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What´s cooking?

von

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Dinner mit Offenbarung, Teil 1

Als Stiles an diesem Morgen die Augen öffnete, war Derek bereits wach. Er hatte seinen Kopf auf seinem Bizeps abgelegt und betrachtete seinen Bettnachbarn eingehend.

Der Jüngere blinzelte misstrauisch zu ihm hinüber:
 

„Was ist?“ fragte Derek leise lachend: „Wartest du darauf, dass ich etwas furchtbar Dummes sage und du wieder einmal die Flucht vor mir ergreifen musst?“
 

„Irgendwie schon.“ gestand Stiles:
 

„Keine Sorge, das wird nicht passieren.“ versicherte der Ältere, beugte sich zu ihm hinüber, küsste ihn sanft auf die Lippen und sagte statt der erwarteten Dummheit: „Guten Morgen, Hübscher! Hast du gut geschlafen?“
 

Stiles Herzschlag beschleunigte sich rasant. Ein Kuss, ein Kosename und dazu noch dieser Blick? Was für ein Start in den Tag!
 

Doch dann setzte Derek sich auf und machte Anstalten aufzustehen:

„Ich habe nichts für´s Frühstück eingekauft.“ gestand er: „Aber du kannst etwas von den Resten von gestern essen, ehe du in die Schule musst. Es ist alles im Kühlschrank.“
 

„Hey, wo willst du denn hin? War das etwa schon alles?“ schmollte Stiles und umfasste die Hüfte des Älteren, um ihn daran zu hindern, sich zu erheben: „Bleib´ hier bei mir, ja?“
 

Derek wandte sich überrascht um:

„Aber fängt nicht bald die Schule an? Ich will nicht, dass du meinetwegen zu spät kommst.“
 

„Ich pfeiff´ auf die Schule.“ gab Stiles zurück, umfasste Derek von hinten, ließ seine Hände über dessen Oberkörper wandern und begann dessen Hals und Nacken mit kleinen Küssen und zärtlichen Bissen zu versehen.
 

Dem Wolf gefiel das natürlich, dennoch sagte er streng:

„Kommt überhaupt nicht infrage, dass du schwänzt! Du bist zu schlau, um deine Zukunft für ein bisschen Spaß zu gefährden.“
 

„Wieso denn nur ein bisschen Spaß? Ich will eine Menge davon!“ schnurrte Stiles und versuchte nun den Ältere spielerisch niederzuringen: „Und nur weil ich an einem Tag den Unterricht versäume, ruiniere ich mir schon nicht meine gesamte akademische Laufbahn.“
 

Derek beschloss Stiles vorerst gewinnen zu lassen und ließ sich von ihm in die Matratze drücken, doch er erwiderte:

„Du, Scott und die anderen fehlt doch andauernd in der Schule, weil ihr euch um irgendwelche Katastrophen kümmern müsst. Also wirst du auf keinen Fall heute blau machen.“ doch ehe Stiles protestieren konnte fuhr der Werwolf fort: „Aber ein paar Minuten haben wir sicherlich noch, wenn du ein Frühstück-`to-go´ von mir bekommst.“

Er schlang die Beine um den Jüngeren und zog dessen Gesicht zu sich heran, um ihn küssen zu können.
 

Natürlich dauerte es nicht lange, bis beide Männer in Hitze gerieten und dass Verlangen nach mehr lauter wurde, doch Derek entschied nach einer Weile, dass er nicht nur der Ältere, sondern auch der Vernünftigere sein und zu seiner Ansage stehen wollte. Er unterbrach die Situation schließlich und schickte einen überaus verstimmten Stiles mit Halbmast hinüber ins Bad, um sich frisch zu machen, während er selbst sich in seine kleine, bescheidene Küchenzeile stellte, um ihm ein Schulbrot zu schmieren und Kaffee zu kochen.
 

Eine kalte Dusche später war Stiles wieder bei ihm, mehr als bereit einen Streit zum Thema seiner Selbstbestimmung als erwachsene und volljährige Person vom Zaun zu brechen, doch er brachte es einfach nicht fertig, so wie Derek gerade vor ihm stand, mit zerzaustem Haar, in Unterhemd und Boxershort, die für ihn bestimmte Stulle in der einen Hand und den Thermobecher in der anderen, ein zärtliches Lächeln auf dem Gesicht. Weichgespült von dieser unerwarteten und absolut bezaubernden Bemutterung ausgerechnet von einem griesgrämigen Eremiten wie Derek Hale, fragte Stiles stattdessen:

„Also gut du Spielverderber, wann machen wir da weiter, wo wir gerade aufgehört haben?“
 

