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Einzelposting: Mobbing


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Von:   abgemeldet 17.11.2005 18:50
Betreff: Mobbing [gesperrt]
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> also ich hab überlegt, dass man aus dieser opferrolle raus muss.
> das ist nicht einfach zumal die meisten das so geschickt drehen, dass man selbst das gefühl hat, man wäre schuld.<
Das ist aber ein verdammt langer Weg. Wenn ich dran denke, wie lange ich darunter gelitten habe, mir immer die Schuld zu geben, obwohl ich gar nicht dafür verantwortlich war. Wenn einem dann schon eine Lehrerin erzählt, man sei ja so ein Aussenseiter, dann fragt man sich ja schon. Was tun? Andere deshalb mobben? Auch so cool sein? Ebenfalls zum Arschloch mutieren und auf schwächere losgehen? Sich mal für die anderen PASSEND kleiden (hey, meine Eltern hatten damals leider nicht die finanziellen Möglichkeiten mich mit Markenklamotten auszustaffieren...)
Gesichtstransplantation?
Bester Weg aus der Opferrolle: erst gar nicht in diese Lage geraten.
Meine Eltern haben das damals wohl auch ziemlich verbockt in mir ein gesundes Selbstbewusstsein aufkeimen zu lassen. Das musste ich sehr spät aufbauen, und es hat lange gedauert, zu dem Punkt zu kommen, mir einfach auch nichtmehr alles gefallen zu lassen. Klappt bestimmt nicht bei jedem und der beste Weg ist wohl ein Tiefenarzt, mit dem man sich darüber mal unterhalten kann. Gilt übrigens auch für die liieben Mobber, die auch mal auf die Couch sollten.

> man muss versuchen lockrer zu werdn und dann direkt nen guten spruch zu drücken.<
Im Berufsleben geht das vielleicht ganz gut, aber in der Schule bekommt man doch dann auf Fresse. Zumindest wäre das damals bei mir so gewesen, wenn ich da aufgemuckt hätte.

>man darf keine angriffsfläche bieten in dem man die dinge ernst nimmt auf der andren seite, darf man sie auch nicht ignorieren oder zwanghaft versuchen stark zu sein.<
Schwierig, denn die finden immer was. Wenn es nicht Dein Kopf ist, dann ist es Dein ausladendes Hinterteil oder die krumme Nase, oder einfach Dein blödes Glotzen in deren Richtung.
Ein anderesmal sind es die Klamotten oder weil Du eben nicht so schön magersüchtig wie die Mobber bist. Also, um keine Angriffsfläche zu bieten kannst Du Dich nur unsichtbar machen.

> man muss mit ihnen in kontakt treten auch ins lächerliche ziehen können sich evtl selbst ins lächerliche ziehen, und damit zeigen, dass jeder mal fehler macht und es generell nicht juckt...<
Im Zweifel gibt das auch auf Fresse...

> das ist einfacher gesagt als getan denn hier gehts jetz um das eigentliche grundproblem: das selbstwertgefühl.
> und das ist bei den meisten mobbingsopfern schnell geschädigt oder war schon vorher nich ganz so stabil.<
Wie schon erwähnt, ganz unschuldig sind da bei mir meine Eltern auch nicht. Teilweise bin ich ja auch bei meinen Großeltern aufgewachsen und da war Omas "Geheimtip": "immer kuschen und bloß keine Widerworte". Im Krieg damals war das wohl sehr nützlich, mir hat es nicht geholfen.


> bloß nicht die rute einknicken und oder die sache ignorieren.
> die sache offiziel machen und nicht diese heimlichen hinterrücks geschichten mitspielen in dem man schweigt.<
Ja, war ein Fehler zu schweigen, aber ich hatte damals einfach nicht das Vertrauen - auch nicht in meine Eltern. Heute würde ich eher einen Lauten machen, denn es gibt nichts schlimmeres als Unfair behandelt zu werden.

> vor allem wenn man selbst noch ein zwei freunde hat...<
Jupp, im Zweifel haben das manche zwar, aber auf der falschen Schule oder die sind auch solche "Aussenseiter" (danke für dieses Wort, liebe ehemalige Frau Sportlehrerin!)

> oder den andren ins gewissen reden wenn sie scheinheilig sind...<
Siehe oben unter dem Punkt "Auf Fresse bekommen" bzw. "Bedroht werden, beim Heimweg, auf Fresse zu bekommen".

>ohne die "anstifter" dann darauf aufmerksam machen, dass sie vorhin ja noch andrer meinung waren...mitläufer aufdecken etc...<
Nja, sowas wird gerne rumgeschwätzt.

> ich weiß das das nicht einfach ist und ich weiß auch, dass es mittlerweile immer brutaler wird und reden meist gar nicht mehr vorkommt.gerade dann sollte man trotzdem öffentlich werden.<
Siehe Beitrag oben, mit der redseeligen Lehrerin...
Sowas hätte ich unseren Tratschtanten dort auch zugetraut.
Pardon, aber irgendwann hat man kein Vertrauen mehr. Zumindest mir war das damals alles wumpe, hauptsache ich schaff das Jahr und halte mich zurück wo es geht und komme denen nicht in die Quere.

> mehr fällt mir gerade nicht ein und ich möchte keinen kommentar haben wie "leichter gesagt als getan" oder "das bringt bei denen nichts", denn das das hier einige denken, kann ich mir schon denken. es sind auch nur überlegungen und irgendwie muss man ja anfangen oda?<
Leichter gesagt... kleiner Scherz. Natürlich, aber ich würde mit einem Psychologen sprechen und sehen ob man darüber mit den Mobbern ebenfalls ein Gespräch beginnen kann. Zumindest könnte das helfen und Lehrer würde ich da komplett raushalten, die sind meist auch nicht neutral genug. Jup, die Erkenntnis kommt spät. So long...


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