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Blue Moon

von

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Erste Worte

Ein Jahr später…

Bardock kontrollierte seine Ausrüstung.

Der neue Scouter funktionierte ausgezeichnet, seine Rüstung saß gut, seine Vorräte würden für den Hinflug schon ausreichen und sein Herz klopfte aufregt. Zum ersten Mal nach langer Zeit würde er den Planeten verlassen, um mit seinen Kameraden auf Mission zu gehen. Er packte die letzten Sachen ein und schnürte den Sack zu.

„Vater, wann gehst du?“ fragte ihn sein Erstgeborener, der sich ins Zimmer reingeschlichen hatte.

Beeindruckt von seinem kampfbereiten Vater in seiner Rüstung, stand Radditz am Eingang.

„Ich fliege gleich los“ erklärte Bardock und sah auf seinen Sohn herab. Der sonst so vorlaute Bengel sah untypisch still aus. Er schien etwas auf dem Herzen zu haben, was er aber nicht mitteilen konnte.

Bardock setzte sich auf das Bettgestell und bedeutete ihn mit einer Handbewegung, näher zu kommen.

„Ich hab etwas für dich. Hier, das ist mein alter Scouter, den kannst du haben“ sagte er leise.

Radditz konnte das Strahlen nicht unterdrücken, als sein Vater ihm persönlich den Scouter befestigte und ihm erklärte, wie er ihn nutzen konnte.

Bardock lächelte kurz wegen seiner Aufgeregtheit, wurde dann aber ernst.

Behutsam legte er eine Hand auf die kleine Schulter.

„Hört zu, Sohn, ich werde versuchen, so schnell wie möglich wieder zu kommen. Aber solange bist du für das Haus verantwortlich. Du musst auf deine Mutter und deine Schwester aufpassen“ erklärte er.

Radditz nickte. Ihm war der Wichtigkeit seiner ersten eigenen Mission bewusst, die er mit kindlichem Ernst erfüllen wollte.

„Man hat nach Gine verlangt. Schon bald muss sie ihre Aufgabe für den Stamm erfüllen und wird tagsüber nicht hier sein. Dann ist es umso wichtiger, dass du deine Schwester beschützt. Wenn der Scouter fremde Energien zeigt, versteckst du dich mit ihr im Wald; wie wir es geübt haben“ wiederholte Bardock.

Wieder nickte Radditz.

„Gut, dann mach ich mich auf den Weg, du kleiner Scheißer“ lachte Bardock und strubbelte ihm zum Abschied über den Kopf.

Verlegen fing Radditz an, sein langes Haar zurecht zu glätten, während sein Vater seinen Reisesack schulterte und nach draußen ging.

Auf einem Felsen saß Gine und säugte ihre Tochter. Bardock beugte sich zu ihr runter.

Während er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte, verdrehten sich ihre Saiyajinschweife für einen schnellen Moment.
 

Gine winkte ihren Mann hinterher, der sich beeilen musste, um pünktlich die Startrampe zu erreichen. Aber er war ein schneller Flieger; er würde es schaffen.

Sie schaute zum wolkenbedeckten Himmel und seufzte.

In wenigen Tagen musste sie ihre Aufgabe beim Essensdienst antreten und ihre Kinder alleine lassen. Erst in den Abendstunden würde sie wieder heimkommen.

Der weite Weg zum Dorf würde sich jetzt als hinderlich erweisen.

Sie sah sich um.

Bardock und sie hatten nach der Nacht des blauen Mondes ihre Sachen gepackt und sich eine neue Hütte in den Bergen gebaut. Radditz hatte den ungeplanten Umzug gut eingesteckt, obwohl ihm die seltsame neue Schwester zuerst komisch vorkam.

Behutsam hatte sie ihm den Grund für ihren Umzug erklärt. Radditz hatte unverständlich die blauen Haare berührt und ihren blauen Saiyajinschweif.

„Sie sieht komisch aus“ hatte er gelacht, aber keinen Fehler darin gesehen.

Bardock war daraufhin strenger vorgegangen.

„Sie ist eine von uns und niemand nimmt uns etwas weg. Das ist deine kleine Schwester und du wirst sie beschützen“ hatte er ihn angeblafft.

Das Gerücht, dass Gine wegen den Verlust ihres Kindes halb wahnsinnig geworden war, hatte dafür gesorgt, dass sie von Besuch verschont geblieben waren.

