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Thread: Mitleid

Eröffnet am: 18.03.2009 15:32
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Mitleid 18.03.2009, 15:32
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Von:   abgemeldet 18.03.2009 15:32
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Hallo.

Ich wende mich heute an Euch mit einer Sache, die mir seit einigen Stunden nicht mehr aus dem Kopf geht & ich auch niemanden kenne, der mir jetzt eine Antwort darauf geben können. Also deswegen...

Angefangen hat die ganze Sache heute Mittag, als unsere Lehrerin vorschlug, einen Brief an die Schule in Winnenden, wo ja der Amoklauf vor einer Woche passiert ist, als Zeichen unseres Mitleids zu schicken.

Auch ich war dagegen, da ich finde, dass man Menschen, die man nicht kennt & ihre Situation nicht nachvollziehen, überhaupt kein wahres Mitleid entgegenbringen kann. Und MItleid vorzuheucheln finde ich umso schlimmer.
Als ich dies daheim meinen Eltern erzählt haben, haben diese ziemlich gestutzt und mein Vater meinte aufgebracht, dass meine Meinung nicht richtig sei & man Mitleid empfinden müsste, wenn man unschuldige Menschen sieht, die grundlos getötet werden.

Dazu muss ich sagen, dass ich natürlich Entsetzen gefühlt habe, als ich die Nachrichten vor einer Woche gesehen habe, aber von Mitleid kann ich da nun wirklich nicht reden. Der aufgebrachten Reaktion meiner Eltern, wie kaltherzig ich doch sei, kann ich nur schließen, dass man Mitleid in der heutigen Gesellschaft zeigen sollte, egal wie man darüber denkt. Tut man es nicht, wird man sofort als kaltherzig abgestempelt...aber geheucheltes Mitleid ist doch ebenso falsch...
Natürlich empfinde ich Mitleid, wenn es Bekannten oder Freunden nicht gut geht, aber kann man überhaupt Fremden gegenüber Mitleid empfinden?
Bin ich wirklich kaltherzig in der Sache, nur weil ich Menschen, die ich nicht kenne, nicht bemitleiden kann?

Danke im Vorraus.

Ich bin immer die Schnellste.
Während die anderen stolpern, lieg ich schon auf der Fresse.
Zuletzt geändert: 18.03.2009 15:33:28



Von:   abgemeldet 18.03.2009 15:45
Betreff: Mitleid [Antworten]
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> Auch ich war dagegen, da ich finde, dass man Menschen, die man nicht kennt & ihre Situation nicht nachvollziehen, überhaupt kein wahres Mitleid entgegenbringen kann. Und MItleid vorzuheucheln finde ich umso schlimmer.

Geht mir genauso.
Um überhaupt Mitleid zu empfinden muss man sich in gewissem Maße mit demjenigen identifizieren können. Wenn man das nicht kann, geht auch kein Mitleid. Also sehe ich auch kein Muss darin für JEDEN Mitleid empfinden zu MÜSSEN.
Dieses "Du musst sie bemitleiden weil ihnen schlecht geht" ist in meinen Augen lediglich Heuchelei wenn man es nicht selbst aus tiefstem Herzen tut.
♦ Mich gibts nur einmal, das ist Individualität genug. ♦

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♦ Nur weil ich etwas toleriere bedeutet das nicht automatisch, dass ich es akzeptiere. ♦



Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:02
Betreff: Mitleid [Antworten]
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>Bin ich wirklich kaltherzig in der Sache, nur weil ich Menschen, die ich nicht kenne, nicht bemitleiden kann?

Ich finde, das kommt darauf an, wie man 'Mitleid' definiert. Für mich ist es auch ein Gefühl, dass man nur empfinden kann, wenn man persönlich an der Situation beteiligt ist, zum Beispiel, weil man den Betroffenen kennt.
Aber in solch einem Fall würde ich eher von Mitgefühl als von Mitleid sprechen - ich fühle schon mit den Betroffenen. Ich leide nur nicht mit ihnen. Die Tat erfüllt mich mit Entsetzen und ich wage nicht, mir vorzustellen, wie es ihnen jetzt geht.
Vielleicht ist das auch nur Haarspalterei. Ich denke, ich weiß, was du meinst und stimme dir zu: Mitleid ist nicht angebracht. Aber an die Opfer und Betroffenen zu denken ist ja trotzdem nicht falsch. Deshalb würde ich den Brief ruhig trotzdem schreiben.
heart's in here!



Von:    christianz1 18.03.2009 16:03
Betreff: Mitleid [Antworten]
Der Mitleids-Begriff, den Du verwendest, geht in die Richtung der Definition von Aristoteles - und dann ist es nicht möglich, Mitleid zu empfinden, wenn man die Situation nicht nachvollziehen kann.

