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Die Liebe eines Niemands

Roxas x Sora
von

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Wiedergeburt

Disclaimer:
 

Mir gehört selbstredend nichts aus dem Kingdom Hearts Universum, die Rechte liegen bei Disney und Square Enix. Ich verdiene damit kein Geld und mache das rein zum Spaß an der Freude...
 

*ängstlich zum Fenster schaut*

Kein Gewitter momentan in Sicht *Schweiß von Stirn wisch* Dann kann ich ja mein Versprechen bezüglich des zweiten Kapitels einhalten. Wie ich ja den meisten gesagt habe, ist mein WE wieder voll Stress. Da ich ja eigentlich Freitags immer ein neues Kapitel hochstellen möchte klappt das morgen nicht. Morgen hat meine Liebe Omi Geburtstag und deswegen werd ich wohl gar nicht im Netz auftauchen und Samstag bin ich immer soooo müde wenn ich von meiner 13 Stunden Schicht komme, aber ich denke euch stört das wenig. ^-^ So kommt ihr wenigstens zu neuem Lesestoff!

Dennoch muss ich mich noch einmal zutiefst bedanken, ich war regelrecht überrascht, wie gut diese FF anzukommen scheint! Hatte ich ehrlich nicht erwartet.

Außerdem hab ich jetzt meine erste Verehrerin *anako-chan knuddelt* Hab den ganzen Tag blöd auf der Arbeit rumgegrinst als ich an deinen Spruch gedacht habe. Das tut zur Zeit echt supie gut.

Aber auch bei allen anderen, meine Yami, Subaku-chan, Moon_Child, Mizu, Schnurrer möchte ich mich mit einem mega-super-Knuddel bedanken.

*alle umknuddelt*
 

Nun genug davon ^.^ Viiiiiel Spaß bei der zweiten Runde ^.-

*Taschentücher bereit legt*

Nur für den Fall, das sie jemand braucht.
 


 

Kapitel 2

Wiedergeburt
 

Wie viele Tage waren seitdem vergangen? Er wusste es nicht. Immer wieder schwankte er zwischen fiebrigen Träumen und kurzen Augenblicken, in denen er wach war. Doch Axel war immer bei ihm. Tröstete ihn, versorgte ihn mit allem, was er brauchte.

Doch jetzt war er nicht mehr da.

Vorsichtig setzte er sich auf und blickte sich um. Er befand sich tatsächlich in einem Bett. Der Raum, in dem er lag, war klein und nur sehr spärlich eingerichtet. Demnach befand er sich nicht im Schloss der Niemande. Erleichtert atmete er aus. Im ging es endlich besser, er fühlte sich nicht mehr schlapp sondern wunderbar ausgeruht.

Doch wo war Axel?

>Ob er gegangen ist, als er gemerkt hat, dass es mir wieder besser geht?<

Er schlug die Bettdecke weg und sah auf seinen fast nackten Körper herab. Lediglich seine Boxer trug er noch. Eine gesunde Farbe stieg ihm in die Wangen.

Vorsichtig stellte er die Füße vor dem Bett auf und erhob sich langsam. Zuerst schwankte er noch ein bisschen, doch schnell fand er seine Balance wieder. Er erkundete das angrenzende Zimmer, was sich als kleines Badezimmer entpupte. Hier fand er auch seine Kleidung in sauberen Zustand wieder.

Schnell wusch er sich den Schweiß und Gestank von seinem Körper und zog sich anschließend an. Gerade als er sich seine Robe über seine Kleidung ziehen wollte, hielt er inne.

„Die brauch ich nicht mehr. Es wird eh bald enden.“

Er konnte spüren, dass der Tag des Erwachens nicht mehr fern war. Demnach beließ er es bei den Sachen, die er anhatte. Anschließend verließ er das Bad wieder. Der Blonde bückte sich zu seinen Schuhen, die vor dem Bett standen. Als er diese in den Händen hielt und sich aufrichten wollte, schlangen sich zwei Arme um ihn. Vorsichtig wurde er an den Körper, der hinter ihm war, gezogen.

„Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht“, hauchte eine sanfte Stimme in sein Ohr.

Erschrocken hüpfte sein Herz ein paar Takte schneller.

„Axel.“

Roxas drehte sich um begegnete diesen wunderschönen katzenähnlichen Augen. Sein Gegenüber lächelte ihn liebevoll an.

