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Mein ist die ewige Nacht

von

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Die richtigen Wege?

Damien atmete den Geruch seines Geliebten ein, während er an jenen gekuschelt auf einem breiten Sessel am Kamin saß. Sanft begann ihn dessen Hand am Rücken zu streicheln und ihm den Nacken zu kraulen, sodass sich der Schwarzhaarige noch enger an den reinen Vampir schmiegte und wohlig zu schnurren begann.

Samuel konnte sich bei diesem Geräusch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Auch er genoss sichtlich die ruhige Zweisamkeit mit seiner geliebten Verbindung. Der reine Vampir war glücklich, dass ihm sein Schützling so sehr vertraute, obwohl sie gerade einmal seit zwei Tagen ein Paar für die Ewigkeit waren.

Einige Zeit verging und das Feuer des Kamins brannte nur noch auf zwei einzelnen Scheiten, als Samuels angenehme Stimme die Stille durchbrach: „Damien, ich muss dir noch vieles erklären, unter anderem die Hausgesetze und Regeln zu deinem Schutz. Was hältst du davon, wenn ich dir alles erzähle, während ich dir mein Landgut zeige?“

Graue Augen strahlten ihn begeistert an.

„Sehr gern, Samuel.“, antworte der Schwarzhaarige und schmiegte sich in die beginnende Umarmung seines Geliebten. Der reine Vampir lächelte sanft, legte seine Arme um ihn und strich mit seiner Zunge nach Einlass bittend über dessen leicht geöffnete Lippen. Damiens Augen schlossen sich genießerisch, als er seinen Mund etwas mehr öffnete und somit einen leidenschaftlicher werdenden Zungenkuss zuließ. Mit einem kleinen Schmunzeln beendete Samuel das Spiel. Schon allein ein Kuss brachte seinen jungen Geliebten zum stöhnen, das belustigte ihn ein wenig. Wie würde Damien erst wieder reagieren, wenn…? Der Schwarzhaarige bemerkte den verlangenden Blick seines reinen Vampirs und wurde prompt rot im Gesicht. Doch schon im nächsten Moment war der Bann, der zwischen ihnen gelegen hatte, verflogen und Samuel zog Damien von seinem Schoss, um mit ihm auf zu stehen.
 

In der Eingangshalle angekommen wartete der Schwarzhaarige auf seinen Meister und zog sich den Fellmantel an, den Samuel ihn gegeben hatte. Der reine Vampir löschte unterdessen das Feuer im Kamin und trank sein Glas kaltes Tierblut aus. Als die dunklen Obsidiane dann endlich neben seinem Geliebten standen, erkannten sie ein neugieriges Leuchten in dessen grauen Augen. Mit einem zögernden Griff und rot werdenden Gesicht nahm Damien Samuels Hand und verschränkte seine Finger mit jenen. Der reine Vampir lächelte sanft und freute sich innerlich über die kleine, schüchterne Initiative seines Schwarzhaarigen. Mit seinem Daumen streichelte er kurz und beruhigend über die warme Haut Damiens, dann setzte er sich mit ihm in Bewegung zum Eingangsportal.

Ein leicht kühler Wind wehte ihnen entgegen, als sie in die sternenklare Nacht traten und die Stufen hinab über den Kiesweg gingen. Bald kam der Jeep in Sicht, indem Ascott und sein ehemaliger Betreuer hierher gefahren waren. Dahinter erstreckte sich eine lange, geschwungene aber nichts desto trotz kaum erkennbarer Straße. Doch Samuel führte ihn nicht in diese Richtung. Eher wandte er sich diesem Wege ab und ging mit dem Schwarzhaarigen auf einen kleinen Pfad entlang des Waldes, der sich um das Landgut befand. Damien atmete die frische Luft ein, die nach langanhaltenden Regen, alten Nadeln und neuem Laub roch.

Sein Geliebter führte ihn nach wenigen Minuten auf eine schmale Lichtung.

Ein großer alter Baum stand dort in der Mitte und ließ seine knorrigen Äste bis zum Boden hängen. Er sah seltsam aus, hätte er doch zu dieser Jahreszeit Blätter tragen müssen.

