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Einzelposting: Mitleid


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Von:   abgemeldet 18.03.2009 16:39
Betreff: Mitleid [Antworten]
Der Meinung bin ich auch.

Ganz ehrlich mal: Das war ein Amoklauf!
Einen solchen Brief zu schreiben, käme mir wie blanker Hohn vor. Ein solcher Brief macht nichts gut, nichts ungeschehen und kann ganz eindeutig nicht von Mitleid zeugen.
Denn für mich kommt Mitleid auch von "mit leiden"; ich fühle mich eher betroffen, aber ich spüre ebenfalls kein Mitleid.

Eigentlich werde ich immer wütend, wenn so etwas geschieht - leider habe ich damals in Erfurt noch nicht meinen heutigen, geistigen Stand gehabt, dann hätte ich jetzt auch - so wie du - weniger Schwierigkeiten mit meinen Eltern...

Ich sehe Amokläufe immer als ein Versagen der Gesellschaft an. In diesem Falle war es auch ganz offensichtlich ein Versagen der Eltern, die ihren Sohn in seiner Therapie nicht unterstützt haben.
Natürlich ist es schrecklich, was passiert ist; natürlich ist nicht gutzuheißen, was geschehen ist und auch nicht zu entschuldigen. Unvorstellbar ist es für mich jedoch nicht.
(Aber ich denke, das geht zu sehr am Thema vorbei, da wäre wohl ein eigener Thread erforderlich... Ich halte mich in der Beziehung an die Finnen.)

Ehrlich gesagt, kann ich persönlich nur Mitleid empfinden für Menschen, die sich in meinem unmittelbaren Umfeld befinden, im selben Kulturraum und im selben Land; alles andere ist eine andere Situation, die von meiner Lebensweise und von meinen Standards abweicht.

Mitgefühl, wie es auch genannt worden ist... naja, so wirklich würde ich das hier auch nicht einordnen.

Ich sage es mal kurz und prägnant, ohne zu begründen:
Einen Brief zu schreiben, ist für mich der blanke Hohn, da unser heutiger, so genannter "Journalismus" alles in der Luft zerfetzt, Tatsachen so verdreht, dass die Gesellschaft ihre Vorurteile bestätigt sieht und die Betroffenen abgesehen von der Tat selbst auch schon darunter genug zu leiden haben.

(Mach dir nichts drauß: Ich darf mir von meiner Mutter auch ständig anhören, wie unmöglich ich doch sei, weil ich nicht bereit bin, mich anzupassen, damit ich einem Gesellschaftsbild entspreche, anstelle meine eigene Persönlichkeit mit allem, was dazu gehört, zu leben.)

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