Niemand hatte sich um das kleine Paar mit ihren Sohn gekümmert, dass sich außerhalb des Dorfes eine neue Wohnstätte gebaut hatte und nur Bardock hatte ihre Essensrationen abgeholt. Sie hatten die ruhige, friedliche Zeit gut für die Aufbau der Hütte nutzen können. Es war klein und einfach gehalten, aber die zwei Stockwerke waren sorgsam aufgebaut worden. Die Außenwände waren mit Lehm verputzt und innen waren die Räume teilweise durch helle Vorhänge abgetrennt worden. Die Kochstätte im Erdgeschoss besaß zwei Herdplatten und einen großen Ofen und im Haus stand ein breiter Tisch aus einer Steinplatte mit einfachen hölzernen Stühlen. Dank der kleinen Quelle hatten sie frisches Wasser und sie hatten einen kleinen, flachen Badeteich angelegt.

Radditz hatte sein eigenes kleines Zimmer und konnte immer noch jeden Tag zu seinen gleichaltrigen Freunden laufen, auch wenn der Weg länger war. Noch war er zu jung und zu schwach, um fliegen zu können.

„Das wird dich nur stärker machen, wenn du jeden Tag die Strecke rennst“ hatte Bardock ihn motiviert.

Sie seufzte.

Bardock vermisste seine Kampfeinsätze. Sie waren es, die ihm seinen Lebenssinn gaben.

Als er sich wieder zum Einsatz gemeldet hatte, hatte man auch nach ihr gefragt. Sie konnten die zusätzlichen Rationen gut gebrauchen, bei der Menge, die ihre Männer aßen.

„Radditz, passt du auf Bulma auf, während ich das Mittagessen zubereite?“ fragte sie ihren Sohn, der mit seinem neuen Scouter spielte.

Der kleine Saiyajin grummelte wegen der langweiligen Aufgabe, kam aber zu ihr und nahm seine Schwester auf die Arme.

„Geht in den Schatten und spielt dort“ sagte sie und strich ihm zum Abschied über die Wange.

„Mit ihr kann man doch nicht spielen“ murrte Radditz unzufrieden und setzte sich mit Bulma unter einen Baum.

Sie war so langweilig.

Er stupste sie mit seinem Schweif an und sofort fing sie an zu giggeln und danach zu greifen, aber er war schneller. Kaum dass er ihre kleinen Finger spürte, entzog er sich ihr.

Trotz ihres Versagens lachte sie hell.

Radditz musste zugeben, dass er dieses Geräusch mochte, aber eigentlich wollte er am liebsten zu seinen Freunden eilen und seinen neuen Scouter zeigen.

Ihm wurde plötzlich klar, dass die Spielzeit mit ihnen in den nächsten Tagen zum Erliegen kommen würde. Wenn seine Mutter arbeiten war und auch sein Vater nicht da war, dann musste er auf die kleine langweilige Schwester aufpassen und konnte nicht zum Spielen fort.

„Mist“ grummelte er.

Aber vielleicht konnte er ja Bulma mitnehmen?

Er könnte sie bei der Mutter abladen, die nicht arbeiten musste; da gab es eine im Dorf, die war nett und kümmerte sich gerne um die Kinder der berufstätigen Mütter.

Er beugte sich über sie und schnitt Grimassen.

Bulma giggelte hell auf.

„Los, Bulma, sag mal „Radditz““ forderte er sie auf.

„´Adits“ kam es aus ihren Mund.

„Nicht schlecht, noch mal: Radditz“ wiederholte er.

„Brrraditz“ brabblete Bulma vergnügt.

Radditz gab nicht auf und wiederholte geduldig die Worte.
 

Als Gine zum Essen rief, konnte Bulma den Namen ihres großen Bruders richtig aussprechen, genauso wie die Worte „Mama“, „Essen“ und „Lecker“.

Gine war verwundert, dass ihr Baby so schnell lernte, aber auch sehr stolz.

Sie legte Radditz seine Portion auf den Teller und fing an, Bulma mit einem Brei zu füttern.

„Mutter, kann ich nicht mit Bulma ins Dorf gehen und sie einer der Mütter zum Betreuen geben?“ fragte Radditz vorsichtig.

Gine seufzte und stellte das Schlüsselchen Brei wieder auf den Tisch, um ihren Sohn anzusehen.

„Radditz, ich weiß, dass wir viel von dir verlangen, aber… du hast dich mittlerweile an Bulmas Ausshen gewöhnt, aber für die anderen wird es schwieriger sein. Wir sind ihre Familie, aber andere Saiyajins werden sie nicht akzeptieren. Sie könnten ihr wehtun“ erklärte sie ihrem Erstgeborenen ihre Sorgen.

Radditz blieb das Essen im Hals stecken.

„Pass auf deine Schwester auf“ hatte sein Vater befohlen. Der Befehl klingelte in seinen Ohren.

„Bulma wird irgendwann größer und selbstständiger werden, aber trotzdem wird sie immer eine Ausgestoßene bleiben. Zu ihrem eigenen Schutz sind wir hierher gezogen. Du hast gute Chancen, eine hohe Position als Krieger zu erhalten, sobald du dich bewiesen hast. Du wirst gehen und reisen können, wohin du willst. Aber deine Schwester wird nie diese Chance erhalten“ sprach Gine weiter.

