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Einzelposting: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler aufhören müssen dieses Wort zu benutzen


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Von:    Shiza-Chan 22.01.2012 11:58
Betreff: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler au... [Antworten]
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Chibifier schrieb:
(Yaoiwasfürfrauen-arschmösen-usw...ich kürz ma ab)

In dem Wortlaut habe ich es nie gesagt und ich bitte dich keine Zitate zu machen wenn du meinen Wortlaut nicht genau wiedergeben kannst,

Chibifier schrieb:
Das wird immer wieder gerne so wiederholt, ne? Alles bloß kompensation wegen penetrationsangst und inhärenter misogynie. Das erklärt aber nicht die Masse an Fiction, Comics und FAs die von ganz normalen Männern handeln, und deren Sex untereinander ganz einfach erotisch bis pornographisch zum spaß der LeserInnen inszenieren. Das sind nämlich nicht nur einzelfälle. Männer gucken sich doch auch "Lesbenpornos" an, ohne dass da gleich ein kompensatorischen, möglicherweise pathologisches verhalten unterstellt wird.
Wir armen Frauen, wir *müssen* uns ja Männer beim Sex angucken!

Nun muss ich zugeben das ich mich wohl falsch ausgedrückt habe, bzw es unnötig war als ich erwähnte das der Anus zur Vagina transmutiert. Damit meine ich nicht das Yaoi-Zeichner und Leser irgendwas kompensieren wollen sondern es war einfach ein Seitenhieb darauf das Homosexueller Verkehr in Yaoi-Mangas oft nicht richtig wiedergegeben wird. Und was die von dir erwähnten Lesbenpornos angeht, niemand bestreitet das diese hauptsächlich auf eine männliche Zielgruppe ausgerichtet sind. Sicherlich können sich auch Frauen solche anschauen, aber sie sind eben nicht die Zielgruppe auf die man primär abzielt. Genauso ist es bei Yaoi. Die Zielgruppe sind Heterosexuelle Frauen. Es können auch Männer Yaoi mögen, ob Heterosexuell oder Homosexuell doch das Genre zielt halt nicht direkt auf diese Zielgruppe ab.

Chibifier schrieb:
Genau so sind auch Slash, Yaoi, BL, LGBT Fiction usw. teil des "Schwulen Kontinuums." Es gibt nicht DAS schwule Medium. Menschen sind verschieden, und mögen verschiedene Dinge. Nach deiner Theorie dürfte ich als Frau ja auch keine von Männern gemachten Lesbenpornos mögen. Hm. Deckt sich nicht mit meiner Erfahrung ;-)

Den zweiten Teil habe ich eben bereits ausgeführt, aber ich bitte dich davon abzusehen Slash, Yaoi, BL und was das letzte ist weiß ich nicht als "schwules Medium" oder "Teil des Schwulen Kondinuums" zu bezeichnen. Sicherlich gibt es viele Werke die sich auf eine Homosexuelle Zielgruppe ausrichten aber der Großteil der Werke dieser Genres werden von heterosexuellen Frauen geschrieben und soll auch heterosexuelle Frauen unterhalten.

Chibifier schrieb:
Btw. fänd ich's ganz nett, wenn du erst noch mal tief durchatmest und nachliest, bevor du leute als Yaoi-fangirlies bezeichnest, und behauptest, es würde irgendwelchen leuten Homophobie unterstellt. Auf Seite 1 hab ich ziemlich genau erklärt, dass, und warum, dem nicht so ist. Und ich hab in diesem thread eigentlich noch niemanden kreischen, yaoi-ships verteidigen oder sonst irgend etwas fangirliges machen sehen, also frage ich mich ehrlich, woher die Annahme kommt also fass dir erstmal an deine Nase, bevor du Leuten irgend eine Keule vorwirfst.

Gut, ich muss mich wohl für meinen aggressiven Wortlaut entschuldigen, doch du musst zugeben das sich ein großer Teil der Yaoi-Werke Klischees bedient die stärker im Homophoben Raum verbreitet sind. Natürlich werden diese Klischees in diesem Fall nicht als abstoßend sondern eher als anziehend erfunden und erfolgen dadurch in keiner homofeindlichen Intention, dennoch bleibt dieser Fakt bestehen wodurch Yaoi doch ein heterosexuelles Genre bleibt.

Chibifier schrieb:
Heterosexualität ist ein Mehrheitsphänomen. Das heißt nicht, dass es der einzig wahre natürliche Zustand ist. Der Umstand, dass Heterosexualität Kinder hervorbringt, sichert das überleben einer Art, aber wir sind nicht einfach nur Tiere, sondern Gesellschafts- und Kulturwesen. Sex spielt bei uns (und bei Affen und Delfinen und Hunden und so weiter) längst nicht mehr nur eine Rolle bei der Fortpflanzung, sondern ist teil sozialer Kommunikation. Also lass doch bitte das Biologieargument.

