Zum Inhalt der Seite

Unmei no akai ito

Der rote Faden des Schicksals
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hört auf zu streiten!

Ich wurde von gedämpften Stimmengewirr geweckt. Wie lange ich geschlafen hatte konnte ich im ersten Moment nicht sagen. Das Zimmer lag immer noch im Halbdunkeln und meine Kopfschmerzen waren verschwunden.

Erleichtert atmete ich durch und setzte mich auf.

Genau in diesem Moment schob sich der Vorhang zur Seite und die Schwester sah mich an.

„Ah, du bist wieder wach. Was machen die Kopfschmerzen?“, fragte sie mit einem Lächeln.

„Sind vollständig abgeklungen...“, antwortete ich ihr.

Sie nickte und hielt mir ein Glas Wasser hin, welches ich direkt austrank. „Wie viel hast du gestern getrunken?“

Ich überlegte kurz und seufzte. „Zu wenig...“

„Dann werden die Kopfschmerzen wohl von zu wenig Flüssigkeit und der Hitze gestern entstanden sein. Denk bitte immer daran ausreichend zu trinken, auch wenn du keinen großen Durst verspürst...“, belehrte sie mich.

Ich nickte. „Ja, werde ich tun. Vielen Dank...“
 

Das Stimmengewirr wurde lauter und artete in einen Streit aus. Ich konnte Kacchans Stimme erkennen. Und Shôtos...

„Diese beiden...“, seufzte die Schwester.

Ich sah sie fragend an.

„Ich musste sie hinauswerfen, weil sie sich gezankt haben... Und das tun sie jetzt wohl immer noch...“, erklärte sie. „Du kannst übrigens gehen, wenn du möchtest...“

Ich nickte noch einmal und bedankte mich überschwänglich, ehe ich langsam aufstand.
 

Neben dem Bett stand mein Rucksack. Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich ihn mitgenommen hatte, hob ihn hoch und öffnete die Tür um das Krankenzimmer zu verlassen.

Im Flur war der Streit noch lauter. Ich ging unruhig in die Richtung, aus der ich die Stimmen hörte, bog um eine Ecke und sah schließlich Kacchan und Shôto.

Sie standen sich gegenüber, hatten sich halb ausgezogen, zeigten sich gegenseitig ihre Muttermale und schrien sich an.

„Ich sag es dir ein letztes Mal! Lass die Pfoten von ihm! Und das da kannst du direkt abwaschen! Er ist mein und wird es bleiben!“, keifte Kacchan mit roten Wangen. Seine Stimme war bereits kratzig.

Auch Shôto war laut, wenn auch nicht so laut wie Kacchan, doch sehr viel lauter als ich es von ihm gewohnt war. Auch seine Wangen waren rot von der Aufregung. „Nachdem was du ihm alles angetan hast traust du dich noch in seine Nähe zu kommen? Er ist mit mir doch viel besser dran! Ich behandle ihn so wie er es verdient!“
 

Unruhig blickte ich von einem zum anderen.

Das Schauspiel, das sich mir gerade bot, war so unwirklich. Stritten die beiden etwa um mich?

Mein Herz begann wieder in meiner Brust zu klopfen bei dem Gedanken, dass die beiden womöglich mehr als nur einen Freund in mir sahen. Es machte mich... irgendwie glücklich!

Was mich aber ganz und gar nicht erfreute war die Tatsache, dass sie immer noch stritten.

Ich ließ meinen Rucksack fallen, lief auf die beiden zu und hielt Kacchan am Arm fest, mit dem er gerade ausholen wollte, während ich Shôto eine Hand auf die Brust legte und ihn von Kacchan wegdrückte.

„Hört auf!“, rief ich und kniff die Augen zu.

Urplötzlich wurde es still. Nur unsere Atemzüge waren noch zu hören.
 

„Izu-kun...“, sagte Shôto schließlich und seine Stimme hörte sich so sanft an wie ich sie bisher gekannt hatte.

„Ich will nicht, dass ihr streitet... Bitte... hört auf...“, bat ich.

Ich spürte, wie Kacchan seinen Arm, den ich hielt, senkte. Die Spannung, die ich in seinen Muskeln gespürt hatte, verschwand.

„Okay, Izu... Wir sind friedlich...“, meinte er nun.

Ich begann zu zittern und sank nun langsam zwischen den beiden auf die Knie.

„Hey!“, riefen die beiden wie aus einem Mund, knieten sich neben mich und redeten auf mich ein.

„Was ist los?“ - „Geht's dir nicht gut?“ - „Tut dir was weh?“

Die Fragen kamen so schnell hintereinander und so durcheinander, dass ich keine davon beantworten konnte. Daher nahm ich einfach von jedem eine Hand und drückte sie.

Beide verstummten.

Langsam hob ich den Kopf und sah sie an. „Alles gut...“, sagte ich leise und lächelte etwas schief. „Aber bitte streitet nicht mehr...“

„Ist okay. Wir streiten nicht mehr...“, sagte nun Shôto und strich mir über die Wange. „Nicht weinen...“, flüsterte er, legte einen Arm um mich.

Ich blinzelte einige Tränen aus den Augen. Dass ich angefangen hatte zu weinen wurde mir erst jetzt bewusst.

Halt suchend lehnte ich mich an Shôto und versuchte mich zu beruhigen.
 

„Ich bring dich nach Hause... Kannst du aufstehen?“, wollte Kacchan nach einigen Minuten wissen. Er hatte sich damit begnügt meine Hand zu halten und über meinen Handrücken zu streichen.

