ging keuchend. Ein Anzeichen, das er sein Limit erreicht hatte. Zum letzten Mal öffnete er seine Augen und sah auf das schöne Wesen vor sich hinab.

Ja, dafür war es wert, sich aufzugeben. Er schloss seine Augen wieder.

„Herz, aller Herzen, schlag und öffne die Tür zum Licht!“

Mit einem Schlag ließ er all seine Energie in das schweigende Herz frei.

Gleißendes Licht hüllte sie ein. Kurze Zeit später fühlte er nichts mehr…
 

Schwerelos.

Unendlich leicht.

Sanfte Wärme.

Ein Gefühl der Vertrautheit.

„…Roxas … wach … auf.“

Aufwachen? Träumte er? Wieso gab es ihn denn noch? Hatte sich sein Körper nicht aufgelöst?

Vorsichtig versuchte er die Augen zu öffnen. Ein sanftes Licht schien ihm entgegen.

Doch er konnte sich nicht mehr auf die weitere Umgebung konzentrieren. Das, was er da vor sich sah, nahm ihn regelrecht gefangen. Seine Augen waren groß, als er seinen Gegenüber musterte.

Vor ihm hockte er. Rebellisches braunes Haar, das sich strikt weigerte in einer anderen Form zu bleiben. Tiefe, meerblaue Augen, die reiner schienen, als Quellwasser, das sich gerade den Weg an die Oberfläche gesucht hatte. Ein süßes unschuldiges Lächeln lag auf dem engelgleichen Gesicht.

„Sora?“

Ein leises, sanftes Lachen hallte in seinen Ohren.

„Ja Roxas, ich bin es und bevor du fragst, wir befinden uns in einem Traum.“

Die aufkeimende Freude in dem Blonden sank und wandelte sich in Trauer.

Er nahm den Blick von seinem Freund und sah zu Boden. Roxas konnte es nicht vermeiden, dass ihm Tränen in die Augen stiegen.

Also waren sie dazu verdammt sich nur in Träumen begegnen zu können.

„Was hast du Roxas?“

Die sanfte Stimme war ein lindernder Balsam für seine angeschlagene Seele. Doch es änderte nichts daran, dass sie wieder auseinandergerissen werden würden.

„Roxas?“

Eine sanfte Hand legte sich unter das Kinn des Blonden. Behutsam wurde sein Kopf angehoben und er blickte in das besorgte Gesicht des Braunhaarigen.

Schnell fing er die Hand des Kleineren ein.

„Begreif doch, Sora. Es ist NUR ein Traum. Wir sind dazu verdammt uns nie wirklich gegenüberstehen zu können. Zumindest nicht für sehr lange Zeit. Wenn dieser Traum endet, wird es mich gar nicht mehr geben!“

Die Augen seines Gegenübers wurden traurig.

„Wieso … glaubst du das Roxas?“

Er wich dem Blick des Braunhaarigen erneut aus.

„Ich weiß es einfach, Sora.“

Es herrschte einen Moment Schweigen. Doch Roxas unterbrach sie nach einer kleinen Weile wieder.

„Sora?“

„Mhm?“

„Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“

„Was denn?“

„Ich möchte, dass du glücklich wirst, also such bitte nicht mehr nach mir. Auf deiner Insel warten deine Freunde auf dich ... Riku. Geh zu ihnen und werd mit ihnen glücklich.“

„… Roxas …“

Der Blonde blickte Sora an.

„Versprich es mir … bitte.“

„Ich versprech es, aber…“

Schnell legte der Größere ihm einen Finger auf die Lippen.

„Kein aber, Sora! Glaub mir bitte, wenn ich sage, dass du nicht glücklich werden würdest, wenn du auch weiterhin versuchst, mich zu finden. Uns ist nur noch dieser Traum vergönnt. Wir werden uns nicht wiedersehen.“

Vorsichtig wurden seine Wangen von den weichen Händen des Braunhaarigen umfangen. Sanft wurde sein Kopf angehoben und er begegnete den wunderschönen blauen Augen.

„Ich versteh dich nicht, Roxas. Warum können wir uns nicht wiedersehen?“

„Weil … weil …“, er geriet ins Stocken, wie sollte er das denn jetzt sagen?

„Weil?“, hackte der Kleinere nach.

Zärtlich umfasste er die Hände des Braunhaarigen und nahm sie von seinen Wangen.

„Mich gibt es nur noch in deinen Erinnerungen. Ich werde keinen weiteren Traum mit dir teilen können. Es gibt mich nicht mehr, ich … ich bin … t …“

„Nein! Bist du nicht!“ , unterbrach ihn Sora, „Wenn du tot wärst, könntest du nicht hier sein. Ich … ich lass dich nicht gehen.“

Ehe sich Roxas versah, hatte der Braunhaarige seine Hände befreit und klammerte sich an den Blonden.

„Du hast mir mein Leben gerettet. Wir … wir haben so lange gebraucht, um endlich zusammen sein zu können, da … da lass ich dich nicht einfach gehen.“

„Sora.“

Er wollte den Kleinen etwas von sich schieben, doch dieser umarmte ihn nur noch fester.

