Zum Inhalt der Seite

Heartbeat

Nachtclub Matrixx
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rettungsaktion

Feel my Heartbeat

Akt2/Part47

Rettungsaktion

 

Katsuki ♫

 

 

„Wir müssen da rein!“, fauchte er den Rotweißhaarigen an, der mit ihm und den Polizisten vor dem Gebäude gegenüber dem Matrixx standen. „Bakugou. Ich will Izuku genauso retten wie du. Wenn wir nicht achtsam vorgehen, verschwindet der mit ihm! Was willst du dann tun?“, murrte der Zweifarbige unstimmig. „Was glaubst du denn, was mit Izuku passiert, wenn er mit ihm abhaut? Entweder du hast Glück und kannst ihn auf der ganzen Welt suchen oder du kannst ihn tot aus dem Meer ziehen!“, leicht aufgebracht schilderte Shoto ihm die Lage, doch erkannte er deutlich an seiner angespannten Mimik, welche Sorgen er sich um seinen kleinen Bruder machte.

 

 

Katsuki kannte den jungen Mann schon einige Zeit durch ihr gemeinsames Projekt, doch konnte er bislang nicht solche Emotionen in seinem Gesicht lesen, wie jetzt gerade. Izuku bedeutete ihm sehr viel, das konnte er zweifelsohne sehen. Fast genauso viel, wie ihm selbst. „Tsk“, gab er bloß von sich, verschränkte seine Arme vor der Brust und tippelte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Noch länger zu warten war Zeitverschwendung! Doch musste er sich beugen, ob er wollte oder nicht.

 

Izukus Rettung hatte oberste Priorität.

 

„Gebäude ist gesichert, Boss“, hörte er die Durchsage durch das Funkgerät, des Hauptkommissars der Kriminalpolizei. „Gut. Dann gehen wir rein!“, ertönte der erlösende Befehl. ENDLICH!

 

„Wir stürmen das Haus!“

 

Katsuki hatte wirklich einen Schock erlitten, als Izuku nicht mehr an seiner Seite war. Richtig erholt hatte er sich davon noch nicht. Es hatte auch lange gedauert, bis er fähig war, richtig zu reagieren. Sein erster Instinkt war es, die gesamte Umgebung nach Izuku abzusuchen, sein zweiter war es dann, Shoto anzurufen. Er war der Einzige, der ihm jetzt noch helfen konnte. Der ihm den nötigen Beistand liefern konnte, bei dieser waghalsigen Rettungsaktion.

 

Zwar musste er sich erst Anschuldigungen anhören, wo er doch bereits am Boden war. Doch stimmte er dem Rot-weißhaarigen bei allem zu. Er war schuld daran, dass Izuku verschwunden war. Das war ihm selbst, mehr als bewusst.

 

 

Shoto war auch der gewesen, der einen kühlen Kopf bewahren konnte. Zwar schrie er ihn lautstark an, warum er nicht besser auf Izuku hätte aufpassen können, doch als er die ganze Schuld in seinem Gesicht gelesen hatte, zog er ihn in eine freundschaftliche Umarmung. Diese hatte Katsuki auch bitter nötig, denn er klammerte sich regelrecht an den größeren. Die Angst, Izuku für immer verloren zu haben, war allgegenwärtig.

 

Shoto versicherte ihm, dass Izuku offenbar in seiner Gegenwart entführt worden war. So gingen sie auf den direkten Weg zur Polizei, erst da wurde ihm bewusst, dass Shigaraki es ihm angedroht hatte. Denn indem er ihm Izuku direkt neben ihm stahl, konnte er den Blonden brechen. Was er auch geschafft hatte.

 

Zu diesem Zeitpunkt war Izuku bereits seit zwei Stunden verschwunden.

 

Angekommen bei der Polizei wollten sie direkt den Präsidenten sprechen. Schließlich kannten sie diesen beiden sehr gut. Toshinori Yagi, war der Hauptkommissar und reagierte sofort, als sie vor ihm standen und ihre Lage schilderten. So mussten sie nicht erst 24h warten, bis etwas geschah, sondern reagierten sofort. Eventuell hatte Katsuki sie auch bestochen.

 

Als erstes versuchten sie das das Handy seines Freundes zu orten. Zwar war das Mobiltelefon seines Freundes noch angeschaltet, doch führte sie die Handyortung in eine Sackgasse.

 

Das GPS-Signal des Handys führte sie direkt zu einer Müllablage. Wo sie in einer der Tonnen Izukus Kleidung fanden. Auch sein geliebter Mantel wurde dort achtlos weggeworfen mitsamt seinem zertrümmerten Handy.

