Pairings, Kommentare, Müll und kein Ende in Sicht oder "Meine Probleme mit der FF-Szene"
Autor: Hauskater
Eigentlich hatte ich nicht vor, jeden Tag einen anderen Eintrag zu überarbeiten. Nur bot sich das heute doch nochmal an, nachdem ich eh shcon aus diesem Eintrag zitiert habe.^^ Zum Eintrag:
Es gab Mal eine Zeit, da war ich hier im Mexx, nur wegen der FFs. Eigentlich war das sogar der Grund, aus dem ich mich hier angemeldet habe. Lange ist's her, acht Jahre (mittlerweile fast 10). Und seitdem hat sich Vieles geändert.
Eigentlich suchte ich damals nur einen Ort um meine Fanfics zu NGE auszustellen. Eine Freundin verwies mich dann hierhin. So kam es, dass ich erst meine Fics ausstellte, später eine Fic "coverte" und zu guter letzt Übersetzer und Beta-Reader für Übersetzungen wurde. Ich war sogar fast so was wie bekannt. Ich erinnere mich noch mehrmals auf Treffen angesprochen worden zu sein mit den Worten: "Engelsstern? Bist du nicht der Übersetzer von "Shinji - der Casanova?".
Damals las ich jede Fanfic die hier hochgeladen wurde (waren ja noch nicht so viele), sofern ich die Serie halbwegs kannte. Regelmäßig nahm ich an den Wettbewerben im Forum Teil (lange bevor es entsprechende Sektionen gab), Platz 2 oder 3 war für mich scheinbar reserviert.
Das Alles ist nun anders. Ich lese mit einer Ausnahme ("Sailor Moon Omoi" von Strike Fiss) seit Jahren keine Fanfics mehr und halte mich weitgehend von der Szene fern.
Der Eine oder Andere wird sicherlich fragen: Warum eigentlich? Auch hier gab es eine Entwicklung.
Es fing damit an, als DBZ lief und 90% aller Fanfics die hier hochgeladen wurden nur noch Müll waren mit dem Inhalt: Bulma und Vegeta kommen zusammen/poppen rum. Die Fanfics wurden immer mehr, lesbar war aber das Wenigste davon. Somit nahm meine Motivation zum Lesen drastisch ab, dennoch machte ich weiter, wenn auch fast nur noch auf das NGE Fandom beschränkt.
DBZ interessiert mittlerweile keinen mehr, aber besser wurde es nicht. Viel mehr kam danach eine Fanwelle nach der Anderen, Thema jeweils die Anime, die RTL II im Moment zeigte. Es erinnerte stark an das "Monster of the Day" bei Sailor Moon und Akte X.
In etwa zu dieser Zeit wurde meine Schwester Shonen-ai Fan. Ich verstand ihre Bewunderung dafür zwar nicht, aber okay. Es war ein kleiner Teilbereich, mehr nicht.
Nur blieb es nicht dabei. Egal wo man hin kam, Mangaladen, Mexxlertreffen oder Forum, die Hysterie begann um sich zu greifen und damit auch die kreischenden Fangirlies. Und mit denen wiederum die Überschwemmung aller Fanfic Archive mit Shounen-ai. Das war der Zeitpunkt wo ich ganz aufhörte mit den FFs man fand ja nichts Anderes mehr. Dagegen war selbst der DBZ Boom harmlos.
An dieser Sache hat sich augenscheinlich nichts geändert, jedoch gab es mit der "Bevölkerungsexplosion" im Mexx und anderswo auch mehr Fanfics zu anderen Themen.
Dennoch meide ich Fanficsektionen wie eine Katze das Wasser. Ich kann mich mit der Szene einfach nicht mehr anfreunden. 95% der Fics ist Müll, 4% vielleicht gerade eben lesbar und nur 1% wirklich gut. Danach will ich nicht suchen.
Vor allem aber stört mich der Grund, aus dem viele Schreiben: Aufmerksamkeit. Damals schrieb man für sich selbst und freute sich, wenn es ankam. Und wenn dann User kamen die sich als deine Fans bezeichneten, dann war man baff und lächelte. Außerdem arbeitete man konstant daran, besser zu werden. Jedes Kapitel war eine Übung, eine weitere Hürde auf dem Weg zum Ziel.
Und nun? Man schreibt für Kommentare. Nicht für sich, nicht um besser zu werden. Im Gegenteil, man klatscht Müll hin, von dem man weiß, das viele Leute ihn lesen, die noch weniger Ansprüche haben an eine Fic, als man selbst. Trifft natürlich nicht auf alle zu, aber doch auf einen sehr großen Teil.
