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Einzelposting: Wahlalter ab Null ?


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Von:   abgemeldet 08.09.2014 21:59
Betreff: Wahlalter ab Null ? [Antworten]
Danke, mit so einem Beitrag kann man eher was anfangen ;) Das du das nicht ernst gemeint hast, war mir soweit klar. Ich habe es trotzdem zum Zeichen genommen, dass man eher nicht diskutieren kann. Nichts für ungut ;)



(Und um mal auf einen Widerspruch hinzuweisen: Du beziehst dich aufs Grundgesetz - Menschenwürde -, welches ja bei deiner Gesellschaftsform auch nicht bestehen würde. Niemand müsste deine Würde anerkennen ;)

Ich gehe noch auf ein paar deiner Kommentare ein ;)

"Glücklicherweise (Achtung Ironie!) haben wir ja ne Staatsquote von knapp 50%"

In Deutschland herrscht zu weiten Teilen Vertragsfreiheit. Von einer Planwirtschaft sind wir doch noch etwas entfernt. Und die sozialen Eingriffe für Schwächere (die bei einer Anarchie entfallen würden) halte ich für notwendig, auch ethisch/moralisch. Menschen, die sich nicht selbst helfen können, denen muss geholfen werden.


"sondern einfach nur, dass ich in so einer Gesellschaft, die auf ständigen Konflikten, Neid, Zorn und Unwissenheit beruht, nicht so gerne lebe"

Menschen suchen ihren eigenen Vorteil. Vielleicht nicht alle, aber immer einige. Auch bei einer Anarchie. Nur dass es dort eben keinen eingreifenden Staat gibt und stattdessen das Faustrecht. Das ist mir nicht unbedingt lieber.

"Die Regeln unseres friedlichen Zusammenlebens haben sich über tausende Jahre herausgebildet. Es braucht aus meiner Sicht keinen Staat, der diese (unter Missachtung selbiger) durchsetzt."

Es gibt viel zu viele Konfliktstellen, als das Leute nur friedlich zusammen leben würden. Würde es etwa keine Kriminalität geben? Eifersucht gebe es auch. Und Leute, die durchdrehen, auch. Das läuft doch auf ein Faustrecht hinaus.

Übrigens widerspricht du dir hier auch etwas. Du sagst, dass die Regeln sich über tausende Jahre herausgebildet haben. Gleichzeitig hast du aber vorher gesagt, dass man sich keine Regeln vorschreiben lassen würde. Es gäbe doch sicher Leute, die diese "ungeschriebenen Regeln" ignorieren oder nicht für richtig erachten. Stress und Chaos wären die Folge.

Zudem gibt es sehr viele Fälle, wo man klare Regeln braucht, da eben sonst Konflikte herrschen. Das fängt beim Kaufvertrag an (ohne diese Regeln kommt es selbst unabsichtlich zu Konflikten aufgrund unterschiedlicher Rechtsauffassungen. Beispiel: Ich (Verkäufer)habe einen Geburtstagskuchen geliefert, aber 2 Tage zu spät. Ich will mein Geld, er will nicht zahlen. Wie verhält es sich?), hört nicht beim Erbvertrag auf (aus Familienmitgliedern werden nicht selten die größten Feinde, wenn jemand wohlhabenes aus der Familie stirbt), unethische Verträge (erwirkt durch Bestechung, Nötigung), und vieles mehr. Für alles dies gäbe es keine Handhabe und es gilt Faustrecht.


Zudem stellen sich mir folgende Fragen:
Nehmen wir an, die Menschen denken, man hätte etwas falsches getan. Das stimmt nicht. Die Leute nehmen aber an, man hätte gemordet (als Beispiel)
Fehlurteile passieren auch vor Gerichten. Aber immerhin hatte man einen Prozess und jemand hat sich die Sache genau angesehen. Bei einer Anarchie hätte man das nicht. Die Leute glauben, was sie glauben. Die Folgen kann man sich ausmalen.

Zudem stelle ich mir u.a. folgende Fragen?
Wie soll Außenpolitik funktionieren?
Wie soll Handel (Export, Import) funktionieren?
Was machen die ganzen dann arbeitslosen Rechtsanwälte? xD


Ich denke nicht, dass ich dich überzeugen kann, aber so verstehst du wenigstens mal meinen Standpunkt. Meine politischen Ansichten sind da einfach anders. Das fängt schon damit an, dass ich für einen Mindestlohn bin, für Kindergeld, für Geld für Schulen, für Geld für den Straßenbau. Darum kümmert sich der Staat auch. Sicher, viel Geld verpulvert er regelrecht. Aber Menschen, die sich ohne Staat darum kümmern müssten, würden es auch veruntreuen, vor allem wenn es keine Konsequenzen hätte bzw. vertuscht werden könnte. Gute Menschen können durch Macht, Geld, Besitz schlechte Menschen werden ;)

Und, ich spreche da mal für mich: Wenn es in Deutschland zur Anarchie käme, dann würde ich auswandern. Und sicher nicht als einziger ;)

Naja, ich lasse das Gedankenspiel jetzt mal los ^^
Zuletzt geändert: 08.09.2014 22:01:18

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