Schöner, goldner Nachmittag,
Wo Flut und Himmel lacht!
Von schwacher Kindeshand bewegt,
Die Ruder plätschern sacht -;
Das Steuer hält ein Kindesarm
Und lenket unsre Fahrt.

So fuhren wir gemächlich hin
Auf träumerischen Wellen -;
Doch ach! die drei vereinten sich,
Den müden Freund zu quälen -;
Sie treiben ihn, sie drängten ihn,
Ein Mährchen zu erzählen.

Die Erste gab's Commandowort;
O schnell, o fange an!
Und mach' es so, die Zweite bat,
Daß man recht lachen kann!
Die Dritte ließ ihm keine Ruh
Mit wie? und wo? und wann?

Jetzt lauschen sie vom Zauberland
Der wunderbaren Mähr';
Mit Thier und Vogel sind sie bald´
In freundlichem Verkehr,
Und fühlen sich so heimisch dort,
Als ob es Wahrheit wär'. -;

Und jedes Mal, wenn Fantasie
Dem Freunde ganz versiegt: -;
"das Uebrige ein ander Mal!"
O nein, sie leiden's nicht.
" "Es ist ja schon ein ander Mal!" " -;
So rufen sie vergnügt.

So ward vom schönen Wunderland
Das Märchen ausgedacht,
So langsam Stück für Stück erzählt,
Beplaudert und belacht,
Und froh, als es zu Ende war,
Der Weg nach Haus gemacht.

Alice! O nimm es freundlich an!
Leg' es mit güt'ger Hand
Zum Strauße, den Erinnerung
Aus Kindheitsträumen band,
Gleich welken Blüthen, mitgebracht
Aus liebem, fernen Land.

Aus: Alice's Abenteuer im Wunderland von Lewis Carroll

Alice in Wunderland

Segelst davon in dir
Lässt die Lieben hinten
Dein Schiff steuert entgegen der Neugier
Was unerwartetes soll dich entzücken

Drei Monde: Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit
Nur der Instinkt der Realität bindet
Fühlt dein Herz mit Sorgen, du kommst nicht frei 
Doch die Neugier erwacht wenn du dich windest

Ein neues Land vernarbt von Sorgen
Du läufst über die Wiesen
Lachend scheinen dir die Sonnen
Doch du hörst die Liebe

Erwachst du von deiner Reise
Ein Prinz liegt neben dir
Und geht dir zu Leibe
Dein Fleisch erwacht voller Gier

Er sagt er liebe dich
Und Spielt mit deinem Fleische
Du Spürst ihn innerlich
Wo er deine Seele zerreißt

Ohne dich anzusehen
Geht er davon 
Deine Phantasie ist am sterben
Du fühlst das der Tod kommt

Du spannst die Segel wieder auf 
Und versuchst den alten Kurs zu finden
Es dauert länger als sonst, bis du auf dem Boden
Doch die Stimmen lassen dich zurück schwinden

Ein Jüngling mit flinker Zunge
Spricht schön ein Flakon
Dein Fleisch bebt vor Lust
Du nimmst den Flakon und gibst ihm seinen Lohn

Und wieder versuchst du zu segeln
Doch verloren hast du dein Schiff
Der Kurs lässt sich nicht bestimmen, die Länder fehlen
Einen Mond erkennst du in der Gicht 

Alice deine Neugier nach anderem Fleische
Alice die Sehnsucht deines Leibes 
Es waren nicht die Sehnsucht der Nachtküsse
Das Land wirst du ein leben lang vermissen