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Heartbeat

Nachtclub Matrixx
von

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Die Eislaufhalle

Feel my Heartbeat

 

Akt2/Part3

Die Eislaufhalle

 

 

Katsuki ♫

 

 

 

Mit seinen Fingern fuhr er ein letztes Mal durch seine Strähnen, versuchte seine Haare in die richtige Position zu bringen, doch zwecklos. Diese waren so widerspenstig, dass sie einfach immer wieder auf ihren ursprünglichen Platz zurücksprangen. So nahm er letztendlich wieder das Haarspray zur Hand und fixierte seine ohnehin schon spitzen Haarsträhnen, daraufhin nahm er sein Parfüm aus dem Spiegelschrank im Badezimmer und besprühte sich großzügig damit. Zwar war das Ding recht teuer gewesen, doch der Preis war ihm schon immer egal.

 

Für Deku gab es kein zu teuer.

 

Er betrachtete sich aus verschiedenen Winkeln – prüfte, ob er gut aussah. Für sein Date mit Izuku wollte er einfach immer gut aussehen. Unwiderstehlich gutaussehend. Katsuki wollte, dass Izuku seine Augen nicht mehr von ihm lassen konnte. Denn dieser grünhaarige Junge war es, der sein Herz gestohlen hatte.

 

Je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto mehr verliebte er sich in diesen Jungen. Desto greifbarer wurden seine Gefühle. Klar hatte er nicht viel Zeit neben seiner Arbeit im Plus Ultra, aber dieser Junge war seine innere Ruhe, seine Erholung. Nach jedem Treffen am Sonntag fühlte er sich so erholt wie nach einem zweiwöchigen Urlaub auf einer einsamen Insel. Diese tiefe Traurigkeit, die sein Schnuckelchen manchmal ausstrahlte, schmerzte in seinem Herzen, seine Vergangenheit belastete den Jungen und Katsuki wollte versuchen, sie ihm vergessen zu lassen. Alte Erinnerungen mit neuen füllen, das war seine Mission. Er sollte den Glauben an Männern wiedererlangen. Katsuki wollte ihm zeigen, dass er nicht an seinem Körper, sondern an seinem Wesen interessiert war. Daher hatte er ihn seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht mehr richtig geküsst. Die Versuchung war groß, doch er wollte das vertrauen, was er mühsam aufgebaut hatte nicht wieder verlieren.

 

Katsuki wollte sein Herz gewinnen.

Izuku sollte endlich Sein sein! Sein fester Freund werden.

Ihm gehören.

 

Izuku war wie ein seltener Diamant. Rein und schimmernd in allen erdenklichen Farben und Formen. Ein wertvoller Schatz, aufopfernd und loyal, wenn man ihn richtig behandelte. Doch Izuku war auch ein gebrochener Mensch, der sein Vertrauen in die Liebe längst verloren hatte. Der es nicht für möglich hielt, dass sich jemand in ihn verlieben würde. Um ihm dieses Vertrauen wieder zu geben - schwor sich Katsuki, Geduld zu bewahren. Abzuwarten und die Zeit mit dem Kleinen zu genießen, in vollen Zügen. Den genau das war Katsuki, er war in Izuku verliebt.

Wahnsinnig verliebt.

 

Gleich..

 

Gleich würde er den Süßen wiedersehen. Er wollte sein Schnuckelchen nicht bedrängen, da er manchmal recht einschüchternd rüberkam. Es kam schon öfters vor, dass Izuku zusammen zuckte wegen seiner schroffen Art, dabei wollte Katsuki ihm keine Angst machen. Wollte ihm zeigen, dass er anders war.

 

Katsuki wollte Izuku auf Händen tragen, ihn beschenken und ihn als das wertvolle Gut behandeln, dass er in seinen Augen war. Deku war so viel mehr als ein Sexobjekt, wie ihn jeder andere sah. Er war sein Ruhepol, seine Oase. Um ihn von sich zu überzeugen, trug er bei ihren Dates am Sonntag immer seine Alltagskleidung. Verzichtete dabei vollständig auf seine Anzüge, Hemden und schicken Accessoires. Nicht einmal seine Angestellten würden ihn in diesen Aufzug erkennen. Zumal er den Sonntag früher immer in der Firma verbracht hatte oder zuhause am Laptop seine Projekte bearbeitete, selten sah man ihn ohne Anzug. Doch für Deku wollte er nicht der Geschäftsmann sein, der er nun einmal war. Sein Schnuckelchen sollte von seiner Position nicht abgeschreckt sein, er sollte ihn so mögen und kennenlernen, wie er privat sein würde. Schließlich war sein Ziel das Herz des Jungen für sich zu gewinnen.

