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Thread: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten

Eröffnet am: 15.03.2011 17:30
Letzte Reaktion: 23.03.2011 14:51
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 Leesha Übergänge - Eure Meinungen/Ges... 15.03.2011, 17:30
 christianz1 Übergänge - Eure Meinungen/Ges... 15.03.2011, 18:28
 Leesha Übergänge - Eure Meinungen/Ges... 16.03.2011, 08:27
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Kahori Übergänge - Eure Meinungen/Ges... 23.03.2011, 14:51
Seite 1



Von:    Leesha 15.03.2011 17:30
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
Moin moin allerseits!

Ich widme mich gerade der Aufgabe eine Art Bericht über Übergänge zu schreiben, insbesondere dem von der Schule ins Erwachsenenleben und da dachte ich, dass ich mich da am besten mal an euch richte :)

Wie habt ihr diesen Übergang erlebt? Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?

Oder war es eher negativ, dass ihr gar nicht wusstet, was nun kommt, wo ihr euch bewerbt, wie man das überhaupt macht, was ihr werden wollt?

Seid ihr der Meinung, dass man ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet wird oder das dafür gesorgt werden sollte, dass man frisch aus der Schule gekommene vielleicht etwas "an die Hand nimmt" und sie führt?

Es wäre toll, wenn der ein oder andere aufschreiben würde, was ihm alles dazu einfällt, da ich sehr gerne viele Meinungen dazu hören würde :)

ps: Wenn ihr eure Geschichte nicht öffentlich posten mögt, über eine ens freue ich mich auch ;)
Zuletzt geändert: 15.03.2011 21:13:19



Von:    christianz1 15.03.2011 18:28
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
>Wie habt ihr diesen Übergang erlebt? Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?

Der Übergang war sehr chaotisch - unter anderem auch dadurch, dass ich mit meinem Musterungsergebnis der Zivildienststelle nicht gut genug war (die Bundeswehr hätte mich aber genommen)
Ausserdem war damals akute Lehrstellenknappheit in meiner Region, wenn man nicht in die kaufmännische Richtung wollte.

Und wenn man nicht direkt im Anschluss an die Schule eine Ausbildung/Studium anfängt kann man Ansprüche auf staatliche Unterstützung verlieren, da die teilweise nur gelten, wenn man in Ausbildung ist - dass man die Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat auch wenn man noch keine Lehrstelle hat interessiert dann nicht. (Abgesehen vom Kindergeld)

>Oder war es eher negativ, dass ihr gar nicht wusstet, was nun kommt, wo ihr euch bewerbt, wie man das überhaupt macht, was ihr werden wollt?

Was ich werden wollte wusste ich - wo man sich dafür bewerben sollte war da eher das Problem. IT-Bereich war mit Bewerbern überlaufen damals und das Angebot an Plätzen war sehr dünn.

Arbeitsamt war übrigens auch absolut keine Hilfe - Die Beraterin wollte mich ständig in den kaufmännischen Bereich drängen (liegt mir aber überhaupt nicht) und man wurde in "Berufsvorbereitende Maßnahmen" gesteckt, die aber überhaupt nicht berufsvorbereitend sind.

>Seid ihr der Meinung, dass man ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet wird oder das dafür gesorgt werden sollte, dass man frisch aus der Schule gekommene vielleicht etwas "an die Hand nimmt" und sie führt?

Vorbereitung aufs Berufsleben? Hab ich nicht gehabt - in der Schule wurde dazu garnichts gemacht, die Arbeitsamt-Maßnahmen haben nicht dazu getaugt und in der Uni gibts Theorie statt Praxis - und wenn doch mal was praktisches einfließt, dann ist es meist OpenSource orientiert (Und damit eben nicht das, was in Stellenanzeigen als Kenntnisse erwartet werden)

