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Das mörderische Krimidinner

von
Koautor:  Tilika

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Das Spiel ist aus

Kapitel 11 Das Spiel ist aus
 

Helena
 

Die Polizei stürmte das Zimmer. Es geschah alles so unglaublich schnell. Innerhalb weniger Sekunden füllte sich der Raum mit Menschen. Während ich einfach im Sessel saß und darauf wartete was passieren würde. Ich beobachtete die Polizisten wie sie sich regelrecht auf Andreas, aber auch auf Thomas stürzten. Auch Jorina wurde in Handschellen abgeführt. Es tat mir etwas leid für sie. Auf mich hatte sie wie eine wirklich nette Person gewirkt.

Trotz allem was passiert war und vor allem was sie getan hatte. Auf einmal trat eine Polizistin auf mich zu und ging leicht in die Knie, sodass wir nun auf Augenhöhe waren.

„Guten Morgen, mein Name ist Anja. Ich bin Polizistin“, stellte sie sich mir vor. Ich blickte sie an und nickte leicht.

„Helena“, erwiderte ich überfordert von der Situation. Die Dame nickte und stand wieder auf.

„Komm mit, ich bringe dich von hier weg. Es ist nun vorbei“, fuhr sie fort. Mit diesen Worten hielt sie mir ihre Hand hin. Zögernd ergriff ich diese und stand auf. Die meisten Polizisten waren damit beschäftigt das Gebäude zu untersuchen. Mehrere unterhielten sich mit Rafael, welcher lebhaft gestikulierte. Wir gingen durch das Esszimmer, ins Archive und von dort aus in die Galerie. Der Geheimgang hatte zu meiner Überraschung mehrere Abzweigungen. Eine zweite Tür, welche im geschlossenen Zustand fast vollkommen mit der Wand verschmolz, stand vor mir.

Nun war sie offen. Verschiedene offene Räume gab es dort. Sowohl einen Computerraum, als auch die Küche und eine Treppe, welche nach oben führte. Zusammen mit der Polizistin ging ich nach oben. Direkt zu einem Auto. Sie öffnete mir die Autotür und ließ mich einsteigen. Rafael tauchte nur wenig später auf. Die Frau stellte mir in der Zwischenzeit mehrere Fragen. Nicht nur zu dem was passiert war. Auch wollte sie wissen wie sie meine Eltern erreichen konnte. Einfach damit diese sich keine Sorgen mehr machen mussten. Der Blick von Rafael war unbezahlbar als er erfuhr wie alt ich wirklich war.

Mit dem Sonnenaufgang fuhren sie mich nach Hause. Eine Fahrt von der ich nicht mehr wirklich viel wusste. Die meiste Zeit hatte ich geschlafen. Jedoch ging es bereits auf die Mittagszeit zu als wir bei mir zu Hause ankamen.

Rafael versprach mir, dass er sich melden würde. Ich wäre schließlich eine wichtige Zeugin bei einem Verbrechen. Mehrere Minuten stand ich vor dem Haus, in der Hand ein Schreiben der Polizei. Man konnte es vergleichen mit einem Entschuldigungsschreiben von Mutti. Für die Arbeit damit ich wenigstens dort keine Schwierigkeiten bekam.

Ich dachte über alles nach was in den letzten Stunden passiert war und meine eigene Irrationalität. Nach all dem was passiert war, lagen meine eigenen Prioritäten einfach darauf keinen Ärger wegen meiner Abwesenheit zu bekommen. Mehrere Minuten brauchte ich um mich dazu zu bringen nach drinnen zu gehen. In Gedanken stellte ich mir eine Frage auf die ich während der gesamten Zeit keine Antwort erhalten hatte.

Warum ich, was hatte mich in die Ereignisse verwickelt? Ich war zu jung um in die Sache irgendwie involviert zu sein und für die anderen noch jünger. Dennoch hatte man mich entführt und sogar zur Detektivin gemacht.

Seufzend und gefrustet von meiner Ratlosigkeit ging ich nach oben. Einfach etwas essen und dann einfach nur noch schlafen. Sicher würden wir Antworten finden. Irgendwann bestimmt, doch nicht heute.
 