Deine Eltern hingegen haben da einen anderen Mitleids-Begriff, eventuell kommt der z.B. aus dem Christlichem - aber genau kann ich das aus den paar Informationen nicht sagen.


Situationen, wo die Gesellschaft von Dir verlangt, Mitleid zu zeigen, kommen i.d.R. eher selten vor, daher wirst Du wohl auch mit Deinem Mitleidsbegriff recht gut durchs Leben kommen.
Ob Du in diesen Situationen dann einfach "Mitleid" zeigst oder nicht, ist Deine Entscheidung. Einen Mitleidszwang gibts in unseren Gesetzen nicht - aber das andere Dich dann als kaltherzig ansehen ist dabei durchaus ein Risiko, wenn Du Dich dem "Mitleid" verweigerst.



Von:    heart_of_diamond 18.03.2009 16:21
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Mitleid, so wie ich -und scheinbar auch ihr- es verstehe, fühle ich nicht o.o
Und es ist sicher nicht kaltherzig. Kaltherzig wäre es mMn, wenn du eines der Opfer -der 'Täter' gehört mMn auch dazu ôo- kennen würdest.

-War zwar nicht deine Frage, aber:
Ich finde es furchtbar wie der Amoklauf breitgetreten wird ôo
(Und denkt dran: Die Killerspiele, ne ^.~)-

Verdammt, ich kenne die Leute nicht. Es interessiert mich nicht. Mitleid sowieso nicht ôo Ensetzt? Evtl. n bisschen... obwohl, nö. Amokläufe -und schlimmere Dinge- sind schon zu oft passiert um noch darüber entsetzt zu sein.

Edit: -vergessen zu schreiben- Ich fänds dämlich nen Brief zu schfreiben. Ich fänds vorallem bescheuert so'n Brief von iwem Unbekanntes zu kriegen "Das tut mir furchtbar Leid, blaa.. heul". Die Menschen gehen mich nix an ôo
Ich würd an deren Stelle nicht immer wieder drauf angesprochen werden wollen ôo

LG
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Zuletzt geändert: 18.03.2009 16:23:57



Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:25
Betreff: Mitleid [Antworten]
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> Auch ich war dagegen, da ich finde, dass man Menschen, die man nicht kennt & ihre Situation nicht nachvollziehen, überhaupt kein wahres Mitleid entgegenbringen kann. Und MItleid vorzuheucheln finde ich umso schlimmer.

Aber du kannst sicherlich geistig die Situation der Eltern der Opfer nachvollziehen? In sofern empfinde ich Mitleid mit ihnen, jedoch verabscheue ich diesen Betroffenheitsjournalismus, wo völlig verstörte Augenzeugen vor die Kamera gezerrt werden und dauernd betont wird, wie schlimm das jetzt alles ist.
... Das ist eigentlich auch das richtige Wort dafür: Betroffenheit.
Ich habe Mitleid mit den Eltern/Angehörigen/... weil ich ihr Leid verstehe; jedoch bin ich zwar angesichts des Amoklaufs schockiert, ja - aber nicht betroffen. Dieses "Jetzt ist etwas schlimmes passiert und alle müssen betroffen sein und traurig 'dreinblicken" finde ich heuchlerisch.

> Natürlich empfinde ich Mitleid, wenn es Bekannten oder Freunden nicht gut geht, aber kann man überhaupt Fremden gegenüber Mitleid empfinden?

Meiner Meinung nach auf jeden Fall. Wenn ich im strömenden Regen einen Obdochlosen sehen würde, der sich unter einen durchnäßten Pappkarton zwängt, während mich zuhause eine heiße Dusche erwartet, empfinde ich Mitleid.

Das "Mitleid empfinden" würde ich in deiner Situation einfach als "Ich kann nachvollziehen, in welcher schlechten Situation sich die Hinterbliebenen befinden" definieren. Ich hätte aber auch Probleme mit einem solchen Brief, klar kann ich nachempfinden wie sich die Eltern jetzt fühlen müssen, nachdem sie ihren Sohn oder ihre Tochter verloren haben, aber mich jetzt ihnen quasi "aufzudrängen", nur um zu zeigen, dass wir ja alle ach so betroffen sind?
Es ist zwar abgedroschen, aber: Auf der Welt existiert so viel Unrecht, da müsste man wegen ganz anderen Dingen betroffen sein.

