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Unmei no akai ito

Der rote Faden des Schicksals
von

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Erster Kontakt

Ochako zog mich mit sich in die Cafeteria. Dort war es lebhaft und jeder redete irgendwie durcheinander, aber es gefiel mir.

Wir holten uns etwas zu trinken aus einem der Automaten und fanden dann schließlich einige unserer Mitschüler.

„Setzt euch zu uns!“, forderte uns ein Mädchen mit langen, grünen Haaren und großen Augen auf. Bei ihr saßen noch ein hochgewachsener Junge mit dunkelblauen Haaren, Brille und kantigem Gesicht und ein weiteres Mädchen mit fast schwarzen Augen und pinken, kurzen Haaren.

Unweit von uns an einem Nachbartisch saßen weitere bekannte Gesichter, doch ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich in meiner Klasse waren.

Ich versuchte mich in das Gespräch einzubringen, das Ochako mit den anderen begonnen hatte. So lernte ich auch die Namen der drei. Das Mädchen mit den grünen Haaren stellte sich als Tsuyu Asui vor. Der Junge hieß Ten'ya Iida und das andere Mädchen mit den pinken Haaren war Mina Ashido. Ich fand sie auf Anhieb sympathisch, auch wenn Ten'ya eher ernsthaft war und nicht so fröhlich wie Mina oder Ochako.

Ich freute mich, die Bekanntschaft der drei gemacht zu haben. Wie es schien hatte ich in dieser Klasse wirklich das Glück, dass nicht alle gegen mich waren, wie es in der Mittelschule der Fall gewesen war.
 

„Uhm, Izu-kun?“, sprach mich Ochako an und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich blinzelte verwirrt. An diesen Spitznamen musste ich mich wirklich noch gewöhnen. „Ja?“

„Oh! Izu-kun! Das gefällt mir! Darf ich dich auch so nennen?“, klinkte sich Tsuyu ein und deutete auf sich. „Du kannst mich auch Tsuyu nennen!“

Meine Wangen wurden wieder einmal warm. Ich freute mich. „Ja, wenn du magst... Tsuyu-chan...“, lächelte ich verlegen.

Ochako stupste mich mit ihrem Ellbogen in die Seite. „Hey, was hat dieser Bakugô eigentlich gegen dich, dass er dich Deku nennt?“, wollte sie wissen.

Die anderen drei blickten mich überrascht an.

Ich seufzte. „Keine Ahnung... Ich kenne Kacchan... eh... Bakugô schon seit ich klein war. Früher haben wir uns gut verstanden. Aber jetzt... nicht mehr...“, erzählte ich und lächelte traurig.

Mir wäre es lieber gewesen, wenn Kacchan und ich uns weiterhin so gut verstanden hätten. Aber ich bezweifelte, dass dies jemals wieder der Fall sein würde. Auch wenn ich nicht wusste, was genau ich falsch gemacht hatte um ihn so zu erzürnen.

„Das ist nicht sehr nett von ihm. Hat er denn keine Manieren?“, meckerte Ten'ya und schaffte es, mich etwas aufzuheitern. „Wie dem auch sei, wir müssen zurück. Der Unterricht geht gleich weiter“, scheuchte er uns mit einem Blick auf die Uhr auf.

Er ging kurz an den Nachbartisch und scheuchte auch die drei Jungen, die dort saßen auf. Ich hatte also Recht gehabt. Die drei waren ebenfalls in meiner Klasse.
 

Gemeinsam gingen wir zurück zu unserem Klassenzimmer und verteilten uns auf unsere Plätze.

Der Unterricht ging weiter und langsam konnte ich mich auch auf den Inhalt konzentrieren.

Kacchan ignorierte mich ebenfalls, sodass ich meine Ruhe hatte und nicht wie sonst aufpassen musste seinen Zorn abzubekommen.
 

Zur Mittagspause kamen Ochako und Tsuyu an meinen Tisch noch bevor die anderen das Zimmer verlassen hatten.