Und wehe irgendjemand wagt es, wirklich einmal konstruktive Kritik abzugeben. Denn dann hat man erstens einen Schreiber am Hals, der sich darüber pikiert, wie man ihn nur kritisieren kann, selbst wenn das Feedback großteils positiv war. Und wenn man Pech hat folgt zweitens: der gesamte Mexxfreundeskreis Desjenigen, hackt gleich mit auf dir rum. Wenn man dann noch das Pech hat jemanden mit einer wirklichen großen Lesergemeinde kritisiert zu haben, dann gesellen sich zum Schreiber und seinen Freunden nun auch noch seine Fans.
Meine Vorstellung von einer Hölle sieht in etwa so aus.
Damit aber nicht genug. Auch die Arten der Fics haben sich geändert. Damals war Romance/WAFF auch das beliebteste Genre, aber bei weitem nicht das Einzige. Heute gibt es scheinbar nichts Anderes mehr. Man hört nur Pairings hier, Pairings da. Ich mag Pairings XYZ, ZYX, etc. und hasse Pairings THG, FTE usw. Ich schreibe nur folgende Pairings, ich schreibe nie dies.
Hallo!? Was ist bitte passiert, das es so weit kam? Damals schrieb man FFs, weil man eine Idee hatte. Egal ob es nun Romance war, Comedy oder sonst was. Man musste nicht angeben wer mit wem zusammen kam. Gelesen wurde dennoch. Es gab sogar Fics, die kamen ganz ohne Pairings aus! Heutzutage unvorstellbar!
Mittlerweile scheint man zuerst sich ein Pairing auszusuchen und dann irgendeinen Müll zu schreiben, wie die Beiden überhaupt zusammenkommen. Warum!?
Eine gute Geschichte wird nicht geschrieben, sie schreibt sich Selbst. Sie entwickelt ein Eigenleben, der Autor ist nur das Medium, dass alles niederschreibt. Davon sieht man nun nichts mehr.
Ich erinnere mich noch an eine der Beliebtesten Fics zu NGE damals, The One I love is... (kurz TOILI, in der deutschen Übersetzung "Meine Liebe gilt..."). In dieser Geschichte ging es im Endeffekt darum, wen Shinji wählen wird, Asuka oder Rei. Es fand eine Charakterentwicklung bei Allen statt. Und niemand wusste wie es ausgehen würde. Selbst der Autor nicht. Ragna schrieb einfach und war am Ende selbst überrascht. Er hatte an sich ein Ende geplant, aber die Geschichte machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Ende war, was es sein musste.
Damals las man diese Fic, gespannt, wer es nun wird. Heutzutage hätte so eine Fic keine Chance mehr, einfach weil man ja eh nur jene Fics liest, die dem eigenen Lieblingspairing entspricht. Die Geschichte selbst ist Zweitrangig, das Pairing ist das Wichtige.
Wie also, konnte es auch hier so weit kommen? Mir wird nur noch Übel wenn ich irgendwo Pairing lese. Egal ob es Shounen-ai, Hetero oder Yuri ist. Denn im Endeffekt heißt Pairing doch in den meisten Fällen, die Charas sind absolut OOC, es findet keine Charakterentwicklung statt (oder eien Entwiclung von leicht OOC zu ganz OOC, ohne nachvollziehbaren Grund).
Jedes Pairing ist mir recht, solange die Story es rechtfertigt. Tut sie es nicht, was nun fast immer der Fall ist, so bin ich weitesgehend dagegen. Da 90% der Fics nach wie vor Shounen-ai sind, ist das Resultat meist (ich betone meist, nicht immer) Zwangsverschwulung. Charas die absolut a-sexuell sind (die meisten der PoT Charas zum Beispiel) oder aber ganz klar auf Frauen stehen, werden kurzerhand für Shcwul erklärt. Mehr OOC geht's doch nicht! Da mag man noch so oft von Andeutungen sprechen. In Wirklichkeit ist das doch nur eine Ausrede um noch so bekloppte Pairings zu rechtfertigen. Erst recht, wenn dann noch eine schwachsinnige Einteilung in Seme und Uke stattfindet. Oder wenn Oberbösewicht und Protagonist eines Anime/Manga lustig miteinander ins Bett hüpfen. Zwei Leute die sich sonst nur auf dem Schlachtfeld treffen um sich zu töten, haben nichts besseres zu tun als Sex miteinander zu haben. Oder romantische Dates zu haben. Ist klar.