„Komm, ich hab dir was zu Essen gemacht.“

Schnell wurde der Kleinere wieder freigegeben und ging mit unsicheren Schritten dem Älteren hinterher.

>Er ist so lieb zu mir. Er weiß, dass ich ihn nicht liebe und dennoch sorgt er sich so um mich.<

In einer ebenfalls sehr kleinen Küche angekommen, setzte sich der Blonde an den Tisch. Auf diesem stand ein Topf mit Püree, zwei Tellern und ebenfalls zwei Bestecken.

Kritisch musterten die blauen Augen das Essen.

„Was ist das?“

Der Größere setzte sich ihm gegenüber und scheppte etwas auf den Teller seines Freundes. „Gestampfte Kräuterkartoffen mit einem Schuss Sahne“, grinste Axel.

Der Blonde lud sich eine kleine Portion auf die Gabel und beäugte die Nahrung weitergehend misstrauisch.

„Jetzt schau nicht so. Glaubst du, du bekommst nach einer Woche, in der du im Fieber gelegen hast, was Deftiges runter? Essen musst du jedenfalls wieder. An dir ist eh nicht viel dran.“

Die blauen Augen fixierten den Größeren.

„Das musst du gerade sagen! Wann hast du denn das letzte Mal vor einem Spiegel gestanden? Du solltest mal einen aufmerksamen Blick auf deine Taille werfen.“

„Ach und warum?“, fragte der Rothaarige unschuldig.

„Du hast definitiv auch nicht zu viel auf den Rippen.“

Axel zuckte mit den Schultern.

„Das kommt davon, wenn man einem Wirbelwind zum Freund hat, auf den man immer aufpassen muss. Wann soll ich dann noch Zeit finden, was zu essen?“

Roxas nahm nun endlich die Gabel in den Mund und schluckte den Brei herunter. Zu seinem Erstaunen schmeckte es auch noch gut. Endlich traute er dem Essen und begann damit seinen Teller zu leeren.

Sein Blick blieb allerdings auf dem anderen gerichtet. Es hatte zwar keinen Sinn mit ihm weiter zu diskutieren, aber er blieb dabei, Axel war wirklich verdammt schlank. Seine Schultern waren wunderschön, breit und stark. Darunter hob und senkte sich die stolze Brust an die sich anschließend ein flacher Bauch und eine sehr schlanke Taille anschloss. Allerdings war Axel seitdem er ihn kannte schon immer so dünn gewesen. Er konnte nicht leugnen, dass der Rothaarige ein schöner junger Mann war. Er hatte Humor, war stark und würde für ihn wahrscheinlich alles tun. Das rote, rebellische Haar ließ ihn stolz wirken. Außerdem hatte er zugeben, ihn, Roxas, zu lieben.

Eine leichte Röte erschien wieder auf seinen Wangen.

Wenn er es wollte, könnte er dieses wunderschöne Geschöpf, als Liebsten haben.

Er erinnerte sich an diese starken, warmen Arme, die sich so überaus zärtlich um ihn geschlungen hatten. Wollte er das wirklich alles wegwerfen, um mit seinem ‚Jemand’ wieder zu verschmelzen? Sich der sinnlosen Hoffnung hingeben, ihm eines Tages in einem eigenen Körper gegenüberzustehen?

Es war sinnlos. Er würde nur verschwinden und seinen Freund grundlos zurücklassen.

>Aber ich hab es ihm doch versprochen<

Seine Augen wurden traurig.

Er bemerkte nicht, dass er schon eine Zeitlang gemustert worden war und das Essen eingestellt hatte.

„Was soll dieser melankonische Blick?“

Der Blonde schreckte auf und sah geradewegs in aufmerksame Augen.

„Ich habe über einiges nachgedacht.“

„Ach? Und worüber?“

„Über das, was mir wichtig ist.“

„Und was ist dir wichtig?“, fragte der Ältere nach.

Der Blauäugige wandte den Blick ab.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Vor einer Woche hab ich noch geglaubt das Sora, das Wichtigste für mich ist, aber dann …“

„Hab ich dich durcheinandergebracht in dem ich dir sagte, das ich dich liebe, nicht wahr?“

Schwach nickte Roxas.

Sanft wurde eine Hand des Kleineren umfangen.

