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Blue Moon

von

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Die Geburt zweier Jungen

„WIE KANN DAS PASSIEREN! UNMÖGLICH!“

Wütend ließ König Vegeta seine Fäuste auf seinen Schreibtisch fallen, so dass die gewaltige Mamor-Platte brach. Dokumente flogen umher, Schreibutensilien kullerten über den Boden und durch den Lärm aufgeschreckt, stürmten die Wachen durch die Tür.

Sie sahen den König mit zusammengebissenen Zähnen und knurrend über den Überresten seines Tisches stehen.

„Räumt den Dreck weg“ befahl er den Wachen und verließ stampfend den Raum.

Er musste sich bewegen, musste diese Enge seiner Räumlichkeiten verlassen und nachdenken.

Kaum hatte er sein Gemach verlassen, als sich Nappa, sein stärkster Mittel-Klasse-Krieger an seine Fersen heftete. Der gleichaltrige Krieger kannte das Gemüt seines Herrschers und verkniff sich jede Frage. Er wusste, sein König brauchte einen Moment um sich zu beruhigen und würde sich gegebenfalls an ihn richten.
 

Der König marschierte durch die Gänge.

Jede Wache stand bei seinem Anblick stramm und hielt den Blick furchtsam gerade.

Die schlechte Laune ihres Herrschers war unübersehbar; dabei war der Mann schon an gewöhnlichen Tagen kein angenehmer Zeitgenosse.

König Vegeta achtete nicht auf seine Umgebung. Zu sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt und diesem unverfrorenen Affront.

Er hatte Könige geknechtet, Rassen ausgelöscht und Planeten vernichtet.

Wer es wagte, sich ihm und seinen Krieger in den Weg zu stellen, hatte immer den Kürzeren gezogen.

Wer hätte gedacht, dass eine Bedrohung aus seinen eigenen Reihen stammen würde?!

Eine Kampfkraft von 10.000, als Neugeborenes?!

Als er den Bericht las, hatte er zweimal nachsehen müssen, weil er seinen Augen nicht traute. Das konnte doch nur ein Schreibfehler sein. Vielleicht waren die Scouter kaputt? Aber wenn nicht…

Sein Spion hatte ihm die Meldung bestätigt und er war dementsprechend gereizt.

Ein Säugling, dass stärker war als der ältere Thronerbe!

Dass nicht mal zur königlichen Familie gehörte!

Der Herrscher knurrte wütend.

Nappa vergrößerte aus Vorsicht den Abstand zu ihm.
 

Sein Weg führte den König zu einem weißen, kuppelförmigen Gebäude.

Abgesehen von den Spalierstehenden Wachen, liefen nur die in weißen Gewändern gehüllten Ingenieuren herum, die beim Anblick ihres Herrschers schnell das Weite suchten.

König Vegeta kümmerte sich nicht um das Kleinvieh, sondern betrat eine Kontrollbrücke. Die dort arbeitenden Forschern konzentrierten ihren Blick auf den Raum unter sich, der mittels dicker, durchsichtiger Fenster abgetrennt war.

Beim Geräusch der sich öffnenden, elektronischen Tür drehten sich ein paar um und keuchten furchtsam auf.

Sofort verbeugten sich alle Ingenieure vor ihrem strengen Gebieter.

Ungeduldig winkte er ab und rief den Leiter der Abteilung zu sich.

„Wie sehen die Ergebnisse aus?“

„Sehen Sie selbst, Majestät. Der Junge macht sich großartig.“

Die Männer näherten sich dem Fenster und sahen nach unten.

In einem abgesicherten Raum stand ein kleiner Junge in blauer Overall, mit weißen Handschuhen und Schuhen, inmitten grüner Leichenteile und zeigte ein siegeslustiges Lächeln.

„Wie lautet seine aktuelle Kampfkraft?“ wollte der König wissen.