Aber auch Hetero oder Yuri Pairings funktionieren meist nach dem Prinzip, weswegen ich mittlerweile an sich schon gegen Pairings im Allgemeinen bin. Ich mag Fics, wo die Lovestory Sinn macht und sich aus der Geschichte ergibt. Egal ob das nun Hetero (Shinji und Asuka aus NGE), Yuri (Anthy und Utena aus RGU) oder Shounen-ai (Magnus und Alec aus "Mortal Instruments") ist. Fangirlies mögen mir noch so oft vorwerfen, ich wäre homophob, intolerant, etc. Aus diesem Text sollte man schließen können, dass ich es nicht bin.
Alles in Allem sind das die Gründe, warum ich mich weit ab von der FF-Szene sehe. Ich habe einfach keine Lust auf diesen Kindergarten. Darum werden meine Stories auch nur noch im Blog gepostet (wie Heaven & Hell). Das bringt mir zwar weniger Leser, aber wenigstens auch Distanz von der Szene. Denn ich schreibe das nicht für Kommentare oder Bewunderung, sondern für mich und um zu sehen, wie gut ich mittlerweile geworden bin als Schreiber. Ich hoffe einige Leute denken mal darüber nach...
Ich lad zwar Ffs hoch, aber ehrlich gesagt... ^^'
Lesen tu ich hier nur wenige, auch wenn ich einige auf meiner Favo-Liste haben.
Und schon gar nicht Ffs, die Zwangsverschwulung beinhalten. Zwar hab ich, zugegebenermaßen, auch schon solche Stories geschrieben, aber naja...
Ich lass es lieber. Ist nicht meins, die Zwangsverschwulung, verstehe ich absolut nicht.
Das hast du schön ausgedrückt, das gefällt mir :3
Seid ihr Naruto-Cosplayer aus Baden-Württemberg? Dann schaut doch mal hier vorbei ^.~
Ich schreibe ebenfalls für mich (und für eine Freundin, wenns hochkommt), lade das Ganze aber auch gern hier hoch - auf die Freischaltung zu warten macht mir Spaß, man soll es nicht glauben.
Kommentare sind mir eher zweitrangig. Ich freue mich über Kommentare, aber ich erwarte sie nie. Besonders da ich derzeit in einem Fandom unterwegs bin, das hier absolut unbekannt ist, mir aber sehr am Herzen liegt.
Ich gebe zu, ich mag Pairings - solange sie nicht im Vordergrund stehen oder zumindest die Geschichte um das Pairing einigermaßen unterhaltsam ist (dann kann ich auch eine Shonen Ai Fanfic mögen, obwohl ich dem Genre sonst eher abgeneigt bin). Da kommt wohl das Mädchen in mir durch.
Und wenn ich eine Pairing-FF lese, will ich eine nachvollziehbare Begründung und Charakterentwicklung haben. Aber stimmt, das sieht man immer seltener. *seufz*
Besser du rennst so schnell du kannst
Und so weit, wie dich dein Atem tragen kann
und Fans sind mir ehrlich gesagt recht lästig, da sie einen unter Druck setzen *lach*
Also begann Guglehupfs Untergang.
Mein Webblog
Kleiner zeichner will groß werden
Stanley Kubrick - Welches ist sein bester Film? (Umfrage)
Im Endeffekt war meine erste Story eine Idee, die ich runterschreiben wollte. In erster Linie für mich. Die Kommentare waren ein schöner Nebeneffekt. Die zweite FF war auch eine spontane Idee, aus der dann ein RPG wurde, die FF verbleibt offen. Die Idee zur dritten FF entspringt meinem neusten und fanatischsten Fandom und ist zugleich auch meine erste englische Fanfiction. Durch sie habe ich andernorts (Livejournal) eine Beta Leserin gefunden und auch einige konstruktive Kommentare, um mich zu verbessern. Klar, sind Kommentare wie "OMG wie toll, ich liebe es!" zu Anfang schön. Aber irgendwann möchte man eben eine Erklärung, WAS denn so toll ist und WARUM sie geliebt wird.
Naja, wer sich eine Weile auf Mexx unterwegs war, wird wissen, dass es nicht nur bei den FFs so ist. Man wird nur wahrgenommen, wenn man einen bestimmten Stil hat, etwas ganz spezielles zeichnet und schon von vornherein einen Kreis von Bewunderern hat. Innovation und vor allem wirkliche Kreativität sind echt mau geworden.
Dean: Who are you?
Castiel: I'm the one who gripped you tight and raised you from perdition.
Dean: Yeah, thanks for that.
