Zum Inhalt der Seite
[Versionen] - [Seite bearbeiten]

Kritik schreiben [Diskussion]

Zurück zur Wiki-Hauptseite

Version vom 21:01, 15. Feb 2018
 _Delacroix_ (Beiträge)

← Vorige Änderung
Version vom 21:01, 15. Feb 2018
 _Delacroix_ (Beiträge)

Nächste Änderung →
Zeile 97: Zeile 97:
Und he, der Autor kann nichts dafür, dass dir heute früh der Bus vor der Nase weggefahren ist. Er kann auch nichts dafür, dass dein Chef dich blöde von der Seite angeranzt hat und er hat auch nicht den Elfmeter deines Lieblings-Fußball-Teams verschossen. Er hat nur eine Geschichte geschrieben. Und he, der Autor kann nichts dafür, dass dir heute früh der Bus vor der Nase weggefahren ist. Er kann auch nichts dafür, dass dein Chef dich blöde von der Seite angeranzt hat und er hat auch nicht den Elfmeter deines Lieblings-Fußball-Teams verschossen. Er hat nur eine Geschichte geschrieben.
Eine Geschichte, die dir vielleicht nicht gefallen hat, aber das macht ihn natürlich nicht zum Punching Ball. Wenn du wütend bist, mach den Rechner aus, geh nach draußen und mach einen Spaziergang. Nimm ein heißes Bad oder baller in deinem Lieblingsgame alle fiesen Fieslinge über den Haufen, die du finden kannst. Und wenn du ruhiger bist und entspannter, sieht die Welt bestimmt schon wieder etwas besser aus. ;-) Eine Geschichte, die dir vielleicht nicht gefallen hat, aber das macht ihn natürlich nicht zum Punching Ball. Wenn du wütend bist, mach den Rechner aus, geh nach draußen und mach einen Spaziergang. Nimm ein heißes Bad oder baller in deinem Lieblingsgame alle fiesen Fieslinge über den Haufen, die du finden kannst. Und wenn du ruhiger bist und entspannter, sieht die Welt bestimmt schon wieder etwas besser aus. ;-)
 +
3) '''Manche Sachen sind auch einfach Geschmackssache.''' 3) '''Manche Sachen sind auch einfach Geschmackssache.'''

Version vom 21:01, 15. Feb 2018

Manchmal möchte man einem FF-Autor, nachdem man sein Werk gelesen hat, ein paar Sätze in Form eines Kommentars hinterlassen. Das freut die meisten Autoren sehr und man hat die Chance ihm mitzuteilen, was einem besonders gut gefallen hat und was eher nicht.

Doch wie fängt man das am cleversten an? Und wie schafft man es, Verbesserungsvorschläge anzubringen, ohne das der Autor am Ende wütend wird?

Das wollen wir an dieser Stelle klären.


1) Aber ich will doch nur sagen, dass mir die Story gut gefallen hat

Wenn es das ist, was du sagen möchtest, tu das einfach. Ein Kommentar muss nicht super lang sein, um deine Meinung widerzuspiegeln. Auch ein "Das Kapitel find ich toll", sagt aus, dass die Geschichte bei dir, dem Leser, gut angekommen ist, und das es dir, so wie es ist, gefällt. Du musst das nicht auf 30 Sätze ausweiten oder dir dumm dabei vorkommen, weil deine Rückmeldung nur so kurz ist. Selbst eine kurze Rückmeldung kann dem Autor den Tag erhellen, genauso wie die Story dir deinen erhellt hat. Immerhin ist es eine Rückmeldung und es reflektiert, wie das Kapitel beim Leser angekommen ist. Was eigentlich ein durchaus wichtiger Punkt für den Autoren ist


2) Aber eigentlich gefällt mir die Geschichte gar nicht so gut

Natürlich kann das auch vorkommen. Du hast angefangen eine Geschichte zu lesen und plötzlich hat sie sich anders entwickelt als erwartet, die Rechtschreibung hat hier und da seine Mängel und der Satzbau hat an einigen Stellen auch schon mal bessere Tage gesehen. Das kann passieren.

Als Leser hast du jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder, du machst die Geschichte einfach zu und suchst dir eine, die eher deinem Geschmack entspricht, oder du liest das Kapitel doch noch weiter und hinterlässt dem Autoren einen Kommentar.

Viele Tutorials empfehlen an dieser Stelle eine Kritik wie folgt aufzubauen:

1) Positiver Punkt

2) Negativer Punkt

3) Positiver Punkt

4) Negativer Punkt

...

