Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Wieviel darf eine Commission kosten?


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_5370566/-1/13114525103057/
http://desu.de/00MBA64




Von:    JD-Ayane 23.07.2011 22:21
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
Avatar
 
Uhm... wobei das Alter kein Indiz für Reife oder Kunstverständnis ist. Ich habe auf diversen Messen und Conventions da so einige merkwürdige Gestalten getroffen, die angeblich "Kunst sammeln" (a la "ich sammle Zeichnungen vom schwangeren Spiderman, mal mir das!" Ò_ó;). Auf richtige Kunstsammler trifft man eher bei Ausstellungen. Die haben auch ein ganz anderes Kunstverständnis und andere Preise im Kopf. (Wie diese eine Kunstsammlerin, die mir für ein Bild 500 € angeboten hat... @_@)

Natürlich kann ein Schüler/Student selten so viel zahlen wie eine Firma. Ich hatte schon mal für eine Kommilitonin ein s/w Portrait auf A3 für 50 € gemacht. War auch in dem Fall völlig in Ordnung. Mit Firmen habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass sie eher irritiert sind, wenn man bei einem Auftragsbild unter 100 € geht. Ich kann mich an einen Auftraggeber erinnern, der, als ich ihm für ein A2-Portrait in Öl den Preis von 200 € genannt habe, meinte dass es so nicht geht und dass er bereit ist, noch 100 € draufzulegen. Und dann hat er darauf bestanden, das Bild im Vorraus zu bezahlen, noch bevor ich einen einzigen Strich mache. Was war ich da motiviert! XD Ich habe selten so lange an einem Bild gesessen, weil ich auf keinen Fall seine Erwartungen enttäuschen wollte. Hauptsache der ist mit dem Bild glücklich...

Ich muss sagen, dass für mich eine gut bezahlte Arbeit eine große Motivationsquelle ist. Sicher, man muss diese Arbeit auch so lieben und auf den ersten Blick scheint sie nicht schwer zu sein... aber das ändert sich, sobald man es Vollzeit macht. Fast alle meine Freunde/Bekannte/Kollegen, die das Zeichnen als ihren Broterwerb ausüben, entwickeln nach einiger Zeit zum Teil chronische Beschwerden, seien es nun Rückenprobleme, Augenprobleme oder Probleme mit dem Arm (Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung). Weiterzeichnen muss man dann aber trotzdem, denn von irgendwas muss die Miete ja bezahlt werden. In solchen Fällen ist es sehr schwer sich selbst zu motivieren, zumal der Alltag oft genug dazwischenfunkt. Zum Glück habe ich mittlerweile einen guten Nebenjob und bin auf das Zeichnen als Einnahmequelle nicht direkt angewiesen... Dennoch erinnere ich mich bei Honorarbesprechungen oft an die Zeit, als ich das Zeichnen hauptberuflich ausgeübt habe. Denn wenn ich nach einem Arbeitstag noch meine Freizeit für Aufträge opfern muss, dann sollen die Auftraggeber auch entsprechend zahlen. Und was interessant ist - sie tun es wirklich! Und in manchen Fällen sind sie bereit, höher zu gehen. Ich hatte einen Fall bei dem ein Auftraggeber mit dem ich bereits lange Zeit zusammenarbeite mehrere Bilder gebraucht hat und zwar ASAP! Er hat dann von sich aus vorgeschlagen, für diese Bilder 50 € mehr als üblich zu zahlen. Und hat es auch getan.
Ich habe kein Problem damit, von meinen Kunden solche Preise zu verlangen. Ich habe bisher selten jemanden gehabt, der gemeint hätte: "Oh, das ist mir zu teuer!". Geld alleine macht nicht glücklich, aber es ermöglicht mir, meinen Haushalt, mein Studium und mein zukünftiges Marketingstudium zu finanzieren. (Nicht jeder hat Eltern, die einem solche Dinge bezahlen.) Ob die Preise hier manchen als zu überteuert erscheinen, ist mir wurscht. Wenn meine Kunden bereit sind, die verlangte Summe zu zahlen, dann wäre ich doch ganz schön bescheuert, wenn ich weniger verlangen würde! XD Denn höhere Preise bedeuten auch, dass ich weniger Bilder machen muss und mehr Freizeit habe. :3
Verkauf von meinen Illustrationen: http://jd-ayane.deviantart.com/store/

Zurück zum Thread