„Haare kann man färben, aber ihre Augen…zudem ist sie recht schwach für eine Saiyajin. Sie wird nie so stark werden wie du.“

Radditz schluckte das Stück Fleisch in seinem Mund runter und sah auf seine lächelnde Schwester.

Er wollte nicht, dass sie Schmerzen hatte.

Er wollte, dass sie immer so lächelte wie jetzt.

Wenn er deswegen in den nächsten Jahren weniger Zeit für seine Freunde hatte…er seufzte, sah aber seine Mutter aufmunternd an.

„Ich werde Bulma alle Wörter beibringen, die ich kenne“ sagte er, um von dem Kummer in ihren Augen abzulenken.
 

Drei Monate später kam Bardock von seiner Mission zurück. In seinem Reisesack hatte er ein paar Geschenke für seine Familie und interessante Lebensmittel von fremden Planeten.

Er landete ein paar Meter von der Hütte entfernt und checkte zur Sicherheit die Gegend, bevor er zu Fuß die letzten Meter ging.

Der Scouter zeigte ihm an, dass seine Familie draußen im Garten saß.

Radditz entdeckte ihn durch seinen eigenen Scouter als erstes und rannte aufgeregt auf seinen Vater zu. Respektvoll hielt er vor ihm inne und sah neugierig auf seinen Reisesack.

„Vater, was hast du uns mitgebracht?“ fragte er begeistert.

Doch bevor Bardock antworten konnte, hörte er ein lautes „PAPAAA“.

Mit großen Augen sah er zu, wie seine kleine Tochter humpelnd, aber selbstständig auf ihn zu lief und laut nach ihm rief; ein breites Lächeln in ihrem Gesicht und leuchtende Augen.

Bardock fühlte einen plötzlichen Stich in seinen Herzen und fasste sich an die Brust, während er gleichzeitig ratlos auf die kleine, auf ihn zu eilende Gestalt starrte.

Mitten auf dem Weg stolperte Bulma über ihre kurzen, pummeligen Beine und fiel um.

Die Älteren Anwesenden zuckten zusammen.

Aber Bulma stand eigensinnig auf und rannte den letzten Rest zu ihrem geliebten, wartenden Vater zu, bis sie an seinem Bein ankam und sich dort festhielt.

„Na, wenigstens bist du keine Heulsuse“ murmelte Bardock erleichtert.

Bulma setzte sich auf seinen Fuß und klammerte sich an sein Bein fest, während sie laut seinen Namen rief.

Fassungslos schaute Bardock auf seine Gefährtin, die lächelnd und ruhig als letztes zu ihm kam.

„Sie kann reden? Und laufen? Wie lange war ich fort gewesen?“ fragte er.

„Lange genug. Die nächsten Tagen kannst du dich um die Kinder kümmern und ich schlafe aus“ sagte sie und küsste ihn auf den Mund.

„So viel Spaß und du willst nicht daran teilnehmen“ spottete Bardock.

Er nutze seinen freiem Arm, um seine Gefährtin näher an sich zu ziehen und verlängerte die Begrüßung.

Radditz streckte abfällig die Zunge raus angesichts dieses ekligen Benehmens. Warum mussten sich die Erwachsenen immer küssen?

„Hört auf damit. Was gibt es zu essen?“ wollte er wissen und klammerte sich an die freie Seite seines Vaters, während Bulma ebenfalls lauthals nach seiner Aufmerksamkeit verlangte.

Bardock löste sich genervt von den Lippen seiner Frau.

„Also gut, lass uns reingehen, dann zeige ich euch, was ich mitgebracht habe“ sagte er und stapfte, mit Radditz auf den einen und Bulma auf den andere Fuß, ungehindert, aber mit vorsichtigen Schritten zur Hütte. Die paar Kilos mehr störten ihn da auch nicht mehr.

Begeistert hielten sich seine Kinder an ihm fest, während Gine breit lächelnd ihrer Familie folgte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ayumi_haneoka
2023-07-11T20:54:32+00:00 11.07.2023 22:54
Es ist so schön geschrieben ❤️🥹
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-07T08:38:20+00:00 07.12.2019 09:38
Bulma ist anscheinend nicht besonders stark aber ist lernt schnell sie ist schlau.

Radditz muß seine Schwester beschützen und das tut er auch .
Eine schöne kleine Familie
Von:  sama-chan
2019-11-07T07:05:20+00:00 07.11.2019 08:05
So ein tolles und idyllisches Familienleben! Da möchte man glatt mit am Abendbrottisch sitzen.
Warum habe ich nur das Gefühl, dass es nicht mehr lange so gut geht?.. 😅


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