€dit: Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich ein Mensch bin, der ziemlich schnell Mitleid empfindet.
Klar, es ist im Fall des Amoklaufs nicht sonderlich tiefgehend, da ich die Leute nicht persönlich kenne. Aber
> Es interessiert mich nicht.
finde ich doch ein wenig ... wie soll ich es ausdrücken?
Angesichts des Leids anderer zu sagen, dass es einen nicht interessiert, finde ich doch ein wenig kaltherzig. Egal ob man sie kennt, oder nicht. Aber immer noch besser als zu heucheln, das stimmt.
Das Streben Gutes zu tun, der Wille das Gesetz aufrecht zu erhalten und die Kraft das Böse zu bekämpfen, sind die drei Waffen eines Paladins.

Warum glauben manche, ihr halbgares Weltbild rechtfertige ihre Arroganz?
Zuletzt geändert: 18.03.2009 16:33:28



Von:    murasakiiro 18.03.2009 16:33
Betreff: Mitleid [Antworten]
Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber wenn man deshalb einen Brief nach Winnenden schickt, müsste man jede Woche täglich zur Post laufen und kistenweise Briefe nach Afrika, Südamerika, Südostasien, den Irak und sonstwohin schicken - überall dort geht es Menschen täglich schlecht auf eine Art und Weise die wir wohl genausowenig nachvollziehen können, wie die Trauer der Eltern und Schulkollegen der Opfer von Winnenden.

Ich verstehe deinen Standpunkt absolut, ich finde es auch schrecklich und entsetzlich, was dort passiert ist, aber ich denke nicht, dass du kaltherzig bist, weil du so eine Einstellung hast. Im Gegenteil, ich kann deine Einstellung absolut nachvollziehen.
意味わかんないなら黙れ!
使わないでちょうだい:等程其是因…




Von:    MG 18.03.2009 16:34
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Langsam kommt es mir so vor, als ob ganz Deutschland Betroffenheit zeigen muss. Aber was ist, wenn man davon garnicht betroffen ist? Klar tut es mir leid was dort geschehen ist, nur "leider" habe ich damit nichts zu tun, denn ich kenne diese Menschen nicht und ich kenne auch diese Schule nicht. Ich kenne nicht einmal irgendeinen Angehörigen.

Mir hat heute schon die Schweigeminute gereicht.
Gedanken flechten, damit solch etwas nicht in Vergessenheit gerät.
So etwas geschah mehrfach und wird wohl auch wieder passieren.
Lieber sollte jeder in sich gehen und überlegen, ob es richtig ist wie manch einer mit seinen Mitmenschen umgeht.

Major schrieb:
Und man sollte diese Familien in Ruhe lassen, anstatt sie dauernd wieder daran zu erinnern und davon abzuhalten, das zu verarbeiten.
Dem schließe ich mich an.

[MG]
---
Eine Lösung hätte ich aber sie passt nicht zum Problem.
• "Das ist die Apokalypse! Büroartikel fallen vom Himmel!" [Patrick Star]
• Dib-Avatar by Bleedman [D.A.] | Freischalter-Avatar by MG
Zuletzt geändert: 18.03.2009 16:45:53



Von:    grmblmonster 18.03.2009 16:42
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Es gab ne Schweigeminute in Deutschland? Also Deutschland weit?
Wann?
Hearts on fire!



Von:    Major 18.03.2009 16:38
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Ich wäre auch gegen einen solchen Brief. Nicht nur, weil ich kein Mitleid habe, sondern, weil die eh schon eine Menge zu tun haben. Solche Briefe nerven einfach und wäre ich einer der brieferhaltenden Betroffenen, ich würde mich über solche Briefe ärgern. Und wahrscheinlich würden sie ungelesen in den Müll gehen.

Ich glaube daran, dass es wesentlich weniger bis gar keine Amokläufe geben würde, wenn sich der Journalismus nicht jedes mal wie die hungrigen Guppys darauf stürzen würde. Dann gäbe es auch keine Gespräche wie "Wenn ich Amokläufer wäre, ich würde...", wie ich sie letztens miterlebt habe.

Natürlich ist es schlimm für die Betroffenen, was vorgefallen ist. Aber ich verurteile ganz stark diesen Jammerjournalismus. Und auch die entsprechenden Formate, die solche Dinge bringen. Beispiel sind auch Geschichten wie eine Frau hat voll dolle Asthma bekommen oooh... warum? Weil sie ihr Bad nicht sauber gemacht hat und es geschimmelt hat. Und der Vermieter ist ja soooooooo böse, denn er tut nichts dagegen, dass sie so dreckig ist. Ooooh...
Man kanns auch übertreiben.
Und man sollte diese Familien in Ruhe lassen, anstatt sie dauernd wieder daran zu erinnern und davon abzuhalten, das zu verarbeiten.
Ich sehe keine Sinagturen. Deine auch nicht. Aber du siehst meine, Pech gehabt.



Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:39
Betreff: Mitleid [Antworten]
Der Meinung bin ich auch.

Ganz ehrlich mal: Das war ein Amoklauf!
Einen solchen Brief zu schreiben, käme mir wie blanker Hohn vor. Ein solcher Brief macht nichts gut, nichts ungeschehen und kann ganz eindeutig nicht von Mitleid zeugen.
Denn für mich kommt Mitleid auch von "mit leiden"; ich fühle mich eher betroffen, aber ich spüre ebenfalls kein Mitleid.

Eigentlich werde ich immer wütend, wenn so etwas geschieht - leider habe ich damals in Erfurt noch nicht meinen heutigen, geistigen Stand gehabt, dann hätte ich jetzt auch - so wie du - weniger Schwierigkeiten mit meinen Eltern...

Ich sehe Amokläufe immer als ein Versagen der Gesellschaft an. In diesem Falle war es auch ganz offensichtlich ein Versagen der Eltern, die ihren Sohn in seiner Therapie nicht unterstützt haben.
Natürlich ist es schrecklich, was passiert ist; natürlich ist nicht gutzuheißen, was geschehen ist und auch nicht zu entschuldigen. Unvorstellbar ist es für mich jedoch nicht.
(Aber ich denke, das geht zu sehr am Thema vorbei, da wäre wohl ein eigener Thread erforderlich... Ich halte mich in der Beziehung an die Finnen.)

Ehrlich gesagt, kann ich persönlich nur Mitleid empfinden für Menschen, die sich in meinem unmittelbaren Umfeld befinden, im selben Kulturraum und im selben Land; alles andere ist eine andere Situation, die von meiner Lebensweise und von meinen Standards abweicht.

Mitgefühl, wie es auch genannt worden ist... naja, so wirklich würde ich das hier auch nicht einordnen.

Ich sage es mal kurz und prägnant, ohne zu begründen:
Einen Brief zu schreiben, ist für mich der blanke Hohn, da unser heutiger, so genannter "Journalismus" alles in der Luft zerfetzt, Tatsachen so verdreht, dass die Gesellschaft ihre Vorurteile bestätigt sieht und die Betroffenen abgesehen von der Tat selbst auch schon darunter genug zu leiden haben.

(Mach dir nichts drauß: Ich darf mir von meiner Mutter auch ständig anhören, wie unmöglich ich doch sei, weil ich nicht bereit bin, mich anzupassen, damit ich einem Gesellschaftsbild entspreche, anstelle meine eigene Persönlichkeit mit allem, was dazu gehört, zu leben.)



Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:43
Betreff: Mitleid [Antworten]
>Bin ich wirklich kaltherzig in der Sache, nur weil ich Menschen, die ich nicht kenne, nicht bemitleiden kann?
Frag deine Lehrerin einfach, ob sie den verhungernden Menschen in der 3. Welt auch Briefe schreibt. Wenn nicht hast du deine Antwort.



Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:44
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Was soll eigentlich dieser Betroffenheits- / Mitleids- / Gutmenschzwang?

Mit-Leid. Mit jemanden mit leiden. Das kann ich nur mit den Leuten die ich KENNE.

Und auch da nur bedingt. Denn oftmals kennt man die Situation die das Leid auslöst ja nicht.
Man hat ja zB. selbst nie das Leid erfahren wie man sich fühlt wenn jemand ermordet wurde.

Ich finde Mitleid, Betroffenheit und diese ganze "Oooooch" Gesellschaft nur noch nervig.
Was sollen die Leute denn mit so einem Brief anfangen?

Als meine Mutter starb bekam ich auch tonnenweise Beileidsbekundungen (ist wohl so üblich o.O) - das einzige was wirklich geholfen hat war das Angebot einer Freundin zu ihr kommen zu können, wenn ich abends alleine zu hause bin und mir die Situation über den Kopf wächst.
Aus eigener Erfahrung wusste sie, das es in einer solchen Phase besser ist zusammen etwas zu unternehmen (Kino, Essen gehen ect.) als sich in Trauer zu verbuddeln.

Es war also kein Mitleid sondern eher Mit-Hilfe. Mithilfe um genug Kraft im normalen Leben zu haben.

Ich finde es wichtiger das man Leuten die man kennt und denen etwas Schlimmes passiert ist, einfach anbietet ihnen emotional oder sonstwie zu helfen. Oftmals ist es ganz gut wenn man jemanden der vor Trauer eh nicht mehr weiterweis zB. den haushalt abzunehmen ect.

Oder bei Behördengängen nach dem Tod eines Angehörigen zu helfen ... konkrete Hilfe statt dämlicher Briefe von Leuten die man eh nicht kennt.





