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What´s cooking?

von

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Hühnersuppe für die Seele

Stiles konnte selbst kaum fassen, was er gerade tat, als er mit dem Topf warmer Hühnersuppe die endlos vielen Stufen zu Dereks Loft hinaufstieg. Er ahnte bereits was ihn erwartete, wenn er oben ankäme, also wappnete er sich innerlich schon einmal, denn es war schließlich kein Geheimnis, dass Mr. Hale zum Arschloch mutierte, sobald er unglücklich war.
 

Niemand von ihren Freunden konnte tatsächlich begreifen, was eigentlich momentan mit Derek los war? Ja sicher, Trennungen konnten mies sein, aber dies hier war doch wahrlich nicht die erste seiner Beziehungen, welche in die Hose gegangen war? Im Grunde musste Derek es doch langsam mal gewohnt sein, dass er in der Liebe eben kein Glück hatte.

Und wenn Stiles ehrlich war, dann hatte er diese Jolene von Anfang an nicht wirklich leiden können. Aus seiner Sicht war das nun wirklich kein großer Verlust.
 

Doch der Grund aus welchem sie Derek hatte fallen lassen, war wirklich denkbar dämlich gewesen! Sie war dahinter gekommen, dass Derek ein Werwolf war.

Na und? Wer war das nicht heutzutage? Stiles zumindest hatte seine haarigen Weggefährten gern und hatte überhaupt kein Problem damit, ein Mensch unter lauter übernatürlichen Kreaturen zu sein.

Jolene hingegen war damit nicht klargekommen.
 

Dabei gab doch so viel bessere Gründe mit einem Derek Hale Schluss zu machen, fand Stiles. Zum Beispiel weil er eine humorlose Pest war? Weil er unfähig zu einer vernünftigen Unterhaltung war, sondern stattdessen lieber mittels seiner buschigen Augenbrauen kommunizierte? Weil er ein unfreundlicher Einzelgänger war? Oder auch deswegen, weil er ein ziemliches Aggressionsproblem hatte?

Aber wegen dieser Werwolf-Sache? Das war einfach nur lächerlich!
 

Stiles war endlich oben angekommen, pochte an das stählerne Tor zu Dereks Zuhause und dann wartete er.

Nichts rührte sich.

Das konnte zweierlei bedeuten, nämlich erstens das der Werwolf seinen Liebeskummer insoweit verwunden hatte, dass er endlich einmal wieder das Haus verlassen hatte, oder zweitens dass er immer noch schmollend da drinnen hockte und beschlossen hatte sich tot zu stellen, bis sein Besuch aufgab.
 

Doch da Stiles nicht der Typ dafür war die Flinte so leicht ins Korn zu werfen, beschloss er kurzerhand sich selbst einzulassen. Und sollte drinnen der Alarm eingeschaltet sein, weil Derek tatsächlich aushäusig wäre, dann wusste Stilinski jr. ja wie man ihn wieder ausschaltete; nicht weil der Hausherr es ihm je verraten hätte, wie sich ja wohl von selbst verstand, sondern weil Stiles ihm beim Deaktivieren einmal über die Schulter gelinst hatte.
 

Er riss also das schwere Portal auf und stellte fest, der Alarm war aus. Der Bewohner des Lofts war zuhause, oder genauer gesagt saß er mit dem Rücken zum Eindringling auf seinem Bett und starrte aus dem großen, vom Schmutz halb blinden Fenster in den Himmel.

Ohne sich umzudrehen fragte der Werwolf:

"Was zur Hölle willst du hier, Stiles?"
 

"Dir auch ein fröhliches Hallo, Sonnenscheinchen!" erwiderte Stiles sarkastisch, stellte den Suppentopf auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa ab, marschierte dann zu Derek hinüber, warf sich neben ihm auf´s Bett und machte es sich dort erst einmal richtig gemütlich:
 

"Sag´ mal, hast du einen Knall? Was wird denn das jetzt?" entrüstete sich der Hausherr und machte sich nun endlich die Mühe, sich nach seinem ungebetenen Gast umzublicken.
 

"Was denn? Ich ruhe mich doch bloß aus? Weißt du, wie viele Stufen ich hoch laufen musste, um zu dir zu gelangen? Wieso hast du eigentlich keinen Fahrstuhl, Alter?" gab Stiles vollkommen ungerührt zurück und rührte sich nicht vom Fleck.
 

Derek sprang auf und erwiderte knurrend:

"Ich habe keine Ahnung wie viele Stufen es sind, aber du kannst sie ja auf dem Weg nach unten zählen. JETZT SOFORT!" Er deutete mit dem Zeigefinger energisch in Richtung Ausgang.
 

"Sorry, aber ich bleibe noch ein bisschen. Ich habe nämlich eine Mission." antwortete Stiles schulterzuckend und erhob sich ebenfalls.
 

„Was soll das bitteschön bedeuten? Was für eine Mission?“ knurrte der Werwolf unfreundlich.
 