 

 

Heute trug er ein weißes Tanktop, darüber einen roten Pullover. Seine lange Hose dazu war braun. Dazu zog er sich seinen Mantel an, da es draußen bereits tiefer Winter war. Er rannte den Kleinen nun schon ganze neun Wochen hinterher, neun wundervolle Dates. Eines schöner wie das andere. Heute an ihrem zehnten Date wollte er ihm endlich seine Liebe gestehen. Er hatte alles bereits genau geplant, den Großteil seiner Arbeitszeit hatte er mit der Planung dieses Tages verbracht. Seine beste Freundin Kyoka und auch die Freundin von Eijiro – Mina Ashido hatten ihm bei der Planung geholfen. Die nötigen Anreize dafür kamen von den beiden Mädchen, die sich außerordentlich gut miteinander verstanden. Zu gut, wenn es nach Katsuki ging. Ihr nerviges Gekicher hallte immer noch in seinen Ohren, wie ein Tinnitus. Er war heilfroh, als der Abend mit der diesbezüglichen Planung am Samstag - zwei Wochen zuvor endlich sein Ende nahm. Um die beiden zu ertragen, reichten die beiden Flaschen Wein Bartolo Masciarelle in seiner Penthouse-Wohnung bei weiten nicht aus. Katsuki machte einige Gebete zum Himmel, als die drei endlich seine Wohnung verließen. Dabei war er alles andere als gläubig.

 

 

Der Plan sah folgendermaßen aus:

Katsuki holte sein Schnuckelchen vor dem Matrixx ab und ging mit dem Kleinen in eine Eislaufhalle, dort würden sie dann miteinander Schlittschuhlaufen. Hand in Hand würden sie Kreise ziehen auf der Eisfläche, sich tief in die Augen sehen und dann, wenn der perfekte Moment war.. sie sich in den jeweiligen Augen des anderen verloren, die Liebe zwischen ihnen greifbar war. Die Luft um sie herum knisterte und die Zeit still zu stehen schien, würde er ihm einfach sagen, was er für Izuku empfand. Izuku hätte Tränen der Freude in den Augen, würde ihm um den Hals fallen und seine Lippen - mit tränennassem Gesicht auf seine pressen. Katsuki würde diesen folgenden richtigen Kuss mit voller Hingabe erwidern, den jüngeren voller Freude durch die Luft schleudern und sein Glück kaum in Worte fassen können. Dann wären sie endlich ein Paar! Endlich könnte er sagen, dass dieser schöne junge Mann SEIN FREUND war.

 

So die Theorie.

 

Fehlte nur noch die Ausführung.

 

Zumindest schwor die Freundin von Kirishima darauf, dass Deku nicht anders konnte, als seine Liebe zu erwidern. Schließlich waren sie beide enge Arbeitskollegen und sie meinte zu wissen, dass ihr Plan funktionierte. Katsuki bleib letzten Endes nichts anderes übrig, als den beiden Mädchen zu vertrauen. Sie waren sich in ihrem Plan äußerst einig gewesen und von Romantik hatte der Blonde ohnehin keine Ahnung.

 

 

Ein letztes Mal fuhr er sich durch seine spitzen Haare, zwinkerte sich selbst im Spiegel zu und machte sich daraufhin auf dem Weg ins Matrixx.

 

Er drückte auf den Ruf-Knopf des Aufzuges in seiner Wohnung, zog sich seine Schuhe an und nahm sich seinen Mantel vom Kleiderständer direkt neben dem Aufzug, als sich die Türen des Aufzuges vor ihm spalteten. Angekommen im Aufzug drückte er auf den Knopf mit der ‚U‘ für das Autohaus im Untergeschoss. Der Aufzug machte sich auf den Weg nach unten, während der Fahrt schlüpfte er in seinen schwarzen Mantel und lehnte sich an die Wand. Mit geschlossenen Augen lauschte Katsuki dem Surr Geräusch des Aufzuges. Es dauerte eine Weile, bis der Aufzug, die ganzen Stockwerke hinter sich gebracht hatte.

 

Zeit, die seine Gedankengänge förderten und unweigerlich zu Deku führten. Deku, den er vor knapp fünf Monaten hier verführt hatte. Deku, den er hier im Aufzug leidenschaftlich geküsst hatte. Deku, dessen Gelenkigkeit er bereits schmerzlich vermisste. Deku, den er seit Beginn ihrer Dates nicht mehr richtig geküsst hatte, dessen Geschmack er nur zu gerne wieder auf seiner Zunge schmecken würde.