Von:    Mon_star 18.03.2009 16:45
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Ich kann abgemeldets Standpunkt gut nachvollziehen.
Ich finde es ja auch sehr tragisch was da passiert ist, und ich will das auch nicht selbst erleben.
Aber die Sache ist eben, ich kenne ebenfalls keinen dort persönlich und habe einen Bezug zu ihnen, dass ich wirkliches Mitleid fühlen könnte.

Zu der Reaktion der Eltern: Ich kann es nicht ganz nachvollziehen.
Das ganze hat für mich so ein "In der Gesellschaft ist das so und so, und das ist böse, und böses muss verboten werden" - Geschmack. (was ich jetzt im Detail damit meine möcht ich jetzt nicht breit treten, weil ich denke das wird dann eine Off Topic Diskussion) Jedenfalls wird da nicht viel hinterher gefragt wie es für den Einzellnen aussieht.
Wenn du also kein Mitleid hast ist das falsch, du bist kaltherzig usw.
Kann ich nicht umbedingt so nachvollziehen.

Ich finde es ist okay, dass du das mit dem Brief so siehst.
Paul: "Feuer...mag jeder. Ob das ein kleines Lagerfeuer ist oder 'ne Kerze auf'm Tisch im Restaurant. Oder ein Hausbrand wo man davorsteht und zuguckt. Feuer mag jeder."



Von:    JRF 18.03.2009 16:48
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Ich finde, solche Fälle sind immer schwierige Situationen. Für meinen Teil reicht es, wenn man sich bewusst ist, dass diese Tat erschreckend und traurig ist, und zu verurteilen.

Ich bin aber nicht der Meinung, dass man gefühlsmässig immer involviert sein muss oder alles nachvollziehen können.

Wir werden durch die Medien jeden Tag mit Dramen aus aller Welt überschüttet. Wenn man sich psychisch nicht ein wenig abgrenzen würde, würde man höchstwahrscheinlich an diesen Nachrichten zerbrechen.

Mir kommt es einfach ein wenig so vor, als ob die deutschen Medienschaffenden bei jedem Vorfall versuchen ein Nationalgefühl herzustellen. "Wir sind Deutschland!", "Knut einigt Deutschland!", "Ganz Deutschland trauert!" ... sozusagen, dass man verpflichtet wird, sich zu intergrieren.
Zuletzt geändert: 18.03.2009 16:54:49



Von:    Nightstalcer 18.03.2009 17:56
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Wenn... Wenn dann würde ich höchstens BEILEID empfinden, aber kein Mitleid. Mitleid klingt sehr nach Heuchelei und die meisten Menschen wollen alles, aber kein Mitleid.
Das klingt dann so nach Verständnis, dabei kann man sowas als Außenstehender nicht nachvollziehen!
Das ist wieder so eine Sache, die man selber erlebt haben muss, um sie auch nur ansatzweise zu begreifen.

Da in unserer Schule der Amoklauf mal gründlich ignoriert wurde, kommen unsere Lehrer Gott sei Dank nicht auf solche grandiosen Ideen.
Wenn 40 Millionen Menschen eine Dummheit tun, bleibt es dennoch eine Dummheit

~ ein sehr nettes Forum: Die Taverne~ schaut mal vorbei ^.^
Mein Weblog




Von:    _Shizuna_ 18.03.2009 18:05
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Oje bei uns wollten sie heute auch eine schweige Minute bei der Arbeit einlegen. Sorry wenn ich jetzt kalherzig bin aber es macht die Menschen die Tod sind nicht wieder lebendig wenn ich jetzt ne Minute ruhig da hock.

Natürlich ist es schlimm was passiert ist aber soll ich dann trauern wenn ich nichts damit zu tun habe? Seh ich nicht ein.

>Als ich dies daheim meinen Eltern erzählt haben, haben diese ziemlich gestutzt und mein Vater meinte aufgebracht, dass meine Meinung nicht richtig sei & man Mitleid empfinden müsste, wenn man unschuldige Menschen sieht, die grundlos getötet werden.

Kann ich nicht verstehen dann müsste man ja jede Sekunde im Leben mit Mitled verbrinegn. Jede Sekunde stirbt da ein Mensch und dort ein Kind.

Ich empfinde diese Art von Mitleid als heuchelei weil es genug andere Menschen gäbe mit denen man auch Mitleid haben müsste.
Hoffnung in sich zu tragen,bedeutet,zu wissen,
dass auch unmöglich Erscheinendes machbar ist,
wenn man daran glaubt ...

written by Gabi Adam (einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben)



Von:   abgemeldet 18.03.2009 19:01
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Naja, wie du schon richtig geschrieben hast, wäre dieses Mitleid eigentlich falsch. Ich meinen es würde sicher die Betroffenen ein wenig, sehr wenig, trösten aber sie würden wenigstens wissen, das diese Nachricht nicht nur an ihrer Schule blieb. Außerdem würde es zeigen, dass man auch aus anderen Teilen Deutschlands-oder wie bei mir Österreichs- genauso bestürzt und erschrocken ist wie die Schüler der Schule selber.