„Bei etwa 3.500, Majestät. Für ein fünfjähriges Kind ist das eine außerordentliche Leistung“ erklärte der Abteilungsleiter. Der Herrscher grunzte nur abfällig.
 

Bis zum gestrigen Tag war er mit der Leistung seines Sohnes sehr zufrieden gewesen.

Bis er diese Nachricht erhalten hatte…schon war alles anders und ein Powerlevel von 3.500 erschien ihm schwach.

Verdammte 10.000!

König Vegetas Hände ballten sich vor unterdrückten Zorn zu Fäusten.

„Er kämpft gegen die Pflanzenmänner? Wie viele schafft er derzeit gleichzeitig? Gibt es noch stärkere Gegner?“ fragte er.
 

Die Pflanzenmänner, auch Saibamen genannt, waren eine Spezies, die sie von einem Eroberungsfeldzug mitgenommen hatten; minderintelligente Wesen mit grünen, gedrungenen Körpern, die eine ähnliche Kampfkraft wie Unterklasse-Saiyajins aufwiesen.

Zuerst hatte man überlegt, sie als Fußvolk bei Eroberungen einzusetzen, aber die Saiyajins kämpften lieber selbst als es andere zu überlassen.

Dafür hatte der König eine andere nützliche Möglichkeit für sie gefunden: als Sparringspartner für seinen Sohn.

Seitdem er aus seiner Brutkapsel geschlüpft war, hatte der Thronerbe täglich gegen sie gekämpft und getötet. Seinen ersten Kampf mit drei Jahren gegen einen Pflanzenmann hatte er instinktiv bestritten; knurrend und mit roher Gewalt. Diesen Kampf hatte er erfolgreich, wenn auch schwer verletzt, gemeistert und seinem Vater bewiesen, dass er das Talent zum Elitekrieger besaß.

Jede Verletzung machte ihn stärker; jeder Fehler wurde nur einmal gemacht.

Auf diese Weise konnte sein Sohn ungehindert seine Kraft einsetzen und das Töten üben; ohne sich gegenüber anderen Saiyajins zurückhalten zu müssen. Früher als Gleichaltrigen lernte er das Kämpfen gegen stärkere Gegner und erzielte dadurch große Fortschritte, die sich im Steigen seines Powerlevels bemerkbar machten.
 

„Momentan habend die Saibamen eine Kampfkraft von 900-1.000. Durch unsere Züchtungen werden sie aber immer stärker. Wir gleichen den Schwäche-Unterschied durch die Anzahl aus. Prinz Vegeta hat eben fünf von ihnen gleichzeitig erledigt und wir wollten die gleiche Anzahl noch mal reinschicken“ erklärte der Abteilungsleiter und unterbrach König Vegetas Gedanken.

Auf ein Signal von ihm, drückte sein Untergebener auf einen Knopf.

Eine Tür öffnete sich und fünf Saibamen stürmten auf den kleinen Jungen zu.

König Vegeta sah ausdruckslos zu, wie der Junge sie einzeln umbrachte.

Das war zu wenig. Der Junge musste schneller und stärker werden. Das war seine einzige Chance, um sich nicht einholen zu lassen.

„Schickt sofort noch mal zehn rein. Falls er die auch tötet, sollen sich ein paar der Wachen mit ihm duellieren. Das Trainingspensum wird verdreifacht“ befahl er und drehte sich um.

„Wollen Sie nicht mit ihm sprechen?“ wagte ein weiblicher Ingenieur einzuwerfen.

„Wieso das?“ knurrte er genervt und verließ den Raum.
 

König Vegeta marschierte zurück zum Palast; Nappa still in seinem Fahrwasser.

Er versuchte, seinen Gedanken und seinen Puls zu beruhigen und blieb auf einem ruhigen, abgeschiedenen Balkon stehen. Nachdenklich schaute er nach unten auf seine Stadt.