„Izu-kun~“, trällerten sie beide gleichzeitig, als hätten sie sich abgesprochen.

Wieder spürte ich die Hitze in meinem Gesicht und fing einen Blick von Kacchan auf. Natürlich hatte er es mitbekommen.

„Tsk... Izu-kun... lächerlich...“, grummelte er, nahm seinen Rucksack und verließ das Zimmer.

Ich blickte ihm hinterher, wurde dann aber direkt von den Mädchen in Beschlag genommen.

„Kommst du mit uns zum Mittagessen?“, fragte Tsuyu.

Ich nickte. „Klar, warum nicht“, antwortete ich.

Auch ich nahm meinen Rucksack und stand auf. Beim Hinausgehen fiel mein Blick auf Shôto, der immer noch auf seinem Platz saß und scheinbar nicht vorhatte, hinaus zu gehen.

'Vielleicht ist er schüchtern... genau wie ich auch...', dachte ich mir.

Ochako bemerkte wohl meinen Blick, huschte an mir vorbei und blieb vor Shôto stehen.

„Magst du auch mit kommen?“, hörte ich sie fragen.

Neugierig beobachtete ich Shôtos Reaktion. Einen kurzen Moment sah er das Mädchen vor sich überrascht an, ehe sein Gesicht wieder ausdruckslos wurde. Er sagte nichts, sondern nickte nur. Dabei fiel mir auf, dass ich bisher nur einmal seine Stimme gehört hatte.
 

Ochako kam mit Shôto im Schlepptau zu Tsuyu und mir und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Cafeteria. Dort gab es zur Mittagszeit immer günstiges und leckeres Essen, wie uns Ochako berichtete.

Die Mädchen liefen voraus. Shôto schlenderte neben mir her, sah mich allerdings nicht an.

Die Stille, die zwischen uns herrschte, war irgendwie seltsam. Ich wusste aber auch nicht, wie ich ein Gespräch mit ihm beginnen konnte.
 

Schweigend betraten wir die Cafeteria. Vor der Essensausgabe hatte sich bereits eine Schlange gebildet.

„Ich suche uns schon mal einen Tisch. Meine Mutter hat mir ein Bento gemacht“, lächelte ich den Mädchen zu.

Die beiden nickten dankbar und stellten sich in der Schlange an, während ich mich umsah und nach einem leeren Tisch suchte.

„Dort hinten...“, hörte ich eine ruhige Stimme neben mir. Ich sah nach rechts und blickte Shôto an, der immer noch neben mir stand und auf einen leeren Tisch zeigte, welcher sich in einer Ecke des Raumes befand.

Ich lächelte ihn an. Er konnte also doch sprechen. Und seine Stimme war wirklich angenehm, sofern man das nach den beiden Worten beurteilen konnte.

„Dann lass uns dort auf die Mädchen warten“, erwiderte ich und ging voraus auf den Tisch zu.
 

Shôto folgte mir und setzte sich schließlich neben mich an den Tisch.

Ich packte mein Bento aus.

„Isst du nichts?“, fragte ich ihn. Er hatte bisher keine Anstalten gemacht, sein mitgebrachtes Essen hervor zu holen oder sich etwas an der Essensausgabe zu holen.

Er blickte mich mit seinen verschiedenfarbigen Augen an, wich meinem Blick aber direkt wieder aus und holte ebenfalls ein Bento aus seiner Tasche.

„Deine Mutter kann es wohl auch nicht lassen...“, lachte ich leise und sah wie er den Kopf schüttelte.

Bevor er antworten konnte kamen Ochako und Tsuyu bei uns an. Ihre Tabletts waren gefüllt mit Reis und anderen Leckereien.

„Ihr glaubt nicht, was es da alles gibt!“, schwärmten die Mädchen, ließen sich uns gegenüber auf die Stühle fallen und beäugten dann erst unsere Bentos.

„Oh, aber euer Essen sieht auch sehr lecker aus!“, lächelte Ochako.

Wir wünschten uns einen guten Appetit und begannen mit dem Essen.
 

