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Mein ist die ewige Nacht

von

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Gleiche Gedanken und ein unabänderbares Schicksal?

Unterdessen waren die zwei Gäste mit Allan und Pan am oberen Treppenabsatz angekommen. Hier trennten sich ihre Wege, denn Sergej folgte dem unreinen Vampir mit dem kurzen Zopf (Pan) nach rechts.
 

„Falls Sie irgendetwas wünschen, rufen Sie einfach meinen Namen oder den meines Bruders Pan.“, sprach Allan mit einer demütigen Geste zu Ascott, als sie vor dessen zugewiesenen Zimmer standen, welches sich im linken Flügel befand, also in die Nähe von Master Samuels und Damiens Gemächern. Der Langhaarige lächelte kurz, dann betrat er den Raum und schloss die Tür hinter sich.
 

Währenddessen gelangte auch Pan mit seinem Gast zu dessen Zimmer. Der Bedienstete öffnete die Tür für Sergej und wollte gerade das gleiche sagen, wie sein Bruder vor wenigen Sekunden auf der anderen Seite des Flures, als er einen stechenden Blick bemerkte, der von seinem Rücken weiter nach unten glitt. Röte versuchte sich auf seine Wangen zu legen, doch er fasste sich im allerletzten Moment und drehte sich gelassen um: „Falls Sie irgendwelche Wünsche haben, sagen Sie einfach Bescheid indem Sie einen unserer Namen rufen.“ Der Betreuer schmunzelte, da er den Anflug einer leichten Röte auf Pans Wangen gesehen hatte.
 

„Sehr gern. Danke.“, die Nackenhaare des Grauhaarigen stellten sich bei der dunklen, rauen Stimme auf und ließen den Bediensteten unmerklich zusammenfahren.

Mit einem leicht irritierten Blick wandte sich der unreine Vampir zum Gehen und rannte im nächsten Moment seinen jüngeren Zwillingsbruder auf dem Flur um. Jener war gerade auf dem Weg zu seinem Zimmer gewesen, um sich neue Dienstkleidung anzuziehen, da ihm beim Essen machen etwas Wein auf den Ärmel getropft war.

Mit einem leisen spitzen Schrei fiel er zu Boden und kam unsanft auf seinem Hintern auf.

„Pan, du Idiot.“, stieß der Zwillingsbruder aus und funkelte sein Gegenüber mit seinen hellroten Augen wütend an.

Der Angesprochene war nicht hingefallen, da ihn Sergej noch rechtzeitig aufgefangen hatte. Pan errötete leicht bei dieser Berührung und sah schnell zur Seite.
 

„Alles heil geblieben?“, Allan, dessen Wut so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war, starrte seinen Bruder mit leicht offenen Mund an.

Sein sonst so gefühlskalter Bruder war rot geworden? So etwas hatten die hellroten Augen noch nie bei jenem gesehen!

„Hey? Willst du da unten sitzen bleiben?“, erst jetzt bemerkte Allan die ausgestreckte Hand in seinem Blickfeld und nahm sie mit verwirrt hebenden Blick an. Sergej lächelte sanft und zog ihn dann mit einer schnellen, kraftvollen Bewegung wieder in die Höhe.
 

„Da -nke.“, stotterte Allan demütig den Blick schnell senkend, als er wieder auf die Beine kam. Dieser Gast hatte so seltsam stechende Augen, die ihn zusehend verunsicherten. Mit einem irritierten, hilfesuchenden Blick wandte sich Allan zu seinem älteren Zwilling. Pan hatte sich etwas weiter abseits an die Wand gelehnt und beobachtete die zwei.

Er schien sich nach Ansichten Allans wieder gefasst zu haben. Doch irgendetwas war anders in seinem Gesichtsausdruck.

Fassungslosigkeit? Eifersucht? Allan wollte es wissen. Er wollte es…?

Mit überrascht geweiteten hellroten Augen löste er sich schnell von Sergej und dankte jenen etwas geistesabwesend. Dabei entging dem jüngeren Zwillingsbruder, wie dieser kurz schmunzelte, dann zu Pan sah und sich dabei unbewusst über die Lippen leckte.

„Bis später, ihr beide.“, erklang seine gänsehautverursachende Stimme ein letztes Mal, bevor er die Tür zu seinem Zimmer hinter sich schloss.
 

