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Philosopherei #1 - Nickchange

Autor:  -Broeckchen-
Gewidmet: Broeckchen, mit Dankeschön!

Mwaaaaah!

Muss mich erstmal an den neuen Nick wieder gewöhnen. ^^ Ihr auch, ne?
Es überkam mich relativ spontan, aber mir wurde einfach plötzlich bewusst, dass ich mich selbst mit PinPoom kaum identifiziere. Ich hatte den Namen damals gewählt, weil "Broeckchen" schon vergeben war, und zwar an Broeckchen, aber überall sonst nenne ich mich Broeckchen, und das aus gutem Grund.*

Als ich so ungefähr zwölf war, habe ich wie verrückt Bücher des Ehepaars Hohlbein gelesen. In einem davon, dem zweiten Band der "Märchenmond"-Trilogie, tauchte das Wertier Bröckchen auf, das mich damals unheimlich fasziniert hat. Es war frech und geradlinig, und vor allem auf sehr interessante Weise weder "gut" noch "böse". Wenn es Hunger hatte, wollte es halt fressen, ohne schlechtes Gewissen, wenn die Wahl auf Fleisch oder Fisch fiel ("Nur den großen Zeh? Bitte!"), aber auch mit einem gewissen Moralkodex ("Ja, ich hab den Fisch gegessen - aber doch nicht ganz!"). Und das fand ich echt interessant. Tagsüber war Bröckchen wunderhübsch, flaumig und kuschelig, aber auch wahnsinnig zerbrechlich und leicht - und kein bisschen weniger frech und bissig als nachts. In der Nacht hingegen wurde es hässlich bis abartig, dafür aber auch viel wehrhafter. Ich mochte das Vieh... nicht nur.

Ab meinem zwölften Lebensjahr entwickelte sich mein heutiger Charakter erst so richtig. Und vielleicht kennt ihr das: Plötzlich stellt man an sich selbst etliche Dinge und Seiten fest, die einem vorher nie aufgefallen sind. Ich fand vieles davon hässlich - meine Eifersucht, meine Gier, meine Form der Wut. Aber auf der anderen Seite entwickelte ich auch wundervolle Eigenschaften wie Verständnis und Geduld. Ein Teil von mir blieb zerbrechlich und verletzlich, wie ich es als Kind war, ein anderer wurde stärker und erwachsener. Und so, obwohl ich den Nick anfangs hauptsächlich aus Spaß an einem Chara verwendet hatte, wuchs ich immer mehr hinein.
Für mich ist diese Figur mittlerweile auch ein Symbol dafür, dass schlechte Seiten an einem selbst anderen nicht das Recht geben, einen abzuwerten. Jeder Mensch trägt in sich Negatives und hat Hässlichkeiten an sich. Aber das macht ihn nicht insgesamt wertloser oder schlechter, als andere es sind. Die Frage ist immer: Wie gehe ich mit meinem Monster um? Gibt es eine angebrachte Zeit für das Negative in mir? Und wenn ja - wann ist sie? Bei Bröckchen im Buch ist es die Nacht... bei Menschen ist es nicht ganz so einfach. *lach*

Auf jeden Fall... danke Broeckchen, dafür, dass du mich zum Nachdenken über eine weitere Selbstverständlichkeit in meinem Leben gebracht hast. >.<

* Soll mal einer versuchen, meinen "Das Wort Broeckchen in einem Satz"-Rekord zu brechen... mwahaha! ^^


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