Deku, der nicht den Anschein machte, als würde er das hier – was damals geschah, jemals wieder wiederholen wollen. Doch Katsuki war niemand, der aufgab. Selbst wenn Izuku seine Gefühle nicht erwidern sollte, so würde er alles daran setzen, dass sich dieser bildschöne Mensch sich in ihn verliebt.

Nichts würde ihn daran hindern, seinen Plan umzusetzen. Sein Plan stand fest und schon bald würde der Kleine wieder hier stehen, vor ihm gegen die Wand gepresst im Aufzug zu seiner Wohnung und sich ihm wieder hingeben.

Immer und immer wieder.

 

Tagtäglich!

 

Je öfter sie sich trafen desto mehr öffnete sich Izuku. So erfuhr er mit jedem weiteren Treffen mehr von seiner Vergangenheit, mehr von seinen Ängsten und Zweifeln.

 

Es war ihr 7. Date gewesen.

Er beabsichtigte, mit seinem Schnuckelchen in den Freizeitpark zu gehen, welcher zu diesem Zeitpunkt in der Stadt war. Für das Stadtfest hatte er keine Zeit gehabt, da er in der Agentur arbeiten musste und auch Izuku samstags im Matrixx arbeitete. Eijiro hatte ihn förmlich dazu überredet, mit dem grünhaarigen Barkeeper dahingehen zu müssen, weil es laut seiner Aussage ‚total romantisch‘ sein soll. „Geh mit ihm in den Freizeitpark! Das ist voll männlich“, redete der Rothaarige bei jeder freien Minute auf ihn ein. Irgendwann war Katsuki so genervt von seinem Assistenten, dass er am Freitagabend im Matrixx an der Bar saß und Deku letztlich diesen Vorschlag machte. Doch der Kellner lehnte sofort ab, ohne darüber kurz nachzudenken.

Er verstand es nicht, warum Izuku so derartig abgeneigt davon war. Als Deku dann schließlich Feierabend hatte, gingen sie zum Reden, wie auch schon einige Male zuvor in sein kleines Tanzzimmer. Als Deku ihn das erste Mal nach Dienstschluss hierhergebracht hatte, war es merkwürdig gewesen, hier zu sein. Es war ein Raum mit einer Stange und einem Sofa, wo er bei seinem allerersten Aufenthalt einen überaus geilen Lapdance bekommen hatte. Doch inzwischen war er es gewohnt. Katsuki durfte sich frei umsehen und bewegen. Fand auch recht schnell die Vorteile des Hinterzimmers fürs sich zu nutzen. Er durfte sich öfters frei an der Anlage und den Instrumenten für Musik und Licht vergreifen. Während er die Anlage studierte und passende Musik zu der Lichtershow suchte, tanzte Deku indessen meist an der Stange herum. Er meinte damals, er brauche das hin und wieder, da tanzen auch sein Hobby geworden ist. Katsuki hatte nichts dagegen einzuwenden. Schließlich durfte er sich an der Anlage vergreifen und tauchte das Zimmer ins bunte Lichtermeer, zudem war es jedes Mal ein neuerlicher Genuss, seinem Freund dabei zuzusehen, auch wenn er es mehr oder weniger heimlich tat. Deku hatte wirklich eine erstaunliche Körperwahrnehmung. Katsuki würde es zu gerne versuchen, selbst an der Stange zu tanzen.

 

An diesem Abend in der Woche zu ihrem siebenten Date, setzten sich die beiden mit einer Flasche Prosecco und zwei Gläsern an das Podest im persönlichen Zimmer von Izuku und unterhielten sich. An diesem Abend erzählte Izuku gezielt von den Vorkommnissen mit Tomura Shigaraki. Berichtete unter Tränen, dass er ihn geschlagen und vergewaltigt hatte. Welche Angst er damals sowie auch noch heute vor dem Mann hatte, auch erfuhr Katsuki, dass Izuku noch immer keine Ruhe vor dem Weißhaarigen hatte. Dieser lauerte ihm trotz der Wegweisung ständig auf. Eine Information, die dem Blonden wirklich rasend machte.

 

 

Katsuki beteuerte Izuku, nachdem er ihn eine Weile in seinen Armen geschmiegt und getröstet hatte, dass er ihn immer beschützen würde. Dass er sich auf ihn verlassen konnte, egal was auch geschah. Zudem versicherte er dem Grünhaarigen, das er diesen Kerl windelweich prügelte, wenn er ihn auch nur kurz ansah. Katsuki verabscheute diesen Kerl zutiefst! Dabei kannte er ihn nicht einmal.