Das Problem mit "Leuten an die Hand nehmen" ist, dass man dabei meist nach "viele Leute haben damit Probleme" geht und somit völlig die individuellen Probleme außer Acht lässt.
Wenn man z.B. denkt, dass PC-Kenntnisse förderlich dafür sind, eine Stelle zu finden und dann nen Haufen junger arbeitsloser Menschen in einen PC-Kurs steckt, dann mag das auf dem Papier zwar recht sinnig klingen - Wenn man sich die Individuen aber mal angeschaut hätte, dann hätte man gesehen, dass ca. die Hälfte über ausreichende PC-Kenntnisse verfügt (Kurs überflüssig) und die andere Hälfte garnicht die Schulergebnisse hattte, um einen Bürojob zu kriegen. (Schulabschluss nachholen wohl sinnvoller als ein Kurs für Bürosoftware)

Wenn man den Leuten wirklich helfen will, muss man die Hilfe individuell anpassen - und der Aufwand dafür ist einfach zu hoch.



Von:    Leesha 16.03.2011 08:27
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
Vielen Dank für deine Geschichte, ich habe jetzt schon von mehreren Seiten Ähnliches gehört und das gibt einem dann doch wieder zu denken...



Von:   abgemeldet 18.03.2011 20:21
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
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Nach der Realschule war ich erst einmal sehr Ziel und Planlos, bekam aufgrund meines serh jungen Alters keine Stelle weil viele seiner Zeit eben erst ab 18 einstellen, die Gründe hierfür dürften bekannt sein... also habe ich noch kurz mal mein Abitur gemacht, indem ich eine Aufnahmeprüfung für eine GEstalter FOS bestanden haben womit ich überhaut nicht gerechnet hatte.

Danach muss ich sagen ging alles recht Reibungslos, ich wusste was für einen Beruf ich suche und habe ich auch gefunden, nach einem Jahr Praktika hab ich dort meine Ausbildung angefangen, bin von zuahause ausgezogen und wurde schneller erwachsen als ich es selbst kapieren konnte.

Ich denke du kannst aufs Berufsleben nciht "vorbereitet" sein... denn du musst es erstmal kennenlernen.. ein Job den du dir toll vorgestellt hast entpuppt sich vielleicht als totaler reinfall... es bleibt einem ncihts anderes übrig als ins kalte Wasser zu springen udn seine eigenen erfahrungen zu machen.. ich denke das ein an der Hand nehmen... da auch ncihts dran ändern würde...
Unterstützung von zu Hause ist wichtig... das hab ich erfahren... meine Eltern waren nicht sehr glücklcih mit meiner Berufswahl das sie wahrschienlichkeit das ich jemals ausreichend geld habe eher gring ausfällt aber sie wussten das ich es wollte und standen immer hinter mir...
ja.

amen.



Von:    Fantasia 17.03.2011 12:56
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
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>Wie habt ihr diesen Übergang erlebt? Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?

Ich wusste nach der Schule nicht, was ich wollte. Mittlerweile studiere ich Englisch und werde nächsten Winter vermutlich auch mit Deutsch beginnen - aber nicht auf Lehramt. Folglich steht noch immer völlig offen, was einmal aus mir werden wird. Es hat eine Zeit gegeben, da hat mich das stark mitgenommen, aber mittlerweile habe ich mich mit der Situation abgefunden, denn ich kann nicht viel daran ändern. Ich würde theoretisch arbeiten gehen, nur komme ich von einem ganz normalen Gymnasium (Österreich) und habe keine fachspezifische Ausbildung und folglich nicht einmal genug Qualifikationen um Vollzeit in einem Büro arbeiten zu können. Hinzu kommt, dass viele Branchen selbst für Praktika und Voluntariate Berufserfahrung voraussetzen - woher nehmen, wenn nicht stehlen? Also studiere ich jetzt einfach mal munter vor mich hin und versuche Teilzeitjobs zu ergattern, die mich irgendwie bei meiner Selbstständigkeit unterstützen, da ich noch zuhause wohne. Ich wohne gerne da, aber irgendwann möchte ich auch ausziehen - und ohne Job ist das nicht möglich, es sei denn man gewinnt im Lotto.