„Wann hast du Schulschluss?“ fragte Derek zurück: „Ich könnte dich abholen.“
 

„Das wäre toll.“ gab der Jüngere zurück, doch dann schüttelte er heftig den Kopf: „Nein, warte mal... ich muss mich dann wohl erst einmal bei meinem Dad melden.“ Er knautschte sein Gesicht mit nervösen Fingern und schob hinterher: „Ich weiß irgendwie gar nicht, was ich ihm sagen soll? Weißt du was? Ich fürchte, wie müssen heute Abend die Katze aus dem Sack lassen. Kommst du gegen sechs zum Dinner? Ich koche das Lieblingsessen meines Vaters, damit er gute Laune hat und danach sagen wir es ihm; zusammen. Was sagst du.“
 

Derek schluckte ein wenig, doch dann nickte er:

„Das klingt nach einem Plan. Ich werde da sein. Sorg´ bloß dafür, dass dein alter Herr seine Waffe nicht in Reichweite hat, okay?“
 

Stiles trat auf den Werwolf zu und küsste ihn:

„Keine Sorge, ich bürge für deine Sicherheit. Mein Dad liebt mich und weil das so ist, wird er sich damit abfinden, dass wir von jetzt an zusammengehören.“

Er nahm dem Älteren das für ihn bestimmte Frühstück ab, bedankte sich artig dafür und dann machte er sich auf den Weg.
 

Stiles begegnete Scott im Schulflur und begrüßte ihn mit einem harmlosen:

„Hey Bro, was läuft?“
 

„Ernsthaft, Stiles?“ schimpfte der wahre Alpha entrüstet: „Du hast also tatsächlich die Absicht, über alles was gestern passiert ist hinwegzugehen?“
 

„Gestern? Was... ähm... was war denn da?“ fragte der Angesprochene, um Zeit zu gewinnen:
 

„Stellst du dich jetzt allen ernstes dumm, Alter?“ knurrte Scott böse: „Derek? Die Verfolgungsjagd? Und alles was danach war? Klingelt da vielleicht irgendetwas?“
 

In diesem Moment klingelte tatsächlich etwas und das war die Schulglocke, welche sie zum Unterricht rief:

„Sorry Bro, aber du hörst es ja. Wir müssen das vertagen.“ erwiderte Stiles unschuldig und setzte sich in Bewegung in Richtung Klassenzimmer:
 

„Denk´ bloß nicht, das du einfach so davonkommst!“ ließ Scott seinen besten Freund wissen.
 

Fieberhaft dachte Stiles in der nun folgenden Doppelstunde darüber nach, was er zu Scott sagen konnte, doch schließlich wurde ihm klar, dass er hierbei Unterstützung brauchen würde und so lud er seinen besten Freund kurzerhand ebenfalls heute zum Abendessen ein und versprach, dann würde sich alles aufklären.
 

Per Kurznachricht hatte Stiles seinen Vater davon in Kenntnis gesetzt, dass sie heute Gäste haben würden und dass er sich den Abend freihalten sollte. Anstatt nach Schulschluss direkt heimzufahren, machte er zunächst am Supermarkt Halt, um die Zutaten für jenes Abendessen zu besorgen, von welchem er hoffte, dass es seinen Vater milde stimmen würde, wenn er die großen, unerwarteten Neuigkeiten erfuhr.
 

Stiles polnische Großmutter väterlicherseits hatte genau gewusst was sie tat, als sie ihr umfangreiches, fantastisches handgeschriebenes Kochbuch mit allen Rezepten aus der alten Heimat direkt ihrem Enkel und nicht ihrem Sohn vermacht hatte. Da Stiles früh seine Mutter verloren hatte, hatte er beizeiten damit angefangen zu lernen die Rezepte der alten Dame nachzukochen. Hätte er diese Aufgabe nicht übernommen, dann hätte es im Haushalt der Stilinskis in all den Jahren tagein tagaus wohl immer nur fertige TV-Dinner, Pizza oder Take-Away gegeben, denn auch wenn Noah Stilinski der ungeschlagene Jahrhundertchampion in der Disziplin Vaterschaft war, vom Kochen verstand er absolut nichts.

Sheriff Stilinskis ungeschlagenes Lieblingsgericht war Schweinebraten mit Backpflaumenfüllung und dazu Krautnudeln und Salzkartoffeln. Es handelte sich um ein aufwendiges Rezept und passte zudem aufgrund der Menge an Fleisch, Fett und Kohlenhydraten auch nicht besonders gut zu jener Diät, zu welcher Stiles seinen Vater verdonnert hatte (und welcher diese selbstverständlich ständig umging, sobald sein Sohn ihn einmal kurz aus den Augen ließ), aber heute würde der Sohn einmal Fünfe gerade sein und den erhöhten Cholesterinspiegel seines Dads unerwähnt lassen.
 