9) Positiver Punkt


Ich halte davon leider gar nichts. Besonders wenn dir die Geschichte nicht gefallen hat, wird es dir schwerfallen, so viele positive Punkte zu finden und da werden dann schnell Dinge gelobt, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. "Ich finde es toll, dass du deine Substantive immer groß schreibst", mag zwar positiv klingen, aber sein wir ehrlich, eigentlich ist das nichts, was man extra loben sollte. Es ist ein Alibi-Lob. Eine leere Floskel, die genauso wenig ernst gemeint ist, wie sie beim Autoren mit Pech auch ankommt.

Aber was mache ich dann? Soll ich meine negativen Punkte einfach alle aufzählen?

Um Gottes Willen, nein! - Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf und ich gebe dir einen Zettel mit 15 oder 20 Dingen, die mir an dir und deinem Tagesablauf nicht gefallen. Das würde dich doch auch völlig überrumpeln. Gerade wenn es an der Geschichte viel zu verbessern gibt, solltest du davon absehen, das ungefragt einfach alles aufzuzählen.

Am besten ist es, du nimmst dir die zwei oder drei Punkte, die dir am wenigsten gefallen haben und konzentrierst dich auf die. Wenn der Autor das gut annimmt, kannst du ihm immer noch anbieten, dich auch mit dem Rest zu befassen. Das hat den Vorteil, dass der Autor sich erstmal auf die zwei Punkte konzentrieren kann, die du ihm gegeben hast, ohne glauben zu müssen, dass an seiner Geschichte wirklich alles daneben ist und es hat für dich den Vorteil: Es geht sehr viel schneller, weil du deutlich weniger Zeit in den Kommentar investieren musst.

Anstatt stundenlang Fehler zusammenzutragen und in einen Kommentar zu pinseln, der dir mit Pech am Ende von dem nicht sehr dankbaren Autoren gelöscht wird, kannst du mit zwei, oder drei Sätzen arbeiten und wenn du dann weißt, dass es ihn wirklich interessiert, kannst du entspannt an die Arbeit gehen und ihm nach und nach alles zeigen, was dir ins Auge gefallen ist.


Okay, und wie formuliere ich meine zwei-drei Kritikpunkte nun am besten?

Zunächst einmal solltest du überlegen, ob dir nicht doch etwas an der Geschichte gefallen hat. (Ich meine richtig gefallen, nicht das du jetzt partout irgendwas suchen gehst, nur um etwas nettes zu sagen)

Du könntest dich fragen:

- Was hat mich bewegt gerade diese Geschichte anzulesen?
- Wieso habe ich nicht gleich wieder aufgehört?
- Sind die Figuren sympathisch?
- Mag ich die Beschreibungen?
- Ist es vielleicht mein Lieblingspairing?
- Fasziniert mich das Thema? Oder vielleicht die Idee?

Solche Punkte sind gute Aufhänger um den Kommentar zu beginnen.


Und jetzt sage ich, was mir nicht gefallen hat?

Nein, jetzt überlegst du, wie man die Punkte, die dir nicht gefallen haben, besser machen könnte.

Zum Beispiel:

- In der Geschichte sind viele Schreibfehler ➡ Betaleser, Duden, selbstständig gegenlesen
- In der Geschichte sind Logikfehler (z. B. "Mit der Wunde wäre der Chara tot") ➡ Wikipedia, andere Internetseite, die das Problem erklärt
- In der Geschichte kommt trotz Action keine Spannung auf ➡ kürzere Sätze schreiben, weniger Umgebung beschreiben

Und jetzt schreibst du das auf. Nein, nicht den ersten Teil. Die Verbesserungsvorschläge. Du musst dem Autor nicht 40 Schreibfehler aufzeigen. Es reicht völlig, wenn du im Kommentar vermerkst, dass es im Animexx-Forum die Möglichkeit gibt, nach einem Betaleser zu suchen, der bestimmt ein paar gute Tipps für ihn hätte.

Du musst auch nicht lang und breit erklären, warum der Chara in dem Kapitel eigentlich hätte verbluten müssen. Es reicht, wenn im Kommentar steht, dass du weißt, dass es schwer ist, Wunden glaubwürdig zu beschreiben und das dir da immer die und die Seite geholfen hat.

Und du musst auch nicht sagen, dass die Geschichte so langweilig war, wie eine alte Socke. Es reicht, wenn du schreibst: "Ich denke, du könntest die Spannung im Kapitel noch steigern, wenn du ein paar Beschreibungen aus der Actionszene herauskürzt und die Sätze ein bisschen kürzer wählst."

Ich fasse zusammen:
Zähle keine Fehler auf, als gäbe es unendlich viele davon in der Geschichte. Das überfordert und verletzt dein Gegenüber mit Pech, auch wenn du es selber nur gut gemeint hast. Überlege stattdessen, was dem Autoren helfen kann, beim nächsten Mal weniger davon zu machen und empfiehl ihm diese Methoden.