Die weißen, runden Häuser leuchteten in der Sonne, aber seine Gedanken beschäftigten sich mit der Zukunft und nicht mit der Aussicht.

Der Kleine konnte gefährlich werden; für ihn und seinen Sohn.

Wenn er bereits jetzt so ein Powerlevel aufwies, würde er in ein paar Jahren…er konnte es sich kaum vorstellen, wie stark er dann wäre.

Am liebsten würde er in die Babystation marschieren und das Baby töten, solange es sich noch nicht wehren könnte.

Aber was würde sein Volk dann denken?

Das Töten eines saiyanischen Kindes, dessen Stärke ein neues Zeitalter einläuten könnte?

Eine so offensichtliche Reaktion aus Furcht und das von ihrem Anführer?! Beschämend!

Seine politischen Gegner könnten dieses Anzeichen von Schwäche für einen Putsch nutzen.

Dafür hatte er gerade keine Zeit. Er hatte Wichtigeres zu tun als sich mit dem Bekämpfen von Möchtegern-Königen zu beschäftigen.

Nein, so verführerisch der Gedanke war, er konnte ihn nicht töten, aber er war gezwungen Maßnahmen treffen, solange er noch die Zeit dazu hatte.

Der Prinz war fünf Jahre älter; mit mehr Kampferfahrung und einem intensiveren Training könnte er den Kräfte-Vorsprung einholen. Mehr Saibamen, mehr Training, mehr Schmerz ….

Aber war Stärke alles?

König Vegeta strich sich geistesabwesend über seinen Bart.

Die Erkenntnis traf ihn, dass man manche Gegner nicht mit purer Gewalt aus dem Weg räumen konnte. Dies war bislang die bevorzugte Lösung der Saiyajins gewesen, aber die Situation war komplizierter. Sie verlangte Fingerspitzengefühl.

Er sah seinen Sohn als sicheren Thronanwärter an, aber im Falle eines stärkeren Konkurrenten…sollte man vielleicht besser seinen Kopf einsetzen und nicht seine Muskeln.

Vielleicht war Training nicht alles. Am Ende war Prinz Vegeta vielleicht der stärkste Saiyajins, aber das Universum war groß. Eine Arroganz, die nur auf Kraft beruhte, konnte sich schnell in ein zweischneidiges Schwert wenden und einen selbst verletzen, sobald er auf eine unbekannte, mächtigere Rasse traf.

Der König erkannte damit auch seinen eigenen Fehler: er selbst stand doch ebenfalls unter dem Zwang aufzupassen, dass sein Stolz ihm nicht in die Quere kam und ihn impulsiv handeln ließ.

Der Prinz brauchte mehr als nur Stärke: List und Tücke; Strategiedenken und Wissen; Selbstdisziplin und Weitblick. Er musste seine Männer führen und ihren Fähigkeiten gemäß einsetzen. Er musste nach gegebener Situation vielleicht sogar lächeln und den Kopf neigen, in gespielter Demut.

Diese Fähigkeiten besaß Prinz Vegeta nicht.

Noch nicht.

Aber er würde es lernen.
 

Der König lächelte.

Ein Plan formte sich in seinen Kopf, der ihn beruhigte und einen neuen Weg zeigte.

Er würde den Vater des betreffenden Jungen befördern und ihn einen hohen Posten in seiner Nähe geben. Er war nicht besonders stark, aber wohl recht gebildet; vielleicht eine Position als Kanzler ohne Befehlsgewalt.

Auf diese Weise hatte er Vater und Sohn immer im Blick.

Behalte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher…

Ein Fehler und Vater und Sohn würden beide dafür bezahlen. Niemand würde den König Vorbehalte machen können, wenn er seine Untergebene für ihr Versagen bestrafte.
 

Da die Mutter des Jungen gestorben war, würde das Baby garantiert die nächsten drei Jahre im Brutkasten verbringen.

Damit hatte er drei Jahre Ausbildungszeit für den Prinzen gewonnen.