„Mach dir darum keinen Kopf. Sora ist es, für den du alles tun würdest. Du willst sogar für ihn aufhören zu existieren. Gibt es einen größeren Liebesbeweis? Möglich das du mich als Freund schätzt, aber lieben tust du nur ihn. Ich habe es eingesehen, aber dennoch lass ich meine Liebe nicht im Regen und an Fieber sterben.“

Das Herz des anderen schlug ein Salto nach dem anderen. Seine Augen wurden feucht. In seinem Hals bildete sich ein dicker Kloß.

Er wusste ja das Axel schon immer sehr direkt war, aber das er das bei einem Liebesgeständnis auch noch war, überraschte ihn etwas. Er hätte nicht mal geahnt, dass sein Freund solche Gefühle empfinden konnte und sie sich dann auch noch eingestand.

Plötzlich sprang der Kleinere vom Stuhl und die ersten Tränen liefen seine Wange hinab.

„Du sagst, du liebst mich, aber wie kannst du mich dann gehen lassen?“

„Wäre es dir lieber, ich würde dich aufhalten wollen, dich sogar vielleicht anketten?“, sprach der Ältere ernst.

„Nein, aber … aber kämpft man nicht darum, dass was man liebt, zu behalten?“

Der Rothaarige stand ebenfalls auf und sah Roxas in die Augen.

„Es wäre für uns beide nur noch schwerer. Überleg doch mal. Wenn ich dich jetzt ernsthaft aufhalten wollte, würdest du dich aufhalten lassen, oder sogar bei mir bleiben? Alles wovon du geträumt hast einfach vergessen und versuchen mich als Ersatz zu akzeptieren?“

Axel schüttelte leicht den Kopf.

„Nein das willst du nicht und ich auch nicht. Du liebst jemanden anderen und bevor ich nur dessen Ersatz bin und du bei mir nicht glücklich wirst, lass ich dich gehen. Ich wäre dir dankbar, wenn du es mir nicht noch schwerer machen würdest.“

Der Blonde sah noch einen Augenblick in das nun ebenfalls traurige Gesicht, bevor er um den Tisch rannte und sich in dessen Arme schmiss. Heiße Tränen liefen seine Wangen hinab und wurden von der Robe seines Freundes aufgesogen.

Sanfte Arme umschloss den bebenden kleinen Körper.

„Es … es tut mir so leid, Axel …“

„Mir auch. Aber vergiss, bitte nie, auch wenn du dich nun für ihn entschieden hast, dass ich dein Freund bin. Wenn du meine Hilfe brauchst, Sorgen hast oder mich einfach nur sehen willst, dann komm ruhig zu mir. Ich liebe dich und egal, wo du auch bist und in welcher Form, ich werde dich beschützten.“

„Warum … warum, kann ich dich nicht auch lieben?“

„Ganz einfach, weil du Sora liebst. Wir Niemande können uns nur ein einziges Mal verlieben. Also geh zu ihm und ich hoffe, dass dein Wunsch wahr wird.“

Der Jüngere drückte sich noch etwas enger an den warmen Körper.

„Aber was wird dann aus dir?“

„Mach dir keine Sorgen. Solange ich dich ab und zu sehen kann, bin ich zufrieden.“

Sie blieben noch eine Zeitlang so eng umschlungen stehen.

Ein plötzlicher Impuls ließ den Kleineren aufkeuchen. Sein Herz schlug hart in seiner Brust. Etwas rief ihn.

„Es ist soweit“, sprach der Ältere leise, „er ruft nach dir.“

Vorsichtig löste der Rothaarige die Umarmung. Er streckte seinen rechten Arm aus und ein schwarzes Portal erschien.

„Nimm dieses Mal den Weg. Es geht erstens schneller und zweitens holst du dir dabei nicht den Tod.“

Roxas trat auf den Zwischenraum zu, drehte sich aber vor diesem noch mal um.

„Ich bin dankbar einen Freund, wie dich zu haben, Axel.“

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf den Zügen des Älteren aus.

„Ich auch und nun geh endlich, oder brauchst du einen Tritt?“

Auch auf dem Gesicht des Blonden zeichnete sich ein kleines Lächeln ab. Er nickte seinem Freund noch mal zum Abschied zu und trat dann in den spiegelnden Eingang.

„Leb wohl, Roxas, meine Liebe.“
 

Am anderen Ende des Portals stand er wieder in dem hellen Raum, in dessen Zentrum Sora lag und schlief.