Wir bringen dich nach Hause...“, korrigierte Shôto ihn.

Ich hatte überhaupt kein Mitspracherecht in dieser Angelegenheit. Egal was ich gesagt hätte, die beiden waren stur und würden sich nicht davon abbringen lassen. Daher nickte ich nur und ließ mich von den beiden auf die Füße ziehen.

Auf dem Weg nach draußen sammelte Kacchan meinen Rucksack auf und hängte ihn sich über die Schulter.

Die beiden nahmen mich in ihre Mitte. Kacchan links und Shôto rechts von mir. Sie griffen beide nach meinen Händen und hielten sie fest, nachdem wir das Schulgelände hinter uns gelassen hatten.
 

Für mich fühlte sich ihre Nähe erst ungewohnt an. Auch wenn ich an Kacchan gewohnt war, dass nun Shôto mit dabei war machte es so viel anders. Aber auch um so viel schöner.

Dennoch war ich mir nicht sicher, ob das mit den beiden gut gehen würde. So wie sie sich vorhin gestritten hatten... Das wollte ich nicht noch einmal sehen und hören.
 

„Was machen deine Kopfschmerzen?“, fragte Kacchan mich irgendwann.

Ich lächelte ihn an. „Sind wieder weg. Die Schwester meinte, ich hätte wohl nur zu wenig getrunken gestern...“, erwiderte ich.

Shôto seufzte erleichtert auf. „Dann müssen wir wohl dafür sorgen, dass du mehr trinkst?“, neckte er mich.

Ich drehte den Kopf zu ihm und grinste. Ob er bewusst 'wir' gesagt hatte oder eher unbewusst war mir nicht klar. „Ich versuche es nicht mehr so weit kommen zu lassen... Die Schmerzen waren richtig eklig...“ Ich verzog das Gesicht in Erinnerung an das Pochen in meinem Kopf.

Wir verfielen wieder für ein paar Minuten in ein Schweigen und liefen einfach still nebeneinander her.

Ich versuchte die Blicke zu ignorieren, die uns von manchen Passanten zu geworfen wurden.
 

„Wann kommt deine Mom nach Hause?“ Wieder war es Kacchan, der die Stille durchbrach.

Ich blickte auf die Uhr. „Sie hatte heute Frühdienst und müsste schon zu Hause sein...“

Er nickte nur und ging weiter neben Shôto und mir her.
 

.~*~.
 

Als wir vor meinem Zuhause ankamen, zog Kacchan wie selbstverständlich meine Schlüssel aus meinem Rucksack.

Ich blickte ihn überrascht an, ließ mich dann von ihm zur Tür ziehen und da ich immer noch auch Shôtos Hand hielt, wurde er direkt mitgezogen.

„Tantchen, wir sind wieder da!“, rief Kacchan ins Haus hinein, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte.

Als wäre er hier zu Hause streifte er sich seine Schuhe ab und blickte uns auffordernd an.

Ich musste kichern, nickte Shôto beruhigend zu, der sich augenscheinlich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte.
 

„Willkommen zu...rück?“ Meine Mutter stand im Flur und blickte uns drei verwirrt an. „Hallo Katsuki, hallo Todoroki-kun... Izuku, du hättest mir ruhig sagen können, dass du Besuch mitbringst...“

Ich grinste schief. „Tut mir Leid... Das war spontan...“

„Katsuki, weiß Mitsuki, dass du hier bist?“, fragte meine Mutter Kacchan.

Dieser winkte nur ab. „Als ob es sie interessieren würde...“, gab er murrend zurück und kassierte dafür einen Klaps auf den Hinterkopf von meiner Mutter.

„Du weißt wo das Telefon steht. Ruf sie an oder schreib ihr zumindest eine Nachricht... Du ebenfalls, Todoroki-kun...“

Kacchan gab ohne Widerworte klein bei und tippte schnell eine Nachricht an seine Mutter. Auch Shôto hatte sein Handy in der Hand und tippte darauf herum.

„Meine Schwester weiß Bescheid und wird es meinem Vater sagen... Er arbeitet noch...“, erklärte Shôto meiner Mutter, die nun zufrieden lächelte.

In diesem Moment besann sich Shôto wohl auf seine guten Manieren, verbeugte sich vor meiner Mutter. „Hallo, Midoriya-san. Ich hoffe, wir bereiten Ihnen keine Umstände...“

„Nicht doch, nicht doch! Fühlt euch ganz wie zu Hause“, lächelte sie nun.
 

Tbc...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mor
2020-09-17T16:49:52+00:00 17.09.2020 18:49
Izuku's Mutter weis echt wie man Kachan zu Bändigen hat
Von:  gelberblitz
2020-09-16T13:10:28+00:00 16.09.2020 15:10
Das wird ein knaller Nachmittag werden xD 💚❤️💛 denke so kann man die freit darstellen
Von:  Yuna_musume_satan
2020-09-16T06:27:16+00:00 16.09.2020 08:27
Hach jetzt geht es wohl langsam in sie heiße Phase. XD
Ich kann es kaum erwarten
Antwort von:  Rebi-chan
16.09.2020 08:31
eher warme Phase XD
Die ganz heiße Phase kommt erst in der Sidestory (ab 18), wenn du verstehst, was ich meine XD
Antwort von:  Yuna_musume_satan
16.09.2020 09:18
*räusper*
Klar weiß ich was du meinst * anzüglich grins*
Ich freu mich schon darauf


Zurück