 

Es verletzte den Blonden zutiefst, die geliebten Sachen seines Freundes dort aufzufinden. Er wusste, wie sehr Izuku an dem Mantel hing, es war sein liebstes Geschenk was er von Katsuki bekommen hatte. Nun lag dieser im Dreck. Er war sich sicher, dass Izuku tieftraurig sein würde, wenn er davon erfuhr. Falls er ihn lebend wieder fand.

 

Doch soweit wollte er es nicht kommen lassen!

 

Sobald er wieder in seinen Armen war, würde er ihm einen neuen schenken, einen schöneren. Dazu ein nagelneues Handy. Das hätte er schon viel eher tun sollen.

 

Während die Polizei das zerstörte Handy und auch die Kleidung zur Untersuchung weitergab, standen sie wieder förmlich vor dem Nichts. Kein Hinweis, keine Anhaltspunkte.

 

Katsuki sah wenig Hoffnung darin, je wieder seinen Geliebten zu finden. Er war Schuld daran und ertrank förmlich an dem Gedanken seinen Liebsten verloren zu haben, ihn nie wieder sehen zu können. Katsuki drohte zu fallen, sehr tief. Die Schuldgefühle und die Sehnsucht zerrissen ihn förmlich. Er starrte im Präsidium eine Wand an und erinnerte sich an das erste Geschenk, dass er Izuku gemacht hatte.

 

Es war das Armband.

 

 

Er hatte Izuku einst ein Armband beschenkt, mit ihren Initialen darin. Als ihm einfiel für welchen Zweck er es ihm geschenkt hatte, wurden seine Augen riesengroß und er sprang augenblicklich von einem Platz auf. Er hatte es in der Aufregung komplett vergessen! Niemals hätte er gedacht, dass es wichtig werden sollte, doch konnte er damals nicht anders. Er wollte ihn nicht hintergehen oder nachspionieren. Es war aus reiner Sicherheit!

 

 

Das hübsche Armband, was Izuku ständig trug, war mit einem mikroskopischen Peilsender versehen. Diesen Peilsender hatten ein Profi der Firma Personenschutz Hero selbst angebracht. Es unterlag festen polizeilichen Vorschriften und konnte auch nur von Profis gelesen werden.

 

Dies hatte er aus diesem Grund in Auftrag gegeben um solche Fälle - wie sie es jetzt waren - zu vermeiden. Schließlich wusste Katsuki von Anfang an Bescheid. Er wollte nicht, dass dieser Stalker zu einem Problem zwischen ihnen wurde. Wie konnte er nur nicht mehr daran denken! Er war so selten dämlich.

 

Augenblicklich rief er Denki an und ließ seinen Vorgesetzten zu ihnen ins Präsidium kommen. Daraufhin crashte er regelrecht das Büro von Toshinori und teilte ihm das wichtigste in dieser Ermittlung mit. Kaum war der Eigentümer des Personenschutz Hero vor Ort konnten sie endlich seinen Freund orten. Und zwar an einem Ort, wo er sich mit sicherer Wahrscheinlichkeit aufhielt.

 

Zwar gab es keine Garantie dafür, dass Izuku sein Armband noch trug, doch alles war besser als im Dunklen zu tappen. Katsuki wollte seinen Ehemann zurück!

 

 

 

„Wir stürmen“, hörte er Toshinori sagen.

 

Kaum gab Toshinori den Befehl für den Angriff, stürmte die Kriminalpolizei auch schon das Gebäude. Katsuki und Shoto folgten ihnen. Zwar trugen sie keine Waffen bei sich, doch waren beide auf einen Kampf gewappnet und Katsuki würde sich nicht davor scheuen, seine Fäuste sprechen zu lassen.

 

Vor der Wohnungstür gingen die Polizisten in Deckung, lauschten auf Geräusche und suchten in dem Blick ihres Vorgesetzten nach der Erlaubnis, stürmen zu dürfen. Kaum nickte dieser mit toterstem Gesicht, wurde die Tür auch schon aufgebrochen.

 

Im inneren der Wohnung war nichts zu hören. Katsuki und Shoto waren die Letzten die eintraten und kurz blickten sich die beiden enttäuscht an, wussten nicht ob sich überhaupt jemand in dieser befand. Doch dann ertönte ein leises Schluchzen, dass sofort sein Herz schmerzlich bluten ließ. Dieses Schluchzen, diese verzweifelte Stimme, die kannte er. ER war hier!

 

Daran gabs keinen Zweifel!