>Oder war es eher negativ, dass ihr gar nicht wusstet, was nun kommt, wo ihr euch bewerbt, wie man das überhaupt macht, was ihr werden wollt?

Wie schon gesagt, ich wusste nicht, was ich machen werde und ich weiß es auch jetzt nicht - außer man sagt, dass ein Studium selbst schon etwas ist, was ich gewusst habe. Ich hatte wie gesagt nicht viel andere Wahl und es ist wie es gerade eben ist ohnehin in Ordnung.
Wie ich mich irgendwo bewerbe, habe ich aber schon gewusst. Wie man einen guten Lebenslauf schreibt, habe ich in der Schule gelernt, ein gutes Bewerbungsschreiben hat mir jedoch mein Vater beigebracht. Schule hat nicht viel mit dem Leben danach zu tun - die Praxis ist eben immer anders als die Theorie.


>Seid ihr der Meinung, dass man ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet wird oder das dafür gesorgt werden sollte, dass man frisch aus der Schule gekommene vielleicht etwas "an die Hand nimmt" und sie führt?

Wie gerade gesagt, ich habe das Bewerbungsschreiben von meinem Vater gelernt, weil der das verdammt gut kann und in seiner Karrierelaufbahn aus jeglichen Ecken Jobangebote an sich gerissen hat. ;) Schule ist Theorie, Leben ist Praxis. Das ist leider ein gewaltiger Unterschied.
Yay, ihr seid die besten Mexxler überhaupt:

♥ ASDS - HALBFINALE! Wow, ich kann es kaum fassen! :O Danke, danke, danke für jede Stimme! ♥

Thank you very much, merci beaucoup, gracias, arigatou gozaimasu - ach ja, und danke natürlich! ♥



Von:    Miiri 19.03.2011 13:45
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
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Wie habt ihr diesen Übergang erlebt? Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?
Oder war es eher negativ, dass ihr gar nicht wusstet, was nun kommt, wo ihr euch bewerbt, wie man das überhaupt macht, was ihr werden wollt?

Also ich wollte eigendlich Mediengestalter werden, da aber das Geld fehlte konnte ich es vergessen. Also habe ich mich nach anderen Ausbildungen umgeguckt. Ich hab im Internet, bei Zeitungsanzeigen geguckt und habe mich auch bei der Arbeitsagentur für Arbeit gemeldet, die mir Adressen gegeben hatten usw. Naja dennoch habe ich nur Absagen bekommen. Also habe ich mich in den Berufsbildenden Schulen beworben und 1 Jahr Berufsvorgereitung in Sozialpflege gemacht. Dabei habe ich mein erweiterten Realschulabschluss gemacht. Wärend der Zeit habe ich mich natürlich Weiterbeworben, weil ich das nur für ein Übergangsjahr brauchte. Irgendwann danach habe ich angefangen eine Ausbildung als Bürokauffrau zu machen, in der ich jetzt im 3. Jahr bin.

Seid ihr der Meinung, dass man ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet wird oder das dafür gesorgt werden sollte, dass man frisch aus der Schule gekommene vielleicht etwas "an die Hand nimmt" und sie führt?

Naja die Schule ist ja praktisch schon ne Vorbereitung auf das Berufsleben. Wie man die nutzt liegt an der Person selber. Nach der Schule kann man Glück haben gleich eien Ausbildung zu bekommen oder nicht. Aufjedenfall sollte man es selbst in die Hand nehmen und jede Möglichkeit von Hilfe annehmen die man bekommt. Denn eine Ausbildung bzw. Arbeit zu finden ist schon sehr schwer.
If I touch a burning candle I can feel no pain
In the ice or in the wun it's all the same
Yet I feel my heart is acheing
Though it doesn't beat it's breaking
And the pain here that I feel



Von:    Ikeuchi_Aya 20.03.2011 00:40
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
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> Wie habt ihr diesen Übergang erlebt?

