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Der Winterhass

Autor:  Prometheus
Die wenigsten Leute würden sagen, dass sie den Winter aufgrund des Schnees hassen. Die Kälte ist da schon ein lohnenderes Opfer für Abneigung.
Aber Schnee ist kalt, das ist eine Tasache. Ebenso könnte man sich darüber aufregen dass Wasser nass ist. Und was noch wahrer ist...
dem Schnee, also auch dem Winter, ist es so völlig egal was wir selbst von ihm halten.

Ob wir die Kälte verabscheuen - sie ist da.
Ob wir den Schnee in der Stadt hassen - er ist da.

Wir können toben, wir können schreien... wir können uns sogar bei Gott persönlich beschweren - es ändert nichts.

...

Es gibt so viele scheinbar lohnende Ziele für Hass. So viele Dinge, an denen man nichts ändern kann.
Weit mehr Dinge gibt es gleichzeitig, die ohne Liebe vergehen, ohne Hingabe schwinden und ohne Aufmerksamkeit nichts mehr bedeuten. All diese Dinge geraten in Gefahr, weil wir uns selbst der ohnmächtigen Wut auf andere Gegenständlichkeiten widmen... also gegen Windmühlen kämpfen.

Gibt es wahre Liebe? Höhere Liebe?
Lange Zeit habe ich nicht einmal an die Liebe selbst geglaubt, doch jetzt kann ich sogar an diese beiden gar seltsam anmutenden Begriffe glauben.
Ich spüre langsam die Schneeschicht auf meiner Seele dünner werden, und darunter habe ich ein warmes Gefühl. Es scheint tatsächlich möglich zu sein.
Deshalb werde ich versuchen weniger zu hassen... und vielmehr versuchen das zu tun, was wirklich zählt.


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