Und worauf sollte ich noch achten?

1) Lass dich nicht ärgern. Egal wie viel Mühe du dir gibst, deine Kritik an den Mann, bzw. die Frau zu bringen, du musst damit rechnen, dass der Autor sie ignoriert. Das kann viele Gründe haben: Vielleicht ist der Autor einfach nicht deiner Meinung, oder er hat keine Lust die verlinkten Seiten zu lesen, oder vielleicht ist die Geschichte auch einfach schon so alt, dass es für ihn keinen Sinn mehr macht, an ihr zu arbeiten. Lass dich von so etwas nicht ärgern. Du hast dem Autor gesagt, was du zu sagen hattest. Was er damit macht, ist letztlich seine Sache. Man kann niemanden dazu zwingen auf einen zu hören, auch dann nicht, wenn man es manchmal gerne tun würde.


2) Schreibe keine Kritiken, wenn du gerade verärgert bist. Ja, heute war nicht dein Tag. Ja, du bist verärgert und dann bist du auch noch über diese grottige FF gefallen, aber wenn du jetzt in dem Zustand eine Kritik schreibst, wirkst du vielleicht deutlich aggressiver als du es eigentlich willst. Und he, der Autor kann nichts dafür, dass dir heute früh der Bus vor der Nase weggefahren ist. Er kann auch nichts dafür, dass dein Chef dich blöde von der Seite angeranzt hat und er hat auch nicht den Elfmeter deines Lieblings-Fußball-Teams verschossen. Er hat nur eine Geschichte geschrieben. Eine Geschichte, die dir vielleicht nicht gefallen hat, aber das macht ihn natürlich nicht zum Punching Ball. Wenn du wütend bist, mach den Rechner aus, geh nach draußen und mach einen Spaziergang. Nimm ein heißes Bad oder baller in deinem Lieblingsgame alle fiesen Fieslinge über den Haufen, die du finden kannst. Und wenn du ruhiger bist und entspannter, sieht die Welt bestimmt schon wieder etwas besser aus. ;-)


3) Manche Sachen sind auch einfach Geschmackssache. Klar, kann die FF vor deiner Nase voller übertriebenem Fäkalhumor sein, den du einfach nicht komisch, sondern höchstens albern/eklig findest, aber das kann ein anderer User natürlich schon wieder ganz anders sehen. Humor hängt eben auch vom persönlichen Geschmack ab und genauso ist es mit der Empfindung was romantisch ist, oder welches Pairing gut miteinander harmoniert. Natürlich kannst du dem Autor mitteilen, dass der Humor deinen Geschmack nicht ganz getroffen hat, oder das du die Szene im Fahrstuhl nicht romantisch fandest, oder das du glaubst, dass Hermione und Draco sich ganz schnell wieder trennen würden. Aber(!), du solltest es nicht so formulieren, als wäre deine Meinung die einzig richtige auf der Welt.

Vermeide daher Ausdrücke wie: "Jeder mag Sailor Mars lieber als Sailor Moon, weil sie weniger heult", "Jemandem einen Besen auf den Kopf zu hauen, ist nicht witzig", "Dortmund ist der beste Fußball-Verein auf der Welt".

Sag vielleicht lieber: "Ich mag Sailor Mars lieber als Sailor Moon, weil sie weniger heult", "Ich finde es nicht witzig, wenn Jemand einen Besen auf den Kopf gehauen bekommt" oder "Mein Lieblingsverein ist Dortmund. Ich finde, das ist der beste Verein auf der Welt."

Der kleine Unterschied, der da im "Ich" liegt, erlaubt es nämlich anderen Leuten zu sagen: "Okay, das ist deine Meinung. Meine sieht da anders aus." Und wenn dem so ist, ist das okay.


4) Der Ton macht die Musik. Stell dir vor, du sitzt in der Straßenbahn und dann kommt eine alte Oma des Weges, bleibt vor dir stehen und sagt "Ich will mich dahin setzen. Mach dich da weg!" Da würdest du dir doch auch drei mal überlegen, ob du jetzt wirklich für die alte Hexe aufstehen willst, oder? Ähnlich ist es in Kommentaren. Wenn du die Leute unfreundlich anpampst, sind sie in der Regel weniger gewillt auf dich zu hören, selbst wenn du absolut recht mit dem hast, was du ihnen sagst. Bist du dagegen freundlich, sagst "Bitte" und "Danke" und behandelst dein Gegenüber mit Respekt, kannst du das Gleiche auch von Anderen erwarten.



Letzte Änderungen
Hilfe
Spezialseiten