"Zwei Schritte vor, drei Schritte zurück, zwei Schritte vor, einer zurück" kann man sagen.
Gewissermaßen lief es also voran, aber dann kamen die Einschnitte. Letzten Endes aber dennoch stets "nach vorne".

> Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?

Jein. Ich wusste, was ich wollte: Ich wollte (wie viele andere auch) damals seit drei Jahren in die Grafikbranche. Zusatzinfo: hatte mein Abi 2008 gemacht. Nach dem Schulabschluss habe ich ein klasse Praktikum bekommen. Ich habe eine Menge gelernt, hatte Referenzen, hätte was zeigen können.
Dann kam der Einbruch:
- Aufnahmeprüfungen für die staatlichen Hochschulen in diesem Bereich konnte ich gar nicht bestehen, weil mir einfach die nötigen Kenntnisse fehlten, die ein Azubi gewusst hätte.
- Private Schulen konnte ich mir finanziell nicht leisten
- Die Ausbildungssuche war eine reine Katastrophe
Nach gefühlten x-hundert Absagen war Grafik für mich keine Option mehr. Nicht, dass ich's gar nicht noch mal probiert hätte, aber ich brauchte einen Plan B.
Und gerade zu der Zeit war das für mich eine echte Krise und ich bin mehrmals heulend zu Boden gegangen, weil es eine deprimierende-frustrierende Erfahrung ist. "Wozu hat man sein Abi gemacht, wozu das Praktikum, wenn man NIRGENDS genommen wird? Was mach ich falsch? Warum muss das Gebiet so überlaufen sein?" etc. etc. Antworten gab es darauf keine.

Also brauchte ich eine Umorientierung, um von den drei Schritten zurück wieder nach vorne zu kommen.
- Das erste Problem hierbei war, dass ich mich zu sehr auf ein Gebiet festgefahren hatte und somit zunächst keine anderen für mich sah.
- Das zweite Problem war, dass wenn ich mich dazu entschließen würde, zu studieren, die Bewerbungsfristen bald endeten.
Studienführer halfen kein bisschen. Im Gegenteil: Die Masse, die dort aufgezeigt wird, ist einfach zu groß - Es hat mich noch kirrer gemacht.

Durch diverse Umstände kam ich dann schließlich zu dem Entschluss Rehabilitationswissenschaften/Sonderpädagogik studieren zu wollen - Beifach Englisch.
Die Eilbewerbungen fingen an. Viel Auswahl hatte ich an Hochschulen nicht, da ich mir andere Bundesländer nun mal nicht leisten konnte. Meine Eltern sind auch nicht Familie Neureich und dadurch ergibt sich das meiste ja...
Ich hatte Glück und wurde - nach Eigenverschulden, dass das Schreiben zu spät bei der Uni ankam - über Los doch noch angenommen. Glück gehabt. Das machte das Pech des ganzen Jahres wett.
Und ab diesem Zeitpunkt geht es nur noch vorwärts. Zwar auch erst mit Startproblemen, die vielleicht die meisten Studenten kennen wie Zweitfachwechsel, etc. aber alles in allem habe ich mich bisher nicht ein einziges Mal gefragt, ob es das richtige ist, was ich studiere. Die einzige Zukunftsfrage, die ich mir wirklich stelle ist: "Muss ich später doch noch meinen Führerschein machen? Ich will nicht!" xD" - Und das hängt nur damit zusammen, dass das Arbeitsplatzpendeln leider gang und gebe sein kann und dass ich Autofahren absolut nicht abkann - höchstens als Beifahrer. xD"

> Oder war es eher negativ, dass ihr gar nicht wusstet, was nun kommt, wo ihr euch bewerbt, wie man das überhaupt macht, was ihr werden wollt?

