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Einzelposting: Lbm Leipzig waffencheck wie umgehen damit


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Von:   abgemeldet 07.04.2013 12:01
Betreff: Lbm Leipzig waffencheck wie umgehen damit [Antworten]
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Ich war ehrlich gesagt dieses Jahr überrascht, dass mir in den Gängen kein übergroßer Reifrock entgegen gekommen ist, der fast den ganzen Gang für sich in Beschlag nahm. Die letzten paar Jahre musste ich immer die Luft anhalten um durch die Glasdurchgänge zu kommen, wenn wieder einmal ein solcher Rock entgegen meiner Richtung unterwegs war.
Das nächste Positive das mir aufgefallen ist: Dieses Jahr habe ich kein einziges "Cosplay" gesehen, bei dem ein weißes Hemd o. ä. mit roter Farbe (als Blutersatz) bespritzt war, weil es ja ach so nach Horror aussieht.

Dass die Glasdurchgänge zeitweise in eine Richtung gesperrt werden mussten, nehme ich den Cosplayern nicht krumm. Sie gehören genauso zu den Messebesuchern wie alle anderen und sind nicht die einzigen, die die Durchgänge verstopfen, sondern auch *unterstreicht* alle anderen. Aber aus Sicherheitsgründen ist es nun mal nötig, organisatorisch kurzfristig darauf zu reagieren. Und dazu zähle ich auch die verschärften Kontrollen/Regeln für Cosplayer.
Wer sagt, dass man Cosplayer von der Messe vergraulen will? Es geht einfach nur darum, dass Cosplayer sich nicht alles erlauben können, was sie gerne hätten. Schließlich ist die Leipziger Buchmesse immer noch ein Büchermesse und keine spezielle Manga/Anime-Convention. Ich als Veranstalter hätte auch ein seltsames Gefühl dabei, wenn meine Fachmesse mit der Zeit in ein quietschendes, buntes Durcheinander verwandelt werden würde.
Früher begnügte sich die Manga-Ecke mit ein paar Quadratmetern, heute wirkt es mehr wie ein extra abgetrennter Bereich, in den man nur Fans antrifft (freiwillige würde man sich wohl kaum so einen voll gestopften Bereich antun). Meiner Meinung nach wird der Manga-Bereich nicht kleiner, sondern man versucht nur, den vorhandenen Platz (bitte bedenkt: Es sind auch noch etliche andere Verlage in dieser Halle vertreten, die auch ungerne auf ihren Platz verzichten) so effektiv wie möglich auf die Besuchermassen abzustimmen, was gerade hier dringend nötig ist. Seit drei Jahren mache ich es so, dass ich einmal tief durchatme, mich einmal quer durch den Manga-Bereich kämpfe und den restlichen Tag dann dort nicht mehr hingehe, weil mir allein die Leute dort viel zu aggressiv sind. Wenn ich dummerweise dann aus Versehen an ein XXL-Cosplay remple oder in ein Foto laufe, weil die Leute hinter mir auch weiter wollen, dann kann ich von Glück reden, wenn ich nicht grün und blau wieder wegkomme, nur weil ich "ein Foto versaut hab *heul* *heul*." An die Bereiche im Erdgeschoss an den Glaswänden kann man sich als Nicht-Cosplayer kaum noch hin trauen, weil man sonst als der letzte Arsch hingestellt wird, weil man die Plätze für die Cosplayer (für Fotos, Con-Hon kritzeln, Kekse essen, etc.) wegnimmt. Wenn ich ins Erdgeschoss möchte, muss ich meistens die vollen Rolltreppen nehmen, weil ich Angst habe, über irgendjemanden zu stolpern, der auf der Treppe sitzt. Und ich rede hier nicht von ein paar Leuten sondern von denen, die im 1-Meter-Abstand in Gruppen beieinander sitzen und kaum Platz zum Treppen steigen lassen.

Aber jetzt genug der Cosplayer-Schelte.
Die Besucherzahlen in Leipzig wachsen Jahr für Jahr. Da ist es für jeden verständlich, dass es auch mit jedem Jahr enger in den Gängen wird. Die Leute kommen liebend gerne um sich die Cosplayer und ihre Werke ansehen zu können, die noch überwiegend in Handarbeit gemacht wurden. Ich gehöre auch zu denen, die sich gerne die Kostüme ansehen, vor allem dann, wenn es sich um einen meiner Lieblingscharaktere handelt oder sich ersichtlich unglaublich viel Arbeit dahinter verbirgt. Auch wenn ich es nicht gut heiße, dass Cosplayer wollen, dass jede Art Waffe mit unter die Leute genommen werden soll, so finde ich es auch gleichzeitig schade, wenn so etwas wichtiges am Cosplay fehlt. Allerdings sollte wirklich jeder Cosplayer bedenken, dass es schnell (und ich meine das nicht nur sinnbildlich) ins Auge gehen kann, wenn jemand einen langen dünnen Holzstab dabei hat, während er sich durch die Menschenmassen drängt. Draußen im Garten und um das Messegelände herum ist es meiner Meinung nach viel sicherer damit. Dort sind weniger Leute und es gibt genügend Ausweichmöglichkeiten. Kurz gefasst: Drinnen nein, draußen ja.
Dieses Jahr muss ich den Cosplayern zu Gute halten, dass es noch sehr kalt war und sich kaum die Möglichkeit bot nach draußen zu gehen und sich dort mit seinem Cosplay austoben zu können.

Ich für meinen Teil bin dieses Jahr zufrieden, dass die Regeln so gut wie möglich durchgesetzt wurden und hoffe, es bleibt in den nächsten Jahren auch so. Darüber, dass die Regeln viel zu schwammig formuliert sind, lässt sich streiten. Aber jedes Cosplay ist unterschiedlich. Deswegen solle man der Kontrolle auch einen Entscheidungsspielraum geben.
xXx

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