Und weil ich da immer so gegen wetter, denken auch immer gleich alle, ich würde Shonen Ai nicht mögen... ô.o
Bis ihnen dann auffällt, dass ich ein paar Shonen Ai Sachen in meiner Fanliste habe und dann kommt. "ÖÖÖÖÖH, du magst doch SA, warum tust du da so als würdest du es hassen! Du fakst ja nur!"
Stimmt gar nicht.
Ich mag Shonen Ai. Aber nur da, wo es passt und hingehört.
Ich kann mich einfach nicht dafür begeistern, die Deathnote Serien-Seite aufzurufen und dort sofort mit L und Light am Ficken totgeschlagen zu werden Ô_o
Genauso erging es mir mit Vampire Knight vor ein paar Tagen.
Manchmal glaube ich, das ganze kommt daher zustande, dass unkreative Menschen nicht fähig sind, sich eigene Charaktere zu überlegen und lieber andere fertige Charaktere "missbrauchen". Das hat dann nichts mehr mit der ursprünglichen Geschichte und damit verbundenen Charakterentwicklungen zu tun.
Zu der Sache mit den Pairs, du hast vollkommen Recht, auch wenn man beispielsweise nicht Mainstreampairs miteinander verpairt, hat man sehr wenige Leser bis gar keine. Während eine SasuSaku bei Naruto zum Beispiel eigentlich immer Komentatoren finden.
Aber Pairs sind trotzdem toll, oft genug überlege ich mir wie zwei total abwegige Personen zusammen kommen könnten und daraus entwickelt sich dann eine FF, manchmal wird es dann nur eine Freundschaft, aber Pairs können auch gute Grundlagen für Ideen sein...
Wollte das nur mal sagen.^^
Die Kunst zu schreiben
HarryxDraco mal anders
Ich hab bisher nur 2 FFs angefangen, weil ich mich schwer damit tue... ich möchte den Originalcharaktere nicht unrecht tun, möchte, dass sie gut rüberkommen, einen guten Plot, der in die Handlung des Originals passt, etc...
Meine beste Idee war für Harry Potter, wo ich vorhatte, meinen Original Charakter mit niemanden zusammen kommen zu lassen. Hach. Ich kann mir richtig vorstellen, wie meine Leser spekulieren - und - nix gibts :P
Naja.
Irgendwie war mir die Zeit doch zu schade. ^^
FFs lese ich auch kaum noch, meist nur auf Empfehlung...
Ich bin zwar selbst nicht so lange in der FF-Szene wie du, doch hat auch mein interesse an FFs doch stark nachgelassen (es sei denn, ich brauch was zum lachen, ich bin sehr gehässig)
>Eine gute Geschichte wird nicht geschrieben, sie schreibt sich Selbst. Sie entwickelt ein Eigenleben, der Autor ist nur das Medium, dass alles niederschreibt.
Ich muss sagen: Das kann ich anstandslos unterschreiben. Schlimm wird es aber, wenn die Charaktere so ein Eigenleben entwickeln, dass man sich das danach durchliest und sich denkt "Oh, Gott, dass muss ich ändern, davon wird mir ja sogar schlecht".
>Vor allem aber stört mich der Grund, aus dem viele Schreiben: Aufmerksamkeit. Damals schrieb man für sich selbst und freute sich, wenn es ankam.
Deswegen kommt von mir nur noch selten bis gar nichts mehr online. Ich schreibe sogar Träume nieder um sie zu verarbeiten. Manchmal verstehe ich wirklich nicht, wie die Leute sich so für die Meinung anderer aufgeben können.
>Damals las man diese Fic, gespannt, wer es nun wird.
Ist das nicht auch der Grund warum Leute Bücher und Mangas überhaupt lesen? Viele Leute scheinen das echt zu vergessen.
>Fangirlies mögen mir noch so oft vorwerfen, ich wäre homophob, intolerant, etc. Aus diesem Text sollte man schließen können, dass ich es nicht bin.
Die Leute die dir das Vorwerfen haben sich offensichtlich noch nie mit den zwei unterschiedlichen Themen auseinandergesetzt. Ich kenne nicht einen schwulen, der Yaoi auch nur ansatzweise nachvollziehen konnte (und wenige Schwule kenn ich nun auch wieder nicht) im Sinne von Homo-erotischer Kunst/Schwulen-Porno (je nach Situation). Genauso wie es wirklich viele Shonen ai-Fans gibt, die beim Anblick eines echten sich küssenden schwulen Paares fast erbrechen müssen. (Ich hab mich beinahe totgelacht, als ich das mal gesehen habe.) Aber das ist ja deren eigenes Problem.