 

 

Sogleich knurrte er wütend auf, sah nur noch rot und wollte an den zahlreichen Polizisten vorbei stürmen, doch wurde er von dem Hauptkommissar persönlich aufgehalten. Der blonde Polizist hielt seine Hand vor seinen Körper und hinderte ihn somit daran, an ihm vorbei zu gehen. „Beruhige dich, Bakugou“, wurde er ermahnt. Wie sollte er sich bitte beruhigen, wenn sein unschuldiger Engel sich in diesem Raum befand und offensichtlich litt?

 

 

Die Kriminalpolizei stürmte den Raum, die beiden jungen Männer folgten. Doch was Katsuki dort erblicken musste, trieb ihn nicht nur die blanke Wut in seine Glieder, sondern auch die Tränen in seine Augen. Es war einfach schrecklich ihn so zu sehen.

 

Sein Liebling befand sich tatsächlich in dieser Wohnung. Doch das war es nicht, was ihn so zusetzte. Es war die Tatsache, dass sie viel zu spät kamen und doch noch genau im richtigen Moment.

 

Izuku war nackt. Vollkommen entblößt in diesem Raum voller fremder Kerle. Doch das war noch nicht das erschreckendste an dieser Situation. Sein ganzer Körper war geziert von Blessuren, unzähliger blauen Flecke und verdammt viel Blut. Dazu kamen diese Einstiche und die eindeutigen Würgemale an seinem Hals.

 

Doch waren es die gefesselten Hände, die sein Herz einen Stich versetzten. Die Seile, waren rot von seinem Blut, die Handgelenke wund aufgeschürft, was von dem Kampf zeugte, denn sein grünhaariger Liebling geführt haben musste. Izuku hatte sich gewehrt.

 

Wie konnte man so grausam mit einem hilflosen Menschen umgehen und ihm auch noch ein Klebeband auf den Mund kleben, damit er keinen Laut mehr von sich gab? Katsuki blutete das Herz und das schlimmste daran war, es war seine Schuld. Er allein trug die Schuld an seinem Leid. Hätte er doch bloß besser auf ihn aufgepasst, dann wäre das alles nicht passiert.

 

„Scheiße..“, kam es fassungslos, voller Pain über seine zitternden Lippen.

 

Katsuki ertrug diesen Anblick nicht länger, es schmerzte einfach zu sehr, so riss er schwerfällig seinen Blick von Izuku los und blickte zu dem Kerl, der seinem Freund das alles angetan hatte.

 

Kaum fiel seine Blickrichtung auf den Kerl, den Toshinori von Izuku gezogen hatte, ballte er wütend seine Hände zu Fäusten.

 

Tomura Shigaraki!

 

Er wollte ihn bluten lassen, dafür was er Izuku angetan hatte. Seinem kleinen Engel. „Stirb Bastard!“, schrie er los, stürmte an den ganzen Kriminalpolizisten vorbei auf den Silberhaarigen zu, kurz bevor er ihm seine Faust ins Gesicht donnern konnte, wurde er jedoch an seiner Schulter zurückgerissen. Sichtlich angepisst davon, davon abgehalten worden zu sein, dem Kerl seine verdiente Strafe zukommen zu lassen und seinen ganzen angestauten Frust und Frustration an ihm auszulassen, blickte er wütend den größeren an, der ihn davon abgehalten hatte.

 

„Was soll das Shoto! Der hat eine Abreibung verdient verdammte Scheiße!“, schrie er den zweifarbigen an, doch dieser sah ihn nur gleichgültig entgegen. Davon wenig beeindruckt wollte er sich losreißen, doch schüttelte Shoto bloß mit seinem Kopf, daraufhin tauschte dieses wütende Funkeln in seinen heterochromen Augen auf. Fasziniert blickte er Shoto an, so hätte er nie erwartet, dass dieser richtig sauer werden konnte.

 

 

Shoto ließ ihn los und ging an ihm vorbei. „Lass mich das machen, Bakugou. Kümmer du dich um Izuku“, sein Ton war eiskalt und ließ sogar ihm einen Schauer über den Rücken laufen.

 

Shoto ballte seine Hände zu Fäusten und ging wie eine Raubkatze auf den Verbrecher zu. Da wurde Katsuki bewusst, wie sehr Shoto den Jüngeren liebte. Er liebte Izuku mehr, als er nach außen zeigte. Mehr als es Katsuki je für möglich gehalten hatte und diese Wut, die der Zweifarbige auf Shigaraki hatte kam nun vollkommen unberührt nach oben, entfaltete sich und schwappte wie eine Lawine auf ihn ein. Shoto würde das für sie alle erledigen, da war sich der Blonde sicher.

