Einzelposting: Star Trek XI - [Achtung Spoiler Gefahr]

Die Idee mit der alternativen Zeitlinie ist eigentlich ziemlich gut, weil sie einige zentrale Änderungen erlaubt, die dem Film erlauben, so in das Star Trek Universum übernommen zu werden.
Ich weiß auch nicht, die wievielte alternative Zeitlinie das mittlerweile ist, das fing ja schon mit dem 'bösen' Paralleluniversum in der alten Serie an. Und weil es Star Trek ist, gibt es auch nie nur eine Zeitlinie, sondern die Zeitlinien existieren parallel nebeneinander weiter (einzige Ausnahme ist da glaube ich First Contact gewesen, die bewegen sich da irgendwo dazwischen).
Die Veränderungen sind soweit stimmig, finde ich.

Aber zum Film.
Die Schauspieler sind hevorragend ausgewählt. Sicher sind sie sie nicht die, die wir in den Rollen gewöhnt sind, und insbesondere DeForest Kelley wird für mich immer unübertroffen bleiben, aber, und das ist ja der Punkt des Filmes, es ist den Machern gelungen, eine neue Mannschaft mit denselben Charakteren zusammenzustellen, mit neuen Schauspielern, die aber insgesamt funktioniert wie die alte Mannschaft. Sicher gibt es im einzelnen da ein paar Unterschiede, aber insgesamt ergibt alles wieder ein stimmiges Gesamtbild, und die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren trifft die zwischen ihren 'alten' Versionen ziemlich genau.
Was ich auch sehr schön finde, ist dass der Humor von TOS wieder augegraben wurde.

Thema Uhura und Spock:
Ich muss sagen, ich finde es eigentlich sehr gut, wie das aufgegriffen wurde. Für mich hätten die zwei nicht zwangsweise ein Paar sein müssen, das wäre auch sehr gut ohne gegangen.
Aber so wie es gemacht wurde, hat es funktioniert. Es passt einfach, es drängt sich nicht auf, und es ist in Ordnung wie es ist. Vor allem wenn man im Kopf behält, dass Spock aufgrund der Umstände in diesem Film auch nochmal emotionaler ist, als er das wäre, wenn man jetzt in die selbe Crew ein halbes Jahr später reinsehen würde.

Insgesamt muss ich sagen, ich war von einigen logischen Unstimmigkeiten am Ende des Filmes sogar eher amüsiert. Star Trek hat insgesamt einen unglaublich hohen Anspruch, alles wissenschaftlich erklären zu können, aber es hat eben auch den Charme der alten Serie ausgemacht, dass das letzte Drittel einer Folge oder eines Filmes einfach nicht unbedingt immer Sinn machen muss. (Natürlich kann man unbeschadet auf Warpwellen reiten... aber ich glaube das hat die neue Enterprise oder die Voyager auch schonmal gemacht.)

Was mir extrem gut gefallen hat, waren die Weltraumansichten.
Ich liebe dieses Schiff, und die alte Serie, mehr als ich das in Worte fassen kann.
Und solche Ansichten von DIESEM Schiff... (ja, ich hätte mir auch zwei Stunden 360° Ansichten von diesem Schiff gewesen und wäre hinterher rundum glücklich gewesen XD)
Was die Innereien des Schiffes angeht:
Natürlich sieht es anders aus, als die alte Enterprise, die wir gewohnt sind. Aber letztlich handelt es sich hier auch um einen Film, der 40 Jahre später gedreht wurde als die letzte Folge der alten Serie. Und ich finde, dass es eigentlich recht gut gelungen ist, einen Mittelweg zu finden zwischen der alten alten Enterprise und den realen technischen Entwicklungen der letzten 40 Jahre, die eben auch beachtet werden, um den Film eben nicht wirken zu lassen als gäbe es diese 40 Jahre nicht. Und wer weiß, wie die Enterprise damals ausgesehen hätte, wäre das Budget höher gewesen. (Wie war das nochmal? Wir haben keinen Bluescreen, also drehen wir einige Aufnahmen der Raumschiffmodelle vor blauem Himmel? :P)


Thema neue Serie:
Ich bin dafür.
Mehr kann und will ich dazu nicht sagen.
Höchstens vielleicht, dass ich denke, die Chancen sind ganz gut, wenn der Film weiter fast jeden begeistert, der ihn sieht, weil sich die Macher von Star Trek eigentlich noch nie eine Gelegenheit haben entgehen lassen, Geld zu machen mit etwas, was verspricht ein Erfolg zu werden.

Also, alles in allem, ich war und bin immer noch begeistert, ich giere auf eine Directors Cut Special Edition irgendwann in der Zukunft und hoffe, dass das nicht das letzte war, was wir von der Enterprise gehört haben.