Ich selbst sehe mein Schreiben als persönliche Weiterentwicklung. Sowohl der eigenen Psyche als auch meines Schreibstils. (Ja, ich finde, ich habe mich doch weiterentwickelt, wenn ich mir ältere Hefte mit Geschichten so durchlese)
Und ein Satz auf den ich warte, wenn ich eine (ehrliche) FF-Einleitung doch mal lese ist: "Ich habe selbst geweint, als ich das geschrieben habe." Denn dann weiß man, dass da Herzblut drinsteckt.
So Objektiv wird mein sein eigenes Werk ja auch nicht betrachten können, schließlich sollte es ein Teil von einem selbst sein.
So und vielleicht sollte ich jetzt doch nochmal versuchen ein wenig Schlaf zu bekommen.
JA, ich sage gerne meine Meinung.
Ich habe wenigstens eine EIGENE!
Ich würde mich selbst auch zur "FF-Szene" zählen, ich schreibe oft Fanfics, viel mehr als Originale, und lade sie hier hoch. Und ich gebe Pairings im Untertitel an...
Ich gebe den Charas in der Geschichte jedoch immer die Chance, sich weiterzuentwickeln und die Geschichte selbst zu lenken. Natürlich hat man den groben Plot immer vorher im Kopf, aber wenn einem während des Schreibens auffällt, dass ein anderer Verlauf viel mehr Sinn ergeben würde, dann scheue ich mich nicht davor, meine Pläne über den Haufen zu werfen und auch mal spontan andere oder gar keine Pairings umzusetzen. Eine Geschichte zeichnet sich schließlich nicht durch ihren Rumschlabbergehalt, sondern durch ihren Plot und wie man die Charas in diesen einfügt (oder diese ihn lenken) aus.
Aber das wissen die wenigsten. Wenn ich mich durch die eher kommerziellen Fanfic-Rubriken klicke, schaudert es mich. Abgesehen von den oftmals total unlogischen Pairings, die niemals nie entstehen könnten (Itachi x Sasuke? Oh come on!), scheint sich der Autor für den Plot maximal fünf Minuten Bastelzeit genommen zu haben. PWP oder enorm klischeehafte, in keinster Weise innovativ verpackte, grottenschlecht geschriebene Lovestorys sind Gang und Gebe in der FF-Szene.
Ich denke, man kann von niemandem, der FFs schreibt, erwarten, dass er was literarisch Wertvolles herbeizaubert. Aber solche Selbstverständlichkeiten wie einen PLOT sollte man ja wohl erwarten können! Vor allem in der Shounen-Ai-Szene, in der ich ja auch FFs schreibe, bewegen sich viele Autoren, deren FFs nur auf (schlecht geschriebene und vor allem unlogische) Sexszenen aufbauen und praktisch jedes zweite Chap adult ist. Da wird einem allein beim Überfliegen ja schon kotzübel!
Zum Thema Kommentare kann ich auch nur zustimmen. Manche User erstellen Umfragen, um herauszufinden, wie viele welches Pairing am ehesten in einer FF sehen wollen. Ob der Autor es dann mag oder nicht, ist fast zweitrangig, denn Hauptsache, er schreibt etwas, wozu er massig Kommentare bekommt. Weniger bekannte Fandoms sind da fast undenkbar, es müssen immer die beliebtesten und daraus auch die beliebtesten Pairings sein. Ich bin sehr froh, dass in den Upload-Regeln steht, dass man nicht um Kommentare betteln darf. Früher habe ich in Nachwörtern sowas gelesen wie: "Ich schreib erst weiter, wenn ich 10 Kommentare zu diesem Kapitel bekommen habe, ansonsten breche ich die FF ab! Wollt ihr das? Also los, schreibt mir Kommüüüüs!!!11"
Mittlerweile wissen die User die Aufmerksamkeit ihrer Leser gar nicht zu schätzen, sondern sehen sie als Selbstverständlichkeit an...
Das Thema Fanfics bleibt 'ne heikle Sache, und gerade wegen all der Gründe, die du in deinem Post genannt hast, lese ich so gut wie überhaupt keine.