 

Ein Mann, der Gewalt an einem schwächeren, hilflosen Menschen anwandte, war in seinen Augen nur Dreck. Vor allem wenn es sich bei dem gegenüber um etwas so Niedliches wie Deku handelte. Niedlich, süß und unfassbar heiß. Ein kleiner wunderschöner Engel, denn man beschützen und nicht schlagen sollte.

 

Schon der Gedanke an ihr damaliges Gespräch, brachte sein Blut ins Kochen und trieb seine Wut in Dimensionen, die nicht gesund waren. "Ich bring den Mistkerl um, sollte er nur einmal meinen Weg kreuzen..", knurrte er äußerst angepisst und schlug kräftig gegen die Tür des Aufzuges. Der Aufzug knarrte kurz, fuhr aber zu seiner Erleichterung weiter. Immerhin ließ sich Izuku an diesen Abend mit einem zärtlichen Kuss, doch noch dazu überreden mit in den Freizeitpark am darauffolgenden Sonntag zu kommen. Zur Erleichterung beider hatten sie eine Menge Spaß ohne Zwischenfälle, so fröhlich und aufgelöst wie an diesem Tag, sah er sein Schnuckelchen äußerst selten. Es freute Katsuki, dass Izuku ihn vertraute und sich wohl in seiner Nähe fühlte.

 

Dennoch war immer ein Schatten über sie.

Der Schatten der Vergangenheit von Izuku.

 

 

Katsuki schwor sich, wenn er diesen Dreckskerl nur einmal irgendwo in der Nähe von Deku sah, sollte am besten jetzt schon laufen! Katsuki war niemand, der schnell vergab. Zudem ging er zweimal die Woche ins Fitnessstudio, arbeitete dort an Kraft- und Muskelaufbau und spielte zusätzlich gerne Basketball. Er war alles andere als schwach! Im Gegenteil.

 

Früher in der Mittelschule sowie auch an der Oberstufe war er der Schlägertyp schlechthin gewesen. Er mobbte und verprügelte seine Mitschüler, wenn ihm der Sinn danach stand. Verteidigte nach Laune auch die Streber, doch das auch nur, wenn er einen guten Tag hatte. Was so ziemlich nie passierte Katsuki, war in der Schule bekannt als unzähmbar. Erst als er durch einen Bekannten im Fitnessstudio aufs Plus Ultra aufmerksam gemacht wurde, fing er dort an und arbeitete sich zielstrebig nach oben. Durch seine Arbeit wurde er zunehmend ruhiger, was auch an Shota lag. Dieser nahm sich seiner an und so wurde er auch nach gut fünf Jahren knochenschwerer Arbeit und fucking vielen Nächten, die er durcharbeitete und in der Firma verbrachte - zu seiner rechten Hand. Shota Aizawa hielt viel von seiner Kreativität, die Feinarbeit und den Fleiß, die er in seine Projekte steckte. Auch seine Persönlichkeit schätzte er an ihm. Shota war wie ein zweiter Vater für ihn geworden, zu dem er immer gehen konnte.

 

Zudem konnte Katsuki bislang immer jeden Kunden von seinen Ideen überzeugen, denn kein Auftrag glitt ihm bisher aus den Händen. Womöglich traute sich auch keiner etwas gegen ihn zu sagen. Doch das allein war es nicht, seit er in der Firma arbeitete, kamen immer mehr Unternehmer zu ihnen, da sie so begeistert von seinen Projekten waren und auch speziell nach ihm verlangten. Ein ‚Pling‘ des Aufzuges riss ihn dann aus seinen Gedanken. Sein Herzschlag beschleunigte sich sofort, als ihm klar wurde, dass er in weniger als 10 Minuten diesen süßen Brokolikopf wiedersehen würde. Er, der nie eine Beziehung wollte, kämpfte um die Zuneigung eines einfachen Barkeepers mit sichtlich kaputter Seele, Vertrauensdefiziten und Bindungsängsten..