Mit langsamen Schritten ging er auf die Glaskugel zu.

>Hast du mich gerufen?<

Wieder spürte er den Impuls in sich. Dieses Mal allerdings wesentlich stärker.

>Ich bin da, Sora<

Fremde Augen folgten jeder seiner Bewegungen. Er wusste, dass er beobachtet wurde. Diz hätte es wohl niemals zugelassen, dass er Sora zu nahe käme, wenn es nicht in seiner Absicht gewesen wäre. Sie beide wussten, das er, Roxas, der Schlüssel zu Sora war. Ohne ihn würde der Braunhaarige niemals mehr aufwachen.

Doch heute störte ihn das nicht Mal mehr, das er auf Schritt und Tritt verfolgt wurde. Heute würde es enden, heute war der Tag, an dem er gehen sollte. Der Schmerz darüber verblasste, als er den noch immer Schlafenden durch das Glas sah.

„Solange du wieder aufwachst und es dir besser geht, bin ich bereit zu verschwinden und außerdem habe ich dir was versprochen. Erinnere dich, wer du warst, was du heute bist, was du suchst und was du schon alles vollbracht hast. Doch an alles, woran du dich erinnern wirst, werde ich nicht vorkommen. Du wirst mich nicht mehr kennen, wirst mich vielleicht nie kennenlernen.“

Zorn stieg in ihm auf.

Wütend ballte er die Faust und schlug gegen das Glas.

Es war so hoffnungslos. Sein Traum, sein Wunsch würde nie wahr werden.

„Warum, warum muss ich dein Niemand sein? Ich wünschte ich wäre wie du ein vollständiger Mensch.“

Er schloss seine Faust noch fester, seine Knöchel traten hervor.

„Doch ich bin ein Niemand. Man kann mit mir machen, was mal will, ich bemerke es nicht einmal.“

Seine Wut stieg noch weiter an, als er daran dachte, was Diz ihm angetan hatte. Er hatte ihm seine Persönlichkeit genommen und ihn in einen ahnungslosen Jungen verwandelt. Naiv, dumm und unwissend. Zum Glück war Axel zu ihm gekommen und hatte ihn an ihre Freundschaft und seine Existenz, Leben konnte man es nicht nennen, vor Diz Eingriff erinnert.

„Ich hasse dich so sehr, Diz!“

„Das ist gut. Gib einen Teil deiner Wut Sora ab, er ist viel zu nett, das bekommt ihm nicht.“

Roxas wirbelte herum und seine Augen verengten sich gefährlich. Er spürte das Pulsieren in seiner Hand. Sekunden später hielt er das Schlüsselschwert in der Hand. Bedrohlich richtete er es auf den unerwünschten Besuch.

„Du!“, knurrte der Blonde.

„Ganz recht. Sieh endlich ein, wie unbedeutend du bist. Das Einzige, wofür du gebraucht wirst, ist Sora wieder zu dem zu machen, was er wahr.“

„Wer hat ihm das denn überhaupt erst angetan? Du, du hast ihn hier reingesteckt und in seinen Erinnerungen herumgepfuscht!“

Der Maskierte winkte ab.

„Du übertreibst, so mächtig bin ich nun auch nicht. Das war ganz allein Naimines Werk.“

Der Blonde stieß Luft zwischen seinen Zähnen hindurch aus.

„Ich wusste ja, dass du widerwärtig bist, aber das du dich nun auch hinter einem kleinen Mädchen versteckst ist peinlich, geradezu jämmerlich. Du benutzt Unschuldige für deine Machenschaften, das ist krank.“

Der Ältere sah abfällig zu ihm hinunter.

„Du wirst dich ja wohl nicht als unschuldig bezeichnen wollen, oder? Du, der als Niemand geboren wurdest, hast deine eigenen Leute verraten. Freunde, die sich um dich sorgen, ignorierst du und du hast den besten Freund von Sora angegriffen.“

Die Hand mit dem Schwert zuckte plötzlich nach vorne. Die Spitze war nur wenige Millimeter vor der Nase, des Älteren entfernt.

„Er war es der mich angriff! Aber es scheint eine Leidenschaft von dir zu sein, die Tatsachen zu verdrehen. Was mich angeht, da hast du recht, ich bin nicht unschuldig“, er holte mit dem Schwert aus und schlug auf den Körper seines Feindes ein, „aber das hab ich auch nie behauptet!“

Die Datenproduktion von Diz wurde instabil.