Stiles beschloss sofort zur Sache zu kommen:

„Scott sagt, du bist in eine Art Hungerstreik getreten, weil diese Bitch dir dein kleines Herzchen gebrochen hat? Das ist nicht akzeptabel! Darum habe dir Suppe mitgebracht und du wirst sie jetzt vor meinen Augen essen, sonst kann ich sehr ungemütlich werden.“
 

„Du bringst mir Suppe?“ fragte der Ältere und sah aus, als könnte er es nicht fassen:
 

„Die Hühnersuppe nach dem Rezept meiner polnischen Großmutter, um genau zu sein.“ bestätigte Stiles: „Mein Dad hat sie mir als Kind immer gemacht, wenn ich krank war.“
 

„Ich bin aber nicht krank, Stiles und ich will auch keine Suppe.“ erwiderte Derek trotzig:
 

„Danach hat dich aber keiner gefragt. Du wirst sie essen und sie wird dir guttun. Basta!“ herrschte der Mensch ihn an:
 

„Ach ja? Und wie willst du mich dazu zwingen? Du bist schließlich nicht meine Mutter.“ fragte Derek herausfordernd.
 

Stiles rollte genervt mit den Augen:

„Wenn ich wirklich deine Mutter wäre, dann würde ich dir wohl die Ohren langziehen, weil du deinen Freunden Kummer bereitest.“ erwiderte er streng: „Scott und Malia liegen mir seit Tagen damit in den Ohren, dass sie sich Sorgen um dich machen. Und sogar Peter hat etwas in dieser Richtung geäußert. Natürlich könnte das bei ihm auch ebenso gut Schadenfreude anstelle von Anteilnahme gewesen sein. Das weiß man bei diesem Kerl nie so genau. Egal! Was ich sagen will ist, dass du ein Mitglied eines Rudels bist, welches sich um dich sorgt, also lass´ dich gefälligst nicht so hängen, du Schlaffsack, sondern sieh´ zu, dass du endlich wieder auf die Beine kommst.“
 

„Was weißt du blöder Penner denn von meinen Problemen?“ herrschte Derek ihn an: „Wenn ich meine Zeit brauche, um über diese Trennung hinwegzukommen, dann ist das doch wohl meine Sache!“
 

„Von mir aus kannst du dich ja auch noch eine Weile hier in deiner Festung der Einsamkeit vor der Welt verstecken, wenn es sein muss Superman, aber gegessen wird trotzdem. Da lasse ich nicht mit mir verhandeln.“ beharrte der Mensch ungerührt, hakte den größeren, älteren, stärkeren und in so ziemlich jeder Weise überlegenen Werwolf kurzerhand unter, um ihn hinter sich her zum Sofa zu schleifen und ihn sich dort setzen zu lassen.

Irgendwie war Stiles selbst erstaunt, dass das geklappt hatte.

Er nahm den Topfdeckel ab, zog aus der Bauchtasche seines Hoodies einen Suppenlöffel und drückte ihn dem Älteren in die Hand:

„Und nun iss!“
 

Derek ließ seinen Blick mürrisch von der Suppe zu ihrem Koch hinüber wandern und erkundigte sich:

„Und was ist mit dir? Wirst du da stehen bleiben und mir dabei zuschauen, oder wie?“
 

„So ist es.“ bestätigte Stiles: „Erstens muss ich sichergehen, dass du auch tatsächlich aufisst, damit ich unsere Freunde beruhigen kann und damit morgen die Sonne scheint und zweitens brauche ich den Topf zurück, sobald du fertig bist. Es ist ja nicht so, als hätten wir davon massenhaft zuhause.“
 

Derek knurrte leise, zögerte noch, schien scheinbar unschlüssig, ob er weiter an seinem Trotz festhalten, oder einknicken sollte:

„Ich schätze, ich werde dich nicht los, bevor ich das hier gegessen habe, wie?“ murrte er:
 

„Das siehst du vollkommen richtig.“ bestätigte Stiles.
 

Derek seufzte, als hätte er es furchtbar schwer. Dann nahm er einen ersten Bissen und maulte:

„Es fehlt Salz!“
 

Stiles funkelte ihn böse an und schimpfte:

„Das ist eine Frechheit! Die Suppe ist perfekt abgeschmeckt! Außerdem verursacht zu viel Salz Bluthochdruck und Herzinfarkte.“

Dennoch kramte er einen winzigen Salzstreuer aus dem Känguru-Beutel seines Pullis und knallte ihn vor den Älteren auf den Tisch.
 

„Werwolf!“ erinnerte ihn Derek und würzte kräftig nach: „Ich bekomme keinen Herzinfarkt.“

Er nahm einen weiteren Löffel voll, nickte zufrieden und aß dann tatsächlich ohne weitere Widerworte artig alles auf:

„Das war gar nicht so übel.“ urteilte er schließlich, rieb sich den Bauch und lehnte sich auf dem Sofa zurück: „Verschwindest du dann jetzt endlich?“
 

„Ja, keine Sorge, ich gehe.“ bestätigte Stiles. Derek wollte bereits aufatmen, doch da fügte der Mensch noch hinzu:

„Und morgen nach der Schule komme ich um die gleiche Zeit wieder. Gib es irgendwas bestimmtes, was du essen möchtest?“



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