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Serientest: Mutant X oder Genom X und Blood Ties Fernsehen

Autor:  Major


Ich bin zwar immer noch mit Seaquest DSV Staffel 2 beschäftigt, aber ab und zu stolpert man dann doch mal über etwas, das sich interessant anhörte. Und das ist diesmal Mutant X oder Genom X gewesen. Die scheinen sich über den Titel selbst nicht so ganz einig gewesen zu sein.



Was versprochen wurde: Ein Mischmasch aus X-Men und Matrix. Beide gehören zu meinen Lieblingsfilmen. Daraus kann man eigentlich ganz gut etwas machen.

Was ich bekommen habe: Ein Teelöffel Matrix, ein Teelöffel X-Men und ein Teelöffel Mary Sue. Das alles in den Mixer und auf "Feinpüriert" schalten.

Worum es geht? Schaut X-Men 1. Ein Mädel hat seltsame Superkräfte und wird von jemanden rekrutiert. Dies ist amer nicht Jean-Luc Picard, sondern ein gewisser "Adam", der vor Selbstvertrauen nur so strotzt, Chefgentechniker ist, denkt, alles super im Griff zu haben und noch selbstgefälliger spricht als Horatio Cane. Bei Horatio ist das ja noch lustig, aber bei Adam geht einem das sofort tierisch auf den Sack. Das Mädel selbst ist eine ängstliche Roguekopie ohne irgendeinen Hintergrund. Oder sie bekommt ihn erst viele Folgen später, kann auch sein. Aber wenn sie überhaupt einen Hintergrund hat, dann gehört der in die erste Folge. Dann wären da noch die beiden Mitarbeiter von Adam-ich-bin-so-toll. Das sind eine Jean-Kopie, auch strotztend vor arroganter Selbstgefälligkeit und eine Cyclops-Kopie. Der Kerl kommt sehr hohl rüber. Beide finden sich ja sooooo cool. Sie noch mehr als er. Und er steht auf Drehstühle und zwei identische Monitore. Dann gibts noch ein paar andere arrogante "obercoole" Mitarbeiter. Und einen Straßenjungen. Bei dem Kerl werden 2 Minuten damit verbracht, ihn auf der obersten Ebene eines Parkhauses stehend zu zeigen, während er sich ein wenig umschaut. Dazu ach so coole Technomusik. Mann, wie cool! Steht auf einem Parkdeck! Boa, das würd ich auch gerne. Irgendwann entschleißt er sich, seine jacke auszuziehen und ein Auto zu klauen. Mann mann. Cool.

Jetzt aber mal zu den Bösen. Das sind der Chef von irgendeiner Gentechnikfirma, dems das Immunsystem zerschossen hat und der Carl Lagerfeld sehr ähnlich sieht. Okay, das war jetzt fies. Aber der Kerl kopiert die Haarfarbe von Lagerfeld, den Brillenstil und die dunklen Rollkragenpulliklamotten. Der Chefgenetiker davon ist übrigens Adam-ich-bin-so-toll. Die Firma tut nix mehr, die haben irgendwie am genetischen Code rumgeprokelt und nun latschen lauter Mutanten herum. Der Chef will die nun alle platt machen. Warum? Wurde nicht gesagt. Wäre zu viel Gerede gewesen. Reden scheint in der Serie ziemlich verboten zu sein. Seine rechte Hand, so ein Kerl im Anzug, ist allerdings ein Mutant. Und seine Truppe zum Einfangen von Mutanten sieht aus wie die SS.

Eigentlich geht es nur darum, verdammt cool zu sein. Und physikalisch inkorrekt durch die Luft zu wirbeln und so zu tun, als wäre das Teil eines Kampfes. Natürlich auch alles in Zeitlupe, damit es nochmal so cool aussieht. Weil in Matrix kam das voll cool rüber und so.

Und dann hab ich noch etwas zu bemängeln. Allerdings betrifft das die fast gesamte amerikanische Film und Fernsehbranche: Die Weiber werden alle nach dem Aussehen eingestellt. Nur geile Weiber. Damit die Kerle auch was zu gucken haben. Aber was ist mit uns? Wir kriegen immer nur hackfressige Hässlettenkerle. Ungerecht! Dass es geht, beweist Indien immer wieder. In Dhoom und Dhoom 2 waren in der Tat Biseinen zu sehen. Und davon nicht zu wenig. Aber auch einige wenige US-Schauspieler sind doch manchmal schon Biseinenmäßig.