„Dummer Junge, du kannst mich nicht verletzten!“

„Stimmt, aber es ein guter Agressionsabau!“

Wieder und wieder schlug er auf das künstliche Ebenbild des Maskierten ein. Letztendlich verschwand er einfach.

Keuchend hielt Roxas noch immer sein Schwert umklammert. Nachdem er seinen Atem beruhigt hatte, sah er nach vorne.

Mit einem metallischen Geräusch öffnete sich die Glaskugel und er konnte das erste Mal seinen ‚Jemand’ ohne Trennung betrachtet. Sein Schwert ließ er sinken und stellte sich endlich aufrecht.

„Demnach ist es wohl jetzt soweit, nicht wahr, Sora?“

Roxas trat weiter auf den schlafenden Jungen zu. Gewand kletterte er zu dem Braunhaarigen hoch. Vorsichtig ließ er sich vor Sora nieder. Für einen Moment begnügte er sich damit, seinen ‚Jemand’ nur anzusehen. Er liebte dieses liebliche Gesicht und die braune wilde Mähne. Schlafend wirkte er unheimlich süß und unschuldig.

Behutsam berührte er die Taille, worauf Sora aus dem schwebenden Zustand und sanft in die Arme seines Niemands sank.

Roxas setzte sich mit dem Jungen in seinen Armen auf den Boden. Zärtlich strich er ihm eine dunkle Strähne aus dem Gesicht.

„Du bist so süß, so rein. Jetzt bin ich zwar bei dir, aber du träumst immer noch und wenn du aufwachst, bin ich nicht mehr da. Wir sind uns so nah und verlieren uns erneut aus den Augen. Aber allein für Axel muss ich die Hoffnung behalten, dass wir uns eines Tages wirklich gegenüberstehen.“

Zärtlich streichelte er über die Wange des Schlafenden.

„Ich bitte dich, wach auf, Sora.“

Langsam schloss der Blonde die Augen. Er spürte, wie ihn ein Licht umfing, warm und sanft. Doch genauso verlor er die Kontrolle über seinen Körper. Es fühlte sich an als würde Roxas schwerelos sein.

Plötzlich verschwand das Licht und vollkommende Dunkelheit umfing ihn.

„Sora?“

„Wer ist da?“
 

„Sora, hey Sora! Wach auf!“

Müde rieb sich der Braunhaarige über die Augen. Anschließend blickte er seinen Freund entgegen. Noch immer war Riku in Ansems Hülle gesperrt. Aber zumindest waren sie endlich wieder vereint.

„Riku? Hast du mich gerufen?“

„Einige Male“, bestätigte der Silberhaarige mit einem sanften Lächeln.

„Ich frag mich, wie du an einem Ort wie diesen nur schlafen kannst“, mischte sich Kairi ein.

Fragend blickte sich Sora um. Sie befanden sich auf dem Friedhof der Niemande. Sein Herz zog sich zusammen, als er die Inschrift des Grabes las, vor dem er gelegen hatte ‚tanzende Flammen im Wind’.

>Axel.<

„Sora ist eben erschöpft, er hat schon einige harte Kämpfe hinter sich. Gönn ihm doch mal eine Pause“, bestimmt Riku weiter.

„Aber das ist ein Friedhof!“, wetterte sie dagegen.

„Na und? Friedlicher und ruhiger ist es doch wohl wirklich nirgends, oder? Kann es sein, dass du Angst hast, sie kämen wieder aus den Gräbern?“

Der Blauäugige musste leicht lächeln. Sein Freund hatte manchmal einen eigenwilligen Humor.

„Du bist unmöglich!“, schimpfte die Rothaarige.

„Lasst uns jetzt nicht streiten, gehen wir weiter“, stoppte Sora nun die Auseinandersetzung.

Besorgt blickte Riku zu ihm herunter.

„Fühlst du dich denn schon fit genug dafür? Saix ist ein gefährlicher Gegner.“

Der Kleinere setzte sein typisches Grinsen auf.

„Keine Sorge wird schon werden.“

Er trat an seinem Freund vorbei und auf das neuerschienene Portal zu.