Das nächste Tatakai fand in einigen Monaten statt und Prinz Vegeta würde es ohne Probleme dominieren. Die älteren Kinder waren kein Gegner für ihn.

Mit dieser öffentlichen Zuschaustellung seiner Kraft wäre er als Krieger akzeptiert und erhielt das Recht, den Planeten für Missionen zu verlassen.

Dadurch konnte der Prinz neue Erfahrungen sammeln. Das Kennenlernen von andere Alien-Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften würde ihn auf verschiedene Situationen vorbereiten.

Zusätzlich brauchte er Lehrer für eine höhere Bildung; nicht nur fürs Lesen, Schreiben, Rechnen.

Der König überlegte fieberhaft, welche Männer in seinem Gefolge dafür geeignet waren. Notfalls musste er noch einige Lehrer von anderen Planeten anfordern. Aber das sollte kein Problem sein. Diese kenntnisreichen, klugen Männer würden den Prinzen bilden und formen.

Ja, Klugheit und Stärke, in perfekter Kombination.

Prinz Vegeta hatte die Unterstützung des Königs, Essen, Ausrüstung, Lehrer, Ärzte, aber was hatte der Junge?

NICHTS und er würde dafür sorgen, dass es so blieb.

Was nütze ein großes Talent, wenn es brach lag?

Prinz Vegeta würde die nächste Generation anführen; niemand sonst.

Dieser Sayajin namens Broly würden ihnen dienen oder sterben.

Seine Kraft würde im Dienst der königlichen Familie stehen und ihnen nützen.

König Vegeta lachte laut auf.

Sein Plan war genial.

Zuversichtlich drehte sich König Vegeta um und sah zu seinen treuen Leibwächter Nappa hin, der seine Umgebung wachsam im Auge behielt.

Ein Gedanke kam auf.

Krieger oder nicht, als kleines Kind brauchte Prinz Vegeta immer noch einen Begleiter und Aufpasser.

Alleine konnte er ihn nicht wegschicken. Jemand musste ein Auge auf ihn haben; jemand, der stark genug war um ihn Paroli zu bieten. Der erfahren war und loyal.

Wer wäre dafür besser geeigneter als sein stärkster Mittelklasse-Krieger?

Nappa wäre darüber nicht erfreut, aber seine Meinung interessierte den König nicht.
 

Erleichtert sah Nappa, dass sich die Stimmung des Königs deutlich verbessert hatte, obwohl sein Lachen einem Angst einflößen konnte.

Die schlechte Laune hatte vermutlich mit dem Wunder-Kind zu tun, von dem er gehört hatte. Aber König Vegetas entspannte Miene sagte dem erfahrenen Krieger, dass dieser Knabe nicht mehr als Problem angesehen wurde.

Vorfreudig sah Nappa seinen Befehlshaber an.

„Nappa, als mein treuster Krieger, habe ich eine ehrenvolle Aufgabe für dich“ begann er bedeutungsvoll. Sein Lächeln war unheilvoll.

Über Nappas Haut lief ein erwartungsvolles Zittern. Er kniete sich hin, den Befehl abwartend.

„Du wirst ab sofort der neue Begleiter des Kronprinzen sein“ befahl der König. „Sei sein Leibwächter, sein Ratgeber, sein engster Vertrauter. Hab ständig ein Auge auf ihn.“

Es dauerte einige Sekunden, bis Nappa begriff.

Er sollte ein Babysitter werden?

Er sah überrascht hoch.

„Ich soll den kleinen Rotzbengel…äh, den Prinzen begleiten?“ fragte er fassungslos nach.

König Vegetas Grinsen wurde breiter. Er nickte.

„Ihr werdet bestimmt wundervolle Freunde“ prophezeite er spottend.

Nappa fragt sich verzweifelt, welchen Fehler er in letzter Vergangenheit verbrochen hatte.
 