Jetzt zu meinem Fazit: Ich werde die Serie nicht weiterschauen. Mir fehlen Dialoge, es ist zu viel sinnloses Zeug drinne (Kerl auf dem Parkdeck ist nur ein Beispiel, da war noch viel mehr), es geht nur ums cool sein und ich habe nur eine Person als Leitfaden gefunden. Man braucht immer irgendeinen Charakter oder mehrere, die man interessant findet und die einen durch die Serie mitnehmen. Aber wenns wirklich nur ein einziger ist... und das ist der falsche Lagerfeld, der böse ist und daher eh weniger sichtbar... Nee. Geht nicht. Ich schau ja auch eher schlechte Serien, aber das nur, wenn ich Leitcharaktere hab.



Und hier kommt sie auch schon: Die nicht perfekte Serie mit guten Leitcharakteren.

Was versprochen wurde? Irgendwas mit Detektiven und Vampiren. Das hatten wir doch schon bei Moonlight? Aber egal. Moonlight war ja auch nicht schlecht. Ich sehs zwar inzwischen mit etwas anderen Augen, aber dennoch, ich sehe die Folgen gerne.

Was ich bekommen habe: Fälle aus Buffy. Verschiedene Mythologien von Dämonen wurden verwendet, vor allem aber Astaroth. Hauptcharakter ist Vicky Nelson, ehemalige Kripo-Mitarbeiterin und jetzt Detektivin. Dann wäre da noch Mike (links), ihr ehemaliger Partner und Henry (Mitte), der Vampir. Vickys Klienten schleppen ab Beginn der Serie alle möglichen idiotischen Vorfälle bei ihr an. "Es war ein Vampir!" "Ich habe einen Dämon gesehen!". Nur im Gegensatz zur Zeit vor dem Serienbeginn, glaubt sie ihnen jetzt. In der ersten Folge natürlich noch nicht, aber ihr bleibt leider nix anderes mehr übrig, als sie Astaroth zu Gesicht bekommt, zudem Henry, der rumschnüffelt und von Astaroth irgendwelche geschmacklosen Tatoos auf die Arme bekommt. Henry, seineszeichens irgendwie verwandt mit diesem König Henry aus dem Geschichtsunterricht, hat keine Lust auf andere paranormalen Idioten in seiner Umgebung und hilft Vicky deswegen bei ihren außergewöhnlichen Fällen. Mike erklärt sie anfangs für verrückt, muss dann irgendwann aber auch mitmachen. Irgendwann haben Dämonen eben auch Polizistenhunger.

Die Serie startet in unserer Welt und driftet in die dunkle Fantasywelt ab. Ich habs eigentlich lieber, wenn so eine Serie schon in einer Fantasywelt startet, denn diese falschen kinetischen Kräfte sind doch sehr trashig. Wenn man nicht in unserer Welt startet, kann man die Kräfte mit "Fantasy-Physik" erklären.

Die Leitcharaktere: Ich mag Vicky. Sie ist in ihrer Art ziemlich kalt und einzelgängerisch, skeptisch und hat viele Fehler. Aber auch keine aufgesetzten Fehler wie bei Bones, sondern echte Fehler. Henry erinnert mich vom Aussehen und vom Synchronsprecher her an einen Mitstudenten. Aber auch nur leicht. Er ist Comiczeichner, so ganz nebenbei erwähnt. Ein bisschen eigenartig, der Kerl. Aber Vicky hat ihn ganz gut im Griff. Nicht umsonst sagt Mike zu Henry Vicky gegenüber ja auch "Er ist DEIN Vampir". Dein dressierter Schnüffler. Auch Henry hat Ecken und Kanten. Er ist kein Gary Stu. Mike auch nicht. Was einem manchmal auf den Keks gehen kann, ist dieses Balzverhalten von Henry und Mike, wenn sie sich gegenseitig versuchen, die Haare auszureißen und der Gewinner bekommt Vicky. Was sie irgendwie kalt lässt. Sie kann sich so wenig zwischen den beiden entscheiden, dass sie lieber gar keinen nimmt. Oder sie findet beide ätzend... Das weiß man nicht so genau.

Die Serie hat einige trashige Fehler und ist vom Inhalt relativ platt gehalten, aber das Charakterdesign gefiel mir so gut, dass ich sie zuende geschaut habe. Blood Ties hat nur eine Staffel von ca. 20 Folgen und ist in sich wirklich abgeschlossen. Ich würde die Serie weiterempfehlen an Leute, die solche Serien mögen.

 

 

Serie Nr. 3: Ich habe heute "Jekyll" angefangen. Eine englische Serie zum Thema Dr. Jekyll and Mr. Hyde. Die hat mich sehr überzeugt, schau ich auf jeden Fall weiter und mach demnächst einen Eintrag dazu.



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