Kaum war der Sheriff heimgekehrt, führte ihn sein Weg schnurstracks zu Stiles in die Küche:

„Was ist los? Wer ist gestorben? Was hast du ausgefressen? Raus mit der Sprache! Hier ist doch irgendwas im Busch, wenn du einfach so mein Leibgericht kochst. Verrat´ mir einfach sofort was Sache ist und erspare uns die Umschweife!“
 

„Hallo Dad! Dir auch einen schönen Tag.“ erwiderte Stiles kopfschüttelnd: „Warum denkst du immer gleich, dass irgendeine Katastrophe passiert sein müsste, bloß weil ich dich mal ein bisschen verwöhnen will, hm?“
 

„Weil es in der Regel ja auch so ist.“ stellte Noah Stilinski klar: „Was war das vorhin für eine kryptische Nachricht, dass wir „Gäste“ empfangen würden? Seit wann geben du und ich denn Dinnerpartys? Wer kommt überhaupt? Etwa einer deiner Lehrer? Hast du in der Schule Mist gebaut?“
 

„Da-had!“ erwiderte Stiles langgezogen und gequält: „Ich bin doch kein Kind mehr. Ich habe überhaupt nichts angestellt, ich war sogar ausgesprochen brav. Und unsere Besucher, das sind bloß Scott und Derek, also kein Grund zur Aufregung.“
 

„Moment mal? Mit Derek sprichst du doch nicht mehr, hast du gesagt? Letztes Mal wolltest du noch, dass ich ihn einschüchtere, oder wenn nötig erschieße?“ gab der Sheriff skeptisch zurück:
 

„Wir haben uns wieder versöhnt.“ erwiderte Stiles schlicht, ohne von seinen Kochtätigkeiten aufzublicken.
 

Der Sheriff ließ nicht locker:

„Aber du lädst ihn und Scott doch nicht einfach so ein. Da steckt doch irgendetwas dahinter, also spuck´s schon aus, Stiles.“
 

„Das erfährst du noch früh genug, Dad.“ entschied Stiles und öffnete den Ofen, um den Braten zu begießen: „Und nun zieh´ die Uniform aus, geh´ duschen und zieh´ dir etwas Bequemeres an, in Ordnung?“
 

Noah Stilinski schnaubte verächtlich:

„Hast du mich etwa gerade tatsächlich zum Duschen geschickt? Ich glaube, ich spinne! ICH bin hier doch wohl der Vater!“
 

„Nun mach´ doch nicht so einen Aufstand, Dad!“ forderte Stiles gequält und zu seiner Überraschung zog sich sein Vater nun tatsächlich zurück, um der Aufforderung zu folgen.
 

Als Noah Stilinski in Jeans, Sweater und mit nassem Haar aus der Dusche zurückkehrte, klingelte es an der Tür. Stiles eilte hin, doch sein Vater kam ihm zuvor und riss die Haustür auf.

Es war Scott, welcher vom Sheriff mit den Worten: „Wie schön dich zu sehen, Sohn den ich hätte haben sollen. Kannst du mir vielleicht endlich verraten, warum wir heute hier diese Zusammenkunft haben? Stiles hält es nämlich nicht für nötig mir das zu sagen, der kleine Mistkerl.“
 

„Tut mir leid, doch ich tappe ebenfalls im Dunkeln. Ich weiß nur, dass irgendwas im Busch ist und es hat etwas mit Derek zu tun, doch Stiles hielt es bislang ebenfalls nicht für nötig, mir, seinem allerbesten Freund auf der ganzen Welt, mitzuteilen was los ist.“ Bei diesen letzten Worten warf der Alpha einen finsteren, vielsagenden Blick hinüber zu Stiles.
 

Seufzend forderte dieser:

„Das essen ist bald soweit. Auf dem Tisch stehen Gemüsesticks mit verschiedenen Dips. Bedient euch schon mal, ich muss nach dem Braten sehen.“
 

Noah und Scott tauschten einen Blick, ehe sie hinüber ins Esszimmer schlenderten:

„Gemüsesticks?“ spuckte der Sheriff verächtlich aus: „Als würde ich mir mit so etwas den Appetit verderben, wenn es Braten gibt!“
 

Als es erneut an der Tür klingelte, liefen Scott und Noah gemeinsam los, weil sie Derek in die Mangel nehmen und endlich aus ihm herausbekommen wollten, was nicht stimmte.

Doch weil Stiles das wusste, beeilte er sich umso mehr, der Erste zu sein, um seinen Freund davor zu bewahren.

Derek war noch gar nicht zur Tür hereingekommen, oder hatte die Chance erhalte, die Anwesenden angemessen zu begrüßen, da hatte Stiles ihn bereits untergehakt und schleifte den Überrumpelten mit den Worten: „Ah, gut, du bist da. Das Essen ist gleich soweit. Hilf´ mir in der Küche, ja?“ hinter sich her.
 

Scott und dem Sheriff blieb vorerst nichts anderes übrig, als mit ihren offenen Fragen zu warten, bis Stiles endlich das Startsignal gab.



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