Ich hatte eigentlich die gesamte Schulzeit über Ideen, was ich werden wollte.
In der Grundschule war es immer so etwas wie Sängerin und Schauspielerin. Dann wollte ich eine Zeit lang Staatsanwältin werden, bis ich die Chance hatte, mal mit einem Rechtsanwalt zu sprechen und mir erstmal bewusst gemacht wurde, WAS da auf mich zukommt im Studium. Danach kam kurzzeitig der Arzt bzw. Lehrerwunsch. Dann wieder Grafiker. Dabei der Hang zum Kriminologen oder Forensiker.
Und schließlich bin ich doch wieder bei der Menschenschiene angelangt und habe nun Medizin-Psychologie-Erziehung-Pädagogik in einem plus Englisch. xD"

Ich hatte auch nie Probleme damit, Bewerbungen zu schreiben bzw. zu erfahren, wo ich mich hinwenden muss. Das habe ich immer gut für mich herausfinden können. Oftmals war Google mein Freund und Helfer, meine Eltern kennen leider nur noch die Methoden aus ihrer Zeit, und das war damals dann doch ein bisschen anders und mit weniger Schnickschnack verbunden als heute.
Aber es lässt sich dennoch sagen: Gerade dieses selbstständige Arbeiten haben ich meinen Eltern zu verdanken. Dass ich weiß, wie ich mir helfen kann. Und das ist äußerst wichtig.
Man kann über den "Google war mein Helfer" Absatz lachen - aber auch das ist eben eine Form von Selbsthilfe.^^°

> Seid ihr der Meinung, dass man ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet wird oder das dafür gesorgt werden sollte, dass man frisch aus der Schule gekommene vielleicht etwas "an die Hand nimmt" und sie führt?

Oh... da muss ich jetzt Abstriche ziehen.
Ich persönlich denke immer noch, dass man als Schüler zu wenig auf das Berufsleben vorbereitet wird. Nur weil man einmal oder zweimal in zehn bzw. 12/13 Jahren ein Berufspraktikum von 2-3 Wochen absolviert, ist man nicht drauf vorbereitet.
Ich fand mein damaliges Berufspraktikum im Krankenhaus ehrlich spannend und interessant - hilfreich, weil es für mich das erste Mal war, dass ich irgendwo "arbeitete". Es gab mir Einsicht, dass ich mit Menschen umgehen konnte, die außerhalb meiner Altersgruppe lagen, dass ich mir Dinge schnell und gut aneignen kann, etc. Aber eine direkte Vorbereitung war dies nicht.
Wir sind auch nie durchgegangen, wie man Lebensläufe erstellt. Wie man Bewerbungsgespräche gut meistern kann oder was einen nach der Schule erwartet - was das Arbeitsamt von einem will, welche Institutionen wichtig sind, etc.
Und in meinem Verständnis ist Schule noch eher für jene Vorbereitung da, als für die Erziehung von Kindern. (Ich weiß, mit dieser Aussage kann ich mir jetzt gerade einen Pflock ins Herz rammen lassen - aber es ist nun mal Fakt, dass auf die Schule viel zu viel an elterliche Aufgaben abgeschoben wird!)

Nun das entgegengesetzte Beispiel: Ich habe im September mein erstes Praktikum an einer Schule mit Förderschwerpunkt Körperliche und Motorische Entwicklung (political correctness nicht "Körperbehindertenschule" zu sagen *Augen roll*) absolviert. Diese Schule beinhaltet die Klassenstufen 1-6, Sekundarstufe I und Berufliche Lehrgänge.
Ich saß in einer 10. Klasse, in welcher nun alle Schüler vor dem Abschluss stehen. Viele mit Mittleren Schulabschluss, einige mit Erweiterten Hauptschulabschluss.
Wie werden diese nun vorbereitet?
1. Es gibt das Fach "Arbeitslehre". In diesem werden wichtige Themen aufgegriffen - Angefangen von richtiger Haushaltsführung bis hin eben zu Bewerbungen und Co. Kurz: alles das, was man mehr oder weniger später als 'Erwachsener' braucht.
2. Die Kooperation mit Betrieben, etc. ist eine ganz andere, als man es wohl von Regelschulen kennt. Bei mir gab es keine Firma, die sozusagen kooperierte.
3. Da nicht jeder Schüler nach der 9. bzw. 10. Klasse eine Ausbildungsstelle erhält oder eine Rehamaßnahme beginnen kann, sind die Beruflichen Lehrgänge gegeben - und was lernt man da? Z.B. werden berufliche Kompetenzen vermittelt, die man auf dem Arbeitsmarkt braucht - theoretisch und praktisch.