„Nein! Wir waren einige Zeit vereint und ich wusste nichts von dir und als ich mich dann endlich erinnern konnte, wurden wir fast für immer getrennt. Aber dann kamst du und hast mich gerettet und jetzt soll ich dich wieder hergeben? Niemals!“

Roxas spürte wie Sora begann zu zittern und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.

„Ich würde doch gern bei dir bleiben. Ich hab alles aufgegeben nur um den Traum weiterleben zu lassen, irgendwann bei dir sein zu können. Doch ich konnte nicht zulassen, das Xemnas dich tötet, deswegen hab ich dir meine letzte Kraft geschenkt.“

„Warum…?“, schniefte der Braunhaarige.

Eine leichte Röte stieg in den Wangen des Blonden auf.

„Weil, weil ich dich eben sehr mag.“

Er legte eine kurze Pause ein, bevor er leise weitersprach.

„Viel zu sehr.“

Verlegen räusperte sich der Größere und drückte Sora endlich etwas von sich.

Etwas irritiert blickte Weggeschobener zu ihm auf. Der Braunhaarige legte den Kopf leicht schief.

„Roxas?“

Dieser wandte seinen Blick in eine andere Richtung.

„Es ist Zeit. Denk bitte an dein Versprechen. Ich bin mir sicher Riku wartet schon auf dich.“

Er konnte noch immer den starken Ausdruck in den Augen des Silberhaarigen sehen, als dieser darauf bestand, dass er, Roxas, Sora retten sollte. Riku fühlte wohl ähnlich wie er. Sie beide würden alles für den Kleinen aufgeben. Sogar ihr Leben. Bestimmt würde ihn der Türkisäugige glücklich machen. Er hatte einen eigenen Körper und würde Sora wahrscheinlich auf Händen tragen.

>Er kann es wenigstens< dachte er betrübt.

Roxas wandte sich um und ging ein paar Schritte in die weiße Unendlichkeit. Nie wieder würde er den Braunhaarigen sehen.

Sein Hals zog sich zu und ihm war, als würde man ihm die Luft abschnüren. Ohne das er es merkte rannen ihm klare Tränen die Wangen hinunter. Immer weiter schritt er in seine neue Ewigkeit.
 

Völlig verwundert blickte Sora dem Blonden nach.

>Warum sagt er erst so was und geht dann weg?<

Sein Herz schlug immer noch viel zu schnell. Das Geständnis seines ehemaligen Niemands hatte ihn etwas unerwartet getroffen. Ein stechender Schmerz durchzog kurz seine Brust, als er sah, dass sich Roxas immer weiter entfernte.

>Warum lässt du mich hier zurück? In dieser trostlosen Ebene?<

Entschlossen ballte er seine Hand zur Faust und rannte dem anderen nach.

>Wir werden uns nicht noch einmal trennen!<

Stürmisch umarmte er den Blonden von hinten und drückte sich eng an dessen Rücken.

„Du darfst nicht gehen! Es ist mir egal, was du glaubst, ich glaube nicht daran, wir sind zusammen und werden es auch bleiben und außerdem …“

Roxas seufzte leise.

„Sora…“

„Nein! Versteh es doch endlich Roxas, ich hab dich auch sehr gern und ich möchte nie wieder von dir getrennt werden. Sicher ist Riku mein bester Freund und wird es immer bleiben, aber du, du warst mir stets noch näher. Wir waren eins du weißt alles, wirklich alles über mich. Du wirst immer ein Teil von mir bleiben, du kannst also gar nicht gehen!“

Seine Stimme bebte vor Verzweiflung.

„Sora …“ , versuchte es der Blonde erneut.

Doch Angesprochener drückte sich noch enger an ihn.

„Ich lass dich nicht gehen und wenn wir hier für alle Ewigkeiten stehen müssen.“

„Sobald du aufwachst, ist diese Ewigkeit vorrüber. Mach es uns doch nicht noch schwerer.“

„Dann werd ich eben nicht aufwachen!“, erklärte der Braunhaarige trotzig.
 

Ein leises gequältes Lachen entwich den Lippen des Blonden.

Doch schon ein paar Sekunden später fühlte er sich seltsam. Sein Körper wurde durchscheinend. Es war also soweit.

Vorsichtig drehte er sich um und sah in die ebenfalls von Tränen gefluteten Augen. Er strich noch mal kurz durch das widerspenstige, aber dennoch weiche, Haar seines Freundes.

„Lebwohl Sora.“

Vorsichtig hauchte er ihm noch einen Kuss auf die Lippen, wie bei ihrem ersten Traum.

Er spürte, wie sich sein Körper immer weiter auflöste. Eine sanfte Wärme lullte ihn ein und entführte ihn immer weiter.

Noch einmal sahen sie sich tief in die Augen. Er liebte diese bedeutungsvollen Augen seines Freundes und fühlte sich geehrt sie auch zu haben. Dieser sah ihn daraus allerdings verzweifelt an und ein dünner Rinnsal floss über seine Wangen. Die rosafarbenen süßen Lippen zitterten, genau wie der Rest des zierlichen Körpers.

