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Hoffnungslos?

Kageyama x OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mit ein wenig Verspätung das neue Kapitel :)
aktuell habe ich viele andere Dinge im Kopf und auch nicht mehr viel Lesestoff in Petto, so dass ich ab sofort 2 Kapitel pro Woche hochladen werde - immer Montag und Donnerstag :)
Aber jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel :) Komplett anzeigen

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Kapitel 7

“Was ist denn mit dir los?” Hinata sieht seinen besten Freund verwundert an, der heute mit einem Gesichtsausdruck durch die Sporthalle rennt, den man nur als unterirdisch bezeichnen kann. Auf seine Frage bekommt er einen glühenden Blick ab. “Was denn, Kageyama?” Der Kleinere hebt sofort beide Hände abwehrend hoch. “Ich bin ja gewohnt, dass du so aussiehst, aber heute ist es ja noch schlimmer als sonst.”

Und schon grummelt Kageyama etwas vor sich hin, während er seinen Kopf zur Seite dreht.

“Was? Ich hab dich nicht verstanden.” Hinata springt um ihn herum - und geht ihm damit eindeutig auf die Nerven.

“Hab ich …” Wieder grummelt Kageyama vor sich hin. “Nein, ähm … wirke ich wirklich …” Er verstummt, sorgt dafür, dass sein Kumpel ihn mit schief gelegtem Kopf fragend anblickt. “Wirke ich wirklich so mürrisch?” Die Frage kann man durch das Nuscheln hindurch kaum verstehen, doch schon weiten sich Hinatas Augen.

“Mürrisch? Habe ich das richtig verstanden?”

“Ja …” Wieder besteht die Antwort nur aus einem Grummeln.

“Mürrisch … Also ohne das Gespräch zuvor mitzubekommen, ist mir sofort klar, dass es um unseren König geht.” Tsukishima erscheint neben Kageyama und sieht ihn wie eigentlich immer von oben herab an. Sofort erwidert dieser den Blick wütend.

“Das stimmt. Aber Kageyama, wie bist du denn jetzt darauf gekommen?” Hinata sieht von Tsukishima zu seinem besten Freund, ehe dieser etwas entgegnen kann.

“Naja …” Dieser scheint sich richtig zu winden und sieht zur Seite. “Mishima hat das gestern gesagt”, murmelt er. “Also dass ich meistens mürrisch wirke …”

“Jap, da hat sie recht - und dafür musste sie nicht einmal sonderlich aufmerksam sein. Du hast immer einen mürrischen Gesichtsausdruck drauf. Mit anderen Worten, du wirkst immer mürrisch, egal was du tust. Selbst wenn du deine geliebte Milch trinkst, schaust du mürrisch.” Tsukishima zuckt mit seinen Schultern.

“Ich bin nicht mürrisch. Das ist mein normaler Gesichtsausdruck!”, knurrt Kageyama ihn sofort an.

“Hmm … stimmt. Du siehst immer mürrisch aus.” Hinata nickt. “Deshalb ist es ja auch so furchteinflößend, wenn du lächeln willst. Freundlich steht dir nicht.”

“Freundlich steht mir nicht? Ich gebe dir gleich freundlich!” Kageyama macht einen Satz nach vorne, will nach Hinata greifen, doch dieser springt ebenfalls nach hinten. Und gerade als er ihm anfängt hinterher zu laufen, ertönt ein lauter Ruf von Ukai.

“Los, aufwärmen!”

Kageyama sieht Hinata hinterher, ballt die Hand, die er noch nach ihm ausgestreckt hat, zu einer Faust, ehe er sie sinken lässt. Trotzdem verzieht er sein Gesicht. Mürrisch? Ernsthaft? Seit gestern lässt ihn das nicht mehr los. Mürrisch … er ist nicht mürrisch … meistens zumindest nicht. Und dann setzt auch er sich in Bewegung und beginnt wie auch alle anderen seine Runden durch die Sporthalle zu laufen, um sich vor dem Morgentraining aufzuwärmen.
 

~🏐~
 

“Du findest also, dass Kageyama mürrisch ist?”

Erschrocken zuckt Saori zusammen, ehe sie ihren Kopf zur Seite dreht und den dort Stehenden überrascht ansieht.

“W-was?”