 

Katsuki stieg in seinen schicken Sportwagen und startete den Motor. Ein lautes Brummen ertönte, genüsslich schloss er beim Klang seines Motors kurz die Augen und ließ diesen kurz aufheulen. Er liebte dieses Geräusch einfach. Er fuhr aus dem Parkhaus und drehte seine Anlage dabei auf. Das Knurren des Autos war dennoch zu hören, gemischt mit dem tiefen Bass. Genau deswegen hatte er sich das Auto gekauft. Mit seinen 600 PS ging das Auto auch ab, wie sonst was. Im Stand schnurrte das Ding wie eine Katze, sowie auch jetzt, wo er seinen Motor laufen ließ und vorm Matrixx auf sein Schnuckelchen wartete. Bis heute hatte er ihm nie gesagt, wo er wohnte. Immer sollte er ihn bloß vor dem Club abholen, dabei würde er ihn zu gerne nach Hause bringen.

 

Er checkte ein letztes Mal sein Handy, ob darauf noch Nachrichten von seinem Chef Aizawa oder seinem Assistenten Kirishima darauf vorzufinden waren, die er noch beantworten konnte, bevor sein Süßer zu ihm stieß. Er mochte es gar nicht, wenn er auf seinem Date mit Deku sich um geschäftliche Dinge kümmern musste. Da keine Anrufe oder wichtige Nachrichten vorzufinden waren, schaltete er sein Gerät auf lautlos. Bei seinem Date wollte er sich ausschließlich auf sein Schnuckelchen konzentrieren. Anfangs kam es noch vor, dass er mitten in ihrem Date einfach angerufen wurde wegen mehr oder wenigen Dingen, die er auch später besprechen konnte. Sein Vorgesetzter war es nunmal gewohnt, dass er sonntags stets erreichbar und in der Firma verweilte. Seit sich das mit Izuku ergab, änderte sich diese Tatsache. Er machte den beiden auch schnell klar, dass er Sonntag-Nachmittag unter keinen Umständen zu erreichen war! Wenn sie etwas benötigten oder Hilfe brauchten sollten sie ihm einfach eine diesbezügliche Nachricht schicken oder einfach eine Mail mit den Dokumenten. Er würde sie nach dem Treffen anrufen und sich um das Problem kümmern.

 

Es gab schon einmal einen Vorfall, wo ihm sein Chef mitten in einem Date mit Izuku angerufen hatte und er notgedrungen in die Firma fahren musste. Ihr sonntägliches Arrangement musste er abbrechen und sein Schnuckelchen wieder zurückbringen. Noch dazu in einem sehr intimen Moment, wo die beiden kurz davor waren, sich liebevoll zu küssen. Diese kleinen Annäherungen waren so selten und genau in einem solch magischen Moment wurde er wegen seines gestörten Handys unterbrochen. Seitdem schaltete er aus Prinzip sein Handy auf lautlos und war für den Rest der Welt nicht mehr erreichbar. Ein Umstand an dem sich sein Vorgesetzter zu gewöhnen hatte.

 

Gerade als er sein Handy wieder beiseite legen wollte, öffnete sich die Beifahrertür und ein ihm allzu bekannter wunderschöner Junge stieg zu ihm ins Auto. Bekleidet mit einer Winterjacke, einer Haube auf dem Kopf, die seine grüne Haarpracht versteckte und bunten Schal um den Hals nahm er neben ihm Platz und starrte auf seine mit Schnee bedeckten Schuhe, ehe er sich still anschnallte. "Sorry..", nuschelte dieser in seinen Schal. Katsuki schüttelte nur den Kopf "Gehts dir gut?", fragte er stattdessen und erhielt ein leichtes nicken. Der Kleine wirkte betrübt, beinahe traurig. Er legte seine Hand auf seinen Schenkel und streichelte mit dem Daumen leicht darüber "Wirklich? Wenn du keine Lust auf-", "Doch! Es ist wirklich alles in Ordnung", er lächelte schwach. Was auch immer, dem Kleinen auf dem Herzen lag, er würde es noch herausfinden. Er beließ es erstmal dabei und fuhr stattdessen los. Sie fuhren etwa 30-Minuten in einen anderen Bezirk und hielten dann an einer Eishalle. Nachdem Katsuki sein Fahrzeug eingeparkt hatte stiegen sie aus diesem, dabei nutzte Katsuki die Gelegenheit um seinen Begleiter kurz zu mustern.

 

Deku trug eine alte dünne Jacke mit einer dunkelgrünen Hose, die auch nicht wirklich warm aussah. Er musste mit dem Kleinen unbedingt mal einkaufen gehen und ihm neue Kleidung kaufen. Wie auch immer er das bewerkstelligen sollte, wo die Geschäfte an einem Sonntag doch zu hatten und sich sein Schnuckelchen schon bei einem einfachen Essen so anstellte, weil er sich nicht einladen wollte. Izuku wollte partout kein Geld von ihm annehmen. Dabei war Katsuki die Kohle so etwas von egal, davon hatte er genug. Solche Dinge waren Peanuts in seinen Augen.