Jorina
 

„Dieses Mal gewinnst du nicht.“ Mit diesen Worten beendete Rafael seine Aussage. Schockiert blickte ich zwischen den zwei Polizisten hin und her. Er war tatsächlich am Leben. Wie konnte das sein? Er war doch tot gewesen. Wir hatten seine Leiche gesehen. Ich musste dabei helfen ihn in den Keller zu tragen. Dennoch stand er dort. Ruhig und lebendig hielt er die Pistole auf uns gerichtet. Bereit zu schießen sollte sich einer von uns rühren.

Langsam und ohne mich von der Stelle zu bewegen blickte ich zu Helena. Sie war im Grunde die einzige, welche nicht überrascht wirkte. Stattdessen machte sie auf mich einen richtig erleichterten Eindruck. Konnte es sein, dass sie es gewusst hatte? War sie Teil des Plans gewesen? Ich wusste es nicht, doch in diesem Moment traute ich es ihr wirklich zu. Sie war eine erstaunlich geniale Person.

„NEIN“, brüllte Andreas plötzlich. Gleichzeitig versuchte er sich trotz seiner Verletzung irgendwie aufzurichten und die letzten Meter zu Helena zurück zu legen.

„Ich lasse mich nicht jemanden wie dir und diesem Mädchen veraschen“, schrie er weiter. Plötzlich drehte er sich um und blickte direkt in Thomas und meine Richtung. Sein Blick wirkte einfach nur wahnsinnig.

„Verdammt, ich habe euch Jahre lang gedeckt. Jetzt macht endlich. Wenn ich falle, fallt ihr ebenfalls“, wetterte er weiter. Sofort ergriff ich Thomas Arm. Dieser nickte leicht, in dieser Sekunde fühlte es sich wie früher an. Damals, als wir keine Worte brauchten um uns zu verständigen. Plötzlich trat er zur Seite. Die Hände demonstrativ erhoben.

„Ich bin raus“, antwortete er ruhig.

„Du…du...du…miese Ratte! Verdammt, Maria. Du warst meine Verbündete. Wie kannst du nur so ruhig rumstehen“, brüllte Andreas lauthals. Sie weinte, doch gleichzeitig so, als würde sie sich am liebsten selbst auf den Polizisten stürzen.

„Wir waren niemals Verbündete. Du bist einfach ein wahnsinniges Arschloch“, zischte sie und schüttelte den Kopf. Sie wirkte sehr wütend und verbittert auf mich. Kurz dachte ich wie der tot ihrer Eltern sie dazu brachte mit ihm dieses Krimidinner auf die Beine zu Stämmen. Alles nur um die Mörder zu fassen.

„Hände hoch und keine Bewegung“, rief eine unbekannte Stimme. Schockiert blickte ich zur Tür. Viele Polizisten in voller Montur stürmten den Raum. Innerhalb eines Blinzelns hatte sich der Raum mit Polizisten gefüllt. Zwei stürzten sich sofort auf Andreas und verhafteten ihn. Trotz seiner Verletzung leistete er massiven Widerstand. Er versuchte sich immer wieder los zu reißen und auf Rafael zu stürzen. Dieser stand nach wie vor an der gleichen Position. Die Waffe hatte er jedoch gesenkt. Gleichzeitig sofort danach wurde Thomas verhaftet und auch ich wurde abgeführt. Seltsamerweise verspürte ich eine unglaubliche Erleichterung. Es war nun vorbei. Die ganze Heimlichtuerei der letzten Jahre hatte mit einem Mal ein Ende genommen.

Ich fragte die Polizisten, welche mich verhafteten nach dem Befinden meiner Kinder. Es machte mich unglaublich glücklich zu erfahren, dass es ihnen gut ging. Die Entführer hatten sich direkt nach meiner Entführung frei gelassen. Tränen der Erleichterung liefen mir über die Wangen. Sie waren in Sicherheit, es ging ihnen gut. Ich wurde zu einem Polizeiauto gebracht. Während ich sehen konnte wie auch die anderen zum Großteil der Überlebenden verhaftet worden. Auf einmal trafen sich Marias und meine Blicke. Sie sah mich mit einem Ausdruck an den ich nicht deuten konnte. Nicht ansatzweise so hasserfüllt wie ich sie bereits erlebt hatte. Sie war einfach nur resigniert. So als hätte sie aufgegeben. Plötzlich öffnete sie den Mund als wollte sie etwas sagen. Jedoch schüttelte sie zum Schluss einfach den Kopf. In diesem Moment fuhr das Polizeiauto los. Es war nun endgültig vorbei.



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