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Einzelposting: Europa - ein Großes oder viele Kleine?


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Von:    Rodo 28.08.2005 03:39
Betreff: Europa - ein Großes oder viele Kleine? [Antworten]
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> ich denke, dass es mit einem einheitsgedanken "wir sind europäer" schwierig ist, wenn man, mal die politischen aspekte außen vor gelassen, das kulturelle betrachtet. ich denke, die europ. staaten wissen zu wenig voneinander, acuh geschichtlich betrachtet. zudem kommen sprachliche barrieren dazu.

Ich denke, das "Wir sind Europäer." ist vor allem deshalb so schwierig, weil man sich immer in Abgrenzung zu etwas anderem definiert. So einfach ist das. Deswegen kann ich auf so eine Frage auch nie antworten. Gegenüber z.B. den USA sehe ich mich schon als Europäerin. Gegenüber den Briten als Deutsche, gegenüber den Bayern als Norddeutsche usw. Bis es irgendwann nur noch an Dörfern oder Ortsteilen hängenbleibt.

> ähm, die zahl der engländer, die eine fremdsprache erlernen, geht stetig zurück. da möchte kaum einer deutsch oder französisch lernen. hat auch was von abschottung, ne?
> einige franzosen weigern sich partu eine andere sprache zu sprechen, obwohl sie vielleiht eine können. wieviele franzosen antworten auf englisch, wenn ich sie auf englisch nach dem weg frage. bisher haben mir alle auf französisch geantwortet ^^°°.

Nya... die Engländer sind echt einfach nur faul, aber bei den Franzosen frage ich mich manchmal, ob's nicht besser ist, wenn sie einfach bei Französisch bleiben. Meine Austauschschülerin hat kein Wort Deutsch mit mir gesprochen. Ich musste mich immer mit meinen anderthalb Jahren Französischwissen durchschlagen. Und dann gibt es da noch die Anekdote vor der Fähre nach England. Neben uns saß eine englische Familie, als gerade die Sicherheitsanweisungen durchgesagt wurden. Zuerst kam die Französische, und ich habe sogar ein paar Sachen verstanden (Muss ich erwähnen, dass mein Französisch immer unterste Schublade war?), dann... hat das kleine Mädchen neben uns gefragt: "Mummy, what language are they speaking?" und die Mutter antwortet "English.". Ich war sowas von baff, verstanden habe ich nämlich nichts.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich bin überzeugte Europäerin. Und da sage ich ja auch gar nicht, dass die Länder sprachlich zusammenwachsen sollen. Oder kulturell. Das ist ja gerade das, was mir an der Idee einer multikulturellen Gesellschaft gefällt. Ich könnte mir auch vorstellen, in ein anderes europäisches Land zu ziehen. Sogar nach Frankreich.

Die Probleme, die Europa im Moment hat, haben ja auch kaum etwas mit Kultur oder Sprache zu tun. Das Problem ist, dass unsere Nachbarländer nicht unbedingt Macht einbüßen wollen. Und natürlich geht es meistens um's liebe Geld. Keiner will zahlen, aber alle wollen etwas einheimsen. Sowas braucht eben einfach seine Zeit. Und bei uns in Deutschland ist es ja auch nicht viel besser, wenn ich mir ansehe, was in Bayern alles verzapft wird (z.B. die BP).
"homo homini lupus est"
Thomas Hobbes, Leviathan

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