 

Der Kleine rieb sich schlotternd seine Arme und ging etwas hinter ihm her. Wie gerne er doch einfach ihre Hände miteinander verschränkt hätte, doch darauf musste er wie schon so oft verzichten. Ein Umstand, den er heute ändern wollte.

 

In der Halle angekommen, bezahlte Katsuki den Eintritt für zwei Personen mitsamt Schlittschuhen. Das kleinere Paar reichte er an seine jüngere Begleitung an seiner Seite. Dieser verzog mal wieder verärgert sein Gesicht. Er ging auf ihn zu, hob sein Kinn an und beugte sich zu ihm "Guck nicht so niedlich, sonst fress ich dich noch auf", er hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und ging einfach an ihm vorbei zur Eishalle.

 

"Kacchan! Du kannst doch nicht immer für mich mitbezahlen", meckerte er auch schon drauf los. Katsuki grinste nur vor sich hin. "Maaan das ist echt unfair von dir! Ich komm mir immer so dumm vor, wenn du mich einlädst. Ich hab doch auch Geld, also lass mich-", mit einem Ruck zog er den Kleinen an seinem Handgelenk in seine Arme und fasste mit seiner freien Hand an seinen Hintern, in welchen er auch leicht hinein kniff. Sofort war der Grünhaarige still und errötete sofort. Es war ihm immer wieder schleierhaft wie er in der Bar so verrucht und forsch sein konnte aber privat so verdammt schüchtern war. Izuku war einfach verdammt niedlich, wenn er verlegen rot wurde.

"Leb damit klar? Kannst ja am Freitag mal wieder für mich tanzen und deine Schuld so begleichen", raunte er ihm dunkel ins Ohr, dabei merkte er wie sein Schnuckelchen schwer schluckte. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen ließ er wieder von ihm ab und zwinkerte ihm Lippen leckend noch zu. Deku stand eine Weile noch starr an Ort und Stelle, bis er wieder zu sich fand, beleidigt seine Backen aufblies und seine Arme vor der Brust verschränkte.

Gott, wie niedlich er doch ist.

 

"Das ist nicht fair..", nuschelte er vor sich hin und murmelte unverständlich, dabei folgte er ihm mit gesenkten Kopf. Sein nerviges Gemurmel war er mittlerweile ja gewohnt. Wobei es schon sehr süß war, wie er so vor sich hin murmelte. Vorallem wenn er über etwas vertieft nachdachte oder versuchte, sich gedanklich über etwas zu beschweren. Es jedoch, wie jetzt wieder laut – dennoch unverständlich aussprach. Leider konnte er dennoch kein Wort davon verstehen. Zu gerne würde er seine Gedankengänge belauschen, wissen - worüber sich dieser bildschöne Junge Gedanken macht.

 

Meistens störte ihm das Gemurmel schon nach kurzer Zeit. Klar war es durchaus niedlich, aber Katsuki war nunmal kein Mensch, der gerne ignoriert wurde. Schon gar nicht von Deku. Um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen, schlug er ihm einfach auf den Hinterkopf oder kniff in seinen knackig süßen Hintern. Meist erhielt er daraufhin sofort seine Aufmerksamkeit vor allem bei der zweiten Aktion. Izuku reagierte auch zu empfindlich auf Berührungen, etwas, was ihn sehr gefiel. Nach drei Monaten Dating kannte man sich auch ein wenig, vor allem wenn man bereits eine intensive Nacht miteinander verbracht hatte und so wurde Izuku auch nicht richtig böse, wenn er ihn mal wieder ärgerte. Als Gegenzug erzählte er ihm auch viel über sich selbst und sein Leben, jedoch die Tatsache, was und wo er tatsächlich arbeitete, behielt er erstmal für sich. Wer wusste schon, wie der Kleine reagierte, wenn er die Wahrheit erfuhr. Schließlich hatte er eine große Stellung und wollte einfach nicht, dass sich Deku anders ihm gegenüber verhielt.

