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11. November 2009 November, Tagebuch

Autor:  SayuriMira
Heute war ein weitere Tag, an dem ich aufstand und zur Arbeit ging.
Und jeden Tag fragte ich mich auf neue, wie es sein konnte das man das Gefühl hatte, ein Nebendarsteller in dem Film „Steffi Tobies“ zu sein.
Ich wollte doch einmal in dem Film die Hauptperson sein, statt dessen hatte ich das Gefühl, stand ich neben mir und sah mir dabei zu.
Obwohl, nein, nicht wie ein Nebendarsteller. Sondern wie ein Zuschauer, der seine Lieblingstelenovela verfolgte.
Immer wieder hätte ich mir die Hände vor dem Mund werfen können, oder hätte lachen, als auch weinen können.

Aber warum? Was brachte es?

Ich unterhielt mich heute mit einer Kundin über das Wetter. Aber nicht so, wie es alle taten „Das Wetter ist so blöd heute.“, oder „Oh! Die Sonne kommt raus!“, nein.

Wir redeten darüber das es guten und schlechtes Wetter nicht gab, dass alles eine reine Ansichtssache war.
Erzählten über wetterfühlige Menschen und das der Großteil der Menschheit sich eben durch das Wetter so beeinflussen ließen.
Sie wurden träge, traurig, faul.
Lagen nur rum und fanden keinen Anschluss.
Zumindest war es meistens so.

Wie konnte man sich von so banalen Sachen beeinflussen lassen, dachte ich.
Wie konnte man nur wegen dem Wetter eine bestimmte Stimmung einschlagen?

Später kam ein Herrenkunde herein. Meine Kollegin schnitt ihn.
Sie erzählten über dies und das. ich saß einfach nur da und hörte zu. Lauschte jeden ihrer meist sinnfreien Worte und betrachtete den Mann genau.
Er war jung, gutaussehend und wohl auch intelligent, wie ich ab und an vermutete. Er war mir sympathisch, ganz nach meinem Geschmack.
Ich dachte nach und in Sekunden schnelle, schaffte ich es mir auszumahlen, wie es wäre mit ihm zusammen zu sein, mit ihm mein Leben zu verbringen.
Wie es war ihn als Frau an seiner Seite glücklcih zu machen und dann sagte er, er würde im Januar heiraten.
Ich ging.
Ging nach hinten in den Aufenthaltsraum und setzte mich.
Sauer auf mich selbst, sauer auf den Mann, dessen Namen ich noch nicht einmal kannte.
Ich hatte mir doch in binnen weniger Sekunden alles ausgedacht, hatte alles mehr oder weniger geplant und gesehen wie es wäre den Rest meines Lebens eventuell glücklich zu sein und er… wollte heiraten.
Wie dumm ich bin.
Wie töricht!

Was hatte ich mir schon erhofft?
Dass er auf mich zukommt und mich begehrt?
Auf den ersten Blick?
Wie in einen von den schlechten Liebesfilmen im Fernseher?
Wohl kaum…
Und so erkannte ich aufs Neue, ich war einfach nur da.
Ein Tag wie jeder andere und nichts würde sich so schnell ändern.
Also trank ich einen Schluck von meinem Kaffe und ging wieder nach vorne.
Lächelnd.
Und verabschiedete den Herrenkunden, dessen Name mir noch immer unbekannt war.


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