 

Sie beide liebten Izuku abgöttisch nur auf ihre eigene Weise.

 

Denn mit einem hatte der Todoroki recht, er musste zu Izuku. So nickte er bloß und taumelte auf seinen festen Freund zu und setzte sich an die Bettkante. „Es tut mir so leid“, kam es zittrig über seine Lippen, strich vorsichtig über seine nasse Wange. So gerne er den Mistkerl auch bluten lassen wollte, sein Liebling war ihm viel wichtiger. Er brauchte ihn, Jetzt mehr als jemals zuvor.

 

Hätte er doch bloß besser auf ihn aufgepasst, wäre das alles nicht passiert. Es tat so unfassbar weh, seinen Engel hier so zu sehen, wo er ihm doch versprochen hatte auf ihn aufzupassen. Soetwas hätte nicht passieren dürfen, nicht wenn er unmittelbar daneben stand. Was war er denn bitte für ein miserabler Freund, der es nicht einmal gebacken bekam, auf das wichtigste in seinem Leben aufzupassen? Er verdiente diesen wunderschönen Menschen überhaupt nicht. Wegen ihm musste er so leiden.

 

Mit aller Kraft versuchte er sich ein Schluchzen zu unterdrücken, fuhr mit den Fingerspitzen über die Würgemale an seinem Hals. Mit Bedacht zog er ihm das Klebeband von seinem Mund, beugte sich vor und berührte hauchzart seinen Mund mit seinen Lippen. Wollte ihm zeigen, dass er hier war, bei ihm. Doch Izuku rührte sich nicht mehr, er war nicht mehr bei Bewusstsein. Ob er überhaupt wusste, dass er gekommen war um ihn zu retten, wusste Katsuki nicht.

 

Es war auch nicht relevant. Wichtig war es, ihn hier rauszubringen und ins Krankenhaus zu fahren. Vorsichtig nahm er seine Hände in seine, spürte wie kalt diese bereits waren. Sein Herz drückte stark, brannte, als würde er denselben Schmerz in sich fühlen. So vorsichtig wie es ihm möglich war, löste er die geschundenen Hände aus den Fesseln, dabei konnte er es nicht verhindern, dass ihm Tränen über die Wangen liefen.

 

Kaum waren die Seile von seinen Händen, fielen diese leblos neben seinem Körper. Katsuki nahm seine Hände sanft in seine, führte sie jeweils an seine Lippen und hauchte einen vorsichtigen Kuss darauf. Ehe er diese an seine Wange legte und erneut gepeinigt schluchzte „Verzeih mir“, hauchte er wieder verletzlich. Izuku war das wertvollste in seinen Leben, er hielt es nicht aus, ihn so zu sehen. Egal wo man hinsah, überall befanden sich Blessuren, Blutergüsse. Allein diese Schritte in seiner Haut, brannten auf seiner eigenen.

 

Vorsichtig hob er seinen Freund auf seinen Schoß, wollte ihm nicht nur zeigen, dass er hier bei ihm war, sondern brauchte diese Nähe selbst. Er hatte so große Angst gehabt, ihn für immer verloren zu haben.

 

Wenn er nur daran dachte, was passiert wäre, wenn sie bloß ein paar Minuten später gekommen wären, der Kerl hätte.. er hätte ihn.. und er konnte nichts dagegen tun. Schluchzend drückte er den leblosen Körper an sich, fühlte zwar das sein Herz schwach schlug, doch änderte dies nichts an der Tatsache, dass Izuku bewusstlos wurde durch die ganzen Schmerzen.

 

Ein schrilles Lachen ertönte, aus verletzten Augen sah er zu dem Ursprung. „Fass meinen Deku nicht an! Er gehört mir“, schrie der verrückte. Katsuki sah ihn nur stumm an, drückte instinktiv seinen Freund fester an seine Brust. Aus Angst man könnte ihm ihn wieder enteisen. „Sag, wie fühlt es sich an, ein Versager zu sein?“, brüllte der Silberhaarige ihn an, als wüsste er genau, wie sehr er ihn damit verletzte. „Hahahaha. Er wird dir nie gehören! Deku liebt mich, nur mich. Verschwinde aus unserem Leben“, er entriss sich den Polizisten. „Nimm deine dreckigen Finger von ihm! Deku gehört mir! Ich bring dich um, Scheißkerl“, brüllte Tomura in seine Richtung, stürmte auf ihn zu. Katsuki jedoch wusste, dass egal was geschehen würde, er seinen Engel auf keinen Fall loslassen würde. Izukus Leben war ihm wichtiger, als sein eigenes.