 

Sie zogen sich die Schlittschuhe an und begaben sich auf das Eis. Deku, wie er ihn lieber nannte, drehte bereits einige Kreise über das Eis. Katsuki setzte einen Schritt aufs Eis und plötzlich wurde ihm wieder bewusst, dass dies eine verdammt dämliche Idee war. Er konnte doch gar nicht Schlittschuhlaufen! Mit vorsichtigen Schritten begab er sich aufs Eis, hielt sich dabei am Rand fest. Seine Beine zitterten und waren drauf und dran einzuknicken, doch er ließ es nicht zu. Er war Katsuki Bakugou und konnte einfach alles! So presste er seine Lippen aufeinander und ließ langsam los, vorsichtig setzte er einen Schritt vor den anderen. Verkrampft versuchte er über das Eis zu stampfen.

 

Konnte ja nicht so schwer sein!

 

Doch leider waren er und das behinderte Eis keine Freunde.

Der Boden unter seinen Füßen rutschte schon nach wenigen Schritten weg und kippte geradewegs nach vorne weg. Das Eis schien immer näher zu kommen, er ruderte wild mit den Händen, doch es half nichts. Katsuki presste seine Augen zusammen, bereit für den erwarteten Schmerz. Doch unerwartet blieb dieser aus und jemand packte ihn am Arm und zog ihn wieder aufrecht auf seine Beine, hielt ihn fest, damit er nicht wieder das Gleichgewicht verlor. "Alles in Ordnung?", hörte er die zuckersüße Stimme des Nerds. Erschrocken blickte er in dessen Gesicht und sah direkt in zwei grüne Seelenspiegel. Deku lächelte ihn sanft entgegen. Ein bezauberndes Lächeln, was sein Herz sofort höher schlagen ließ. Gegen all seiner Erwartungen verschränkte Izuku nun ihre Finger miteinander, ein Kribbeln zog dort ausgehend durch seinen Körper und ließ sein Herz schneller schlagen. "Kannst du etwa nicht Eislaufen?", merkte der Kleine überrascht, mit einem Schmunzeln im Gesicht an. "Tsk", gab der Blonde nur von sich, die leichte Röte um seine Wangen würde der Grünhaarige hoffentlich nicht bemerken. Dieser kicherte nur plötzlich, stellte sich vor ihm hin und nahm seine großen Hände in seine kleinen zierlichen. Die Wärme in seiner Brust verstärkte sich dadurch nur noch.

 

 

Seine kleinen Hände waren bedeckt von zwei weichen, dünnen Handschuhen und sein Blick war beständig, beinahe unterwürfig auf den Boden gerichtet. Lieblich begann er zu erklären, was er tun sollte. Zwar sträubte sich alles in ihm, das zu tun, was der Jüngere ihm sagte, doch handelte es sich dabei immer noch um Deku. Deku, in den er sich verliebt hatte. Dieser Junge hatte einen zu großen Einfluss auf ihn, dass er es einfach zuließ. Es zuließ sich etwas sagen zu lassen. Wenn dieser Junge eines Tages erfuhr, welche Macht er über ihn hatte, wäre er im Arsch. Doch dies musste ja nicht zwingend passieren. Mit einem Schmunzeln blickte er dem Kleinen entgegen, welcher dann verlegen zur Seite blickte und Katsuki tat, was er von ihm verlangte.

"Genau, einfach gleiten lassen.", die nächsten Runden hielt Izuku nur noch eine Hand in seiner verschränkt und zusammen drehten sie einige Runden im Kreis über die Eisfläche. Katsuki genoss diese Nähe zu dem Kleinen in vollen Zügen und drückte seine Hand fester in seiner. Es war wirklich schön mit dem Grünhaarigen über das Eis zu fahren, eine Zweisamkeit, die er nicht kannte. Die er aber nicht missen wollte.

 

~•~

 

 

Sie fuhren einige Runden über die Eisfläche, lachten und kicherten zusammen. Katsuki hatte wirklich Spaß, dass hätte er anfangs nicht für möglich gehalten.

 

Dann fuhr plötzlich so ein Typ direkt Richtung Deku und wollte scheinbar direkt in ihn hinein fahren. Seine Hand streckte sich nach dem Grünhaarigen aus und wollte scheinbar nach ihm greifen, ihn Deku wegnehmen. Alle Alarmsignale schallten durch seinen Körper. Der Typ hatte weiße Haare und trockene Lippen. Katsukis Gefühl täuschte ihn noch nie, dieser Kerl hatte nichts Gutes im Sinn. Sein Beschützerinstinkt reagierte beinahe wie von selbst. Er zog die Hand von Izuku ruckartig zu sich und riss den Jungen von seinem Platz.

 

Deku war wie erstarrt.