Samuel verwundert ansehend setzte sich Damien auf einen größeren Stein, auf den ihn der reine Vampir zugeführt hatte und ließ die Füße herunterbaumeln.

„Dies ist mein Platz der Erinnerungen. Ich habe den Baum hier gepflanzt, als ich dieses Landgut von meiner Familie vererbt bekam. Der Baum sieht aus, als wäre er tot, doch das ist er nicht. Ich habe mit dem Geist, der in ihm wohnt, einen Pakt geschlossen. Seine Lebensquelle wird wie ich für ewig leben, solange er mein Anwesen schützt und alle Erinnerungen von hier behält.“ – „Aber wieso lässt er seine Äste bis zum Boden hängen?“, Damiens Augen blitzen verwundert auf.
 

„Weil der Geist selbst des Lebens überdrüssig geworden ist. Doch er ist immer noch an meinem Pakt gebunden, welchen nur ich lösen kann.“, der reine Vampir strich über einen großen knorrigen Zweig, der sich seiner Hand entgegenzustrecken schien. Fast meinte Damien ein wehsüchtiges Seufzen zu hören, eines von großer Trauer und unendlichem Leid.

„Du peinigst ihn, Samuel. Lass ihn frei.“, flüsterte Damien abwesend und mit getrübtem Blick. Erschrocken fuhr er demnach in der nächsten Sekunde zusammen, als Samuel unmittelbar vor ihm aufgetaucht war und ihn mit seinen nun dunkelroten Augen anfunkelte. Doch wenige Augenblicke später breitete sich ein warmes Lächeln auf den Lippen des reinen Vampirs aus: „Das kann ich nicht, Damien. Er ist ein wichtiger Unterstützer meiner Kräfte. Sonst würden wir hier nicht so in Frieden leben können. Ohne seine Kraft mit der meinen wären schon längst rasende Menschen aufgetaucht, die einige von unserer Art vernichten wollen. Ich gebe zu, ich war hinterlistig, als ich den Pakt geschlossen habe. Der Geist des Baumes hatte damals noch Angst vor dem Tod und sah nicht die Einsamkeit, die hinter dem ewigen Leben lag. Jetzt ist er für immer allein… und sehnt sich nach Liebe…“ Die letzten Worte hatte Samuel nur noch leise gehaucht, denn er hatte sich Damien immer mehr und mehr genähert, um ihm dies nun ins Ohr zu flüstern.

Der Schwarzhaarige errötete sofort, da seine Gedanken blitzschnell bei gestern Nacht waren. Als würde der reine Vampir seine Erinnerungen lesen, schlang jener seine Arme um den schmalen Körper und drückte ihn verlangend an sich.

„Lass mich den Baumgeist noch ein kleines Bisschen mehr quälen…“, hauchten warme Lippen an Damiens Hals, während eine fordernde Zunge aus Samuels Mund glitt und dessen Halsschlagader nachfuhr. Der Schwarzhaarige keuchte erregt und krallte sich an den Schultern seines Geliebten fest.

„Nicht, Samuel…“, stotterte Damien mit geröteten Wangen und versuchte von dem Bann des reinen Vampirs los zu kommen. Doch im nächsten Moment entfuhr ihm ein erstickter Schrei und ihm wurde schwarz vor Augen.

Samuel ließ seine Fangzähne noch etwas tiefer in das weiche und wohlduftende Fleisch gleiten, bevor er nach einem weiteren Schluck des köstlichen Blutes den Kopf hob und mit einem Darüberstreichen seiner Zunge die Bisswunde heilen ließ. Genießerisch leckte er sich über die Lippen und nahm dann sanft die Damiens in Besitz, der langsam wieder zu sich kam.
 

Der metallische Geschmack seines eigenen Blutes ließ den Schwarzhaarigen wieder vollends die Augen öffnen und sich in der engen Umarmung mit seinem Geliebten wiederfinden. Den Obsidianen waren nun blutrote Augen gewichen, die ihn teils entschuldigend teils herausfordernd ansahen. Durch ein erneutes Schwindelgefühl knickten Damiens Beine nun ganz weg, doch Samuel fing ihn auf und stütze ihn mit wissendem Blick.