 

Ganz egal, was Tomura sagen würde, Izuku war ihm wichtiger als alles andere. Er müsste ihn schon wirklich umbringen, wenn er Izuku haben wollte. Er wandte sich von Tomura ab, erwartete den ersten Schlag, den er seiner Meinung nach auch verdient hätte. Darum wehrte er sich auch nicht mehr dagegen, stattdessen drückte er seine Lippen auf die Stirn des Grünhaarigen.

 

Doch der erwartete Schlag blieb aus. Anders als erwartet, ertönte ein wütender Schrei durch den Raum. Im nächsten Moment wurde Tomura zu Boden gerissen.

 

„Scheiß Bastard!“, hörte er den Zweifarbigen fluchen.

 

Daraufhin knackte es laut. Verwundert löste sich Katsuki von Izuku und blickte zu dem Geschehen. Shoto saß auf den Beinen des Silberhaarigen und hatte diesem mitten ins Gesicht geschlagen.

 

Es war das erste Mal, dass er wahre Emotionen in dem sonst stets gefühlskalten Gesicht erkennen konnte. Reine Wut blitzte in seinen Augen, kannte keine Grenzen. Shoto, der immer teilnahmslos wirkte. Ruhig, kalt und emotionslos. Dem nichts wirklich zu interessieren schien, schlug Shigaraki in einem Schwall von blankem Zorn mitten ins Gesicht. „Das ist dafür, dass du Izuku nicht zu schätzen weißt!“, erneut traf seine Faust sein Gesicht „Für jedes Leid, dass du Izuku angetan hast!“, wieder traf er sein Gesicht, drückte nun sein Knie in seine Magengrube. Schmerzlich keuchte Tomura auf. „Du wirst leiden, wie du ihn hast leiden lassen!“, er hob sein Knie und schlug es fest in seinen Magen. „Für die ganze Angst, die du bei ihm verursacht hast.“, seine Faust traf zweimal hintereinander das Gesicht, traf seinen Kiefer „Ich werde dich dafür bluten lassen!!“, er packte dessen Kragen und schlug seinen Kopf fest auf den Boden, ehe seine Faust wieder dessen Gesicht berührte.

 

Shoto prügelte regelrecht auf den Kerl ein, ließ seine gesamte angestaute Wut, die sich offenbar die letzten Jahre entwickelt hatte an diesem Kerl auf. An dem Kerl, der seinen kleinen Bruder Izuku so quälte.

 

Katsuki nickte anerkennend, so stand er vollkommen hinter Shotos Prügelattacken. Auch die Polizei versuchte ihn nur halbherzig davon abzuhalten, doch war Shoto so in Rage, dass er sich gar nicht bändigen ließ. Er fauchte die Polizisten eher an, wenn sie ihm zu nahe kamen. Er war kaum wiederzuerkennen und gänzlich in seiner Wut gefangen. „Izuku ist mein kleiner Bruder! Er bedeutet mir mehr, als du dir je vorstellen kannst. Niemand, absolut niemand hat ihn zu verletzen. Scheiß Wixxer ich bring dich um!“, schrie er laut, wütete um sich und ließ seine Wut an dem Silberhaarigen aus.

 

Der Blonde duckte sich bei diesen Worten und hoffte – nie den Zorn Shotos auf sich zu ziehen. Doch hatte er auch nicht vor seinen kleinen Engel je schmerzen zu bereiten. Er liebte ihn und würde ihn mit allem was er hatte beschützen. Selbst mit seinem Leben, wenn es sein musste.

 

Während die Kriminalpolizei weiterhin versuchte Shoto von dem nun schrill kichernden Verrückten zu ziehen, drückte Katsuki den verletzten Körper näher an sich.

 

Er brauchte seine Nähe, die Sicherheit darüber Izuku sicher in seinen Armen zu haben. Katsuki drückte den geschundenen Körper schützend an sich, nicht zu fest, da er ihm keine weiteren Schmerzen zufügen wollte, dennoch fest genug. Sanft glitten seine Fingerkuppen über die geschwollenen Stellen in seinem Gesicht, fühlte sich dafür verantwortlich, dass er so verletzt wurde. Er schwor sich, jede seiner Wunde mit einem kleinen Kuss heilen zu lassen.

