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Die täglichen "Leiden" einer RENO

Autor:  Ne-ju

Hier ein "kleiner Bericht" wie es in Ne-jus Arbetsleben aussieht!!!

 

 

"Sehr geehrte Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

den nachfolgenden Text bitte ich Sie mit einem Augenzwinkern zu lesen. Der eine oder andere wird sich oder seinen Chef in dem Text wiederfinden können, andere vielleicht nicht. Ich möchte hierin die besonderen Eigenheiten unseres schönen Berufes aufgreifen und aufzeigen, wieso der Beruf der Reno so außergewöhnlich ist.


Juristen sind ganz spezielle Menschen. Das habe ich während meiner Ausbildung schnell festgestellt. Denn nachdem sie das zweite Staatsexamen bestanden haben und Chefs geworden sind, vergessen sie anscheinend augenblicklich, wie man eine Telefonnummer wählt oder eine Akte findet. Oder wo die Kaffeemaschine steht. Oder wie man deutlich diktiert. Ich lernte schnell, dass das Wort „sofort“ („Ich brauche sofort die Akte Meyer ./. Müller“) am besten vorgestern heißt.


Wie oft hatte ich ab dem 2. Lehrjahr die berühmten „Stöpsel“ im Ohr und hörte etwas, das eindeutig wie ein Fußballspiel klang, aber keinesfalls wie die wichtige Berufungsbegründung. Aber richtig amüsant wird es erst, wenn der Chef mal wieder vergessen hat, das Diktiergerät auszuschalten und man Zeuge einer Autofahrt oder eines privaten Telefonats wird. Unfreiwillig versteht sich.


Ich habe ebenfalls festgestellt, dass einige Anwälte proportional zur den Jahren ihrer Berufserfahrung einen Teil ihres Erinnerungsvermögens zu verlieren scheinen. Oder wie lässt sich erklären, dass sich eine Reno zu erinnern hat, wohin der Chef vor drei Monaten eine wichtige Kopie gelegt hat, die er jetzt unbedingt ganz dringend braucht? Wobei sich hinterher schließlich herausstellt, dass er eben jene Kopie in seinem Aktenkoffer hat, der natürlich im Auto liegt.

 

Darüber hinaus muss eine Reno nicht nur über ein unfehlbares Gedächtnis verfügen, sondern auch noch hellsehen können. Denn wie oft hört man vom Chef nur die Worte „Ich bin weg“ und erhält weder die Information, wohin er geht und wann er zurückkommt? Hier ist die – selbstverständlich in der Berufsschule vermittelte – hellseherische Fähigkeit von großem Nutzen!


Eine weitere Fähigkeit einer Reno: Lügen ohne rot zu werden. Denn sehr oft bekommt man bei dem Versuch, einen Mandanten zum Chef durchzustellen die Antwort „Was will der denn schon wieder? Nee, mit dem rede ich jetzt nicht. Ich bin geplatzt“. Da ist man gut beraten, wenn man den Mandanten mit den Worten „Tut mir leid. Der Chef ist bei einem Gerichtstermin und erst morgen wieder im Büro“, auf den nächsten Tag vertrösten kann.


Das sind nur ein paar Beispiele des Tagesablaufs einer Reno. Ich persönlich mag diese besonderen Eigenschaften der Juristen, die sehr menschlich sind. Wenn man, so wie wir Renos, so eng mit dem Chef zusammenarbeitet, bleibt es natürlich nicht aus, die Macken des anderen zu entdecken. Einige dieser „Schrullen“ sind bestimmt liebenswert, andere vielleicht weniger. So erkennt man u. U. schon an den Schritten auf dem Flur, wer gleich ins Büro spaziert kommt, oder erkennt am Geräusch des Autos, dass der Chef gerade vorgefahren ist. Oder man muss darüber schmunzeln, wie der Chef mit einem abgespreizten kleinen Finger die Kaffeetasse hebt.


Man muss sich nur bei Kolleginnen umhören – jede hat etwas Lustiges oder Ungewöhnliches aus dem Berufsalltag zu berichten. Die Renos sind eine eingeschworene Gemeinschaft in der man sich gerne bei fachlichen Fragen hilft – auch überörtlich.


In diesem Sinne: Ein Hoch auf alle Kolleginnen und Kollegen und einen Dank an alle Chefs, die uns einen so interessanten Beruf bieten können! Vielen Dank, dass Sie so sind, wie Sie sind!

Ihre Nadine Krebs "

 

Ja ... so sieht es in einer Kanzlei aus (keine Lüge) *lach*.

Als ich diesen Bericht ein einer dieser Reno-Zeitschriften gelesen habe, die in der Kanzlei bei uns rumfliegen, musste ich so lachen! So gut wie alles stimmt mit dem überein, was ich jeden Tag auf neue erleben darf! Aber wenn ich so an die Arbeit denke könnte ich den Bericht noch ergänzen. Rechtsanwälte sind echt interessante Menschen und sie müssen immer Recht haben... und haben sie mal nicht Recht... darf man es ihnen nicht sagen *lach* den Unrecht ist für die ein Fremdwort.

 

Cuuucuuu Eure Ne-ju

 



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