Aber man kann halt nichts machen, außer das "Mitleid", das ja nicht wirklich da ist oder zumindest nicht so intensiv verspürt wird/werden-kann wie bei den Familien der Opfer und Betroffenen, auszudrücken.
Die Idee mit dem Brief ist gut aber ich glaube, dass die Schüler noch zu sehr mit dem Amoklauf beschäftigt sind. So etwas geht ja nicht gleich weg, besonders wenn man beobachtet wie die Freundin auf dem Neben- oder Hintertisch erschossen wird.
Und man nicht helfen kann weil man sich selber in Sicherheit bringen möchte und muss.
Grab Your Life By The Horns! Then you'll never be blocked at anything..
Zuletzt geändert: 18.03.2009 19:10:51



Von:   abgemeldet 18.03.2009 19:28
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Es ist ja schlimm gewesen was da passiert ist,aber es ist sinnlos Mitleid vor zu heucheln.
Man sollte die Familien mit ihren Schmerz allein lassen,und nicht unnötig die Wunden wieder und wieder aufreissen.
Vorallem die Tv Sender sollten sich da mal ein Beispiel nehmen,solch ein Thema übertrieben auszuschlachten ist echt geschmacklos.

Mit der grossen Liebe ist es wie mit den Geistererscheinungen:Alle reden davon, aber niemand hat sie gesehen.
Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat.



Von:    Koibito 18.03.2009 19:30
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Ich finde, Mitleid zu empfinden ist manchmal garnicht so leicht. Mir fällt es sogar manchmal schwer, Mitleid für Menschen zu empfinden, die mir nahe stehen. Aber das ist meistens so, wenn sich diese Menschen in einer Situation befinden, in der ich selbst noch nie war und daher ihren Kummer nicht nachempfinden kann.
Das mag vielleicht dumm klingen, aber für mich ist das so.

Im vorliegenden Fall finde ich das Mitleid irgendwie... falsch...
Ich weiß auch nicht, ich denke einfach, dass es vor allem für die Opfer merkwürdig sein muss, von Leuten Beileidsbekundungen zu erhalten, die sie nicht im Entferntesten kennen.
Selbstverständlich ist es schlimm, was da passiert ist, aber ich persönlich kann kein wirkliches Mitleid mit diesen Leuten empfinden, weil sie 1. nicht kenne und 2. nie in ihrer Lage war. Wie soll ich ein Gefühl nachempfinden, das ich nicht kenne?
Ich denke, theoretisch ist es schon möglich, Mitleid mit Fremden zu haben, aber ich selbst kann das nicht so einfach und auch nicht in jeder Hinsicht.
- Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
- Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.



Von:   abgemeldet 18.03.2009 19:47
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Es hat den Anschein, als wären wir uns einig.
Mitleid können wir für die Opfer nicht empfinden, aber so tun schon, irgendwie ist das schon schlimm, das an das nicht ehrlich meinen kann.

Ciao..bis morgen
Grab Your Life By The Horns! Then you'll never be blocked at anything..
Zuletzt geändert: 18.03.2009 19:48:03



Von:   abgemeldet 18.03.2009 20:26
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Also ich finde einen Brief, der "Mitleid" ausdrücken soll, ist nicht richtig.
Wenn man schon einen Brief schreiben will, dann sollte es ein Beileidsbrief oder ein Brief der Anteilnahme sein.
Unter Mitleid verstehe ich auch etwas anderes.

>ch sagen, dass ich natürlich Entsetzen gefühlt habe, als ich die Nachrichten vor einer Woche gesehen habe, aber von Mitleid kann ich da nun wirklich nicht reden. Der aufgebrachten Reaktion meiner Eltern, wie kaltherzig ich doch sei, kann ich nur schließen, dass man Mitleid in der heutigen Gesellschaft zeigen sollte, egal wie man darüber denkt. Tut man es nicht, wird man sofort als kaltherzig abgestempelt...

deine eltern sind !nicht! die gesamte gesellschaft!
ich würde mich auch anschließen, dass du und deine Eltern einfach eine andere Defintion von Mitleid haben und dass man aber bei einem solchen Thema wie einem Amoklauf, gerne schnell aufgebracht ist und gar nicht erst soweit kommt, dass man darüber reden kann, wie unterschiedlich die Defintionen sind.