Hinata legt seinen Kopf leicht schräg.

“Er hat heute morgen gemeint, dass du ihn für mürrisch hältst.”

“Was? Das habe ich nicht gesagt!” Saoris Herz zieht sich bei der Aussage zusammen. Sie hat Kageyama doch nicht gesagt, dass sie ihn für mürrisch hält. Sie wollte ihn einfach nur darauf aufmerksam machen, dass er, wenn er über seinen Lieblingssport redet, regelrecht aufblüht. Und alles, was bei ihm hängen geblieben ist, ist dass er mürrisch wirkt? Sie runzelt ihre Stirn. Hat er ihr wirklich nicht zugehört? Was geht nur in seinem Kopf vor? Unsicher zieht sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne und kaut darauf herum. Ihre Augen huschen durch die Sporthalle und landen zielgerichtet auf Kageyama, dessen Gesicht tatsächlich noch verkniffener als sonst wirkt.

“Ich rede mit ihm”, entscheidet sie kurzentschlossen.

“Wirklich? Oh man, Mishima, das wäre super! Wenn er so beschissen gelaunt ist, macht es gar keinen Spaß mit ihm. Also vielen Dank.” Hinata verbeugt sich tief vor der Managerschülerin, die prompt rot anläuft. Schnell streicht sie sich eine ihrer Locken hinters Ohr.

“Gerne”, murmelt sie, da sie wirklich keine Ahnung hat, was sie sonst auf seine Aussage antworten soll. Und während Hinata gut gelaunt davon hüpft, landet ihr Blick wieder auf Kageyama. Okay, mit ihm reden, in Ordnung. Aber wie bitte schön?
 

~🏐~
 

“Hey Kageyama, hast du vielleicht einen Moment?” Während sie diese Frage ausspricht, knetet sie ihre Finger unsicher vor ihren Oberkörper. Der Angesprochene dreht seinen Kopf und sieht Saori mit gerunzelter Stirn an.

“Ja?”, fragt er, wirkt aber immer noch schlecht gelaunt. Sie wünscht sich wirklich, dass auch sie ein Grund wäre, dass er einfach lächeln würde, sobald er sie sieht. Doch das tut er nicht. Mit einer Mischung aus Verlegenheit und Enttäuschung senkt sie ihre Blick. Doch dann hebt sie ihren Kopf wieder. Es gibt ja schließlich einen Grund, weshalb sie mit ihm reden will - reden muss. Sie holt tief Luft. Ihre Unsicherheit muss jetzt einfach mal hinten anstellen.

“Kageyama, das was ich gestern gesagt habe, damit wollte ich wirklich nicht sagen, dass du mürrisch bist.”

Seine Augen weiten sich und huschen im nächsten Augenblick durch die Sporthalle. Als er das beziehungsweise den Gesuchten gefunden hat, wird sein Blick düster.

“Hat Hinata etwa gepetzt? Oder Tsukishima? Wenn ich einen der beiden in die Finger bekommen.” Es ist mehr ein Knurren, das aus ihm heraus kommt. Doch dann weiten sich seine Augen erneut überrascht und er sieht auf seinen Unterarm, um den sich eine Hand geschlossen hat. Zumindest liegen Saoris Finger daran. Sie sind zu kurz, um seinen Unterarm wirklich zu umschließen. Langsam hebt er seinen Blick auf Saoris, der entschieden auf ihn gerichtet ist.

Sie ist selbst überrascht über ihre schnelle Handlung. Ihn einfach so zu berühren, das hätte sie sich normalerweise nicht getraut, aber gerade war es wie eine Kurzschlusshandlung. Langsam senkt sie ihre Hand wieder und vermisst sofort das Gefühl seiner warmen Haut unter ihren Fingern.

“Was ich sagen wollte …” Sie runzelt kurz ihre Stirn, entscheidet, einfach offen zu sein. “Ich war letztes Jahr auf einem Spiel - da habt ihr gegen die, wie hieß sie noch? Date Tech? Da habt ihr im Finale verloren.” Und wieder verdüstert sich sein Gesicht. Verdammt, sie will doch eigentlich nur, dass er lächelt! Schnell spricht sie weiter. “Damals hast du wirklich mürrisch gewirkt. Das haben meine Freundinnen gesagt und auch ich habe es gedacht. Da waren auch Ehemalige, die das bestätigt haben - sie meinten, dass du wie immer bist - und eben auch, dass du immer mürrisch wirkst.”

