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Einzelposting: Ausbildung oder Studium


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Von:   abgemeldet 16.10.2011 15:41
Betreff: Ausbildung oder Studium [Antworten]
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Zunächst einmal: es war nicht von oben herab gemeint, als ich sagte man könne das mit dir nicht rein objektiv besprechen. Aber Tatsache ist, dass du eben keine Ausbildung gemacht hast und die Belastung in dieser nicht mit anderen Dingen gleichsetzen kannst, ohne zu wissen wie sie sind. Das ist nicht herablassend sondern Fakt. Ich kann auch nicht sagen, ein Audi fährt sich wie jedes andere Auto wenn ich nie ein anderes gefahren hatte oder es nur für wenige Wochen ausgeliehen habe.
Okay, machen wir es mal konktret: Ich habe eine IT Ausbildung absolviert und Studiere nun Jura. Jura bedeutet 2 Pflicht-Praktika, eines davon in einer Verwaltung. Was meinst du, wer wohl die besseren Chancen hat, sein Praktikumg z.b. Beim Ministerium für Sicherheit und Informationstechnik zu machen? Ich oder jemand der behauptet, der könne mit Technik umgehen?
Meine IT Ausbildung umfasste auch Verkauf. Wen nimmt ein Chef in einem Ferienjob wohl lieber? Jemanden Frisch von der Schule, oder jemand der mit modernen Kassensystemem umzugehen weiss und dem man nichts dergleichen erst erklären muss? Jemand der Erfahrung im Umgang mit Kunden hat?

Und Nein, du solltest genauer lesen, was ich schreibe. Es läuft nunmal mehr nach dem Prinzip "Alle Wege führen nach Rom". Ich halte es für einen Fehler sich Schritt für Schritt genau zu vorzulegen was man macht und wo man hingeht. Einfach weil es dir jede Flexibilität nimmt. Es mag für manche hilfreich sein, sich jeden Schritt zu konkretisieren aber es ist nicht realistisch anzunehemen, dass es auch genau so laufen wird. Das heisst nicht, dass man kein ZIEL haben soll. Sich Ziele zu setzten ist wohl das Wichtigste, dass man in seinem Leben tun kann meiner Meinung nach. Aber wäre es, wenn sie doch jetzt keine Ahnung hat ob sie studieren will nicht, sinnlos zu sagen ich würde gerne das und das vllt mal machen - also einfach mal an die Uni gehen und schauen was passiert? Und wenn es ihr nicht behagt? Dann bricht sie ab und steht mit absolut garnichts da und ob das so erstrebenswert ist halte ich für bedenklich. Für dich mag das vielleicht nicht zutreffen, weil du genau weisst was du mit deinem Studium anfangen willst, aber die Frage kam von jemandem, der das offensichtlich noch nicht weiss. Und sorry, aber wer sich eine Wohnung nimmt und sie sich dann nicht leisten kann, ist selber Schuld. Aber ich machte die Ausbildung z.b. nur für meine Selbstständigkeit. War nicht mein Traumjob aber zu packen war es dennoch, weil mein Ziel nicht war in diesem Beruf glücklich zu werden, sondern auf eignen Füssen zu stehen, da ich nicht 100% wusste was ich wollte. Klar, hätte auch direkt studieren können und dann wehmütig nach Hause zurückkriechen, weil mir die Fachrichtung nicht zusagt? Nein, war für mich keine Option. Da mache ich lieber 3 Jahre "Umweg" und weiß danach was ich genau will. Eine Ausbildung ist deswegen aber keine verschwendete Zeit, nur weil ich nicht vorhabe Computertechniker zu werden. Im Gegenteil, als Anwalt für Medienrechte wird sie mir mal sehr hilfreich sein, da ich einfach dann weiss und gelernt habe, wovon ich rede. Und so läuft es nunmal oft. Nicht jeder macht Abi und hat einen 100% Plan fürs Leben. Klar malt man sich vieles aus, aber als erwachsener Mensch ist man oft auch realistisch genug um zu sehen, dass es brotlose Kunst ist. Und was dann? Ziellos auf ein Fach einschreiben, dass ganz nett klingt, 4 Jahre studieren und dann ahnungs- UND arbeitslos sein? Zumal sich schon im Alter von 18-25 die Ziele, die man in seinem Leben hat, schnell ändern können und nichts mehr mit denen gemein haben können, die man noch mit 16 hatte.

Ja mit Studium hast du bessere Aussichten, aber es ist naiv zu glauben, dass diese auch eintreten. Du bist, wenn du von der Uni kommst auch nur ein pobliger Anfänger, ein Theoretiker der eingearbeitet werden muss und und und. Was meinst du wohl, wer bei einer Verantwortungsvollen Stellen ehr den Job bekommt? Du mit 25 und Studienabschluss oder ein 25jähriger mit 6 Jahren Erfahrung? Du bist vielleicht qualifiziert, aber ausser ein Paar Praktika erfahrungslos (und kein Personalchef rechnet dir ein Praktikum als Erfahrung an). Natürlich, wenn du und der ohne Studium dann 35 sind und einen Job wollen, wird man den Akademiker mit 10 Jahren Erfahrung dem Azubi mit 16 Jahren vorziehen, aber auch nur, wenn der Akademiker sich in der Praxis beweisen konnte.
Und doch, ich nehme Beispiele die die Regel sind denn ein Großteil der Jobs liegen nunmal in der Wirtschaft und in den großen Unternehmen - und da zählt Erfahrung und Schlüsselqualifikationen in Sinne von Sonderschulungen (Kurse die die großen Unternehmen anbieten, wie beispielhaft Weiterbildungen zum Projektmanager etc) bei jungen Menschen mehr als die einfache Qualität deiner Ausbildung. Oder nimmst du ehrlich an, die Welt da draussen wartet nur darauf, dass jemand ohne Erfahrung von der Uni kommt, damit er ihm direkt seine besten und hochwertigstens Jobs anbieten kann? Einen Job in Aussicht zu haben nützt dir garnichts, wenn er schon von jemandem Besetzt ist, der 4 Jahre früher da war und das entsprechende Fachwissen besitzt - auch ohne Studium.
[.x.] 愛情を知らなければ苦痛をも存在しないのだから [.x.]
Zuletzt geändert: 16.10.2011 15:42:26

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