Ein breites Grinsen lag auf Sergejs Mund, als er das Geräusch der zugehenden Tür vernahm. Auf dem Weg zur Dusche entledigte er sich seiner verschwitzten Klamotten. Dann trat er unter das leicht kalte Nass. Er brauchte jetzt dringend eine Abkühlung!

Irgendwie hatten sich die beiden Bediensteten ihm gegenüber seltsam verhalten. Er selbst hatte nicht einen Anflug von Furcht gehabt, obwohl beide unreine Vampire waren. Irgendwie hatte er gewusst, dass sie ihm nichts tun würden. Denn wie es ihm schien, reagierten jene sehr intensiv auf seine Berührungen, auch wenn es nur eine Hand auf ihrem Arm wie bei Allan oder eine Hand auf der Hüfte wie bei Pan gewesen war. Wie würde es sein, wenn er sie erst mehr berühren könnte…?

Abermals leckte sich Sergej unbewusst über die Lippen und fing damit ein paar Wassertropfen auf, die auf ihn herabtropften.
 

„Was war das?“, brachte Allan leise heraus und sah seinen Zwillingsbruder verwirrt an.

„…sein Blut.“ – „Was?“, die hellroten Augen weiteten sich. Pans glasiger Blick verschwand und nun sah er seinen jüngeren Zwilling gefasst an, als er seine Worte etwas bestimmter und lauter wiederholte: „Es ist sein Blut. Riechst du es nicht? Er ist kein unsterblicher Mensch. Sein Blut ist noch unverbunden, frei… und es riecht so…“, Pan hatte seinen Kopf wieder gegen die Wand hinter ihm gelehnt, als er plötzlich gewahr wurde, was er dort gerade sagte. Im nächsten Augenblick legte sich eine Röte auf sein Gesicht, die er zu verstecken versuchte.

Doch sein jüngerer Zwillingsbruder bemerkte seine Reaktion. Dem ging es aber nicht anders. Jetzt, wo Pan es erwähnt hatte, wurde es ihm ebenfalls wirklich bewusst.

Der Geruch von Sergejs Blut… hatte etwas… etwas Berauschendes, dass ihn ebenfalls bei der Vorstellung nach dem Geschmack, die Röte in die Wangen trieb.
 

Ungewollt musste er aufkeuchen und fand sich im nächsten Moment an der Wand wieder.

„Willst du etwa mehr?“, herrschten ihn die dunkelroten Augen wütend an. Diesmal erkannte Allan ohne jeden Zweifel pure Eifersucht darin.

„Ach, und was ist mit dir, Pan? Lässt dich denn immer alles so kalt?“, Allans Gegenüber biss sich auf die Unterlippe.

Hellrote Augen funkelten aufgebracht. Sein älterer Zwillingsbruder rastete wegen seiner Reaktion aus, doch selbst hatte jener nicht anders reagiert!

Allan verstand die entstandene Eifersucht seines Gegenübers nicht und versuchte jenen zu einer Antwort zu provozieren: „Raus mit der Sprache, verdammt noch mal!“ – „Nein!“, entgegneten die dunkelroten Augen und wandten sich betreten von Allan ab.

Pan musste unbedingt Abstand von seinem jüngeren Zwillingsbruder gewinnen, sonst konnte er durch seine rasende Eifersucht für nichts mehr garantieren! Doch Allan ließ nicht locker und rannte ihm zu seinem Zimmer hinterher.

„Warte gefälligst! Und weich mir nicht aus Pan!“, die hellroten Augen blitzten wütend, während sie ihrem Gegenüber den Weg zum eigenen Gemach versperrten.

„Lass mich!“, zischte Pan bedrohlich, konnte den flehenden Ton aus seiner Stimme jedoch nicht ganz verbannen. Allan bemerkte es und sah ihn für einen kurzen Moment verwirrt an. Genau in diesem Moment fragte er sich nämlich, warum er es unbedingt wissen musste, was seinen Bruder so in Rage brachte?! Doch in der nächsten Sekunde setzte sein Denken aus. Pan hatte die Tür hinter ihm aufgestoßen und schubste ihn hinein. Allan strauchelte und verlor beinahe das Gleichgewicht, doch da packten ihn zwei Hände grob an seinen Schultern. Ehe er auch nur ansatzweise registrieren konnte, was sein älterer Zwilling vorhatte, fand er sich auf dessen Bett wieder.

