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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin mal gespannt, ob und in welche Richtung sich diese Geschichte entwickelt... Ich hab das Gefühl, dass sie Potenzial hätte, aber ich hab sie jetzt so völlig spontan gestartet *grübel* Komplett anzeigen

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30.5.2024: Zahlenfolge

Es fühlte sich an, als habe sich ein riesiger Stein in Marissas Magen gelegt. Wie angewurzelt stand sie da, im schummrigen Licht des Kellergewölbes, das sich bei jeder Bewegung mit dem Staub der letzten Jahre oder Jahrhunderte zu vermischen schien. Er kratzte in ihrer Kehle und sie spürte die Tränen in den Augen. Doch sie rührten nicht vom unterdrückten Hustenreiz her. Fassungslos starrte sie auf den Bücherschrank vor sich und dessen Scheiben aus Sicherheitsglas. Wie konnte es sein, dass sie es so weit geschafft hatte und jetzt an einer einfachen Zahlenfolge scheiterte? Szenen aus Filmen und Serien schossen ihr durch den Kopf, in denen die Figuren solche Zahlenschlösser, wie das, das ihr nun den Weg versperrte, einfach geknackt hatten. Aber Marissa spürte, dass ihr der Versuch nicht gelänge. Zusätzlich nagte eine namenlose Angst an ihr, die stärker wurde, je länger sie dort stand. Das Licht tauchte jenes Buch, nach dem sie so lange gesucht hatte, in größere Schatten als es dem Auge geholfen hätte, die Schrift auf dem Einband zu entziffern und doch wusste Marissa, dass sie endlich am Ziel war. Ihr war, als könne sie seine Macht durch die Glasscheiben hindurch spüren. Es zog sie gleichzeitig an und stieß sie ab. Sie hätte den Besitzer einfach darum bitten können, ihr zu helfen, aber...

„Kann ich Ihnen helfen?“, riss sie seine alte tiefe Stimme plötzlich aus den Gedanken. Erschrocken fuhr sie herum und starrte ins Halbdunkel neben dem Treppenaufgang zum Erdgeschoss. Dort stand der alte Mann, an dem sie bereits bei Betreten des Gebäudes vorbeigegangen war. Seine Augen wirkten milchig und doch strahlten sie Wissen und Erkenntnis aus. Er war von hagerer, gebückter Gestalt und doch verstärkte sein Anblick diese Angst, die sich immer mehr in Marissas Bewusstsein schob. Sie öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Sollte sie nach der langen Suche nicht mit beiden Händen zugreifen und alles daran setzen, das Buch zu bekommen? Ihre Kehle war wie ausgetrocknet und der versuch, Spucke zu schlucken, schmerzte. Der alte Mann hatte seinen Blick auf sie gerichtet, schien nicht ein Mal zu blinzeln und sie trotz seiner trüben Augen genau zu beobachten.

„Interessieren Sie sich für eines der weggeschlossenen Bücher?“

Marissa konnte seine Stimme nicht deuten. Lag etwas Lauerndes, Gefährliches darin oder nur ehrliches Interesse?



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