Sicher fühlte er sich noch immer schlapp, was allerdings die Schuld seiner Träume waren und nicht, die der Kämpfe. Immer wieder suchten ihn seltsame Träume heim. Gerade eben hatte er von seinem Erwachen geträumt. Jemand hatte ihn gerufen. Es war nicht Riku gewesen, auch wenn dieser es behauptete. Vielleicht war er es gewesen, der ihn geweckt hatte, aber in seinem Traum wurde er von jemand anderem gerufen. Die Stimme war fremd, aber auch irgendwie vertraut. Er fühlte das er, was wichtiges vergessen hatte, jedes Mal, wenn er aufwachte. Wie sehr er auch versuchte sich daran zu erinnern, es misslang ihm immer wieder.

Da er nicht darauf kam, betrat er das nächste Schlachtfeld.
 

Sein Körper schmerzte. Sein Atmen ging keuchend. Schweiß rann ihm von der Stirn.

Riku hatte recht gehabt. Saix war ein verdammt schwerer Gegner gewesen. Trotzdem hatte er ihn besiegen können. Vor seinen Augen löste sich sein Feind in Rauch auf. Dennoch empfand er keine Freude. Er war verletzt.

Saix und auch Luxord und all die anderen Niemande der Organisation 13 nannten ihn immer wieder Roxas. Er hatte den Namen noch nie gehört und dennoch nannten sie ihn alle unabhängig voneinander, Roxas.

Traurig senkte er seinen Blick. Für einen kurzen Moment blieb er so stehen, drehte sich dann aber zu Riku um. Irgendwem musste er sich anvertrauen.

„Ich versteh das nicht. Warum nennen die mich denn alle Roxas?“

Sein Freund blickte ihm in die Augen.

„Ganz einfach, Sora. Roxas ist dein Niemand.“

„Mein … Niemand?“

Seine Augen wurden groß und reine Verwunderung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Das konnte nicht wahr sein!

„Aber das ist verrückt, ich bin nie zu nem’ Herzlo…“

Er brach ab.

Die Erinnerungen an sein Herzlosendarsein kehrten zurück.

„Ach ja stimmt.“

„Es geschah, als du zu meiner Rettung kamst, weißt du noch?“, half ihm dennoch Kairi weiter.

Doch bevor er antworten konnte, fuhr Riku auch schon weiter fort.

„Xemnas hat Roxas gefunden. Er konnte das Schlüsselschwert einsetzen, weil er dein Niemand war.“

Der Größere schlang seine Arme übereinander und nahm den Blick von dem Kleineren.

„Deshalb hat Xemnas ihn in die Organisation aufgenommen. Aber Roxas hat sie verraten. Danach habe ich ihn bekämpft, im Glauben du würdest dadurch erwachen. Ich verlor … Aber als wir uns wieder trafen, stellte ich sicher, dass ich der Stärkere war. Vielleicht hätte ich gar nicht gegen ihn kämpfen müssen. Ich denke er verließ die Organisation, weil er dich treffen wollte.“

Sora hatte ihm stillschweigend zugehört und sein trauriger Blick war zu Boden gesenkt. Sein Niemand! Diese Tatsache schallte immer wieder in seinem Kopf. Plötzlich erinnerte er sich wieder.

Roxas! Natürlich warum war ihm das nicht gleich aufgefallen? Er hatte ihn schon mal getroffen. In ihrem Traum. Als er geschlafen hatte, hatte er das Leid des Blonden gespürt. Seinen Schmerz, wie er verloren durch die Dunkelheit irrte. Er verband seinen Geist mit dem seines Niemandes und so waren sie in der Lage gewesen sich zu treffen. Außerdem war da ein Versprechen.

Auch die Erinnerung daran kehrte zurück.

>Roxas hat ja versprochen mich zu finden. Aber wie soll er das jemals, wenn er in meinem Körper gesperrt ist?<

Sein Blick verzog sich leidend.

„Roxas … ich wünschte ich könnte ihn treffen.“

Noch immer sah er auf den Boden, als sich aber Schritte näherten und sein Freund vor ihm stand, sah er zu ihm hoch. Dieser deutete nur auf das Herz des Braunhaarigen.

Er zeigte auf sein Herz und sah Riku fragend an. Dieser nickte nur. Sora legte noch einmal den Kopf schief und bettete anschließend seine Finger auf seiner Brust.

Eine leichte und tröstende Wärme erfüllte ihn, als sein Blick auf seinen Fingern ruhte.

Der Ältere wandte sich um und ging ein paar Schritte voraus.