Zwar scheint ihm ihre Aussage nicht zu gefallen, aber trotzdem wirkt er nun verwundert.

“Ehemalige?”

“Ja.” Eilig nickt sie. “So ein Grauhaariger, der war echt nett. Und ein Riese, der wie ein Samurai aussah. Etwas furchteinflößend. Dann noch eine super hübsche Frau und ein dunkelhaariger Kerl, der ganz schön autoritär gewirkt hat.”

Nun hat sie es doch geschafft, denn auf Kageyamas Zügen erscheint ein Lächeln.

“Suga, Asahi, Shimizu und Daichi”, zählt er Namen auf, die ihr nicht wirklich etwas sagen. Doch trotzdem nickt sie, denn diese Namen sind damals gefallen.

“Ja, das müssten sie gewesen sein.”

Immer noch lächelt Kageyama.

“Daichi war unser Kapitän, als wir, also Hinata, Yamaguchi, Tsukishima und ich hier in den Club gekommen sind. Suga sein Vize und Asahi unser Ass. Ah, und Shimizu. Sie war die Managerin. Sie hat Yachi ausgebildet.”

“Wirklich?” Nun weiten sich Saoris Augen. Sie hat Yachi zwar ab und an von einer Kiyoko reden hören, aber dass das diese Shimizu ist, das war ihr nicht bewusst. Als Kageyama nickt, würde sie ihn am liebsten noch viel mehr fragen, doch dann wird ihr wieder klar, weshalb sie bei ihm ist. Sie wird ernst, sieht ihm direkt in die blauen Augen.

“Ja, du wirkst mürrisch, sogar oft. Mir ist jedoch bewusst, dass du das meistens, vermutlich, gar nicht bist! Und auch, dass du halt so einen Gesichtsausdruck hast. Aber, und das war es, worauf ich gestern Abend hinaus wollte, wenn du von Volleyball redest, dann leuchtest du regelrecht. Man sieht, was er dir bedeutet und auch, dass du darin aufgehst. Dann bist du alles, aber nicht mürrisch. Lass dir das von niemanden kaputt machen, ja?”

Saoris Blick ist immer noch ernst auf Kageyama gerichtet, der sie ungläubig anstarrt. Langsam beginnt sie sich unwohl zu fühlen. Hat sie das gerade wirklich gesagt? Sie windet sich innerlich und dreht sich auf dem Absatz um.

“I-ich m-muss mal”, bringt sie über die Schulter hervor und will einfach nur machen, dass sie auf und davon kommt. Ihr Herz nimmt einen Schlag zu, als es nun seine Hand ist, die sich um ihr Handgelenk schließt. Im Gegensatz zu ihren, reichen seine Finger einmal darum herum. Mit hochroten Wangen sieht sie über ihre Schulter zu ihm und erkennt, dass auch seine Wangen rot geworden sind. Mit der anderen Hand fährt er sich verunsichert durch die Haare am Hinterkopf. Ihrem Blick weicht er aus.

“D-Danke”, bringt er schließlich leise hervor. “Das hat noch nie jemand zu mir gesagt.”

Nun blickt er doch auf und als ihre Augen sich treffen, halten sie beide einen Moment inne. Doch dann ist er der Moment schon wieder vorbei. Er löst seinen Griff um ihr Handgelenk, nickt ihr zu und geht davon. Saori dreht sich leicht, umgreift das Handgelenk mit ihrer anderen Hand und hält es fest, während sie ihm hinterher sieht. Das war … unerwartet. Ein Lächeln erscheint auf ihren Zügen und ein Gedanke reift in ihr heran. Sie mag ihn, sehr. Sie ist in ihn verliebt. Aber wenn er bisher noch nicht auf sie zugegangen ist, nur weil sie hier als Managerin angefangen hat, dann muss sie eine Schippe drauf legen. Und das bedeutet, sie muss die Schüchternheit und die Unsicherheit ablegen und ihm zeigen, was sie für ihn empfindet. Und das bedeutet, aus sich herauszukommen. Genau das wird sie machen, so was von!



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