Ich weiß sogar noch, den Moment als es passierte: Ich hab die Frage "Und was schreibst du so?" wahrheitsgemäß beantwortet und erhielt ein (fast schon entrüstetes) "Wer liest den bitte Gen?". Wenn ich das Wort Gen schon höre, stellt's mir die Zehennägel auf. Geschichten in denen mehr passiert als zwei zufällige Charas zusammenzubringen, sind einen Schublade in der Minderheit >_<
Andererseits ist es wohl auch einfach eine Sache von Angebot und Nachfrage. Und die meisten wollen halt kurze Pairingsfics ohne viel Anspruch (hat man das Gefühl, ganz so einfach ist es natürlich auch nicht). Merk ich auch an Aussagen wie, "Tut mir leid, aber deine Kapitel sind viel zu lang". Das war auch ein Augenöffner.
Es gibt natürlich immer noch Ecken für Autoren/Leser der Nicht-Mainstream-Kost, aber die muss man suchen und finden.
Aber die Fanficszene hat sich schon sehr verändert die letzten zehn Jahre (sowohl die deutsche als auch die englische).
Inzwischen weniger privat (mein Job hier erfordert es hingegen), aber ich schiebe es bei mir darauf, dass meine Ansprüche an das vorhandene Angebot mit der Zeit extrem gestiegen sind. Wo ich früher bei einer schönen Geschichte ein paar Tränen beim Ende verdrückt habe, kann ich heute nur noch die Nase rümpfen.
Ganz im Gegensatz zu dir mag ich Pairings sehr gerne - die allermeisten Fandoms von mir gehören in Shounen-Genre und das hat meist alles, was ich mir an Spannung und Charas wünsche, nur die Couples fehlen. Also ganz nach dem Motto "Mit FFs stopft man die Lücken, die eine Serie hat".
Was ich dann wieder so sehe wie du, ist, wie meine Lieblingspairs zustande kommen. Ich kann zu allen einen seitenlangen Aufsatz schreiben, warum ich finde, dass sie charakterlich zusammenpassen, wo ihre Gemeinsamkeiten liegen und nicht zuletzt wo ich aus der Serie direkt Ansätz sehe. Normal beschränkt sich das also auf Canon-Pairings und in Shounen-Serien gibt es davon nicht zu viele.
Entgegen meiner Verteidigung für Pairings habe ich de facto wenn es hoch kommt eins pro Serie. :'D
Say "Down!" to it or drown in it - it's your choice to throw the dice! ♪
Damals war es auch noch wesentlich einfacher gute von schlechten Fanfics zu unterscheiden - und die Review-Anzahl hat damals noch eine Aussagekraft über Spannung udnd Qualität gehabt. Diese Maßstäbe kann man ja heute gar nicht mehr ansetzen, weil die Kommentare meist einen Aufschluss auf die Popularität der Hauptcharaktere geben und sonst nichts. Bzw. mittlerweile auf das Pairing.
Ich denke das Pairing-Problem, was du hier mMn gut schilderst, lässt sich auf die Basis vieler Fanfics zurückführen: Die Geschichte in die Bahnen lenken zu können, die man sich als Fan am meisten wünscht.
Gerade im Zuge der Fortsetzungen und großangelegten Serien (Dragonball, Naruto, One Piece, Harry Potter, Twilight etc.), die eben den Fan an der langen Leine halten und so viele Charaktere beinhalten, dass für jeden was dabei ist, hat sich das ganze wohl exponentiell gesteigert.
Die Prämisse Schreiben zu können ist dem Wahrwerden der Wünsche an die Serie gewichen. Darum beinhalten so viele Pairing-Fic(k)s heutzutage ja auch so wenig Plot, weil die Serien es den Fans zu spannend machen und sie endlich mal Charaktere X und Y zum Zuge kommen lassen wollen. Je populärer das Fandom und Pairing desto mehr Zuspruch der ebenfalls gefrusteten Anhängerschaft.
Beim Punkt der Aufmerksamkeit stimme ich dir auch zu, allerdings kann ich mich selbst nicht davon frei machen, dass ich mich freue Kommentare zu erhalten und zu sehen wie viele Zugriffe meine Fanfic denn nun letztendlich hat. Was mir tatsächlich wichtig ist, dass das was ich schreibe gelesen wird, sonst könnte ich es auch einfach auf meinem Rechner belassen und mich daran erfreuen.
Das heißt aber nicht, dass ich nach Populärmeinungen schreiben würde oder einfach ein Lob für meine Leistungen erhalten möchte, sondern es für mich auch interessant ist, zu sehen, wie die Geschichte die sich da vor mir erstreckt und an der ich mich ausprobiere auf andere wirkt.