„…deine Schuld!“, hauchte Pans Stimme leise, als sich seine Finger um Allans Handgelenke legten und diese fest auf das Bett drückten. Hellrote Augen keuchten überrascht, doch im nächsten Moment wurde dieser Laut von zwei schmalen Lippen, die sich auf die seinen legten, erstickt. Eine warme Zunge verschaffte sich Einlass und erkundete stürmisch seine Mundhöhle. Allan war total überfordert mit der Reaktion seines älteren Bruders und stöhnte gelähmt in den anhaltenden Kuss. Seine hellroten Augen schlossen sich ergebend. Was auch immer es war, es setzte sein Verstand außer Kraft. Der Widerstand, denn er an seinen Handgelenken spürte, verschwand. Dafür strichen dünne Finger sanft seine Wange hinab. Langsam öffnete Allan seine Augen, als Pans Zunge seine Mundhöhle verließ und zärtlich, fast entschuldigend über seine Lippen leckte.

„Ist dir Das Erklärung genug, Allan?“, hauchten die dunkelrot glühenden Augen über ihm.
 

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Rastlos starrten dunkle Augen aus dem Fenster. Ascott war zwar erschöpft von der Reise, doch drangen alte, längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder in sein Gedächtnis, die ihn unruhig in dem ihm zugeteilten Zimmer auf und abgehen ließen.

Was wohl aus ihm geworden war? Seinem Master.

Seit Ascott gefangen genommen und in die Klinik gebracht wurde, war ihre gemeinsame Verbindung immer mehr verblasst, bis sie der Langhaarige eines Morgens unter Tränen gar nicht mehr spüren konnte.

Hieß das, sein Master gab es nicht mehr?

Diese Frage beschäftigte ihn schon seit vielen Jahren, doch in den letzten Monaten hatte ihn sein engster Freund Damien davon abgelenkt. Nun hatte jener seinen Partner für die Ewigkeit. Und er würde jenen nicht verlieren, wie einst Ascott, dessen waren sich die dunklen Augen sicher. Lieber würde der Langhaarige sein Leben lassen, anstatt das Damien das gleiche Schicksal erleiden musste wie er.
 

Langsam hob er seinen Arm und fühlte seinen Puls. Master Samuel hatte recht gehabt, als er mit gehobener Augenbraue meinte, dass Ascotts Blut kalt war.

Sein Puls war nur noch wage zu spüren und seine Hautfarbe wurde immer heller.

Ascott merkte mit jedem Atemzug, dass das Leben immer mehr aus ihm wich.

Wie konnte ein Unsterblicher sterben? Indem man ihm sein wichtigstes zum Leben nahm, seinen Master.

Die schmalen Lippen verzogen sich für einen kurzen Moment zu einem leichten Lächeln. Die Klinik betrauerte sein Fehlen gewiss. Nicht umsonst war er einer der wichtigsten Patienten dort gewesen, gerade weil er ständig unter Beobachtung stehen musste. Denn er war das erste Objekt, welches von einem Master genommen worden war.

Von wegen, die Klinik war dafür da, die noch lebenden Menschen vor der andauernden blutsaugenden Bedrohung zu beschützen?!

In gewisser Weise stimmte dies ja auch, doch dass dafür Experimente wie er eines war, durchgeführt wurden, darüber sah man geflissentlich hinweg. Für das große Ganze, dass hieß für die Mehrheit der noch lebenden Menschen, musste man eben Opfer bringen. Und die Klinik tat alles, um eine Gegenwaffe, einen Schutz vor den Vampiren zu finden.

In dieses dunkle Geheimnis würde Ascott seinen besten, engsten und einzigsten Freund heute Abend einführen und dabei ein wachendes Auge auf die Reaktion des Betreuers werfen. Wer weiß, vielleicht wusste Sergej nicht einmal für was beziehungsweise wen er da arbeitete?
 

>>>eins von zwei chapts für euch zu weihnachten^^ ich hoffe, ihr seid mir wegens der verspätung nicht alzu böse und kommi't vllt doch? *ganz lieb guck*

andernfalls könnt ihr mich auch gern mit kritik vollhaun, kein problem xD

*knuddl-chu@all*<<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ReinaDoreen
2007-12-24T22:31:16+00:00 24.12.2007 23:31
Sollte Ascott wirklich sterben müssen oder besteht noch Hoffnung, das er seinen Master wiederfindet?
Und was läuft da zwischen den Zwillingen und Sergej?
Reni
Von:  Sunao-Fujimori
2007-12-24T15:09:18+00:00 24.12.2007 16:09
*freu*
frohe weihnachten


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