„Also dann gehen wir.“

Mit schwermütigen Schritten folgte er Riku mit seinen anderen Freunden.
 

Doch kaum waren sie dem einen Schrecken entkommen, so standen sie vor einer neuen Bedrohung. Jedoch war dieses Mal nicht ihr Feind schuld daran.

Ansem, der Weise versuchte verbissen Kingdom Hearts zu entschlüsseln.

„Ansem die Maschine!“, rief der König plötzlich.

Doch es war bereits zu spät. Mit einem lauten Knall explodierte dessen Erfindung mit seinem Erfinder. Helles Licht flutete die gesamte Umgebung und machte es unmöglich etwas zu sehen.

>Schütz deine Augen, Sora.<

Verbissen presste Sora seinen Kopf auf den kalten Boden. Er durfte die Augen nicht öffnen. Es ging so schnell, dass er nicht mitbekam, dass es nicht sein Gedanken war. Dennoch erhöhte sich sein Herzschlag.

>Ruhig, atme, keine Angst<

Langsam bemerkte er, dass jemand mit ihm sprach, wenn auch auf einer geistigen Ebene.

>Wer bist du?<

>Ich bin du. Bleib ruhig, dir wird nichts gesehen.<

Trotz der geschlossenen Augen bemerkte er, wie das Licht noch einmal an Intensität zunahm. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Ihm war so, als hätte man auf ihn geschossen und etwas wäre aus seinem Körper gerissen worden.

Erschrocken keuchte er auf. Schnell erinnerte er sich an die Ratschläge und befolgte sie. Er konzentrierte sich auf seine Atmung und wirklich beruhigte sich sein rasendes Herz wieder.

Als er seine Augen vorsichtig öffnete, war das Licht verschwunden und sein Freund lag in alter Gestallt vor ihm.

Er war glücklich. Riku war endlich wieder Riku. Trotz seiner Freude fühlte er sich komisch. Irgendetwas fehlte ihm. Doch sie hatten keine Zeit mehr um sich lange aufzuhalten, denn ihr Feind rüstete sich für den letzten Kampf, der nunmehr unausweichlich war.
 


 


 

So ihr Lieben das war es erst mal. Ich hoffe ihr habt es alle gut überstanden, ansonsten habt ihr ja Zeit bis nächste Woche Freitag um euch wieder zu erholen. Dann sehen wir uns mit dem
 

3.Kapitel - Verzweifelte Hoffnung
 

wieder.
 

Bis dahin liebe Grüße bye bye eure Chibi Taja-chan ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-02-21T00:50:21+00:00 21.02.2010 01:50
Wow ...x3 So niedlich *_* Ich les es auf jeden Fall zu Ende x3 Du bist genial *_* *vergötter* Hach is das süß x3
Von:  Vergangenheit
2007-06-23T13:34:20+00:00 23.06.2007 15:34
Sorry, auf Grund unserer technischen Probleme kommt der Komm erst jetzt und wird auch nicht lang ausfallen. *seufz*

Am Beginn, bei Roxas schwärmerischer Betrachtung von Axel, hätte ich fast angefangen zu sabbern. Axels Beschreibung war wirklich sehr gelungen. Wenn es so weiter geht, löst Axel Riku wirklich noch in meiner Gunst ab. v.v"

Nach der Explosion von DiZ' Maschine war etwas in Sora plötzlich anders? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Roxas fort ist? Habe ich Recht? Aber wo ist er hin? Er wird doch nicht Rikus Körper übernehmen?

Ich bin eh immer noch gespannt, was aus Riku wird.
Axel ist ja tot, bei der Szene vor dem Grab musste ich schlucken. Ich habe jedes Mal im "Zeugnis der Existenz" vor seiner Grabplatte gestanden und bei den Worten "Tanzende Flammen im Wind" ist mir dann immer eine Gänsehaut übergelaufen. Wäre Axel noch am Leben, hättest du Riku ja an ihn verkaufen können. *lach*

ByeBye
Yami
Von: abgemeldet
2007-06-18T06:57:16+00:00 18.06.2007 08:57
Jaaaaaaa!!! ^__^ Hatte mich ja schon riesig drauf gefreut und jetzt noch viel mehr auf nächsten Freitag ... das Kapi war mal wieder einsame Sahne ... wie's wohl zwischen Roxas und Sora weitergeht? Ich lass' mich mal überraschen!!!


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