 

Immer wieder flüsterte er seinem jüngeren Freund zu, wie Leid es ihm doch tat nicht genug aufgepasst zu haben. Sanft berührten seine Finger die von Izuku, bis er den Ring erfühlen konnte. Bitter lachte er auf, als er diesen entdeckte. Was wohl geschehen wäre, wenn Tomura diesen entdeckt hätte? Da er diesen noch trug, schien der Silberhaarige diesen nicht bemerkt zu haben. Im Gegensatz zu dem Armband, das trug Izuku nicht mehr.

 

Es musste sich noch in der Wohnung befinden, doch schien Tomura dieses nicht für gefährlich erachtet zu haben. Katsuki beugte sich zu der zierlichen Hand und drückte seine Lippen leicht auf den Ring. Sie waren nicht einmal vier Tage verheiratet und schon geschah Izuku etwas Schreckliches.

 

 

Welch‘ ein schlechter Ehemann er doch war.

 

Seinen Kopf drückte er in die Halsbeuge seines Freundes, brauchte ihn gerade mehr, als es ihm bewusst war. Erst als ihm jemand auf die Schulter tippte, blickte er hoch. Vor ihm stand Toshinori, der ihn darauf hinwies, dass er den Jungen in seinen Armen ins nächste Krankenhaus bringen sollte.

 

Er nickte dem Beamten benommen zu, ehe sein Blick durch den Raum glitt und bei dem Zweifarbigen stehen blieb, der soeben von zwei Polizisten gewaltsam von Shigaraki gezogen wurde und dabei wild um sich schrie. Offenbar war er noch nicht mit dem, wie Katsuki feststellen musste, nun ebenfalls bewusstlosen Silberhaaren fertig. Offenbar hatte Shoto diesen Bewusstlos geprügelt, zumindest konnte man nicht mehr viel von ihm erkennen. Sein ganzes Gesicht war rötlich geschwollen. Verdient hatte er es allemal, so nickte der Blonde bloß anerkennend.

 

Shoto riss sich von den Polizisten los, die ihn festhielten. „Ich bin ja ruhig!“, fauchte er noch, daraufhin wischte er sich den Speichel vom Mundwinkel und funkelte den Bewusstlosen am Boden giftig an.

 

Sein heterochromes Augenpaar schwankte durch den Raum, noch immer lag ein bestialisches Funkeln in seinen Seelenspiegeln, doch kaum trafen seine Augen auf Katsuki mit Izuku in seinem Arm, wurde sein Blick ganz weich, auch seine Mundwinkel hoben sich ein Stück. Trotz dessen, wie schrecklich Izuku gerade aussah. Ohne Zweifel, er liebte den kleinen wirklich sehr.

 

Der Zweifarbige nickte mit dem Kopf Richtung Tür, deutete ihm, dass er draußen auf ihn warten würde. Sogleich stolzierte Shoto aus dem Raum, als wäre nichts gewesen. Als wäre er hier drin nicht komplett ausgerastet.

 

Katsuki zog sich sein Jackett vom Körper, legte es seinem verletzten Jungen um und wickelte den nackten Körper vorsichtig darin ein. Er wollte ihn nicht länger fremden Blicken aussetzen, keiner durfte ihn so sehen. Mit dem Jackett um seinen zierlichen Körper, hob er seinen Jungen vorsichtig auf seine Arme und trug Izuku letztendlich raus aus dieser Hölle.

 

~•~

 

 

„Das wollte ich schon so lange tun“, gab der Rot-weißhaarige von sich, kaum dass Katsuki mit Izuku auf seinem Arm in seine Reichweite kam. „Danke dafür. Er hat das nicht anders verdient“, bedankte sich Katsuki für die Abreibung, die Shoto diesem Mistkerl verpasst hatte. So hätte er nicht anders gehandelt.

 

Shoto kam auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen, nur um seinen kleinen Bruder sanft über die Wange zu streichen. „Ich hätte ihn töten sollen“, grummelte der Zweifarbige missmutig. Izuku sah nun einmal wirklich nicht gut aus. Katsuki nickte das ab, hoffte dass der Rotweißhaarige keine zu große Strafe erhalten würde, er würde für ihn definitiv ein gutes Wort einlegen.

 

Shoto ließ leise seufzend von Izuku ab, trat zu seinem Wagen mit dem sie auch gemeinsam gekommen waren und hielt dem Blonden die hintere Türe auf, damit er zusammen mit Izuku einsteigen konnte. Dankbar lächelte er Shoto entgegen, soweit sich seine Mundwinkel noch heben ließen. Die Schuldgefühle saßen ihm noch tief in der Brust und würden wohl auch nicht so schnell vergehen.