Ich denke das ist nicht verwerflich. Schreiben tu ich nachwievor für mich, aber es veröffentlichen, das hat sicherlich was mit Aufmerksamkeit bekommen zu tun.^^
An sich kann ich dir allerdings nur teilweise zustimmen. Meiner Meinung nach pauschalisierst du es etwas zu stark. Sicher, es gibt viel Müll in Animexx. Geschrieben von kleinen Kindern, die selbst nicht einmal die einfache Wortkonstruktion "Subjekt - Prädikat - Objekt" beherrschen. Andererseits bin ich in meinem ersten wirklich aktiven Jahr hier in Mexx auf genügend Fanfictions gestoßen, die genau das Gegenteil beweisen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich mit den richtigen Leuten abgebe, aber wenn ich dazu komme, FFs zu lesen, gerate ich überwiegend an recht Hochwertige. Und das, ohne lange suchen zu müssen.
Andererseits stöbere ich auch nicht wirklich bewusst nach diesen Fandoms, über die du dich hier mokierst. Ich möchte dich damit nicht angreifen, aber für mich erscheint es in etwa so, als forschest du bewusst nach eben diesen schlechten FFs. Oder du hast irgendwie Pech bei den Suchergebnissen.
Ich persönlich schaue mir FFs, bei denen mich der Schnuppertext zu stark abstößt, erst gar nicht an. Hin und wieder schaue ich noch in die Kurzbeschreibung. Gefällt mir die Storyidee an sich, lese ich zumindest das erste Kapitel. Wenn nicht, gehe ich weiter. So spare ich mir meine Nerven für wichtigere Dinge. Diese 0815-FFs sind es meiner Meinung nach die Mühe nicht wert, sie auch nur in einem Nebensatz zu erwähnen.
Bei der Prioritätensetzung, was die Gründe des Schreibens betrifft, stimme ich die jedoch überwiegend zu. Diese Tatsache erkennt man ja schon an den imaginären Plätzchen und Kuchen und was nicht alles, die der Autor dem Kommentierenden "bereit hält". Ich selbst freue mich über jeden Kommentar - solange er konstruktiv ist. Diese sehe ich nämlich als Hilfsmittel, um meine Schreibweise zu verbessern. Ja, ich schreibe für mich selbst, bin aber auch gleichzeitig ein Kommentarjäger, das gebe ich offen zu. Ehrlich gesagt, finde ich es gut, wenn man mich kritisiert und mir nicht nur "Honig ums Maul schmiert". Es bringt einen zum Nachdenken, man kann sich verbessern und aus etwaigen Fehlern lernen. Außerdem habe ich einen ziemlich selbstkritischen Charakter, der mit wirklich keinem eigenen Werk zufrieden ist. Da tut es hin und wieder gut, wenn man sich eine zweite Meinung einholen kann.
Leider ist dies bei den Wenigsten auch der Fall. Ich habe es zwar noch nicht so erlebt, wie du es beschrieben hast, aber ich kann mir durchaus vorstellen, das viele FF-Schreiber Kritik-intolerant sind. Es ist schade, da diese sich nie wirklich weiterentwickeln können. Trotzdem hält es mich nicht davon ab, ihnen - sollte ich denn mal auf eine solche FF stoßen - ehrlich meine Meinung zu sagen und ihnen gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge zu geben.
Es ist eine Sache, sich darüber aufzuregen, wie schlecht sie doch schreiben. Eine gänzlich Andere ist es jedoch, ihnen zumindest eine Hilfestellung zu geben. Ob sie sie annehmen oder einen mit Beleidungen zuschütten, ist ihnen überlassen. Bei Ersterem verfolge ich aus reinem Interesse, wie sie sich machen, die Geschichte manchmal weiter. Für Letzteres gibt es immer noch die Blacklist, die ich - zum Glück - jedoch noch nie verwenden musste.
Alles in allem kann ich allerdings schon nachvollziehen, warum du dich von der FF-Szene entfernt hast. Selbst werde ich es jedoch nicht tun.
Nenn mich Optimist, aber vielleicht werden einige Schreiberlinge ja doch noch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und bemühen sich mehr, ihren Geschichten zumindest ein Mindestmaß an Niveau zu verleihen.
Dann hab ich alles andere entdeckt.
Ich hab mich vomFfs lesen auf's Blog lesen verlegt, denn es stimmt, was du sagst.
Man findet viel Mist.
Ich schreibe manchmal aus Spaß, manchmal aus Selbsttherapie, manchmal, weil ich einfach muss/möchte. Hier habe ich allerdings nur 'gute' Ffs hochgeladen, die mir wichtig sind und die ich selbst mag.