Worauf will ich hinaus? Im Vergleich zu dem Schulbild, was ich erlebt habe, war dieses im Praktikum ein ganz anderes.
Ich merkte richtig, dass man beim Gymnasium ja sowieso von ausgeht, dass alle Schüler studieren wollen (Käse!). Und Studium... nun ja, der Arbeitsaufwand ist ein anderer, das selbstständige Arbeiten nimmt mehr ein als alles andere, etc. aber letzten Endes... ist man immer noch Schüler!
Wir werden sozusagen in die nächste Institution geschoben und sind weiterhin (erwachsene) "Kinder".

Und genau ab dem Punkt hat für mich die Arbeit der "Vorbereitung auf Beruf und Leben" versagt.

Es ist wichtig, dass man den jungen Leuten eine Hand reicht, um sie etwas heranzuführen, um ihnen einen Plan zu geben, wie man wo was erreichen kann - aber das heißt natürlich nicht, dass man sie einfach durchziehen sollte, ohne dass sie sich selbst anzustrengen haben.
Wenn ich eine Mutter habe, die z.B. Spezialistin im Bewerbungschreiben ist - super. Dann kann sie mir zur Hand gehen, in dem sie z.B. meine Bewerbung überfliegt und sagt "Da würde ich dich jetzt nicht mehr in die engere Auswahl nehmen, weil..." . Aber sobald sie sagt "Ach komm, ich schreib dir die mal richtig, dann wird das schon!" und mir die Arbeit abnimmt, bringt es mir nichts. Gut, vielleicht krieg ich den Ausbildungsplatz oder werde zumindest zum Gespräch eingeladen, aber dennoch habe ich nicht gelernt, WIE es jetzt funktioniert. Ich habe nicht gelernt, aus meinen Fehlern zu lernen bzw. habe nicht meine eigenen Erfahrungen sammeln können.
Und das muss ebenso sein.
Fehlermachen, Erfahrungen sammeln (sowohl gute als auch schlechte) sind wichtiger Bestandteil, wenn man lernen möchte.


So genug von mir. Ich schreib schon wieder Romane. xD" - Ich gehe jetzt nicht nochmal durch; Schreibfehler und Zeichenfehler jeglicher Art können gefunden und behalten werden! ;)


> P.S.: Noch etwas, weil es mir gerade aufgefallen ist:
Ich behaupte nicht, dass die Schule GAR NICHT auf das Berufsleben vorbereitet. Mir geht es eher um die konkreten Wege und Inhalte, die für mich immer gefehlt haben.
In der Schule selbst lernt man ja auch wichtige Kompetenzen, baut Sozialfähigkeiten aus, lernt zu lernen, lernt, dass man sich an gewisse Regeln in einer Gemeinschaft halten musst, dass man bestimmte Fristen zu beachten hat, etc. ;)
...~ If you're up high, all the stuff which is confusing suddenly becomes crystal clear ~...
Zuletzt geändert: 20.03.2011 00:43:03



