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Thread: Was denkt ihr über Obdachlose?

Eröffnet am: 10.09.2015 10:48
Letzte Reaktion: 13.01.2016 23:21
Beiträge: 3
Status: Offen
Unterforen:
- Umfragen




Verfasser Betreff Datum
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 Vulpes_et_Corvus Was denkt ihr über Obdachlose? 10.09.2015, 10:48
 Kohelet Was denkt ihr über Obdachlose? 01.10.2015, 11:15
 Daemion Was denkt ihr über Obdachlose? 13.01.2016, 23:21
Seite 1



Von:    Vulpes_et_Corvus 10.09.2015 10:48
Betreff: Was denkt ihr über Obdachlose? [Antworten]
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Passt jetzt nicht wirklich zum Thema Anime/Manga, aber ihr seid ja dennoch normale Menschen, die zu dem Thema sicherlich auch etwas zu sagen habt!
Und eure Meinung dazu interessiert mich brennend!

Wäre super, wenn ihr mich bei meiner Bachelor-Arbeit unterstützt, indem ihr die Umfrage anonym durchführt :D

Umfrage ->>> https://www.umfrageonline.com/s/95c5d3b

Vielen lieben Dank!!!!
Sandra-Shanice



Von:    Kohelet 01.10.2015 11:15
Betreff: Was denkt ihr über Obdachlose? [Antworten]
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Servus,

ich habe bei deiner Umfrage mitgemacht und hier gebe dir mein
persönliches Statement über Obdachlose ab.
Anfangs hatte ich schon etwas Mitleid gehabt, schließlich kann es
jeden passieren und das sollte man nicht unterschätzen.
Ich möchte schon gerne helfen, nur höre ist ständig nur negatives über sie.
Wie zb. dass sie ihre gesammeltes Geld für
Alkohol, Tätowierungen, Drogen und sogar dass sie es an Reiche weitergeben.
Daher spende ich selbst nie etwas, da ich nie weiß, ob sie es wirklich für
Lebensmittel ausgeben werden.
Ich denke einfach, dass es einfach zu viele notbedürftigere Menschen da draußen
gibt, Leute die aus Kriegsgebieten fliehen, 3.Welt, Naturkatasprohen-Länder usw.
Den Obdachlosen hierzu Lange geht es einfach gut, da Deutschland spendabel ist.



Von:    Daemion 13.01.2016 23:21
Betreff: Was denkt ihr über Obdachlose? [Antworten]
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Ich habe mit einigen Obdachlosen gesprochen und mir ihre Geschichten angehört.
In D geht es nicht immer gerecht zu und nicht jeder Hilfsbedürftige bekommt, was ihm finanziell zustehen könnte (/gesetzlich zustehen würde).
Ihnen fehlt nicht selten die nötige Hilfe, um sich zurecht zu finden. Denn auch hier, in Deutschland, müsste man so manchen Menschen an die Hand nehmen und ihn unterstützen- etwas, das nicht allzu oft passiert, leider.
Oft werden Obdachlose sich selbst überlassen oder schlecht/unzureichend behandelt. Sie kommen allein nicht zurecht, haben nicht selten keine Familie mehr oder wurden von dieser ausgestoßen.
In meinen Augen erhalten Obdachlose zu wenig fachliche, kompetente Hilfestellungen.
Denn wer einen Antrag nicht ausfüllen kann, weil er nicht weiß, wie das geht oder wer keinen Betreuer bekommt (oder einen, der sich nicht ausreichend um einen kümmert), der kann auch nicht auf die staatliche Grundhilfe hoffen.

Sicher ist es gut, dass es in D überhaupt ein Sozialsystem gibt- dieser Tatsache widerspreche ich nicht, im Gegenteil.
Was ich kritisch sehe, ist, dass Unterschiede in D gemacht werden, wer um Hilfe bittet (oder wer sie einfordert- überall gibt es solche und solche Menschen).
Ich würde mir da ein einheitliches, geordnetes System für D wünschen.

Ich spende regelmäßig Sachspenden- erst geht es ans Tierheim, teilweise wird es dort einbehalten, teilweise weiter verkauft (von dem Geld wird den Tieren etwas Gutes getan, z.B. Futter) oder es wird an das Flohmarkt-Team weiter gegeben.
Was vom Flohmarkt-Team nicht verkauft wird, geht an hilfsbedürftige Menschen, überwiegend an Flüchtlinge (mir wäre es wichtig, dass es unter allen hilfsbedürftigen aufgeteilt wird, egal, woher jmd kommt- aber das liegt nicht in meinem Einflussbereich).

Was ich persönlich schade finde, ist, dass ich als Spender nicht genau weiß, wo ich meine Spenden abgeben kann. Die Bahnhofsmission wäre eine Möglichkeit, aber darüber hinaus wird es schwieriger. Im Netz findet man kaum Informationen.
Ich habe mich schon bei einem Mitarbeiter der Caritas erkundigt und er wusste auch nicht, wo man die Sachspenden abgeben kann.
Viele Institutionen hätten lieber Geldspenden.
Altenheime und Co. in meiner Nähe würden spezielle Spenden zu speziellen Anlässen nehmen (z.B. Weihnachtsdeko zu Weihnachten), aber wenn man z.B. Kleidung abgeben möchte (und für wen Kleidertonnen keine Alternative darstellen), der hat es nicht so einfach, sein "Zeug" loszuwerden. Mir war es wichtig, dass ein Teil meiner Spenden definitiv an Hilfebedürftige verschenkt und nicht verkauft werden, aber ich wollte dabei auch anonym bleiben und griff deswegen nicht auf Foren zurück.
Ich hätte meinen Kram auch einfach auf die Straße stellen können- irgendwer kann das sicher gebrauchen, aber da kann ich nicht sicher sein, ob jmd wirklich hilfebedürftig oder einfach nur gierig ist.

Zurück zum Thema:
Obdachlose habe ich als Menschen kennen gelernt, die nicht schlechter sind, als Verdienende. Im Gegenteil, habe ich sie als eher aufgeschlossen und sensibel erlebt und als Menschen, die einfach viel Pech im Leben hatten.
Klar machten manche auch selber Fehler- aber Fehler werden von so vielen Menschen gemacht und nicht jeder wird deswegen automatisch obdachlos. Ihnen also ihre Fehler vorzuhalten, halte ich für den falschen Weg.

Mir gefällt die abfällige und/oder gleichgültige Haltung in D den Obdachlosen gegenüber nicht. Viele von ihnen sind keine schlechten Menschen und auch Obdachlose in Deutschland erfrieren im Winter.
Wer helfen will, muss das, finde ich, nicht bei Menschen tun, die tausende von Kilometern weit weg leben. Man kann auch hier helfen. Aber Obdachlose sind ja "selber schuld", andere Hilfebedürftige sind es nicht.
Ich denke, dass es überall solche und solche gibt. Und Dankbarkeit kann man auch in der eigenen Umgebung finden, wenn man sich diese Option offen lässt.
Letzten Endes ist das jedem selbst überlassen, sicher.
Mir tun Obdachlose jedenfalls leid. In meinen Augen werden sie zu voreilig verurteilt.
~~ Vive ita vitam tuam, at te paeniteat nullius rei.
Antea sectari alios debui, aliis studere,
hodie me sectabimini, mihi studere debebitis
~~





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