Er starrte den Typen mit weit aufgerissenen Augen entgegen und reagierte kaum auf den durchaus groben Zug an seiner Hand, bis er gegen Katsuki klatschte und sie zusammen zu Boden sackten. Katsuki legte beide Arme besitzergreifend um seinen Körper und funkelte den Fremden wütend entgegen. Ein tiefes Knurren entglitt seiner Kehle, welches er nicht verhindern konnte. Der Weißhaarige sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen wütend an, sein Blick wechselte verächtlich zwischen ihnen hin und her, bis er letztendlich von der Eisfläche fuhr.

 

Kaum das der eigenartige Typ verschwunden, blickte Izuku zu ihm hoch und hatte dieses bezaubernde Funkeln in seinen Augen. Seine Hände lagen auf dem Brustkorb von Katsuki, sein Mund leicht geöffnet, seine Augen schimmerten wie zwei glänzende Smaragde und seine von der Kälte erröteten Wangen zogen ihn vollends in ihren Bann. Katsuki legte seine Hand auf seine Wange und zog den Jungen zu sich. Seine Lippen legten sich vorsichtig auf die von Izuku. Der Kleinere schob seine Hände über seinen Brustkorb nach oben und schlang beide Hände über seine Schultern. Er drückte sich ihm förmlich entgegen, schmiegte sich an seinen Körper. Katsuki drückte ihn dabei näher an sich, als ob beide sich nichts sehnlicher wünschten, als sich endlich gegenseitig hinzugeben. Da war er, der Moment, auf den er gewartet hatte.

 

 

 Der Kuss war voller verlangen, dass Katsuki schwindelig wurde. Seine Hände lagen auf seinen Rücken und drückten den Kleinen an sich. Sie lösten sich einen Moment voneinander und legten ihre Lippen wieder sehnsüchtig aufeinander. Ein weiterer Kuss, der einem die Sinne raubte.

 

Fuck.. wie sehr er sich doch nach ihm gesehnt hatte. Mehr.. er brauchte mehr! Seine Zunge strich über seine Lippen, bat still um Einlass. Doch hingegen seiner Erwartung hielt der Jüngere in seiner Bewegung inne. Der Zutritt zu seiner Mundhöhle wurde ihm gnadenlos verweigert und der Kuss abgebrochen. Abrupt löste sich Deku von ihm und drückte ihn mit beiden Händen an seinem Oberkörper grob von sich. Katsuki starrte ihn fassungslos an. Hatte er etwas falsch gemacht?

"T.. tut mir leid. I.. ich kann das nicht“, seine Stimme zitterte. „Wir dürfen uns nicht mehr treffen!", fügte Izuku schluchzend hinterher und wich immer weiter nach hinten aus. Katsuki war wie erstarrt, nicht fähig die Situation zu begreifen.

 

Izuku rannten bereits die Tränen über die Wangen, sie er mit dem Handrücken aus seinem Gesicht wischte „Tut mir leid, wir können uns nicht mehr sehen“, nuschelte er noch, sprang auf seine Beine und fuhr im selben Atemzug von der Eisbahn. Katsuki starrte ihn fassungslos hinterher und sah noch, wie sich der Kleinere die Schlittschuhe von den Füßen streifte, sich seine Schuhe schnappte und nur mit Socken an den Füßen aus der Halle flüchtete.

 

Es dauerte, bis die Information seinen Kopf erreichte und er begriff, was gerade geschehen war. Er rappelte sich auf seine Beine, rutschte immer wieder weg. "Deku!", rief er ihm dennoch panisch hinterher, doch der Kleine war verschwunden. Ließ ihn einfach alleine zurück.

 

Hatte er gerade mit ihm Schluss gemacht?

Was hatte er falsch gemacht, dass er ihn jetzt verlor?

 

Dabei wollte er ihm doch seine Liebe gestehen..

 

 

~°~•♥•~°~

 

 

 

 Da ich die ganze Woche im Kopf hatte, dass ein Heartbeat Kapitel kommt dachte ich mir laden wir einfach eines hoch xD Jah jetzt kommt tatsächlich ein wenig Drama.. aber ich befürchte nicht so wie ihr es erwartet.

Lasst euch überraschen <3

Wir lesen uns nächste Woche bei der Heartbeat-Woche!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2022-02-05T21:34:47+00:00 05.02.2022 22:34
Omg ich bin überwältigt von den Kapiteln und kann das nächste schon gar nicht erwarten.


Antwort von:  Seiyna-chan
06.02.2022 10:31
dankeschön <3 Ich glaub in Hearteat wirds nie langweilig. Ich hoffe ich kann dich weiterhin begeistern :*


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