Von:   abgemeldet 23.03.2011 14:51
Betreff: Übergänge - Eure Meinungen/Geschichten [Antworten]
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Wie habt ihr diesen Übergang erlebt? Wusstet ihr gleich was ihr wolltet, hattet ihr einen reibungslosen Übergang, wurdet ihr geleitet?
Nun, dass ist eine wirklich sehr interessante Frage. Ich bin mir immernoch nicht sicher was ich genau werden möchte und das obwohl ich kurz vor dem Ende meines ersten akademischen Abschlusses bin.
Wirklich reibungslos verlief es nie in meinem Leben.
Obwohl, von der Hauptschule ging es sofort auf die einjährige Werksrealschule (Realabschluss). Danach folgte sofort das Abitur an einem technischen Gymnsasium mit der Fachrichtung Informatik.
Ab da an ging das Abenteuer Erwachsen werden richtig los.
Geplannt war eigentlich ein Grafik-Design studium. Da leider viele Universitäten die Fristen für die Mappeneinsendung sehr früh gelegt hatten, musste ich mir regelrecht aus dem Arsch eine Mappe zaubern lassen und neben her für das Abitur lernen.
Leider schaffte ich es auf keine Grafik-Design-Uni. So bewarb ich mich notfalls auf 2 Informatikunis. Eine in meiner Nähe und die andere in Kiel.
Bevor ich mich für eine andere Fachrichtung beworben hatte folgten einige Besuchte beim Arbeitsamt um herauszufinden wo meine Stärken seien. Das Ergebniss dieses Testes war eher unerfreulich, da mich der Sachbearater aller ernsten eine Ausbildung reinzwängen wollte wegen meinem Nachnahmen.
Er sah sich nicht mal mein Abiturzeugniss an. Stattdessen bekam ich blöde Kommentare wie: "Sie sprechen aber fliessend Deutsch?". Euhm ja, da hält man ein Abiturzeugniss mit Deutsch 2, Französisch 2 und Englisch 2????
Lange Rede kurzer Sinn. Ich bin am Ende in der Hochschule in der Stadt gelandet. Ich wusste sofort, dass ich dort nicht lange bleiben wollte, von daher sorgte ich schon im ersten Semester dafür das ich da weg komme via ERASMUS. Wie man sich schon denken kann gab es einige Probleme obwohl ich es mehrmals mit den dem zuständigem Profesor besprochen hatte. Ich wollte eine Art Urlaubssemester machen. Nur war die Aufklärung dazu nicht wirklich sehr zufriedenstellend, da man immer wieder mit dem ERASMUS-PROGRAM gekommen ist.
Also befolgte ich mehr oder weniger der Norm des Erasmusprogrames. so bewarb ich mich sofort auf die zuständige Kunstuni (bevor ich das machte, fragte ich den zuständigen Professor ob das in Ordnung sei). Tja, es fehlte nur noch eine Unterschrift um dorthin zuvereisen.
Leider waren wieder einige Steine im Weg um letztenendlich mein Ziel zu erreichen. Ich musste meine gesamte Bewerbung selber umändern. Sprich zig telfeonate nach Valencia wegen der Änderung der Bewerbung. Die Administration wie auch der Zuständige Professor haben keine Hilfeleistung gelasten obwohl ich mehrmals gefragt hatte, bevor ich die Bwerbung abschickte.
In Valencia gelandet, sofort musste ich darauf schauen, dass ich die zuständigen Papier für die Umänderung meines Studiums besorge. Sprich, ich wollte mein Studium in Valencia komplett beenden als valencianische Studentin. Wieder folgten zig besucht ebei der Administration, die diesmal um einiges angenehmer waren obwohl es in einer Fremdsprache war.
Jedoch dauerte es ewig bis ich die Zulassung bekommen habe. Ebenfalls wurde es für mich sogar etwas teuer, weil ich meine ganzen Dokumente von der Hochschule in Deutschland auf Spanisch übersetzt gebraucht habe (juristisch übersetzt!).
Sogesehen scheine ich wohl doch einiges mit meinen kanpp 24Jahren erlebt zu haben.
Wie gesagt seit dem Abitur (seit ich 20 bin) bin ich richtig in die Bürokratie reingerutscht. Für mist ist es schon fast normal geworden, dass ich irgendwelche Formulare oder Dokumente nach reichen muss.
Zuletzt geändert: 23.03.2011 14:51:55





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