Vielleicht kannst du das deinen Eltern nochmal erklären. Dann werden sie es sicherlich auch verstehen.




Von:   abgemeldet 18.03.2009 20:26
Betreff: Mitleid [Antworten]
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>Es hat den Anschein, als wären wir uns einig.
>Mitleid können wir für die Opfer nicht empfinden, aber so tun >schon, irgendwie ist das schon schlimm, das an das nicht ehrlich >meinen kann.

Also meinst du Menschen haben wirkliches Mitleid mit jemanden den sie nicht kennen.
Man könnte jetzt hier schreiben ich habe Mitleid wie die Kinder in Afrika hungern.
So bin ich ehrlich wir finden es "nur" schlimm,der Fakt liegt hier das wir nicht selbst betroffen sind.
Letztlich brauchen die betroffnen Fachliche hilfe ,das finde ich durchaus wichtiger als Mitleidskarten von fremden Menschen.
Mässige dich bitte dein Text liest sich sehr aggressiv.

Mit der grossen Liebe ist es wie mit den Geistererscheinungen:Alle reden davon, aber niemand hat sie gesehen.
Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat.



Von:    heart_of_diamond 18.03.2009 20:32
Betreff: Mitleid [Antworten]
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@Dodge: "aber sie würden wenigstens wissen, das diese Nachricht nicht nur an ihrer Schule blieb. Außerdem...."
*hust* Naja, das ganz Deutschland von dem Vorfall weiß, sollte denen klar sein. Und ganz ehrlich; auch wenn sie es nicht wüssten.. es bringt ihnen doch nichts, oder?

Und: Ich finde es sogar extrem störend, wenn mich jmd. bemitleided. Ich kann da echt richtig sauer werden ôo Ich möchte dann meine Ruhe, es ist meine Sache... fertig.

LG
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Von:   abgemeldet 18.03.2009 22:46
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Manchmal wünsche ich mir den putzigen :lichterkette:-Smiley aus gewissen Foren für's RL.

Dieses deutschlandweite Ausfüllen von Kondolenzbüchern ist an Lächerlichkeit wirklich kaum noch zu überbieten. Aber gut, mit staatlich verordneter Betroffenheit hat man hierzulande ja nun mittlerweile genug Erfahrung.
Q: "Haben die User-chans überhaupt eine Hölle?!" A: "Ja. Uns."
Stay P.U.R.E. - To The New Dawn!
Deus Necis Iuvenis Malus der Inquisi†ion - Initiative für ein sauberes Animexx




Von:   abgemeldet 18.03.2009 23:16
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Ich weiß nicht... Mitgefühl oder Mitleid oder Beileid oder was auch immer...
Was in Winnenden passiert ist, ist schrecklich und macht sprachlos. So zu reagieren ist weder lächerlich noch eine ostentative Betroffenheitsnummer um zu zeigen, wie unheimlich GUT man ist.
Es entsetzt mich, wie jemand ohne Grund eine Waffe nimmt und damit Leuten in den Kopf schießen kann, die ihn nicht angreifen.
Meine Vorstellungskraft springt da automatisch an, ich stelle mir die Opfer vor, die Angst und wie ich reagiert hätte. Das passiert automatisch.
Zurück bleibt ein übles Gefühl im Bauch, eigene Angst, Trauer, Mitleid, weil man so etwas niemandem wünscht. Ich denke, das geht nicht nur mir so.

Die Frage ist jetzt, wie man damit umgehen will. Einigen hilft es, dieses Mitleid in Worte zu fassen, Kondolenzbücher auszufüllen, Lichterketten zu bilden oder Selbsthilfegruppen Geld zu spenden.
Andere nehmen das Mitleid hin, denn solche Dinge passieren, nicht nur hier und nicht nur heute. Man muss damit leben, und wenn man nicht selbst betroffen ist, geht das auch schnell wieder.
Andere empfinden vielleicht nichtmal Mitleid, oder sie unterdrücken in unter derben Sprüchen oder makaberen Witzen.

Wie jeder sein Mitleid und die eigene Angst ausdrücken und verarbeiten will, überlasse ich jedem, so wie ich nicht vorgeschrieben bekommen will, wie ich sie ausdrücke.
Ich sage nicht, dass Kondolenzbücher lächerlich sind, denn sie helfen vielleicht einigen (neben denen, die sich wichtig machen wollen), damit klar zu kommen.