Eine Unterhaltung mit Tsuyu und Ochako zu führen wurde für mich einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Die beiden waren witzig, sodass ich immer wieder lachen musste.

Etwas schade fand ich allerdings, dass sich Shôto komplett aus unserer Konversation heraus hielt. Er hörte uns aber scheinbar aufmerksam zu, da ich ab und zu mal eine leichte Regung in seinem Gesicht sah, was man durchaus als Ansatz eines Lächelns bezeichnen konnte.
 

Langsam neigte sich unsere Pause dem Ende zu und die Mädchen brachten ihre Tabletts weg, während Shôto und ich unsere Bentoboxen in unseren Taschen verstauten.

„Es war schön die Pause mit dir verbringen zu können, Todoroki-kun. Vielleicht können wir das wiederholen?“, sprach ich ihn direkt an, als wir auf die Mädchen warteten.

Er sah mich an. „Bist du dir sicher?“, wollte er wissen und musterte mich.

Ich nickte. „Natürlich!“, lächelte ich.

Shôto bedachte mich mit einem undefinierbaren Blick bis Ochako und Tsuyu zu uns kamen und wir gemeinsam wieder zurück zu unserem Klassenzimmer gingen.
 

Der restliche Schultag endete mit allerlei organisatorischem Kram wie die Aufteilung für den Putzdienst.

Als die Schulglocke den Tag für beendet erklärte wurde es laut in unserem Klassenzimmer. Alle redeten irgendwie durcheinander. Manche hatten sich sogar schon mit anderen angefreundet und verließen gemeinsam das Zimmer.

Ich sammelte meine Sachen zusammen und packte sie in meinen Rucksack.

Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Kacchan das gleiche tat und dann das Zimmer verließ. Er hatte mich den Tag über in Ruhe gelassen, was mich wirklich etwas verwundert hatte.

Aber ich blieb vorsichtig ihm gegenüber. Früher hatte er schließlich auch nicht davor zurück geschreckt, mich auf dem Heimweg zu ärgern. Da wir auch noch fast Nachbarn waren, war das für mich immer wie ein Spießrutenlauf gewesen.

Ich ließ mir daher Zeit und verließ als letzter das Zimmer. So hatte er hoffentlich genug Abstand auf mich, damit ich wenigstens einmal ohne Blessuren davon kam.
 

Und tatsächlich kam ich zu Hause an ohne Zwischenfälle. Zwar konnte ich ihn einige hundert Meter vor mir laufen sehen, aber er ließ mich in Ruhe.

Ich entspannte mich erst, als die Haustür hinter mir ins Schloss fiel.

Während ich mich meiner Schuhe entledigte, rief ich ein „Bin wieder da!“ in unsere Wohnung.

Meine Mutter begrüßte mich und fragte mich natürlich direkt nach meinem Tag aus. Nebenbei begann sie mit den Vorbereitungen für das Abendessen.

Ich half ihr, so gut ich es konnte. In der Küche war ich schon immer ein Tollpatsch gewesen, sodass meine Mutter mir lediglich erlaubte das Gemüse zu waschen und mich dann in mein Zimmer schickte um ihre Ruhe zu haben.
 

Ich zog mich auch ohne Murren zurück, ließ mich auf mein Bett fallen und dachte über den Tag nach.

Unterm Strich konnte ich sagen, dass er doch ganz gut verlaufen war. Ich hatte sogar sehr nette Mitschüler kennengelernt. Ochako und Tsuyu waren wirklich sehr nett und bestimmt würde ich mich mit den beiden anfreunden können. Am interessantesten fand ich aber immer noch Shôto. Er hatte etwas geheimnisvolles an sich, das mich wahnsinnig neugierig machte. Ich beschloss, dass ich die nächsten Tage versuchen würde, ihn etwas näher kennen zu lernen.
 

Tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-07-15T14:54:15+00:00 15.07.2020 16:54
Ein wirklich tolles Kapitel wovon ich nie genug bekommen kann


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