„Also das ist unser neuer kleiner Bruder, Kakarott“ sagte Radditz und starrte nachdenklich auf die mannshohe Brutkapsel, die in einer Ecke des Hauses stand.

In dem eiförmigen durchsichtigen Behälter schwamm in einer hellblauen Flüssigkeit ein Säugling mit schwarzen Haaren und Affenschwanz.

Seine kleine Schwester stand neben ihn und war von diesem Anblick tief beeindruckt.

Fasziniert blickte sie auf den schlafenden Jungen.

Ihr Vater stand mit verschränkten Armen hinter ihnen, während Gine damit beschäftigt war, einen Vorhang anzubringen, damit der Junge einen geschützten, dunklen Bereich im Haus erhielt.

„Er sieht ja nicht gerade schlau aus“ murmelte Radditz; leider zu laut, weshalb er eine Kopfnuss von seinem Vater erhielt.

„Ist er wenigstens stark?“ fragte er und während er sich über die Beule am Kopf strich, nutzte er schnell seinen Scouter.

Das Ergebnis war ein Kampflevel von Zwei.

„Oh Shit…“ sagte Radditz, wieder zu laut und hörbar für alle.

Dafür erhielt er eine weitere Kopfnuss.
 

Bardock rieb sich deprimiert über die Augen.

Ein Kampflevel von Zwei und dass bei seinem letzten Kind.

Er hätte mit der Vasektomie besser warten sollen.

Bulmas schwache Kampfkraft konnte er entschuldigen, da sie ein Mädchen mit blauen Haaren war. Sie war eine außergewöhnliche Saiyajin; da konnte er das schwache Level verzeihen.

Radditz hatte leider Recht: der Kleine sah nicht besonders gewitzt aus und sein Level war kaum vorhanden.

Es wurde nur schlimmer mit seinem Nachwuchs, nicht besser.

Die größte Demütigung war Kakarotts Bettnachbar gewesen, ein Junge mit einem Kampflevel von 10.000 und dabei war sein Vater auch nur ein Unterklasse-Krieger.

Wenigstens hatte sein Sohn dem Bengel zum Heulen gebracht, das war ja wenigstens etwas.

Bardock konzentrierte seinen Blick wieder auf den schlafenden Säugling.
 

Gine sprang vom Hocker und sah stolz auf ihr Werk. Der Vorhang sah gut aus.

Als sie sich zu ihrer Familie umdrehte, fiel ihr Bardocks säuerliche Miene auf.

Angesichts Radditzs Bemerkungen über Kakarotts Kampfkraft, erkannte sie auch den Grund.

Sie wurde wütend.

Bardock schien gerne zu verdrängen, dass es zu seiner Kindheit keine Scouter gegeben hatte.

Ihre Generation hatte einige Jahre Zeit gehabt bevor sie ihre Fähigkeiten in einem Tatakai oder Ähnliches oder Beweis stellen mussten. Aber wegen den blöden Scoutern fingen die Saiyajins schon an, die Säuglinge auszusortieren ohne ihnen eine Chance zur Entwicklung zu geben.

Hätte Bardock zur jetzigen Zeit die Chancen bekommen wie damals?

Wäre seine Kampfkraft außergewöhnlich hoch gewesen?

Gine bezweifelte das. Sie kannte ihren Gefährten schon seit Jahren. Sie hatte miterlebt, wie er in vielen Kämpfen an seine Grenzen gekommen war und sie überwunden hatte.

Er hatte nie aufgegeben, egal was stärkere Krieger zu ihm gesagt hatten und ihnen bewiesen, dass Unterklasse-Krieger nicht schwächer sein mussten als höhere Klassen.

Also sollte er seinen Sohn gefälligst ebenfalls diese Chance geben!

Gine trat zu ihrer Familie und verschränkte wütend die Arme vor der Brust.