Doch bevor Roxas gänzlich verschwand, zerschnitten bittersüße Worte die Stille.

„Ich liebe dich, Roxas.“

Seine Augen weiteten sich, doch bevor er etwas erwidern konnte, zersprang der Traum in tausend Scherben.
 

Ende des 3ten Kapitels
 

Ich hoffe ich konnte euch auch mit diesem Kapitel wieder zu Tränen rühren und das sich das Warten gelohnt hat. Wenn ja dann freue ich mich euch in einer Woche noch mal wiederzusehen. Dann gibt es das letzte Kapitel -^.^-
 

Kapitel 4 - Träume und Wünsche unterm Sternenhimmel
 

Bis dahin alles Liebe eure Taja-chan ^.-



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-02-21T01:10:54+00:00 21.02.2010 02:10
Ich hab geheeeeeeeeeeeeeeeeult QQ
Die armen zwei >_<
*hofft total dass es ein Happy End gibt* Q____Q
ich werd auf ewig dein Fan bleiben Q___Q!!!!
*Heulend weiterles* QQ
Von:  Xalphania
2007-06-27T10:05:06+00:00 27.06.2007 12:05
TTT.TTTT
verdaaaammmmt, warum is das denn so traurig????
*tränenüberströmt vorm pc hock mit berg von benutzten taschetüchern im hintergrund*
sorry...ich glaub, ich hab alle deine taschentücher aufgebraucht..tut mir leid....

am schlimmsten fand ich, wie sora am ende roxas noch gesagt hat, dass er ihn liebt, roxas aba nich mehr antworten konnte.... zum totflennen...

aber i-wie mag ich solche ffs...bei denen man weinen kann... das befreit i-wie...
mein gott, laber ich ein zeugs...bin halt noch zu berauscht von der ff... hehe...

hab sie an einem stück gelesen xD
und ich hab echt mit der nasenspitze vorm bildschirm geklebt, weil ich wissen wollte, wies weitergeht!

und, wehe, es gibt nich irgendeinen klitzekleinen anflug von happy end!!
dann muss ich wohl bei dir einbrechen und deinen taschentuch vorrat plündern xDD
ich könnte mich dann vielleicht auch noch zufällig zu deinem bett verirren, in dem du schlafend liegst. und wenn ich dann auch noch zuuuuuufääälllig ein messer dabei habe....dann gibts n blutbad...
und wenn ich keins dabeihab, klau ich halt eins aus der küche xDD
(nich ernst nehmen u.u ich laber oft son zeugs)

xalphania
Von:  Vergangenheit
2007-06-25T15:39:44+00:00 25.06.2007 17:39
Oh weia, dass war ja hochdramatisch. Wenn Roxas sich geopfert hat, wie wird es dann zum Happy End kommen? oô

Mein Riku, der Arme, ihn hatte es ja ganz schön erwischt. Ich hoffe, dass das am Strand Kairi war und sie sich gut um ihn kümmert. Dann wäre sie wenigstens zu etwas gut.

Der Kampf gegen Xemnas hätte noch ein wenig mehr ausgeführt werden können, er war ein wenig kurz wie ich finde. Ein paar mahr Details, wie bei der Kampfszene Roxas gegen Riku, wären schön gewesen. Aber ich nehme an, dass du beim Schreiben möglichst schnell zu der Szene mit dem HErz kommen wolltest. ^^ Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass die Szene mit dem Herzen und dessen Rückholaktion dir an dieser Stelle wichtiger war. XD Apropos Rückholaktion, dabei kamen viele Emotionen rüber und da kam die Wucht der Schläge, die von Roxas Zorn verstärkt wurden auch richtig zur Geltung. Diese zweite Kampfszene des Kapitels gefiel mir besser.

Mah, kein Riku mehr und auch kein Axel. *seufz* Nur noch Chibis. Sie sind ja sehr süß und ich finde, dass Roxas seinen Job als Seme auch ganz gut macht, aber so ganz richtig ist das nicht. *lach*

Bin schon sehr gespannt auf das Ende der Geschichte.

*anflausch*
Yami
Von: abgemeldet
2007-06-25T11:38:29+00:00 25.06.2007 13:38
*schnief* Bewegend irgendwie! Ist Roxas nun wirklich tot und wird nie glücklich? Immerhin er ist bloß aus Soras Traum verschwunden ... da gibt's eventuell noch Hoffnung!
Ich freu mich auf jeden Fall auf's letzte!
Von:  Sunday
2007-06-24T09:16:50+00:00 24.06.2007 11:16
o__o
O___O
Q_____Q
T_______T
*heul*
das is sou~ traurig *zu traenen geruehrt ist*
*taschentuch zueck*
du hast sou einen wundervollen schreibstil...
roxi tut mia sou leid...und sora erst...q.q
>__<
*das ganze net in worte fassen kann*
arrgh...ich froi mich aufs naechste kappi...*sich scho mal nen vorrat taschentuecher anleg*

LG ramo~


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