Woran merkt man, ob jemand für sich selbst oder für die Aufmerksamkeit schreibt? ich bin mir nicht sicher.
(Was ist WAFF, wenn ich fragen darf?)
Du schaust ja ganz schön düster. Natürlich gibt es noch Schreiber, die ihre Gesichte nur für sich verfassen, die in ihr aufgehen und sie bis ins kleinste Detail geplant haben, ich glaube sogar, viele.
Bemerkt man wohl kaum mehr.
Ich schreibe sehr kurze Geschichten, udn weiß vor dem Ende meist nicht, wie es ausgehen wird, da ich fats ganz Plotlos schreibe. Ich denke nach, was passieren könnte und lasse es auf mich zukommen. Das ist ein tolles Gefühl, wenn man die Geschichte nicht so schreibt, wie man will, sondern eher Zuschauer der eigenen ideen ist. :)
> ich wäre homophob, intolerant, etc. Aus diesem Text sollte man schließen können, dass ich es nicht bin.
Das könnte man auch nicht sagen, dir liegt etwas an den Ffs udn geschichten und nicht mehr.
Das ist verständlich.
Ich werde mal "Heaven & Hell" lesen.
Wenn jemandem das Schreiben so wichtig ist, dann imponiert mir das auf eine Weise.
Ich glaub nämlich, ich versteh's, auch, wenn ich zu der jüngeren Generation gehöre. :)
- Calvin
> (Was ist WAFF, wenn ich fragen darf?)
Warm And Fuzzy Feelings. Leicht kitschig udn herzergreifend, nicht immer Romantik aber meist.
@Luthien-Tasartir
> Andererseits stöbere ich auch nicht wirklich bewusst nach diesen Fandoms, über die du dich hier mokierst.
Ich stöbere auch nicht. Es geht mir darum, dass ich früher nicht sorteiren musste, sondern alles lesen konnte. Später war das nicht mehr möglich, weil 90% aller Fanfics zu einer bestimtmen Serie waren.
> Ich möchte dich damit nicht angreifen, aber für mich erscheint es in etwa so, als forschest du bewusst nach eben diesen schlechten FFs.
Keineswegs. Das passiert schon wenn man einfach nur stänbert ohen irgendeinen Hintergedanken. Die Reaktionen auf diesen Eintrag zeigen mir, dass ich damit scheinbar nicht alleine bin.
@ NguyenTranLoc
> Es gibt natürlich immer noch Ecken für Autoren/Leser der Nicht-Mainstream-Kost, aber die muss man suchen und finden.
Gerade auch was Serien betrifft. Es gibt bestimmte Serien, da findet man hier kaum etwas zu, oder wenn dann nur Shounen-ai. Auch gerade in Zirkel zu Serien ist das ganz extrem. Bestes Beispiel das von mir oben schon angeführte Prince of Tennis...
"Setzen Sie sich mal für zwei Stunden in die U-Bahn und gucken sich mal die Gestalten an, die da ein- und aussteigen. Da kann man doch nicht mehr für ein allgemeines Wahlrecht eintreten." ~ Dieter Nuhr
Kritik, Kosmetik & Co.
Ein wirklich wahres Wort!
Auch wenn ich zugeben muss, dass mich eine Fic schon mehr reizt, wenn sie ein Pairing behandelt, das ich mag, und ich des Öfteren doch eher zum Weiterklicken neige, wenn mir das Pairing nicht so zusagt.
So sollte sich jede Geschichte entwickeln. Eines der beste Zitate, die ich je zum Thema Fanfiction und Schreiben gelesen habe.
Hm. Da kann ich wohl kaum mitreden, da ich mich früher nicht so für andere Fanfictions interessiert habe oder eher gesagt Mexx nicht genügend dazu durchschaut hatte, bzw. - wie bereits erwähnt - noch nicht wirklich lange "richtig" aktiv hier bin.
> Keineswegs. Das passiert schon wenn man einfach nur stänbert ohen irgendeinen Hintergedanken. Die Reaktionen auf diesen Eintrag zeigen mir, dass ich damit scheinbar nicht alleine bin.
>
Okay, so etwas kann mir nicht wirklich passieren, da ich generell eher selten ohne Ziel durch Mexx schweife. Ich glaube, ich mache mir schon alleine beim Wählen der Suchangaben zu viele Gedanken, als dass ich einfach nur so durch die FFs stöbern könnte.
Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren...
Einen Versuch wäre es wert. Andererseits reichen mir die schlechten FFs, die ich auch trotz meiner Vorsortierung noch immer ab und an zu Gesicht bekomme auch wieder aus.