„Hör gefälligst auf, ihn so abfällig anzusehen, Bardock“ zischte sie gereizt. „Manche Kinder entwickeln sich schnell, andere langsam. Wir werden unseren Sohn diese Möglichkeit geben. Wenn du so sehr auf Stärke bedacht bist, dann geh doch auf einen Planeten mit ständigen Vollmond und lebe dort als Ozaru, du blöder Riesenaffe.“

Bardock zuckte zusammen bei ihren Vorwurf und die Kinder drehten vorsichtig ihre Köpfe zu ihren Eltern um. Gines ungewöhnlicher böser Blick und ihre wütende Stimme ließen nichts Gutes erwarten.

„Gine, ich habe doch nichts gesagt“ rechtfertigte er sich.

„Aber gedacht; das habe ich dir angesehen.“

„Äh, naja, du musst doch zugeben, eine so niedrige Kampfkraft…“ Bardocks Einwand verstummte angesichts Gine wütender Blick.

„Als ob du bei deiner Geburt besser gewesen wärst“ warf sie ihm vor.

„Woher soll ich das wissen? Bei meiner Geburt gab es doch noch keine…“

„EBEN!“ unterbrach sie ihm. „Das ist der Punkt und deine Eltern haben dich auch nicht im Wald oder auf einen einsamen Planeten ausgesetzt.“

„Gine, beruhige dich, ich will ihn doch nicht aussetzen. Wie kommst du…“

„Dass wir ein weiters Kind haben, sollte ein freudiges Ereignis sein und du machst es kaputt“ unterbrach sie ihn ein weiteres Mal und langsam füllten Tränen ihre Augen. „Mein Körper schmerzt von der Geburt, in meinen Brüsten sammelt sich Milch und drückt unangenehm und ich darf mein Baby nicht in den Arm nehmen. Stattdessen schwimmt es in dieser blauen Brühe und du… du freust dich nicht.“

Sie schniefte und wischte sich die Tränen ab, die an ihren Wangen herabrollten.

Ihre Familie sah sie besorgt an. Bardock war wie erstarrt und wusste nicht, was er tun sollte.

Gien fing an, sich ihres unkontrollierten Gefühlsausbruchs zu schämen und dass sie vor ihren Kindern anfing zu weinen. Die Tränen wollten aber nicht aufhören. Sie drehte sich um und lief aus dem Haus.

Radditz und Bulma sahen ihren immer noch geschockten Vater strafend an.

Was fiel diesem ungehobelten Klotz ein, ihrer Mutter so zu verletzen?!

„Papa“ begann Bulma langsam und sah ihren bestürzten Vater drohend an. „du solltest dich sofort bei Mama entschuldigen.“

„Ja, aber; wieso…“ stammelte Bardock. Er kapierte nicht, welcher Wirbelsturm gerade hereingebrochen war und seine Gefährtin in ein Häuflein Elend verwandelt hatte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sie zum letzten Mal weinend gesehen hatte.

„Wenn du ihr nicht sofort folgst, habe ich dich nicht mehr lieb“ drohte seine Tochter, weil ihr Vater sich immer noch nicht bewegte.

„Und Mutter wird dir nichts mehr zum Essen machen und du darfst draußen schlafen“ fügte sein Sohn hinzu.

„Kleine Kinder sollten sich nicht in Dinge einmischen, von denen sie keine Ahnung haben“ knurrte Bardock, fing aber endlich an, sich zu bewegen und eilte nach draußen.
 

Die Kinder drehten beruhigt ihren Kopf wieder zu ihrem schlafenden Bruder.

„Ehrlich gesagt, ich bin enttäuscht. Ich dachte, ich bekäme einen Bruder, gegen den ich kämpfen kann“ sagte Radditz seine Meinung geradeheraus. Er sah zu seiner schweigsamen Schwester hin und wartete auf ihre Antwort.

Sie wollte es nicht laut sagen, aber sie war auch enttäuscht.