 

Während der Fahrt sprachen sie nicht, hingen beide ihren Gedanken nach. Zwar bot ihm der Kriminalpolizist an, ihn zu fahren, doch lehnte Katsuki das vehement ab. Er wollte Izuku weder alleine lassen, noch abgeben. Er würde ihn eigenhändig ins Krankenhaus bringen, das war er ihm einfach schuldig.

 

Angekommen in einem privaten Krankenhaus, übernahm Shoto alle möglichen Tätigkeiten, damit er ihm nur folgen musste. Zu mehr war er auch nicht fähig, er fühlte sich innerlich so leer und gebrochen.

 

So folgte er Shoto ins Krankenhaus, hörte diesem zu wie er den Notärzten den Sachverhalt erklärte, damit sein Liebling endlich versorgt werden konnte. Dabei hoffte Katsuki inständig, dass sich seine Wunden nicht entzündeten.

 

Sämtliche Kosten ließ Katsuki auf sich laufen, Hauptsache sein kleiner Engel wurde wieder gesund. Das Krankenhaus war eines der Besten, die er kannte. Hier war er gut aufgehoben.

 

Katsuki gab Izuku nur sehr ungern ab, doch verstand er, nach langem Überreden der Ärzte, dass er anders nicht versorgt werden konnte. Allein die Verletzung an seinem Bein war so schwerfällig, dass man nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob Izuku jemals wieder tanzen können würde. Kaum vorzustellen, wenn dies nicht mehr der Fall sein würde.

 

So nahmen die Ärzte sein liebstes Wesen mit sich, informierten ihn nur kurz über den Sachverhalt und verschwanden in der Notaufnahme, wo sie Izuku operativ behandeln würden.

 

Katsuki musste zusammen mit Shoto im Wartebereich auf eine Rückmeldung der Ärzte warten. Nach gut einer Stunde gesellte sich Toshinori zu ihnen und schilderte ihnen den polizeilichen Bericht.

 

Noch immer stand Katsuki unter Schock, konnte es nicht fassen was an diesem Tag geschehen war, daher hörte er nur mit halbem Ohr zu. Sein Kopf rauschte, die Schuldgefühle an diesem Chaos verantwortlich zu sein ließ ihn schwindelig werden. Der Körper fühlte sich unecht an, nicht von dieser Welt. Alles was sein leerer Blick tat, war geradeaus zu sehen auf dem Gang der zur Intensivstation führte. Dort, wo die Ärzte mit Izuku verschwunden waren.

 

Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn aufschrecken „Hey Bakugou. Er ist in guten Händen und wird wieder aufwachen. Izuku ist ein Kämpfer, das war er schon immer“, gab dieser ermutigend von sich. Still liefen ihm Tränen über die Lippen „Ich hätte ihn beschützen müssen“, schluchzte er leise auf. Das hätte er müssen, immerhin war Izuku sein fester Freund. Mit ihm war er unterwegs gewesen. Er war schuld daran.

 

„Gib dir nicht selbst die Schuld dafür. Tomura ist unberechenbar und ich bin mir sicher, dass Izuku dir auch keine Schuld gibt. Dafür liebt er dich zu sehr“, sein Lächeln war ehrlich. Katsuki wischte sich mit dem Hemdsärmel über sein Gesicht, doch quollen die Tränen immer wieder nach.

 

„Was hat Toshinori gesagt?“, fragte er mit gebrochener Stimme nach. Zwar hatte er mitbekommen, wie sich die beiden unterhalten hatten, doch kam kein Wort bei ihm an. Selbst wann sich der Hauptkommissar verabschiedet hatte, ging bei ihm völlig unter.

 

„Tomura Shigaraki befindet sich in Untersuchungshaft. Sobald Izuku wach ist, wird er eine Aussage machen müssen und das wird er auch tun! Dafür sorge ich“, er brummte und malte seine Zähne aufeinander. „Je nachdem wie belastend die Vorwürfe sein werden und das werden sie, kommt es zur Verhandlung. Danach entscheidet das Gericht, was mit ihm geschieht. Es hängt alles von Izuku ab“, erklärte der Zweifarbige ihm sachlich. Sein Blick fiel kurz musternd über seine Statur, überprüfte wohl seine mentalische Verfassung. Ohne seine Miene zu verziehen blickte Shoto geradeaus, er tat es ihm gleich. Vor ihnen lag der Zugang zur Intensivstation, wo er auch schon vorhin hingestarrt hatte, doch bislang kam keiner der Ärzte aus diesem Raum.