Chibifier schrieb:
Heterosexualität ist zwar nicht der einzige natürliche Zustand da Homosexualität ebenso natürlich ist, aber Heterosexualität ist eben nüchtern betrachtet der Idealzustand. Und egal wie weit wir uns weiter entwickeln, Fortpflanzung wird immer das primäre Ziel der Sexualtriebs sein. Doch das sei mal dahingestellt, ich habe den Punkt auch nur angesprochen weil mich die hemmungslose Idealisierung von Homosexualität von den Fans aufgeregt hat. Nein, hier hat tatsächlich noch kein Fangirl getrollt, doch die Verachtung ist unterschwellig vorhanden.

So, zurück zum Mehrheitsphänomen: wenn ich als schwarzer Jugendlicher in einer Gesellschaft aufwachse, in der 90% der Leute weiß sind, dann such ich mir doch auch meine Vorbilder. Am Anfang spielt da die Hautfarbe keine Rolle, aber in der Pubertät fängt man an, sein Aussehen zu hinterfragen und zu verleichen, und sich Vorbilder zu suchen. (Und das ist "nur" was äußerliches. Die sexuelle Identität hat direkten Einfluss auf deinen Lebenswandel.) Wenn du -besonders in dem Alter - die ganze Zeit von allen Seiten vorgemacht und gezeigt kriegst, dass du "unnormal bist", weil du nicht der Mehrheit entsprichst, ist das nicht unbedingt ein schönes Gefühl, und aus diesem Gefühl heraus entsteht eine Nachfrage nach dingen, die DEINE Realität abbilden. Dinge mit denen du dich identifizieren kannst.
Kannst du da irgendwas schlimmes dran erkennen?
ca. 10% der Menschen sind schwul/lesbisch, Bisexuell vielleicht noch mehr. Wie viel Prozent der Filme die du gesehen hast haben einen Homosexuellen Protagonisten?

Übertragen wir mal das Szenario auf einen Homosexuellen. Also, nehmen wir mal an Thomas ist 1,80 Groß, beharrt und steht auf Sport, Autos und starke Kerle. Nun ist sein Umfeld aber großteils Heterosexuell und ihm fehlt etwas mit dem er sich identifizieren kann. Ist da ein von von Frauen für Frauen erdachtes Genre das richtige das ins Rl übertragen von Thomas erwarten würde das er immer der dominante und starke Part der Beziehung ist und sich bloß einen kleinen schmächtigen und mädchenhaften Freund suchen muss, obwohl er eigentlich nur auf richtige Kerle steht?

Chibifier schrieb:
Und ist es - deine Logik mit der Statistik vereinend - nicht genau so legitim, einfach abzuzählen, und jeden "ungeouteten" 10. Character schwul zu stempeln?
Man könnte jeden einzelnen als "10% schwul" rechnen. Wenn ich jemanden im realen leben kenne, denke ich doch auch nicht "oh, der vögelt bestimmt frauen". Erst wenn er seine Freundin mit bringt. Bis dahin, hetero, schwul, who cares?

Mangafiguren sind aber keine realen Menschen. Und ganz ehrlich. Hier errechnet sich die Sexualität der meisten Figuren von kommerziellen Mangas anhand der Zielgruppe. Im realen Leben ist es etwas anderes, im realen Leben sind männliche Homosexuelle aber auch nicht zu 50% Klein, schmächtig, mädchenhaft und sehr hilflos.

Chibifier schrieb:
Völlig OT: ich mag die kategorien an sich eh nicht. ich halte sexuelle identität und vorlieben für durchaus flexibel. Nicht auf jede Art, nicht bei jedem. Ich finde, wenn zwei Männer sich küssen, dann ist das schwul. Das sagt noch nichts über die beiden aus. Vielleicht haben sie nicht mal spaß daran, vielleicht doch, aber schlafen lieber mit frauen. Wenn Homosexualität nicht so einen schweren Stand hätte, und sich deswegen ständig selbst zu homogenisieren und ihre Grenze zu definieren versucht, wäre da auch gar kein Problem dabei. Es gibt inzwischen auch genug Leute, die sich nur noch als queer bezeichnen, weil sie sich nicht kategorisieren (lassen) wollen.

Da hast du recht, aber gerade im medialen Bereich in Filmen, Büchern und auch Videospielen ist eine gewisse Kategorisierung wichtig. Nicht nur in Sachen Sexualität, sondern in allen möglichen Belangen. Man zieht sich derlei halt nur rein um sich zu amüsieren und da möchte man auch gerne wissen was man sich ansieht. Und im Rl wäre es gesellschaftlich eh das Ideal das man nicht mehr fragt was eine Person ist sondern wer. Doch so eine Entwicklung lässt sich nicht erzwingen sondern erreicht man nur langsam und durch gegenseitige annäherung. Konstrukte wie Political Correctness schüren nur den Hass da sich die Contra-Fraktion dadurch in einer unterdrücken Position fühlt. Ich denke die Entwicklung der Gleichberechtigung von Homosexuellen läuft derzeit gut, bereits wegen der Tatsache das die wenigen Homosexuellen Charaktere in Film und Fernsehen großteils gut aufgenommen oder zumindest akzeptiert werden.

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