„Sei unberuhigt, mein Damien. Unsere Verbindung stärkt sich mit jedem Mal, wenn ich dein Blut koste, bis es dich eines Tages nur noch erregen nicht mehr ohnmächtig machen wird.“, der reine Vampir lächelte noch einmal beruhigend, bevor er sich erneut zu Damien herabbeugte und jenem einen leidenschaftlichen Kuss gab. Der Schwarzhaarige stöhnte in den langandauernden Zungenkuss und spürte bereits kalte Hände seinen Mantel zur Seite schieben und unter sein Pullover zu streichen, als sein reiner Vampir plötzlich inne hielt.

In der nächsten Sekunde durchfuhr Damien ein blitzartiger Schmerz und er sank leise keuchend gegen Samuels Oberkörper.

„Was…?“, begann der Schwarzhaarige benommen, wurde aber sofort wieder still. Er merkte die bewegungslose, angespannte Haltung seines Geliebten und er selbst hatte ein seltsames Gefühl.

So als sei etwas Entsetzliches passiert… Er fühlte innerlich einen unbeschreiblichen Schmerz und wusste im selben Moment, dass es nicht sein eigener war.

Aber wer? Damiens Augen weiteten sich vor Schrecken.

Ascott!

Irgendetwas war passiert, dass sein bester Freund solche Schmerzen litt.
 

„Wir müssen zurück!“, stotterte der Schwarzhaarige und starrte in die nun wieder dunklen Obsidiane, die auf irgendeinen Punkt im Nichts wie paralysiert gerichtet zu sein schienen. Doch der reine Vampir hatte ihn gehört, nickte nur kurz und ließ seine Schwingen aus seinem Rücken gleiten. Mit einer kräftigen Bewegung stieß sich Samuel mit Damien in den Armen vom Boden ab und stieg höher, um in der nächsten Sekunde mit schweren Flügelschlägen zum Landgut zurück zu fliegen.
 

__-oO-OO-Oo-__
 

Nach einer Weile, in der Ascott immer noch in seinem Zimmer auf und ab gegangen war, hatte er seinen besten Freund mit dem reinen Vampir den Kiesweg hinuntergehen sehen. Der Langhaarige war abermals vor dem Fenster stehen geblieben und hatte jene mit einem leichten Schmunzeln hinterher gesehen. Wohl ein Spaziergang zweier Liebenden, hatte er gedacht und war froh darüber, dass sich Damien seit langem wieder glücklich zeigte. Dies war sein größter Wunsch gewesen, dass sein bester Freund endlich frei sein konnte mit seiner Liebe an seiner Seite.

Auch wenn Ascott merkte, wie er innerlich starb, sein Körper immer mehr zerfiel, so hoffte er doch inständig bis zu seiner letzten Minute das Glück Damiens miterleben zu können und ihn bis zum letzten Atemzug vor allem beschützen zu dürfen.
 

Doch der Langhaarige wusste, dass seine Zeit des Abschieds bald gekommen war. Er würde sich in kurzer Zeit zur Totenstätte der Unsterblichen aufmachen müssen. Dort waren die Seelen unsterblicher mit ihren Körpern begraben.

Einer uralten Legende nach hatte der erste Vampir kurz bevor er sich das Leben nahm einen schwarzmagischen Zauber auf sich gelegt, der mit jeder Generation weitergegeben wurde. Dieser alte Bann brachte die Seelen von getöteten oder gestorbenen Vampiren mit ihren Körpern an einen sicheren Ort zusammen, wo sie gemeinsam die letzte Ewigkeit ruhten oder nach Jahrhunderten als Wiedergeburt einen neuen Körper erhielten.
 

Ob er ihn dort wiedersehen würde? Seinen Master?

Ascott liebte das Leben. Einer seiner Gründe ewig zu leben war seit der Klinik Damien geworden.

Doch andererseits sehnte er sich nach dem Tod, denn ohne seinen Master war es nicht das gleiche…

Er vermisste ihn so sehr, wünschte sich in dessen Nähe… und diese Sehnsucht nahm mit jeder Minute, jeder Stunde und jeden Tag immer mehr zu.