 

Ruhig fuhr Shoto in seiner Erzählung fort. „Bis Izuku seine Aussage macht, wird der Mistkerl in Untersuchungshaft bleiben, wo er zudem überprüft wird, wie zurechnungsfähig seine Handlungen waren und er nicht eher in eine Haft für psychische Fälle verlegt wird. Mir ist es egal, ob er in einer geschlossenen Abteilung verrottet, Hauptsache er ist weg von meinem kleinen Baby“, zischte der Rotweißhaarige gegen Ende seiner Erzählung und ballte wütend seine Faust.

 

 

Katsuki nickte verstehend. Es war schön in diesen dunklen Zeiten nicht alleine zu sein und jemanden zu haben, der einen Beistand und das Leid mit einem teilte. Es war richtig gewesen, Shoto anzurufen. Ohne ihn wüsste er nicht, was er nun tun sollte. „Du hast ihn Grün und Blau geschlagen“, gab Katsuki leise von sich und lehnte sich kraftlos an Shoto. „Wirst du Ärger deswegen bekommen?“, fügte er noch dazu, er wollte nicht, dass Shoto deswegen bestraft wird.

 

Der Zweifarbige seufzte schwerfällig. „Toshinori meinte zwar, dass es der Parasit verdient hatte, doch wird es nicht ohne Folgen an mir vorbei gehen, oder unter den Tisch gekehrt werden. Auch mein Vater wird nicht sonderlich glücklich über meine Tat sein. Aber das war es mir Wert, egal welche Folgen auf mich zukommen. Ich bereue nichts“, gab er schmunzelnd von sich, war hörbar stolz auf seine Tat, was auch Katsuki leicht grinsen ließ. Er würde es auch nicht bereuen.

 

„Weißt du schon wel-“. „Mr. Bakugou?“, wurde er gerufen und mitten in seinem Satz unterbrochen. Sofort sprang Katsuki auf, spürte den Schwindel in seinem Körper, doch ignorierte er diesen gekonnt. Hoffnungsvoll blickte er dem Arzt entgegen, der seinen Namen gerufen hatte.

 

„Was ist mit ihm!“, fragte er sogleich.

 

„Herrn Midoriya geht es den Umständen entsprechend gut. Seine Werte sind stabil, seine Blutung konnten wir stoppen und auch seine Wunden wurden genäht und behandelt. Er hatte Glück, dass keine inneren Organe verletzt wurden. Er wird aufwachen, wenn sich sein Körper ausreichend erholt hat. Sie können zu ihm, wenn sie das wollen.“ Der Arzt lächelte ihm zuversichtlich entgegen, deutete sogar, ihm zu folgen.

 

Sofort erhellte sich seine Miene. Izuku ging es gut, dennoch wollte sich sein Körper nicht bewegen, was sein Freund bemerkte „Komm Bakugou. Ich glaube Izu würde sich freuen, dich zu sehen“, so wurde Katsuki von dem Zweifarbigen gestützt und in die gegenüberliegende Station gezogen, in welcher der Arzt sie führte. Dort wo ihr geliebter Izuku lag.

 

Mit zittrigen Beinen folgte er zusammen mit Shoto dem Arzt zu einem Zimmer, verstand nun warum ihm der Zweifarbige vorausschauend stützte.

 

In einem einzelnen Bett am Ende des kleinen Raumes, lag sein Engel und schlief seelenruhig in seinem Bett. Auf seinem Gesicht befand sich eine Beatmungsmaske, sein Hals und auch seine Handgelenke waren verbunden. Der Rest seiner Wunden wurden genauso versorgt. Er wirkte so zerbrechlich, unschuldig und hilflos. Dennoch so wunderschön.

 

Die Tränen liefen ihm über die Wangen, heilfroh sein Engelchen wohlauf zu sehen und zu wissen, dass er wieder aufwachen würde.

 

„Baby..“, schluchzte er auf, taumelte auf seinen Freund zu. Seine Hände umschlossen seine kleine Hand, schmiegte sie an seine Wange. „Es tut mir so leid“, hauchte er weinerlich, wusste nicht, wie er das je wieder gut machen sollte.

 

War Izuku ohne ihn nicht besser dran?

 

 

~°~•♥•~°~

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2024-01-15T11:49:48+00:00 15.01.2024 12:49
Fantastisches Kapitel und ich hoffe shot hat für mich mit auf den wir...er eingeschlagen. Ich freue mich auf das nächste Kapitel dasja schon da ist 😜
Von:  swetty-mausi
2024-01-06T02:52:16+00:00 06.01.2024 03:52
Das Kapitel hast du sehr fantastisch geschrieben.

Antwort von:  Seiyna-chan
06.01.2024 10:36
Danke dir :)


Zurück