Nicht wegen seiner Schwäche, sondern weil Kakarott schwarze Haare hatte.

Es hatte sogar die gleiche zerstrubbelte Form wie die von Vater.

Sie rieb nachdenklich eine Strähne ihres blauen Haars zwischen den Fingern.

„Seine Haare sind schwarz. Warum bin ich die einzige in der Familie, die blaue Haare hat?“ fragte sie ihren Bruder.

Der zuckte ratlos mit den Schultern.

„Du bist auch die einzige, die blaue Augen hat“ fügte er ehrlich hinzu. „Ich habe bislang keinen Saiyajn mit der Farbe gesehen.“

Ein Umstand, der Bulma nicht tröstete.

Radditz verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf und drehte sich gelangweilt ab.

„Ist doch egal“ sagte er. „Wenn Kakarott geschlüpft ist, kannst du ja mit ihm spielen. Es gibt endlich jemand in der Familie, der sogar schwächer ist als du.“

Bulma horchte auf.

So hatte sie es noch nicht gesehen.

„Wann kommt er denn raus?“ fragte sie neugierig.

Wieder zuckte Radditz mit den Schultern.

„Vielleicht in sechs Monaten, vielleicht in einem Jahr. Da sind sich unsere Eltern noch nicht sicher. Wahrscheinlich wollen sie erst wissen ob du ein guter Babysitter bist. Schließlich bist gerade mal drei Jahre alt.“

„Mama sagt, ich wäre sehr reif für mein Alter. Außerdem werde ich bald vier“ erwiderte Bulma. „Und du bist erst sieben, also spiel dich nicht so auf.“

Radditz lächelte spöttisch.

„Egal, solange der kleine Schwächling kein anständiges Powerlevel erreicht, interessiert er mich nicht. Du kannst dich um ihn kümmern. Er wird dir bei der Schwäche ja keinen Ärger machen. Du brauchst mich dann ja nicht“ sagte er mit einem Blick auf seinen Scouter. „Da habe ich Besseres zu tun.“

Der Scouter zeigte für Bulma einen Wert von 95 an. Normalerweise waren Kinder ihres Alters mindestens doppelt so stark.

Damit war für Radditz das Thema abgeschlossen und er verließ die Hütte.

Bulma konzentrierte ihren Blick wieder auf ihren kleinen Bruder.

Sie hatte jetzt einen großen und einen kleinen Bruder. Dass Kakarott so schwach war, fing ihr an zu gefallen. Radditz hatte sich immer beschwert, weil sie zu langsam für ihn war.

Aber für Kakarott wäre sie die große, starke, schlaue Schwester.

„Mein kleiner Bruder…“ flüsterte sie und lächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sama-chan
2019-11-22T20:28:28+00:00 22.11.2019 21:28
Wer ist das mit der Kampfkraft von 10000? Broly?
Und Bulma und Gine sind so ein tolles Team! Bardock kann von Glück sagen, dass es früher keinen Scouter gab - dieser Prolet! 😝
Antwort von:  Rikarin
23.11.2019 10:18
Genau; habe absichtlich die Beschreibung etwas ungenau gemacht.
Mir ist beim schreiben aufgefallen, wie ähnlich Kakarotts und Broly herkunft ist und habe daher die Namen Paragus und Broly nur sparsam eingesetzt, damit man als Leser überlegt, von wem ich sprechen könnte
Von:  CharlieBlade1901
2019-11-22T20:01:10+00:00 22.11.2019 21:01
Charlie: „Bardock und Frauen. Da könntest du genauso gut ein Pferd tanzen beibringen der würde es nicht begreifen.“
Von:  Yxcyxc
2019-11-22T16:53:18+00:00 22.11.2019 17:53
Das Kapitel hat mir super gut gefallen. Ich mag die Art wie du schreibst, sehr bildlich und genau. Ich kann mir die Szenen sehr gut vorstellen! Ich bin gespannt wie es weiter geht! LG


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