Der Blick des Langhaarigen glitt in die Ferne, dem Horizont entgegen. Wo er jetzt das Glück der Menschen in seiner Umgebung förmlich spüren konnte, kehrten seine vergrabenen Gefühle von Früher mit einer unbeschreiblichen Intensität zurück, dass er alles verzweifelt herausschreien wollte.

Doch in dem Moment, indem er seinen Mund öffnete, erstarrten seine Gesichtszüge. Seine dunklen Augen weiteten sich vor Schrecken, als er in der nächsten Sekunde unter den plötzlichen Schmerzen zusammenbrach.
 

Seine linke Hand krallte sich an dem Fensterbrett fest und hinterließ leichte Rillen seiner Fingernägel auf dem Holz. Er versuchte sich aufzurichten, um wieder Luft zu bekommen, doch vergebens. Die Schmerzen nahmen zu und er fühlte wie sich sein Herz zusammenzog.

War es jetzt schon das Ende, fragte Ascott sich mit geweiteten Pupillen und der rechten Hand auf seiner Brust.

Oder war es möglich, dass…? Der Langhaarige schnappte nach Luft. Sein Puls begann zu rasen, als er erneut in die Knie ging.

Konnte es sein, dass sein Master ihn auf diese Art und Weise rief?

Ascotts Erinnerungen kehrten abrupt zu ihren letzten Tagen zurück, als sie voneinander getrennt wurden. Diesen stechenden Schmerz hatte er bei dem letzten Moment verspürt… indem er seinem Master das letzte Mal in die Augen gesehen hatte, nachdem er von ihm gezehrt wurde.

„Hades!“, keuchte Ascott verzweifelt und mit Tränen in den Augen, als er endlich wieder etwas Luft bekam und sich mit beiden Händen auf dem Boden abstützte, um sich langsam wieder aufzurichten. Erneut krallte er sich am Fensterbrett fest und zog sich diesmal erfolgreich in die Höhe.
 

Als er wieder zu Atem gekommen war – die Schmerzen spürte er immer noch, doch sie schienen nun erträglicher geworden zu sein – richtete sich sein Blick entschlossen in die Ferne, jenseits des Landgutes. Er musste Gewissheit haben. Und dies war seine letzte Möglichkeit! Zur Totenstätte der Unsterblichen.
 

>>>hier das zweite chap für euch^^ frohe weihnachten und ein guten rutsch ins neue jahr >/////< falls ihr irgendwelche fragen hab, meldet euch einfach per ens/gb/kommi oda sonstwie. ###(ups verraten, wer noch weiß was hier stand, weiß auch wie's weitergeht *sich selba ganz dolle haut*)###

also ganz viele schöne festtage und so xD

*knuddl-chu@all*<<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2007-12-24T22:40:26+00:00 24.12.2007 23:40
Ob Ascott an dieser Totenstätte Gewissheit findet was aus seinem Master geworden ist? Wenn er tot ist wird demzufolge auch Ascott sterben.
Ich kann ihn schon verstehen, das er leidet wenn er Damien und Samuel zusammen sieht und er weiß das er nicht glücklich sein kann ohne seinen Master.
Reni
Von:  Sunao-Fujimori
2007-12-24T15:28:50+00:00 24.12.2007 16:28
hai ich auch

und hier kommt der
gute rutsch ins neue jaaaaaaaaaaaahr
Von:  BLVCKMORAL
2007-12-24T13:09:03+00:00 24.12.2007 14:09
Ich mache dann auch Mal wieder nen Kommi :>
mir kommts so vor als wär dein Schreibstil besser geworden
weiß aber nicht genau obs stimmt :o
finds tollig dass du gleich 2 Kapis hoch geladen hast
und die Story wird immer spannender
finde es auch gut dass du soviel über die anderen Charas schreibst :3
hoffe es geht bald weiter und wünsch dir ne frohe Weihnachten :o

Aki ~
Von:  Angelcerise
2007-12-24T11:53:50+00:00 24.12.2007 12:53
Erster!!!!!!!!!^^

Ich finde beide Kapitel klasse XD
Ich hoffe es geht bald weiter, bin schon so gespannt darauf wie es weiter geht


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