Nennt mich ruhig Gutmensch, dieses nette kleine Totschlagargument von den rieeely bäd piepels in der Welt, aber ich denke nun mal so. ^^



Von:    Replica 28.03.2009 11:49
Betreff: Mitleid [Antworten]
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> Es entsetzt mich, wie jemand ohne Grund eine Waffe nimmt und damit Leuten in den Kopf schießen kann, die ihn nicht angreifen.
> Meine Vorstellungskraft springt da automatisch an, ich stelle mir die Opfer vor, die Angst und wie ich reagiert hätte. [...]
> Zurück bleibt ein übles Gefühl im Bauch, eigene Angst, Trauer, Mitleid, weil man so etwas niemandem wünscht.


Es nervt mich, wie ständig AUSSCHLIESSLICH von den Opfern gesprochen wird.



> Es ist schon oft gesagt worden und ich schließe
> mich an: Es ist unmöglich, aufrichtiges (!) Mitleid
> mit jemandem zu haben, den man nicht kennt.


Es ist möglich.



> Man wäre menschlich auch total überfordert, würde man mit all jenen echtes Mitleid oder auch Mitgefühl empfinden, deren Leid in den Medien gezeigt wird - ob es jetzt Amoklaufopfer sind oder Kindersoldaten in Afrika oder sonst wo.
> Man würde sich selbst vollkommen lähmen und zu einem handlungsunfähigen Wrack werden


Das ist richtig. Allerdings kein Beweis dafür, dass es deswegen unmöglich ist.
Und mit dem Gehirn hat das mit Sicherheit nicht zu tun.



> Ich hab nicht mal den Nerv mich um alle Menschen zu kümmern, deren Unglücke und Unglückchen ich mit meinen eigenen Augen sehe. Auch hier sortiere ich aus nach "Der steht mir nahe" und "Den kenn ich vom Sehen".
> Das ist völlig normal.


Ich empfinde es als ignorant (wenn nicht sogar egoistisch).



***

Mir scheint, als verwechselten die Leute in diesem Thread öffentliche Mitleidsbekundungen (die unecht sind und aus Korrektheits-/Erwartungsgründen gezeigt werden) und die eigene Fähigkeit als Mensch, das Leid anderer (auch fremder) nachempfinden, nachvollziehen, verstehen zu können.

Zuletzt geändert: 28.03.2009 12:00:05



Von:    kareki 04.04.2009 21:23
Betreff: Mitleid [Antworten]
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> Mir scheint, als verwechselten die Leute in diesem Thread öffentliche Mitleidsbekundungen (die unecht sind und aus Korrektheits-/Erwartungsgründen gezeigt werden) und die eigene Fähigkeit als Mensch, das Leid anderer (auch fremder) nachempfinden, nachvollziehen, verstehen zu können.


Absolut.

「お前らを…かかって来い!!」京



Von:    Feli 18.03.2009 23:19
Betreff: Mitleid [Antworten]
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Vielleicht kennen es ältere Menschen eben noch aus der Zeit, wo man nicht mit solchen Nachrichten überschwemmt wurde, dass man da eben mehr Betroffenheit spürte....oder allgemein bei so einer Nachricht mehr spürte. In Zeiten des Dauerfernsehens und Interent bekaommt man halt ständig irgendwie sowas an den Kopf...deshalb meine Vermutung dass ältere Menschen da anders drauf reagieren.





Von:    ElarionEulenschwinge 18.03.2009 23:21
Betreff: Mitleid [Antworten]
Ich bin ebenfalls der Ansicht: Mitleid kann man nur empfinden wenn man sich die Situation vorstellen kann (manchmal schwer) und die betreffende Person kennt.

Gut, wenn ich einen Obdachlosen im Regen sitzen sehe, dann kenn ich ihn ja, wenn auch nur vom sehen, und vorstellen wie das ist kann ich mir auch ansatzweise. Da kann man von Mitleid sprechen.
Da ich aber keine Ahnung hab, wie ich ihm helfen könnte, wenns schon die ganzen Hilfsorganisationen nicht können, halt ich da diskret den Mund, statt unnötige Mitleidsbekundungen von mir zu geben.


Überhaupt - Beileidsbekundungen, helfen die den Trauernden? Oder ist das eher Gewissensberuhigung derjenigen, denen es besser geht?
Oder einfach eine Art zu zeigen "Ich habe daran gedacht", wie es auch bei Gratulationskarten ist?
Kondolenzbriefe von Wildfremden braucht jedenfalls keiner, denn da dient das nicht einmal der Pflege sozialer Kontakte.


Der Brauch, Trauernden etwas zu Essen zu kochen und vorbeizubringen, damit sie etwas Warmes haben, auch wenn ihnen selbst nicht nach Kochen ist - das ist sinnvoll.


"The difficulty of literature is not to write, but to write what you mean; not to affect your reader, but to affect him precisely as you wish."

(Robert Louis Stevenson)


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